1848 / 50 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

t,// Dasselbe Blatt sagt: „Wir haben obenein erfahren, daß E es: roßmüthig genug war, die stärksten und s{lagend- sten Beweise des Antheils, welhen Sir H, Bulwer an den leßten Unruhen hatte, bis jeßt nit vorzulegen, indem sie dieselben vielleicht für den Fall zurückhielt, daß die Beweisgründe, deren sie sih bis jeßt bediente, niht den erwünschten Erfolg hervorbrächten.“

Das andere ministerielle Blatt, la España, sagt in Bezug auf dieselbe Angelegenheit: „Das spanische Kabinet hat uicht ver- wegen gehandelt, es war vielmehr zu artig gegen die englische Re- gierung. Das Herkommen und das Völkerreht verpflichteten unser Kabinet keinesweges, Beweise zu liefern, denn eine Nation lügt nie, und einer Regierung muß in solhen Fällen immer auf ihr Wort geglaubt werden. Dennoh hat unser Kabinet die Beweise geliefert. Wenn der englische Minister der auêwärtigen Angelegenheiten dieser Hand- lung diplomatischer Höflichkeit nicht seine wahre Bedeutung beilegen wollte, wenn unsere ritterlihe Galanterie zu erhaben für seine Fas=- sungsfraft war, so ist dies um so s{limmer für ihn. Europa wird uns dennoch verstehen, und die Welt wird Gerechtigkeit an uns üben.“

Der diesseitige Gesandte in London, Herr Jsturiß, hat seine Entlassung eingeschickt.

Wir erhielten Nachrichten aus Ceuta vom 7ten, Die Ruhe war dort vollkommen sichergestellt, Vier Personen waren als Verschwörer

erliner

Wechsel - Course.

| Amsterdam « « « 250 FI1. Kurz do. 250 F1. 2 Mi. 300 Mk. Kurz

Hamburg 2 Mi. |

do. 300 Mk. London L Lat. 3 Mt. o Vi dev von apo ceaudoodadtocprios 300 Fe. 2 Mi. S1 % Wien m 20 Xr..... 150 F, 2 Mét. | Augsburg « « 150 F1. | 2 Mt. 1017 Breslan 100 Thble. | 2 Mt 99% L Â v » 8 Tage ps Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss.. 100 Thlr. (3 Mt. | s Frankfurt a. M, eüdd. W..,„..,.:0:002 100 FI. | 2 Mt. | 5 100 SRbI | 3 Wochen | S |

i

Petersburg

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld Course.

|zf.| Brief. | Gela. | Gem. Zf.| Brief. | Geld. | Gem.

St. Schuld-Sob. (32 67: Kur- u. Nmn, Pfdbr. 37 887 Sm Seeh. Präm. Sch, S] Sebles1sche do. 37 E K.u.Nm. Schuldrs, 35| do. Lt. B. gar. do. 32 Berl. Stadt-Obl. |35 Pr. Bk-An(h.-Scb'— Westpr. Pfandbr. 32 Gros3b.Posen do. | 4

do. ao: (81) Ostpr. Pfandbr. [32 Pomm. do. 32) Sd

Friedrichsd’or. _ And.Goldm.à Sth. |-— Disconto.

| Poln. neue Pfdbr. } - | do. Part. 500 FI. | do. do. 8300 FI. | do. Stiegl. 2. 4.A. | Hamb. Feuer-Cas.}37 Ao O B, A, | - do.Staats-Fr. Anl. |— do. v. Rtbsoh.Lst./5 917 92 Holl. 25 % Int. '25

/ Kurh.Pr.O. 40 th.|—

do.Poln.Schatz0.| 4 | do. do. Cert. L.A./ 5 | 65 Sardin. do. 26 Fr. |— E N. Bad. do. 35 Fl. |—

do.do.L.B.200FI.|— Pol. a. Pfdbr.a.C.| 4 | _— 84 / /

Russ Hamb. Cert | È do.beillope3. 4.8. db doe L Al

Die Notirungen sind heute etwas gewichen, und der Umsa

der Börse noch nichts Bestimmtes darüber bekannt war.

Auswärtige Börsen.

Breslau , 21. Juni. Louisd?or vollw. 11274 Gld. Polu, Papiergeld 884 Br. Oesterrei. Banknoten 88; u. % bez. u. Br. Staats - Schuldscheine 35 proz. 68 Br. Schles. Pfandbr. 35proz. 09% D, O It B: 46ro4. 89 D!,, do. 34vro4. 705 Br.

Poln, Pfdbr. alte 4proz. 84 G!d., do. neue 4proz. 84 Gld., do. Partial-Loose a 300 Fl. 83 Gld., do. a 500 Fl. 55 Old., do. Bank-Certif. a 200 Fl. 11 Gld, Russisch-poluishe Schah - Obliga- tionen 4proz. 54 Gld.

tien OberidL Ltt A. 3204... 7412 bez., 99, Litt, D, 3zproz. 715 bez, Breslau -Schweidn. - Freiburg proz. 70 bez. Niedershle\. - Märk. 3: proz. 62 Br., do. Priorit. 5 proz. 85 Gld.,- do. Ser. N, 5proz. 79 Br. Krakqu=Obershl. 4proz. 30 Br. griedrich-Wilhelms-Nordbahn proz. 317; u, F bez.

_ Wien, 20. Juni. Met. 5 proz. 69%, 4 proz. 55, 3proz. 40. Anl. 34:1105. 39: 68. Nordb. 995. Gloggn. 874. Mail. 63, IVETNE 65%, Pesth 582. B. A. 1025.

é Wechsel. Arasterdam 161. Frankfurt 1174. London 12 : 3, Augsburg 116%, Hamburg 173. Paris 138.

g a e: 21. Juni. L, Dr, Part. Oblig, 897 G. Leipz. 70 G. Ss L, Xe, Dr. E. A. 87 Br. Sächs. Bayer. 71- Br., A B Da Siles. 62 G, Chemn. Riesa 253, G, Löbau-Zitt, do. B, 73 G, - gagdeb. Leipz. 148 Br. Berl. Anb. A. 79 Br, B, 0 G: vna- Kiel 82 Br. Deß. B. A. 82 G. Preuß.

