chmizt, daß dieselbe in der Fol.e in dem im Bau keg:iffc- nen ethno!ogis&en Museum in Berlin in \o viel Säleo, als zu ibrer würdigen Aufstellung erfcrderlih sind, aufbewahrt werde, und daß die zu ihrer Aufbewatrung dienenden Sôêle für immer Ihren Namen tragen. Bis zur Vollendung des ethnologischen Museums wird die Sammlung in dem Ausftellungssaale des neuen Kunstgewerbemuseums in Berlin aufbewahrt und auc dieser Saal für die Dauer der provisorishen Aufstellung mit Ihrem Namen be- zeibnet werden. Zuzleih \prede Jh Ihnen Meinen Dank und Meine volle Anerkennung für diese von warmer Ankbänglicbkeit an das Vaterland zeugende Schenkung einer für die Wissenschaft fo hoc- bedeutenden Sammlung aus, und gebe Mid) dcr Hoffnung hin, daß es Ihnen auch ferner vergönnt sein werde, in Ihrem uneigennüßigen Wirken der Wissenschaft zur Ehre des Vaterlandes gicich bedeutende Dienste zu leisten wie bisher. Berlin, den 24. Januar 1881. Wilhelm. Án den Dr, Heinrih Schliemann in Athen.
Was den Jnhalt und die Bedeutung der Sammlung be- trifft, so wird es genügen, daran zu erinnern, daß Dr. Schlie- mann seit dem Jahre 1871 in Hifsarlik, der Stätte, in wel- cher er in Uebereinstimmung mit einer großen Zahl von Ge- lehrten das homerishe Troja wiedererkennt, mit großer Energie und dem Aufwande sehr bedeutender Geld- mittel ausgedehnte Ausgrabungen veranstaltet hat, Deren mMevrtvüurdiae CGracbnie «œ in dem 0 eben erschienenen umfangreihen Werke: „Jlios, Stadt und Land dev OVoNane Ce N BroClaus; 1881) im Zusammenhange bvargelegt hat. Jndem er mit seinen Untersuhungen den Boden der in spöterer Zeit an dieser Stelle errichteten griehischen Stadt durchbrach und die Reste alter Kultur in immer- größeren Tiefen verfolgte, ge- lang es ihm, die Existenz einer Reihe übereinander liegender, durch Reste von Bauwerken und zahlreihes Geräth von Stein, Thon und Metall in ihrer Besonderheit charakterisirter Besiedelungen derselben Städte noGzuweisen, von denen cine der am tiefsten liegenden als eine feste, durch Brand zer- Ote S O Dae N Ne S a U O Die Unte Den Namen des SWRBeS des Priamus berühmt gewordene Gruppe von Bechern aus Gold, Elektron unv Silber, von goldenen Diademen, Arm- spangen, Halsbändern und Ohrringen, von kupfernen Waf- fen 2c. fand, vie augenscheinlih in eine Kiste zusammengepackt gewesen war und sih, wie manche ähnliche, aber weniger ausgedehnte Schäße, unter Schutt und Asche bis in unsere Tage unversehrt erhalten hatte. Zn diesen auch durch den Metall- werih ausgezeihneten Funden gesellt sih eine sehr große Zahl von anderem Geräth: Waffen, Messer, Krüge, Näpfe, Kannen, Tiegel, Spinnwirtel, auch Jdole der verschiedensten Art, so- dann Schädel und Gebeine, Speiseüberreste und andere Ab- {älle — kurz die mannigfahsten Beweise einer uralten, bis dahin uns völlig unbekannten Kultur, innerhalb deren wieder je nach den verschiedenen Fundschichten verschiedene Phasen zu ertennen sein werden.
Wenn man bedenkt, daß in die Periode dieser aus Ene E U 2 und mehr Fuß aguftauchenden Denkmäler kein anderes Mittel geschichtlicher Forschung zurüctreiht als etwa die Sprachvergleichung, so läßt sich die Bedeutung Dieser Funde ermessen, denen dur die Beziehung auf das homerische Troja noch ein ganz eigen- thümliches historishes Jnteresse zuwächst. Auch aus späterer
griechischer Zeit birgt die Sammlung bedeutende Monumeute: |
so eine vorzüglih s{höne Metope mit einer Darstellung des Sonnengottes auf seinem Viergespann, welche dem 4, Jahr- hundert vor Christo anzugehören scheint.
