en des verantwortlichen Ministeriums unverbrüchlih zu handha- UNGRES allen Behörden und Obrigkeiten als ihre heiligste Pflicht gegen den Kaiser und das Vaterland einge\härft, Die Kreisämter erhalten zu- leich die Weisung, bis die Landesstelle in prag wieder in die geseßliche Mirksamkeit treten kann, die Anzeigen "über alle wichtigen Vorfälle unmittel bar an das Ministerium zu erstatten und eben so Entscheidungen über die ihren Wirkungskreis überschreitenden Maßregeln hier einzuholen,
Unter diesen Umständen hat das Ministerium beschlossen, bis zur Her- stellung der Ruhe die Militairmacht in Böhmen nicht zu vermindern, son- dern die der Armee in Jtalien zugedachte Verstärkung auf anderem Wege u bewirken. ;
E “ien, den 17, Juni 1848. i Pillexsdor ff.“
Der oben erwähnte Aufruf an die Bewohner von Prag und an die Stadt- und Landbewohner Böhmens lautet:
„An die Bewohner der Hauptstadt Prag. S
„Jm Namen Sr, Majestät des Kaisers, der Euch so unzweideutige Betveise dex herzlichsten Zuneigung gegeben hat, richtet das vom Kaiser be- stellte verantwortliche Ministerium an die getreuen Einwohner der Haupt- stadt Prag die ernste und nachdrückliche Aufforderung : Lassct ab, im trau- rigen Bruderhasse Euch selbs zu zerfleischen und gegen die geseßliche Ord- nung anzukämpfen, ohne welche die Freiheit nicht bestchen fann! Genug des Unglücks haben Enizweiungen und blinder Nationalhaß bercits über das schöne fas gebracht; wollet niht dessen Ruin durch die Fortdauer berselben vollenden! Die unschäßbaren Güter des Staatslebens, welche wir errungen haben, sollten die Bürgschaften des allgemeinen Wohles, des höheren Aufschwungs der Geisteskultur, des materiellen Wohlstandes seinz durch anar- chisches, brüderfeindliches Treiben bringt Jhr Euch selbst um deren Früchte. Wenn die Wächter der Freiheit und gescßlichen Ordnung, — National-Garde, Bürger und Studenten — den Leidenschaften und dem Parteihasse entsagen, wenn sie, von gleicher Vaterlandsliebe beseelt, redlih zusammenwirken, so
weiden sie lcicht der Ucbelwollenden Meister werden, und Ordnung und Sicherheit wird bald zurückkehren. Die Regierung wird dic Verführten von den Verführern zu scheiden wissen, und Friede, Eintracht, Versöhnung zu stiften, wird ihre heiligste Pflicht, ihre {hönste Aufgabe sein. Auch die Re- sidenz wurde mächtig von den Bewegungen der politischen Wiedergeburt er- griffenz allein der Gemeingeist der Bürger, das Zusammenwirken aller Klassen der Einwohnerschaft und ihr schöner Wetteifer in der festen Anhäng- lichkeit an den Thron und die constitutionelle Freiheit hat bis jezt alle dro- henden Gefahren anarchischer Zustände glücklich abgewendct. Prags Bewoh- ner haben zu allen Zeiten gleih rühmliche Beweise von Vaterlandsliebe und Ordnunzssinn gegeben; mögen sie, dessen eingedenk, nicht jeßt hinter der R: sidenz darin zurückblciben, Gegründete Beschwerden und billige Wünsche werden bei dem bald zu eröffnenden Landtage, bei dem nächst bevorstehenden Reichstage Abhülfe und Gehör finden; doh das Zusammentreten und das Wirken dieser Körperschaften is bedingt durch geseßliche Ordnung, Nuhe und Sicherheit, Auf deren Herstellung muß alsy das Ministcrium mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln dringen z es rechnet dabei auf die Mitwirkung aller wahren Vaterlandsfreunde und hofft, nicht in die traurige Nothwen- digkeit verseßt z1 werden, von den äußersten in seine Hände gelegten Mit- teln der geseßlichen Strenge Gebrauch machen zu müssen, Es darf auch nicht die längere Fortdauer eincs anarchischen Zustandes dulden, dessen Un- terdrückung zu seinen ersten Pflichten gehört.“ „Un die Stadt- und Landbewohner Böhmens.
„Zm Namen Sr, Majestät des Kaisers, der stets vom väterlichen Wohl- wollen für seine getreuen Böhmen bescelt is, rufen die von Sr. Majestät bestellten, für die Aufrechthaltung von Nuhe und Ordnung verantwortlichen Minister die ordnungsliebenden Stadtbewohner und das getreue Landvolk Böhmens auf: Lasset Euch nicht verwickeln in die Kämpfe, die gegenwärtig Cure Hauptstadt zerfleischen! Beschwöret nicht über Euer Land die Schreck- nisse eines Krieges, und zwar des gräßlichsten von allen, eines Bürgerlrie- ges! Lasset Euch nicht hinreißen zum Hasse gegen diejenigen, die mit Euch seit Jahrhunderten als Brüder gelebt! Möge Parteihaß und Leidenschaft, denen Ihr dur Eure friedlichen Beschäftigungen sern steht, Euch fremd bleiben und sich nie außer Prags Mauern verbreiten !
¡„Bertrauet Eurem gütigen Käiser, der Euch wiederholt seiner herzlichen Zuneigung versichert, Euren Abgeordneten bereits so viele Zugeständnisse gemacht, allen Staatsbürgern die Freiheit im vollen Umfange gewährt und insbesondere die Landbewohuer von denjenigen Lasten befreit hat, deren Drock Jhr am schwersten empfandet, von denen befreit zu werden Jhr am schnlichsten wünschtet! ; j
„Nur bei geschlicher Ordnung, bei Nuhe und Eintracht können Frei- heiten zum guten Ziele führen und befestigt werdenz nur dann könnt Jhr die Früchte derselben genießen.
