bahn-Regiments mindestens je 135 Rekruten, bei jeder Train- Compagnie zu dreijähriger aftiver Dienstzeit mindestens 15 Rekruten, zu halbjähriger aktiver Dienstzeit im Herbst L S E m n L n 4 Slorolen. 2) An Oekonomie-Handwerkern haben sämmtliche Truppen- theile mindestens ein Drittel der 2tatsmäßigen Zahl einzu- stellen. 3) Für den Fall, daß bei einzelnen Truppentheilen eine Aenderung der vorstehenden Zahlen nothwendig erscheinen sollte, ist das Kriegs-Ministerium zu bezüglihen Anordnungen ermächtigt. 4) Die Einstellung der Rekruten zum Dienst mit der Waffe hat bei sämmtlichen Truppentheilen nah näherer Anordnung der diesen leßteren vorgeseßten General-Kom- mandos in der Zeit vom 7. bis 10. November d. J. zu er- folgen, nur die für das Pommersche Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 2, das Schleëwigsche Fuß-Artillerie-Bataillon Nr. 9, die Unteroffiziershulen, fowie die als Oelonomiehandwerker aus- ehobenen Rekruten sind am 1. Oktober d. J. und die Train- oldaten für den Frühjahrstermin am 1. Mai k. J. einzu-
L siellen.
— Der General-Lieutenant von Lyncker, Commandeur der 9. Division, welcher kürzlih zur Abstattung persönlicher Meldungen hier eingetroffen war, hat sich nach Glogau zurück- begeben.
— Der Contre-Admiral Berger, Chef der Marine- Station der Nordsee, ist Behufs Abstattung persönlicher Mel- dungen mit Urlaub von Wilhelmshaven hier eingetroffen.
O Sea SONOULE t am 22, 9E zember v. F. in Hongkong eingetroffen.
Bayern. München, 3. Februar. (W. T. B.) Eine Interpellation Jörgs, betreffend die Haltung der Re- gierung gegenüber dem für das Reich projektirten Unfall- versicherungsgeseße, ist auf ¡die Tagesordnung der Ab- geordnetenkammer vom 5. d. M. geseßt worden.
IVatldeck. Nrolen, 1 Februar. Der am 14, v. M. vertagte Landtag war auf den 27. v. M. wieder zusammen- berusen. Die einzige Vorlage bildete das von den Ständen abgelehnte Etatsgeseß pro 1881/83. Die Regierung hat die Gründe, welche den Landtag nah Jnhalt der bekannten Denk- \ckrift zur Ablehnung des Etats geführt haben, nah wieder- holter eingehender Erwägung als gereh:fertigt niht anerkennen können, die ständischen Anträge abgelehnt und den Etat un- verändert wieder vorgelegt.
Der Landtag hielt im Allgemeinen seine frühere Auf- fassung aufrecht, hatte jedo den lebhaften Wunsch, eine Eini- gung über das Etatsgeseß herbeizuführen und beschloß deshalb in heutiger Sißung, unter der Voraussezung, daß dadurch eine Einigung herbeigeführt werde,
1) den Anspruch bezüglih dex Gleichstellung der hiesigen «Zustizbeamten mit den preußischen aufzugeben, und
2) Ansprüche auf weitere Erhöhung des aus der preu- gischen Staatskasse gewährten Zuschusses von jährlich 310 000 M nit zu erheben, aso daß, so lange dieser Zuschuß in der angegebenen Höhe gezahlt wird, die etwa fehlenden Beträge aus dem auf Waldelk fallenden Zoll: und Steuer- überschusse des Deutschen Reiches gezahlt werden, sowie
3) die Regierung um eine Erklärung zu ersuchen, ob sie auf Grund di:ser Zugeständnisse geneigt sei, auf die Ver- wendung der auf Waldeck entfallenden Ueberschüsse aus den Zöllen und Reichssteuern, den Ansprüchen der Stände g?:mäß, einzugehen.
Der Landesdirektor von Sommerfeld vertagte hierauf den Landtag bis dahin, wo die Regierung ihre Antwort ertheilen fönne.
Elsaß-Lothringen. Straßburg, 2. Februar. (Els, Lothr. Ztg.) Jn der gestern Nachmittag 3 Uhr stattgehabten 16. Plenarsißung des Landesausschusses g:langte der Geseßentwurf, betreffend die Ausübung des Jagdrechts, nah längerer Diskussion in dritter Lesung zur Annahme. Der Präsident machte hierauf Mittheilung von einem an ihn ge- langten {Fnitiativantrage der Herren Fuchs und Genossen, be- treffend die geseßliche Regelung der Fabrikation von Zuns- wein und des Handels mit solchem.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 3. Februar. (W. T. B.) Der „Wiener Abendpost“ zufolge betrug die Einnahme aus den direkten Steuern im Jahre 1880 94968866 Fl. oder 719 990 Fl. mehr als 1879, Die indirekten Steuern ergaben 191 364 531 Fl. odec 12 288 841 Fl. mehr als 1879, der Mehrbetrag an Verzehrungssteuern, namentlich an Zucker- steuer, beläuft sih auf 10138 672 Fl. Bei den indirekten Steuern sind die Zölle niht mit einbegriffen, welche eine Ein- nahme von 28410489 Fl. ergaben, denen 23 221 213 Fl Ausgaben gegenüberstehen, so daß der Reinertrag \ich auf 5 189 276 Fl. srellt.
Großbritannien und Jrland. London, 2. Februar. (Alla. Corr.) cFnfolge des in Queenborough herrschenden Nebels ist die auf gestern angeseßt gewesenz Abreise der Prin - zessin Auguste Victoria von Schleswig-Holstein (Braut des Prinzen Wilhelm von Preußen) nach Deutschland verschoben worden. Sollte sich die Witterung günstiger ge- pr so wird die hohe Braut heute Abend Windsor ver- ¡assen.
