1881 / 26 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Jan 1881 18:00:01 GMT) scan diff

TIT. Zweite Stellvertreter: für 1) Reihsfreiherr von Lands- berg - Steinfurt, für 2) Rittergutsbesißer von Nisselmann, für 3) Rittergutsbesißer von Herford, für 4) Rittergutsbesißer von Rath, für 5) Rittergutsbesißer Lösewiß.

___ Der Vorsigende rihtete an die Mitglieder der Sektion für Landwirthschaft die Frage, ob die vorstehend Genannten dur Akklamation gewählt würden; da si hiergegen von keiner Seite ein Widerspruch erhob, so erklärte er die Wahl dem- m ie gt ogen.

Schließlih wurden folgende Herren in der Sefkti U Ds e gere s: Ô E

I. Ausschußmitglieder: 1) Geheimer Kommerzien-Rat a D O O von Ruffer, 2) E

n Kochhann, eheimer Kommerzien-Rath d i 5) Stadtrath Hagen; y ia

11. Erste Stellvertreter: für 1) Kommerzien-Rath von Born, für 2) Kaufmann Rosenbaum, für 3) Kommerzien-Rath

Neubauer, für 4) Kommerzien-Rath K il Kosinas: ) j ) Kade, für 5) Stadtrath

I[T. Zweite Stellvertreter: für 1) Kaufmann Kroos, für 2) Geheimer Kommerzien-Rath Jaffé, für 3) Kaufmann Sar- tori, für 4) Kaufmann Lobeck, für 5) Kommerzien-Rath N f Auch in dieser Sektion erhob sich auf die Frage des Vor- sißenden, ob die Wahl dieser Liste gemäß als U gelten solle, fein Widerspruch. Nach entsprechender Konstatirung des Wahlergebnisses erklärte der Vorsißende die heutige Tages- ordnung sür ershöpst ; er stellte eine s{leunige Aeußerung der Negierung über die ihrerseits zu ernennenden Mitglieder des permanenten Ausschusses in Aussiht, und {lug als Tagesordnung der nächsten Sißung die Entgegennahme dieser Entschließung der Staatsregierung, sowie ferner, einem mehrfach aus der Versammlung geäußerten Wunsche entsprechend, die Eröffnung der Generaldiskussion über den Entwurf eines Geseßes, betreffend die Versiherung der in Bergwerken, Fabriken und anderen Betrieben beschäftigten Arbeiter gegen die Folgen der beim Betriebe si ereignenden Unfälle, im Plenum vor. Unter allseitiger Zustimmung wurde die nächste Sizung zur Erledigung dieser Tagesordnung auf D Januar, Vormittag 11 Uhr, vom Vorsitzenden fest-

_— Am 1. November 1880 wurde in Mülheim a. d. Ruhr eine gemeinschaftlihe Wagen-Dispositionsstelle der an dem Ruhrkohlenverkehr betheiligten Königlichen Eisen- bahn-Direktionen unter der Bezeihnung „Eisenbahnwagen- Amt für das Nuhrkohlenrevier“ zu dem Zwecke eingerichtet um durch eine gleichmäßige und von Einer Stelle ausgehende Disposition über das zum Kohlentransport bestimmte leere Wanenmaterial der Wiederkehr des in frühe- ren Jahren namentli in der Winterperiode nur zu häufig aufgetretenen Wagenmangels vorzubeugen. Nah den aus den Kreisen der Jndustrie vorliegenden Kundgebungen, wie nah den amtlicen Berichten der Provinzialverwaltungs- und der oversten Bergbehörde des Bezirks hat das Wagenamt seine \{hwierige Aufgabe im FJnteresse des allgemeinen Verkehrs bisher durchaus glüdcklicch gelöst.

_ Das Wagenamt ist in Bezug auf die Handhabung der Disziplin und auf die äußere Geschäftsordnung des Bureaus der Königlichen Direktion der Rheinischen Eisenbahn unterstellt, fun- girt aber im Uebrigen als gemeinschaftliche Dienststelle der Königlichen Eisenbahn-Direktionen zu Cöln, Elberfeld und Hannover und is aus denjenigen Beamten zusammengeseßt welche bisher bei den gedachten einzelnen Verwaltungen mit der Vertheilung der Kohlenwagen betraut waren. Der Mi- nister der öffentlichen Arbeiten hat Veranlassung genomuey den Beamten seine Anerkennung für die bewiesene erfolg- G ay g O.

__Vem über die bisherige Wirksamkeit des Wagenamtes erstatteten amtlichen Bericht der Königlichen Direktion ber MIOLIEL V 7 e A0 entnommen :

: as XWagenamt hat bis zum Schlusse des Jahres di ihm gestellte Aufgabe vollständig und E Sutrietenkeit en betheiligten Jndustrie gelöst; den Zechen und industriellen Etablissements des Reviers hat jederzeit die bestellte Anzahl von Wagen pünfktlih geliefert werden können und sind aus den betheiligten Kreisen und namentlich auch Seitens der wirthschaftlichen Vereine nur günstige Urtheile über die Thätigkeit des Wagenamtes mitgetheilt worden.