„Böhmens Bewohner haben von jeher nah dèm Ruhme gestrebt, durch Arbeitsamkeit, Ordnungslicbe “und Achtung vor dem Geseße ein s{hönes Beispiel zu gebenz Jhr werdet auch jegt diese Grundsäße nicht verleugnen und dadurh Euer eigenes Wohl, so wie das der Gesammtheit, sichern, Darum warnen und ermahnen Euch im Nauen Eures Kaisers und Mo- narchen die bestellten Minister Sr. Majestät, lasset Euh nicht in den Kampf des Parteihasses hineinreißen, verweigert den Flüchtlingen nicht eine Zu- fluchtssiätte und geherchet nur der Stimme des Geseyes und der rechtmä-
ßigen Obrigkeit.“
Wien, 18. Juni. So eben geht von Prag die Nachricht ein, daß das Bombardement eingestellt worden und die Stadt, unter Stellung von 40 Geißeln, s{ch auf Gnade und Ungnade ergeben habe,
Zufolge eines dem Kriegs-Ministerium zugekommenen Berichtes des Feldmarschall-Lieutenants Baron Welden, vom 14ten d. M., hat derselbe gleih nah dem Falle von Vicenza versucht, die Uebergabe von Treviso in angemesscner Art herbeizuführen. Zu diesem Zwecke hatte er hon am 11ten Unterhandlungen anzuknüpfen gesucht und am 12ten auf den Vorposten eine Deputation empfangen, um der=- selben die Bedingungen für die Uebergabe der Stadt bekannt zu machen, wobei erx guch mit. Leidwescn sich über die Möglichkeit aus- sprach, wenn er in den Fall kommen sollte, Gewalt anwenden zu müssen, Die gute Absicht des Generals wurde jedo verkannt und die von ihni zugestandene Bedenkzeit benußt, um Verstärkungen an Mannschaft und Artillerie aus Malghera an sich zu ziehen. Am 413ten wurde mit Tagesanbruh das Feuer aus Treviso ganz unver- muthet begonnen, ohne daß zuvor nach Kriegsgebrauch von cinem Ab- brechen der Verhandlungen die Rede gewesen wäre. Unter solchen Umständen blieb auch dem Geldmarschall - Lieutenant Welden nichts weiter übrig, als Treviso von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends aus einer Mörser-, einer Haubitz- und einer Raketten-Batterie heftig beschießen zu lassen, Mittlerweile wurdé ein Theil der Brigade Mitis von Meolè und Tre Palade vorgezogen, um die Straße nah Mestre zu bedrohen, während eine zweite Kolonne unter Oberst Macchio bis zum Thore Santi Quaranta vorrückte und eine dritte über Quinto den Sile überschritt uud in der Richtung von Zerobrauco detaschirte, Gegen Abend hatten diese verschiedenen Truppen - Kolouneu Treviso eingeschlossen, ihre Avantgarden standen bis unter den Mauern der Stadt, welche fortwährend ein lebhaftes Feuer unterhieltenz es brannte zu verschiedenenmalen în dec Stadt. Später erschien bei dem vor der Porta Tommaso stehenden Fürsten Liechtenstein eine abermalige Deputation, welche Unterwerfungs-Anträge machte. -
Sachseu. Leipzig, 17. Juni. (D. A. Z.) Jun ter Zu- sammenkunft evangelisch -lutherisher Geistlihen Sachsens, welche hier am 14. Juni, von mehr als hundert Geistlichen besucht, stattfand, um üver die Neorganisation unserer evangelisch - [lutherisheu Landes- firhen- Verfassung zu berathen, war das Hauptresultat, daß kein ein- ziger der anwesenden Geistlichen für eine absolute Trennung der Kirche vom Staate stimmte, sondern daß nah Abwerfung des Ausdrucks „Treu=- nung“, selbst in der genaueren Sprache des Programms „relative““ Tren- nung der Kirhengewalt von der Staatsgewalt, man sich entschied, in der beabsichtigten Eingabe an das Ministerinm des Kultus das positivere Verlangen nach größerer „Selbstständigkeit der Kirche im Staate“ auszudrücken, mit Hinzuflügutig der Definition: „Wir verstehen un-
,
ter der von uns gewünschten Selbstständigkeit unserer Kirche im
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Staate die in der Staatsverfassungs-Urkunde zugesagte Befugniß, ihre eigenen Angelegenheiten selbst zu ordnen und zu verwalten, das Jus in sacra‘’, und der allgemein gefaßten Motive: „Weil sowohl die Würde, als das Gedeihen der Kirche eine solche Selbstständigkeit erheisch.“ Man entschied sich ferner dafür, die Regierung uni Vorlage eines Wahlgesez-Entwurfs zur Einberufung einer fonstituiïïenden Landes-Sgnode an die Stände zu- ersuhen, pro- testirte dabei aber zuglei) gegen die Kompetenz der Stände zur Berathung eines au Reforinen der evangelisch -lütherishen Kir- chen-Verfassung etwa auch materiell sich beziehenden Geseß-Entwurfs. Ii Bezug auf den materiellen Jnhalt war man ließli einverstan- den, daß die resp. konstituirende Landes - Synode glei bei ihrem ersten Zusammentreten sih definitiv dahin zu erklären habe, daß der abzufassende Kirhen-Verfassungs-Entwurf durhgängig auf dem Pres- byterial- und Synodal-Prinzip, mit Belassung des Ober-Aufsichts-, Bestätigungs= und Schirmrechts in den Händen des Staats, aufer= baut werden müsse.