Das erste Meeting der Frauen-Landliga wurde am Montag unter dem Borsig von Miß Anna Parnell obge- balten, — Aus Dublin wird unterm 31, v. M. geschrieben : Das gesammte Personal dex Dubliner Geheimpolizei war gestern damit beschäftigt, den Personen auf die Spur zu tfommen, welche gestern in hiesiger Stadt und in ganz Zrland die gcheimnißvolle fenishe Proklamation anshlugen. Zuerst hielt man das Dokument für einen Scherz, aber es waltet jeßt kein Zweifel mehr darüber ob, daß es ein echtes Manifest der fenishen Bruderschast ist. Es hat beträchtlihe Aufregung im ganzen Lande verursacht. — Die in Limerick, Fermoy und Cork stationirten fliegenden Kolonnen haben Be- fehl zum Ausrücken erhalten. Es sind außerordentliche Vor-
sihtémaßregeln zum Schuße der Militär- und Miliz-Kasernen |
in Tralee getroffen worden.
Die Besorgnisse vor fenishen Angriffen und |
Ausschreitungen hält die Militär- und Marinebehörden in ganz England noch immer in Athem. Am größten scheint die Aufregung in Manchester und Salford, wo die cFrländer einen hohen Prozentsaz der Bevölkerung ausmachen, zu sern
vis
der Gaswerke und anderer öffentlicher Gebäude abgesehen
| | | |
haben, sind besondere miliiärische Vorsihtsmaßregeln geirofen worden.
Der „Times“ wird aus Durban unterm 1. ds, gemeldet :
„S8 ist Grund zu der Annalme vorhanden, daß unsere Ver- luste bei Laings Nek viel zu bo angeschlagen wurden. Eire Schwadron Husaren ist heute auf Pferden, die in der Kolonie auf- gebracht worden, nah Marißburg abgeganaen. Hestige Regengüsse haben die Wege aufgeweicht und die Flüfie angeïhwellt. Die 92 Hocbländer werden heute 7 Meilen jenseits Maritzburg lagern.“
— 83. Februar. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des Unterhauses erklärte auf eine Anfrage der Unter- Staatssekretär Dilk e: die Nachricht, daß der englische Ge- schäftsträger S. John der Pforte besondere Mittheilungen über die griechische Grenzfrage gema@ht habe, sei durhaus unbegründet. Gegenüber Me. Qvoex ey- tlärte Gladstone, daß nähere Mittheilungen über das Agrar- aeseß erst gemacht werden könnten, wenn das Geseß auf den Tisch des Hauses niedergelegt werde. — Nachdem noch einige andere Jnterpellationen erledigt worden waren, machte Har- eourt die Mittheilung von der Verhaftung Davitts (vgl; u. Dublin). Parnell rihtete darauf die Frage an die
Regierung, ob Davitt irgend welche Bestimmung des Ent- |
lassungsbefehls (ticket of leave) verleßt habe. Es wurde hierauf keine Antwort ertheilt. Gladstone, welcher Jene eo U On gcagen oe Uo Deanz tragte, wurde inmitten seiner Rede von Dillon unter- brochen, der einen Ordnungsruf gegen den Premier beantragte. Da Dillon nicht zum Schweigen gebracht werden konnte, so wurde er vom Sprecher zur Ordnung gerufen und alsbald seine Suspension mit 395 gegen 33 Stimmen beschlossen. Dillon weigerte sich dem Beschlusse Folge zu leisten und mußte mit Gewalt inmitten äußerst stürmischer Scenen entfernt wer- den. Als Gladstone darauf von Neuem das Wort nehmer wollte, unterbrah ihn D'Donnoghue mit einem Antrage auf Verta- gung der Diskussion. Der Sprecher erklärte, Gladstone habe das Wort. Letzterer erhob sih darauf, wurde aber sofort von Parnell unterbrochen, der verlangte, daß dem Premier das Wort entzogen würde. Der Sprecher bezeichnete diesen Antrag als eine Verleßung der bestehenden Ordnung und als eine hartnäckige Obstruktion. Da Parnell bei seinem Verlangen beharrte, wurde er vom Sprecher zur Ordnung gerufen und seine Suspension unter Stimmenthaltung der Homeruler mit 405 gegen 7 Stimmen beschlossen. Pacnell weigerte fich den Saal zu verlassen und wurde von dem Sergeant at arms und dessen Beamten gewaltsam entfernt. Beim Verlassen des Saales brachten die Homeruler ihm eine Ovation. Nachdem aus ähnlihen Anläfsen auch Finigan erst zur Ordnung gçe- rufen und dann mit 407 gegen 2 Stimmen suspendirt wor- den war, wurde der Antrag gestellt, die 29 Homeruler zu suspendiren, weil dieselben sich weigerten mitzustimmen und dadurch sich ungehorsam gegen den Sprecher zeigten. D Sue Ie N O gegen 6 Stimmen beschlossen. Die Homeruler wurden, einer nach dem andern, zum Verlassen des Sizungssaales genöthigt. Hierauf wurde noch gegen mehrere andere irische Deputirte die Suspension ausgesprochen. Die Zahl aller Suspendirten beträgt 36. — Um 81/5 Uh? Abends begann Gladstone zte Bedründung seiner Resolution gegen die Obstruktion. Gladstone erklärte sich mit mehreren der zu seiner Resolu- tion von Northcote gestellten Amendements einverstanden, sprach sih dahin aus, daß die Resolution bestimmt sei, unter Aufrechterhaltung der Redefreiheit die Würde des Hauses zu. wahren, und forderte das Haus auf, ohne Zögern die Regierung in der Erfüllung ihrer großen Pflichten zu unterstüßen, eine feste Hauptsäule der Macht und des Nuhmes des Landes zu sein und niht der Welt zum Spott zu dienen. Northcote erklärte sich im Allgemeinen mit der neuen Be-
| gründung der Resolution einverstanden und beantragte einige
weitere Virdifikationen, welche von Seiten der Regierung acceptirt wurden. Mitchell Henry beantragte die Vertagung der Debatte, damit den abwesenden Jrländern Gelegenheit aeboten
| werde, an der Berathung der Resolution Theil zu rehmen.
