1848 / 48 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

R m ra L I E t-A E

“o R - Pr ter:

E E E E E am. Per Per Ea

: 92,258 Rthlr. 1 Sgr., d. Miethen und Pachten: Frans L 20 Sar dme: e. Verschiedene Einnahmen : 3152 Rthlr. 8 Sar. 11 Pf. Summa aller Einnahmen : 600,709 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf. 2. Ausgaben. a. Unterhaltung der Bahn, inkl. Brücken, Durchlässe und Wege-Uebergänge : 50,608 Rthlr. 6 Sgr. 9 Pf., b. Unterhaltung der Gebäude: 2188 Rthlr. 13 Sgr. 4 Pf. c. Be- triebsfosten. Allgemeine : 88,868 Rthlr. Sgr. 1 Pf., Werkstätte : 19,369 Rthlr. 25 Sgr. 10 Pf., Maschinen : 96,248 Rthlr. 20 Sgr. 10 Pf., zusammen 204,486 Rthlr. 16 Sgr. 9 Pf., d. Berwaltungs- fosten: 10,982 Rthlr. 5 Sgr. 2 Pf., e. Amortisation der Prio=- ritäts-Actien: 29 Rthlr. 24 Sgr. 11 Pf. Summa aller Aus-=- gaben, dieselben ab von der Einnahme von 600,709 Rthlr. 9 Sgr. Â Pf., bleibt Rein-Ertrag : 332,414 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf.

Stand der Baurehnung und Höhe des Anlagekapi- tals, Es haben die früheren Voranschläge durh die im Laufe des Jahres geleisteten Zahlungen bedeutende Ueberschreitungen erlitteu, Es stellt sich eine Mehrausgabe von 960,960 Rthlr. 22 Sgr. 11 Pf. heraus, welcher Betrag jedoch nur zum geringeren Theile eigentlihe Uebershreitungen des Anschlages is , vielmehr sind nach den früheren Anschlägen nachstehende Posten entweder gar nicht in Ansay gebracht oder vom Bedarfe wieder abgeseßt: Grunder- werb, Die disponibel werdenden Grundstücke, deren Preiserwerb beträgt: 1) Für die auf der verlassenen Bahnlinie durch die Stadt Potsdam erworbenen Grundstücke: 23,500 Rthlr., 2) das jeßige Directions- Lokal, nebst Garten, als Brücken - Baustelle erworben : 22,900 Rthlr,, 3) die Grundstücke an der Werderschen Brüde: 7392 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf., 4) Wiesen bei Brandenburg : 13,000 Rthlr., 5) das zum interimistischen Bahnhofe in der Friedrihs\tadt verwandte Brandtshe Grundstück: 11,666 Rthlr. 20 Sgr., 6) die auf das Sonntagshe Grundstück in Magdeburg geleisteten Zahlungen: 35,996 Rthlr. 20 Sgr., in Summa: 113,616 Rthlr. 4 Sgr. 2 Pf., welches gegen den Mehrbedarf von a) wirkflich verausgabten : 56,843 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf., h) und noch nöthigen 50,000 Rthlr., zusammen 106,843 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf. gehalten, keine wesentliche Abweichung zeigt. Gebäude jind drei, mit 30,000 Rthlr. Ko- sten, in den früheren Anschlägen nicht mit enthalten, weil sie sich erst später als Bedarf herausgestellt haben. Betriebsmittel sind ven der Größe des Verkehrs abhängig und vorher so wenig als noch jeßt vollständig zu übersehen. Die Mehrausgaben dafür betragen bis jeßt 172,494 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf., noch erforderlih sind 61,000 Rthlr., zusammen : 233,494 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf. Verzinsung des Actien-Kapitals: 109,697 Rthlr. 11 Sgr. 1 Pf. Die im vorjährigen Anschlage nicht enthaltenen Fortificationskosten, welche weder vorhergesehen, noch für so bedeutend gehalten werden fonnten, belaufen sich bis jeßt auf 24,500 Rthlr. Die Werk- stätten, welche erst neuerdings stärker ausgerüstet sind, nahmen bis jeßt in Anspruch: 27,886 Rthlr. 13 Sgr. Das Betriebs-Kapital des Coaks-Etablissements betrug Anfangs Mai: 39/274 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf., welches früher auf die laufenden Einnahmen ange- wiesen war, aber in der That zum nothwendigen Anlage-Kapital ge= hört, wie nicht minder e.n Betriebs-Kap.tal für das Materialien=- Magazin, das mit 28,885 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf. angenommen is, da- her die Summe der in früheren Anschlägen nicht mit aufgeführte

Titel beträgt: 607,354 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf. Wirkliche An- |

\hlagsz-Ueberschreitungen dagegen sind vorgekommen bei: Erdarbei

ten: 24,938 Rthlr. 4 Sgr. 2 Pf., Wegeübergänge: 5,297 Nthlr, |

2 Sgr. 1 Pf., Abtheilungszeihen: 1719 Rthlr. 24 Sat: 2 Pr,

Gebäude: 20,900 Rthlr. 26 Sgr., insgemein bis jeßt 46,145 Rthlr, |

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s Sgr. 7 Pf., noch zu erwarten: 10,000 Rthblr., Section Berlin- Potsdam bis jebt: 171,670 Rthlr. 17 Sgr. 9 Pf. und der fernere Bedarf mit 65,723 Nthlr. 18 Sgr. 4 Pf., insgesammt: 346,395 Rtblr. 11 Sgr. 1 Pf, welches mit dem obigen Betrage von 607,354 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf. die Summe von 953,750 Rthlr. 3 Sgr. 8 Pf. er- giebt, welcher Betrag dem obigeu Mehrbedarf so nahe kommt, daß man nur die Summe von 352,395 Rthlr. 9 Sgr. 1 Pf. als eigent- lihe Anschlagsüberschreitung ansehen darf, wovon 200,552 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf. auf Oberbau-Arbeiten der Berlin-Potsdamer Strecke fommen, welche entschieden zu den Ausgaben des zweitén Geleises ge-= hören, wogegen nit genau zu ermitteln is, ob der Anschlag in Be- tre} der Kosten des ersten Geleises innegehalten ist. “Je nachdem man nun annimmt, daß die Gesellschaft nur die bisher für beide Geleise ausgeseßte Summe von 2,739,337 Nthlr. 21 Sgr. 11 Pf. auf den Oberbau zu verwenden habe, - oder ob sie schon jeßt den etwanigen Mehrbedarf zu schaffen sich angelegen sein lassen soll, wird die Beschaffung einer Summe von 950,000 Rthlr. oder nur von 759,000 Rthlr. erforderli sein.

