1848 / 49 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

und 210 Schauspielern unterzeichnete Petition gegen die Gestattung fremder, uamentlih französischer Schauspiele ein, nahdem Herr Alexander Dumas den Versuch gemacht habe, sein Theatre histo- rique ín London einzuführen, Dieser Versuch ist nun zwar gänzlich gescheitert, da das englishe Publikum die Aufführung des Grafen von Monte Christo im Drurylane - Theater durch einen ununterbroche= nen Lärm verhinderte, doch sprachen sich die Lords und namentlich Lord Brougham schr entschieden gegen diese Demonstrationen und für eine frete Konkurrenz der Kanst gus. Die Petition wurde auf die Tafel des Hauses gelegt. Jm Unterhause brachte Lo:d John Russell seinen auf die Zuckerfrage sich beziehenden Antrag vor, demgemäß das Haus sich zum General-Comité fonstituiren sollte, um die Vorschläge derRegierung in Erwägung zu ziehen. Diese Vorschläge, welche die Unterstüßung der west= indischen Kolonieen bezwecken, befriedigen feinesweges die Schußpartei und riefen desvalb cine lebzafte Debaite vervor, Der Premier-Minister zeigte, daß es sih darum handle, eine g nügende Masse vou Arbeitskräften nach den Koloniecn zu schaffen, damit dem periodischen Mangel der- selben, über welchen mit Recht Beschwerde geführt werde, abgeholfen werden fönne. Deshalb beantrage die Regierung die Bewilligung von 500,009 Pfd. auf die Kolonial- Einnahme verhypothezirt, um zur Beförderung der Einwanderung freier Arbeiter in die westindischen Kolonieen verwendet zu werden, zu welchem Zwecke überdies schon früher 160,000 Pfd. angewiesen seien, Ulsdaun sei zweitens die Regierung auch einer Modifizirung des Zuckergeseßzes von 1846 nicht abgeneigt und wolle auf die Beschwerde Rücksicht nehmen, daß jenes Gesey eine Zuersorte gegen die andere zu sehr begünstige; aber auf das Verlangen der Protectionisten einzugehen und einen Diffe=- renzialzoll von 10 Sh. zu Gunsten des britischen Kolouial= | zuckders auf \-chs Jahre einzuführen, d. h, nit anderen Wor- j ten, dem Lande auf sechs Jahre eine neue Abgabenlagst von 2 Millionen Pfd. gußzuerlegen, scheine ihr uicht rathsam, Die Ab- gaben zu erleihtern und die Consumti-n zu vermehren, fet thr Ziel, Der Vorschlag der Regierung gehe zunächst dahin, den Zoll vom britisheu Kolonial - Zucker am 5. Juli d. J. auf 13 Sh. zu reduzi= ren und ihn dann jährlih um 1 Sh. abnehmen zu lassen, bis er auf 10 Sh. herabgebracht sei. Der Zoll von freinden Mucc v1den folle bleiben, wie ihn das Geseß von 1846 bestimmt. Ein ucuer unt-x=- \heidender Zoll solle eingeführt werden für braunen gedeckteu (brown clayed) oder Zucker ähnliher Gattung; dieser Zoll solle während der nächsten zwei Jahre auf 20 Sh. fstationair bleiben und dann all- jährlich um 1 Sh. 6 Pce. abnehmen, bis er im Jahre 1854 10 Sh. betrage und die beabsichtigte Gleichstellung der Zölle von fremden und britishen Kolonial - Zuckern cintrete. Demgemäß würde sich das Verhältniß der Zölle zu einander so stellen; im Juli 1849: Frem- der brauner Zucker 20 Sh.; fremde Muscovaden 18 Sh. 6 Pce. z

Kolonial « Muscovaden 13 Sh.; 1850: respektive 18 Sh. 6 Yce,, 17 Sh. und 12 Sh.; 1851: respektive 17 Sh, 15. Sh, |

I A —————————————— E

L p E La A2 adet

b ertiner

272

6 Pce. und 11 Sh.; 1852: resp. 15 Sh. 6 Pce,, 14 Sh. und 10 Sh. z 1853: resp. 14 Sh. 6 Pce., 13 Sh. und 10 Sh. ; 1851: resp. 13 Sh., 12 Sh. und 10 Sy. und nah 1854 für alle Zucker- sorten ohne Unterschied des Erzeugungsortes 10 Sh. Als Folge dieser Abänderungen solle endlich der Differentialzoll von Rum von 1 Sh. 6 Pce. auf 4 Pce. ermäßigt, die Erlaubniß zur Verwendung des Zuckers in den Brauereien wieder aufgehoben, die Zollbegünsti- gung mit Rücksicht auf die Verwendung des Zuckers in den Brenne=- reien aber beibehalten werden. So weit die Vorschläge des Ministers, der ließlich nochmals erflärte, daß die Regierung eine Antastung des Prin- zipes weder der Emancipationé-Afte von 1834, noch des Zuckergeseßes von 1846 jemals zugeben werde. Gegen diese Maßregel des Ministeriums erklärten sih sehr entschieden Sir R. Jnglis, Lord G. Bentinck und Herr Herries von der Schußpartei, so wie die Herren Hume und Bright von der radikalen Seite. Die Resolutionen der Re- gierung wurden ohne Abstimmuug angenommen und die Berathungen des Comité'’s auf den 19ten fesigesebt. Nach Beendigung der De- batte solite die Berathung über die Resolutionen der Minister in Betref} der Navigations - Giseße wieder aufgenommen werden; die Gegner derselben wußten indez die Sache durch Provozirung mehre=- rer Abstimmungen zu verzögern, und die Fortseßung der Diskussion mußte daher vertagt werden. /

Die Bank hat il.ren Diskonto auf 35 pCt. als Minimum her= abgeseßt.

Der Central-Kriminal-Gerichtehof hat aus form?llen Rücisichtcn den Prozeß der verhafteten Chartisten-Häupter bis zu ten nächsten Assisen vertagt.

Die Protectionisten haben während dieser Tage mehrfache Ver- sammlungen gehalten, um Petiticnen an das Parlament zu Staude zu bringen wegen Wiedereinführung eines T'iffereutialzolles von 10 Sh. pr. Q. auf 6 J. zu Gunsten des britischen Kolonialzuckers, während die Regierung darauf besteht, daß das im Jahre 1846 an=- nommene Geseß, demgemäß der noch bestehende Differentialzoll all- mälig vermindert werden soll, wenig verändert zur Ausführung ge= bracht werde. Ju einer vorgestern gehaltenen Versammlung der Dis rection der ostindischen Compagnie hat sih auch diese einflußreiche Corporation zu Gunsten des Differentialzolles von 10 Sh, fast mit voller Einstimmigkeit der Anwesenden ausgesprochen.

