1848 / 54 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Berlín, 24. Juni. Die Börse bewegte sich in diescr Woche zum erstenmale unter dem Einfluß constitutioneller Begebenheiten, zu welchen ein Ministerwechsel allemal gezählt werden wird. Liesmal fönnen wir die Wichtigkeit dieses Ereignisses noch uicht so hoh au- schlagen, da die Börse si an ein Provisorium gewöhnt und bei den \{chwankenden Zuständen im Allgemeinen “noch feinen festen Boden ge- wonnen hat. Die Nachricht von der Abdankung Camphausen's kam um so mehr une:wartet, als alle Anzeichen dazu fehlten, auh nicht einmal Gerüchte darüber im Umlaufe waren; es fonnte daher nicht fehlen, daß im ersten Augenblick der Eindruck ziemli 21k sich äußerte und die Course bedeutend fielen. Obgleich wir nun auch heute noch die Börse verlassen, ohne eine offizielle Zusammenseßung des neuen Ministeriums erfahren zu haben, so hat dennoch die Ueberzeugung, daß auf eine energische Regierung gerechnet werden fann, die Gemüther meistens beruhigt und dies auf den Stand der Cou: se ünstig gewirkt. Die Umsäß? bleib:zn natürlih sehr beschränkt und Teichen sih nur auf kleine Posten, denn an Speculationen denkt noch Niemand, auch wird es einer besonderen Anregung bedürfen, bis diese sich wieder entwickeln fann. Gestern und vorgestern trat eine völlige Stagnation im Geschäft ein; man unterhielt sich nur von der Zu- sammenstellung des neuen Ministeriums, jeden Augenblick coursirte eine neue Liste, und an Geschäfts - Abschlüssen wurde nicht gedacht; indeß scheint man sich heute die ganze Sache genauer überlegt zu haben und einzuschen, daß ein Ministerwechsel in diesem Augenbli noch nicht \o bedeutungsvoll i} , als er für die Folge es sein fanun. Das erste Auftreten der neuen Minister wird indeß sür die Börse sehr entscheidend sein, und wir glauben daher in nächster Zeit auf be-

Auswärtige Börsen.

Breslau, 24. Juni. Louisd’or vollw. 1125 Gld. ee 88 Br. Oejterreih. Banknoten 88 bez. u. Br. ckchuldibeine 35 proz. 66 u. 665 bez, Schles. Pfandbr.

Bs bez. do. Lit. B, 4proz. 88% Br., do. Z{pyroz. 76 Br.

Poln. Pfdbr. neue 4 proz. 844 Br., do. Partial-Loose a 3090 Fl. 83 Gld.

Attien. Oberschl. -Litt, B. Z4 proz. 702 Gld. Schweidn. - Freiburg Apiez. 70 bez. u. Gld., bo. 75 Gld. Nieders vles. - Märk. 34prz, 615 85 Gld., do. 5 proz. Ser. Ill. 78 Br. bez. Friedrih - Wiihelms - Nordbahn u. Gld.

Bres!au Prioor. 4 pro3. Br, do. Priorit, 5proz. Krakau-Oberschl. 4 vroz. 29 Zuse S, 4yt0z; 31% bez,

Wechsel-Courfse, Amsterdam 2 M. 1427 G, Hamburg a Vista 159% G. do. I M,.:1494 G, London 1 Psd, St..3- M. 6.253 G. Berlin a Vista 99% G. dd, 2: 0t,.99: O0.

Wien, 23. Juni. Anl: 34: 410, 39: 68, Nordb. 954. Livorno 63%. Pesth 594. B. A. 1120.

Wiel, K, N. Gold, 18proz. Amst. 461. Augsb; 1417. ran 11/5, ODamb. 173, Lond, 12, 4. Paris 1375.

Leipzig, 24. Juni. L. Dr. Part. Oblig. 894 G. Leipz. B. A. 150 Br. Leipz. Dr. E. A. 87 Br. Sächs. Bayer. 70% Br. Sächs. Schles. 60% G. Chemn. Riesx 25% G. Löbagu-Zitt. 222 Br. 22% G. Magdeb. Leipz. 150 Br. 148 G. Berl. Anb. A. 78 Br. 20M: do, D. (G. Deß. B. A. 82. G. Preuß. B. A.-70 G.

Paris, 22. Juni. Z3proz. Rente 44.50, Z5proz. 67 . 50, Nordbahu 355, Die Börse sehr {wer und ohne Geschäft.

Met. 5proz. 67%. Aproz. 54.

Glogn. 89,

Iproz. 39. Mail, 61#.

Seckanntmachungen.

[405] Oeffentliche Vorladung.

Der bei uns angestellt gewesene Aktuarius und De- posital- und Sal!arien- Kassen -Rendant Gottlieb Wil=- helm Bernhöfft ist mit dem 1. Januar 1847 als De-

Von bere'‘ts

Land- und Stadtgericht zu Wittstock versegt, und die von ihm bestellte Amts - Caution von Achthundert Thalern soll auf sein neues Dienstverhältniß übertragen werden,

Es werden daher alle unbekannten Gläubiger, welche auf diese Caution Ansprüche zu haben vermeinen, hier- durch aufgefordert, solche binnen 3 Monaten und spä- testens im Termine

den 28, September d. J., Vorm. 11 Uhr, im Sessiouszimmer des unterzeichneten Gerichts anztt- melden und zu bescheinigen. Nach fruchtlosem Ablaufe des Termins werden dieselben ihrer Ansprüche auf die Caution für verlustig erklärt und damit an das übrige Vermögen und die Person des Rendanten Bernhöfft verwiesen werden.