Die Verwendung des bisherigen Anlage-Kapitals von zwei Sei- ten betrachtet, wird in folgenden Zahlen dargethan: A. Weun das- selbe in der Summe von 9,500,000 Rthlr. besteht, wovon zunächst der Erwerb und die Schulden der Berlin - Potsdamer Bahn mit 2,453,727 Rthlr, 2 Sgr. 1 Pf. abzüglich der amortisirten Priori= täts - Obligationen mit 56,200 Rthlr., zusammen: 2,397,527 Rthlr. 2 Sgr. 1 Pf., dann aber die Auegaben auf den Bau-Titel bis ult. April 1848 berechnete Verwendung mit: 6,651,092 Rthlr. 10 Sgr., zusammen 9,048,619 Rthlr. 12 Sgr. 1 Pf., abgehen, so verbleiben : 451,380 Rthlr. 17 Sgr. 11 Pf., welche, außer den noch niht dur alle Bücher gegangenen Ausgaben, Eude April d, J. verwendbar sein sollten. B. Geht man dagegen die einzelnen Anschlagstitel durch und zieht eine Balance zwischen den noch verwendbar gebliebenen Be- trägen und den Mehrausgaben, so ergiebt sih ein dem obigen ganz nahe fommendes Resultat. Es bliéb nämlich übrig von Brücken und Durchlässen resp. 155,200 Rthlr. und 218,494 Rthlr. 14 Sgr. 11 Pf., vom Oberbau, vom Anschlage des ersten Geleises ad 1,239,337 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf. und den für das zweite Geleis bestimmten 1,500,000 Rthlr., zusammen: 2,739,337 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf., sind bei die- sem Titel als verwendbar berehnet: 1,984,747 Rthlr. 20 Sgr. 2 Pf., indem die Oberbauarbeiten bei Berlin-Potsdam mit 200,552 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf. unter den Mehrausgaben dieser Section figuriren ; mithin bleiben bei diesem Titel 754,590 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf., in Summa: 41,128,284 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf. Dagegen betrugen: 1) obige Mehrausgaben: 634,938 Rthlr. 23 Sgr. 6 Pf., 2) der Verlust an verkauften Obligationen: 25,410 Rthlr. 27 Sgr., 3) die Verwendung auf Erwerb und Schuldentilgung von Berl, - Potsd. : 30,323 Rthlr. 2 Sgr. 1 Pf., zusammen mit: 690,272 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf., so daß nur verbleiben: 438,012 Rthlr. 24 Sgr. 1 Pf., wor- auf ebenfalls die für Zins-(Dividende-)Zahlungen bestimmten Betriebs= UVeberschüsse lasten, welche auf früher bezahlte Zinsen des Actien= Kapitals abgerechnet siud, deren Betrag als verwendeter Theil des Anlage = Kapitals, als Mehrauëgabe über den vorjährigen Anschlag hinaus, wieder erscheinen wird.

Niederschlesi#\ch=-Märkische Eisenbahn.

Die Frequenz auf der Niederschlesis{ch- Märkischen Eisenbahn be= trug in der Woche vom 4. bis 10. Juni 1848: 12,128 Personen und 29,252 Rthlr, 7 Sgr. Gesammt =- Einnahme für Personen-, Güter= und Vieh = Transport 2c,, vorbehaltlich späterer Feststellung durch die Kontrolle,

|

Personen-Frequenz der Magdeburg=-Leipziger Eisett- a Bis irkk. 3. Juni c. wurden befördert .…. vom 4. Juni bis inkl. 10, Juni c. inkl, 1135 Personen aus dem Zwischenverkehr 412,856 » in Summa 271,227 Personen.

Markt: Berichte.

London, 12. Juni. Getraidebericht, Die Zufuhren auf

den Märkten des Julandes waren während der vorigen Woche gering, das Wetter aber der Vegetation günstig, und nur auf einigen der konsumirenden Pläße konnten sih die jüngsten Preise für Weizen be- haupten; auf der Mehrzahl der Märkte, fonsumirend wie produzirend, gaben sie dagegen neuerdings völlig 1 Sh. pr. Qr. nah. Gerste, Erbsen und Bohnen blieben vernachlässigt, obschon die Jnhaber in niedrigere Preise gewilligt haben würden. Hafer fiel auf den meisten Pläßen 6 Pce, a 1 Sh. pr. Qr. In Schottland bemerkten wir bei mattem Geschäft einen ähn- lihen Rückgang im Preise; die irländishen Märkte dagegen zeigten bei sehr geringer Zufuhr Festigkeit, und ein lebhafter Umsaß fand daselbst zu eher besseren Preisen statt,