Die ganze Sammlung, welche in den leßten Jahren in 28 Schränken und Schautischen in einem der überglasten Höfe des South-Kensington-Museums in London aufgestellt gewesen 1war, ist, in 40 Kisten verpackt, bereits hier angelangt. Diese bleiben zunächst uneröffnet, da Dr. Schlieaann sich die Ausstellung ver Sammlung selbst vorbehalten hat und beab- sichtigt, zu diesem Zweck mit seiner Gemahlin im Mai d. J. nah Berlin zu kommen.
Die obigen Hinweise werden genügen, um die ungewöhn- lihe Bedeutung der Schenkung Dr. Schliemanns anzudeuten. Seine Sammlung wird für immer der Gegenstand wissenschaft- liher Forshung und allgemeinen Jnteresses und ein dauern- des Denkmal bleiben für seine rastlose und opferfreudigae Energie und für seine warme Hingabe an Wissenschaft und Vaterland.
— Der Bundesrath hat zur Ausführung des §8. 21 des Geseßes über die Erwerbung und den Verlust der Bundes- und Staatsangehörigkeit vom 1. Juni 1870 unterm 20. Januar 1881 beschlossen: 1) Es seien die Heimath\c{cheine nach deni nachstehend abgedruckten Formular auszustellen ; 2) die Gültig- keits dauer eines Heimaths\sheines dürfe auf einen längeren Zeitraum als fünf Jahre niht bemessen werden.
Deut es Neid (Königreich Preussen.) Heimathschein.
Von de(r) unterzeichneten (Regierung) wird dem (Namep, Stand und Wohnort), geboren am . . ten E zu , zum Zwecke des Aufenthalts im YAus- ¡ande hierdurch bescheinigt, daß derselbe, und zwar durch (Abstammung, Naturalisation etc.} vie Eigenschaft als (Preusse) besißt.
Gegenwärtige Bescheinigung gilt nur auf die Dauer von
a QUOEEL)
Durch d'ese Fristbestimmung werden jedoch die Vestim- mungen der Verträge nicht berührt, welche deutscherscits wegen Uebernahme von Angehörigen oder vormaligen Angehörigen
®") Deutsche, welcbe das Bundesgebiet verlassen und si zehn Jahre lang ununterbrowen im Auélande aufhalten, verlieren dadur ibre Staatsangehörigkeit. Die vorbezeichnete Frist wird von dem Zeitpunkte des Austritts aus dem Bundesgebiet oder, wenn der Aut- tretende si im Besitze eines Reis: papieres oder Heimath scheine? be- findet, von dem Zeitpunkte des Ablaufs ticser Papiere an gerenet. Sie wird unterbrechen dur die Eintragung in die Matrikel cines Kaiserlicen Konsulats. Ihr Lauf beginnt von Neuem mit dem au die Löschung in der Matrikei folgenden Tage.
Der biernach eingetretene Verlust der Staatsangebörigkeit erstreckt sih zuglei auf die Ehefrau und die unter väterlicher ewalt steh u- den minderjährigen Kinder, soweit sie sich bei dem Chemanne, be- ziehungdweise Vater befinden, __ (S. 21 des Gesehes vom 1. Juni 1870 über die Erwerkurg und den Betlust der Bundet- r.nd Staatëangehörigkeit fBundet-Gesetz- tlatt S.ite 355] ) : i
des Deutschen Reichs mit anderen Staaten abgeschlossen wor- den find.
(Königlich preussische Regierung.)
(Unterschrift.)
— Der Schlußbericht über die vorgestrige Sißung “reaus der Abgeordneten befindet sih in der Ersten Veuage.