: Allerdings ist die Kohlenproduktion im leßten Quartale 1889 gegen den Jahresdurhschnitt niht in dem Maße ge- stiegen, wie dies in früheren Jahren in derselben Periode einzutreten pflegte, vielmehr ist die Produktion im Laufe des Monats Dezember, theils in Folge der außergewöhn- lih milden Witterung , theils aber auch mit Rücksicht auf die zwischen den Zechen vereinbarten Konventionen theils endlich, weil viele Zehen in Folge der vermehrten Wasser- zuf [ü}s e ihre Förderung einshränken mußten, zurückgegangen

Dem Wagenamte ist es mithin in dieser Periode nicht vergönnt gewesen, den praktishen Beweis zu liefern, daß auch der auf das Höchste gespannten Produftion mit dem disponiblen Wagenmaterial Genüge geleistet werden könne,

i Das Wagenamt selbst hegt in dieser Beziehung keine Zweifel und fkann allerdings sich mit Recht darauf stüßen daß es möglich gewesen, in den Tagen vom 20. bis zum 28. November einen Verkehr zu bewältigen, wie ihn das Ko h- lenrevier seither niemals gesehen hat und wie er R DeTYQU unter den heutigen Förderungs- und Absatz-Ver- ti ling auch nachhaltig wohl kaum höter angespannt wer-

In der gedachten Zeit vom 20. November bis De- zember sind an einzelnen Tagen über 15 000 GuAE den Zechen zugeführt und beladen abgefahren (am 28. November 1880 = 15 532 Ladungen). Eine derartige Leistung wäre ohne die dur das Wagenamt geschaffene Centralisirung des E Materials niht möglih gewesen. :

el geringeren Transporten hat die z[n-Mindene

Bahn in der Zeit vom 1. November bis ult. Dee S fortwährend mit Wagenmangel zu kämpfen gehabt. i . Auch bei den beiden anderen Bahnen konnten im Vor- jahre zum Theil wohl in Folge des bei Cöln-Minden herr- N CLRIINMmangeis die Anforderungen der Zechen nicht edigt werden, wenn auch das Verhältniß bier s : afnitia N cemaiteae ) das Verhältniß Hier nicht fo un-

Jm Ganzen konnten in der Zeit vom 1. bis 30. Novem- ber auf den Cöln-Mindener, Bergisch Märkis@en ho 4 Rhein schen Linien im Ruhr- Revier, troß aller Anstrengungen im Jahre 1879 nur im Ganzen 12976 Ladungen durch- \chnittlih tägli gestellt werden, während in dem gleichen Zeit-

; Und Privatbahnen durch Entladung oder

den konnten, (in der Zeit vom 1. November bis Ende De- zember 1879 13 071 gegen 13 449 im Jahre 1880) ohne daß die übrigen Linien irgendwie entblößt zu werden brauchten. Insbesondere war es mögli, neben den Ansprüchen der Kohlen- und Eisenproduktion, der Landwirthschast im voll- sten Maße für die Transporte von Rüben, Kartoffeln 2c. gerecht zu werden. Es wurden allein auf der Rheinischen Bahn täglich etwa 300 Wagen mit Rüben beladen. Ueberhaupt hat der allgemeine Verkehr avf allen drei Bahnen im leßten Quartale 1880 ein größeres Plus gegen das Vorjahr aufzuweisen, als der Kohlenverkehr. Bei- jpieleweise waren auf der Rheinischen Bahn im Durchschnitt des leßten Vierteljahres 1880 täglih 12831 Wagen in Lhä- tigkeit, gegen 11 432 im gleichen Zeitraum 1879, während an Kohlen dur(hschnittlih täglih 1880 = 1582 Waagen (3163 Ladungen) gegen 1539 (3079 Ladungen) 1879 verladen Wu __ Ueberdies ist der Abfluß von Wagen auf fremde Bahnen ein weit stärkerer gewesen, als in derselben Periode 1879. Nach einer Nachweisung über die Verwendung der Rheinischen Wagen im leßten Quartale 18980 waren durchschnittlih täg- lich auf fremder Bahn 4485 Wazen gegen 3466 im gahre 1879, während der tägliche durhschnittliche Zulauf von fremden Wagen à 10000 kg nur 1099 im Jahre 1880 gegen 1126 im Fahre 1879 betrug.

Die Zahl der zu Kohlen- und Koks-Transporten geeig- neten Wagen der drei rheinish-westfälishen Bahnen betrug in Ladungen à 100 Zentner:

an L. D220

Hierzu an Leih- und Natural-Ausgleihungs-Wa-

gen in Ladungen à 100 Centner .. è 21296

mithin im Ganzen 7521 : am 1. Dezember 1880 E c l 0D 983, Hierzu an Leih- und Natural - Ausgleihungswagen 1 904, mithin im Ganzen 77 887.

Es waren also für den Gesammtverkehr am T Dezember

R pu 20/0 E in offenen zu Kohlen- und Koks- ransporten geeigneten GOE C V N Dezember ien g h orhanden als am

Es ist aber nit nur faktisch mehr geleistet word als in früheren Jahren, sondern es ist s dit Verth ci lung der Wagen auf die einzelnen Zechen in durchaus gerechter und gleihmäßiger Weise erfolgt.

__ Dieser für das öffentlihe Verkehrsinteresse außerordentlich werthvolle Erfolg ist nur dur die Centrali- sirung der Wagendisposition möglih geworden. Schon bei der Einschäßung der Zehen nah Verhältnißzahlen, auf Grund der Durchschnittsförderung eines Jahres, wurde von den ein- zelnen Verwaltungen nah verschiedenen Grundsäßen ver- fahren. Größere Ungleihmäßigkeit trat aber bei der Ver- Vau zer Wagen ju Tage.

lbgesehen von dem Einflusse, den Konkurrenzrülfsi auf die Vertheilung der Wagen an die einzelnen R ba, in geringerem oder höherem Maße ausübten, war bei der getrennten Disposition für die einzelnen Bahnneße es niemals zu vermeiden, daß an einem NVunkte des Reviers das Ma- terial sih ohne Verwendung aufhäufte, während in einem andern Theile empfindliher Mangel herrschte, ja zum Theil zeigte sh „ieser Mißstand innerhalb des- jelben Bahnnete#, inderä die von den Einbru@hstellen der leeren Wagen entfernter gelegenen Theile des Reviers nur spärlich mit Wagen versorgt werden konnten. Dem Wagenamte? ist es dagegen durch die Centralisirung des gesammten Materials in Einer Hand möglich, die Ausgleichung rechtzeitig und ökonomisch, d. h. mit möglichs g e- Ren De zu bewirken.

le Ausgleihung ist nach Ausweis des von : - amte aufgestellten Tableaus in größerem E Ae den Gebieten der Cöln-Mindener, Rheinishen und Han- novershen Bahn bewirkt, indem während der Zeit des Be- standes des Wagenamtes vom 1. November pr. bis 15. Ja- B Folge M roh Dispositionen zwischen den S en der genannten Bahnen 10384 L - getauscht worden sind. : E

_ Diese Wagen hätten bei grocren Ins, gefehlt.