Weizen, engl. p. Ort. (fre) Sh. 40 a 54, danz., königsb., span. u. weißer toscan. 45 a 48, do, feiner weißer und auêsgewähl= ter 50 a 55, rostocker, pomm., rhein,, hamb. u. dân. 40 a 45, do. bester 45 a 30, \chle\., rother 40 a 45, odessaer, petersh. u. vom Schwarzen Meere 34 a 40, poln., Odessa u. Marianopel 40 a 44. Mais (Jndian Corn), weißer 28 a 34, do. gelber 27 a 33. Erhb= an, engl. 341 a 37, fremde grüne 35a 46, do. graue 31 a 34, do, weiße Koch- 33 a 37, do. gelbe 34 a 37, do. Futter- 26 a 30. No.aggen, oual. 25 a 28, Bohnen, fremde kleine 26 a 39, d9. mittel. 24 a 30, do. große 23 a 24, ägyptishe 23 a 24, Gerste, Malz=- 26 a 341, Mahl- und Destillir= 23 a 29. Hafer, holländ. uttere 1/7 a 20, Do, Brque 19 a 23, Dil, deo. u Tus, 17 a 22 eb engl v Sa 26 a 44 amerifan, sUBes Pe Conne 24a 40, Do, saures ZU a 24 NAanada=, sußes 23 a 29, Do, saures 20 a 22. Wien, königsb., dän. u. hamb. p. Qr. 26 a 32. Leinsaat, Odessa- p. Qrt. Sh. 47 a 54, Ostsee- 40 a 46. Rapp= saat, engl. p. Last Pfd, 28 a32, fremdes 24 a 36. Kleesaat, wei pes deutsches p. Ctr. Sh. 30 a- 35, rothes franzúös. 32 a 38. KUms- mel 35 a 37. Kanariensaat p. Qrt,56a 64. Leinku en, deut|che u, französ. p. Ton 10 Pfd. a 10 Pfd. 10 Sh. Rappkuchen, deut= he u. holländishe 5 Pfd. 10 Sh. a 6 Pfd. Roggenmehl, ruff. 6 Pfd. a 6 Pfd. 10 Sh.

Amsterdam, 13, Juni, Weizen zu guken vorigen Preisen mit mehr Handel an Konsumenten ; 128pfd. alt. bunt, poln. 308 Fl, 128, 129pfd. neu. bunt. dito 292, 293 Fl., 128psd. neu. bunt, dito 288 Fl.; 128pfd. neu. bunt. dito 275 l. z 120psd, Weiß), DILO 2580 Fl. ; 128pfd. alt. und neu. dito 295 Fl. ; 130psd. kubank, 208 Fl. ; 134pfd. pomm. 260 Fl.z 131ps\d. neu. gelder. 23/ 3 L d, Po tersb. 210 Fl. in Consumtion; 127-, 128pfd. secländ. 225, 235 Fl. ; 132pfd. münst, 240 U E N

Roggen mit gutem Handel in Consumtion ; 119pfd. odess, 148 Fl. z 121pfd. medcklenb. 150 Gl. 3 126p\d. gelder. 165 sl. z 126pfd, pommer. 163 Fl.z 116 /117pfd. petersb, 146—148 Fl. ; 117ps\d. dän. 135 Gl.

Gerste ohne Handel.

Hafer: 82pfd. fein. 92 Fl.z 75pfd. Futterh. 81 Fl,

258,371 Personen

SBekannlmaczungen.

[452] UN [un d gun a

der Posener 3zprozentigen Pfandbriefe. L

Die Znhaber der Posener 32 prozentigen Pfandbriefe | !€ werden hiermit in Kenntniß gesezt, daß die Verzeichnisse der gezogenen und in termino Weihnachten 1848 an unsere Kasse gegen Baarzahlung des Nennwerths ein- zuliefernden 35 prozentigen Pfandbriefe bei den beiden landschaftlihen Kassen hiersclbst, an den Börsen von Berlin und Breslau ausgehängt, so wie, daß solche in den hiesigen Zeitungen, in dem Jutelligenz-Blatte und in den öffentlichen Anzeigern der Königlichen Regie rungs-Amtsblätter in Posen und Bromberg, nicht min- der in der Berliner Haude- und Spenerschen und der Breslauer Zeitung eingerückt worden sind.

Indem wir dieje Pfandbriefe hiermit kündigen, for- dern wir die Jnhaber derselben unter Hinweisung auf die Allerhöchste Kabinets -Ordre vom 15. April 1842 [46] (Gesez-Sammlung Nr. 14, pro 1842) auf, solche nebst den dazu gehörigen Zins-Coupons von Johanni d, J,

werden,

den 77 NUquit c, Vormittags L051 yr, vor dem Herrn Land - und Stadtgerichts - Rath Marx in unserem Jnstructionszimmer Nr, 2, angeseßt, zu wel- hem sämmtliche Gläubiger hierdurch vorgeladen werden, jenigen Gläubiger, welche in diesem Termine nicht erscheinen, tverden mit allen ihren Forderungen an die Masse präkludirt, und wird ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt

Zu Bevollmächtigten werden die hiesigen Justiz-Kom- missarien Langer und Wizßenhusen und der Justiz-Rath Sire e der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft.

Bursig in Kupp vorgeschlagen. j (gez.) Fran cke, Vorsizender.

Zu diesem Termine wird auch gleichzeitig der seinem Aufenthalte nah unbekannte Gemeinschuldner, Kauf- mann Friedrich Muhr, vorgeladen,

Oppeln, den 22, März 1848.

Königl. Land- und Stadtgericht,

_ Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 3, Januar 1848. Das zum Nachlaß des Buchbindermeisters Friedrich

Magdeburg, den 14, Juni 1848,

[402 b] (Eisenbahn.

1) den Stamms-Actien,

gebenen Anrechte auf den Empfang von Actien für erloschen erklärt und die ertheilten Quittungs - Bogen annullirt werden. Für die zweite Hälfte der 7ten Nate tritt dagegen diefer Termin in Gemäßheit des §. 14 unseres Statuts erst sechs Wochen nach dieser Bekannt- machung cin, so daß also, insofern die erste Hälfte frü- 1 her berichtigt worden , die zweite noch in der Zeit vom pro 1]. Semester 1848 einen eventuellen Vividenden- 15, Juli bis zum Ablauf jener sechs8wöchentlichen Frist nebst 10% Conventionalstrafe eingezahlt werden kann,

Niederschlesisch -Märkische |

Die am 1. Juli d. J. fälligen und früher fällig ge- wesenen, bis dahin nicht abgehobenen Zinsen von

Sechs Thaler Achtzehn Silbergroschen Elf Pfennige S einzuzahlen. Gegen Zahlung dieser leßteren Summe und gleichzeitige Abgabe des Quittungsbogens von 90 Thlr. haben die Herren Actionaire die Original- Actie mit einem vierprozentigen Zins-Coupon (Nr, 3.)