Mec. Kenna unterstüßte diesen Antrag. Gladstone und Northcote svrachen die Hoffnung aus, daß die Debatte noch heute zu Ende geführt werde. Dex Antrag auj Vertagung wurde hierauf mit 371 gegen 28 Stimmen abgelehnt, Northcote beantragte ein Amendement, wonzch die Majorität zu Gunsten der Dringlichkeit einer Vor:aze mindestens 300 Mitglieder zählen solle. Gladstone forach sich gegen dieses Amendement aus, welhes s\{hließlich mit 234 gegen 150 Stimmen abgelehnt wurde. Nachdem #0- dann (Sladstone die von ihm beantragte Nefolution modifizirt hatte, wurde dieselbe ohne Abstimmung angenommen. Hiercuf wurde von Gladstone für die gegenwärtigen Vorlagen die Dringtichkeit beantragt und vom Hause ohne Abstimmung unter ¡autem Beifall beschlossen, worauf die Sißung ver- tagt wurùe.
Heute Nachmittags 3 Uhr wurde plöglih ein Minister- rath zufammenberufen, dem aht Mir.ister beiwohnten. — Dec „Pallmall-Gazette“ zufolge hat Göschen seine Abreise uni cinige Tage verschoben und si na Osborne zur Königin begeben. E
— 4, ¡ebruar, (W. D. B) NaG der Aus3weisung Parnells und seiner Genossen aus der Sizunz des
' Unterhauses hielten dieselben eine dreistündige Berathung ab,
in welcher ein Manifest an die irische Bevölkerung redigirt wurde, das die Aufforderung enthält, jegliche Schritte gegen die Berfassung zu vermeiden, und zur Geduld ermahnt. Sämnmilliche suspendirte Deputirte werden der heutigen Sihung wieder beiwohnen, da die Suspension nur für die Sitzung, in welcher sie erfclgt, Gültigkeit hat.
Davitt soll nah London übergeführt werden, um \ih
| vor dem Polizeirihter in Bowstrcet wegen Verlezung der Be-
dingungen, unter denen ihm die Entlassung gestattet war, zu veranworten,
Bublin, 3. Februar. (W. T. B.) Der Stifter der
| Agracliga, Davitt, welche: auf freien Fuß geseßt, aber
unter polizeiliche Ueberwachung gestellt worden war, ist heute früh wieder verhaftet worden, weil er die Bedingungen ver- let habe, unter welhen ihm die Freilassung geroährt worden sei.
Frankreich. Paris, 3. Februar. (W. T. B.) Jn der beutigen Sigung der Deputirtenkammer begründete der
| Deputirte Proust seine Junterpellation über die aus- | wärtigen Nngelegenheiten. Obgleich die französische
Politik eine friedliebende sei, dürfe das republikanische ‘Frank
einen ‘0ze1 diferun; nahen, ! reih si doch den auswärtigen Angelegenheiten gegenüber n Folge von Gerüchten, daß es die Fenier auf eine Sprengung | s
nicht gleihaültig verhalten. Proust sprach sich ferner mißbil-
| ligend über das Schiedsgerichtsprojekt aus und erklärte, Curopa
d J
dürfe, nahdem es den Brand angefacht habe, die griechishe Frage weder gleichgültig behandeln, noch fallen lassen ; Europa müsse den Frieden herbeiführen. Die Rede Prousts wurde von der Kammer sehr kühl aufgenommen. Der Deputirte Lam y vertheidigte die Politik des Ministers Barthélemy St. Hilaire und erklärte, nichts verpflichte Frankrei, aus seiner absoluten Reserve herauszutreten. Lamy spra ferner seine Mißbilligung über die Ermuthigungen aus, die den Prä- tentionen Griechenlands ertheilt worden seien, und über die Theilnahme Frankreihs an der Flotten- demonstration. Der Minister Barthélemy St. Hilaire erklärte, Griechenland täushe sich bei der Auslegung der Beschlüsse des Berliner Kongresses und der Berliner Konferenz. Er sei genöthigt, Griechenland troß der Sym- pathie, die er für dasselbe empfinde, Unrecht zu geben. Zum Beweis verlas der Minister die den Gegenstand der Berliner Konferenz präzisirenden diplomatischen Schriftstücke, und wies auf den rein freiwilligen Charakter des Zugeständnisses hin, wel- ches das türkische Kaiserreich gemacht have. Die Depeschen seines Vorgängers Freycinet hätten die Hypothese eines Zwanges stets fern gehalten, er habe daher eire neue Politik nicht inaugurirt. Europa habe Epirus und Thessalien niht weggeben können, da ihm diese Länder nicht gehörten. Anders habe die Sache mit Montenegro gelegen; Frankreih habe an der Flotten- demonstration theilnehmen müssen, weil es am Ber- liner Kongresse theilgenommcn habe. Durch den Schieds- gerihtsvorschlag fei das europäishe Konzert und eine Störung desselben nicht in Frage gestellt worden. Das europäiïshe Konzert sei im Augenblick in Konstanti- nopel wieder thätig. Frankreih habe Griechenland po- litishe Nathschläge gegeben, dessenungeachtet beschleunige Griechenland seine Rüstungen. Der Berliner Kongreß und die Berliner Konferenz hätten keinen Beschluß gefaßt, welcher eine Ausführung mittelst Anwendung von materieller Ge- walt in sich {ließe. Die Politik Frankreichs sei immer eine Politik des Friedens gewesen und werde immer eine Politik des Friedens scin. (Beifall) Griechenland würde weise zandeln, wenn es aufhören wollte mit seinen Rüstungen und sich gedulden wollte mit dem Vertrauen auf das Wohlwollen Europas. Barthelemy St. Hilaire betonte nohmals fein Friedensprogramm und {loß mit dem Aus- druct der Hoffnung, daß der Frieden erhalten bleiben werde. (Bcifall.) Von der Kammer wurde die von Devès beantragte Tagesordnung, welche die Erklärungen des Ministers und die ¿Friedenspolitik der Regierung billigt, einstimmig angenom- men. Die nächste Sißung findet am Sonnabend statt.