Nach Berichten aus VYialta vom 3. Juni befand sich Sir W. Parker mit seiner ganzen Flotte im dortigen Hafenz er soll Befehl haben, Malta bis auf Weiteres nicht zu verlassen und insbesondere unter feiner Bedingung in der Nähe von Neapel zu kreuzen,

Ftalien. Turin, 9. Juni. (A. Z-) Die Regierung hat den Kam- mern folgenden Geseß-Entwurf über die politische Gleichstellung aller Glaubensbefenntnisse vorgelegt: „Jn der Absicht, jeden Zweifel über die bürgerlichen und politischen Rechte derfeuigen Bürger, welche sich

niht zur katholischen Religion bekeunen , aufzuheben , haben Senat

RPörse vom 23I. Juni.

und Kammer beschlossen, und verordnen wir, was folgt : Einziger Ar= tifel, Die Verschiedenheit des Kultns hat keinen Cinfluß auf den Genuß der bürgerlihen und politischen Rechte und auf die Zulässig= feit zu den Civil- und Militair-Aemtern.“/ Die Abgeordnetenkammer hat das Geseß mit 102 gegen 17 Stimmen angenommen. , In der leßten Sißung des Parlaments stellte der Abgeordnete Bixio aus Genua den Antrag auf definitive Ausweisung der Jesuiten uub V! shlagnahme ihrer Güter. Fast einistimmig wurde dieser Antrag fi erheblich erklärt. E

Die Deputirten-Kammer hat die Adresse auf die Thron= Rede mit 101 gegen 16 Stimmen angaommen. Die auf die 1la= lienische Politik bezügliche Hauptstelle lautet: „Jet, da andere C chwe- ster-Provinzen ihren Anschluß erklären, sieht die Kammer mik Freude den Tag nahen, da aus dem allgemeinen Stimm=Recht cine kfonstitut= rende Versammlung hervorgehen soll, welche auf sehr freifinniger und volksthümlicher Grundlage ein Grundgeseß errichtet, das geeignet ist, die Monarchie, welch2 den Vorkämpfer der italienischen Unabhängig=- feit zum Haupte hat, groß, stark und ruhmwürdig zu machen. Das sehr starke Sicilien hat sih die Freiheit gegeben; auch Neapel wird seine Thränen trocknen und ganz Jtalien eins und glücklich sein.“

Meteorologische SBcobachtungen.

1848. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 20 Juni. 6 Ubr. 2 Uber. 10 Ube. Beobachtung. Luftdruck .…... 337,61'’’Par.|337,54'’Par. 336,27'’'Par [Quellwärme 7,9" A Luftwärme... + 15,0 R.| + 20,8 B. —+ 142° R. Flusswärme 101 R. s Thaupunkt “a as | -+ Ida R.) +- 138° R. -+ 18” R. Bodenwärue Dunslsättigung- 93 pCt. | 50 pt. | 02 pCt, |Ausdünstung 7 Wer eco 6ob 0 regnig. | beiter. Rexcgen |Niederschblag 0,814 I Md 644005 | SS0. | S880. SS0). Wärmew echsel+ 211 Wolkenzug- - - « | -— SSO. | 4 1 l 6 - 35/14 Par,» -+- 16,7 R... —+ 12,6° R... 75 pCt. SSO.

Tagesmittel :

Königliche Schauspiele. Dounerstag,, 22. Juni, Jm Schauspielhause. 98ste Abonnemeuts= Vorstellung: Zum erstenmale: Oraf Waldemar, Schauspiel in 9 Abth., von G. Freitag. (Derr Wagner, neu angeste:ltes Mitglied

öni S spiele : Oraf V p : rfte Antrittsrolle.) - Königl. Schauspiele : Graf Waldemar als erste 2 H 3, 1 70ste Abonnements-=-

Frei 99 Juni, Jm Opernhaufe. Freitag, 23, Juni, Fm ui 70ste Abounecinen! Vorstellung. Auf Begehren : Die Zauberflöte, Vper 1n Abtheil,

(Frau L. Köster: Königin dei Na) 79}te franz. Abonnements - Vorstellung. comédie- vaudeville en 2 actes, La

Mujik vou Mozart. 5 Jui Schauspielhause.

Un Mari qui se dérange , i

Mère de famille, comédie-vandeville en 1 acte.

E E am

Wechsel - Course.