Sachsen-Altenburg. Altenbur g, 17. Juni, (D. A. Z.) Die Deputation, die gestern Morgen auf das Schloß gegangen, um den Herzog um jeden Preis zu sprehen, wurde von demselben nicht angenommen, sondern an die Minister verwiesen; da jedoh mit die- sen nicht ferner verhandelt werden sollte, verließ sie das Schloß un- verrichteter Dinge. Noch am Nachmittage wurde zu einer Volks- Versammlung durch Auésklingeln aufgerufen, die Abends nah 8 Uyr ab- gehalten wurde. Darin ist der Beschluß gefaßt worden, heute Mit- tags 12 Uhr einen massenhaften Zug auf das Schloß zu unterneh= men, um dadurch den Herzog zum Empfange der Volksmänner zu veranlassen (bekanntlich verlangt man von ihm die Entlassung des neu einberufenen Militairs); der Zug sollte unbewaffnet vor si ge- hen. Die Naht verging ohne weitere Störung, nur hielten kleine Abtheilungen des Volkes die Ausgänge des Schlosses besest, zunächst wohl, um die Abreise des Herzogs zu verhindern. Ein Reit= pferd, das für den Adjutanten gegen Mitternaht aus dem Mar- stall auf das Schloß geführt werden sollte, wurde abgesattelt und zurückgewiesen, Die Bürgergarde als solche soll sich, wie man hört, nicht am Zuge betheiligen. Doch gehört der größte Theil von ihr der republikanischen Partei an, Die bisherige Garnison hat in ciner gestern veröffentlichten Erklärung zur Widerlegung falscher Gerüchte sih dahin ausgesprochen, daß sie, „möge auch die politische Ueber= zeugung des Einzelnen sein, von welcher Art sie wolle“, ihrem Eide stets treu bleiben werde, \o lange sie nicht dieses Eides entbunden sei. Auch scheint eine ergreifende Anrede, die Minister v. d. Planib gestern an das Militair in der Kaserne gehalten, eines tieferen Ein- drucks nicht verfehlt zu haben. Doch zeigt sih hier kein rehtes Ver- trauen zum Militair, Jedenfalls is} es bezeihnend für unsere Zu- stände, daß wenigstens ein großer Theil des einberufenen Militairs vor sciner Einfleidung sich erst der Zustimmung dcs Advokaten Erbe hierzu versichert hat.
Mittags 111hr. Die für heute Mittag anberaumte Massen-De-= monstration is unterblieben, und zwar nach dem ausdrücklichen Willen der Volksführer, von denen ste erst gestern Abend beschlossen war. Auf dem zum Sammelplaß bestimmteu Schießanger erklärten sie der versammelten Menge, daß der größte Theik von deutschen Juristen den beabsichtigten Schritt sür ungeseblih halten werde, wenn sie auch diese Ansicht uicht theilen könnten, daß sie aber fortfahren wollten, streng auf geseßlichem Boden zu bleiben ; daß sie ferner darin, daß man die Sache so weit habe fommen lassen, uur eine Falle erkennen könnten, in der sie {hon mit einem Fuße gestanden, daß sie sich aber hüten würden, sih ganz darin fangen zu lassen 2c. Es war befannt, daß-das Schloß völlig zum Widerstande vorbereitet war, daß der Herzog nicht nachgeben
zu wollen erklärt und die Minister gelobt hatten, zu siegen oder zu fallen, Von Seiten der Volksführer war beschlossen worden, die Beschwerde wegen der Einberufung des Militairs nun lieber auf dem Landtage, indem ihre Partei die Majorität bilden würde, anzu=- bringen. Der Herzog soll bei der konstituirenden Bersammlung in Franffurt in Anklagestand verseßt werden, da er die Stimme des Bolkes wiederholt nicht habe hören woilen. Die Rukbe der Stadt ist in feiner Weise gestört, obgleich man heute mehr als gewöhnlich Fremde hier bemerken will, E
— Die Leipz.- Ztg. meldet noch Folgéndes: „Leipzig, 18. Juni, Heute Mittag 12 Uhr ward eines der hier garnisouirenden Schüben=-Bataillone auf der Eisenbaÿn nach Altenburg geführt, dem gegen 3 Uhr Nachmittags noch eine Compagnie folgte, Reisende, welche diesen Nachmittag von Altenburg kamen, schildern den Zustand dieser Stadt sehr bedenklih. Jn allen Straßen seien Barrikaden aufgeworfen, und von allen Seiten strömten Schaaren von Bauern nah der Stadt, mit Flinten, Sensen und Dreschflegeln bewaffnet. Die Communication zwischen der Stadt und dem Val\nhofe war vöül-
lig unterbrohen und der leßtere selbst mit großen Menschenmassen
beseßt, welhe den Abgang des Bahnzuges verhindern wollten, der |
aber dessenungeahtet abging. Unterweges hörten die mit der Ctien- bahn beförderten Reisenden ein ziemli heftiges Feuern und glaubten | daraus schließen zu müssen, daß die Bürgerwehr Altenburgs nit den | Tumultuanten handgemein geworden sei, Das Militair war noch 1 | einiger Entfernung - von der Stadt aufgestellt, was auch quit einer Compagnie Linie der Fall war, die gestern Abend von Zwicau uach Altenburg gezogen war.“
Alténburg, 18. Juni. (D. A. Z.) Héute Morgen gegen aht Uhr wollte man den hiesigen Advokat Erbe, eimen hestigen Re- publifaner , festnehmenz sofort wurde dies dur Vürgergardisten sei ner Nachbarschaft verhindert, Generalmarsch geschlagen und inzwischen auch von der sehr starken republikanischen Partei reitende Boten, he= sonders nah Wintersdorf, entsendet. Auch _läutete nan eiue lurze Zeit Sturm auf dem Nifolai-Thurm. Bald füllte sich die Stadt mit Freiwilligen; Barrikaden in der Shmöllnschen, Teich-Gasse, am ehe= maligen Burg- und Pauriter - Thor entstanden mit wunderbarer Schnelligkeit, da man ernstlich dem Einmarsche fremder Trüup= pen begegnen wollte; sie sind im Laufe des Tages mit uner miüdlihem Fleiß befestigt worden. Mehrere Deputationen an den Herzog sind ohne Erfolg geblieben ; endlich erklärte man durch einen Anschlag ohne Unterschrift und Datum als allein für Her= stellung der Nuhe bürgenv : „Altenburg behauptet seine Freiheit, ge- stüßt auf seine Barrikaden und ben braven Sinn seiner Bewohner, Es stellt an den Fürsten folgende Bedingungen: 1) Entlassung der jesigen Minister und sofortige Bildung eines neuen Ministeriums, bestehend aus den Bürgern von Braun, Pierer und Cruciger ; 2) so= fortige Einberufung des Landtags zum 21. Juni d, J.z 3) vollstän= dige Amnestie = Erklärung; 4) sofortige Entlassung des einheimischen Militairs und Zurücknahme der Maßregeln wegen Berufung fremden Militairs; 5) Erbe, Dölißsch, Douai und Cruciger haben den Ober- befchl in der Stadt bis anf Weiteres.“ Jeyt, Abends 36 Uhr, ist vom Schloß, wo das hiesige Bataillon steht, noch keine entscheidende Antwort erfolgt. : j