Frankfurt a. M., 20. Juni. Darmstadt 50 Fl. L. 53%. 532, do, 25 Gl. 18. 17%, Baden 50 Fl. 373, 37, do. 35 Fl. 22. Kurhess. 20%. 20%. Dardin. 18%, 172, 3proz. Span. 162. 16. Poln. 300 Fl. L. 84Br., do. 500 Fl. 56, 55. Bexbach 523. 52!

Je Die

S, 19,1 Sun Îpioz, Rente 42.20 Anras (R.OLR,

iat 360, "9. Rente. 45 : 60, sproz. 68 : 25

Amsterdam, 19, Juni. Holl. Fonds war A l

gen Geschäften in Jnt. u. A4proz, gut preishaltend. ta

unbedeutendem Umsaß unverändert. Vou den übrigen fremden Fonds sind nur Oestr, als mehr gefragt zu bemerken,

Holl. Integr. 415, 42, 41%. Z3proz. neue 48%, », A4yro ostind. 63%, 64, Span. Ard. 9. Gr, Piecen 9%, \. Coupons 6X, &. 3proz. do. 224. Portug. 4proz. 145. Russ. engl. 922, 4proz. Hope 69%, # Stiegl. 69, 685. ; 4

Wechsel. Paris 555 G. Wien 30 G. Frankf. 984 G. Lon- don 2 M. 11. 85 G, k. S, 11. 95 G, Hamburg 345 G. Pe= tersburg 1685 G.

Markt - Berichte.

Berliner Getraidebericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen 43—45 Rthlr,

278

erschossen worden. Die“ Untersuchung nahm mit Thätigkeit ihren Fortgang. (España.) A ,

Durch außerordeutlihe Gelegenheit ist die Nachricht eingegangen, daß die von dem Organisten von Teruel befehligte Bande vollständig geshlagen wurde. Der Bandenführer selbst, der Unter-Befehlshaber und viele andere Rebellen blieben todt auf dem Plaße, und fast der ganze Rest der Bande fiel in die Hände der Truppen. Nur wenige konnten sih durch die Flucht retten. (Gace ta.)

Meteorologische Beobachtungen.

Nach emmaliger

1848. Morgens | Nachmittags Abends Beobachtung.

21 Juni. 6 Ubr. 2 Vhr: | 10 Ube.

336,22"’'Par. 336,12'’Par. 336,54''’Par. [Quellwärme 7,9° R. |-+ 15,4°¿R.| +17,2° R.| + 18.0 R. |Flasswärme 15,9° R. Thaupunkt | -+ 11,0? R. + 11,8° R. + 10,0° R, Bodenwärme Dunstsättigung - | 70 pCt. 65 pCt. 73 pCt, | Ausdünstung Welter | trüb. bewölkt. balbbeiter. |Niederschlag 0,116“/Rb. E ees | V, W, | W, Wüärmewechsel + 17e! Wolkeuzug. ...| e— w. -- 12,4 ° Tagesmittel : 336,29'" Par... + 155" Mi -+ O R. G0 pCt. W.

Lus(Jruck

Luftwärme

Königliche Schauspiele.

Freitag, 23. Juni. Jm Opernhause. 70ste Abonnements- Vorstellung. Auf Begehren: Die Zauberflöte, Oper in 2 Abtheil, Musik von Mozart. (Frau L. Köster: Königin der Nacht.)

; Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisea ver- auft :

Ein Billet im Parquet, zur Tribüne uud in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr. z; ein Billet in den Logen des ersten Ran- ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.z ein Billet im Parterre, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr,; ein Villet im Amphitheater 75 Sgr.

Im Schauspielhause, 79}e franz. Abonnements - Vorstellung. Un Mari qui se dérange, comédie- vaudeville en 2 actes, La Mère de famille, comédie-vaudeville en 1 acte.

Sonnabend, 24. Juni. Jm Schauspielhause. 99ste Abonuements- Vorstellung: Eine Familie, Original - Schauspiel in 5 Abth, und einem Nachspiele, von Charl, Birh=-Pfeiffer.

A E

Börse rom 22,

«Zuni.

r? E E: - 2 M O M D M N M E Er

Kisenbahn- Actien.

Stamm - Actien. L’apital.

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt Die mit pC!. bez. Actien sind v. Staat gar

Tages - Cours.

Rein-Ertrag. S447.

Börsen-Zins-

S E A N I O MOSAOTOD M S S R A I AE B Na Ar IE

Prioriläls - Actien. | Kapital. A Su Tages - Cours. Säümmtiliche Prioritäts-Actien werden durch

jührliche Verloosung a 100 pt amorlis

Berl. Anhalt Lit. A B. | 3,500,000 | 4 z| 78 8. do. Hamburg 8,000,000 | 4 | 25 56 6 do. Stettin-Starg.. | 4,824,000) 4 | 6 | 78 B, do. Potsd.-Magd... 4,000,000 | 4 | 10 B, Magd.-Halberstadt 1,700,000 | 4 | Ie do. Leipziger 2,300,000 | 4 | Lf L Halle-Thüringer 9,000,000 —| 46. 4 Cöln -Minden.. .….... | 13,000,000 34 | —| 65% a 65 br do. Aachen 4,500,000 | 4 | - 46 B. Bonn - Cöln L200 14 | G Düsseld. Elberfeld .… | 1,527,000 4 | Steele - Vohwinkel... | 1,100,000 Niederschl. Märkisch. | 10,000,000 32 | do. Zweigbahn | 1,500,000 4 | OberschI]. Lit. A. 1,429,700 | 32 | 6 712% be. do. E 2400/00032 6 | (2.60 Cosel - Oderberg... 1,200,000 | 4 | Breslau - Freiburg ……. | Krakau - Oberschl....

Quitlungs - Bogen.

Berl. Anhalt. Lit. B. Stargard - Posen ..- Berg. - Mark, 2 « NIGE Os 2 ea Magsdeb.- Wittenb... Aachen-Mastricht . 4. Thür. Verbind.-Bahn

612 G

1,700,000 4 1,509,000 4

2,500,000 5,000,000 . | 4,000,000

4

4 | 90

4 1,100,000 | 4

4

4

4

90

90

60| 41 B. 70 % 39 6. 30 —-

20

4,500,000 | 2,750,000 | 5,600,000 |

l

| 60 | | |

Ausl. Quitlungsbog:. Ludw.-Bexbach 24 F1I. Peâthor. 6 ZONL Friedr. Wilh.-Nordh.

| 90 L | 80 - |. 8bl_a24 311 « 824 br.