Eiscnbahn-Actichn

t | E i | Brief. | Geld. : : S 1 L Prioritäts- Actien. | Kapital. » Avioterdim cou ooooo odo ottaeuds 250 F1, | Kurz | 1432 | Stamm - ctien. fi apital. o E E S L 8 l S B T'awes - Cours N 250 x1. | 2M, (1424, | e —— t dimm 12 ER Tages - Cours. E E A ages - Cours. S), 2 Ie: GADA R S0 Ma: lies 7 [S040f | Der Rginegrras i Lr wud 2E [45 : Sümiliehs Prioritäts-Actien Fardan aure N da. L S0 D000 0E 00000 300 Mk. | u Mt. gp 1492 | O 34 pt. lane Actien Aa M Lar: 2 D JHBnliCHe Me S 2 pl l d | T itziS denn És Léndds. Ut A Ca C C Cl Uv Di dS E. Lot: | 3 Mit. 6 23% y n « f | G N a o de C V0 Mi 54 300 fr. | 2 mt. | 8I5 | -— | Berl. Anhalt Lit. A B. | 3,500,000 | 4 | 7%| 785 B Berl. -Anlialte (fas |1,411,800) Ñ i C O C etr ere f o cdidias 150 Fl | 2 mt. | -— dp do, Hamburg L | 8,000,000 | 4 | 25 57 G. do. Hamburg .-.-.--- N 47 z B t 0 A Ad I C E I50Fi, 2M. | I0iX% do. Stettin-Starg.. | 4,824,060 | 4 | —| 785 6. do. Potsd.-Magd. HELLEE 4 06. E E Ms R Ca Et 100 Thlr. | 2 Mit | 995 —- do. Potsd.-Magd... | 4,000,000 | 4 | 4 | 405 B, do. d E 3,13 e N R U - ; : 100: ISTW | | Magd.-Halberstadt L700000| 4 | 7 Magdeb.-Leipziger -- [1,788,000 4 S Leipzig in Courant im 14 Thir, Fuas, : JCU Thlr, ( 2 ge, Ae 00. EGiIpziter 1. 9'300.000 |-4 | L3 an Halle - Thüringer... /4,000,000/ 15 | 25 B ) n ! O2 e E I / N ; E S R RAOI | 70 Lz Frankfurt a. M. südd, W.---«-«:-- 100 F1. | 2 Mi | 57 ‘56 26 | Halle-Thüringer .…-- 9,000,000 4 | 0B C HOENE E PeterapnG ta eran ded pi ertb rad 100 SRbl | 3 Wocken| | Cöln - Minden... | 13,000,000 35| 2 052 2/66 bz. e Bt 0 Pn, x0 s : E ÜSPERE P T E S T P REP E D T E L: LAMOIREA A D? TNNTOET D E DEEL L C EC I IET Tol Aachede E A Jo. 4 Prioritar 4400 S Inländische Fonds, Pfandbrief-, {ommmal- Papiere und Sia Cin. Lg, O 7 E 10 Ls do. Stamm- Prior... |1,250,000| 4 53 b A _Geld Course. S - Düsseld. Elberfeld 1 527.000 1 | E E Düsseldorf- Elb erfeld. | 1,000,000 # L E Ñ [Zf.| Brief. | Geld. Gew, le! Brief. | Ge:d. [Gem, | Steele - Vohwinkel... | 1,100,000 4 | Niederschl. Ls h. S A0! s 4 E R b, Tau G41 | 67 : au Qo Niederschl. Märkisch. | 10,060,000 35 | —| 613 bz. u. G do. O E S8 St. Sebald-Seb. |35| 675 | C7 Kur-u.Nm.Ptbr.|35| 007 | do Zweigbahn | 1/500.000 î E do. 11]. Serie. /2/300/000| 5 70% bz Seeh. Prüm. Sch. |— 84” | pri Sehles1sche do. 35 its O Lit X c Tie ( 4 —ck E do. Zweigbälhkn | 152/000| 4! | e K.u.Nm. Scbuldv. [3% | do. Li. B. gar. do. ZZ - E E E 429,700 e Oas (17 G. j lo 148 000| 5 | 60 bz ; Zt | H ada do. Lit. B... | 2,400,000 35 | —| 72 bz, u, G. O E O Berl. Stadt-Obl. 35 -_—— Pr. Bk-Antk.-Sch'— (05 6923 Cosel- Oderberg 12 ) 2 Oberschlesische E 1.276:600| 4 | Westpe. Pfändkr, (S4) 76% | 754 S “bar Ap T S T s Cosgel - Oderberg... | 250,000) 5 | - Grosshb.Posen do. | 4 | | 88% ITE S1au - L Tel T S 1,700,000 | 4 A A S s L ] Vohwi lel | 325.000| 5 | L au 41 A a2 | 191 Krakau- Oberschl.... | 1,500,000 4 | —| 30 B. Steele - Vohwinkel... | 325,000| 5 | do. do, 37 45 | Friedrichsd’or. |--| 135 | 13% : dd E Breslau - Freiburg’. « | 400,000| 4 | _ Ostpr. Pfandbr, 35 |— And.Goldm.àSth.|-—| 135 | 125 Quitlungs - Bogen: 448 j | T1 s _— ino i he ch3 ( uan L ; : E R rwa a | |SS| S Pomm. do. |35| 88 Disconto. 5z i E B. O 4 D 4 E Ñ Ausl. Stamm-Act. | ¡22S | Ausländi s Slargard - SCN a... - 5,000,00( ( 0| 52 bs. u. G- E S | ländische Fonds Bere, -Märl, ac: 4000000 4,| 90]! 41 B. 407 6, Dresden-Görlitz .- 4,000,600| 4 | —| / | A Nei 109. g Leipzig-Dresd L500 O0 4 Russ Hamb. Cert |5| a : E p33 rIeg -IMNeIlsSe ........ 1,100,000 | 4 | 90 S : „eipzig-Dresden ----- 4,500,0 | B E S m ut x 58 e ! 158 Magdeb.-Wittenb. Cr 4,500,060 | 4 | 60| 41 B. 70 % 39 6. Chemnitz -Risa .--.-- 3,000,000) 4 | | pes in do M4 4 i: E s a S 7g Aachen-Mastricht. .…. 2,750,000 | 4 | 30 Sächsisch Bayerische (6,00 1000| 4 | - S ; 4 gu ea la M Thür. Verbind.-Babn | 5,600,000 | 4 | 20 Riel Altona Sp: [2,080,000 4 | —| 625 B do. Suiegl. 2. 4.A. | i335 Hamb, Feuer-Cas. I] —— s , , | C ¿fend ted Fl. 6 500/060| 4 | L do, do. 5. A, 4) 4 do.Staats-Pr.Anl.|—| | Ausl. Quillungsbog- P Niecllerbutger Thlr. 4'300/000| 4 | do, v. Rtbsoh.Lst. 9 | 925 | Holl. 25 % Int. |25| Ludw.-Bexbach 24FI. È 8,525,000 | 4 | 90 Meck ge A artin do.Poln.SchatzO. 4 | | 535 Kurb.Pr.O. 40 th.|—| | Pesther..…..... 26FI. | 8,000,060 | 4 |/80 S N do. do. Cert. L.A./5 65 | 64 Sardin, do. 36 Fr. |—| dns Friedr. Wilh.-Nordhb. 8/000,000 | 4 | 5| 315 a 325 bz. | i do.do.L.B.200FI. —| 11 | -— N. Bad. do. 35 Fl.|—| | ; 7 L 00 Pol. a. Pfdbr.a.C.|4| } 833 Schluss - Course von Cöln - Minden 655 G. von Preussischen Bank - Anthellen 79 6G. 12 des reuen Ministe

; Die Börse hat sich seit gestern wieder bedeutend gebessert, riums war noch nichts Zuverlässiges bekannt, doch erweckten die desfallsigen Gerüchte vielseitiges Vertrauen.

der Umsatz war lebhaster und die Course sind mitunter ansehnlich gestiegen._ i y mm Der Schluss der Börse war fest, die Stimmung blieb günstig.

Ueber die Zusammensetzul

Auswärtige Vörsenu.

Breslau, 29, Juni. Louisd’or vollw. 1124 Gld. Poln, Papiergeld 885 Br. Oesterreich. Banknoten 88% u. 4 bez. u. Gld. Staats - Schuldscheine 34 proz. 684 Br. Schles. Pfandbr. 3¿proz, 897 5 bez., do, Lit. B. 4yroz. 89 Br,, do, 3{proz. 765 Br. B in L tot, 64 Gid., do. neue 4proz. 84 bez. u.