E ährend früher allseiäig angenommen wurde d

Wagenpark der Cöln-Mindener Bahn für die Deckung N Bedürfnisses nit ausreichend sei, hat gerade umgekehrt das Cöln Mindener Material in weitaus über- wiegendem Verhältniß zum Ausgleih für die anderen Bahnen herangezogen werden können, während sür Schienen- und Kokstransporte den Cöln-Mindener Stationen mit dem ae: aug der anderen Verwaltungen hat ausgeholfen werden

Daß die Ausnußung der Wagen Verhältniß: der Frachttransporte zu den A aouren s trale Disposition in Verbindung mit der durch die _„vor- läufigen Bestimmungen“ erleichterten Benußung der Staats- und unter Staatsverwaltung stehenden Wagen eine günstigere werden muß und auch geworden ist, bedarf kaum eines Beweises. Das zahlreiche, auf einer der Bahnen des Reviers zur Entladung kommende fremde Material fonnte früher nur theilweise und oft erst nah längerem Aufenthalte in Depotstationen zur Verwendung ge- langen; ein verhältnißmäßig großer Theil tieses fremden Materials bildete einen unnüßen Ballast, dessen man sich durch Ueberweisung an den Cigenthümer baldigst zu entledigen suchte. Ju welhem Umfange die bessere Ausnußung einge- treten ist, dafür liegen statistishe Daten nur bezüglich der bär T LeT ues ist anzunehmen, daß die Ver-

ür die anderen betheiligten Vc äher R e theiligten Verwaltungen annähernd

__ Es sind im Monat November 1880 auf de inis Linien im Kohlenreviere 3217 (6434 Ba E Den transporten geeignete fremde Wagen verschiedener Staats- ri Zuweis - deren Strecken der Rheinischen Bahn disponibel Geielea. Bon dieser Zahl sind 3214 Wagen mit Kohlen beladen und n A A Ly leer nah der Heimath geschickt und zwar: E weil auf den Zechengeleisen nit ver-

1 Grand-Central-Belge wegen zu hoher Bremse

1 T ortmund-Gronauer Wagen ohne Angabe eines Grundes gm Monat Dezember sind von 3074 (6148 Ladungen) disponibeln fremden Wagen nur 134 nicht beladen, sondern leer zurüdckgeshidckt, und, zwar theils wegen nicht ‘geeigneter

getrennter Disposition zum

raum 1880 = 13 927 Ladungen den Zechen zugeführt wer-

regulativmäßiger Ladegelegenheit , theils endliG um des Wagenüberflusses an und unmittelbar r den Fei t tagen die Wagen nicht so lange zurückzuhalten.

Diese Zahlen liefern den durhschlagenden Beweis, daß sowohl das Wagenamt, wie die Stationen und auch die Zechen selbst erfolgreich für die Ausnußung des disponiblen Materials zusammengewirkt haben.

. Durch die Einrichtung des Wagenanmites ist endlich sowohl für die Fndustrie des Ruhrreviers wie für die Eisenbahn- Direktionen eine wesentlihe Vereinfahung und Er- leihterung des geshäftlihen Verkehrs erwachsen, da die Transportinteressenten nunmehr in allen, die Wagen- gestellung betreffenden Fragen nur mit Einer im Revier domizilirenden und mit der nöthigen amtlichen Macht aus- f or P e TA zu ie U haben und dort sofort ohne

äufige NRücksragen un erihte sachgemä Ves E y R ee

; elche Vortheile hieraus für den, vielfahen W - fällen ausgeseßten Verkehr eines so hoh A ATUNE gebietes erwachsen, bedarf kaum einer näheren Ausführung und ist nur zu bedauern, daß die konkurrirenden «nteressen der früheren Gesellshaftsverwaltungen es verhindert haben aus eigener Jnitiative eine ähnlihe Einrihtung zu schaffen :

Alle vorerwähnten, zum Theil auch finanziell \{wer- wiegenden Vortheile sind überdies erreicht, ohne daß Mehr- ausgaben gegen früher erwachsen wären. Das A ütt N elben as welche früher

ispositionsgeschäft bei den einze besorgt haben g j zelnenVerwaltungen

Die anscheinend neuerdings in den Kreisen der i\chs Märkischen Aktionäre auftauchenden Se oen O die Sonderinteressen der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesell- A N Aberite A A Wagenamtes leiden würden

ie seitherige Erfahru j f A erig fahrung durchaus widerlegt

Der Bergish-Märkischen Bahn sind durch amt keineswegs irgend welche Transporte den, Ebensowenig hat irgend eine der kishen Zechen Veranlassung gehabt, über L A B mit Wagen Klage zu ist sogar an einzelnen Tagen möglich gewesen, d i\Q- Märkischen Stationen des Neviers mit a E Mindener und Rheinischen Bahn auszuhelfen. Jn welchem Umfange dies geschehen, geht aus der Anlage hervor. (Nah derselben sind der Bergish-Märkishen Bahn im Kohlenrevier

vom 1. November 1880 bis zum 15. Januar 1881 1118 Wa-

pen u E t mehr überwiesen, als um-

n der Bergish-Märkischen it ie S -

A aen wurden.) E en dort gegebenen Zahlen ist noch hinzuzufügen, da

15. yanuar die Bergish-Märkische B fige Grufale

N E h n ae den aus An-

f triebsstörung entstandenen Verl i

hêtte Abhülfe shassen tönen. egenheiten kaum Die in dem Berichte des Wagenamtes enthalte l

beweisen deutlich, daß die Bergisch-Märkische ‘Bahn E p

Zuweisung der Wagen nicht nur nicht zu kurz gekoms-

men ist, vielmehr von dem Zuwachs des V “e Theil auf ihre ionuna fori: ch8 erkehrs der größere

