stimmung unter Litt. a. Nr. 3 zu streihen, 3) an Stelle der Biffer „4“ derselben Littera die Ziffer „3“ zu seßen sei und 4) auf derselben bezw. auf Seite 267 die eingeklammerten Hinweisungen hinter den Worten „Anmerkung 2“ und „An- ICTTUNa G (orie M a S E. 2.9 M lauten haben. Ferner „daß lose Spielkarten, sowie solche Karten, welche in ihrer vorliegenden äußerlihen Vereinigung als Kartenspiele niht anzusehen sind (8. 1 des Gesctes, be- treffend den Spielkartenstempel, vom 3. Juli 1878), bei der Einfuhr vom Auslande in den freien Verkehr des Bundes8- gebiets niht gebracht werden dürfen“.
— Der Ausschuß des Bundesraths für Zoll: und Steuerwesen hielt heute eine Sißung.
— Das Staats- Ministerium trat tags 1 Uhr zu einer Sizung zusammen.
— Jn der gestrigen Sizung des Volkswirthschafts- raths wurde unter dem Vorsiß des Staats-Ministers von Boetticher von den drei Sektionen die Wahl der Mitglieder des permanenten Ausschu}ses sowie ihrer Stellvertreter voll- zogen. Zu Mitgliedern wurden gewählt :
l in dœ Selttion für Handel: 1) der Geheime Kommerzien-Rath Mevissen aus Cöln, 2) der Geheime Kom- merzien-Rath von Ruffer aus Breslau, 3) der Kaufmann Kochhann aus Berlin, 4) der Geheime Kommerzien-Rath de Neufville aus Frankfurt a. M., 5) der Stadtrath Hagen aus Königsberg i. Pr. ;
IT. in der Sektion für Gewerbe : 1) der Eisenformer Kamien aus Berlin, 2) der Webermeister Hessel aus Berlin, 3) der Baumwollenspinnereibesißer Dr. Janssen aus Dülken, 4) der sreie Standesherr Graf Guido Henkel von Donners- mark aus Neudeck, 5) der Kommerzien-Rath Baare aus Bochum ;
M in De Settion ur Candia I Oer Rittergutsbesißer von Nathusius aus Alt- Haldensleben, 2) der Regierungs-Assessor a. D. Freiherr von Hammerstein aus Loxten, 3) der Amtsrath Dietze aus Barby, 4) der Rittergutsbesißer Kiepert aus Marienfelde, 5) der Guts- besißer Cramer aus Wiesbaden.
— Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des ASS der Abgeordneten befindet sich in der Ersten eilage.
— Jn der heutigen (49,) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welher der Finanz-Minister Bitter und mehrere Kommissarien beiwohnte, wurde die zweite Be- rathung des Entwurfs des Staatshaushalts-Etats für 1881/82 fortgeseßt, und zwar erfolgte zunächst die Fortseßung der Berathung des Antrages der Abgeordneten Richter und Genossen, auf Annahme eines Geseßentwurfs, betreffend einige Abänderungen der Vorschriften für die Veranlagung der KlassensteUeL UNKDd Der TUassiiizirben Einkommensteuer Der Abg. NRickert erklärte, daß ihn das gestern entwickelte Steuer- reformprogramm der Konservativen sehr enttäuscht habe ; die Herren schienen Fiasko gemacht zu haben, und ihre Angriffe gegen den Finanz-Minister seien unbegründet gewesen. Der- Jelbe habe ja gestern mit Bestimmtheit erklärt, daß er ih stark genug fühle, éin eigenes Programm der Regierung durchzuführen. Demnächst tadelte der Redner die Haltung der „Provinzial-Correspondenz“, die als ein aus /3taatsmitteln unterhaltenes Organ Unwahrheiten verbreite Und auch die Meinung der Regierung nicht richtig wiedergebe. Lehne man den Steuererlaß ab, so dränge man der Regierung mehr Steuern auf, als sie selbst wolle. Komme die Negierurg nah Erlaß der 14 Millionen in Verlegenheit, so müsse sie sich an den Landtag wenden, und dieser habe es dann in der Hand, neue Einnahmen zu bewilligen oder nicht. Der Slteuererlaß sei nur die nothwendige Konsequenz der bewilligten Steuern im Reiche, die Erfüllung der damals in feierliher Weise erfolgten Ver- sprchungen. Des Weiteren suchte der Redner die gestrigen Ausführungetni des Abg. Stengel zu widerlegen und erklärte sih gegen das von Rauchhauplsche Steuerprogramm ; die Kon- servativen hätten am wenigsten Grund, von der Entlastung der unteren Volksklassen zu sprechen, nachdem gerade sie diese Klassen durh Zölle auf die nothwendiasten Lebensmittel am härtesten belastet hätten. Der Abg. Freiherr von Huene, sprach für den dauernden Steuererlaß und bemerkte, daß es seiner Partei sehr {wer falle, sih auf die Seite der Regierung zu stellen, nachdem die Verhandlungen über den Antrag Windt- horst wieder gezeigt hätten, daß die Katholiken an Rechten unter den anderen Bürgern ständen, an Pflichten aber ebensoviel zu tragen hätten wie alle anderen. Der Erlaß basire auf dem Verwendungs- gesez vom Juli 1880, und dieses beziehe sich nur auf die bereits bewilligten Reichssteuern; es sei also absolut falsch, daß man durch VUnnahme des Steuererlasses sih zur Be- willigung neuer Reichssteuern verpflichte. Das Centrum habe die Zollpolitik des Reichékanzlers unterstüßt, weil dieselbe dem eigenen Programm der Partei ent- sprochen habe, und das werde es auch ferner thun, mehr nicht. Hierauf wurde die Diskussion geschlossen. Der Referent Abga. Freiherr von Minnigerode resumirte kurz die Ansicht der Budgetkommission. Der Abg. Richter verzichtete auf eine Abstimmung über seinen Antrag. Die Abstim- mung über den §. 1 des Antrages der Budgetkommission war eine namentliche; für denselben stimmten 243 Abgeord- nete, gegen denselben 106; der Abstimmung enthielten ih 8 Mitglieder. Mit derselben Majorität wurden die übrigen Paragraphen nebst den dazu gestellten Abänderungsanträgen der Abgg. Frhrn. von Huene und von Rauchhaupt ange- nommen.