«, do. Partial-Loose a l. 83 C S 54 G ¿O Sea D E SL V,

Mete Werd, Lat A, 35 proz. 72% bez ior 4proz. 76 Gid., do. Litt, B. 32yroz, 72 dite ha Na Ori, Freiburg proz. 705 bez., do, Stort Ayroz. 75 Gld, Nieders(lef.- R E Fa id Wi A 5proz. 85 Gld. do. Ser, I[l proz. r. Friedrih-Wilhelms-Nordbahn Zus. «Sh, 4yroz. 322 Dv zu Zus. - Sh. 4proz. 325

Bien, 19. Juni, Met. 5 proz, 66., 4 proz. 5 s 106., 39: 67. Nordb. 98. Gloggn. 834. A ee dde vorno 60%. Pesth 57. B. A. 1000, R

Leipzig, 20. Juni, L, Dr. Part. Oblig. 89 G. Lei G A 120 Be, Leipz, Dé, E. A. 87 Br., 86 G, Sähs. Bp 704 Br. Sächs. Schles. 63 Br., 62 G. Chemn. Ries? 25% G. Löbau-Zitt, 223 G. Magdeb. Leipz. 152 Br. Berl. Anb. A. 79 Br. do. B. 73 G. Mltona-Kiel 83 Br. Deß. B. A. 83 Br., 824 G. Preuß. B. A. 70 Br.

Frankfurt a. M., 19. Juni. Darmstadt 50 Fl. L, 534. 53, do. 25 Fl. 185. 174. Baden 50 Fl. 37%. 37, do. 35 Fl. 225. 224.

3proz. Span. 165. 16%. !

adi. 182. 172. : Köln - Minden

Kurhe}, 21 207 Sc Polu. 300 Fl. L, 84 Br., do. 500 Fl. 56. 59. 652. 64%. Bexdah 52%. F. W.-Nordbahn 324

Wechsel. Amst. (100 Fl. Crt.) k. S. 1005 O, 2 M: 1008 G. Augeb. (100 Fl. Crt.) k. S. 1195 Br. Berlin (60 Rthlr.) f, S. 104% G. Bremen (50 Rthlr. in Lor.) f, S. 99 Vr. Hamburg (109 Mk. Bco.) f. S. 874 Br., 875 G. 2 M. 86% G. Leipzig (60 Rthlr. {id M) k, S: 1043: G. London (10 Livor. St.) k. S. 41205 Br., 3 M. 1195 Br. Lyon (200 Fr.) k. S. 943 G. Mail. (250 Lir. Austr.) k. S. 1005 G. Paris (200 Fr.) f. S. 94x Br. Wien (in 20r 100 Fl. C. M.) k. S. 102: Dr, Diskonto 2 G. London, 17. Juni. Cons. p. C. 844. a. Z. 835. 844, Bras. 67. - Chili 794. Mex. 163.

Engl. Fonds erlitten heute einen Rückgang von 4 pCt. Jn frem- den Fouds wurden wen'g Geschäfte gemacht; eben so war es m Eisenbahn-Actien.

Amsterdam, 18, Juni. (Sonntag) Effekten-Sozietät; es wurde nur ein geringes Geschäft in span, 3proz. inl, gemacht. is Ran, ‘L Dn, o Geschäft a die P erändert. Belg. 5 proz. 65%. G. ALproz. 60%, 60, 2zproz. 32%. Spk. Aed: Ls proz. 65 Proz. 60%, 1pr03, 324

35proz-

Markt - Berichte.

__ Berliner Getraidebericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt :

Weizen 40—45 Rthlr. Roggen loco russ. 22—29 Rthlr, Hafer 48/52 pfd. 16—17 Rthlr. Gerste 22—24 Rthlr. Rüböl loco 95 Rthlr. bez. » Sept. /Okt. 105—4 Rthlr. » Oft. /Nov. 10%—5 Rihlr. Spiritus loco 17#—4 Rthlr. » Juli /Aug. 17 Rthlr. offerirt. Stettin, 20. Junt. Roggen in loco 86 psd. 22 Riblr, bez und Geld, 82pfd. pr. Juni /Juli 22 Rthlr. zu lajjen. Heutiger Landmarkt :

Let i Lu Weizen Roggen Gerste Hafer Erbjen_ 38 N i 4 4N a 20 L104 12 40A 27 Rthlr.

Spiritus gus erster Hand zur Stelle und gus zweiter Hand

213 228 9 r. Zuti /August 21% zu haben. _ : Rüböl u E 9%; Rthlr. Br. 9 Rthlr. Gld., pr. August 94 Rthlr. zu machen, pr. Sept. /Ofkt. De Rthlr. bezahlt.

Mit der heutigen Nummer des Staats-An- eigers wird Bogen 46 der Verhandlungen zur Bereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben. Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober -Hofbuchdrudckerei, Beilage

i .Desterreich. Jnnsbruc. Sachjen.

E A A T A A L

„17 49.

AU hal f

Deutschland.

e Bülletin,

ach} Dresden. Kammer-Verhandlungen : Gutachten über den Antrag wegen Gleichstellung des ritterschaftlichen und bäuerlihen Grund- Besiges. L

Hessen. Varmstadt, Versammlung der Gewerbetreibenden.

2 ; UUuslano.

Oesterreich. Agram. Krainerische Deputation. Landtags-Beschluß. Mailand. Die Anschließung der Lombardei an Saëzdinien,

Ätalien. Nom. Ernennungen. Vermischtes. Spanien. Madrid. Soldaten und Gendarmen, Verschwörung in Ceuta. Vermischtes,

Markt-Berichte.

C E T E A

Uichtamtlicher Theil.

E Dentschland.

Desterreih. Junsbruck, 14. Juni. (A. Z.) So eben is das folgeude neunte Bülletin des Erzherzogs Johann erschienen:

Vom Feldmarschall Grafen Radepky is mir aus seinem Hauptquar- tier Longare vom 11. Juni 1848, 9 Uhr Vormittags über die (bereits ge- meldete) Einnahme von Vicenza nachfolgende Mittheilung zugekommen: ¡Vorgestern den 9ten Abends bin ich mit meiner Armee bci Vícenza ange- tommen, habe gestern den 10ten Vormittags mit meincn tapferen Truppen alle Stellungen, Verschanzungen und Höhen um die Stadt erobert und werde heute gemäß einer um 6 Uhr früh durch den General-Quartiermeister, Feldmarschall - Lieutenant von Heß, mit den päpstlichen Truppen abgeschlosse-

nen Capitulation wonach diese Truppen (bei 15,000 Mann) die Stadt räumen, über den Po ziehen und drei Monate nicht gegen uns dienen dürfen in dice Stadt Vicenza, wo sich viele Geshügze und Munitions-