Havelberg, den 6. Mai 1848.

Königl, Preuß, Lanv- und Stadtgericht,

[255] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 9, März 1848, Das dem Hugerbrenütr Friedrih Wilhelm Doerband gehörige, hierselbst in der Aerstraße Nr. 10 belegene, im Hypothekenbuche des Königl. Stadtgerichts von den Umgebungen Vol, 6. Nr. 403. verzeichnete Grundstü, gerichtlih abgeschäßt zu 7237 Thlr, 1 Sgr., soll

am 46. Oftober 1848, Vormitt, 11 Uhr aa, e Y ALUEe öffentlich an den Meistbietenden erka erden. Taxe und othekenschei i der Registratur einzusehen. MAEREGaR fyd au

gezahlt.

[262b]

Breslau-Schweidnib-Freibur- [385] ger Eifenbahn.

Jn Folge unserer Bekanntmachung vom 30. Mânz c. sind beí der stattaefundenen g dritten Ausloosung von Priori- Mtäts-Actien nabstehende 11 Num- ; M Amern gezogen worden: t Ens 4193, 227. 629, 645, 1203, 1404. 1411. 1451. 1557. 1580, Die ‘Jnhaber dieser Prioritäts-Actien werden hiermit aufgefordert, dieselben gegen Empfang des Nominal- werths am 1. Juli c. an unsere Haupt - Kasse abzu- liefern. Da von diesem Tage ab die Verzinsung der ausgeloosten Prioritäts - Actien aufhört, so sind nach s. 9, des ersten Nachtrages zum Gesellschafts - Statute die noch nicht fälligen Zins-Coupons mit abz'liefern. Geschieht dies nicht, so wird deren Letraz von dem Kapüale gekürzt und zur Einlösung der Coupons ver- wendet werden,

Fh

1214,

posital- und Salarien-Kassen-Readant an das Königl. D

|

früber sind die Nummern noch nicht eingeliefert, deren Juhaber daher gleichzeitig an die Realisirung erinnert werden.

Breslau, den 1), Mai 1848, A

Thüringische Eisenbahn- Gesellschaft.

D E

M Berin bei den Herren Breest & Gelpke,

d) in Deßau bei Herrn J. H. Cohn des Vormittags in den gewöhnlichen Geschäftsstunden

Erfurt, den 22. Juni 1848. Vie Dire ctii n

Stargard-Posener Eisenbahn. Zehnte c Einzahlung. F.

in Stettin auf unserer Haupt - Kasse

am30. Juni und i. Julid. J,

__Vor- und Nacvmittags, in Berlin auf dem Stettiner Bahnhofe

c 4 ps e E am 3., 4, Z. Juli c. ven 9—1 uhr, und beträgt, nach Abzug der Zinsen für bizher ein- gezahlte 90%, pro

296 f crliner Börse.

deutende Veränderungen der Cours - Notirungen rechnen zu fönnen, womit sih auch eine größere Regsamfeit im Geschäft einstellen dürfte. Den Geschäftsgang können wir, wie bemerkt, a!s durchaus lahm und flau bezeichnen, auch die Cours-Notirungen müssen wir niedriger als in voriger Woche augeben, wenngleich bei Eisenvahn-Actieu die oben erwäßnten Gründe nit allein vorwalten, soudern bei ctuigen dieser Effeften andere Veranlassungen bestehen. So stud Ber'in-Ste:tiner Actiea beson*ers da- rum gewichen, wil fir Rehnung einzelaer stettiner Häuier jeit 8 Tagen fortwäÿrend verfgufc wird und man von der Verwaltung noch immer nicht erfährt, ob und guf welche Wrise es ihr gelungen, G?ldmittel zur Zahlung der Dioideude anzuschaffen. Wir müssen fait an der prompten Eiulösung der am 1. Juli fällig werdenden Dividende=- Coupons zweifela und der Vermuthung Raum geben, daß einzelne besser Uaterrichtete darum ihre Actien verkaufen lassen. Man sprach davon, daß der Zahlungstermin der Dioideude bis September auf= geshob.n werden soll; die am 1. Juli c. fällig we.denden Zin= sen aber follen prompt bezazlt werden. Die Uctien fielen von 794 bis 77 %, wozu heute Brief blieb, nachdem 775 á 4 % bezahlt wordei. Auh Berlin - Aahalter Litt. A. sind von 78 bi3.755 % gewichen, weil der Zeitpunft immer näyer rückt, wo die Actien Litt. B. Theil an dem Reinertrage neymen, und daher fein Cours -Uiters-hied zwischen beiden Actien mehr stattfinden kann. Während Litt. A. bis 75% % gewichen, hielten sich Litt. B. guf 725 %, und der Unterschied, welcher vor furzer Zeit noch 8% war, ist bis auf 3 % zurügegaagen. Ooershlesische Actien Litt. A. und Litt. B. folgten der flauen Bewegung unserer Börse und wichen von 72% bis 705 %, waren jedoch heute à 715% zu lassen. Ju Köln- Go v, Q O 0 3, A ONVIDA, ç Zut. 434. Aproz. 635. Portug. öproz, E. R. 904. Mex. 164, 3. Peru 314,

Der Markt in engl. Fonds war neuerdings flau, und blieben stationair. Fremde fester.