Am 27. Janur hielt die Königliche Akademi der Wissenschaften die alljährlich dem Gedächtniß Frie de nis des Großen gewidmete öffentlihe Sitzung.

__ Der an diesem Tage vorsißende Sekretär Hr. Auwers hielt die Festrede und berichtete darauf über die seit der leßten gleihnamigen Sißung eingetretenen Personalveränderungen Die Akademie hat im Laufe des Jahres ihre ordentlichen Mit- glieder Harms, Buschmann, Nißsh, Borchardt und Bruns von ihren auêwärtigen Mitgliedern den Mathematiker Charles und die Correfpondenten der physikalish-mathematischen Klasse Morin, Moser, Peters und Miller verloren. Neu gewählt sind als ordentliche Mitglieder der physikalish-mathematischen Klasse die Herren Munk und Eichler, zum auswärtigen Viit- zliede Hr. 73. B. Dumas in Paris und zum Ehrenmitgliede der Akademie Hr. C. J. Malmsten in Upsala. Zu Correspondenten der physikalish- mathematischen Klasse sind ernannt die Herren De ekind in Braunschweig, Smith in Oxford, Betti in Pisa Beltrami in Pavia, Brioschi in Mailand, Schröter in Breslau, Wild in St. Petersburg, Fuchs in Heidelberg; zu Korrespon- denten der philosophisch:historishen Klasse die Herren F. Keller in Zürich, Kielhorn in Poonah und Jagié in St. Petersburg. __ Darauf, verlas Hr. du Bois-Neymond als Vorsißender s uns der R SGNng für Naturforschung

e 1 vorgeschriebenen ? ständig folgende

Jahresberit: ges , unten vollständig folgenden Zum Schluß las Hr. Droysen eine Abhandlung, in welche

von einem im «Jahre 1751 Friedrich dem Gron E Bourdonnaie vorgelegten Plane zur Gründung einer Kriegs- flotte Bericht und die Gründe erörtert wurden, weshalb der König auf diesen Plan nicht eingegangen ist. - j „Jahresbericht der Humboldt- Stiftung für Naturforshung und Neisen für 1880. Hr. du Bois-

das Wagen- entzogen wor- Bergisch - Mär- eine weniger führen es.

Reymond in Verbindunna mit Hrn. Profe} 5 E * Ln A © STOTChOor (H, Fritsch steht im Begriff, die Beobachtungen und

Versuche über decn Zitteraal (Gymnotus electricus è : zugeben L welche der verstorvene Dr. med, Carl uus in den Jahren 1876—77 mit Stiftungsmitteln in Südamerika angestellt hatte. Der jehige Reisende der Stiftung, Hr. Dr Otto Finsch, hat sih, nah fast ein Jahr langem Aufenthalt auf cFaluit, einer der Marshall-Fnseln, gegen Ende vorigen Jahres nach Matupi, an der Nordküste von Neu-Britannien begeben, von wo auh noch seine lehten Briefe (27 Of: tober) gezeichnet sind, und hatte dort reiche 300lo- gische Ausbeute gemaht. Er beabsichtig!e besonders noch Neu-Zrland und wo mög!lih Neu-Guinea selbst zu besuchen und über Niederländish- Ostindien, dessen Gouvernement er dur Vermittelung des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reiches mit gewohnter Zuvorkommenheit dringend empfohlen ist, nah Europa zurückzukehren. Vier der von Dr. Finsch avi- en Sammlungen von den kleinen Jnseln sind {hon ange- e, fünfte ebendaher kündigte der (rste Brief aus Das Kapital der Stiftung hat ih im vorige e

kleine Nachzahlungen aus dem LA S randt ais Se vermehrt. Die für das laufende Jahr für Stiftungszwece

verwendbare Summe beläuft si tat “Gi e ens utenmä ) 5

Der Eigenthümer einer Fabrik, der zu deren Aniage

Konstruktion (zu hohe Bremse, zu weiter Radf ons m (zu hohe ¡i Radstand, unge- nügende Lragfähigkeit), theils wegen nicht vorhandener

die polizeiliche Genehmigun ? i ie poli; : n g erhalten hatte, wird nad einem Erkenntniß des Reichsgerichts, 11, Hülfssenats, vom

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6. Dezember v. F., im Geltungsbereihe des Preuß. Allgem. Landrechts, dadur nit befreit von der Verantwortlichkeit für den durch die störende Einwirkung seines Fabrikbetriebes auf ein Nahbargrundstück für den Nachbar entstehenden Schaden, auch wenn der Schaden weder -aus Vorsaÿ noch durch ein gro- hes Versehen des Fabrikbesißers entstanden ist.