hein für das Jahr 1848 und zehn Dividendenscheine vom Jahre 1849 ab in Empfang zu nehm Wir verweisen im Uebrigen die Herren Actionaire rücksichtlich der Folgen der Nichteinzahlung auf §. 42, des Gesellschafts-Statuts. Breslau, den 10. Juni 1848, Das Drr etros iu n

Beta nutntma Un 0 Nach einer Vereinbarung mit der Verwaltung der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft haben wir beschlossen, vom 20sten d. M. ab nachstehende Verän- derungen in unserem gegenwärtig geltenden Fahrplan eintreten zu lassen :

O E r nere Ht L erer

ab schon in dem pro Johanni d, J. bevorstehenden Zinsen - Auszahlungs - Termine, bei Vermeidung eines aus ihre Kosten zu erlassenden öffentlichen Aufgebots, an unjere Kasse gegen Empfangnahme einer dafür aus- zureidenden Recognition einzuliefern und demnächst den Aennwerih der eingelieferten Pfandbriefe in baarem Velde am 2, Januar 1849 zu erheben,

Posen, den 2, Juni 1848.

General - Landschafts - Direction.

I Evitial-Citatlon

Da über das Vermögen der Kaufleute Carl Wolff u Notberg und deren Handlung hierselbst der Kon- Bdus ie A haben wir einen Termin zur An-

E, „HOrderungen sämmtlicher Gläubiger auf

en 30, September d, J, Vorm, 14 Uhr

Ï ; a V E25 vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor von Wie- tersheim im hiesigen Gerichtè-Lofale n eseßt, und la- den daher alle diejenigen, welche einen A spr di

j c, Or. Anspruch an die

Konkursmasse der Gemeinschulvner zu haben vermeinen hierdurch vor, in diesem Termine entweder versönlich oder durch zulässige, mit gehöriger Vollmacht / b is formation versehene Bevollmächtigte, wozu tet hiesigen Justiz - Kommissarien Heydemann und ‘Pibschfo vorgeschlagen werden, zu erscheinen und ihre O aRI d Ansprüche an die Masse anzumelden, auch deren Rid tigkeit durch Einreihung der darüber sprechenden Do- fumente oder auf andere Art nachzuweisen, Wex sich nicht meldet, wird mit allen seinen Forderungen an die Masse präkludirt und ihm deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.

Stettin, den 30, Mai 1848.

Königliches Land- und Stadtgericht,

[350] EditktaloCitation.

Ueber das Vermögen des hiesigen Kaufmanns Frie- drih Muhr is unterm 27, August 1847 der Konkurs eröffnet worden. :

Die Aktiomasse {ließt mit 5165 Thlr, 17 Sgr. 5 Pf. und die Passiomasse mit... 11133 » » ab, so daß sih eine Jnsuffi-

E i702 CUONA I 15 uta P herausstellt,

Zur Anmeldung und Nachweisung der Richtigkeit der Ansprüche der Gläubiger haben wir einen Termin auf

Christian Eckelberg gehörige, hier in der Wallstraße Nr. 15 und der Neuen Grünstraße Nr. 19 d. belegene, im stadtgerichtlihhen, früher kammergerichtlichen Hypo- thekenbuche Vol, 4. No. 69. Fol. 241. verzeichnete Grundstü, taxirt zu 32,884 Thlr. 10 Sgr. 3 Pf., soll auf Antrag der Benefizial-Erben des genannten Buch- bindermeisters Eckelberg

am 25. August 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle an den Meistbietenden verkauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Regi- stratur einzusehen,

Die dem Aufenthalte nah unbekannten Gläubiger, der Heinrich Gustav Adolph und die Fanny Julie Ju- stine, Geschwister Catel, oder deren Vormund, und die unbekannten Real-Juteressenten, leßtere unter der War- nung der Präklusion, werden hierdurch öffentlich vor- geladen,

Magdeburg- Wittenbergesche [395 b] Eisenbahn.

D L Nachdem in der Ge- 2 K S neral -Versammlung am Sten d, M. der Beschluß gefaßt worden, den Prä- klusiv- Termin zur Ein- zahlung der 7ten Rate bis auf den 15ten k. M. hinauszuschieben und die- jenigen Actionairs, welche E = his dahin die Zahlung nachträglich leisten, au mit der bereits verwirkten Con- Bur i ast zu vershonen, fordern wir diejenigen nidt Actionairs, welche die 7te Rate überhaupt noch je ui er nicht vollständig berichtigt haben, hierdurch 1 „die rüciständige Summe nebst à % Zinsen seit dem : Aa M 15ten k. M., entweder ? t; «Rasse oder in Berlin bei Herrn

S. Herz, einzuzahlen, Für die erte Gli der 7ten Rate ist dieser Termin mit Rücksicht auf die Bekannt- n Sab vom Zten v, M, vergestalt präklusivisch, daß im Fall der Nichtzahlung die geleisteten 6 Raten-Zah- lungen für verfallen, die durch die ursprüngliche Zeich- uung und die früheren Zahlungen den Actiongirs ge-

s C)

2) den 4prozentigen Prioritäts-Actien,

3) den 5prozentigen Prioritäts-Obligationen Serie T.

und. II., und :

4) den 5prozentigen Prioritäts-Obligationen Serie 111. unserer Gesellschast werden an folgenden Tagen, mit Ausnahme der Sonntage, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, und zwar

in Berlin bei der Hauptkasse,

in Breslau bei der Tageskasse vont 20, Uni Vis 31. Uit d, D, dl auf ben das selbst belegenen Bahnhöfen der Gesellschaft bezahlt.

Die Jnhaber der Coupons werden ersucht, solche, nach den verschiedenen Sorten und Fälligkeits-Terminen ge= hörig getrennt, mit besonderen nah der Reihefolge der Nummern geordneten Verzeichnissen versehen, während der genannten Tage gegen Empfangnahme des Betra- ges cinzurcichen.

Die bis zum 31. Juli c. nicht erhobenen Coupons können erst im nächsten Zinszahlungs-Termine realisirt werden.

Berlin, den 13. Juni 1848,

D Darertion der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft.