talien, Non, 3 Hebruar, L. D) Die De- putirtenktammer berieth heute den Aatrag auf Einseßung einer Kommission zur Untersuchung der Lage der italieni- schen Handelsmarine. Luzzati sprah sich gegen das Sysiem von Prämien für den Schiffsbau und der Schiffahrt aus, welches mit den ökonomishen Prinzipien und der Vertragstreue im Widerspruch stehe. Er sei der Ansicht, daß Frankreih sich mit dem leßten Gesetze zu Gunsten seiner Handelsmarine von den inter- nationalen Stipulationen entfernt habe. Der Finanz- Minister Magliani ist bezüglich des Systems von Prämien der gleichen Ansicht wie Luzzati; dasselbe verstoße niht nur gegen die internationalen Verträge, sondern habe auch ven Tharakter von Repressivmaßregeln und würde selbst für Jtalien schädliche Wirkungen hervorbringen. Dem Antrage auf Ein- seßung einer Enquetekommission würde ex zustimmen. Der Untrag wurde schlieflich angenommen und hierauf die Be- rathung des Geseßentwurfs über die Aufhebung des Zwangs-
courses begonnen,
SUPTEt On Tant oe, 2 Neoruay D Pee meldet man von hier: Kronprinz Nudolf soll auf der Nü ck- reise von Jerusalem dem Sultan einen viertägigen B e- such abstatten und dann über Varna und Bukarest nach Wien zurückkehren. — Ali Beg von Gusinje wird in den nächsten Tagen hier erntreffen.
— 4. Februar. (W. T. B.) Eine Truppenabthe i- lung von mehreren Bataillonen soll mit einer großen Menge Munition und mit beträchtlichen Geldmitteln nah Salonichi gesandt werden, wohin sich auch Derwisch Pascha nach einigen Tagen begeben wird.
Numänien. Bukarest, 3. Februar. (W. T. B.) Von den Sektionen der Deputirtenkammer wird gegenwärtig der Gesetzentwurf berathen, wonach vom 16. April 1881 ab die Zölle in Gold entrichtet werden sollen. Jn den Motiven der Vorlage wird ausgeführt, daß die Zinsen der auswärtigen Staatsschuld, für welche die Zolleinnahmen verwendet werden, in Gold zahlbar sind und daß die Nachbarstaaten, Nußland 1nd Desterreich, die Zollgebühren für die aus Rumänien importirten Waaren in Gold erheben.
Serbien. Belgrad, 3. Februar. (W. T. B.) Der zwischen den Ministern Miatovits und Gudovits und dem Vicomte von Harcourt, als Bevollmächtigten der Bontoux- gruppe, vereinbarte Präliminarvertrag über die Finanzirung, den Bau und den Betrieb der serbishen Bahnen isi heute Vormittag unterzeihnet worden.
AÆußland und Polen. St. Petersburg, 3. Februar, (W. T. B.) Fn militärishen Kreisen verlautet, General Skobeleff habe Aschabat beseßt und Kavallerie iach Annau dirigirt.
Schweden und Norwegen. Christiania, 3. Fe- bruar. (W. T. B.) Das Storthing ist heute vom Staats- Minister Selmer ün Auftrage des Königs eröffnet worden. Die Thronrede weist auf die günstigen Ernteergebnisse des vorigen Jahres hin und konstatirt, daß die gedrückte Lage, in der sih bisher die wesentlihsten Nahrungszweige befunden hätten, sih etwas gebessert habe; es sei zu hoffen, daß in dem Rechnungsjahre 1881/82 die Staatseinnahmen sih steigern würden. Dessenungeachtet sei nothwendig erschienen, die Ge- seßentwürfe über die direkten Steuern und über die Erweite- rung der Stempelsteuer nochmals vorzulegen. Angekündigt wurden außerdem noch einige andere Vorlagen, darunter mehrere ältere, die bisher noch keine Erledigung gefun en haben.
Amerika. San Francisco, 2. Februar. (W. T. B.) Die Regengüsse dauern unablässig fort; die Ueber- schwemmung in den vom Sacramentc und San Joaquim durchströmten Thälern nimmt immer größere Dimensionen an.
Afrika. Egypten. Alexandrien, 2. _Februar. (Pest. L.) Zur Nil-Reise des Kronprinzen Rudolf sind bie Dampfer „WMasr“ und „Timsah“ bestimmt, und werden beide
die österreihishe und ungarishe Flagge hissen. Auf dem Nil wird General Abdel Kader und auf dem Suez-Kanal Viktor von Lesseps den Kronprinzen begleiten. i — Kairo, 3. Februar. (W. T. B.) Jn Folge der bei einem hiesigen Garderegiment vorgekommenen Meuterei soll, wie verlautet, cine vollständige Reorganisation der egyptishen Armee unter Einführung einer strengeren isziplin stattfinden. E S Nech "einer dem Reuterschen Bureau aus Cairo, 1. Februar, zugegangenen Meldung ist Signor Giaccone das italienishe Mitglied des Appellhofes, an Stelle des zurü- getretenen Dr. Lapenna zum Präsidenten, und My: Scott, das britishe Mitglied, an Stelle des ausscheidenden Hrn. Letourneux zum Vize-Präsidenten des Tribunals gewählt worden.
Aus dem Wolffshen Telegraphen-Bureau.
London, Freitag, 4. Februar. Der Polizeigerihtshof von Bow Street hat angeordnet, daß Davitt dice 14 jährige Zwangsarbeitsslrafe, zu welcher er im Jahre 1870 verurtheilt worden war, vollständig verbüßen soll.
Archiv für Post und Telegraphie. VBeiheft zum Amtsblatt des Reichs-Postamts. Herausgegeben im Austrage des Reichs-Postamts. Nr. 2. Januar 1881. — Inhalt: Aktenstücke und Aufsätze: Die allgemeinen Fernspre-Einrichtungen in den größeren Städten Deutschlands. — Die cinesishe Sammlung im Berliner Postmuseum. — Der Stand des Gotthardbahn- Unternehmens und die Postbeförderung durch den großen Tunnel. — Drei Briefe des russischen Oberft Przewalski oon seiner CGntdeckungsreise in Central- asien. — Kleine Mittheilungen! Die englische Telegraphenverwal- tung im Jahre 1879/80. — Eisenbahnen ia Cochinchina. — Der Weihnach1s-Posipäkereiverkehc des Jahres 1880. — Zeiischriften- Neberschau.