8,525,000 | 4 8,000,000 | 4 §8,000,000 | 4

Schluss - Course von Cöln - Minden 657 B,

tz in Actien war heute sehr beschränkt. Man unterhielt sich viel von der Bildung des neuen Ministeriums, Preuss. Fonds wie gestern, fremde Effekten meistens höher bezahlt.

Roggen loco 24—26 Rthlr. Hafer 48 /52pfd. 16—18 Rthlr., Rüböl loco 9% Rthlr. bez. Juni /Julí 93; Rthlr. Juli /Aug. 95—% Rthlr. Sept. /Ofkt. 10;—{ Rthlr. Oft. /Nov. 10%,—'; Rthlr. Spiritus loco 177 Rthlr.

Königsberg, 19. Juni. Die Zufuhr war gering. Weizen 50 bis 59 Sgr. pr. Schffl. , Roggen 33 bis 38 Sgr., kl. Gerste 25 Sgr., weiße Erbsen 40 bis 44 Sgr., Kartoffeln 25 bis 30 Sgr.

Danzig, 19. Juni. Ju der vorigen Woche hatten wir nach dem lange anhaltenden Regen eine schr große Hiße. Gestern waren die Thermometer im Schatten bis auf 27 Grad gestiegen , worauf sich am Nachmittage gegen 3 Uhr plöulich en orkanähnlicher Sturm erhob, welcher uns einen mehrere Stunden anhaltenden Gewitterre- gen brachte. Jn einigen Gegenden, namentlich in Praust, Stk. Al- brecht bis zur Stadt und auch im Werder is ein starker Hagelschlag efalle»y, welcher sehr viel Schaden, sowohl an Häusern, Bäumen, fo wie auch im Felze am Getraide, angerichtet hat. Der Sturm hat die Halme gelegt und der Hagel dieselben zerknickt, -—— Au unserem Getraidemarfte ist endlih einmal einiges Leben eingetreten; da einige Aufträge von Holland und England eingingen, so is Einiges, und zwar 540 Last Weizen, 159 Last Roggen, 10 Last Gerste und 55 Last weiße Erbsen, außer lehteren, wovon die Preise etwa um 30 Fl, gewihen sind, zu völlig den im lehten Berichte gemeldeten Preisen umgeseßt worden. Am heutigen Markte fand nur ein geringer Umsaß, ca. 70 Last Weizen, gut bunter 130 bis 431 pfd. 350 Fl, . 128 129 pfd. 340 Fl, 127 128 psd, 322:—315 Fl. und 10 Last Erbsen 240 Fl, u. st. w, statt.

Stettin, 21, Juni. Roggen in loco shwere Waare zu 23 a 24 Rthlr. zu haben, dazu aber niht anzubringenz 82pfd. pr. September 24 Rthlr. bez. Heutiger Landmarkt : Zucfeunh: rien: Weizen Roggen Gerste Castabies e A 12 & E Paradeplaß.……. 416 14 2 3 P ries Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen 38a Q 23826. 18-420 15a: 17:26 a 28-Rihlv. Heu pr. Ctr. 10 a 16% Sgr. h Stroh pr. Schock 2 Rthlr. 25 Sgr. a 3 Rthlr, 75 Sgr. Kartoffeln 20 Sgr, pr. Scheffel. P O aus erster Hand zur Stelle N: aus s Hand “u a45 10, Aus iter L Fässer 2 : j vihts gehandelt zweiter Hand ohne Fässer 22% bezahlt, Termine Rüböl in loco 4 -Seyt./ r, 9% Rthlr, bezahlt, zu 9% Rihlr, zu haben, pr, Sept. /Oftbr, 9%

Erbsen 1

Berl.-Anhalt 1,411,800| 4 do. Hamburg 5,000,060 | 4; do. Potsd.-Magd... |2,367,200]| 4 do. “O E . 13,132,800| 5 Magdeb.-Leipziger .… |1,788,000| 4 Halle - Thüringer .….…. |4,000,000} 45 Cöln - Minden 3,674,509 | 47 Rhein. v. Staat gar.. 1,492,800| 3X i do. 41 Prioritat,.. 2 484,400) | do. Stamm - Prior.. |1,250,000| Düsseldorf-Elberseld. |1,060,000| Niederschl. Märkisch. 4,175,009

do. do. [3,500,000 do. 11]. Serie. |2.300,000

I

I

do. Zweigbahn | 152,000) 45 |

do. do. | 18.0001 5 Oberschlesische ……... |1,276,600| 4 Cosel - Oderberg... | 250,000) S Steele - Vohwinkel... | 325,000| 5 Breslau - Freiburg . 400,000] 4

| Ausl. Stamm- Act. | |

Dresden-Görlitz .… .. /4,000,000| 4 Leipzig-Dresden 4,500,000| 4 Chemnitz -Risa .….-.- !3/000,000| 4 Sächsisch-Bayerische [6,009,000] 4 Kiel - Altona .….…. Sp. |2,050,000| 4 Amsterd.-Rotterd. FI. |6,500,000| 4

1

Mecklenburger Thlr. |/4,300,000/|

| | | l E 4 [f

| | | |

von Preuseischen Bank- Antheilen 70 G.

obschon bis am Schluss

Breslau, 21. Juni. Weizen, weißer 45, 49 bis 52: gelber do. 41, 45 bis 485 Sgr.

Roggeu 28, 30 bis 33 Sgr.

Gerste 24, 26 bis 28 Sgr.

Hafer 41945, 21 bis 22 Sgr.

Von Rapps wurden 50 Wspl, pr. August, September uach T8ahl des Verkäufers a 52 Rthlr, offerirt, es wurden aber unx 50 Rthlr. geboten.

Spiritus wenig Umsat. 85 nur zu erreichen sein.

Rüböl 92 Rthlr, Br.

Zink nichts gehandelt.