Bayern. München, 27. Januar. (Allg. Ztg.) Der Geseßentwurf, betreffend die Ausführung des Reichs- Viehseuchengeseßes, gelangte heute im Auss{chusse der Abgeordnetenkammer zur Berathung und \{ließlich zur einstimmigen Annahme mit der Modifikation: daß die Ent- schädigung für wegen Roßkrankheit oder Lungenseuche getödtete oder an diesen Krankheiten gefallene Thiere nicht von den Viehbesizern des betreffenden Regierungsbezirkes , sondern, wie in allen übrigen Fällen von der Staatskasse getragen werden joll. I

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 29. Januar. (Elf.- Lothr. Ztg.) Der Landesaus f chuß beschäftigte sih in seiner 14. Plenarsißung am 27. d. M. zunächst mit der zweiten Lesung des Etats des Ministeriums. Der legtere gelangte, dem Vorschlage der Kommission gemäß, zur Annahme, mit Ausnahme ron Tit. 3 des Kap. 6 (Abtheilung für Jnneres, Kultus und Unterricht) der fortdauernden Ausgaben, betreffend vier ständige Hülfsarbeiter 19 200 M, welher auf Antrag des Mitgliedes Köchlin an die Kommission zurückgeschickt wurde zur Prüfung der Nothwendigkeit der darin vor- gesehenen neuen Hülfsarbeiterstelle zu Zwecken der Statistik. Sodann wurde der Antrag Heusch und Genossen, betreffend die gleichmäßige Eintragung sämmtlicher Todesfälle in die Standesregister, nah einer längeren Diskussion, in welcher der Unterstaatssekretär von Puttkamer sih gegen den Antrag er- klärte und die Aufstellung eines einheitlichen Formulars für die von Hrn. Heusch erwähnten Fälle in Aussicht stellte, wie solches hon in Bayern und andern Staaten eingeführt sei, zurück-

ezogen. Die den 3. Gegenstand der Tagesordnung bildenden Petitionen wurden den Anträgen der Kommissionen gemäß ohne Diskussion erledigt. y i ; i :

Der Landesaus\huß erledigte in seiner Sißung am 98. d. M. den Etat der Kunst, Titel 1—4, ohne erhebliche Debatten. Für die allgemeine Rehnung über den Landes- haushaltz-Etat für das Jahr 1876 wurde dem Kommissions- antrage gemäß der Regierung Decharge ertheilt, Den Schluß bildeten die Erledigungen von Petitionen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 29. Januar. (W. D. B) Das Herrenhaus hat die Vorlage über die Bosnathal- bahn angenommen. Bei der Berathung erklärte Hr. von Schmer- ling, Oesterreich wäre auch ohne das Berliner Mandat in Ausübung der Selbsthülfe vollberechtigt gewesen, in Bosnien einzurücken, er glaube, die Okkupation werde eine dauernde sein, es liege daher im Jnteresse Oesterreichs, die Wohlfahrt der okfkupirten Provinzen zu heben. i

Pest, 29. Januar. Das Unterhaus hat in der Gene- raldebatte die Regierungsvorlage über die Konsumsteucer mit 207 gegen 186 Stimmen angenommen ; 60 Mitglieder des Hauses fehlten in der Sißung.

31. Januar. Die ungarische und die kroatische Regnikolar-Deputation haben die Vermehrung der Zahl der kroatishen Mitglieder im Unterhause von 34 auf 40 und derjenigen im Oberhause von 2 auf 3 vereinbart.

Schweiz. Bern, 28. Januar. (N. Zürch. Ztg.) Jn der heutigen Sißung des Bundesraths wurde der am 15. Sep- tember 1880 mit Jtalien abgeschlossene Vertrag über die Fischerei in den schweizerisch-italienischen Gewässern genehmigt.

99. Januar. (N. Zürch. Ztg.) Die Traktanden- liste für die am 14. Februar zusammentretende Bundes- versammlung enthält 31 Nummern ; darunter sind folgende neue Traktanden: Wahl eines Mitgliedes und Präsidenten, eventuell auch cines Vizepräsidenten des Bundesrathes; Gesetzentwurf über die Landwehrübungen und Jnspektionen ; Bericht über die Motion Aepli, betreffend Erfindungs\schußt, und Staatsvertrag mit Jtalien, betreffend den Polizeidienst auf den internationalen Stationen der Gotthardbahn von Chiasso und Luino.

Belgien. Vrüssel, 28. Januar. (Cöln. Ztg.) Gestern forderte Malou den Unterrichts-Minister auf, die Shul- budgets sämmtliher Gemeinden des Landes in übersicht- licher Darstellung der ordentlichen und außerordentlichen Aus-

Eine Proflamation des Vize-Königs von Fx3 land erklärt, daß für drei Distrikte der Grafschaft RNos- common wegen der dort herrschenden Erregung eine Ver- stärkung der Polizei no‘hwendig sei. In Cork fand am Mittwoch Abend unter Betheiligung von ca. 7000 Personen ein Facelzug zur Feier „des von Mr. Parnell und Genossen in ihrem Prozesse in Dublin er- rungenen Sieges“ statt. Auch in anderen irischen Städten wurde das Ereigniß dur [luminationen, Fackelzüge, Freudenfeuer und andere enthusiastishe Kundgebungen festlich begangen. Filialen der irishen Landliga sind in To- ronto, Quebeck und Ottawa (Canada) gebildet worden. Mr. Gladstone is durch den Empfang eines von 47 Parlamentsmitgliedern unterzeichneten niht formellen Briefes, welcher ihm die hohe Wichtigkeit seiner fortdauernden Theilnahme an den Geschäften ausspricht, aufs Angenehmste berührt worden. Die Unterzeihner des Briefes ermahnen ihn, seiner Gesundheit zu Liebe die Stunden seiner Anwesenheit im Hause der Gemeinen zu beschränken. Mr. Gladstone er- theilte gestern durch Lord Richard Grosvenor eine herzliche Antwort, in welher er den Unterzeichnern des Briefes fund- giebt, daß ihr wohlwollender Nath befolgt werden werde. 29, Januar. (W. T. B.) Nach einem Telegramm des Oberstkommandirenden im Transvaallande an den Staatssekretär des Krieges haben 870 Mann Infanterie und 170 Mann Kavallerie mit 6 Geschüßen an dem Angriffe gegen die Stellung der Boers, welckche einen steilen Hügel beseßt hielten, th?eilgnommeen. Die englischen Truppen erstiegen die Anhöhe unter einem gut unterhaltenen Gewehrfeuer und griffen darauf den Feind an. Als der den Angriff kommandirende Oberst, die Stabsoffiziere und die Offiziere zu Pferde gefallen waren, waren die Truppen ge- zwungen, sih zurückzuziehen. Ein Flankenangriff der Kaval- lerie wurde ebenfalls dur das vernihtende Feuer zurückge- \{chlagen. Oberst Deane, Major Pool und 3 Lieutenants wur- den getödtet und Major Hingeston, Kapitän Lovegrove und ein Lieutenant verwundet. :