Bei Schluß des Blattes ging das Haus zur weiteren Be- rathung des Etats: direkte Steuern, Einnahmen Kap. 1V., über.
— Der Kommunallandtag der Kurmark bewil- ligte in seiner 5. Plenarsißung am 27. d. Mts. den Rettungs- häusern „Heilbrunn“, Kreis Ruppin, und zu Neuendorf, Kreis Beeskow-Storkow, eine einmalige Unterstüßung von je 1000 M, und dem Rettungshause zu Cöthen “eine solhe von 300 A aus seinem Dispositionsfonds der Kurmärkschen Hülfskasse. Aus dem Gebiete der Verwaltung der Landfeuersozietät bestä- tigte der Landtag eine Anzahl von Wahlen von Kreis- | Feuersozietätsdirektoren und von Stellvertretern derselben. In einem Falle mußte die Bestätigung versagt werden, | weil das Gut des Gewählten zwar in dem Grundbuche als Rittergut verzeichnet steht, aber niht in die Matrikel der
heute Mit-
| sundheit ausgeübt hat, sehr zufrieden.
Rittergüter aufgenommen is, und der Landtag die Bestim-
mung, daß der Kreis-Feuersozietäts-Direktor Rittergutsbesißer sein muß, {dahin versteht, daß sein Gut als Rittergut im- matrifulirt sein muß. Bei einem Brande einer mitten in einer Stadt belegenen ländlihen Ortschaft hatte die Stadt mit ihrer gesammten Feuerwehr die Löschung des umfang- reichen und gefährlichen Feuers bewirkt und liquidirte die ihr entstandenen Kosten gegen die Land-Feuersozietät, bei welcher die abgebrannten Gebäude versichert waren. Der Landtag lehnte indeß, den bestehenden Bestimmungen entsprechend, den Ersatz der Kosten ab.
n der am 28. d. M. stattgehabten Scchlußsizung gab der Vorsißende des Landtags eine Uebersicht der von dem leßteren in der 14tägigen Session erledigten Geschäfte. Darnach sind 45 Vorlagen in 6 Plenarsißzungen und 4 Vor- lagen des rittershaftlihen Konvents in einer Sigung desselben erledigt. Der I. Ausschuß hatte 17, der Ik. Auss{huß 28 Vor- lagen vorzubereiten.
Der Vorfißende {loß den Landtag mit einem Hoh auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches die Versammlung mit einem begeisterten dreifahen Nufe einstimmte.
— An Zöllen und gemeinschaftlihen Ver braucchs- steuern sowie anderen Einnahmen sind im Reih (einshließ- lich der kreditirten Beträge) für die Zeit vom 1 April 1880 bis zum Schlusse des Monats Dezember 1880 zur Anschreibung gelangt, (verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres): Zölle 135 441 944 M (+ 24755 442 M46), Nübenzuckersieuer 34 307 089 M (+ 6 202 554 46), Salzsteuer 28 086 121 M (+ 642809 M), Tabafsteuer 4383 008 M (— 3876052 6), Branntweinsteuer 25 909 998 /4 (4-858 355 A6), Uebergangsabgaben von Branntwein 90 253 46 (+ 2896 6), Brausteuer 12 110 676 4. (+ 510 354 4), Uebergangsabgaben von Bier 790 812 A (+ 73321 M), Summe 241 119 901 M (+ 36 921 783 A6), Spielkartenstempel 787 070 46 (— 1536 46), Wechselstempelsteuer 4855 915 M (+ 78 178 M6), Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung 102 399 491 46 (+4513 881 M), RNeichs-Eisenbahnverwaltung 29 819 300 M (+ 1 593 852 46).
Die zur Reichskasse gelangte Jst-Einnahme abzüglich der Bonifikationen und Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Dezember 1880: Zölle 116 068138 M (+ 12471534 M), Rübenzuckersteuer 48 408 859 M, (— 272333 M), Salzsteuer 24974 193 M (+ 403 106 M), Tabafksteuer 1 504 505 A (+ 1 087 771 M6), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 26 886 177 M (— 1788727 M), Brausteuer und Reber- gangsabgabe von Bier 10939922 A# (+4 489339 M46), Sunime 228 781 794 4 (+ 12 390 690 M6), Spielkartenstempel (einshließlih der Nachsteuer) 683 918 M (— 98 537 M).
— Die Uebertragung einer Grundschuld durch Cession an cinen Anderen erfolgt nah einem Erkenntniß des NReichsgerichts, T. Hülfssenats, vom 11. Dezember v. J3., durch die Aushändigung des Grundschuldbriefes mit der Cessionserkflärung an diesen oder an seinen Bevollmäch- tigten. So lange der Grundschuldbrief und die bereits voll- zogene Cessionsurkunde noch in dem Besiß des vom Cedenten mit dem Uebertragungsaft betrauten Richters oder Notars, welcher somit den Grundschuldbrief als Besißvertreter des Cedenten in Empfang genommen hat, zum Zwecke der Ver- anlassung der Umschreibung der Grundshuld im Grundbuch auf den Namen des Cessionárs sich befindet, ist die Ueber- tragung noch niht “olgt, Es würde demnach die in dieser
i Zwischenzeit erfolg«# Konturseröffnung über das Vermögen
des Cedenten die Anfechtbarkeit der solchergestalt erst nach der Konkurseröffnung vollzogenen Cession zur Folge haben.
— Nah Beendigung des Kursus der Artillerie- Schießschule haben sich die zu demselben kommandirt ge- wesenen Hauptleute und Lieutenants der Artillerie in ihre resp. Garnisonen zurücbegeben.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich mecklenburg-{werinsche Ober-Zolldirektor Oldenburg ist in Berlin eingetroffen.
Vayern. München, 26. Januar. (Allg. Ztg.) Der heute gewählte Ausschuß der Abgeordnetenkammer zur Vorberathung der Wahlgeseßnovelle wird sofort in die Berathung derselben eintreten. Wenn auch in Abgeord- netenkreisen mehrfahe Wünsche dafür laut werden, daß noch weitere Artikel des Wahlgeseßes, als es im Regierungsent- wurfe proponirt wird, einer Revision unterzogen werden und
demzufolge die Vorlage Erweiterungen erfahren soll, so ist | emporium unter englisher Verwaltung, ein.
do die Stimmung unter den Kammermitgliedern im Ganzen eine dem Geseßentwurf niht ungünstige.