Landtags- Angelegenheiten.
G 8 Seba (Q D Mee Ber: Bürgermeister Gobbin, Mitglied des Herrenhauses, ist gestorden.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche Vom 28 Santa S n 20 Santa d S, ¿Ur Anmeldung des kommen : 134 Ebeschließungen, 902 Lebendgeborene, 45 Todtgeborene und 545 Sterbefälle.
— Nach der dem Bundesrath vorgelegten Uebersiät der Betriebsergebnisse der Eisenbahnen Deutsdlands im Betriebsjahre 1879 waren Ende dieses Jahres im Reiche an Lauptkabnen 32 890,40 km im Betriebe, und zwar Staatsbahnen und für Rehnung des Staats verwaltete Bahnen 20 623,49 kw, Privatbahnen unter Staatsverwaltung 3551,89 km, unter eigener Verwaltung 8715,02 km. Außerdem waren noch 411,79 km Bahnen untergeordneter Bedeutung im Betriebe (32,15 km Staatsbahnen, 65,14 km Privatbahnen unter Staatsver- waltung, 8314,50 km unter eicener Verwaltuna). Es ergiebt fi dadurch eine Gesammtlänge von 33302,19 km gegen 31 362,37 km in 1878, 3046415 km îin 1877, 29114,38/ km în 1876, 27 474,46 km in 1875, 24 243,19 km in 1874, 22 902,89 km in 1873, 21 668,43 km in 1872, 19 513,50 km in 1871, 18 449,67 km in 1870, Die Vermehrung von 1879 bis 1879 beträgt 80,5 9/9.
Die Länge ter Geleise betrug 42772,20 km (und zwar der ¿zweiten Geleise 9839,73 km, der dritten 42,07 km); dazu kommen noch 411,79 km am Geleise der unfrequentir- 12en Bahnen; im anzen 431:3,99 bm, gegen 4099486 km in 1878, 39 983,21 km in 1877, 38 384,17 km in 1876, 36 564,49 km in 1875, 32 731,00 kin in 1874, 31019,89 km in 1873, 29 131,58 km in 1872, 25 761,81 km in 1871, 24438,45 km in 1870.
Dec Bau und die Ausrüftung sämmtlicher deutschen Bahnen hat bis zum Scblusse des Betriebé jahres 1879 ein Anlagekapital von 8 621 209 351 Æ, d. i. von durchschnittlich 261 364 M für jedes Kilometer der Baulänge von 32 985,44 km erfordert. Davcn sind 30s 065445 „6 aus Extraordinarien, Subventionen u. dgl. ent- uommen., Von dem Anlagekapital kommen:
auf die Staatsbahnen und für Rechnung des Staates verwaltete Bahnea . 5 528 790 186 M PDET TUL L KIN L 270 454 auf vie Privatbahnen unter Staatsverwaltung 1 1C6 504912 , oder für 1 km i 305683 ,„ auf die Nrivatbahren unter Privatver- waltung I H Ea N
Die bis zum Schlusse der einzelnen Jahre von 1870 bis 1879 als Arlagekapital verwendeten Summen betrugen :
im Nark = Prozent tür = Prozent Betriebsjahr im Ganzen gegen das Vorjahr 1kwo gegen das Vorjahr 1879 8 621 209 351 4- 6,80 261 364 — 0,54 1878 8072320511 -+- 204 262 768 0,85 1877 7911 224 778 -+ 595,89 265 025 1,21 1876 7471168 294 -+- 10,12 261 844 5,06 1875 6 784 502 252 -- 10,33 249 224 1,04 1874 6 149 390 760 -+ 10,83 246 666 1,82 -+ —- 1
1 985 914 253 222 559
1873 5 548 642 175 1A 242 264 7,43
1872 4 986 441 457 16,01 225 509 2,38
1871 4 298 359 471 5,56 220 276 0,20
1870 4072167 621 11,79 220718 - 0,59
Die hôcsten Anlagekosten sür 1m Bahnlänge haite am Sw{lusse des Betriebejahres 1879 die Berliz- Potsdam- Magdeburger Eisenbahn mit 444 603 M, die niedrigsten die Rubland-Lauhawmmer Eisenbahn mit 15 640 M erfordert, 64 Bahnen bleiben hinsitli ihrer An- lagekostey für 1 km unter dem Gesammtdurh\{chnitt von 261 364 M und 25 Bahnen baben denselben überschritten.
An Stammaktien waren Ende 1879 konzessionirt 1 551 598 421 M, an Prioritäte-Stammaktien 352 728 900 Á, an Prioritä:8-Dbligationen 2459 963 479 #4, waren bereits amortisirt worden 18285 024 #4 Stamm- vnd Stamm-Prioritätsaktien und 115 243 628 A Prioritäts-Obligationen , zusammen 133 528 652 M
Zur Verzinsung sind von den betheiligten Regierungen, Kreisen, Städten u. |. w. im Jaßre 1879 398 065445 4 Zu- \chüÜsse geleistet worden, gegen 236032702 M in 1878, 258 786 559 A. in 1877, 234624833 A in 1876, 213699216 M in 13875, 118637476 M in 1874, 96950592 M in 1873, 88 547 423 M in 1872, 85361958 A in 1871, 77322163 A in 1870.
Die Betriebseinnahmen des Betriebsjahrs 1879 beliefen si im Ganzen auf 866 513 714 Æ und für 1 km guf 26658 M Die Einnahme aus dem Personentransport bat 216 485008 M oder 24,9 °/9 der Gesammteinnahme betragen, Sie wurde erzielt
|++++++|
(speifishe Personenfrcquenz).