31, Januar. (W. D: B). Thomas Carl yle ilt {wer erkrankt. Jn Cork wurde gestern eine öffentlich angeschlagene, mit der Ünterschrift „Jrisches nationales Direk- torium“ versehene Proklamation der Fenier polizeilich entfernt.

Capetown, 30. Januar. (W. T. B.) Das Trans- port\chiff „Crocodile“ ist mit indishen Truppenver- stärkungen heute hier angekommen.

Paris, 29. Januar, (W. L. B) Die Deputirtenkammer halte bei der Beraihung des Pr eß- geseßentwurfs in Folge eines von dem Deputirten Floquet beantragten Amendements die Vorlage an die Kom- mission zurück{verwiesen. Diese hatte auf die Fnitiative des Deputirten Leon Renault beschlossen, das Amendement Floquet abzulehnen, aber dem Verlangen zu entsprechen, welchem die Deputirtenkammer durch die Verweisung des Amendements an die Kommission Ausdruck gegeben hatte, und die ganze Vorlage in liberalem Sinne zu revidiren. Die Deputirten- kammer hat hierauf in ihrer heutigen Sißung den Preß- geseßzentwurf in der von der Kommission beschlossenen Fassung bis zum Artikel 24 angenommen.

Griechenland. Aus Paris, 31. Fanuar, meldet „W. T. B.“: Die „République française“ meint die grite- hische Frage, welche leßthin aus ihrer eigentlichen Richtung gebracht worden sei, werde alsbald in dieselbe zurückgelenkt werden. Sie werde wieder werden, was sie _nach der Ber- liner Konferenz war, nämlich eine europäische Frage. Griechen- land werde mit Geduld und Vertrauen das Resultat der Be- mühungen aller Mächte bei der Pforte abwarten. Die Pforte, welche zu einer rihtigeren Auffassung der Dinge gelangen werde, werde sih nachgiebig zeigen.

Türkei. Nach einer der „Politischen Correspondenz“ aus Paris zukommenden Meldung vom 29. d. M. reiften die \{webenden Verhandlungen über Modalitäten und Form der mit der Pforte einzuleitenden Negoziationen bereits ihrem Abschlusse entgegen und gewährten gegründete Aussicht auf eine diesbezüglihe Einigung der Großmächte.

Aus St. Petersburg, 30. Januar, meldet „W. T. B.“ : Die „Agence Russe“ hebt hervor, wenn auch die Verh and- lungen in Konstantinopel von den Botschaftern einzeln mit der Pforte geführt werden würden, so würde doch dadurch ein gemeinschastliches Zusammengehen der Mächte und ein Einvernehmen ihrer Botschafter durchaus nicht gehindert werden.

Frankreich.

gaben dcr Deputirtenkammer vorzulegen. Vanhumbeeck er- widerte, er habe die Provinzialverwaltungen bereits an- ewiesen, die Listen anzufertigen und einzureihen. Heute er- juhte Goblet den Justiz-Minister um die Aufstellung einer vergleihenden Ueberjicht des geistlichen Personals vor 50 Jahren und heute, damit man ersehen könne, wie sich die Zahl der Pfarrer, Vicare und Koadjutoren vermehrt habe und wie die Gehälter si gestellt hätten. Bara versprach, die er- forderlihen Erkundigungen einzuziehen und danach Auskunft zu geben.

Großbritannien und Irland. London, 28. Januar. (Allg. Corr.) Das Gebahren der irischen Obstrufktio- nisten im Unterhause wird von der gesammten Presse in shärfster Weise verurtheilt. Die „Times“ warnt die irische Partei, daß das Verhalten der Anhänger Mr. Parnells das durch die Enthüllung der Wahrheit bezüglih des in Jrland

herrshenden Schreckensregiments begonnene Werk beinahe Dieselben hätten dadurch den leßten Rest

vollendet habe. englisher Sympathien verscherzt. allein von den Ministern der Krone, sondern hervorragenden Führern beider Parteien ,

minder unangenehmes und schmadchvolles ausfindig machten als einen Appell an sische Ausdauer. Der „Standard“

Das Land erwarte nicht

daß sie ein

die

verhängnißvolen Unbilden zu retten, treter ihm bereiten möchten.

zu weit getrieben habe. ganz und gar unfähig, die tischen Konflikts zu verstehen. kämpfen wollten, so müßten | „Daily Telegraph“ und die „Daily News" ebenfalls auf Abhülfe. ken, welche fih gegen sames Mittel gegen

gemacht, zu zerstreuen.

auch von den

Hülfsmittel phy- behauptet, die Regierung sei verpflichtet, Jrland vor den ernsien, wenn nicht die seine eigenen Ver- Sie sei ferner verpflichtet, den Ruf des Hauses der Gemeinen zu retten, welhes die Geduld Die irishen Mitglieder erwiesen sich Bedingungen eines ehrlichen, poli- Falls dieselben nicht ehrlich ie entwaffnet werden. Der dringen