Auxsterdam, 22, Juni, Die anhaltenden Einkaufè=Aufträge, die in den meisten holl, Fouds ausgeführt wurden, wnkten günjtig auf die Preise derselben; der Ha:del war im Allgemein. n sehr le= bendig. Span. und portug. bei geringem Geschäft unverändert. Russ. und österr. waren, wezen lebhaften Umnsaßes in leßteren, sehr gefragt, und zwar zu höheren Preisen. Das Geld blieb sebr reiblich.

Holländ. Juntegr. 421 7. IPrTO/ neue 484, 494, Aproi, ostind. 65, Or. Pieoen 94, %+ Portug. Stieal. n9s.

X Gan. Urd, 92, ; 47 e, U4yroz. Hope 695, 70. Frankf. 98% G. Hamburg 345 G.

London, 21. Juni. Pl SPrDI, L225 2,

1 165 16 *

4proz. 144. Russ. engl. 9385.

W001. Paris 595 O... Mien Z0-B. London 2 M14 872 GO., k. S. 11, 974 G. Petersburg 16#x G.

Antwerpen, 21. Juni. Die Börse war ruhigz wenig Han- D U Derandorig. Belg, Iproz, 055, 7: 4eprvz, 39%, 2, 2250104 304%, 2 Spar, Urd: 93.

Madrid, 16. Zuni.

- e V) 22 sive 4%, #%.

proz, 224, 22, p10. 194, 19. Pâse

Coup. 84.

| Werichte.

Königsberg, 22. Juni. Die Zufuhr war gering. Weizen 92% bie 96 Sgr. pr. Schffl. , Roggen 35 bis 37 Sgr., gr. Gerste 26 Sur, k Gerste- (26 Sar. Qafer 21 bis 23 Sgr., graue Erbsen 43 Sgr, Kartoffeln 25 bis 30 Sgr, das Schock Stroh 80 Sgr.

Danzig, 22. Juni. Wellen mild, 21% L

An der Börse wurden beute verkauft : 130pfo. zu 3525 Fl., 2) L. 130 31pfd.

ausz eloosten Prioritäts - Actien für Quittungsbogen à 9 Tolr.-6

1099, und 998, Gegen diese

jährlichen Zins - Coupons Nr. 3. pr.

|

31. Dezember

1000 Thr. und Sgr. für dergleichen à 100 Thlr. Nor; 10,0132 Uber 7 Einzahlung und Nücfkgabe der event. gehörig cedirten, von einer Nummer-Specification be- gleiteten Quittungsbogen, empfangen die resp. Actio- naire durch unsere Deputirten die Actien nebst halh-

Minden wenig Umsaß, fielen von 66 bis 64; % und wurden heute a 65% bezahlt. Potsdam - Magdeburger Act en in größeren Posten unverkäuflih, Kleinigkeiten sind von 42 a 40% bezahlt, Berlin= Hamburg z?igen sich fuapp und bleiben fest auf 565 % steven. Halle =- Thüringer 46 Bc. ohne Umsaß. Niedersch!l. Märkische 62 a 6L und 615 % bezahlt und Geld. Steele -= Vohwiukel bedangen 29 %. Staraard=- Posen hielten sich, sind sogar gestiegen, weil der Anschluß der Ostvahn an diese Bahn gesicbert ist und st{ eine günstige Z1funft herausstellt. Jn Bergi!b-Märkischen, nachdem sic oon 42 bis 4) % gewichen, zum leßten Cours einiger Unsaß. In ezriedrich-Wilhel;ns-Nordbzhn ¡jäglicher Handel bei fortwihienden Schwankungea von 325 bis 314 % gewichen, bleiben sie heute 325 G.

Jür preuß. Staatsschulèscheine, die gestern a 665 % n cht zu verkaufen waren, blieb heure 67% % Geld; es zeigten jih viel Käu- fer dafür; fleine Apoints, seibst a 190 Rtblr., elen uod bedingen wobl 2 % üver Cours. Bank -Autheile, von 72 bis 694 gewichen, schließen heute 70 % Geld. e