Transport von 143 163312 t (1878:
dur die Befêördcrung von 199 723 410 (1878 293 682 757) Personen, ; wle zusammen 6094 196 670 km 6 086 393 2-76 km), oder für 1 Person durchs{nit:lih 30,5 km zurück- legten. Auf jedes Kilometer der Betriebslänge im wittleren Jahrets- durchschnitt von 32504,64 km kommen somit 187 487 Personen Ez ergab si ferner im Durchschnitt ein Ertrag von 1,08 (M für jeden Reisenden oder von 0,035 4 für | jeden Reisenden für 1 km und von 0,159 Æ für jede ein Kilometer weit bewegte Personenwagenachse. Die Gesammtzahl der von den ; eigenen und fremden Personenwagen auf den deutshen Bahnen zurüdck- | gelegten Acbekilomiter betrug 1360345 959 oder für 1 km 4184 | (\pezifishe Acbscnfrequenz). Aus der Befördcrung von Gepäck, Equi- pagen und Hundcn wurden 12 148 749 S oder 1,4%, der Gesammt- einnahme erzielt.
Auf den Güter ver kehr entfallen 561 896310 # = 64,9 9% der Gesammteinnahme. Diese Einnahme wurde erzielt durch den 134 149 908 t), welche 12 097 828 462 (1878: 10 806 961 937) Lonnenkilcmeter zurüdcklegten. Auf jedes Kilometer der Betriebëlänae im mittleren Jahresdurc- schnitt mit 32 504,64 km kommen somit 372 199 t (\pezifis%he Güter- frequenz). Es ergab sich sonach aus dem Güterverkehr im Durch- \{chnitt ein Ertrag von 3,92 (M für 1 t, vou 0/0047 für 1 Vonnen- filometer und von 0,087 A für jede ein Kilometer weit bewegte Gepädl- und Güterwazenachse. Die Gesammtzahl der von den eigenen und fremden ‘Bepäck- und Güterwagen auf eigener Bahn zurieckgelegten Äwhefkfilometer betrug 6 456 351 202 oder für 1 km
198 629 (s\pezifis&e Achsenfrequenz). Die Vergütung für Ueberlassung von Bahnanlagen und Betriebêmitteln hezw. Beamten an Dritte hat 35701 632 4 = 4,1% der Gesammteinnahme, und die Cinnahme aus sonstigen Quellen 40 282 015 A = 4,79% der Gescimmtceinnahme betragen. Eine Vergleihunz der WBetriebseirnahmen in den leßten 10 Jahren liefert nachstehendes Ergebniß: Betriebs- Mark = Prozent gegen Mark = Prozent gegen jahr im Ganzen das Vorjahr für 1 km das Vorjahr 1879 866 513 714 + 2,07 26 658 2:09 1878 348 982 957 0,34 27 383 1,06 1877 891 897 353 0,62 28 687 5,08 1876 857 245 H8E 1,69 30 222 0,28 1875 843 021 845 6,40 31 906 4.14 1874 I 6,26 BUI2OD 0,05 1873 745 673 125 20 33 269 4,96 1872 670 600 331 142 31 697 1,29 1871 601 846 375 18,89 32 110 13729 1870 506 233 203 O i 28 359 i 2,81 Die größte Einnak me für 1 km Betriebslänge erzielte im Jahre 1879 die Obersclesisce Hauptbahn mit 76 599 6, demnäcst die Main-NeckFar-CEisenbahn mit 56 751 #4, dann die Côln-Mindener Etsenbahn mit 48 460 #, die Berlin-Potsdam-Magdeburger Gisen- bahn mit 47915 4A und die Bergish-Märkische Eisenbahn mit 47 481 4A Die geringste Einnahme hatte die Ruhland-Laucbhammer- Eisenbahn mit 2972 A Von den etgenen und fremden Lol'omotiven wurden auf den deutsden Eisenbahnen im Betriebsjahre 1879 im Ganzen 198 503 950 km (Nutßkilometer) unnd von den eigenen und sremden Wagen aller Art im Ganzen 7 816 697 161 km (Wagen- Acbskilomete) zurückgelegt. Die Gesammteinnahme gewährte hier- nach im Durchschnitt einen Ertrag von 4,36 H für 1 Nuyßkilometer und von 0,111 A. für 1 Wagen-Achskilometer gegen 4,34 4 bezw, 0,112 A im Jahre 1878. E Die Betriebsausgaben betrugen im Jahre 1879 504 274 214 M oder für 1 km 15514 A Von den AusgaLen er.t- allen irn Jahre 1879: : | 1) R T 131920312 6 = 20,16: 2) auf andere persönlihe Aus- S ] a O — s
3) auf sächliche Verwaltungskosten 42 909 275 = 8,51
4) auf Unterhaltung der Bahn- a
5) auf den Bahntrausport .