— Jn der heutigen (55.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher die Staats-Minister Maybach, Bitter, von Puttkamer und Dr. Lucius nnd mehrere Kommissarien beiwohnten, wurde zunächst das Verzeihniß solcher Petitio- nen, welche von den Kommissionen zur Erörterung im Plenum nicht für geeignet erachtet worden sind, durch Kenntnißnahme gebilligt. Hieran {loß sich die dritte Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Bewilligung von Staats - mitteln zux Hebung der wirihswhatlihen Lage in den nothleidenden Theilen des Regierungsbezirks Oppeln. Der Abg. Dr. von Chlapowski nahm die polnische Bevölkerung Oberschlesiens gegen die Angriffe in Schuß, die bei der zweiten Berathung gegen sie erhoben worden seien ; namentlih bestritt er die Behauptung, daß die katholische Geistlichkeit Dberschlesiens fozialdemokratishe Agitationen getrieben habe. Der Abg. Dr, Holze erläuterte seine Behauptung von der sozialdemokratishen Tendenz des katholishen Klerus dahin, daß derselbe in der politishen Agi- tation die Arbeiterbevölkerung gegen die Arbeitgeber auf- gebeßt habe. Die polnishe Bevölkerung sei übrigens gut PaivioU O UnD U O als Dre De 200: Ka at Do en, dag De Pon Der: \schlesier ein Zweig der großen polnishen Nation seien ; man dürse nicht immer von der Anschauung ausgehen, daß die Oberschlesier über kurz oder lang Deutsche werden würden. Nach einigen kurzen Bemerkungen der Abgg. Dr. Franz und Bachem wurden die §8. 1—10 unverändert genehmigt. Bei 8. 11 nahm der Abg. Frhr. von Huene das Wort und kam auf einen Vorfall aus der ersten Lesung zurück. Damals habe der Abg. Büchtemann ein Telegramm aus der Stadt Falkenberg vorgelesen, in welchem beantragt sei, die Noth- standslinie Ovpeln-Neisse anders zu führen als beabsichtigt. Es set darin die Jnsinuation ausgesprochen, daß die projektirte Trace zum Boriheil einiger Großgrundbesißer beabsichtigt sei. Der Nedner wies diese Jnsinuation als eine Beleidigung der be- treffenden Großgrundbesißer zurück, DexGrund desVorwurfsSti- tens der Stadt Falkenberg liege darin, daß die Stadt wünsche, der Bahnhof solle auf städtishes Terrain kommen, damit die Balhn zu den Kommunalabgaben herangezogen werden fönne und der Verkehr sich nicht auf die umliegenden Dörfer konzentrire. Der Abg. Dr. Virhow bestritt die Berechtigung der Bahn Oppeln - Neisse, die man Mt al Mothtandsz bahn bezeichnen könne. D Bahn gehe Ur 100 unbewohnte Gegenden und berühre den eigentlichen Noth\tands- distrikt gar nicht, sondern hauptsählich Waldungen, die in Besiß von Großgrundbesißern seien. Darin könne er keine unehrenhafte Handlung erblicken, daß die Großgrundbesißer O O Nee Daten 008 e Bn U hr Terrain gehe. Ebenso bemüße fh die Stadt Fal- tenberg mit Recht, daß die Linie möglihs|t nahe an die Stadt gel gt werde. Das frühere Telegramm aus Falkenbe:g beruhe allerdings auf falschen Vorausseßungen; so schr er das auch bedauere, habe er doch keine Veranlassung, den Großarund- besißern noch eine besondere Ehrenerklärung auszustellen. N einen Uen Bemerilgen der Ug hr. Von QUENE Und V Von QCudeovano Und Ver Laa wurde das ganze Geseh nah den Beschlüssen in zweiten Lesung unverändert angenommen. — Es folgte die dritte Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffen die Bete des GSidales Der Dent Bal CINer Eisenbahn von Rybnik nah Sohrau, von YPppeln nah Neisse mit Abzweigung von Shiedlow nas Grottfau und von Kreuzburg über Lubliniß nad; Darnowis Ver Abg. Pr. Vir0ow pra une Ver- wunderung darüber aus, daß die Oberschlesische Eisenbahnges- il- schast grade die Linie Rybnifk-Sohrau in Vorschlag gebracht h1be, obgleih der Wunsch der interessirten Theile dahin gehe, daß eine Lin ie Orzesche-Sohrau gebaut werde. Er bitte den Eisen- bahn: Vinister, seinen Einfluß auf die Oberschlesishe Cisen- bahngesellschast, der man eine bedeutende staatliche Beihülfe gewähre, aufzubieten, um sie von dieser Linie abzubringen. Dex Vänister der öffentlihen Arbeiten Maybach bemertte, daß die Linie Rybnik-Sohrau niht von der Oberschlesisczen Eisenbohngesellshaft, sondern von den Provinzialbehörden in Borschlag gebracht worden sei, die ihre wohlerwogenen Gründe dafür gehabt hätten. Eine stärkere Einwirkung auf die Eifenbah1gesellschaft sei nicht möglich, da er bezeits gethan habe, was ihm gesclich und vertrogzmäßig zustehe; es Je Cbe dUO Ot au bamwnren Day Die Vibers schlesische Eisenbahngesellschaft das Jnteresse der Landes- theile im Auge habe, in dencn ibr Eisenbahnney liege. — Hierauf wurde nah einigen Bemerkungen der Abgg.