Df 19, Zuni (7 Ux Mbxrgens.) Diese Nacht ist hier sehr unruhig und ohne besondere Vorgänge verflossen. Wäh= rend so eben eine große Volks - Versammlung auf dem Schießplaß | stattfindet, deren Resultat noch unbekannt, is man in der Stadt mit | Errichtung neuer Barrikaden beschästigt. Die Zugänge zum Schlosse | sind fortwährend sehr stark beseßt und von der anderen Seite scharf |
beobachtet, Das gestern hier eingetroffene Königl, sächsische Militair ist auf dem Bahnhofe zum Schuße desselben, als Königl. sächsischen Staats-Eigenthums, aufgestelüt. ;
— Die Deutsche Allg. Ztg. meldet vom 19, Juni Mitiags als neueste Nachriht aus Altenburg: „Die Differenz zwischen dem Herzog und dem Volk in Altenburg scheint ausgeglichen zu sein, da das säcsishe Militair Ordre zur Rückkehr erhalten hat. Den Vergleihspunkten wird noch entgegengesehen,“
Schleswig-Holstein. Flensburg, 17. Juni. (H, C.) Morgen geht - General Wrangel und der ganze Generalstab nah Norden ab, — Man sieht in den nächsten Tagen wichtigen Dingen entgegen,
——LO
Ausland.
Desterreich. Klausenburg, 1. Juni, (Wien. Ztg.) Jn der am 30. Mai Vormittags stattgehabten Sitzung des Landtages wurde (wie bereits gemeldet) die Union von sämmtlichen Landtags= Mitgliedern angenommen. Der Deputirte von Kronstadt, El:as Roth, sprach im Namen der sächsischen Deputirten Folgendes :
„Da ich sche, daß die löbliche ungarische und Szekler-Nation die Ver- einigung Siebenbürgens mit Ungarn nicht nur mit allgemeiner Stimmen- Mehrheit, sondern mit dem begeistertsten und knthusiastijchsten Einverständ- niß feierlih für den wärmsten Nationalwunsch erklärt haben, indem ich fer- ner erwäge, taß der von dem dermaligen Landtage: in dieser Angelegenheit zu verfasiende Gese - Entwurf nur durch die Zustimmung unseres geliebte- sten Landesfürsten und Königs zum verpflichtenden Gesege wird, indem ich schließlich betrachte, daß Siebenbürgen ein Glied der ungarischen Krone ist, trete ih der Union mit Aufrechthaltung ter pragmatischen Sanction im Namen meiner Kommittenten bei (Die sächsischen Depu- tirten geben sämmtlich durch Aufstehen ihren Beitritt zu erkennen, Gewal- tiger Lebehochruf.) Zu meiner eigenen Rechtfertigung von meinen Kommit- tenten kann ich jedech nicht umhin, vor Siebenbürgen, Ungarn und dem ganzen gebildeten Europa zu erklären, daß ih verlange, die Wünsche met- ner Nation in Hinsicht auf die Aufrechthaltung ihrer Sprache , ihrer politi- schen und Verwaltungsrehte der zur Ausarbeitung des Plans über den Vollzug ver Union bestimmten Deputation zuzuweisen, in der Hoffnung, daß dieselben, dem in der gestrigen National-Versammlung erklärten Bersprechen gemäß, dem pesther allgemeinen Landtage empfehlend weiden vorgelegt wer- ren,“ (Nicht enden wollender Freudenriu}.) i O
Nachmittags um fünf Uhr wurde abermals Landtags - Sibung abgehalten und der ins Reine geschri: bene Artikel - Entwurf besiegelt und ohne Sondermeinung durch den Kaiserl, Commissair mitteljt Courier an Se. Majestät, an Se. Kaiserl. Hoheit den Palatin und das Ministerium durch die hierzu ernannten Deputirten abgesendet, Der Entwurf lautet : l :
D L Geseh - Artifel, Von der Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn, Jndem Siebenbürgen den von dem ungarischen geseßgebcenden Körper in Angelegenheit der Einheit des Vaterlandes abgefaßten Ur, 7, 848 mit ivar mem Verwandtschafisgesühl annimmt, erklärt es au seinerseits E einigung Sicbenbürgens mit Ungarn mit Aufrechthaltung des durch H pragmatische Sanction geheiligten Verbandes mit der Gejammimonarch1e dessen voller Ausdehnung nach auch für seinen Willen, So wie nun in Folge des erwähnten Gesey - Artikels in dem Schwesterlande Ungarn die Necht8gleichheit aller Bewohner desselben ausgesprochen und ins LObEn gee treten is, so wird auch gleicherwei]e diejes Puinzip in Bezug auf alle Be- wohner unseres Vaterlandes, ohne Unterschied der Nation, „Sprache Und Religion, gleichfalls ewig und unveränderlich anerkannt, und die diejem Priu- zip widersprehenden bisher bestandenen Geseße werden hiermij für ausge- hoben erklärt. u i dr
Wegen Anpassung des erwähnten siebenten Geseß-Artifels werden sol- gende Bestimmungen getroffen : S . F Ï
6. 1. Da die Zahl der das Nepräsentations-Necht besizenden sieben- bürgischen Städte außer den K. Freistädten Klausenburg, M.-Vásárhely und Weisenburg 15 beträgt und von diesen auch zwei, nämlich Szamosujvár und Elisabethstadt ebenfalls wirkliche K, Freistädte sind, so wird zur Berich- tigung des in dem §, 3 des erwähnten Geseß-Artikels eingeschlichenen Rech- nungsfehlers, in Gemäßheit der eben daselbst bestimmien leitenden Grund- säße, die Zahl der siebenbürgishen Stimmen nicht 69, sondern 73 betragen.