O) Qu! Great. ., 5
7) auf Benußzunz fremder Bahn» :
anlagen und Betriebsraittel . 34716261 , = 6,88
8) auf joastige sachliche Lusgaben 166357718 , = 83,30 ,
Gine Vergleihung der Betrichs8ausgaben in den 10 leßten Jahren liefert folgendes Ergebniß; i Betriel6- Mark = Prozent gegen Mark = Prozent gegen
jahr im Ganzer das Vorjahr für i km daë Vorjahr 1579 504274214 0,45 15 Sid — O8 1878 506 556 311 - 2 69 16 339 —- 6,80 1877 520 587 484 1,99 17 532 —— 6,38 1876 531 172 743 +- 0,09 18 727 6,76 1875 530 672 877 - 5,50 20 085 4,94 1874 503 013 833 10,13 21130 -+- 83,69 1873 456 747 899 + 22,61 20 378 t- 15, 1872 372 532 347 22,74 17 608 — L 1871 303 511 544 + 18.83 16 193 “t A
+++++++1 |
50 674 228 = 10/00 94 874 367 = 10102 66 273 636 = 19/14
3 3 C 1870 255 499 318 + 9,42 14 308 - 90 Die größt- Ausgabe für 1 km Betriebolänge hatte im Jahre 1879 die Main-Nectar-Eisenbahn mit 34996 4, demnächst die Oberschlesische Hauptbahn mit 29773 M, dann die _Main-Weser Eisenbahn mit 27163 4, die Bergisb-Märkishe Eisenbahn mit 26 802 #6 und die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn mit 26 613 M E Die geringste Ausgabe hatte die Rubland-Lauhhammer-Eisen- bahn mit 2954 M S - Fär 1 Nußkiïomcter sinb im Jahre 1879 2,94 # und für 1 Wogen-Achékilometer 0,064 4 auêgegeben worden, gegen 2,59 bezw. 0,067 A im Jahre 1578. : S Es betrugen tim Jahre 1879 die Betrichseinnahmen 866 513 (14 AMÆ, die Betriebsausgaben 504 274214 Æ und es wurde daher ein Be - triebsübecs{uß von 362239500 H erzielt. Der Betriebsübers{huß betrug: im Be- Mark = Prozent geg-n Mark = Prozent gegen triebsjahr im Ganzen das Vorjahre für 1 km das Vorjahr 1879 362 239 509 b 5,09 11 144 (), N 1878 342 426 646 336 11 044 1877 331 309 869 G O 11 150 1876 326 072 843 4,40 O 1875 312 348 968 +— 7,95 1874 289 337 938 - 0,14 1873 288 925 226 3,07 1872 298 067 984 —_ (0,09 1871 298 334 831 + 18,94 1870 250 823 885 b 595
oder in Prozenten der Betriebsciunahme und des verwendeten An- |
lagekapitals: A d in P on bis : : CataL, In Prozenten der in Prozenten des im Betriebsjahr Betrieb8eianahme Anlagekapitals 1879 41,80 428 1878 40,33 20 1877 38,89 1876 38,04 ‘ 1875 37,05 1874 36,52 ‘ 1873 38,88 D, 1872 44,44 5,98 1871 49,57 6,94 1870 49,55 6,16
26 Ad G 5)
,
Der Ueberscuz betrug in Prozenten der Betriebseinnahme a. bei den Staatébabnen und den für Rechnung des Staats verwalteten Bahnen 41,16, b, bei den Privatbahnen unter Staatäverwaltvng 43,90, e. bei den Privatbahnen unter eigener Verwaltun: 42,35, d, im Ganzen a,—e, 41,85; in Prozenten der Betriebsauszabe a, 69,95, b, 78,24, c. 73,44, d, 71,96; in Prozenten des verwendetez
Anlagekapitals a, 4,02, d, 5,19, c. 4,53, d, 4/29,
3s
Personenkilometer, (188 ;
| Neicbélande
Der Ueberschuß telt si im Jahre 1879 für 1 Nußkilometer auf 1,82 MÆ gegen 1,75 Æ im Jahre 1878 und 1 Wagen-Ahékilo- meter auf 0,047 Æ gegea 9,045 G im Iabre 1878.
Die Verwendung des Ueberschusses na Abzug der Auf-
| wendungen für Meliorationen und Erweiterungen der Bahnanlagen,
Vermebrung der Betrietsmittel 2c. ist im Jabre 1879 in nachst Zen- der Weise erfolgt :
a. von den Staaisbahnen sind zu d:1 Staats-
en E i b. von den Privatbahzen (eiuschließlich der für Rechnung des Staates betriebenen und der unter Staatsverwaltung stehenden) zur Ver- zinsung der Prioritäts-Obligationen, sowie zur Verzinsung bezw. Dividendezablung der Stammaktien und Prioritäts-Stammaftien 163252774 ,
Erstere Summe (a) zuzüglih der Herauszahlurgen an die Mit- eigenthümer stellt in Bezug auf das verwendete Anlagekapital von 4 267 768 188 MÆ eine Rente von 383 % (gegen 3,71 9/9 im Fahre 1878), leßtere (b.) für das zum Bezuçe von Zinsea und Dividenden berechtigte Kapital von 4076 264 326 4, im Durchschnitt eine Ver- zinsung — ohne Garantiezuschüsse — von 4,00 9% (gegen 3,94 % im Jahre 1878), — mit Garantiezushüssen — von 4,37 °%/% (ze en 4,31 % im Jahre 1878) tar.
Die Reservefonds betrugen Ende 1879 19 251 997 #, gegen 17147 862 Æ in 1878, 20946045 M in 1807 135061412 Æ in 1906 23108110) A in 1870 die Evneuerunagafonds 168 432 448 M gegen 144 59206i M in 1878, 122058789 Æ in 1877, 104 903 980 Æ in 1876, 87538410 M in 1875,
An Lransportmitteln waren Ende 1879 vorhanden: 10821 Lokomotiven (Ende 1878: 10 452), 19692 (19051) Personenwagen, 4778 (4999) Gepädwagen, 67 825 (65 683) bedeckte Güterwagen, 4919 (5382) Pferde: und Viehwagen, 140 448 (134 379) offene Gü- terwagen oder pro 10 km Bahn 3,3 (3,4) Lokomotiven, 6,0 (6,2) Personenwagen, 1,4 (1,6) Gepäckwagen, 20,6 (21,3) bedeckte Güter- wagen, 1,5 (1,7) Pferde- und Viehroagen, 42,6 (43,5) offene Güter- wagen,
161791590 A
Kunst, TBissenschaft und Literatur.