Württemberg. Stuttaart, 27, Januar.
Cannes: „Jm Allgemeinen Einfluß, den der Aufenthalt in Cannes troß der andauernd ungünstigen Witterung bisher auf die Kräftigung ihrer Ge- Das Wetter ist fort-
während veränderlih, zwishen Sonnenschein ,
herrsht, unangenehm fühlbar. Troßdem König viel im Freicn und macht täglih, das Weiter mag
sein, wie es will, seinen Spaziergang; während die Königin | dem an die |
jeden sonnigen Augenblick zum Aufenthalt in de Villa anstoßenden Garten oder zu einer Spazierfahrt in die herrlihe Umgebung benügt.“
Elsaß-Lothringen. Straßburg, 28. Januar. Lothr. Ztg.) Der Landesausschuß hielt am 26. d. M. seine 13. Plenarsitzung. Der erste Gegenjtand der Tages:
ocdnung war die zweite Lesung des Etats der Justizverwal- | wird von
Der Etat gelangte im Wesentlihen nach den Kom- | Philippopel angekommen, um die Verwaltung der Zölle
l 1 Í | in Ostrumelien zu inspiziren. s
der Tagesordnung war die zweite Lesung der Vorlage Nr. 7, | Hahfeld werden hier Ende nähster Woche erwartet, worau} D
Der |
tung. missionsvorschlägen zur Annahme. Der zweite Gegenstand Gesetzentwurf, betreffend die Ausübung des Jagdrechts. Entwurf gelangte, dem Vorschlage der Kommission gemäß, unverändert zur Annahme. Als dritter der Tagesordnung folgie die zweite
Etatsüberschreitungen und außeretatsmäßigen Ausgaben im Etatsjahre 1879—80. Die Positionen wurden ohne Dis- kussion angenommen. Der vierte Gegenstand war die dritte
oberen Forstbehörden. der zweiten Lesung angenommen, mit Ausnahme des §. 2, welcher lautete:
„Die Forslaufsihtsbeamt:n werden den VBezirks- Präsidenten als Räthe beigegeben und ciner besonderen Forjtabtheilung, an deren Spiye der Ober: Forstmeister steht, zugetheilt“
| gefaßt,
l i N , Regen und | Sturm wechselnd; namentlich macht sih der Mistral, der kalte | Nordwestwird, der um diese Zeit an der Küste Südfrankreichs |
-. j Ns Ci 5 beweat \sich der | Verluste
Gegenstand |! Lesung der | | Griechenland. | Unabhängigkeit Ober-Albaniens abgesehen habe und Unter- | albanien von Griechenland annektiren lassen wolle. Lesung des Gesehentwurfs, betreffend die Einrichtung der | Das Gesch wurde nah den Beschlüssen |
und auf Anirag der Herren Köhlin und Genossen, nach zu- stimmender Erklärung des Unter-Staatssekretärs von Mayr, in folgender Fassung zur Annahme gelangte:
„Die Forstaufsihtsbeamten können den Bezirks- Präsidenten als Räthe beigegeben werden. Auch können die Ober-Forstmeister bezüglih der Forstangelegenheiten als Vertretcr der Bezirks-Präsidenten für Behinderungs- fälle bestellt werden.“
Oesterreich-Ungarn. Wien, 28. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Sißung des Abgeordnetenhauses wurde von dem Abg. Lienbacher und Genossen ein Geseßesantrag eingebracht, betreffend die Abänderung der Wahlord- nung des Reichsraths. Nach demselben soll die Grund- steuerleistung wenigstens vier Fünstel des erforderlihen Min- destbetrages ausmachen, um in der Klasse des Großgrund- besißes das Wahlreht ausüben zu können; das Wahlrecht in Städten und Landgemeinden soll allen Denjenigen zukommen, welche entweder einschließlich aller Zuschläge mindestens 5 Fl. direkter Steuer zahlen oder nah der Gemeinde-Wahlordnung auch bei noch geringerer Steuerleistung wahlberechtigt sind. Der Antrag Schönerers, betreffend die Einführung des allge- meinen Stimmrechts, wurde in erster Lesung abgelehnt.
Et, 2. Januar. Mean meélber dem Pet L: Bie Kaiserin wird sich am 14. Februar zu den Parforcejagden nach Combermere Abbey in Shropshire begeben und nur von kleinem FJagdgefolge begleitet sein. Auch die Anzal[ der Pferde ist gering, dem Vernehmen nah nur 6, welche sih L seit längerer Zeit im Marstalle Lord Combermere's vefinden.
Grofßbritannien und Frland. London, 29. Fanuar. (Allg. Corr.) Der Oberbefehlshaber der Truppen in Natal und Transvaal meldet dem Kriegs-Ministerium in London in einer aus Jgogo vom 25. d. datirten De- pesche, daß er gedahten Ort erreicht habe, ohne auf Wider- stand zu stoßen. Die Patrouille der Boers stand in einer Entfernung von 4 Meilen.
Dem Reuterschen Bureau wird aus der Kapstadt unterm 26. d. gemeldet: Die Boers haben ihre Streitkräfte bei Wakkerstroom konzentrirt. Ein von der Entsaßkolonne unter Sir G. Colley abgeschicktes Detachement ist in Sicht einer Boerpatrouille gekommen, und man erwartet, es werde morgen früh cine Schlacht geliefert werden. :
it Per „Gm es Wird aus Durban vom 26,0. M. be richtet :
Commodore Richards, die Obe:sten Deane und Ashburnham und seh2zig Offiziere begleiten die vorrückende Kolonne. Die Artillerie ist sehr stark dabei vertreten. Die Truppen bestehen hauptsächlich aus Ausgehobenen, nebst einem Flügel des 60. Regiments und zwei Kompagnien des 58. Regiments. Die Kavallerie besteht meist aus berittenen Infanteristen, tie als Plänkler und Schüßen den Boers kaum gewawsen sind. Die kleine Abiheilung Dragoner und die Marine-Brigade wcrden sich schr brauchbar erweisen.