§. 2, Es wird eine Deputation unter dem Vorsiße des Landes-Gou- verneurs Gr, Joseph Teleki und in dessen Verhinderung des Stände- Prä- sidenten B, Franz Kemény ernannt, Diese Deputation hat über die De- tails der vollständigen Vereinigung das ungarische Ministerium aufzuklären, gemeinschaftlich an der Anpassung der siebenbürgischen und ungarischen Jn- teressen zu arbeiten und zu den bei dem nächsten allgemeinen Neichstage durch das Ministerium über diesen Gegenstand vorzulegenden Gesetzen den Stoff zu liefern, :
F. 3, Die öffentliche Verwaltung und Gerechtigkeitspflege in Siebenbür- gen und das bei derselben angestellte Personal bleibt bis zur diesfälligen Organisation durch den nächsten gemeinschaftlichen Neichstag in dem der- maligen Bestande, Die Functionen der K. Hofkanzlei dagegen wird gänzlich Aufhören und diejenige Gewalt, welche Se, Majestät nach dem Sinue des ungarischen Gesezart. 3, 848 Sr. Kaiserl. Hoheit dem Palatin und dem ungarischen Ministerium zu übertragen geruhten, wird sich auch über Siebenbürgen in Ansehung der politischen, kirchlichen, finanziellen und militairischen, überhaupt aller Zweige der öffentlichen Verwaltung erstrecken,
6. 4. Um die öffentlihe Verwaltung mit der Verantwortlichkeit der Minister in Einklang zu bringen, wird in Uebereinstimmung mit dem unga- rischen Geseßart. 29, 848 die Jnamovibilität außer dem geseglichen Wege bei den von der Ernennung der Regierung abhängeunden öffentlichen Be- dienstungen blos auf die zur Ausübung der Justiz bestimmten Richter be- schränkt,
Frankreich. National «Versammlung. Sihung vom 16, Juni. Die Anhänger Louis Bonaparte's scheinen sich wieder zu ibe. Mere Que Die auf Be DIESDINEONSS ylabe, in deren Mitte stark diskutirt wird. Es is sogar {on zu Thâätlichkeiten gekommen. Jin Junern des Saales die größte Spaü- nung. Um 1 Ubr eröffnete Senard die Sißung. Derselbe verlas der Versammlung folgenden Brief: „London, 15. Juni 1848, P Präsident! Jch war stolz, in Paris und drei anderen e als Volkavertreter gewählt worden zu sein. Es war A Ee Augen eine reichlihe Entschädigung für dretp1g Me S und sechs Jahre Gefangenschaft. Aber der beleidigende Verdacht, bh meine Wahl hervorruft, die Ruhestörungen, denen le zum Vorwande diente, die Feindseligkeit der Vollziehungs - Gewalt pa mir die Pflicht auf, eine Ezre abzulehnen, von welcher man g E N daß ih sie durch Jutrigue errungen. JF& wünsche De r t, N Aufcechthaltung einer weisen, großen und aaa : T, (O da aber unwilifirlich mein Name die Unordnung begünstigt, lege ich ¡ o Demission in Jhre Hände nieder. (Erstaunen und Auf= gern meine Demission in Jzre Hände n! he wieder hergestellt sei regung im Saale.) Bald, hoffe i, wird die aen F d gera jen und mir erlauben, nach Frankreich zurüickzukehren Beg fasse 0 auch der Ruhe und dem Wohistande seines Landes Aas N P Empfan- agen Sie, Herr Präsident, u. #. w. (gez) S a é E A Präsident Senard: „Die Wahl war u Lind annt; Ÿe Uns terlag noch der Prüfung des Alters und “Ha rp M Nichts- destoweniger schlage ih vor, diescs Dokument ieg tinister des J1nern zu überweisen. (Allgemeine Beistimmung,) Eine Pause der Aufre= gun folgte der Vorlesung dieses Briefs. Die Ueberweisung dcssel- ben mi den Minister des Zunern 1 genehmigt, damit er zur sofor tigen Verordnung neuer tén schreite, Es beißt, dâß Louis Bo-= naparte obigen Brief det Las Sthriftsteller, Grederic Briffault zur Besorgung atv e e g etntge Zeit in London aufhielt und diese Stadt ers 8g Aen s Uhr verließ. Die Versammlung
{ritt nun zur Tagesordnung, Saint Romme liest seinen Bericht über Laissac’'s Wahl im Departement Gerault, die zu Kla- gen Anlaß gegeben, welhe hauptsählich auf Betrieb seines Konkurrenten Génoude (Redacteurs der Gazette) erhoben worden waren, Lespinasse berihtete über Jutriguen im mittäglihen Frankreich gegen die Republik. Laissac vertheidigte seine Wadl und erklärte, niht in Montpellier, sondern in Paris am Wahltage selbs anwesend gewesen zu sein, weshalb er jeuen Jutri= guen vollständig fremd geblieben. Larcy citirt eine Menge Ungeseh= lichkeiten, welche diese Wahl begleitet hätte. (Stimmen : Untersu hung ! Untersuhung!) Abbé Fayet, Bischof von Orleans, befürwortet die Untersuhung. Bac ebenfalls. Dieselbe wird durch Abstimmung ver= ordnet. Nächstdem erledigte die Versammlung mehrere rein lokale Angelegenheiten. Die Minister Trelat und Recurt verlangten einige neue Kredite für Reorganisation der Bürgerwehr, die Ver= sailler Bahn und dieStadt St. Etienne, und die Verhandlungen erhielten erst wieder allgemeine Bedeutung, als die eigentliche Tagesordnung, die Berathung über Algerien, aufgenommen wurde, was um4 Uhr stattfand. Diese Diskussion dauerte über anderthalb Siunden. Lamoriciere stellte den Antrag, Algerien noch einmal feierlich durh eine motivirte Tagesordnung