[398 b] S . e ¿2 ü (D s Neisse-Brieger Eisenbahn. Tes Die Herren Actionaire der Neisse-Brieger Eisen- bahn-Gesellschaft werden hiermit aufgefordert, die

zehnte u. lebte

e m Cinzahlung : Z vom 20. bis 51, Juli d. A, Vormittags von 8 bis

1 Uhr (mit Ausnahme der Sonntage), an unsere Hauptkasse auf dem Oberschlesischen Bahnhofe zu leisten. Auf jeden Quíttungsbogen werden an_ Zinsen von 90 Thlr. für die Zeit vom 23, Juli 1847 bis 30. Zuni 1848 zu 4% 3 Thlr. 11 Sgr. 1 Pf, in Anrehnung gebracht, und bleiben demnach 6 Thlr, 18 Sgr, 11 Pf, i. e.

a =S& _=)

4ER --

1) Es fallen ganz aus+ der Zug Nr, 11., welcher bis ber 72 Ur oon Dalle, Uno Der Zug Nr. Ul, welcher um 1k Uhr von Cisenach abgegangen ift

Die Abgangszeit des Abendzuges Nr. V. von Halle nah Erfurt ist , statt wie bisher um 77, erst um

73 Uhr Abends, und so gleichmäßig auf allen

Stationen § Stunde später.

Die Abgangszeit des Abendzuges Nr. Eisenach is, statt bisher um 6 Uhr, um 75 Uhr Abends, und demnach auf den Zwischen-Stationen bis Weimar gleichmäßig später. 2 .

Zugleich bringen wir zur öffentlichen Kenniniß, daß die Züge vom 1. Juli c. ab bei Wutha anhalten werden.

Erfurt, den 17, Jun 18/8. a

Die Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gejell|chaft,

G nf Vit

2 MRAE

3961 C D P otfnl-rt E Dampf-Packetfahrt V N zwischen

R: E444 S MNiga und Siellin in Korrespondenz mit den Baird schen Dampfschiffen nach Reval und St. Petersburg. R E Das Dampfschiff „Düna““, Capt. G. Bd hme, wird seine regelmäßigen Fahrten : E „direft, ohne Lübe zu berühren“, zwischen Riga und Stettin wie folgt fortseßen: aus Riga: aus Stettin: den 17. Juni den 25, Zun! 1. Juli » 9, Zuli / S S 92 : 45. » » I » 5 0 A » . August 12, August i . ; 2 » 3, September | 9, September » : » 23. » » Oktober » T4 Oktober : » 15. » Stettin, den 14. Juni 1848. M Witte Agent des Dampfschiffs „Düna‘“.

) ==ck

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für { Jahr. 4 Nthlr. e F Iabr. 8 Riblr. - 1 Taber, in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Uummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet,

Preußischer

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Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers .

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Berlin, Mittwoch den 2. Juni

: An al L

Unitlicher Theil.

Deutscbland.

Bundes - Angelegenheiten. Sigzung der deutschen National - Ver- ammluna.

Desterreich. Wien, Ministerielle Bekanntmachungen wegen der erwar- teten Ankunft des Kaisers und an die Böhmenz Prag ergiebt sich. Nachrichten vom Kriegsschauplag.

Sachsen. Leipzig. Versammlung evangelisch-lutherisher Geistlichen.

Sachsen-Altenburg. Altenburg. Unruhige Auftritte in den leyten Tagen. A #

Schleswig - Holstein. Flensburg. Geueral von Wraugel geh!

nah Norden. A usland.

Desterreich. Klausenburg. Landtags-Verhandlungen.

Frankreich. National-Versammlung. Das Resignationsschreiben Louis Benapatte’s, Beschluß in Betreff Algeriens. Protestation Louis Blanc’s. Antrag gegen Zeitungs-Abgaben. Petition der in Ruhestand verseßten Generale. Debatte über die Lage der Ackerbau- Bevölkerung, Paris. General Prokurator-Ernennung. Vorschläge der Verfassungs-Kommission. Lage der Eisenbahn-Verwaltungen. Beschluß des Finanz-Ausschusses. Bankbericht,. Kontrolle in den National-Werkstätten. Abd el Kader. Vermischtes.

Großbritanien und Jrland. London. Parlaments - Verhandlun- gen: Interpellation in Beireff der Abreise des spanischen Gesandten, A Times über diesen Gegenstand, Dividendenzahlung spanischer Bons,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Der Königliche Hof legt morgen die Trauer auf vierzehn Tage an für Se. Königliche Hoheit den Großherzog von Hessen und bei Rhein.

Berlin, den 20. Juni 1848.

_ Der Notar Friedrich Nellinger zu Neumagen i} vem 1. Juli d. J. ab zum Notar für den Friedensgerichts - Bezirk Dülken, im Landgerichts-Bezirke Kleve, mit Anweisung seines Wohnsißes in Dül= ken, bestellt worden.

Da die öffentlihe Sibung der preußischen National - Versamm- lung bis auf Montag, den 26sten d. M., ausgeseßt ist, so bleiben die zu den Zuhörer =Räumen bereits für morgen, den 2l1sten d. M., ausgegebenen Billets für den obengedahten Tag gültig.

Berlin, den 20. Juni 1848. .

Das Sekretariat der National-Versammlung.

| BetauntmaG Uta

Wir bringen hierinit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Haupt- Bank guch in diesem Jahre Darlehue auf Wolle gewähren wird.