Oie Kauflust war an unserem Markte heute sehr flau, weshalb alle Kornarten uiedriger gingen.

—E I —— Eisenbahn - Verkehr.

Breslau, 20. Juni. (B. Z) (General-Versammlung - der Actionaire der Oberschlesischen Eiseubahn.) Heute Nachmittaçs fand im hiesigen Börsen - Lokale die diesjährige ordentliche General - Ver sammlung der Actionaire der Oberschlesischen Etsenbahn statt, Bie voin Verwaltungs - Rathe gemachte Vorlage bezüglich Kreirung von 1,650,000 Rthlr. Stamm-Actien Pit. A, zur Herstell ing des zweiten Geleises von Breslau nah Oppeln und zur vollständigen Ausrüstung der ganzen Bahn wurde dahin genehmigt, daß vorläufig gegen We- position derselben entweder 600,000 Rthlr. Kassenscheine oder, wenn dieses Projekt seitens des Staats - Ministeriums nicht sanctionirt würde, 600,000 Rthlr. in Wechselform ä 4. bis 5 Rthlr,, nah Analogie der breslauer Kassensche1ne, AuLYege- ben werden sollen. Emittirt sollen hingegen dicse Actien erst dann werden, wenn es dem Zerwaltungs-Rathe gelingt, dieselben al pari unterzubringen, entgegengeseßten Falls eine nene General- Versammlung berufen werden muß. Bezüglich der enge der Beamten der Gesellschaft auf Sicherung ihrer Stellung E auf Leistung eines Zuschusses aus dem GejelljWasts- Berge Nb dea Beamten gebildeten Pensions-Kasse wurde r (l E Lai ) ermächtigt, B:amte nach fünfjähriger tadelloser Diel ahe S lih anzustellen und in Rücksicht auf den eee E N Ra, Fonds von jedem Thaler Gehalt, den ein E baa ih 1 Sar. dîs Beitrag zu dei Fonds gus n e e L 8e

Ae Qutcbbnia i . der Modification daß diejer Zuschuß gewähren; Letzteres jedo unter ¿2 R tibedelacn Vage jährlich die Summe von 3000 Rthlrn. mh jteig arf.

Mit der heutigen Nummer des Staats-An- zeigers werden Bogen 47 und 48 der Verhandlun- gen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung, Pe- titionen enthaltend, ausgegeben.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei, Beilage

(ck

wird gefordert, 8 Rthlr, dürften

„N 50.

I-L BE E E 9 E B i E S Li M S A I L J E ORCE

——

In ah Dentscckland. Desterreich. Wien, Kaiserlihe Manifeste.

M uan

Schweiz. Tagsazung. Militair-, Unterrichis- und Zollwesen.

T. T ""M% Va 2; A n M R g T e F L A E A I Sd Bi E E ci P: I E I O S 2ST 207 P S 5 T I I I E E

nictamtlicher Theil.

Deutschland.

HDesterreichh. Wien, 19, Juni. (Wien. Mazestat der Kaiser hat nachstehendes Manifest erlassen: i „Wir Ferdinand der Erste, Kaiser von Oesterreih 1. \. w., ver- sichern Unsere K, Huld und Gnade allen Einwohnern Unserer Königreiche a und Slavonien, iudem Wir folgendes Manifest an dieselben erlaten :

I tg) Se.

„Kroatien und Slavonier!

e wohlthuender sür Unser väterlihes Herz der Glaube war, daß, in- dem Wir dem Wunsche Unserer treuen Völker gemäß die Wohlthaten der constitutionellen Freiheit auf alle Einwohner ausdehuten, Wir hiermit die Durch die göttliche Vorschung Unserer Regierung anvertrauten Völker zur Vaukbarkeit gegen Uns uno zur unerschütterlichen Treue für Unseren K. Dhyron verpflichteten, zugleich dieselben durch gemeinschaftliche Rechte und «Freiheiten zu einem innigen brüderlichen Verbande ermunterten und zur ¿orderung 1hrer Wohlfahrt cin weites Feld erb}ffneten ; desto schmerzliche traf Uns die traurige Erfahrung, daß Wir Uns in dieser zuversichtlichen Erwartung eben bei Eich beirrt fanden. ; :

„Bei Cuch, Kroaten und Slavonier, die Jhr seit aht Jahrhunderten unter derselben Krone, Ungarns Schicksale theilend, diesem Verbande die

onjstitutionelle Freiheit verdanft, welche ZJhr allein unter den Slaven- Völkern eine Reihe von Jahrhunderten hindurch zu erhalten im Stande ware,

¡n Euch mußten Wir Uns irren, die Jhr nicht nux an allen Rech- ten und Freiheiten der ungarischen Constitution immer gleich betheiligt wur- Det, jondern auch in gerechter Vergeltung Eurer bisher maellos bewahrten Treue durch dic Huld Unserer erlauchten Vorfahren geseßlich mit besonderen Jlechten, Privilegien und Fretheiten bekleidet, im Besiße größerer Vorrechte je, als welch? immer Unterthan Unserer heiligen ungarischen Krone. i

„Zu Euch irrten Wir Uns, denen der leßte Neichstag des Königreichs

Ungarn und seiner Nebenländer nach Unserem eigenen Königlichen Willen an allen Wohlthaten der constitutionellen Freiheit und Nechtsgleichheit brü- derlichen Antheil gewährte. D (Heseßgebung der Krone Ungarns hat die Urbarial-Leistungen bei Euch even 19, wie in Ungarn, aufgehoben, und die unter Euch Urbarial- Unterthanen waren, sind ohne alle Belastung zu freien Grundeigenthümern umgeschassenz die Grundherren erhalten für den Verlust der Urbarial - Lei- stungen eine Cutschädigung, welche Jhr aus eigenen Mitteln mit den größ- ten L psern nicht zu leisten im Stande wäret z daher dieselbe gleichfalls chne Cure Leiastung auf die Hypothek Unserer Kameralgüter mit Unserer Aller- höchsten Genehmigung stattfinden wird und hierdurch gesichert ist.