— 88. Januar. (W. T. B.) Jm Unterhause theilte heute der Staatssekretär des Krieges, Childers, ein Tele- gramm des Generals Colley aus Mount-Prospect, von heute, mit, wonach der Angriff auf einen Paß zurück- geschlagen worden is. Der Verlust sei ein {hwerer, aber noch nit genau bekannt ; Colley halte ein drei Meiten ent- ferntes Lager, bis Verstärkungen ankommen würden. — Der Staatssekretär für Jndien, Lord Hartington, erklärte auf eine Ansrage Bartletts: Die Regierung habe den Entschluß, Kandahar nicht permanent zu offkupiren, mit voller Kenntniß von der Wahrscheinlichkeit eines Erfolges der russishen Expedition gegen die Teke-Turkmenen und die Absicht der Regierung sei auch dur die neuesten Erfolge der Nussen in keiner Weise abgeshwäct. Jm Fortgange der Sißung wurde die Berathung der Bill zum Schuße der Personen und des Eigenthums in Jrland fortgeseßt und \{ließlich auf Montag vertagt. Fm Laufe der Debatte vertheidigte der Premier Gladstone in einer 11/, stündigen Rede die Politik der Regierung und be- tonte: seit der Wiedereröffnung des Parlamentes habe die Regierung aus allen Theilen des Landes Zustimmungserklä- rungen zu ihrer Politik erhalten.
Im Oberhause brachte Lord Waveney einen Antrag, betreffend die Konstituirung Kandahars als Handels- Der Unter- Staatssekretär für Jndien, Enfield, bekämpfte diesen An-
| trag, indem er hervorhob, daß der Besiß Kandahars weder Der | finanziell noch politisch wünschenswerth sei. „St. A. f. W.“ meldet über den Aufenthalt dcr Majestäten in | sind beide Majestäten mit dem |
Nach einer drei- stündigen Debatte wurde der Antrag Waveney's zurückgezogen.
Ein Telegramm aus Durban, vom 28. d., meldet: Die Avantgarde der englischen Truppenkolonne, bestehend
| aus einem Detachements des 58. Negiwents und einer Ka- (
vallerie-Abtheilung, griff die Stellung der Boers in Laings- Nek an. Der Angriff gelang zuerst theilweise; die Boers erhielten indessen darauf große Verstärkungen und schlugen die englishen Truppen zurück, wobei sie denselben beträchtliche beibrahten. Die Boers hatten ebenfalls ernstliche Verluste. Die b'iderseitigen Truppen haben jeßt wieder die früheren Stellung eingenommen.
Griechenland. Athen, W. Januar. (W. T. B.)
| Die Deputirtenkammer hat ihre Arbeiten gestern noch | niht wieder aufgenommen, da die Deputirten nur in geringer
(El | am Montag beginnen.
Anzahl erschienen waren. Voraussichtlih werden die Sizungen
Türkei. Konstantinopel. Dem Neutershen Bureau hier unterm 26. d. gemeldet: Zia Vey ist in
Hr. Goschen und Graf
die vorläufigen Unterhandlungen bezüglich der vorgeschlagenen Konferenz ihren Anfang nehmen werden. — Der hiesige Korrespondent der „Daily News“ meldet, daß die Albane- sen der türkishen Negierung mehr zu schaffen geben, als Angeblich bestehe eine Liga, welche es auf die
Mafsen von Truppen würden nach Thessalien und Epirus vorgescho- ben. Der Korrespondent glaubt, daß bei den Türken ein starke Neigung zu Konzessionen vorhanden sei, welche den Krieg un-
| nöthig machen dürften. — Ein Telegramm Ho bart Paschas an
den „Standard“ widerlegt die jüngste Meldung des Athener Korrespondenten genannten Blattes, daß in Thessalien nur 11 200 Mann türkisher Truppen ständen. Die türkische Armee an der griechishen Grenze, sagt der türkische
Admiral, sei thatsählich mehr als viermal so stark und die Truppen seien in der Lage sich mit irgend einer Anzahl von Soldaten, die Griechenland gegen sie ins Feld stellen könne, zu messen. Es sei Pflicht eines Jeden, der mit Autorität sprechen könne und an der Erhaltung des Friedens interessirt sei, jedwede Jlusion betreffs der Stärke und Beschaffenheit der türkischen Armee zu zerstreuen.
— 27. Januar. (Pest.L.) Derwisch Pascha ist von Sku- tarizurüdckgekehrt und vom Sultan mit Auszeichnung empfangen worden. Ueber die Jnsurrektion in Albanien ist die Pforte selbst ohne bestimmte Nachricht. Thatsache ist, daß eine große Menge Albanesen in Prizrend sich versammelt hat und daß es da- bei zu einem Scharmügel kam, bei welchem der Vali inter- venirte. Es ift ferner Thatsache, daß die Jnsurgenten sich der Eisenbahn bemächtigt haben , sowie cs Thatsache ist, daß die Albanesen aller Stämme zu den Waffen eilen. Ruf der Pforte glaubt man, daß die Bewegung in den leßten Tagen bereits zur Ruhe gekommen sei. — Der „Vakit“ de- mentirt die Nachrichten über eine eventuelle Verbindung der Albanesen mit Griechenland zum Zweck der Erlangung der Autonomie. Alle Stämme Albaniens, Christen wie Mo- hamedaner, seien einig in der Vertheidigung ihres Landes gegen die Griehen. — Der Gouverneur von Kreta, VPho- tiades Pascha, telegraphirte hierher, daß mehrere Hundert Freiwillige von der Fnsel nah Griechenland abgegangen seien.