als eine von Fraukreih unzertrennbare Besißung zu erflären und den Kommissions-Antrag, der auf volle Gleichstellung mit dem Mutterlande drang, fallen zu lassen. Bertholon, Be- richterstatter, seßte die Nothwendigkeit aus einander, der europäischen Be- völkerung der Kolonie doch wenigstens einige Zugeständnisse zu machen. Cavaignac widerstritt diesem Ansinnen, indem fein Grund zu gerechter Beschwerde ihrerseits vorliege. Rancé de Prebois eilte noh ein- mal auf der Rednerbühne, um das Ausbeutungs - System, das in Algerien auf Kosten der armen Kolonisten den abscheulichsten Wucher treibe, nvch einmal zu beleuhten und wo möglich feinen Antrag zu retten, Allein die Versammlung rief nah Abstimmung. Die von Lamori- cière vorgeschlagene motivirte Tagesordnung : „Die National-Versamm- lung erklärt die Besizung Algeriens als eine ewige“, die der Kriegs-Mi= nister Cavaignac auch zur seinigen gemacht hatte, wurde beschlossen und die Debatte somit beendigt. Präsident: Wuis Blanc hat das Wort. (Aufschen.) Louis Blanc von der Nednerbühne: „Jh will nur in zwei Worten gegen die Behauptung eines gestrigen Redners (Goud= aux) protestiren, welcher sich in meiner Adwesenheit erlaubte, den- jenigen als einen \{lechten Bürger und Unsinnigen zu bezeichnen, welcher nah der Februar - Revolution den Arbeitern lehrte, die Arme zu kreuzen vor der Arbeit und auf diese Weise den Frieden der Ge- sellschaft zu gefährden. Dies war offeubar auf mich bezogen. erkläre dagegen, daß ih iu allen meinen Vorträgen den Arbeitern den Grundsatz eingeprägt: „Vor der Arbeit zurückzuweichen, sei eben \o \chimpflih für den Proletarier, als für den Soldaten vor dem Feinde zu weichen.“ Hierauf wurde die Sißung aufgehoben,
S S S eal Duprat, Redacteur der Le indépendaute, überreidt einen Autrag auf vollständige Desretung der Zeitungspresse von allen sisfaiishen Abgaben. Für die diesfälligen Erörterungen wurde der nächste Montag bestimmt. Die Tagesordnung rief hiernach zu Bericht-Erstattungen der Petitions-Kom= mijjlou über eine Menge von Bittschriften und Gesuchen, uuter au- deren die Erleichterung der Lage der Dorfschullehrer, den Zustaud der Neger in den Kolonieen u. s. w. betreffend; au über eine Petition welche, von 55 Generalen unterzeichnet, gegen das Dekret der provi sorischen Regierung protestirt, das sie in den Ruhestand verseßte. Der Kriegs=Minister, General Cavaignac, vertheidigte jedo das Dekret der provisorischen Regierung, um so mehr, als es eigentlich nur die Generalstäbe der Reserve - Corps getroffin habe. General Bag - raguay=d’Hilliers schilderte es dagegen als die härteste und un-= politischste Maßregel, die sih je cine Regierung erlaubt habe. Ex hielt die Reservestäbe keinesweges für überflüssig, sondern für drin= gend nöthig. General Leydet, selbst von einem ähnlichen Dekret getroffen, billigte die Maßregel der provisorischen Regierung vollstäu=
dig. Es spracheu noch die Generale Lebreton, Larabit, Garnier und
Andere für und wider den Antrag. Die Debatte wurde dann für
geschlossen erklärt. Duclerc, Finanz-Minister, dringt darauf, das
Cijenbahn-Geseb auf Montag anzuberaumen. Dies geschieht. Pie rtré
Leroux zeigt der Versammlung an, daß in Gueret (Creuse- | Departement ) bei Veranlassung der 45 Centimsteuer -= Einzie-
hung der Bürgerkrieg losgebrohen sei und fürchterlich wüthe. | Der Finanz - Minister vertheidigte die Steuer, und der | Ackerbau - Minister Flocon versprach dem Bauernstande eine bessere |
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Zukunft aus den Geseß-Entwürfen über Anlage von Aerbau-Kolo- nieen, mit deren Ausarbeitung er sih- so eben beschäftige, und die er der Versammlung alsbald vorzulegen gedenke, Pierre Leroux, durch diese Auskunft wenig befriedigt, bestieg noch cinmal die Redner= bühne und spra in einem fünfoiertelstündigen Vortrage, in welchem er wohl zwanzigmal unterbrochen wurde, gegen die bestehende gesell- schaftlicheDekonomie und gegen die finanziellenMaßregeln der provisorischen Regierung, die statt des Reichen den Armen mit Steuern belastet und dadurch die Stimmung des Voiks im höchsten Grade erbittert habe. Der Redner entwielte die Nothwendigkeit einer radikalen Aenderung in der gan= zen Productionsweise, damit die Masse ihre Erwerbsquelleu nicht mehr blos aus dem Luxus und dem Ueberfluß der Minderheit chöpfe. Er erklärte sich für einen. warmen Anhänger der Verbesserung des Ackerbauwesens, zu der man sofort und auf durchgreifende Weise schreiten müsse, wenn größerem Blutvergießen vorgebeugt werden solle. Ducoux erklärte die ganze Jmprovisation des vorigen Red= ners für reine Hirngespinuste eines Philosophen und Utopisteu, (Bei- fall.) Die Versammlung müsse bei der Praxis bleiben, und die Re- publif dürfe mit den Rebellen nicht transigiren, Hiermit endigte die Sibung.