Das Recht der constitutionellen Vertretung wurde bei Euch eben so, {ivie 1n Ungarn, auf das Volk ausgedehnt, demnach nicht nur der Adel, son- dern auch die übrigen Einwohner und die Gränz - Regimenter durch ihre «lbgeordneten sowohl an der gemeinschaftlichen Legielation, als auch an Euren Munizipal-Versammlungen Theil nehmen und Ihr selbst durch Euer unmittelbares Mitwirken Euer Wohlergehen befördern könnt.

„Bis jeßt lat der Adel an den öffentlichen Lasten wenig Theil genom- men ; von nun an 1st die gleichförmige Vertheilung derselben zwischen allen Z1nwohnern ohne Unterschied des Standes gesetzlich eingeführt und dadurch cine drückende Last von Euren Schuliern genommen. : :

„Cure Nationalität und Munizipalrechte, betreffs welcher man Euch our bögwillige, falsche Berüchte Besorgnisse einzuflößen versuchte, sind durchaus nicht bedroht, ja vielmehr ausgedehnt und bekräfstigt, gegen alle Eingriffe sichergcstellt, denn der Gebrauch Eurer Muttersprache ist Euch in Euen Schulen und Kirchen nicht nur geseßlich für immerwährende Zeiten gesichert, sondern statt der bei Euch bis jeßt üblichen lateinischen Sprache auch in den bffentlichen Versammlungen eingeführt worden,

„Verleumder haben Euch den Glauben beibringen wollen, als ob die. ungarische Nation Eure Sprache unterdrücken oder an ihrex ferneren Ent- widckelung hindern wollte, Wix selbst versichern Euch, daß diese Gerüchte ganz falsch sind, ja, è Anerkennung findet, wie Jhr, der todten latei nischen Sprache ents d, Eure eigene Muttersprache auszubilden und zu zerbreiten bemüht seid; Gesezgebung will Euch in diesem Bestreben unterstüßen und Eure Pfarrer, welchen die Sorge für Eure Seelen und die religiöse Erziehung Eurer Kinder anvertraut ist, auf Staatskosten gebührend DolIren,

„Seit 800 Jahren seid Jhr mit den Ungarn verbundenz während die- ser ganzen Zeit hat sich die Legislation immer mit Achtung Eurer Natio nalität gegenüber benommenz wie könntet Jhr daher glauben, daß dieselbe Gesezgebung jeßo feindlih gegen Eure Muttersprache auftreten wolle, welche fie 890 Jahre hindurch immer beschüßt hat? Und doch, statt dessen, daß unter Euch die Gewährleistung Eurer Nationalität und die Ausdeh-= nunz der constitutionellen Freiheiten mit brüderlicher Anerêennung empfangcn worden wäre, haben ih Leute bei Euch gefunden, die statt Dank, Lebe und der Uns schuldigen Treue die Fahne der fanatischen Verdächtigung aufpflanzten, die Ungarn als Eure Feinde darstellen und durch alle mög- lichen Mittel beide Nationen zu entzweien suchenz Leute, die jene Eurer Mitbürger, die Euch besser aufzuklären suchten, verfolgten und, durh Ein- \chüchterung die Sicherheiten der Personen gefährdend, ihre Heimat zu ver- lassen zwangen,

„Unseren herben Schmerz ob dieses Treibens vermehrte die traurige Besorgniß, ob nicht etwa gar zum Führer dieser verbrecherischen Umtriebe eben derjenige Mann sich hingegeben habe, den Wir, mit Beweisen Un- serer Königlichen Gnade überhäufend, in Eurem Vaterlande zum Hüter der Ordnung und der Geseße bestimmten; ob nicht er, seine Sellung, zu welcher er durch Unsere Gnade erhoben wurde, mißbrauchend, nicht, wie er sollte, die irregeleiteten Bürger eines Besseren belehrte, sondern, von Par- teisucht getricben, die Leidenschaften noch mehr entflammte, ja, uneingedenk seincs Unterthan-Eides, gegen den Verband mit Ungarn, also gegen die Integrität Unserer heiligen Krone und Unser Königliches Ansehen, sich Ein- grisse erlaubte.

„Bis jeßo haben Wir in Ungarn und seinen Nebenländern die exeku tive Gewalt im Wege Unserer ungarischen Hofkanzlei und Unserer Königli- hen Statthalterei , in Militgirsachen aber durch Unseren Hof - Kriegsrath ausgeübt, und den auf diese Art erlassenen Befehlen gehorchten die Bane von Croatien, Slavonien und Dalmatien, wie sie früher den auf anderen Wegen und in anderen Formen erlassenen Befehlen Unserer ungarischen Be= hörden zu gehorchen verpflichtet waren, je nachdem die Art und Weise der Ausübung Unserer exekutiven Gewalt durch die Reichstage mit Unserer Zu- stimmung festgeseßt wgr. E

„Auf dem legten ungarischen Landtage haben Wir in Folge der an Uns durch Unsere getreuen Stände des Reiches gerichteten Bit e, von Un- serem sreien Königlichen Willen geleitet, das Gescy allergnädigst bestätigt, laut welchem Unser geliebter Vetter der durchlauchtigste Erzherzog Stephan Palatin von Ungarn, während Unserer Abwesenheit von Ungarn, zu Unse- rem besollmächtigten Königlichen Statthal er erklärt wurde, der als solcher die exekutive Gewalt durch Unser gleichzeitig ernanntes ungarisches Ministe- rium auszuüben hat, welhes Ministerium alle bisherigen Befugnisse der Hosfkanzlei, der Statthaltierei, der Hofkammer und des Hofkriegs-Rathes in uch vereinigt,

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Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

„Der Ban Unserer Königreiche Croatien Dalmatien und Slavonien is daher verpflichtet, Unseren im Wege Unseres Königlichen Statthalters und Unseres ungarischen Ministeríums erlassenen Königlichen Befehlen, wenn er nicht einen Hochverrath begehen will, eben so zu gehorchen, als seine Amtsvorfahren den Verordnungen Unserer angarischen Hoffanzlei, der Statt- halterei, der Hoskammer und des Hof-Kriegsrathes ¿olge z1 leisten hatten.