— Aus Paris, 29. Januar, meldet „W. T. B.“: Die „République française“ hebt bezüglih der griehischen Frage hervor, es genüge nit, den ¿Frieden zu wollen, sondern man müsse vor Allem geeignetere Mittel ausfindig machen, um ihn zu sichern. Die Berliner Konferenz habe die Trace für die griehish-türkfishe Grenze präzisirt, nahdem der Berliner Kon- greß ein allgemeines Croquis derselben hergestellt habe, Von diejem Augenblicke an seien Frankreih und England von ihrer Spezialmission entbunden gewesen; es war nunmehr Sache Europas, die Frage zu lösen. Der Mißerfolg, den das Schiedsgericht erfahren, müsse Frankreich warnen vor übereilten YJnitiativen. Es sei nur die Pflicht Frank- reihs, Europa zu unterstüßen; bei der griechisch: türkischen Differenz handele es sich nicht um eine fran- zösische, sondern um eine europäishe Frage. Wenn die Mächte die Lösung dieser Frage in Konstantinopel energisch betrieben, so wäre es um so wahrscheinlicher, daß die vorher- gesagten gewaltsamen Ereignisse beshworen würden, als Griechenland, welches über den Werth seines von der Konfe- renz hergeleiteten Nechtstitels verständigt sei, ohne Entschul- digung sein würde, wenn es denselben durch einen unüber- legten Entshluß in Frage stellen sollte.
Serbien. Belgrad, 2. Jauuar.. (W. Pv.) Die Skupschtina nahm heute einstimmig den Geseßentwurf über die Einführung des serbischen Gerichtswesens in den neu okkfupirten Gebieten an. Hierauf wurde ein Hecres- aus\{chuß, aus neun Mitgliedern bestehend, zur Berathung der Armeereorganisation gewählt. Jn demselben befinden sich Senator Magasinovics, der Sekretär des Fürsten; Joksics, Sektionschef Milicsevics und der Präsident des Fortschritts- klubs Glischics.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 29. Januar. (W. T. B.) Der Minister des JFnnern hat der Zeitung „Strana“ wegen des in Nr. 7 des Blattes enthaltenen Leitartikels die erste Verwarnung ertheilt.
Amerika. Washington, 26. Januar. (Allg. Corr.) Der Senat hat es wiederholt abgelehnt, sih mit der Bill zu beschästigen, welche die Pensionirung des Generals Grant verfügt. — Der Finanzaus\chuß hat entschieden, daß die Verfassung dem Senat nicht verbiete, neue Budget-Vor- lagen einzubringen, daß aber dem Repräsentantenhaus allein das Recht zustehe, Vorlagen zur Erhöhung der Einkünfte zu entwerfen.
Afrika. Egypten. Aus Alexandrien berichtet man dem Reuterschen Bureau unterm 26. d.: Junfolge des gün- stigen Empfanges, decn die egyptishe Regierung seinen Ab- gesandten zu Theil werden ließ, hat König Johann von Abessinien beschlossen, eine neue Gesandtschaft, be- stehend aus einem General und zwölf Personen von Rang, nach Egypten zu senden, um dem Khedive seinen Dank auszudrücken und den neuen koptishen Erzbischof -im Pomp nach Abessinien zurückzuführen. Der Erzbischof wird nach seiner Ankunft den König Johann krönen. — Der Khedive hat ein Dekret unterzeichnet, welhes Hrn. Bargher zum österreichish-ungarishen Mitgliede des Appellhofes an Stelle von Dr. Lapenna ernennt. Die französische Regierung hat den Nachfolger sür das ausscheidende französische Mitglied des Gerichtéhofes noch nit designirt. Die anderen Mitglieder des Tribunals behalten ihre Posten bei. Die Wahl des neuen Präsidenten des Appellhofes, die durch die Demission von Dr. Lapenna nöthig gewordcn, ist auf nächsten Dienstag an- beraumt. S
Alexandrien, 27. Januar. Der W. „Pr.“ telegraphirt man von hier : Der Kronprinz Rudol ph trifft am 14. Fe- bruar in Port Said und am 15. in Kairo ein. Am 19. findet ihm zu Ehren ein Hofball statt. Von Kairo geht der Kronprinz dann nah Ober-ÉEgypten. Hierher kommt derselbe erst am 10, März. Die österreihishen Kolonien hier und în Kairo veranstalten zu Ehren des Kronprinzen große Festlichkeiten.
Nr. 4 des Centralblatts für das Deutsche Reit, berausgegeben im RMeichäamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Zoll- und Steuerwesen: Zollbebantlung von Petrclcum. — Steueramtliche Behandlung vom Auélande eincehender Spielkarten. — Veränderungen im Bestande und in den Befugnisien voa Zoll- und St:ucrstellen. — Veränderungen im Personal dir Statiork- Controleure. — Polizeiwmesen : Auéwcisung von Autländetn aus dem Reichsgebiete. — Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und Verbrauchksteuern, sowie anderer Einnabmen des Reichs vem 1. April bis Ende Dezember 1880. i
— Nr. 4 des DeutichenHandel 8-Archivs, Wochenschrist für Handel und Gewerbe, i Meichüamt des
herausgegeben i-n 3 t Innern, entbält: Geseßgebung: Deutsbes Reih und Mex.fo: Kün- digung des Vertrages zwischen
l beiden Lärdern. — Schweiz: Ge- bühren für Mittheilungen über Fabrik- und Handelémarken.
S ial: Utarif für Loanda, Benguela und Mossamedes. | l L s Portugal: Neuer ZoUtarif für Loanda, Bengu i | Sis&kerscke Legat im Kreise Flensburg, Belgien und Tunis : Vertrag zwischen beiden Staaten. — Tuxis: Modi« }
Spanien upd Annam: Handelévertrag zwischen beiden Staaten. —
fikation einiger Auéfuhrzôlle. — Brasilien, Ecuador, Hawaii, Japan und € ° y o G - A Ö C A4 H Tüintkei; Vorschriften zur Verhütung des Zusammenstokens der Sie
auf Se-, — Argentinische Republik: Zoligesey für das Jahr 1881. —
Berichte: Deutshcs Reich: Zur Hebung des deutschen Autfuhrhan-
! {aft freiwilliger
dels. — Grofßftriiannien : Bericht aus Middlesbrough über die Eisen- industcie des Cleveland-Distrikts im Jahre 1889. — Bericht aus Sydncy über die Konkurse in dea zehn Jahren 1870 bis 1879, — Spanien: Alicante. — Frankreih: La Rochelle. — Portugal: St. Ubes. — Oesterreib-Unzarn: Scbiffahrtsbewegung in Ragusa und Gravosa während des Jahres 1879. — Jtalien: Handelêvezrkehr mit dem Deutschen Neiche im Jahre 1879. — Belgien: Antwerpen.