orre befinden EE cinziehen, Der gestrige Tag war für die Truppen Sr. Ma}. ein hochst chrenvoller. Das 1ste und 2te Corps, so toie die Qua- Division Culoz, weiteiferten in Tapferkeit und Einsicht, und die Offiziere der Armee haben sich wie immer gleich der Mannschaft mit Ruhm bedeckt. Doch ist der Verlust an ersteren bedeutend. Ihre Namen und Zahl, so wie jene der Mannschaft, kann ich jedoch erst später nachtragen, wenn ich die nähere Detail Relation cinzusenden im Stande bin (beiläufig 20 Offiziere 5 600 Gemeinez der feindliche aber gegen 1800), Die Herren Corps - Kom- mandanten Graf Wratislaw und Varon d’Aspre, so wie der Qua-Divisio- naix Culoz, welcher mit feinen Truppen von Verona aus nach Vicenza von mir beordert wurde, haben sich meinen besonderen Dank erworben; eben o die Herren Divisionaire und Brigadiers der Corps, ven welchen Herr Gene- ral-Major Fürst Wilhelm Taxis verwundet, dem General - Major Grafen Clam ein Pferd unter dem Leibe erschossen wurde. Noch muß ich unter den tapferen Obersten der Armee, welche alle ausgezeichnet ihre Schuldig- keit thaten, die Obersten Kopal vom 410. Jäger-Bataillon und Neischach welche Beide verwundet wurden, so wie des Obersten Baron Kavanagh von Granz Karl, erwähnen, welcher in diesem Treffen an der Spiye scines Re- giments den Heidentcd fand. Auch wurde der Rittineister Fürst Rudolph Liechtenstein leichi blessirt und acht Offiziere des braven 10ten Jäger-Bataillons gleich ihrem tapferen Kommandanten verwundet, Jch brechehcute Nacht mit dem ersten Armee-Corps und der Quadivision Culoz nach Verona auf, umdiesen mei- nen Haupipunkt, nach nunmehr erfolgter Einnahme von Vicenza, auch mit meinen Haupikrästen zu decken, während ich das zweite Corps hier in Vi- cenza lase, um diese Stadt einstweilen zu beseßen und mir die Verpfle- gung und alle Nachschübe zu reguliren und zu sichern. Eben so sende ich heute Nachts eine starke Brigade dieses Corps nah Schio, um mir die Communication dnrch die Val d’Arsa nach Novercdo zu brechen, und im Be die position von Mivoli vom Feinde genommen worden und dadurch die Communication durch das Etschthal für den Augenblick gefährdet wäre, durch fernere Unternehmungeu mir selbige wieder zu eröffnen. Eben so habe ih bas hier in Wicenza verbleibende Corps beauftragt, sich mit dem bei Via steheuden Corps des Feldmarschall-Lieutenants, Baron Wel- er dana - Kommanvben in Verbindung zu sepen. Endlich habe ich O Unterbrechung der Verbindung zwischen hier und dem revo- Ou e Padua durch den Hauptmann Molinary bei Pojano auf der Straße dahin eine Brücke der Eisenbahn in die Luft sprengen lassen.““

Sachsen. Dresden, 16. Juni. (D. A. Z.) Die zweit Kammer beendigte in ihrer heutigen Sißung die Berathung des De” putations-Berichts über den vou mehreren Ritterguts - Besißern ein- gereichten Autrag um Gleichstellung des rittershaftlihen und bäuer- [ichen Grundbesißes. Das von der dritten Deputation (Referent Ab-

ch.

geordneter Tzschirner) über diesen Gegenstand abgegebene Gutachten lautet :

Wenn irgend ein Antrag zeitgemäß genannt werden kaun, so ist es dieserz denn con längst hat sich die öffentlihe Stimme dagegen erhoben, daß dergleichen Unterschiede noch bestanden haben. Es wird Niemand vorhanden fein, der der fraglichen Petition hemmend in den Weg treten wollie. Die einschlagenden Verhältnisse sind nun aber doppelter Naturt+ a) einmal solche, bestehende Vorrechte der Rütergüter aus dem Gebiete des öf- fent!ichen Rechts, þ) so wie andererseits solche, die auf dem Privatwege in Anspruch genommene Berechtigungen derjelben umfassen. Zu a. 4) Es fann nit bestritten werden, daß in einem geordneten Staate eben Nie- mand als nur der Staat selbst alle Akte des öffentlichen Rechts auszuüben hat, und darum wird kein. Zweifel darüber obwalten, daß außer der Patri- monutalgerichtsbarkfeit auh das Patronats- und Kollaturreht ganz auf den Staat übergchen muß. Der künstigen Kirchen- und Schuiverfassung wird es jedoch anheimgestcllt bleiben, inwieweit dié Verwaltung dieses Rechts den

welche noch

Gemeinden zu überlassen sein wird. 2) Daß hiernächst alle Bevorzugun- genu, welche den Nitterzütern bei Leistungen an den Staat oder an Kom- munen auf den Grund gesczlicher Bestimmungen bisher zugekommen sind, in Wegfall gelangen müssen, is Folge der allgemeinen Gleichstellung, die nach den gegenwärtigen Staatsgrundsäzen erforderlich wird; es fann mit- hin von keiner besonderen Bchandlung der Rittergüter hinsichtlih der Pa- rochiallasten, der Armenpflege 2c, die Rede scin, vielmehr wird’ durchgängig das Prinzip der gleichen Betheiligung stattfinden müssen. 3) Den Rittergütern fann ferner nicht mehr cinc besondere Stimme bei gewerblichen Verhältnissen auf dem Lande zustehen, und werden die Besiper derselben in der Gemeinde ganz so wie jedes andere ansässige Mitglied anzusehen sein. Kurz, es wird aus allen Gesegen die besondere Erœähnung und Berücksichtigung der Nit- tergüter verschwinden müssen, 4) Um eine eigene Vertretung bei Kreis- und Provinzial-Verhandlungen, so wie auf dem allgemeinen Landtage, kaun es sich natürlich, wenn eine völlige Parität der Rittergüter mit dem länd- l. chen Besiy herbeigeführt werden soll, ebenfalls nicht weiter handeln, und es ist gewiß wünschenöwerth, daß überhaupt der Name „Rittergut“ in feiner öffentlichen Schrift ferner geführt werde, da dasjenige, was im Wesen nicht mehr existiren soll, auch keiner desfallsigen Bezeichnung weiter bedarf. 5) Nothwendig erscheint es deshalb, daß zugleich das Lehnswesen, der alte Ueberrest aus dem Mittelalter, auch einschließlih der sogenannten Bauern- lehne, gegen festzustellende Allodifications-Quanta gänzlich aufgehoben werde, 6) Auf diese Weise {winden alle Vorrechte, die sich aus dem Gebiete des öffentlichen Rechts herleiten lassen, und es versteht sich jedenfalls, daß hier- bei Entschädigungen der Rittergüter nicht in Frage gelangen können, Zu b, 7) Was nun die auf dem Privatwege in Unspruch genommenen Be- richtigungen der Rittergüter anlangt, so is es allerdings wünschenswerth, Qa QUY Fritze Verhältnisse gänzlich gelöst werden, und daß es beiden Ae [reigegeben werde, sie durch Ablösung zur Erledigung zu bringen, ‘S mogen nun bereits feste oder erst noch zu fixirende Gefälle in Betracht kommen, 8) Hierbei wird es aber nöthig, zuvor über alle solche Berechti- gungen genaue Ermittelung veïanstalten und, so weit thunlich, eine Revi-

U S E R R E D S R U G I A S S I T sion ihres Ursprungs vornehmen zu lassen, indem offenbar Ansprüche, welche |

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Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Donnerstag den 22. Junt.