„Trotz dessen soll sich Baron Joseph Jelachich, den Wir zum Ban Un- serer Königreiche Croatien, Dalmatien und Slavonien zu ernennen geruh- ten, erkfühnt haben, diesen schuldigen Geho:sam zu versagen, :

„Wir, der König von Ungarn, Croatien, Dalmatien und Slavonien, Wir, dessen Person Euch heilig ist, sagen Euch Kroaten und Slavonier, auch das Gesetz isst heilig und muß heilig sein, Wir haben bei dem leben- digen Gott geschworen, daß Wir die Integrität Unserer ungarischen Krone, die Constitution und das Gesey sowohl selbst wahren und: befolgen, als auch durh Andere befolgen machen werden. u

„Wir werden Unseren Königlichen Eid halten, Wir sind gnädig für Unsere getreuen Unterthanen, nachsichtig für reuige Schuldige, aber unerbittlich streng gegen starrsinnige Verräther und lassen diejenigen dem Arme der Gerechtig- feit verfallen, die mit Unserem Königlichen Eide ein keckes Spiel zu treiben sih erkühnen z der gegen das Geseß sich auflehnt, l hut sich gegen Unseren Königlichen Thron auf, welcher auf den Geschen fußt, und B, Jellachich ist angeklagt, sih mit seinen Genossen nicht nur gegen das Geseß aufzu- lehnen, sondern troß Unserer an ihn erlassenen väterlichen Ermahnungen in seinem Ungehorsam zu beharren. h

„Die erste Sorge Unseres geliebten Vetters des durchlauch1igsten Erz- herzogs Stephan, Palatins von Ungarn, und Unseres ungarischen Ministe riums bestand darin, den B. Joseph Jellachich dahin aufzufordern, daß der selbe sich, behufs der Sicherung Eurer Nationalität, Rechte und Freiheiten, in ein gegenseitiges Einverständniß seße, damit unter anderen Gegenständen auch Eure Landes-Congregation je cher zusammenberufen und in derselben die Geseßze kundgemacht werden können, deren Segen Wir Euch nicht vor enthalten wollten, und hierauf der Ban in seine Würde offentlich einge- seßt werde, ohne welche Jnstallation derselbe als gesezlicher Beamte nicht betrachtet werden kann.

„Der Ban is angeklagt, dieser Aufforderung obgleich er wiederholt, und zwar durch Unseren eigenen Befehl, zur Nachachtung ter Verordnun- gen Unseres Königl chen Statthalters und Unseres unga1ischen Ministeriums ermahnt und verpflichtet wurde, keine Folge geleistet und durch diesen Un gehorsam Euch den Gefahren der Anarchie preisgegeben zu haben,

„Doch nicht genug, daß der Ban selbst nicht gehorchte, soll er die ge- seßlichen Behörden zu gleichem Ungehorsam aufgefordert und sowohl diese, als auch das Volk, durch Gewaltmittel zu feindseligen Schritten gegen die ungarische Krone gezwungen haben.

„Jhr Alle müsset Zeugen dessen gewesen sein, wessen er beschuldigt wird; Jhr Alle müßt es geïiechen häben, ob er alle diejenigen, die den Ver- band Crogatiens mit Ungarn aufrecht erhalten wollten, verfolgte, sie ihres Amtes willkürlich entsezte und das Standrecht gegen Alle, die seiner po litischen Meinung nicht huldigten, kfundmachen licß, dadurch zahlreihe Fa milien zur Flucht und Auswanderung zwang

„Jhr Alle müßt es gesehen haben, ob der Ban den Amts - Antritt der geseßlich ernannten Obergespäne unmöglich machte, unsere Kameralkassen mit Gewalt in Beschlag nahm und, zum Vollzuge dieser Eigenmächtigfeit sogar Unsere Truppen verwendete. i

„Jhr müßt es wissen, ob er ohne Neichstag nach seiner cigenen Will für mit einer neuen Steuer Euch belastete, und ohne alle Bevollmächtigung das Volk zur Ergreifung der Waffen zu zwingen bestrebt war, was Wir selbst ohne Ermächtigung der gesezgebenden Gewalt anzubefehlen nicht im Stande sind.“

„Jhr müßt es bezeugen können, ob er es geschehen ließ, daß seine |

Genossen das Volk vurch Erdichtungen und falsche Gerüchte gegen dic Un garn, als ob sie Eure Nationalität bedrohten, auswiegeltenz es geschehen licß, daß in geseßzwidrigen Versammlungen offener Aufruhr gegen Ungarn gepredigt, eigenmächtige Ernennungen vorgenommen sind, sogar durch die mit diesem Treiben verbundene Aufregung bereits blutige Konflikte, vereint mit Naub und Mord, in Ungarn veranlaßt wurden,

„Jhr kennt die persöuliche Beleidigung, welche gegen ein erlauchtes Mitglied Unseres Königliches Ha"ses, Unseren Königlichen Statthalter Erz- herzog Stephan, auf dem öffentlichen Platze der în leyter Zeit zum Schau- þplaze stets wiederholter Geselzwidrigfeiten sich hergebenden Stadt Agram vor den Augen des Banus auf freche Weise verübt wurde und müßt wissen, ob er die Schuldigen zur Strafe zog.

„Euch kann es nicht unbekannt sein, ob er wirklih Unserem zur Her- stellung der geseßlichen Ordnung ernannten Königlichen Kommissar, B, Jo- hann Hrabowsky, Unserem Geheimen Rath und ¿Feldmarschall - Lieutenant den gebührenden (Gehorsam versagte.