Kunst, Wiffenschaft und Literatruex.-
Dr. Georg Hirth in Müahzn, welhem? da? deutsche Kunsthandwerk und die Liebhaberei für älte illustcirte Drucke bereit3 mehrere, ibrem Inhaltze nah ebenso werthvolle, wie dem Preise nach woblfeile Werke verdankt — €s sei nur an den „Formen!|chaßz“ und die „Liebhaber-Bibliothek alter Jllustratoren“ erinnert — geht schon wieder mit einem neuen Plane um. Diesmal bereitet er ein „KulturgesGihtlihes Bilderbucb aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert“ ror. Dasselbe foll aus Facñmile- Wiedergaben von alten Holfs{nitten, Kupferftihen, Radirua- gen und Zeichnungen bestehen. Gegenftand der Reproduktion jollen sein: Porträts berühmter und intereßanter Persön- lichkeiten, Kostüm- und Genrebilder, Darstellungen von Jagden, Kriegs- und Gerichtsscenen, Spielen, Tänzen und Bädern, Fest- zügen; Schilderungen des höôfishen und bürgercliwen Lebens, Städte- ansiten und Marktbilder, endlich moralisce und politische Allegorien, Myfsterien, Kuriosa u. st. w. Herrorragende Meister dreier Jahr- hunderte und verschiedener Nationen, wie Dürer, Bargkmair, Am- man, Callot, Hollar, Watteau, Chodowiecki, follen den Stoff ¡u dem Werke l‘efern, welches an Originalität sowie an kunsthistorishem Werth cin Unikum zu werden verspricht. Dasselbe soll in etwa 10 Lieferungen, jchde mit 30 bis 40 Folioseiten Illustrationen, zur Ausgabe gelangen. Der Preis jeder Lieferung ist auf 2,40 4 normirt.
— Von den Geschichtsblättern für Stadt und Land Magdeburg, Mittheilungen des Vereins für GesGichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg, ist kürzlich tas 4. Heft XV. Jahrgangs erschienen (Magdeburg, 1880. Verlag der Stäfersben Bucthandlung — A. Nüdiger). Dasselbe entbält eine weitere Fortseßung der Beiträge zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Magdeburg, vom Gymnasfial- Oberlehrer Friedrich Hülfe dafelt#. Es sind meistentheils theologiscbe Schriften, welche darin aufgeführt wecden, Von allgemeinerem Interesse ist eine niederdeutsche Uebertragung des „Unterrichts der Visitatoren an die Pfarrherrn im Kurfürstenthum Sachsen“ aus dem Jahre 1528, aus welcher die Abschniite über die Schulen wörtlih wiederzegeben werden. Dann folgt eine weitere (Schluß) Serie von Aufzeichaungen über Festzebiäuhe des Magdeburger Landes, aus dem Volks- munde gesammelt von Ph. Wegener. Unter der Rubrik „Ernte“ wird v. a. eine ergößlite Erntebraten - Rede in plaik- deutsber, gereimter Sprache mitzetheilt; nicht minder kulturhistorisch - interefsant it- der AbsHz1itt „Martini“ und der Anhang, welcher Bettellieder enthält. In dem vorliegen- den Hefte gelangt feraer der erste Theil der „Untersuhungen zur älteren Verfassungs8ae\hihte der Stadt Magdeburg“ von Mar Krühne, betitelt: „Die Grundlagen der \tädtisben Entwickelung“ (das Erzbi‘thum von 973 bis 1018, die Entstehung des Burg? arafenamie3 und die Uebernahme der erzstiftishen Vogtcei dur den Burggrafen) zum Absbluß. Ein Anhang enthält wichtigere Urfunden im Wortlaut. — Unter den „Miéêcellen“ finden ih zwei Arbeiten von Dr, Hertel: „Zur Geschichte der Reformation im Erzstift Magdeburg“ und „Wie man in Mazdeburg die Raththerren wählte“, sowie ein numismatishèr Beitrag von Stenzel: „Seltene breite Groschen des Kardinals und Erzbischofs Albret von 1519 und 1522.“ — Den Schluß mahen literarishe Besprechungen und die Vereinsc{ronik. S
— Als Separatabdruck ans der Altpreußischen Monatsschrift, herausgegeben von R. Reike und E, Wichert (Bd. XVII. Heft 7 und 8) ersien: „Die Grabstätte Immanuel Kants mit besonderer Rüdsicht auf die Auszgratung und Wiederbestattung seiner Gebeine im Jahre 1880“, von F. Bessel Hagen (Königsberg i./Pr., gedcuckt in der Albert Rosbahshen Buchdruckerei, 1880). Die kleine Scrift enthält umständlihe aktenmäßige Berichte über die seiner Zeit bereits durch die Tageéblätter gemeldete, wegen Verwahrlosung votbwendig gewordene Aufdeckung der Grabstätte des großen Philo- sophen in dem östlihen Theile der sogenannten 8t.a Kaatiana (des Köuizsberger Doms) am 22. Juni 1880 und den olgenden Tagen, ferner die Bestimmung der Identität der Reste Kants , ge- naue Messangea scines Schâädels und andere Untersuchungen. — Gleichzeitig liegen als Separatabdruck aus der „Altpreußi- \{en Monatsschrift“ vor: „Das Blutgericht in Königsberg i. Pr.*, 2on G. Th. Hoffeinz (cine Untersubung darüber, ob und wo si in der alten Orcdentburg dem jeyigen Schlosse, die zum peinlichen Verfahren gegen Verbrecher bestimmten Räume befunden haben) und eine we kere fleine Abhandlung von Adolf Rogge: „Ant- wort des Assyriologen Julius Oppzrt auf die Fraze: Jst Preußen dias Bernsteinland der Alten gewesen?" T
— K. F. Köhlers Antiquarium in Leipzig hat kürzlich den Katalog Nr. 340 seines Büberlagers veröffentlicht. Dasselbe eat- bâlt ein reichaliig-8, 1110 Nummern uznfassendes Verzeichniß wictiger und zum Tteil seltener Schriften aus älterer und neuerer Zeit zur deutshen Geschichte, und zwar unter folgenden Rubriken : Allgemeines (allgemeine Werke historisdea Inhalt3, sowie über Geographie, Diplomatik, Paläograpüie, Chronologie u. \. w., im Ganzen 43 Nummern umfassend), deutsbe Gescbichte im Mittel- alter (190 Sriften), deutshe Gesbibte im 16, Jahrhundert, deutsbe Gescbihte im 17. und 18. Jabrhundert, deuishe Gescbidbte im 19. Jahrhundert (bis 1880). Auf diefe Schriften über deutsche Gescbichte überhaupt während verschiedener Zeitabschnitte folgt ein Verzeichniß v-n Striften zur G:\bibte der einzelnen deutswen Länder und zwar zur Geschichte von Rheirlard und West- falen, von Niedersabsen (Hannover, Braunschweig, Bremen u. s. w.); von Hamburg, Lübeck, Schleêwig Holstein, Mecklenburg; zur Ge- \chidte des preußisten Staates und seiner Geschichte überbaupt und seiner einzelnen Provinzen, wie der Marken und Pommerns, der Previnz Sachsen (mit Einschluß von Anhalt), Scblesfiens und der Lausitzenz ferner iur Geschichte des Königreichs Sabsen und. Thü- rirgens (aecbst Leipzigs insbesondere); von beiden Hesse, Nassau, Frankfurt a. M., Baden und Pfalz; zur Gescbichte des Reichslandes, der Schweiz; von Bayern und Württemberg, sowie endlih der deutsben Länder O: sterreihs. Hieran \ch&ließt sih ein Verzeichniß von Scriften, welche theils Kriegsgescbicbte, theils Numitmaltik be- bandeln. Den Schluß des Kata!ozo bildet ein Nachtrag zu den ver- schiedenen Rabriken.