#ch nur auf früher bestandene öffentliche Einrichtungen beziehen, welche je- do mít der Zeit gefallen sind, wie z. B. Schug-, Mund-, Hausgenossen-, Handwerksgelder 2c., unentgeltlich aufzugeben sein werden. 9) Das Jagd- recht auf fremdem Grund und Boden, so wie die wilde Fischerei, die an Flüssen und Bächen, welche nicht im Eigenthume der Rittergüter sind, prä- tendirt wird, werden es namentlich sein, deren Beseitigung gegen eine anno zu bestimmende Bes E muß, 10) Die Ablösung dabei überall auf die billigsten Grund|äße zu basiren und ihre Ausführung in jeder Beziehung mit möglichster Ermäßigung aller Kosten zu erleichtern, wird unbezweifelt nothwendig werden. Ob und inwieweit zugleich eine Ueberwei- sung der zur Ablösung zu bringenden baaren Geldgefälle an die Landren- tenbank zu verstatten fein wird, das wird mit Rücksicht auf die Finanzlage derjenigen Zeit, wo das betreffende Geseß erscheint, zu bemessen sein. 11) Wenn übrigens alle Vorrechte der Rittergüter aufhören, so wird zugleich darauf Bedacht zu nehmen scin, daß nicht minder beim Staate selbst, so wie bei allen Privaten und Corporationen, welche gleiche Berechtigungen haben, es eben so gehalten werde. Dies is die Ansicht der Deputation, und sie schlägt demnach unmaßgeblich vor, daß die Eingangs erwähnte Pe- tition mit den im Gutachten der Deputation entwickelten Modificationen der Staats - Regierung zur dringenden Berücksichtigung empfohlen werde. Es erledigen sich dad rch von selbst alle Gesuche, die in. ähnliher Weise von verschiedenen Personen und Gemeinden bei der Kammer angebracht sind, insoweit sie auf den vorliegenden Gegenstand Bezug haben. j

Der erste Abschnitt des Berichts wurde sodann einstimmig angenommen, Dasselbe war der Fall mit den Punkten 2, 3 und 4, nachdem der Abgeordn. Oehmigen zu dem sub 2 cinen von der Kammer genehmigten Anirag auf sofortige Aufhebung des §. 15 des Parochial-Geseyes eingebuacht und der Kultus-Minister dessen Realisirung zugesagt haite. Bei dem Abschnitte sub 5 wünschten die Abgeordneten Reiche-Eisenstuk, Sachße, Schäffer und Rittner den Ausfall der Worte „gegen festzustellende Allodifications-Quanta““, wäh- rend der Abgeordnete Dr. Geißler sich für Beibehaltung derselben aussprach, da es sih hier um ein Oberhoheits-Recht handle. Auch Staats-Minister Dr. Braun crklärte, daß es ein Eingriff in das Eigenthum des Staates sein würde, wenn man das Lehnswesen ohne Allodifications-Quanta aufhe- ben wolle, und dies die Staats - Regierung eben so wenig gestatten könne, wie sie Eingriffe in das Eigenthum der Bürger gestatte.

Die Abschnitte 7, 8 und 10 wurden bei der Diskussion zusammengezo- gen, und den Kern der Debatte bildete hier die Frage, ob die zur Ablösung kommenden baaren Geldgefälle der Landrentenbank überwiesen werden sollen oder nicht. Für die Ueberweisung an dieses Jnstitut sprachen die Abgeordn. Haden, Aus dem Winell, von Abendroth, Dehmigen, Stockmann, von Criegern und von Beust, von denen ausgefülrt wurde, daß bei dem System der Kapitalisirung der Gefälle eine einseitige Provocation zur Ablösung für die Verpflichteten eher ein Unglück als eine Wohlthat sein werde, indem es Vielen unmöglich werden dürfte, das Kapital zu beschaffen, mithin dasselbe als verzinsliche Hypothek auf den Verpflichteten haften bleiben werde und so der Erbzins sich nur in einen Kapitalzins verwandle, während bei Ueberweisung auf die Landrentenbank zugleich die Amortisation des Kapitals angebahnt und erleichtert sci. Der Referent, so wie die Abgeordneten Dr. Geißler und Sachße, waren gegen die Ueberweisung auf die Landrentenbank, da dies un- ter den jeßigen Finanzverhältnissen nachtheilig auf den Staatskredit einwir- fen müsse, was auch von dem Staats-Minister Georgi, der sich entschieden gegen diese Ueberweisung aussprach, weiter ausgeführt ward, mit dem Be- merken, daß es sich hiet nicht sowohl um ein allgemeines Landes - Juteresse als vielmehr um ein reines Schuldverhältniß zwishen Berechtigten und Verpflichteten handle, und es da doch bedenklich erscheine, eine Schuldenlast von 20 30 Millionen Rthlr, dem Land aufzubürden und die Gesammt- heit des Staais für die hieraus erwachsenden Opfer in Anspruch zu neh- men, Bei der Abstimmung wurden die Abschnitte 7, 8 und 10 in unver- änderter Fassung mit großer Majorität- angenommcu,