Jn frendea Fonds war das Geschäft zwar unbedeutend, doc sind die meisten Gattungen der ru sischen und poluishen Fonds ge- stiegen, ein deutlicher Beweis, wie wenig gegründet die von gewissen Parteien lind von den verschiedensten Seiten zugle ch ausgesprengten Gerüchte über Bewegungen des russischen Heeres sind. Wir mödten dem G.sammt - Publikum doch dea Nath erch ilen, thr Augenmerk lieber auf die Bewegungen der russishen Fonds an der Börse zu richten, es würde dani leiht beurtheilen föunen, wie wenig gegiüadet alle Besorguisse sind,

| U 35/2 25513 poln, 4 L, 190) 91

zu Jol) l.) 10% Y, poll, weiße

Cour. die Lt. Vreélau, 24. Juni. gelber 38, 42 his 45 Sgr. Roggen 23, 27 bis 2: Gerste 23 25 biz 27 Hafer 18, 19% bis 214 l Rapps §80 Schffl. a 55 Sgr. pro Aug./Sept. Winter - Ripps 4)) Schfl. a 50 Sgr. begz?ben. Spiritus flau, Einiges a 84 Rthylr. begeben und dazu offerirt, Rüböl 94 Bis. Zink nmchbts gehandelt. Die Kauflust für Getraide wird mit jedem Tage Preise wrichend sind.

Hamburg, 23. Juni. Getraide bl'es e rubia und obne wesentliche Veränderung, mit Ausnaßzme von Weizel!, welcher in loco zu einer Erböbung von 4 a 5 Rthle. Crt Pr. Last enen coulauten Abszg nah England fandz 132/l53p}s». rothe over ländishe Waare bedang 116/117 Rthlr. Crt. pr. Last, 2b Hohtetn und Pomnern wurden 100 Last 139/132pfck. zu 82 Nt“lr, Bco. pr. Last verkauft. Rappsaamen ia loco holte in kleinen Particea 1/ a 118 N, Beo, V1, Lait

begeben.

tLctner,

T Fn Col in dieser Woche jer

London, 21. Juni. Getraidemarkt. Seit Montag sind die Zufuhren von Gerste und Hafer bedcutend gewejen. Weizen war heute g-fragt, und Montagspreise hielten sh, Gerste |hwer anzubringen, und geringere Sorten, aus denen di? Zufundr größten theils besteht, müssen zu nied:igeren Preisen abg-ela}eu Bohnen und Erbsen ohne Veränderung. Pafe1 süßes Mehl in Fässern mehr gefragt.

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vot Verden.

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Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Döer -Hosduchdructer

DI 2ER i L M A” N Rk ELCE E I b) in einem Depositenscheine vom 5, Juli 1841 t Fl, mit Worten : und sievenzig Galden, und c) ‘in einer Baarschaft von 11 Kr., mit Worten : elf Kreuzer, feine Ansprücle geltend gemacht haben, auszuschließen z die Neltften Uno 6), Kinver des © Ensfer, Bauers in Ebersdorf, als:

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Dieam (4 Juli de fälligen Coupons unserer 45 % Prior:täts-Obliga- tionen, so wie die ctwa nicht erhobenen oupons pro 1847 unserer S'amm- Actien, werden vom 1. bis

15. Juli d. J, a) in Erfurt bei unse- rer Haup:kasse, Leipziger Bauk,

Der seiner Vollendung sich nahende Bau unserer Bahn nöthigt uns, die zehnte (leßte) Einzahlung von 10 % auf unsere

Quittungsbogen schon jevt, wie hiermit geschieht, auszuschreiben.

Sie is zu entrichten:

10. Apri L. Zuli 1

und den Talons zu den Dividendenscheinen von 1819 an, und zwar sofort, falls nicht Actien unter densel- ben Nummern verlangt werden, welch? die Quittungs- bgen enthalten; werden dagegen Actien mit den in den Quittungsbogen vermerkten Nummern gefordert, \o empfangen die Actionaire in den vorgenannten Termi- nen über Einzahlung und Einlieferung der Quittungs- bogen nur Znterims-Bescheinigungen, gegen deren Nück- gabe vom 12. Juli c. an die Empfangnahme der Actien auf unserer Hauptkasse erfolgen kann.

Nach §. 11, unseres Sta:uts is die Rücklieferung der Quittunzsbogen ohne Weiteres (ohne besondere Quittirung) das Anerkenntniß über den Empfang der dafür gebührenden Actien. Wir werden und müssen deshalb, falls diese Nücklieferung nicht von dem BVe- siger persönlich erfolgt, den Präsentanten, als von Je- nem zur Entgegennahme der Actien 1c. beauftragt, an- erfennen.

Wegen der Folgen versäumter Einzahlung verweisen wir auf §. 13. unseres Statuts.

Der Umtausch bereits volleingezah!ter Quittungsbogen erfolgt bis zum 27. Juniec. auf unserer Hauptkasse und in Berlin am 0, Ult d: 3,3 von da an lann er nur auf Un» serer Hauptkasse hier stattfinden.

Stettin, den 27. Mai 1848,

Bir etior init der Stargard-Posener Eisenbahn-Gesellschaft. Masche. Heegewaldt., Fraissinct. Erteuntntl, Im Namen Sr. Majestät des Königs von Bayern.