„Durch die väterliche Sorge für unsere durh falsche Gerüchte etwa irre geleiteten Unterthanen bewogen, versuchten Wix den leßten Schritt, um bevor Wir diesen Klagen (Gehör schenkten, dem Angeklagten persönlich Ge legenheit zu seiner Rechtfertigung zu geben; indem Wir denselben zur Ab sagung der von ihm ohne Unsere Königliche Zustimmung, welche das Ge- seß erfordert, auf den 5. Juni l, J. einberufenen Landes-Congregation durch Unseren eigenhändigen Besehl aufforderten und behufs der zu bewerkstelli- genden Ausgleichung der kroatischen Wirren persönlich in Unserem Hoflager zu erscheinen befahlen,

„Doch hat Jellachich auch diesem Unserem Befehle, wie allen Unseren bisherigen Verordnungen, nicht gehorcht und weder die Landes - Congrega- tion abgesagt, noch is er in der von Uns anbefohlenen Zeit in Unserem Hoflager erschienen,

„Nachdem zu so vielen Anklagen gegen ihn auch dies starre Beharren im Ungehorsame gegen Unseren Allerhöchsteigenen Befehl gekommen war, blieb Uns fein anderes Mittel übrig, als zur Herstellung Unseres verletzten Königlichen Ansehens und zur Aufrechthaltung der Gesehe Unseren getreuen Geheimen Rath und Feldmarschall-Lieutenaut, B, Johann Hrabowsky, als Unseren Königl. Commissair zur Untersuchung dieser ungeseylichen Vorgänge auszusenden z gegen den Baron Joseph Jellachich und seine etwaigen Mit- schuldigen einen der Anklage entsprechenden Prozeß erheben zu lassen und endlich denselben bis zu seiner selbstständigen Rechtfertigung seiner Banal- würde und aller militairischen Bedienstungen zu enthebenz Euch streng mah- nend, aller Theilnahme an Umtrieben, welche eine Trennung von Unserer Krone bezwecken, zu entsagen, den Behörden befehlend, allen amtlichen Ver- fehr mit Baron Jellachich oder scinem allfälligen Mitangeklagten, unter gleicher Strafe alsogleih abzubrechen und den Verordnungen Unseres Königl, Commissairs unbedingt zu folgen,

„Kroaten un.d Slavonier! Mit Unserem Königlichen Worte verbürgen Wir Euch die Bewahrung Eurer Nationalität und. Freiheiten und die Er- füllung Eurer gerechten Wünschez daher schenkt keinen Glauben bethörenden Zusflüsterungen, mit welhen man Euch zur Erreichung widerrechtlicher Zwecke mißbrauchen, Euer Vaterland der Knechtschaft und unendlichem Elende preisgeben will,

„Oöret auf die wohlwollende Stimme Eures Königs, der zu Euch spriht, auf die Stimme Eures Königs , der Eure Nationalität und Eure Rechte mit seiner Königlihen Macht immer beschirmen wird, der aber auch eben so fest entschlossen is, das Ansehen sciner unga- rischen Krone und der Geseye mit aller Kraft gegen jeglichen Eingriff auf- rechtzuerhalten.

„Haltet daher fest an geschlichem Gehorsam, an der Uns schuldigen Treue, verbreitet nicht durch Ungehorsam Jammer und Elend auf Eure Heimat, auf Euch und Eure Kinder. Beweist hierdurch in diesen \hweren Zeiten, daß Jhr noch immer Unseres erlauchten Hauses treue Kroaten und Slavonier seid.

„Zur Kundmachung und Verbreitung dieses Manifestes fordern Wir hiermit Jeden bei seiner Unterthans-Treue auf. Gegeben in Unserer Stadt Innsbruck, am 10, Juni 1848, Ferdinand,“

Manifest an Meine Gränzer. Wir Ferdinand der Erste, von Gottes Gnaden, Kaiser von Oesterreich u, \. w., hiermit Unseren Gränzern kund und zu wissen. „Jndem Wir Uns bewogen gefunden haben, Unserem Königreiche Un- garn und seinen Nebenländern Crogtien und Slgvonien ein eigenes, in

Freitag deu 22. Juni,

Ofen residirendes, verantwortlichhes Ministerium zu geben, haben Wir Uns zugleih entschlossen, zur besseren Verwaltung Eures Vaterlandes, zur \hnelleren Erledigung Eurer Angelegenheiten, auch die gesammte Militair- Gränze diesem Uns und dem ganzen Lande für alle seine Handlungen ver- antwortlichen Ministerium zu unterordnen und in Hinkunft statt im Wege des Hoffriegsrathes alle Unsere Befehle uur im Wege Unseres Königlichen Statthalters, des durchlauchtigsten Erzherzogs Stephan, Palatins von Un- garn, und des ungarischen Kriegs - Ministeriums an Euch in Eure Heimat gelangen zu lassen; in Befolgung dieser Befehle erweist Jhr daher nur Uns auch ferner den Gehorsam, welhen Jhr Uns und dem Vaterlande bisher mit so treuer Ergebenheit geleistet habt,

„Sränzer! Es thut Unserem Herzen wohl, nah so vielen Uns gegebe-

nen Beweisen ausdauernder Treue und Tapferkeit, Euch endlich den ver- dienten Lohn zuwenden zu können. „Nachdem Euch tie Unverleßlichkeit Euerer Nationalität, Re- ligion und Sprache durch Uns und die Verfassung des Landes für ewige Zeiten garantirt wird, machen Wir es dem König- lichen Statthalter und Unserem ungarischen - Ministerium gleichzeitig zur heiligsten Pflicht, Eure Wünsche zu vernehmen, Eure Bedürfnisse ken- nen zu lernen und sofort Euch unverzüglich alle jene Erleichterungen und Begünstigungen zu Theil werden zu lassen, welhe mit den neuen Gesehen und der Eigenthümlichkeit Eurer Militair-Verwaltung vereinbarlih und welche jedem treuen Bürger durch die dem Gesammtvaterlande verliehene Constitution geworden sind; andererseits aber fordern Wir Euch auf, Un- serem Königlichen Statthalter und dem ungarischen Ministcrium, als - Un- jeren gegenwärtigen verfassungsgemäßen Organen, in All und Jedem Folge zu leisten und nicht durch Widerseßlichkeit Euer und Eurer Nachkommen Wohl zu gefährden und Euren historishen Ruhm treuer Anhänglichkeit an Unser Kaiserhaus zu beflecken. Diesem Unserem Königlichen Statthalter und ungarischen Ministerium wird es ferner obliegen, sUur eine sichere und besere Subsistenz Eurer Geistlichkeit, so wie sür das Emporblühen Eurer National-Schulen, ungesäumt Sorge zu tra- gen, den Militair Kommunitäten endlich sund den sonstigen im Regiments- Bezirke wohnenden Bürgern jene constitutionellen Freiheiten zuzuwenden, deren sich geseßlich alle anderen Städte und Bürger des Königreichs er- sreuen.