Letztgenanntes Blatt sucht die Beden- die Einführung der Cloture als wirk- die Vershleppung der Debatten geltend

Rumänien. Bukarest, 26. Januar. Der „Pol. Corr.“ \hreibt man von hier: „Nach dem Verlaufe der beiden ersten Verhandlungstage seit Wiederaufnahme der parlamcntarischen Arbeiten zu urtheilen, dürste die Kammer auch im zweiten Abschnitte der diesjährigen Session kaum dazu kommen, auch nur eine von jenen Reformen in Berathung zu ziehen, auf deren Durchführung die Thronrede ein so großes Gewicht legte. Eine große Schuld am s{leppenden Gange der Ver- handlungen trägt die Partei der sogenannten Unabhängig- Liberalen, welhe durch eine wahre FJnterpellationswuth das zu erseßen suht, was ihr an wirklicher Bedeutung abgeht. Welcher Art übrigens die Jnterpellationen sind, mit welchen hie und da auch Mitglieder der Regierungspartei die Zeit verbringen, beweist die gestern einge- brahte Jnterpellation des Abe. Swileriu, welcher den Minisier des Aeußern über die Schwierigkeiten interpellirte, welche Oesterreih:Ungarn angebli) dem Viehimporte aus Numänien entgegenstelle und welher unter Anderem die Quarantänestation zu Steinbrück an die ungarish-rumänische Grenze verlegt haben wollte. Minister Boeresco erklärte, daß jeder Staat das Recht habe, die ihm zweckdienlih scheinenden sanitäts-polizeilihen Maßregeln zu treffen, daß die mit Oester- reih:Ungarn abgeschlossene Handelskonvention diesbezüglich keine Einschränkungen vorschreibe und daß die Quarantäne zu Steinbrück nicht blos die Vieheinfuhr aus Rumänien nach Oesterreich, sondern auch den Jmport aus Serbien, ja selbst aus Ungarn betreffe. Die für gestern zugesagt gewesene Vor- lage des Budgets für 1881 konnte aus dem Grunde nit er- folgen, weil das Kriegs-Ministerium mit seinen diesbezüglichen Vorarbeiten noch im Rückstande ist.“

Rußlaud und Polen. St. Petersburg, 29. Januar. (W. T. B.) Ein offizielles Telegramm des Generals Skobeleff aus Geoktepe, vom 25. d. M., meldet: Unsere Verluste am 24, d. betrugen 4 Offiziere und 50 Soldaten

—. 30. Januar. (W. T. B.) Der Großfürst Ni- kolaus hat ein Schreiben an den Sultan gerichtet, in welchem er demselben seinen Dank für den seinen Söhnen be- reiteten Empfang ausspriht. Jn der leßten Sißung des Ministercomités wurde der Entwurf für die in Polen einzuführenden Reformen, der von dem General-Gouverneur Albedinsky vorgelegt wurd2, einer Prüfung unt?rzogen, Albedinsky ist gestern wieder auf seinen Posten zurücägekehrt. Das „Journal de St. Pétersbourg“ giebt einen historischen Üeberblick über die russishen Operationen in Central-Asien, welhe nothwendiger Weise zu der leßten Expedition geführt hätlen. Die Ziele derselben seien nunmehr aufs glänzendste erreiht worden, und würden die weiteren Entschließungen der Regierung hinsichtlih der aus dem errungenen Erfolge zu ziehenden Vortheile hauptsählich von den Jnformationen des Generals Skobeleff abhängen, welche derselbe an Ort und Stelle selb|st| in sicherer Weise gewinnen werde. Die Regierung habe sich zu ihrem bisherigen Vorgehen einzig und allein durch das Be- streben, die Grenzen des Reichs sicher zu stellen, sowie im Jn- teresse der Civilisation und der Ausdehnung des Handels be- stimmen lassen. Die weiteren Maßnahmen der Regierung in der Verfolgung dieses Zieles würden dem praktisch Möglichen Rechnung tragen und eine rihtige Abwägung der zu erreichen- den Vortheile sowie der zu übernehmenden Lasten zur Grund- lage haben.

Die „Agence Russe“ erklärt nohmals die Nachricht für unrichtig, daß der englishe Botschafter, Lord Dufferin, die Anfrage an die Regierung gerichtet habe, wo Rußland seine Grenzen in Centralasien nah der Niederlage der Tekinzen zu ziehen gedenke. Die gegenwärtige Expedition Rußlands sei durh die Nothwendigkeit hervorgerufen worden, für die russishen Karawanen den Weg nah Khiva zu sihern, dessen immer mehr zunehmende Wichtigkeit die Tekinzen zu Angriffen veranlaßt habe ; diese seien bisher in ihrer Einöde nicht zu erreichen ge- wesen, frühere Expeditionen hätten stets den Zweck gehabt, sie dort anzugreifen. Der früher nicht erzielte Zweck sei jeßt dur den General Skobeleff erreiht worden; es bleibe noch übrig, denselben zu sihern. Die Regierung werde sih über diese Frage nah den Mittheilungen Skobeleffs schlüssig machen und dabei den dur das Budget auferlegten Rücksichten Rech- nung tragen. Diese Sachlage lasse erkennen, daß irgend welche Einmischung einer auswärtigen Macht unmöglich sei. 20 Santar D V) Na weiteven Melle dungen aus Geofktepe hat General Skobele ff die Teke- turkmenen bis Askhabade, 60 Kilometer von Geoktepe ent- fernt, verfolgt. Gegenüber den Zeitungsmeldungen, daß den Éinfällen der Kurden in Persien von Seiten Englands Vorschub geleistet werde, sagt die „Agence Russe“: England und Rußland verhandelten mit der Pforte über ein gemein- sames Einvernehmen zu Gunsten Persiens; die Pforte habe versprochen, die Einfälle der Kurden zu verhindern.