Ju Sachen, das gräflich v, Pückterische, nun Land- richter Schulzische Depositum, resp. den wegen desselben zwischen den Reliften des Joh. Fricdrih Enser, Bauers zu Ebersdorf, und dem K. Regierungs - Fiskalaten von Ober - und Mittelfranken und dem K. Landgerichte Nürnberg sich ergeben habenden Partikular - Konkurs betreffend, erkennt das K. Appellations zericht der Ober- pfalz und von Negensburg z11 Rechte 1) es seien die Landrichter Schulzischen Reli'ten und

alle die enigen, welche der Ediktal - Ladung vom

10. März 1846 unaeachtet auf das gräflich Püc-

lerische, nun Landrichter Schulzi:che Depositum, be-

ebend :

Pa in einem Depositenscheine der K. Staatsschul- den-Tilgings- Spezia!kasse in Regensburg vom 14. J'li 18:9 Nr. 3082, über 339 Fl. 425 Kr., mit Wortenz drei ‘undertdreißig und neun Gul- den zwei und vierzig & Kreuzer,

[4168]

Tagelöbner in St:ngendorf, Simon Enser löhner in Großreutb, Johz1un Enuscr, Würzburg, Anna Marg. Enser, verehelichte Ze linger, Dorothea Enscr, ledig, und Auna Do thea Enser, ledig, in Ebersdorf, seien zwar als Neliften und Erden ihres Vztcrs als zur Sache leg timirt anz ‘sehen, jedoch aber der Liq 'idation mit ihren auf d geltend gemachten Ausprüchen fo:t frag!ih-s Depoitum im ol Betrage nebst den aus selbe verfallene verfallenden Zinsen dem - K. Aerar zur theilweisen Deckung der von thm vor eschojsenen und noch) nicht ersezten Landrichter Schulzischen Untersu- chungsfosten vnd der von den KFönigüchen Laud- gerichie Nurnberg mit Eingave vom 3. pr. 7, Juni 1816 durch einen beglaubigten Ertra't vom 4, Mai 1846 aus dem Sportel- u! d Tar-Libell pro 1814 —45 mt 23 Fl, 474 Kr. liquidirten Taxen, Stem- pel- und Junsinnations-Gebühren auzzuantwoiten z die Gerichtskosten mit Ausnahme der crlauseneun und noch erlaufenden Juserationz3-Zebuhren, welche, in oweit dieselben bezahlt worden und die Jujera- tionen als Königliche Dieusts"che nicht unentgelt- lich. geschehen müssen, das K. Aerar ans dem ihm zuerkannten und auszuantæwortenden Depositum zu berichtigen hat, bleiben außer Anjagz. Grunde, t 406, dei Amberg, den 26. Mai 1848, Königliches Appellationsgericht der Obcrpfalz Und vou Regensburg. Jn Abwesenheit des K. Prästdeilten s Der erste Direktor Dr. A. Riedl.

[408] uit tale L a wis g 42 Die biesigen Ehelcute Michael Neun ort und Catha- ring Maraarctza geborene Wblb , Crzerer zu Neichen- bah im König-eiche Preußen Ut?

abziuweiten

1 ind od en und 110

Z Z è ZU Ofterbr ci) im Lande Hadeln geboren, jind mit Hinterlassung cini- gen Vermögens, Veide ohne eheleibli he Erben, verjtorben. Die Erben werden ltermit gauszc ordert, sich innere halb der nächsten act Wochen bei dem hicsizen Kirch- spiels-Gerichte zu melden und in dem hiersel-st a ge- seßten Termine, den 18, Julius dieses Jahres, sich zu laitimiren und ih1e Necbte wabrzunelm-u. Altenbruch ím Lande H..deln, dèn 20. Mai 1818, Königl. Hannoversches Kirchspiels-Gericht. 2, N, QeUr,

Das Abonnement beträgt: © s es 1 # Athlr. für 2 Jabr. S Arie. .- % TAUe, 8 Kthlr. I FaDr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Uummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

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Alle Post - Anftalten des Jn- und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt .an, für Berlin die

Erpedition des Preuß. Staats- Anzeigers.

Behren-Straße Ur. 57.

1848.

Damit die verehrlichen Abonnenten in der Zusendung des Preuß. Staats-Anzeigers und namentli der demselben beigegebenen Beilage, welche die vollständigen }teuno-

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graphischen Berichte über die Situngen der N L.

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Neu hinzutretenden Abonnenten können die Nummern des Preuß. Staats-Anzeigers, mit welchen die stenographischen Berichte beginnen, so weit die noch vorhandenen

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Befondere Abonnemelts auf die genannten stenographischen Berichte finden micht statt.

ational-Versammlung enthält, keine Unterbrechung erleiden, werden ste ergebenst ersucht, ihre resp. Bestellungen für das mit

Juli c. beginnende Quartal. gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die Auflage sogleih danach bestimmt werden kaun.

Ma

Puh alt. Deutschland.

Preußen. Berlin. Programm des neuen Ministeriums, Die Kreis- Konferenzen der Volks-Schullehrer.

Bundes - Augelegenheiten. Frankfurt a, M. der deutschen National-Versammlung.

Desterreich. Wien, Das Ausfuhr - Verbot von Gold- und Silber

_münzen verlängert, Junnsbruck, Abreise des Erzherzogs Johann,

Heffen. Kassel. Stände-Verhandlungen, :

Schleswig-Holstein. Altona, Vermischtes,

A us land.