„Schließlich geben Wir Euch bekannt, daß Wir Unseren Feldmarschall- Ueutenant und kommandirenden Generalen in Slavonien, Bakon Hra- bowsfv, mit dem Auftrage zum Königlichen Commissair für Croatien und Slavonien ernannt haben, die dortigen, eine Trennung von der ungarischen Krone beabsichtigenden Umtriebe, besonders aber das Unseren bestimmten Weisungen und Befehlen sowohl, als den Geseßen zuwiderlaufende BVeneh- men des Vans von Croatien, Baron Joseph Jellachich, zu untersuchen, den Wir sonach, bis zu seiner vollständigen Rechtfertigung, der Banuswürde und aller militairischen Bedienstungen zu entheben finden, und Euch hier- mit befchlen, bis auf Weiteres dcm Freiherrn Joseph Jellachich jeden Gehorsam zu versagen, dagegen aber den Verordnungen Unseres Ka.serl. Feldmarschall - Lieutenants, Baron Hrabowsky, unbedingt und in allen Be- ziehungen zu folgen, Gegeven in Unserer Stadt Jansbruck, den 10 Juni 1848,

Ferdinand.“

zdnsland.

Schweiz. Tagsaßung. Sihung vom 13, Juni. (Eidg. Ztg.) Behandlung der materiellen Fragen. Nach einer äußerst weit= läufigen Diskussion und nachdem zehn verschiedene Anträge in der Minderheit geblieven, wurde endlich mit ciner Mehrheit von blos {2 Summen die Centralisation des Militairwesens im Sinne des Üntrages der Neuner-=Ziommi}stion ausgo\prahon / Jout 1 dio \chmei= zerishe Universität in Behandlung, deren Lefretirung vermuthlich fa= fultativ ausge\prohen werden wird. Artifel 19 (Bestand des Bun= des-Heeres) láßt die Kommission unverändert, mit Ausnahme einer Redactions- Verbesserung. Troh langer Diskussion und mehrerer An= träge wird der Artikel unverändert genehmigt. LVagegen giebt nun Artikel 20 zu einer bis Nachmittags 3 Uhr dauernden Verathung Veranlassung. Jn Abänderung dieses Artikels 1m Entwurfe selbst schlägt nämlich die Kommission vor, daß der vou Bunde zu übernehmende Unterriht sich nicht auf alle LWassengattungen, sondern nur auf die Genie =-Truppen, Artillerie und Kavalle= rie erstrecke, jedoch die weitere Entwickelung der Centralisation des Militair = Unterrichts der Bundes=Geseßgebung überlassen werde. Ex übernimmt aber für alle Waffen - Gattangen den höheren Militair= Unterricht. Alle zehn gestellte Amendements blieben in der langen, verwickelten Abstimmung in der Minderheit, und der ursprüngliche Ar= tifel des Entwurfs (Centralisation des Militair =- Unterrichts für alle Waffen-Gattungen) erhielt selbst blos 7 Stimmen, nachdem noch eine lebhafte Diskussion über die Frage stattgefunden hatte, ob nun dfe Ar= tifel des Entwurfs selbst oder die Anträge der Neuner - Kommission zur Basis der Berathung dienen sollen. Aber auch der von der Kom= mission abgeänderte Art. 20 fand aufangs keine Mehrheit, sondern nur 10 Stimmen, bis endlich Tessin und Aargau das Dußend voll machten und einige Stände sich das Protokoll offen behielten.

Siyung vom 14, Juni. Regierungs-Rath Dr, Schneiber, der zweite bernische Gesandte, präsidirt der Sißung. Die Berathung der Anträge der Neunerkommission wurde sogleih nach Genehmigung des Protokolls mit Artikel 21 (Expropriations - Recht, gleichwie im Entwu fe) fortgeseßt, Derselbe wird vorzüglih von Zürich und Appenzell A. Rh., als die Kantonal-Jnteressen gefährdend ange- fochten, während andererseits diese Befürchtungen nicht geheilt werden, sondern die Nothwendigkeit dargethan wird, daß der Bund shöne, größere und gemeinnüßige Unternehmungen unterstübe und \{chüße, indem auf das ehrenhafte Nationalwerk des Linth= Unternehmens hingewiesen wird. Auch wird der Artikel wirklich mit 16 Stimmen unverändert genehmigt. Zürich giebt eine Ver- wahrung gegen etwaigen Versuch, dem leßten Passus des Artikels rückwirkende Kraft geben zu wollen, zu Protokoll. Artikel 22, welcher im Entwurfe dem Bünde die Errichtung einer s{hweizerischen Universität, einer polytechuishen Schule und von Lehrer-Seminarien vorschreibt, ist dagegen von der Kommission dahin modifizirt, daß diese Errichtung fa- fultativ gelassen wird. Es werden mehrere Adressen {chweizerischer Stu- direnden der Hochschulen von Zürich, Bern, Basel und Tübingen verlesen. Während der Berathung über den Artikel 22 durhläuft die Ver- fammlung die Nachricht, daß der Vorort verjammelt jer, indem so eben eine Staffette aus Graubündten mit dem Berichte angekom- men wäre, daß ein Detaschement Oesterreicher das \{chweizeri\che Ge- biet überschritten habe. Was nun die Debatte über Erricbtung einer eid- genössishen Hochshule betrifft, welche der Artikel des Entwurfs dem Bunde zur Pflicht macht, die Kommission aber dem Ermessen des Bundes überlassen wollte, so trat zuerst Aargau entschieden gegen Errichtung einer eidgenössishen Hochschule auf, indem es nahzuwet= sen suchte, wie die Verschiedenheit der Sprachen, der Ronsfe}jton 2c. in der Schweiz die Gründung einer solchen Gesammt=-Hochschule fast unausführbar mahten, Dagegen stellte es den Antrag, daß dent Bunde ein Oberaufsichtsre(t über das gesammte s{chweizerische Schul- wesen zugestanden werde. Sehr ausführlih und sogar heftig E stüßte Zürich die so eben von Aargau geäußerte T be Kluft langt gänzlihe Streichung des Artikels. So lange, L an in der Volksbildung der Schweiz herrsche, wie jep das Abeveltes

so lange dem Bunde keine umfassende Kompetenz ü L rische Schulwesen zustehe, würden auch die Früchte einer solchen Hoch