Land- und Forfiwirth\schaft.
(H. Corr.) Der Haidekulturverein für Holstein zäzlt 2101 Mitzlieder; davon sind 23 i i 31 bestäadizge und 2047 jährliche Beiträge zahlende. Die meisten Mitzlieder hat der Vecein im Kreise Rendsburg, nämlich 386, die wcnigsten im Kreise Oldenbur :, nämli 5. Im Jahre 1830 erhielt der Lerein voa der Königlicben Regierung eine Uaterstügung von 4500 Æ, von der Provinz 5003 A Ueberdies unterstügten den Verzin tur für dessen Zweck: ausgeworfene Geldsummen : die Kreise Hadertlcben, Apenrade, Fl-ntbur z, Tondern, Husum, Eiderstedt, S &leéwia, Nendéburg, Kiel, Plôn, Steinburg, Stormarn, Süder- ditbhmarscben Norderdithmarsher, Segeberg, Pinneberg, die Gesell- Nrmenfceunde in Kiel; ferner zwei Spar- und Geheimer Nath von Sceel-Plessin und endlih das
Sc{leswig- unterfluvende,
Leibkafsen,
Gewerbe und Hande. Dem Geschäftsb:riht des Wiener Giro- und Kassen- vereins entnehmen wir folzende Daten: Das Kassen-Revirement bee trug im Jahre 1880 5 835 469 Millionen Gulden, das Differenzen-
Kauffahrteishifff handle, Anwendung finden könne.
Neoireme:t 124060 Millionen Bulden, das SBesamm!-Revirement des Initituts im Saldirungsvereine 135 777 Millionen Galden. Die mit dem Arrangement-Bureau verbundene Kasse für Differenzen batte ein Revirement von 129964 Millionen Gulden. Das Jahres-Re- virement der Effffekten - Ablieferung und Uebernahme beträgt 3162575156 Fl. (gegen 2216 112 862 Fl. im Jahre 1879), der erzielte Reingewinn 327854 Fl.; hiervon kommen in dey Re- servefonds 35570 Fl., an die Konti-Jnhaber zur Vertheilung 43 918 FL, in den Peosionétfonds 7:00 Fl. Die Aktionäre erhalten 89/5 glei 16 Fl. per Aktie.
— Die Lübecker Privatbank vertheilt, entsprebend den Festseßungen des Aufsihtsraths, für das Jahr 1880 eine Dividende von 8 2% gegen 7 %% im Jahre 1879. :
Stodckholm. 22. Januar. (Dag. Nyh.) In Berzsunds mechanischer Werkstatt ist man seit einiger Zeit mit der Ausführung einer Bestellung für russishe Rechnung auf eine neue Art paten- tirter Eisenbahnräder bescäftigt, die zweckmäßziger als die biéher gebräuchlichen sind. Sie unterscheiden sch von leßteren hauptsäblih dadur, daß die Radspeiben durch zwei konver gèz- bogene Stablplatten erseßt sind. Das Pressen solcher Platten ge- \hah am Mittwoh in Gegenwart der Gexeral-Direktoren der Staatseisenbahnen, Beyer und Troilius, Oberst-Lieutenant Graf R. Cronstedt, Oder-Direktor Almgren, des Königlih dänishen Ge- sandten Baron Bille sowie mz-hrerer anderen Eingeladenen. Die Sade erregte das lebhaste Jateresse der Zuschauer, namentlih aber der Fatbleute, als diese die Schnelligkeit und Genauigkeit sahen, wo- mit das Pressen bewerkstelligt, sowie den merkwürdigen Cffekt, der mit einfachen Mitteln erreiht wurde. Das Pressen gesbah nämlich mittelst ciner gewöhnlichen bydraulishen Presse, die mit cinem mit 155 Cir. belasteten Accumulator durch ein Rohr in Verbindung siand. Der Ofen zur Erchizunz der Platten befand sich nur einige Sritt von der Presse; zu dieser gelangten die Platten auf einer kurzen Fahrbahn, worauf das Pressen augenblicklich bewerkstelligt wurde, indem einfa ein klciner an der RNohrleitung zwischen der Presse und dem Accumulator befindliwer Hahn geöffnet wurde. Auf diese Weise können bereits jeßt ein Mann und zwet Knaben tägli die Platten zu 25 Rädern fabriziren. Auf dec Nikolat- bahn in Rußland (St. Petertburg-Moskau) — für welche ‘in Bergsund die jeßige Bestellung au? Räder zu 100 Wagen ausgejührt wird — sind solche Plattenräder über 8 Jahre benußt worden, auch éaben dieselben während 2 Jahren auf der nördlichen Staatsstamms- babn und auf der Marma-Sandaraeëbahu die Prob: mit Ehren be- ftander. Diese neue Erfiadung scheint somit eine {ne Zukunft zu haben. D-°r Erfiader, Ingenieur Nic. Smith, leitete am Pittwoch felbst die Arbeit.