Frankreich. National - Versammlung, Anträge, Nachricht von einm Sklaven-Aufsiand auf Martinique und Guadeloupe. Die Getränksteuer, Interpellation über einen Brief Boissy's, Die Ei- senbahnfrage. Urbeiter-Petition, Paris. Arbeiter - Bewegungen und Sicherheits - Maßregeln. Anfrage des sardinischen Botschafters über die Mobilmachung der Nationalgarde. Verhandlungen im Fi- nanz-Comité der National - Versammlung, Unruhen in Nantes und (Hivors. Die National-Werlstätten. Vermischtes.

Großbritanien und Jrland. London. Parlaments - Verhand- lungen. Indische Ueberland-Post ; Frieden zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten.

Nußland und Polen. Warschau. Gold- und Silber-Ausfuhr.

Haudels- und Börzen-Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Verhandlungen

Bekanntmachung in Betreff der

enn

Amilicher Theil.

Nachdem der Präsident des Staats-Ministeriums, Staats- Minister Camphausen, so wie die Staats - Minister Graf von Schwerin, von Auerswald, Bornemann und Freiherr von Schleiniß, ingleihen der Chef des Ministe- riums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Freiherr von Patow, von Mir auf ihren Antrag aus ihren bisheri: gen Stellungen entlassen worden sind, habe Jch /

4) den Ober- Präsidenten von Auerswald zum Präsiden- ten des Staats-Ministeriums und zugleich interimistisch zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten, den Präsidenten der National-Versammlung, Abgeordne- ten Milde, zum Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, den General - Landschafls8-Rath, Abgeordneten Rodber tus, zum Minister der geistlichen, Unterrichts- und Me- dizinal-UAngelegenheiten, und den Kriminalgerichts - Direktor Minister ernannt.

Von dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffent- liche Arbeiten soll die Verwaltung der landwirthschaft- lichen Angelegenheiten getrennt und ein eigenes Ministe- rium für diese Angelegenheiten gebildet werden, dessen Leitung Ich dem Stadt-Syndikus Abgeordneten Gierke, unter Ernennung desselben zum Siaats -Minister, über- tragen habe.

Tie Leitung des Ministeriums des Innern habe Ich vem Negierungs-Präsidenten Kühlwetter, jedoch auf seinen Wunsch nur interimistisch, übertragen.

Der Finanz-Minister Hansemann und der Kriegs- Minister Freiherr von Schreckenstein bleiben in ihren bisherigen Stellungen.

Mem gegenwärtiger Erlaß is durch die Geseß-Samm- lung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Sanssouci, den 25. Juni 1848.

(gez.) Friedrich Wilhelm.

(contras.) Hansemann.

Maerter zum Utz

An das Staats-Ministerium.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Polizei-Direk- tor zu Köln, Abgeordneten zur deutschen National - Versamm- lung, Müller, zum Unter -Staats - Secretair im Justiz-Mini- sterium zu ernennen geruht. *)

Se. Majestät der König haben L.llergnädigst geruht : Den Divisions- Auditeuren Bornemann bei der 1sten Garde- Division, Held bei der 13ten, Nausester bei der 5ten und Schlitte

bei der 6ten Division den Justizraths-Titel zu verleihen.

*) Voistehende Ernenn'tngen sind bereits heute Morgen durch ein

_—

Extrablatt des Preuß, Staats-Anzeigers bekannt gemacht worden,

| |

E ———————

Das 27\te Stück der Geseß-Sammlung, welches heute aus- gegeben wird, enthält unter

Nr, 2992. E

Den Allerhöchsten Erlaß vom 25, Juni d. J,, betreffend die Bil:ung eines neuen Staats-Ministeriums und die Ernennung dcs bisherigen Ober - Präsidenten von Auerswald zum Präsidenten desselben.

Berlin, den 27. Juni 41848.

Geseß-=Sammlungs-Debits-Comtoir,

Augekommen: Se. Excellenz der Präsident des Staats-Mi= nisteriums, von Auerswald, von Königsberg in Pr.

Der interimistisch mit Leitung des Ministeriums des Jnnern beauftragte Regierungs-Präsident Kühlwetter, von Aachen.

Der Uuter-Staats-Secretagir im Justiz - Ministerium, Müller, von Köln,

14 a u, R A C Ua IÁE E M0 * vi dLML MUEES D: M Aa s M

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes - Angelegenheiten.

Frankfurt a, M., 25 Juni. (O.P. A. Z) Nste Sipungck der deutschen fonstituirenden National-Versammlung am 23. Junk. Nach Verlesung des Protokolls und nachdem der Präsident angezeigt hatte, daß Berichte mehrerer Ausschüsse im Druck begriffen seien, nahm Herrmann von München das Wort, um in Bezug auf Aeußerungen des Abgeordneten von Beiöler, hinsichtch lich des bayerisch«n Wahlgeseßes, füx sich und andere Abgeordnete aus Bayern zu bemerken, daß in dem beregten Geseße keinesweges die Verpflichtung ausgesprochen sei, mit den Regierungen die Ver-= fassung zu vereinbaren. Es fönunte, da der Wortlaut des Gesebes ein folbes nirgends ausspreche, höchstens von etner individuellen An= sicht die Rede sein, welche weder der Redner, noch die anderen Mit= glieder, mit denen er sich besprochen habe, theilten, da sie zu sehr durh= drungen seien von der Bedeutung der Beschlüsse der Versammlung. Kolb von Speyer protestirt gegen von Beisler's Aeußerung und erkiärt, sein PViantat gleich seinen Freunden als ein unbedingtes zu betrachten. von Beisler bemerkt, er habe nicht ges gt, daß das Mandat, wie er es aufgesaßt, in dem bayerischen Wahlgeseß liege, er habe gesagt, daß das Wahlgeseß mit der Regierung vereinbart worden sei und er seine Ansicht aus der Verfassung seines Landes entnommen habe. Es wurde damit der Gegenstaud verlassen, s