Zu 8 erklärte Staats-Minister Georgi, daß es die Absicht der Staals- Regierung sei, die ihr zustehenden Vorrechte an Schuß -, Hausgenossen- und Handwerksgeldern so wie die sogenannten kleinen Bannrechte threrseits ohne Entschädigung aufzugeben, auf welche Erklärung hin der Abgeordn. Hauwald den Antrag begründete, daß die Regierung die Ablösung, des Schutz -, Mund -, Hausgenossen - und Handwerksgeldes, so wie des Theil- chillings und des Stempellreuzers, vor der Hand sistiren und der nächsten Stände - Versammlung eine Geseßvorlage über unentgeltliche Ablösung die- ser Gegenstände vorlegen wolle, welcher Antrag auch bei der Kammer ge- gen 30 Stimmen Annahme fand, obgleich von mehreren Seiten darauf hin-

meister in Mainz im Allgemeinen die Tendenzen ihrer Lokal-Section nit theilten und die Absicht ausgesprochen hätten, sich dem hiesigen Vereine anzuschließen. Dies führte später einen Redner (den Prof. Dr. Stahl aus Erlangen) zu der Hinweisung, wie nöthig es sei, daß die Gewerbetreibenden in ihren Sectionen nur solche Mitglieder in den Vorstand wählen sollten, von denen sie die feste Ueberzeugung haben, daß sie das wahre Juteresse der kleinen Gewerbe theilen. Die festgestellten und zu Forderungen erhobenen Beschlüsse sind- folgende:

1) Vertretung des Gewerbestandes in den obersten Gewalten des Staats. 2) Jeder Gewerbetreibende soll sein Fach erlernt haben. 3) Kein G. werbetreibender soll gleichzeitig, ihrem Zwecke nach verschiedene Gewerbe betrezven dürfen, 4) Vor dem Alter von 25 Jahren joll Niemand Meister werden unen. 5) Jeder Meister muß die Befähigung zu dem Betricbe seines Gewerbes dur Bestehen einer Prüfung nachweisen, nachdem erx Lehrlingsjahre bestanden und die Zeit seiner Gesellen- und Wanderjahre in Werkstätten seines Fachs zugebracht hat. 6) Innungen für alle Ge- werbe, welche ihre inneren Verhältnisse selbst ordnen sollen, sind unerläßlid. 7) Lehrlinge sollen beiihrem Uebergange zum Gesellen eine Präfung bestehen. 8) Die Meisterprüfungen sollen den Junungen unter Zuziehung eines Gewerbe-Raths überlassen bleiben. 9) Dem Handwerk muß genügender Schuy gegen den Hausirhandel verlichen werden. 10) Ein Gewerbet1eibender soll scin Ge- chäft gegen ein andercs vertauschen dürfen, wenn er zu diesem die Befähi- gung nachweist; nochmalige Lehr- und Wanderjahre erscheinen hierbei über- flüssig. 11) Die Betreibung von Gewerben durch Staatsanstalten soll nur unter möglichster Berücksichtigung der Orts- und Landesgewerbe staitfinden. 12) Ein Gesey über Verjährungsrecht von Schulden und über Verzugs- zinsen für Schulden ist nothwendig, weil das unsinnige Kreditgeben die Gewerbetreibenden ruinirt. 13) Eine Petition an die Großherzogl. hessische Regierung um das sofortige Verbot desHausirhandels mit Gewerbserzeugnissen im Großherzogthum Hessen. 14) Eine Eingabe an das deutscbe Parlament, in wel- cher ein Beirath von Gewerbetreibenden für die Arbeits - Kommission ver- langt wird. 15) Sollen die beiden Lokal-Sectionen Offenbach und Darm- stadt das sämmtliche Material, welches in den Gutachten der verschiedenen Lokal-Sectionen anderer gewerbetreibender Städte enthalten ist, bearbeiten und dem Parlamente vorlegen, Es wird ihnen zugleich Vollmacht ertheilt, in dringenden Fällen im Namen des gesammten Gewerbestandes des Groß- herzogthums Hessen die nöthigen Schritte zu thun. 16) An die Gewerbe- treibenden der Stadt Mainz soll eine Adresse erlassen werden, mit der Auf- forderung, sich den übrigen Gewerbetreibenden Hessens anzuschließen.

Nach Feststellung dieser Beschlüsse beurlaubten stch die Gäste von Frankfurt, herzlihen Abschied nehmend mit der festen Versicherung, daß sie niht in die Fehler des Alles-Besser-Wissen-Wollens des ge- stürzten Systems verfallen und nichts von Wichtigkeit ohne Beirath Sachverständiger beschließen würden.

Nusland.

Hesterreih. Agram, 10. Juni. (A. Z.) Am 6. Juni kam die sehr zahlreiche frainerishe (slawische) Deputation hier an und übergab dem Landtage eine mit mehreren Tausend Unterschriften bedeckte Petition um Vereinigung mit Croatienz sie wurde auf eine angemessene, freudenvolle Weise empfangen.

In der heutigen fünften Sißung des Landtags wurde beschlossen, Fiume solle zum Landtage der drei vereinigten Königreiche Ablegaten senden. Der dortige Gouverneur, der von einem hier niht anerkann=- ten Ministerium erwählt worden, wurde nicht anerkannt ; ferner ist das Deputations-Operat, betreffend die Verification der Credentional- Brixfe und die künftige Stellung Croatiens zu Ungarn, verlesen wor- den, Nach dem Vorschlage der Deputation dürfte eine Trennung von Ungarn der Art bewirkt werden, daß Croatien bei Erhaltung der Ju- tegrität des österreihishen Staates eine eigen? Administrations= Behörde haben, in Hinsicht des Krieges, der Finanzen und des Handels an das österreichische Ministerium gewiesen sein würde.

Mailand, 9. Juni. (A. Z.) Der bisherige Präsident der provisorischen Regierung, Casati, ist in Begleituug von zwei anderen Mitgliedern derselben, Turroni und Beretta, abgereist, um dem Kó=-

gewiesen wurde, daß die Ablösung dieser Vorrechte bereits durch das Ablö- sungageseß von 1846 geregelt sei.

Der Punkt sub 9 führte zu einer lebhaften Debatte, bei welcher sich die Abgeordn. Kunßsch, Helbig nund Müller von Taura gegen alle Ent- schädigung für die Ablösung des Jagdrehts aussprachen, während die Abgeordn. von Abendroth, Geißler, Rittner und Thiersch den Werth dieses Rechts für die Berechtigten beleuchteten und nachwiesen, wie diese durch unentgeltliche Aufgabe desselben wesentliche materielle Verluste zu er- leiden haben würden, Der Abgeordnete Huth gab zu, daß das Jagdrecht nicht so ohne Weiteres werde beseitigt werden können, hoffte aber, daß die Rittergutsbesißer nicht so fest an demselben halten würden, als daß nicht eine gegenseitige Vereinbarung nah dem Grundsaße der Billigkeit möglich werden sollte, zumal bereits mehrere Rittergutsbesiger Sachsen hierin mit gutem Beispiele vorangegangen seien, Auch Staats - Minister Oberländer meinte, daß ohne alle Entschädigung die Ablösung nicht verlangt werden könne, und daß namentlich alle diejenigen gerehte Ansprüche auf diese Ent- schädigung haben müßten, die vor furzer Zeit das Jagdrecht vom Fiskus durh Kauf an si gebracht hätten, Der Abgeordnete Helbig wollte auch den leyteren Fall nicht gelten lassen, da dergleichen Käufe doch nur Hoff- nungskäuse gewesen seien, worauf der Staats - Minister von der Pfordten erwiederte, daß sie in einer Beziehung allerdings so genannt werden tênn- ten, indem die Käufer hierbei die Hoffnung gehegt hätten, daß aus dem Ruhmeskranze des sächsischen Volks das schönste Blatt nicht herausfallen werde: Gerechtigkeit, Der Saß 9 wurde sodann gegen 4 Stimmen ange- nommen.