Paris, 17. Juni. Ein heute publizirtes Dekret ernennt Corne an Portalis* Stelle zum General = Prokurator beim pariser Appella= tioushofe. :
Ueber den Entwurf der Verfassungs-Kommision erfährt man au- ßer den bereits befanuten Punkten noch Folgendes: Der Richterstand crhält seine Unabseßbarkfeit wieder. Die Friedensrichter und Cassa- tions-Räthe, die beiden äußersten Sprossen der gerichtli! en Stufen- leiter, gehen aus der Wahl hervor. Die Ersteren aus der allgemei- nen Volks - Abstiinmung, die Lebteren aus der Urne der Natioual= Versammlung. Rücfsichtlich des Volks-Unterrichts lautet der betreffende Paragrap)ÿ der neuen Verfassung folgendermaßen: „Der Unterricht is frei unter der Gewährleistung der Geseße und der Aussicht des Staats. Diese Aufsicht erstreckt sich auf alle Unterrichts - Anstalten ohne Ausnahme.“
Sämmtliche Verwaltungen der bestehenden Eisenbahnen sind vor die Kommission der National-Versammlung geladen worden und hag- ben derselben erflärt, daß sie Staatöhülfe brauchten, wenn sie ibre Verbindlichkeiten erfüllen sollten. Ein Blatt \{lägt nicht uur die Gründung einer allgemeinen Landes - Hypotheken - Bauk mit einem Kapital von zwei Milliarden Fr. in Papiergeld vor, foudern man
Ich | solle auh eine E‘senbahu - Staatskasse gründen, welche Papiere aus-=
gäbe, die sich lediglih auf diesen Staatözweig bezögen und die Rente erseßen sollten.
Der Finanz - Aus\{chuß der National = Versammlung bat guf Foucher's Autrag den ministeriellen Vorschlag, alle Assekuranz - G7- sellschaften, gleich den Eisenbahnen, an den Staat zu ziehen, ver= won fen.
Der Moniteur enthält heute den Bank -= Wochenbericht, dem man mit vieler Spannung eutgegensah. Folgendes sind tie Haupt-= Angaben: Ju Paris lagerten am 15. Juni Abends in Barren“ und geprägtem Gelde 80,174,923 Fr. 73 Cent. ; in den Departemeutal- Sukkursalen 65,998,694 Fr. Ju Wechseln besaß Paris 117,202,098 gr. 23 Cent., die Departemental - Sufkfursalen 148,636,083 Fr. 42 Cent, Proteste befanden sich in Paris für 29,705,638 Fr. 96 Cent, in den Sukkursalen 11,562,226 Fr. 90 Cent. Der Staäts = Kasse blieben am 15ten noch 17,028,061 Fr. 61 Ceut, von den geborgten 90,000,000 Fr. übrig. 7
Um künftig Mißbräuchen in der Kontrolle ver Arbeiter in den
Natioual-Werkstätten vorzubeugen, erhält jeder Arbeiter an jedem Morgen eine Madaille, und nur gegen deren Einhändigung wird ihm sein Tagelohn am Abend ausgezahlt. Dicse Madaillen wechseln mit jedem Tage, um Fälschungeu vorzubeugen. E
: Abd el Kader wird, heißt es, mit Genehmigung der Negierung die Bäder von Vichy besuchen, da er iu Folge seiner Kriegsstrapazen an Gicht leidet. ‘ G :
Thomassin, den die Polizei dieser Tage verhaftete, is der Ver= leger des bonapartistishen Blattes von 1831, die Nevolutio n, und der Laityschen Broschüre „über den Einfall ín Straßburg.“
__Das für Lamartíne’s Organ gelteute Journal Bien Publíc versichert, daß Lamartine zum Austritte aus der vollziehenden Kom- mission entschlossen sei, daß er moralisch bereits seine Entlassung ge- geben und sie einzig aus Staats-NRücksichteu noch nicht auf der Tri= büne verkündigt habe. Wenn er einstweilen auf seinem Posten bleibe, !
fb criliner Förse vom 20. Juni
so füge er sich blos dem Drange der Umständez- die Verantwortlich= Feit aber für das napoleonishe Votum der National - Versammlung habe er um feinen Preis auf. sich nehmen wollen, ;
In Folge einer Entscheidung der vollzichenden Kommission wer- den die Besabungen der in der Nähe von Paris liegenden Städte nur Bataillone auf dem Kriegéfuße haben, die jeden Augenblick marshbereit siud,
Paris blicb gestern Abend vorkommen ruhig, Die Boulevards leerten sich frühzeitig, wozu ein starker Gewitterregen viel beitrug. Nur am Pout - Neuf zerstreuten sich die Gruppen troß des Regens ziemlich spät und erst nach polizeilichem Einschreiten.