Der Präsident machte die ( bereits gestern erwähnte) Mitthei=- lung bezügiih der von den Fractionen bezeihneten 48 Redner, Zu=- ers nahm Ziß das Wet für seinen Antrag. Die Ausflésung des Bundestags erscheint nothwendig, da die Vertretung der Füsten= Souverainetät nicht neben der National - Versammlung, d.r Vertre= tung der Voiks-Souverainetät, bestehen faun. Es ist gesagt worden, der Bundestag und die Regieri nzen haben bei den Wahlen mitgewirkt ; wäre dies auch der Fall, so haben sie sich der Revolution un terworfen. Der Vorschlag, daß die Bundes-Versammlung als Staats-= rath fortbeste: en soll, ist ein Zugeständuiß ; denu daun wäre sie nur ein berathendes Kolleg, keine Regierung. Wozu wäre aber diese be- rathende Stelle nötvig? Vertreter des Fürsten - Juteresses bestehen zu lassen, hat die National-Versammlung keinen Grund. Sind die jezigen Bundestags: Gesandten, wie behauptet worden, Volksmänner, dann mögen sie von der Ceutralgewalt verwendet, als Minister be= stellt werden. Schon dadurch, daß die Versammlung die Nieder- seßung der Centralgewalt beschließt, giett sie zu erkennen, daß sie eine Éinheitsgewalt hinstellen will, der sich die Fürsten unterwerfen müssen. Wollen wir ene starke Centralgewalt, so dürfen wir unserem Rechte nicht das Geringste vergeben, so müssen wir obne Vereinigung mit denjenigen, die nicht neben, sondern über uns stehen wollen, die Centralgewalt bilden, Die provisorishe Centralgewalt muß der National-Versammlung verantwortlich sein. Die koUegialishe Form (es soll cine Kommission ernannt werden) is am besten geeignet, das Vertrauen zu stärken. Der Redner uxd seine Freunde hegen nicht das engherzige Mißtrauen, daß ein ausgezeichneter Mann die ande- ren ins Schlepptau nehmen, oder daß gegenseitige Eifersüchteleien die Mitglieder aus einander ziehen werden.

Radowißt ist bestimmt worden, für den Vinckeschen Autrag zu sprechen. Er leitet seine Rede mit einigen Bemerkungen über deu Stand der Parteien ein, Wenn man unter Reactionairen solche ver= steht, die das Untergegangene wieder hervorrufen- wollen, so steht Keiner von denen, die hier sind, in dieser Partei. Es giebt Männer, welche der alten Vionarchie treu gedient haben; aber sie haben die Mängel des Polizeistaatcs nie verkannt; sie wollten den Rechtsstaat mit einem rechtlihen Uebergange; sie wünschten Evolutionen, nicht Revolutionen. Dieser Weg ist nicht betreten worden, und es fam die Hievoluticn, Die alten mangelhaften Zustände sind untergegangen z sie siud gewichen, nicht blos dem Geseß der Nothwendigkeit, ¡sondern der höheren sittlihen Vernichtung. Man will sie niht mehr zurück- rufen, „Richten Sie uns nah unseren Handlungen, dasselbe rufen

wir Jhnen zu. Wir Alle wollen Deutschlands Woÿ)l, auf sehr ver=-

schiedenen Wegen ; darum sind wir politishe Gegner. Dies schließt

aber persönliche Achtung nicht aus, Es giebt auch persönliche Seibst=

sucht, aber auf allen Seiten, und sie darf niht vorausgeseßt werden.