Berlin, den 3. Juni 1848. /

Königl, preuß. Haupt-Bank=-Direktorium.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 18. Juni, (O. P. A. Z.) Sigung der deutscen National-Versammlung am 17. Juni, (Schluß.) Simon von Trier stellte den Antrag: 1) daß kein Ubgeordneter, welcher be- reits Mitglied eines Ausschusses sei, dessen Bericht noch uicht vyor- liege, in einen anderen Ausschuß gewählt werden fönne, 2) daß es jedeut Mitgliede freistehen solle, die Annahme der Wahl wegen Ge- schäfts - Ueberhäufung abzulehnen, 3) daß der Vorsißende des Aus- usses der Centralgewalt Auskunft gebe über den Stand der Sache, Auf diesen Punkt richte sich hauptsächlih die allgemeine Ungeduld, weil mit diesem gar Vieles entschieden werde. Rößler von Oels erinnerte an Börne, der gleichfalls viel Hohn und Spott über Deutsch- land ausgegossen habe, und den man dann am Ende auch einen Va- terlands-Verräther nennen müßte. Es werde in verschiedenen Punk= ten nicht an die Geschäfts-Orduung gehalten. Der Petitions - Aus= {uß solle jede Woche einmal Bericht erstatten. Seit 14 Tagen habe man diese Geschäfts-Orduung, und es sei eigentlich noch nichts gesche= hen, während man doch solche Tage, wo nichts Anderes vorliege, am geeignetsten dazu veiw?nden fönnte. Jnden leßten Wochen habe die Bun- des-Berjammlung Verschiedenes besser gethan als die National-Versamm=- lung, und man könue es ihr allerdings nicht übel nehmen, wenn sie handle, um ihr Leben zu fristen. Der Redner verlangt Aufschlüsse von den einzelnen Ausschüssen über ihre Thätigkeit und geht verschie- dene bereits gestellte Anträge durch, über welche hätte berichtet wer- den fönnenz so z. B. bezüglih der Unverletlichkeit der Abgeordneten, über welhe die Berhandlung prinzipiell mit Ruhe geschehen könne, wo aber, wenn sie im einzelnen Falle zur Sprache komme, Leiden- schaftlihkeit nit zu vermeiden sein würde. Der Abg. Bassermann habe am Schlusse der vorigen Woche den Bericht über die Grund- rechte nah Pfingsten in Aussicht gestellt ; dieser sei noch nicht erstattet. Bassermann bemerkt, - daß er allerdings geglaubt aber, daß der Ausschuß früher werde fertig werden z allein die Redaction, bei welcher für ein Werk, das auf lange dauern solle, Alles wohl erwogen werden müsse, habe Zeit in Au- spruch genommen. Auch jei die große Zahl der Mitglieder des Aus- {husses s{uld an mancher Verzögerung; ia Voraussi.ht dessen habe er seiner Zeit die Beschränkung auf 15 Mitglieder verlangt. Der Redner kam nun auf die Frage wegen Aussezung der auf gestern

anberaumt gewesenen Sißung und machte darauf aufmerksam, daß die Ausschüsse fortwährend arbeiteten und nit feierten in der ihnen obliegenden Vorbereitung. Man spreche von der Ungeduld des Vol- fes; allerdings sei ein Theil ungeduldig, allein ein großer Theil wünshe Beschwichtigung der Aufregung und. nicht, daß sie noh ge- nährt werde. Der Redner bemerkt, daß die Versammlung seit den 4 Wochen ihres Bestandes allerdings bereits zwei große Dinge ge= than habe, nämlih die Vorbereitung für die neue Gewalt und für die neue Verfassung. Die nächste Woche werde die Verhandlungen bringen. Dann werde man begreifen, daß bei scheinbarer Unthätigkeit die wichtig= sten Dinge der Erledigung näher gebraht wörden seien, Der Red- ner {loß mit der Aufforderung, daß niht zum Schaden der allseits gewünschten Einheit Mißtrauen gesäet würde. Eisenberg bemerkte gegen Bassermann, daß es fast scheine, als ob er hätte sagen wollen, die Leute hätten gut reden, die niht in den Ausschüssen sá- ßen. Das sei aber nicht Schuld der Linken, Es müßten alle Kräfte augestrengt werden; wenn Deutschland je in Gefahr war, \o sei es jebt der Fall. Gisfkra weist die Vorwürfe gegen die Unthätigkeit der Versammlung nah außen zurück, Was habe man in Neapel thun fönnen? Er sage übrigens, daß, wenn der König gehängt wor- den wäre, so wäre 1hm ret geschehen, weil er sein Volk mit Füßen getreten habe. Was sei anders für Triest zu thun gewesen? Der Bundestag habe bereits eine Depesche abgeschickt mit der Erklärung, daß ein An- griff ein casus belli sein werde. Man solle nicht verlangen , daß allés Gute von der Versammlung aus geschehe. Auch in Prag sei das Genügende geschehen. Wenn Verzögerungen im Einzelnen bei den Verhandlungen stattgehabt, so sei die Linke daran \{uld, welche Zwischen-Fragen hineinwarf. Er selbst bekenne sich zur Unken, (Stür= mischer Ruf: Niemals, wir brauchen Sie niht!) Der Redner bean- tragt, über die Jnterpellationen zur Tagesordnung überzugehen, Es gaben nunmehr die Vorstände der einzelneu Ausschüsse, wie von Lindenau, Auerswald, Stedtmann, vonReden, Jaup 2c., Aufschluß über die bisherige Thätigkeit der Ausschüsse, welche hier- nah fortwährend mit Vorbereitung der Erledigung der ihnen zuge- wieseneu Gegenstände beschäftigt waren. Die im Vorhergehenden ge- nannten Anträge wurden an den betreffenden Ausschuß gewiesen, be- züglich der Jnterpellationen an die Ausschüsse zur Tagesordnung überge- gangen. Roß von Hamburg berichtete Namens des Marine- Ausschusses und erwähnte sehr erfreuliche Zeichen allgemeiner Theilnahme füx die Flot=- ten-Angelegeuheit. Jn Preußen werden viele Kanonenböte gebaut, und sind für die Marine vorläufig 500,000 Rthlr. ausgeseßt. Eine ähnliche Theilnahme zeigt sich in Bremen, Hamburg, Kiel 2c. Be- reits if ein unentgeltlich von Schiffsrhedern überlassenes Schiff von 800 Tonnen als Fregatte ausgerüstet und hat den Namen „Deutsch- land“’ erhalten. Desgleichen is eine Korvette zur Verfügung gestellt. Fuchs berichtet für den Prioritäts- Ausshuß über eine Beschwerde des Gemeinderaths, des Bürger=-Ausschusses und vieler Bürger von