Dr. Virchow und Holy das Gesey unverändert angenommen. ( Bei Schluß des Blattes begann die 3. Berathung des |
Geseßentwurfes, betreffend die Ausführung des Reichsgeseßes über Abwehr und Unterdrückung von Vielhseuchen.
— Die mündliche Aufforderung zur Begehung | eines Verbrecbens, welche niht an Gewährung von Vor- | theilen irgendwelcher Art geknüpft ist, ist nah einem Urtheil | des Neichsgerichts, Il, Strassenats, vom 12. November |
v. c3., selbst dann straflos, wenn die Aufforderung mit anderen hie Aufforderung bekräftigenden Handlungen, insbesondere mit
der Verabreichung der Mittel zur Ausführung des Verbrechens | nicht statifinden können, so wird die Vermählung jedenfalls | bis zum Monat Oktober verschoben werden.“
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich |
verbunden gewesen ist.
oidenburgische Staatsrath Selkmann ist hier angekommen.
Bayern. München, 4. Februar. (Allg. der Kammer der Reichsräthe widmete heute der zweite
Präsident, Freihecr von Schrenk, den verstorbenen Reichsräthen |
von Pôzl und Graf von Preysing ehrenvolle Nachrufe. Qr. von Neumayr reserirte dann über den Entwurf eines
isziplinargeseßes für rihterlihe Beamte; derselbe gelangte | den bestehenden Verhältnissen Rechnung. ! er abgeschlossen ist, erfüllt einen | i Hauben- shmied über den Geseßentwurf, betreffend die Aufhebung der |
nach den Anträgen des Vierundzwanziger-Ausshusses zur ein- stimmigen Annahme. Hierauf berichtete Hr. von
Neujahrsgelder der ZJsraeliten. Demselben wurde in UNeber- einstimmurg mit dem Veschlusse der Abgeordneten kginmer mit Einstimmigkeit beigetreten; fomit is ein erzielt. Den Anträgen auf Abänderung mehrerer Bestim-
| Lothr. Zkg.)
Sa) U |
mungen der allgemeinen Bauordnung ward ebenfalls im Ein- klange mit den Ausschußanträgen beigestinumt.
Der Auss{chuß der Abgeordnetenkammer für die Novelle zum Landtagswahlgeseß hat in seiner gestern Abend abgehaltenen Sißung nur den Art. 1 erlediz:t und den- selben mit der Abänderung angenommen, daß für die Be- rechnung der Zahl der Abgeordneten — wie bisher je einer auf 31 500 Seelen — nicht die jeweils legte Volkszählung, sondern, bis zur anderweitigen geseßlichen Regelung, jene von 1875 maßgebend sein soll. Danach würde die Zahl der Mit- glieder der Kammer ¡bis auf weiteres eine konstante bleiben und da die Zählung von 1875 eine Bevölkerung von 5 022 390 Seelen ergeben hatte, 159 Abgeordnete, dermalen 156, zu wählen sein. Der Ausshuß wird seine Berathungen heute Abend fortseßen.