_ Blanqui ist im Donjon von Vincennes an einer Rückenmarks= Entzündung erfrankt,
Großbritanien und Jrlaud. London, 16, Juni, Das Parlament versammelte sih gestern wiederum zum ersteumal nach den Psingstferien , verhandelte abcr wenig vou Juteresse. Jm Ober- hause beschwerte sich Lord Redesdale über die ohnmächtige Skel- lung der Eisenbahn - Kommissarien, welhe von der Regierung nicht hinlänglich unterstüßt würden, Der Marquis von Lanódowne rechtfertigte die Arbeiten dieser Kommission. Nachdem derselbe Lord für beute die Vorlegung der weiteren Korrespondeuz in Betresf der spanischen Angelegenheit versprochen hatte, vertagte sich das Haus. — Jm Unterhause brahte Herr Bankes die Abreise des spanischen Gesandteu zur Sprache und provozirte von dem Premier -Mini= ster eine Mittheilung des Juhalts, daß der spanische Gesandte Herr Jsturiß von seiner Regierung nicht zurückberufen worden, sondern seine Abreise die Folge ciner diplomatischen Korrespondenz zwischen “ ihm und dem englischen Minister des Auswäitigen sei, welche dem Haufé in der nächsten Sißung vorgelegt werden solle. Auch die auf die Abreise des Sir H. Bulwer von Madrid unmittelbar Bezug habende Korrespondenz soll vorgelegt werten, Die übrigen Verhandlungen de, Hauses bezogen sih auf Wahl-Angelegenheiten von lokalem Jn- eresse.
Die Times sagt über dic diplomatishe Stellung Englands zu Spauien in der bekannten Streitscage: „Der spanische Minister Don Xavier Isturib hat England verlassen, ohne auf herkömmliche Weise sich bei der Königin zu beurlauben, und aus dén Ausdrücken, deren sich Lord J. Russell gestern Abend im Parlamente bediente , müssen wir ließen, daß seine Abreise eine Maßregel der Wiedervergeltung für die Ausweisung Sir H. Bulwer's ist. Die Beziebungen der beiden Kronen sind so in die traurige Lage gebracht , zu welcher die Anmaßung und die Ucberecilung der beiden Minister von Englaud und von Spauton uns allmälig geführt haben. Während die öffent- liche Meinung in England sich laut gegen die Herausforderung er= klärt hat, we!che in Lord Palmerston?s Note vom 16. März lag, er= fordert die Ebre der britischen Gesandten in fremden Ländern, daß die spanische Regierung die gewaltsame Maßregel gegen Sir H. Bul=- wer zurücknimmt, welche bis jeßt durch keine nah dem Völkerrechte gültige Weise gerechtfertigt is. Wenn diese Genugthuung verwei=- gert wird, so werden die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Regierungen vorläusig aufgehoben bleiben.“
Die Junhaber der dreiprozentigen spanischen Bons werden be- nachrichtigt, daß die Zahlung der am 4. Juli fälligen Dividende pünkt- lich erfolgen werde, Die spanische Regierung hat zu diesem Ende bereits 60,000 Pfd. hierher gesandt, und 40,000 Pfd. werden in den nächsten Tagen nachfolgen.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 21. Juni, Im Schauspielhause. 97ste Abonuements- Vorstellung: Don Carlos, Jnfant von Spauien, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Herr Hendrichs wird in der Rolle des Mar- quis Posa wieder auftreten.) Aufang 6 Uhr. M
Donnerstag, 22. Juni. Jm Schauspielhause. 9S8fle Abonuements- Borstellung : Graf Waldemar, Schauspiel iu 5
Zum erstenmale: Abth., vou G, Freitag. (Herr Wagner: Graf Waldemar.)
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Die d : Bö + F e n wiede Fade Is bekannt gewordene Abdankung des Ministeriums Camphausen wirkte nachtheilig auf : eit, s0 dass die Notirungen durchschnittlich kaum 1%
Fonds nd ebe : E ; Ao Y , ofalls etwas gewichen, wogegen sich ausländische Effekten, wiewohl auch matter, meistens doch auf ihrem gestrigen Stand behaupteten.
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in der dazu bestimmten Bubrik ausgefüllt, Die mit 34 Pt. bez. Actien sind v. Staat Ui
3,500,000 8,060,000 4,824,000 4,000,000 | Ï,700,900 | 2,300,000 | 9. 000,000 | 13,000,000 4,500,060 1,151,200 1,527,000 1,100,000 10,000,000 1,500,000 1,429,700 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,50?,600
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gegen gestern Zirüekblicben.
die Course, und schienen solche bedeutend zurückgehen zu wollen. Der Umsatz war sehr unbedeutend und fand nur in kleinen Posten statt.
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Prioriläls - Aclien. | {KCapilal.|
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40 Hambur s 5,000,000 | 44 | 847 B. do. Potsd.-Magd. .. |2,367,200| 4 — do. do. .. 13,132,800| 5 Magdeb.-Leipziger .. |1,788,000| 4 Halle - Thüringer .….. !4,000,000 43 Cöin - Minden 3,674,500 | 47 Rhein. v. Staat gar... |1,492,800| 3i do. 4. Priorität... 42,487,260 4 do. Stamm - Prior... |1,250,000| Düsseldorf-Elberfeld. [1,000,060 Niedersehl. Märkisch. 4,175,000! do. do. 3,509,000 do. IIT. Serie. |2,300,000 do. Zweigbahn | 152,000 do. do. | 148,000 Oberschlesische ….... 1,276,600 Cosel - Oderberg... | 250,000| Steele - Vohwinkel... | 325,000| Breslau - Freiburg. . | 400,000 F Ausl. Stamm- Act. |
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von Preussischen Bank - Antheilen 69 e.
Spier zeigte sich Guégre inländiséhen