Amerika. New-York, 30. Januar. (W. T. B.) Bei einem gestern zu Ehren des Schaßsekretärs Sherman ver- anstalteten Banket des Bostoner Kaufmannsklubs hielt Sherman eine Rede, in welcher er die amerikanische Finanzpolitik beleuchtete und empfahl, an den überlieferten Prinzipien festzuhalten. Er sei der Ansicht, der Kongreß werde sich dafür entscheiden, auf kurze Zeit 3!/zprozentige Bonds zu offeriren und die Einlösung fortzusezgen. Der Export überstieg im vergangenen Jahre die Einfuhr um 193 Millionen Dollars. Die Einfuhr an Edelmetall überstieg die Aus- fuhr um 69/4 Millionen Dollars.

Landtags- Angelegenheiten.

Der Etat der Verwaltung der direkten Steuern er- giebt bei 149 484 000 A (— 12031000 M) Einnabmen und 1 009) 800 A dauerr dea Ausgaben (+ 56350 M) 139476 000 M (— 12087350 F) Ueberschuß, von welchem noch) 930 231 M einmalige und außerordentlibe Ausg1ben in Abzang kommen, fo daß 138 545 769 (— 13017 581 M) verbleiben.

Der Ausfall ia der Einnahme wird dur den auf Grund des Gesetzes vom 16. Juli 1889 eintretenden Erlaß etner drcimoaats- liden Rate der Klassensteuer und der 5 untersten Stufen der Ein- kfommensteuer veranlaßt. Leßtere (29 196 000 M) ermäßizt si bierdurÞ um 2 507 000 M, erfteie (30 770 000 M) um 10 671 000 A Die Grundsteuer (40 195 000 M) ist gegen den laufenden Etat um 40000 M böher au-geworfen, die Gebäudesteuer (27 500 000 M) um 500 090, die Gewerbesteuer (10 806 000 M) um 4200 M, die Eiscnbahnabaabe (2515 900 M) um 499 000 M4, die direkten Steuern aus den Hobenzollerrsben Landea (267000 A) um 1500 Æ, die Fortscreibungsgebühren (98 590 M) um 6900 M, die Strafb-tcäze und sonstizen Einnahmen (226 500 F) um 58500 A; im Ganzen bringen die direkten Steuern 1 147 000 (A mehr. | In den daueraden Ausgaben erböben ih die Besoldungen | (Tit. 1—5, 3528338 M) um 67495 4A Unter dem Mebr sind 18 700 M Firxiruyg der B:soldung der 11 Vollziehuangébeamten dcr S teuerkasse in Berlin. Da aber die Erekutionsgebühren fortan zur Staatékasse fließen, so steht dieser Mehbrautgab: eine Mehreinnahme von 24500 M gegenüber. Für Frankfurt a. M. werden b neue Erbeberstellen mit 12 600 K auf den Etat gebracht. Bei den 42 Kreis kassen der östlidben Provinzea sind für die Vollziehungsbeamten 46 200 A

ausgeworfen, wogegen tie Erekutionsgebühren in Einnahme g:stellt sind.

„Einem Theile der Kreis-Steuereinnebmer în den östliben, sowie der Steueremrfänger in den westlichen Prooinzen und den Provinzen S clecwig-Holstein, Hannover und Hessen-Nafsau, ist aus der neuen Organisation dec Kass.nveiwaltung ‘ür die Gerichte seit dem 1. Ofs tober 1879 nidt nur ein Zuwachs an Arbeitslaft, sondera auch eine rit unerbetlite Vermehrung der Dienstunkosten errabsen. Die PBestreitung dieser Mehraufwendungen, namentli an Remuneratio- ncn für die erferterli&en Gehülfen aus eigenen Mitteln, kann den- seltea niht wobl zugemuthet werden, zumal ihnen schon sonst zahl- rcicde Nebengeschäste, theils unentgeltlich, theils gegen geringe (Fnt- schädigung, übertragen sind. Dahin gebören z. B. die Zah- lungen der Besoldungen der Kreit-, Steuer-, Baue, Domä- nen», Polizei- und Medizinalbecmten, der Geistlihen und Lehrer, der Civil- und Jnvalidenpensionen, der Pensionen für die Elementarlehrer-Wittwen und Waisen, der Kosten für Staatsbauten, scwie die Geschäfte des Hinterlegungsfonds. Hierzu sind nun neuer- dings noch die aa manchen Orten schr erheblichen Zablungen von Besoldungen urd sonstigen Bezüigen an die Ribter und GerichtsE- beamten, von Kosten für Beschaffung der Utensilien, für Heizung, Beleuchtung der Gerichtslokalitäten, Berwaltung der Gefängnisse 2c. actreten. Es ist nicht zu umgehen, den bezeichneten Kasßenbeamten fü: die aus dieser Geshäfttverme hrung entitehenden Mehrleiftungen einen Ersay zu gewähren und eine Érbôöhung der Dienstaufwands- ertscchädigungen zu bewilligen. Zu einer Bemessung der Höhe der lette- ren fehlt es jedo noch an den erforderlichen Erfahrungen“, es ist daber füc diese Zweke ein Pauschquantum von 30000 M ausgeworfen wortea. Kür die Vollzichungtbeamten bei den Steuerkafsen in

todt, 18 Offiziere und 235 Soldaten verwundet und 10 Offi- ziere und 75 Soldaten contufionirkt.

den Prosinun Schleswig-Holstein, Hannover, Westfalen, Pessen- ! Nau und Rheinland, welche auch fernerhin beibehalten und in der