Zu dem Punkte sub 11 beantragte Vice - Präsident Pfotenhauer den Zusag: „vor Ällem aber erscheint es nothwendig, eine Umgestaltung der Verhältnisse der schönburgischen Rezeß-Herrschasten anzubahnen und auszu- führen““, der, nahdem von der Ministerbank bemerkt war , daß hier be- stimmte Verträge zu beseitigen seien und nicht mit Zwang eingeschritten werden fönne, einstimmig von der Kammer angenommen wurde. Dasselbe war der Fall mit dem eigentlichen Deputations - Antrage , indem die von dem Präsidinm gestellte Frage; Ob die Kammer beschlicße, daß die er- wähnte Petition der Ritterguts - Besiger mit den von der Deputation ent- widelten und von der Kammer beschlossenen Modificationen der Staatsre- gierung zur dringenden Berücksichtigung empfohlen werde? von allen Mit- gliedern der Kammer mit Ja beantwortet wurde. Hiermit war die heutige Sizung geschlossen.

Hessen. Darmstadt, 16. Juni. (Darmst. Ztg.) Auf Veranlassung der hiesigen Lokal - Section für Gewerbe fand am 4. Juni in Offenbach eine Versammlung der Gewerbetreibenden statt, woran 152 Ubgeordnete aus dem Großherzogthum und sieben Mit» glieder der deutschen National-Versammlung Theil nahmen z Lestere, welche dem Ausschusse für Ackerbau und Gewerbe angehören, waren die Herren Osterrad aus Danzig, Preusing aus Osnabrück, Degen- folb aus Eulenburg, Präsident Lette aus Berlin, Professor Vanady aus Tübingen, Professor Pr, Stahl aus Erlangen, Schirrmeister aus Justerburg. Herr Schulz aus Darmstadt war ebenfalls anwesend, und später auf einige Zeit Herr Venedey. Zuerst wurden die in der Sigzung vom 19. April festgestellten Punkte nohmals einer Berathung unterworfen und in unten folgender Fassung dur Abstimmung festgestellt. Die mainzer Lokal - Section batte die offizielle Theilnahme abgelehnt, weil sie die Absicht hätte, von der konstituirenden Versammlung volle Gewerbefreiheit zu verlangen. Durch einige Abgeordnete anderer rheinhessisher Sectionen wurde übrigens erklärt, daß die Handwerks=

nig vou Sardinien, der am 10. in Garda eintraf, die Anschließungs- Akte der Lombardei zu übergeben; an demselben Tage gingen von Mailand Durini, Strigelti und Lissoni mit dem Secretair Emilio Broglio na Turin, um sich hier mit dem Ministerium über die Re= gierung der Lombardei bis zur Berufung der konstituirenden Versamm= lung zu vereinbaren. Ju Treviso haben sich nach den Registern für augenblicklichen Anschluß an Piemont 3010, gegen ihn 17 Stimmen erflärt. Jn Sardinien is General Bava, dem die bisherigen Er- folge der Piemontesen großentheils zuzuschreiben sind, zum Oberbe= fehlshaber der Armee ernannt.

Ftalien. Rom, 6. Juni. (A. Z.) Der Papst hat Mons. Muzzarelii zum Präsidenten, den Fürsten D. Pietro Odescalchi und Grafen Pasolini zu Vice- Präsidenten der Pairs- Kammer ernannt. Unter den Mitgliedern dieses hohen Raths, welche nicht acceptirt ha- ben, befindet sich aud der Fürst D. Aless. Torlonia, welcher durch die auf dem Wege der Guade erfolgte Freilassung Paradisi's aufs neue verleßt worden zu sein scheint, Lehterer is übrigens mit seiner Jucidenzklage zurückgewiesen worden und befindet sich somit unter Kriminal-Prozeß. Der Deputirten-Rath hat seine Sizungen vertagt, da viele Deputirte noch gar nicht eingetroffen sind.

Die geistlichen Güter, auf welche die 25 Millionen Tresorbons aufgenommen worden sind, erachtet man bereits für verloren, indem nur zu flar vorauszusehen is, daß sie der lombardische Krieg aufs zehren wird. Denn an eine Wiedereinlbsung jener Papiere ohne Verkauf der hypothezirten Grundstücke dürfte unter solcheu Umständen faum zu denken sein.

Spanien. Madrid, 12. Juni. Die hiesige Militair-Behörde hatte jeit dem Aufstande vom 7ten v. M. den Soldaten der Besaßung streng untersagt, aus der Stadt zu gehen, und zu diesem Behuf an allen Thoren Gendarmen aufgestellt, um über die Einhaltung jenes Verbots zu wachen. Zwischen den Soldaten und den Gendarmen herrsht große Animosität, indem leßtere täglich einen Sold von aht Realen erhalten, während jene nicht völlig einen Real beziehen. Ge- stern Abend überwältigten mehrere Artillerie-Soldaten den am Thore von Hortaleza aufgestellten Gendarmen - Posten, verließen vie Stadt und zogen etwa zwanzig andere Soldaten mit lautem Geschrei nah sich. Bald darauf eilten jedoch funfzig berittene Gendarmen ihnen nah und bemächtigten sich ihrer nach kurzem Handgemenge. Sie wurden dann unter großem Zulaufe des Volkes nah dem Posthause geführt, wo sih die Hauptwache befindet. :

Es heißt, der Graf von Mirasol wäre gestern von seiner ver- fehlten Mission nah London wieder hier eingetroffen. :

Dem Heraldo schreibt man aus Ceuta unter dem Zten: „Eine weit verzweigte Vershwörung war auf dem Punkte, in voriger Nacht auszubrechen. Wie es scheint, handelte cs sich um einen Au and der zahlreichen hiesigen ag rat an den sich eine E aas der Besaßung knüpfen sollte. Man beabsichtigte, sich de

, ; F j j ine Lan=- Hafen liegenden Schiffe zu bemächtigen und mittelst S rlicherweise

dung auf der spanischen Küste zu bewerkstelligen. : E wurds a ae Ros de Olano zur rechten Zeit von dem Vor