Der Monate beriOt der Conta DreutOien Akademie der Wissenscvaften zu Berlin für September und Oktober 1880 (Berlin 1881, Verlag der Königlicten Akademie der Wissenschaften. In Kommission in Ferd. Düramlers Berlags8-Buchhandlung Harrwiz und Goßmann) hat folgenden Jn- balt: Nöldeke, Ueber den Gottesnamen El. — Rammelsberg, Ueber einige neue Produkte der Sodafabrikation. — Ueber die Reduktion der Vanadinsäure auf najjem Wege. — Wesendondck, Ueber Sp:ktra der Kohlenstoffverbindung:-n. — Peters, Eine neue Gattung von Geckonen, Scalabotes thomensis, welhe Hr. Professor D“. Greeff in Marburg auf der westafrikanischen Insel St. Thomé entdeckt hat (Mit 1 Tafel), — Web:ky, Ueber die Krystallform des Vanadinits* von Córdoba. — Vogel, H. C,, Resultate spectralphotometriscer Untersuchungen. — Kundt, Ueber Len Einfluß des Druckes auf die Oberflächenspannung an der gemeinschaftlichen Trennungsfläche von Flüssigkeiten und Gasen und über die Beziehungen dieses Einflusses zum Caaniard de la Tourschen Zustand der Flüssigkeiten, — Ger- hardt, Zwei neu aufgefundene Leibnizishe Manuskripte. — Kirch- hoff, A, Ueber die von Thukydides benußten Urkunden. — Kro- neckder, Bemerkungen zu einer Mittheilung vom 29. Juli d. J. — Studer, Uebersicht über die während der Reise S. M. Korvette „Gazelle“ um die Erde 1874—1876 gesammelten Cchinoiden. (Mit 2 Aalen)
— Von dem „Neuen Archiv der GesellsHaft für ältere deutshe Geschichtskunde zur Beförderung einer Ges \ammtausgabe der Quellenfchriften deutscher Geschichte ves Mittelalters“ ift das 2. Heft VI. Bandes ausgegeben worden (Hannover, Hahnsche Buchhondlung). Darin berichtet P. Ewald über seine Reise nah Spanten im Winter 1878/1879, Derselbe hat hauptsächlich dic Bib- liothe!len in Madrid, im Etcorial und in Toledo füc die Zwecke der Mouumenta durcforscht, aber auch nach Valladolid und Sala- manca einen Auéflug gemacht, sowie Sevilla, Cordoba, Granada, Cadir und Barcelona berührt. Angehänat sind den gesammelten Aufzcichnungen ferner Notizen Über Handschriften in Lissabon. — Us?tber eine Chronik aus Altzelle in der Leipziger Universitäts- Biblio!hek berichtet sodann O, Holder-Egger, welcher in einem weis teren Beiirage für die Ansicht Pert? eintritt, monach der Verfasser Der Gesta abbatum Lobiensiunm, der Abt Folcuin, und der Autor der Gesta abbatum Sithiensium gleichen Namens eine und dieselbe Person sind. — Ina den Miécellen theilt H. Breßlau einen Brief des Erzbischofs Bardo von Mainz aus einer Handschrift der Wolfenbütteler Biblio- thek mit. Derselbe ist nicht nur dethalb beacwtens8wertb, weil er zu den wenigen Dokumenten gehört, die sich direkt auf jenen Kircchenfürsten und Heiligen zurüciführen lassen, sondern auh wezen des Interesses, das er für die neuerdings so oft behandelte Geschichte der kir lichen Wahlen im 11. Jahrhundert bietet. Dann folgen Verse dei 11, Jahrhunderts, von E. Dümniler gesammelt, handschriftlidbe Mit- theilungeu aus Stuttgart und Sharhausen, von W. Watten- bah, ein Beitrag zu den Papstbriefen der brittishen Samm- lung von P. Ewald und endlich eine Gegenüberstellung der von Waiy 1879 neu herausgezebenen Annales Peu- tingeriani mit entspreweaden Stellen aus dem Chroanuicon Elwacense, wodur Wilh:lm Bernhardi zu beweisen sucht, daß erstere niwts als ein Excerpt aus leyteren seien, während bei cinde- ren Notizen vielleiht die Anna!cs Neresheimenses und Eiwanegenses Venußung gefunden hätten. — Ja den „Nachrichten® am Swlusse roird der Verluste an Mitarbeitern gedadt, welche das Jahr 1880 der Sacbe dec Monumenta gebracht habe und dem Prof. Karl Wilb. Niß\ch sowie dem Dr. Joh. Hiller ein Natruf gewidmet, — Was das große nationale Weck jelbst betrifft, so ist von der Ab- theilung WSeript res der 25. Band und ferner von den Poetas Lutini Medii Achvi ein Halbband, enthaltend Poctas Latini Acvi Garolini (bis auf Angilbert und Naso reichend), von E. Dümm!'er, ausgegeben weiden. Von der Sammlung der „Gescbicht- schreiber der deutsen Vorzeit“ sind erschienen: das Leben d:8 h. Norbert ebst der Lebentbeschreibung des Grafen Gottfried ron Kappenberg und Auszügen aus verwandten Quellen, von Pr. G. Hertel, und der Chronik des B, Ottc von Freising, 6. und 7, Bub, ühersezt von Dr, Horst Kobl,
— Die Veränderungen, welche das letzte Jahrzehnt für die Clsaß Lothringen herbeigesübhrt, haben eine Anzahl statistis@-covographiswer Handbücher eritstehen lassen, die alle mehr oder weniger amtlihen Ur*‘prunges innerhalh des gesteckten Rahmens dem Bedürfnisse sehr wohl geuüzten, Immer aber war das behandelte Gebiet nur ein beshränktes, und so sind denn auch be- züglih des ganzen Landes nur Spezialwerke vorbander, welcbe einen einzigen oder einige Zweige der Verwaltung umfassen ; nirgends sind
| alle Brancena behandelt. Der Lieutenant a. D. Oskar Brunkow, | bekannt als Herausgeber des Werkes: „Die Wohnpläte des Deutschen
Reichs*, bat jeyt die Bearbeitung eines Generalgemeinde- und Vrtschafts- Lexikon für Elsaß-Lothriagen unter-
| nommen, welches in alphabetischer Reihenfolge sämmtliche mit einem | Cigennamen versehenen Wobnpläße der Reichélande enthalten wird, j felbst wenn sie nur aus einem Wohnhause kestehen, nebt allen für
die inaere, die Gerichte, Steuer, Schul-, Kircchen-, Militär- und
| Postvecwaltunz erforderliczea Angaben, auch ist hintcr jedem Orte
| die entsprehende Entfernung in Kilometern angegeben. Dem | Buche wird eine auf Grund dex Postkarte bearbeitete, nach den | neuesten amilien Wiaterialien vervollständigte Karte im Mafßstabe
von 1: 420000 beigefügt (52 cm breit, 68 cm lanz), welche alle Octs- s{aften (selbst Cinzelhöfe, Meiereien 2c.) in möglichster Genauigkeit, alle Eisenbahnen, Chausseen, Landwege, die Grenien der Bezirke, Kreiîe, Kantone, Land- und Amtösgcrichte enthält. Da Hr. Brunkow für sein Werk das zuverlässigîte Material benutt, so darf daselbe auf Genauigkeit Anipruch machen. Es wid einen starken Band umfassen uud bei olegaater Ausstattung einschließlich der felzrirten