Mannheim wegen Ueberlastung durch Etinquartierung. Nach dieser Beschwerde sind anfänglih bei 8000 Mann bei den Einwohnern und auf deren Kosten einquartiert worden, die Besaßung ist sest auf 4000 bis 5000 vermindert, fällt sedoch no immer zum Theil cen Bürgern zur Last. Die bei der Regierung gestellte Bitte um Erleichterung blieb erfolg=- los, d1 diejelbe sih auf die Anordnungen tes Bundes berief. Die Bitt= steiler behaupten, daß die in den Kasernen unterzubringende Besaßung von etwa 2500 Mann genügen werde; soll dies aber nicht der Fall sein, so fönne doch feinesfalls eine Verpflegung auf Kvsten der Stadt ver= langt werden. Der Berichterstatter bemerkte, es seien hier drei Fra- gen zu berücfsihtigen, 1) ob die angegebenen Thatsachen wahr, 2) ob dadurch ein Unrecht geshehen und 3) ob die National-Versamm= lung zuständig sei. Die leßte Frage i} zuerst zu erörtern. Die Na- tional- Versammlung i} ihrer Haupt-Aufgabe nach verfassungsgebend, feine Aufsihts-Belörde, und hat sih nicht in die laufenden Geschäfte zu mischen. Es is aber nicht zu vergessen, daß die neuen Verhält- nisse noh nicht fest begründet sind, und daß die vom Volk gewählte Versammlung, im ängstlihen Festhalten an einer Form, uicht gänzlich der Theilnahme für solche Angelegenheiten, wo Rechtsverlezungen be- hauptet worden, sich entshlagen darf. Ueberdies haben im vorlie= genden Fall die zuständigen Behörden feine Abhülfe gegeben. Eine Rechtsverleßung is vorhanden, wenn die behaupteten Thatsachen wahr sind, Denn wenn die Beseßung aus militairischen Rücksichten auf Befehl des Bundes geschieht, so geht die Bestreitung der Ko- sten die Bundeskasse an. Geschah die Besaßung im Jnteresse der inneren Sicherheit, so is sie aus der Landeskasse zu bestreiten, Jt sie eine Strafmaßregel, so sind die Kosten von den Schuldigen, kei- nesfalls von der Stadt zu tragen. Der Aus\shuß stellt deshalb den Antrag, ihm zur Untersuchung des Thatbestandes die Ermächtigung zur Vernehmung von Zeugen, Communication mit Behörden 2c. (nah §. 24 der Geschäfts-Ordnung) zu ertheilen. Da die Abhülfe, wenu sie erforderlich sei, eine schnelle sein müsse, so werde heute darüber zu ‘berathen fein. von Schmerling bemerkte, daß, als die mann= heimer Bürger vor drei Wochen reklamirten, die Bundes - Ver- sammlung si sogleih mit der Eingabe beschäftigt habe. Sie habe jedoch erkannt, daß die Sache als eine militgirishe dcm Ober=-Kommandanten des 8. Armee-Corps zur Würdigung zu überla}ffen sei. Vor cinigen Tagen sei dessen Antwort eingegangen, und es soll den Wünschen der Einwohner Manuheims möglichst entsprochen wer=- den, Gegenwärtig (die Vorstellung an die National - Versammlung se: bercits aht Tage alt) seien uur sehr wenige Truppen nicht in Kasernen, wo sie si selbst zu verpflegen hätten. Auch diese sollten noch fasernirt werden. Es sei also eine weitere Untersuchung nicht mehr nöthig. Der Beschluß der National-Versammlung ging dahin, daß dem Ausschusse die erbetene Ermächtigung ertheilt werde. Noch erwähnen wir für heute des vou dem Ausschuß für Bil- dung einer provisorischen Erekutivgewalt erstatteten Berichts, der, von Dahlmann entworfen, in der heutigen Sizung ge- druckt vertheilt wurde. Der Antrag der Mehrheit des Aus- schusses geht dahin : die National - Versammlung beschließt : 1) Bis zur definitiven Begründung einer Regierungs - Gewalt für Deutschland s\oll ein Bundes - Direktorium zur Ausübung dieser obersten Gewalt in allen gemeinsamen Angelegenheiten der deutschen

1848.

Nation bestellt werd:n. 2) Dasselbe soll aus drei Männern bestehen, welche von den deutschen Regierungen bezeichnet und, nachdem die National=- Versammlung ihre zustimmende Erklärung durch eine einfache Abstim- mung ohne Diskussion abgegeben haben wird, von denselben ernannt werden. 3) Das Bundes=Direktorium hat provisorish a. die vollzie- hende Gewalt zu üben ‘in allen Angelegenheiten, welche die allgemeine Sicherheit und Wohlfahrt des deutschen Bundesstaats betreffenz b. die Oberleitung des gesammten Heerwesens zu übernehmen und namênt=- lih den Oberfeldherrn der Bundestruppen zu ernennen; c. die völker- rechtliche Vertretung Deutschlands auszuüben und zu diesem Ende Ge- sandte und Konsuln zu ernennen. 4) Ueber Krieg und Frieden und über Verträge mit auswärtigen Mächten beschließt das Bundes-Direktorium im Einverständniß mit der National - Versammlung. 5) Die Errich= tung des Verfassungswerkes bleibt von der Wirksamkeit des Bundes=- —- Direftoriums andauschivisen, 6) Das Bundes-Direktorium übt seine Gewalt durch von ibm ernannte, der National-Versammlung verant- wortliche Minister aus, Alle Anordnungen derselben bedürfen zu ih- rer Gültigkeit der Gegenzeihnnng wenigstens eines verantwortlichen Ministers. 7) Die Minister haben das Recht, den Berathungen der National - Versammlung beizuwohnen und von derselben jederzeit ge- hört zu werden; sie haben jedoch das Stimmrecht in der National- Versammlung nur dann, wenn fie als Mitglieder derselben gewählt sind. Dagegen is die Stellung eines Mitgliedes des Bundes -= Di- rektoriums mit der eines Abgeordneten zur National - Versammlung unvereinbar. 8) Sobald das Verfassungswerk für Deutschland voll= endet und in Ausführung gebracht ist, hört die Thätigkeit des Di- rektoriums und seiner Minister auf. (Schluß folgt.)