— Ja Stockholms Hafen liefen im Jahre 1880 1571 Stiffe von 398 325 Tons Tragfähigkeit, aus dem Auslande kommend, ein. Von diesen Schiffen kamen 5d aus Norwegen, 337 aus Finn- land, 179 aus Rußland, 280 aus Deutschland, 8 aus Dâänemarf, 494 aus Großbritannien, 31 au? den Niederlanden, 11 aus Belgien, 25 aus Frarkrei, 16 au3 Portugal, 12 aus Spanien, 12 aus Jtalien, 1 aus Afrika, 23 aus Nordamerika, 7 aus Westindien, 3 aus den Laplata-Staaten und 1 nördlih von Asien. Von den Swiffen waren beladen: 576 mit Stückgütern, 4099 mit Steinkoblen und Koks, 235 mit Holz, 159 mit Getreide, 59 mit Häringen und anderen Fischen, 22 mit Salz, 21 mit Rapps- kfucezn und Leinsaamen, 8 mit Suano, 7 mit Petroleum 2c. Nah dem Auslande gingen ab 1423 Schiffe von 362811 Tons Trag- fähigkeit; davon na: Norwegen 20, Finnland 354, Rußland 285, Deutschland 210, Dänemark 67, Großbritannien 294, Niederland 13, Belaien 36, Frankrei 99, Portugal 20, Spanien 9, Italien 3; Afrika 4, Nordamerika 6, Brasilien 1 und Australien 2. Von den Scwiffen waren beladen: mit Eisen 68, Eisen und Holz 30, Guß- eisen und Eisenerz 86, Holz 38, Hafer 76, Theer 16, Feldspath 6, Oelkuchen 4, Diverse 339, Ballasteisen 223; die übrigen gingen leer ab. Von inländischen Orten kamen 13 952 Schiffe von 770 165 Tons Tragfähigkeit an. Gegen 1879 sind im vorigen J2hre im Ganzen 1877 Swiffe von 141 639 Tons Traafähigkeit mehr azzekommen.
Verkehrs: Anstalten. test, 2B, Januar. (W. T V) Ver Lloyddampfer ift heute Morgen aus Konstantinopel bier eingetroffen.
WVerlin, 29. Januar 1881. Preußische Klassenlotterie. (Dhne Gewähr.) Bei der heute fortgeseßten Ds der 4, Klasse 163. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: 1 Gewinn von 75 000 #4 auf Nr. 88 630. 1 Gewinn von 30 000 A auf Nr. 28 160. 1 Gewinn von 15 000 A auf Nr. 29 461. 2 Gewinne von 6000 A auf Nr. 59 657. 62 548. 33 Gewinne von 3000 F# auf Nr. 2862. 12026. 1838139. 15400, 27 071. 34 893, 35 567. 37802. 38 224. 51 038. 54 421. 58350. 63442. 63557. 3 150. 75 609. 76119. 78960. 80175. 81388. 87 172. 95. 87402. 90947. 55 Gewinne von 1500 # auf Nr. 350. O T1 TLOUO., Le Lu. 18938, 19 799, U 814 94 181. 24809. 25 793. 41 089. 41 754. 41 898. 52198. 52787. 57 450. 68 824. 69232. 70850. 77412. 79386. 86 090. 87 246. 93 685. 94829. . 59 Gewinne von 600 (4 auf Nr. 1101. 2808. 2812. 4939. 7983. 11842. 12 555. 12810. 13 761. 14313. 14733. 16 960. 17394. 19364. 20262. 21 446. 22813. 23206. 99 722. 32969. 33174. 35 934, 35395. 36400. 37318. 98 438. 39642. 39746. 40416. 40620. 41 094. 41 595, 45 339. 48 324. 48783. 51485. 52 454. 52689. B56 327. 66986. 68131. 71896. 72345. 73 474. 76 749. 76 897. T0 LET, 571. 77 871. 78396. 81105. 81545. 82116. 85 081. 85 147. 85661. 88456. 88970. 94010.
10 656. 34 036.
m í
1009, 1646.
13 348. 16 484. 17 525. 20 967, 21 296. 21 890. 97 118, 237949, 30 0IU. 43 279, 44 206. 45 398. 59 727. 63 412. 65 792. 79610. 70 761. (6 078. 89 549. 91448. 93493.
67 386.
Am 27. Januar verbandelte das amt über den Sceunfall des Schiffes „Stein“. Die von der Maschinenbau-Aktiengesells haft Vulkan für die Kaiserliche Marine- rerwaltung gebaute Korvette „Stein“, welhe im Auftrage diejer Gesellsha‘t von dem Lootjen-Commandeur Barandon in Stettin nah Kiel übergeführt wurde, gerieth dabei am 23. Mai 1880 bci der Prerower Bank auf den Grand und zeigte, a€ ne später gededt rourde, eine nit crheblihe Beschädigung am Zinkbeschlag. Vas Seeamt in Stettin hat diesen Seeunfall untersudt und seinen Spruch dahin abgegeben, daß, wenn au der Führer des „Stein“ ni&t mit dec erforderlichen Vorsibt gehandelt habe, das Versehen desselben, durch welchcs der Unfall berbeigeführt worden, tod ente \buldbar sei. Das Seecamt hat deshalb den Antrag des Reichs- fommifsars dem Lootsen-Commandeur Barandon, die Befugniß zur Nutübung des Scbiffergewerbes zu entziehen, abgelehnt. Das Oter- Seecamt bestätigte den Spruch etster Instanz, soweit er sih auf die Gewerbebefugniß; des Barandon bezieht. In der Begründung dieser Entscheidung führte der Vorsitzende aus, das S:eamt habe es als uwveifelhast bezeichnet, ob das Gesey vom 27. JÏuli 1877 im vorliegenden Falle, wo es si nicht um eia eigentliches / Diesér Zweifel
Kaiserlihe Ober-See-