Die Festhaltuug dieses Grundsaßes würde unser großes Werk sehr

fördern.“ Was die Sache selbst angeht, so giebt der Redner stine

ursprüngliche Meinung, nämlich drei Personen zu bestellen, auf, da die

Debatte gezeigt hat, daß die Mehrzahl selbs der verschiedenen Parteien

für die Einheit ist. Was die Art der Bestellung betrifft, so stehen zwei

Hauptansichten, je nahdem die Ernennung, von den Regterungen oder von

der National-Versammlung ausgehen soll. Beide Hauptansichten haben

drei Unter-Abtheilungen, je nachdem die Regierungen oder die National-

Versammlung allein die Ernennung vornehmea oder mehr oder weui-

ger die Juitiative ergreifen sollen. Es is ein bereits vom Redner neulih hervorgehobenes Mißverständniß, wenn gefragt wurde, ob die Wahl von den Fürsten ausgehen solle oder vom Volke. In consti= tu:ionellen Staaten sind die Minister Vertreter der Mehrheit des Volkes. Es handelt sih also nur darum, ob vie einzelnen deutschen Volkstheile wählen sollen oder das in der hiesigen Versammlung ver= tretene ganze Volk, Das Erstere ist vorzuziehen, um die ein- zelnen Stämme zu berücksichtigen, Die Regierungen werden nie einen Marin, der nicht das allgemeine Vertrauen genießt, ernennen. (Widerspruch. ) Sie werden es nicht thun, glaubt der Redner; soust werden sie ihr eigenes Grab graben. Man wird nach dem populairsten Mann greifen, sei er Fürst oder Privatmann. Weun die Nationalversammlung selbs wählt, so wird die Wahl vor= aussichtlich auf einen und denselben Namen fallen; in der Sache also is es dasselbe. Wenn die Nationalversammlung das Wahlrecht den Regierungen überträgt, so überträgt sie es den einzelnen Volls- stämmen. Die Nationalversammlung gebraucht ihre Kraft in Weis- heit und Mäßigung. Sie überträgt das ihr allein zustehende Necht den Regierungen, das heißt den einzelnen Volfsstämmen freiwillig. (Beifall.)

Ruge is für den Blumschen Antrag. Der Vorredner er= feunt der Nationalversammlung das Recht zu, die Personen der Exekutivgewalt zu ernennen, aber auch das Recht, es deu einzelnen Staaten zu übertragen, und hält diese Uebertragung für politisch. Deut widerjpriht, daß Deutschlands gauze Cutwicelung dahin geht, daß mit Aufcebung der Sonderhei= ten ein Gesamnmtstaat gegründet werde. Das Nationalgefühl hat überall Plaß gegriffen, und stine Berechtigung is nicht zu verkennen. Wenn die Versammlung diesen Drang nt berücksichtigt, so begeht sie einen Hochverrath an der deutschen Nation, die hier und nirgends anders versammelt ist, Die Despotie is vernichtet; nachdem die Royalisten durch Dachziegel und Flintenkugeln überzeugt worden siud, haben sie das constitutionelle Prinzip anerkannt. Die Regierungen werden sich nicht vereinigen über den populairsten Maun z sie werden sth über einen Fürsten vereinigen , der in Steyermark lebt, der einen guten Trinkspruch ausgebracht hat, dessen politische Thaten wir aber mcht kennen, oder es wären die Thateu des Hauses Habsburg. Die wahre constitutionelle Monarchie i} in der That nichts Ande: es als die Republik, der st besteht uur noch dem Namen nah. Jm Gesammt-= staat Deutschlands is noch kein Herr, und es wäre aegen den Frieden, welchen die früheren Zustände und die Revolution von 1848 mit ein= ander geschlossen haben, wenn in das coustitutionelle Sy“em vom Gesanmmtdeutschlaud ein bloßer Name gebracht würde. Die Mcehr- heit der Versammlung kaun nicht beschließen, was sie will; sie kaan nur auf republikfauischer Basis beschließen und nicht über das hinaus- gehen, woher sie ihr Dasein ableitet, uud wohin ihre Bestimmung geht, Wer aus der National - Versammlung herauzgeuommen wird, wird aus der Nation als solcher herausgegrisfen. Es da: f keine un- verantwortlihe Gewalt best-hen; {hon durch die Bezeichnung als Reichs-Statthalter würde das Gefühl verleßt; wer unverantwortlich ist, der ist aus der menschlichen Gesellschast ausgeschlossen; deun das größte Recht eines Mannes ist, für seine Handlungen einzustehen und sie zu verantworten. Unverantwortlichkeit ist logische und politische Unmög- lichfeit, Weun der Schodersche Antrag den Regierungen die Bezeichnung des Präsidenten überläßt, so ist es eine Verleßung des Freiheitsgefühls ; denu der Mensch verliert seine Freiheit, der sih für seine Wahl die Bezeichnung, die Juitiative von anderer Seite gefallen läßt. Jn dieser republikanischen Versammlung haben gar Manche Plaß nehmen müssen, welche gegen die Republik gesprohen haben. Der Verfasser des Ausshuß=Entwurfes hätte bedenken sollen, daß in den einzelnen Stáaaten keine eigentlihen Monarchicen, sondern nur (dur die CLon- stitutionen) mediatisirte sind. Statt der Fürsten - Republik des Bun= destages vertritt die Versammlung die Volks-Republik. Der Redner erflärt für sih und seine Freunde, daß sie für nihts Anderes stim- men werden, als für die volle Souverainetät des Volkes. Sie müssen gegen einen anderen Beschluß von ganz Deutschland und vor ganz Europa protestiren. Andere mögen das Recht übertragen; für sie ist es ein Prinzip, und das kann man nicht aufgeben. Denn wer ein Prinzip aufgiebt, gicbt seine Seele auf.

von Saucken-Tarputschen is für den Ausshuß-Antrag eingeschrieben. Die Mehrheit des Ausschusses hat drei Personen für die Exefutivgewalt angenommen, weil sie diese Zahl, in Berück- sichtigung der Verhältnisse in Deutshland, für leichter durchführbar