HDesterreich. Wien, 18, Juni. Der Minister Pillérsdorf macht in Bezug auf die erwartete Ankunft des Kaisers Folgendes befannt :

„Der lebhafte Wunsch der Bevölkerung Wiens und die Sorge für den regelmäßigen Gang der Regierunas - Geschäfte fordert gleichmäßig die bal- dige Rüdkehr des Kaisers in seine Residenz. Se, Majestät, von dieser Nothwendigkeit gleichmäßig durhdrungen und von dem gleichen Wunsch geleitet, dem allgemeinen Verlangen zu entsprechen, hatten nach den Mit- theilungen aus Junnsbruck vom 13ten d, gegen die. dort befinvdlichen Mi- nister bereits die Absicht ausgesprochen, Junsbruck am heutigen Tage oder am Montage zu verlassen, um sich Wien zu nähern. Der Kaiser, wiewohl durch das ungewohnte Klima efvas in seiner Gesundheit angegriffen, wollte am 14ten noch cine Deputation des mährischen Landtags empfangen, und dieser war wirklich bereits in der Burg versammelt, um sih den Majestäten vorzuftellen. Da fühlten Se. Majestät sich von einem Unwohlsein ergrif- fen, welches den Cmpfang der Deputation unmöglih und einen Aufschub der Reise, um die theure Gesundheit nicht Gefahren auszuseßen, unerläß- lih machte.

„Die Mittheilungen der Minister aus Jnnsbruck geben die Berubigung, daß die Gesundheit Sr. Majestät nicht ernstlich angegriffen ist, und die größte Sorgfalt mit höherem Brístande läßt bald die gänzliche Herstellung hoffen; allein um díe ertheilten Zusicherungen so weit zu erfüllen, als es in ihren Krästen steht, und die Veremigung aller Negierungs - Organe in der Resi- denz so schnell als möglich zu erzielen, baben Se, Majestät sich entschlossen Zhren durchlauchtigsten Herrn Bruder, Seine Kaiserl. Hoheit den Erzherzog Franz Karl, als Jhren Stellvertreter mit ausgedehnten Vollmachten zur Be- sorgung aller Staats - Angelegenheiten und Negierungsgeschäste im Namen Sr. Majestät nach Wien abzuordnen, wo der Erzhcrzog mit den veraut- wortlichen Ministern alle Vorbereitungen für den bevorstchenden fonstituiren- den Reichètag trefen und bis zu der mit Gottes Hülfe bald zu erwartenden gänzlichen Herstellung der Gesundheit Sr. Majestät und Jhrer demnächst zu erwartenden Ankunft in der Risidenz für die schleunige Erledigung der Geschäste Sorge tragen wird. Der durchlauchtigste Herr Erzherzog, welcher sich dieser Sendung mit der größten Bereitwilligkeit un- terzogen hat, wird am 19. d. Jnnsbruk verlassen, am 21. ín Linz und nach dem Aufenthalte eines Tages daselbst am 23, in Wien eintreffen.

¿Die Minister, welche diese Mittheilung e hielten, hoffen täglich über die Gesundheit Sr, Majestät in Kenntniß geseßt zu werden und werden die an Sie gelangenden Nachuichten jedesmal bekanut machen, da sie über- zeugt sind, welche Theilnahme dieselben in der ganzen Bevölkerung finden werden.

Wien, am 17. Juri 1848,

Pillersdorf f“

In Bezug auf die Vorgänge in Prag hat der Minister des Jn- nern folgende Bekanntmachung erlassen :

„„Die Erwiederung der tclegraphischen Anzeige des prager Bürgermei- sters (s. das gestrige Blatt des Preuß, St.-Anz.) konnte gestern nicht mehr auf demselben Wege nah Prag gelangen. Erst um Mitternacht wurde die Mittheilung möglich. Dagegen langte gestern um halb 10 Uhr die kurze Anzeige des prager Telegraphisten ein: ,„ „Prag i} in größtem Aufruhr ich kann nicht bleiben“, und um viertel auf 11 Uhr meldete derselbe: „Prag an mehrer: n Orten in Flammen“ “, Das hierortige Te- legraphenamt fügte in seiner Meldung von heute 7 Uhr Morgens hinzu, daß Prag seit 5 Uhr troy oftmaligem Aufrufen nichts mehr meldet. Es mangeln daher alle näheren verläßlichen Nachrichten über die Ereignisse in Prag, und die Erzählungen und Angaben einzelner Neisenden oder Kor- respondenten können nur mit Mißtrauen aufgenommen twerden.

_¿¡Das Ministerium \{lägt alle ihm zu Gebote stehenden Wege ein, um so schleunig als möglih von dem wahren Stande der Dinge unterrichtet zu werden, und es wird das Berläßliche jedesmal unverzüglich bekannt machen, Seine nächste Bemühung muß darauf gerichtet sein, Bürgerkrieg und Anuar- chie in Böhwen hintanzuhalten und, wo sie bereits ausgebrochen wären, krästig zu unterdrücken, Die rühmliche Haltung der Residenz und der deut- schen Länder, in welchen kein Nationalhaß entflammt wurde, wird seinem Bestreben zur mächtigsten Stütze dienen. Versöhnende Ermahnung muß der Gewalt vorausgehen und dic leßtere dann in ihrer vollen Strenge ange- wendet werden, wenn die erstere sih unwirksam zeigt. Jun dieser Absicht wird ein Aufruf an die Stadt Prag und ein zweiter an alle Stadt- und Landbewohner erlassen. (Siehe unten.) Die Kreisämter werden verpflichtet, während der Dauer dieses Zustandes in Prag das Zuströmen solcher, welche nicht dahin zuständig sind, auf jede Weise abzuhalten, Flüchtlingen Aufnahme und Schuy zu gewähren und der Verbreitung von Partei- und Nationalhaß auf das entschiedenste entgegenzutreten. L

„Zu den durch die Umstände gebotenen Vorkehrungen in Prag sind die dahin abgeordueten Hof - Commissaire mit den ausgedehntesten Vollmachten versehen, Jm Lande Nuhe, Eintracht, festes Anschließen an das Centrum der Monarchie, - Gehorsam gegen die Geseße und genaue Vollziehung der