— 5. Februar. (Allg. Ztg.) Bei der im Ausschusse für die Novelle zum Wahlgeseß gestern Abend fortgeseßten Debatte nahm Art. 2 -— Bildung der Wahlbezirke — die ganze Sißung in Anspruch. Die von Abgeordneten aus der patriotischen Fraktio;: — Frhrn. von Soden und Dr. Daller — eingebrahten Modifikationen, insbesondere diejenige, daß, abgesehen von Stadtgemeinden, in keinem Wahlbezirke weniger als zwei Abgeordnete sollen gewählt werden dürfen, während nach dem Regierungsentwurfe Wahlbezirke mit einem Abge- ordneten auch fernerhin zulässig sein follen, wurde von den Abgeordneten aus der liberalen Fraktion, sowie vom Minister des Jnnern bekämpst. Dieselben gelangten {ließlich, jedoch nur durch Stichentscheid des Vorstandes, des Abg. Jörg, zur Annahine. —- Die Staatsregierung hat den Geseßentwurf bezügli der Fnnungen den Handels- und Gewerbekammern zur Begutachtung vorgelegt.
— 6. Februar. (W. T. B) Jn der heutigen Sigzung der Abgeordnetenkammer erklärte der Minister des ZJnunern, daß er die Jnterpellation Jöôrgs, betreffend die Stellung der Regierung zu dem Unfallversicherungs- geseb, in einer der nächsten Sizungen beantworten werde. — Das Ausführungsgeseß zu dem Viehseuchengeseße wurde nah den Anträgen des Ausschusses einstimmig genehmigt.
ABürttemberg. Saa D ear Der S meer aus Cane l Seoruar ree Majestäten befinden sich fortwährend rei wohl; sie bewegen sih zur gewohnten Zeit im Freien und die Königin sißt oft Stunden lang in dem sonnigen Garten bei der Villa. JJ. MM. sehen nun wieder häufig Gäste bei sich ; heute wird der Besuch des Prinzen Hermann zu Sachsen-Weimar erwartet, wel- cher gegenwärtig in Nizza verweilt.
—- Das K. Staats-Ministerium hat mit Note vom 3. dem Präsidium der Kammer der Standesherrn den Entwurf eines Ausführungsgeseßes zum Reichs- Ce Uber De M Uno Uerd u ag oon Viechseuchen, nebst Motiven zur weiteren Behandlung übergeben. — Ueber die Bevölkerungsausfsnahme in Württemberg nah der Zählung vom 1. Dezember 1880 T Det S N in Der Lage C NAMITICHNLNOCN VOVs läufigen Ergebnisse mitzutheilen: Bei der am 1. De- zember 1880 stattgehabten Aufnahme der Bevölkerung sind 1970132 Ortsanwesende gezählt worden, 88 627 eron Obe 42/01 Pot Mo als Vel De Az n von 1 DEanbe 18/5 Ie Bevotterung vers theilt fih auf 951 464: (48,29 Proz.) männlihe und 1 018 668 (51,71 Proz.) weibliche Personen. Gegenüber der Volkszäh- lung vom 1. Dezember 1875 hat die Bevölkerung zugenommen in dem Neckarkreis um 314 524 (5,87 Proz.), in dem Schwarz- waldkreis um 17 709 (3,89 Proz.), in dem Jagstkreis um 16 776 (4,28 Proz.) und in dem Donaukreis um 19 618 (4,37) Köpfe. Die Zählung ergab für den Stadt-Direktionsbezirk Stutigart eine Bevölkerung von 117 021 Einwohnern und im Vergleiche mit der Zählung vom 1. Dezember 1875 einen Bevölkerungszuwachs von 9748 Köpfen oder 9,07 Proz.
Sachsenu-TWeimar-{Fisenach. Weimar, 4. Februar.
| (Dr. J.) Dex Landtag hat die Vorlage, betreffend die Er-
höhung der Besoldung der Verwaltungsheamten, abgelehnt.
Eisaß-Lothringen. Straßburg, 4. Februar. (Els.- i ) Der Landesaus schuß hat in seiner gestrigen 18, Plenarsißung die Licenzsteuerdebatte noch nicht zum Ab- \{chluß gebracht. Mitglied Nessel brachte folgenden Antrag ein :
Der Lanveëausshuß wolle bes&ließen: Die Regierung zua ers
! suchen, ein Licenzsteuecgesez in E: wägung zu ztehen, das auf folgen=«
der Grundlage bcrußt: 1) Die Swharkitätten aller Art sind mit einer festza Licen;steuer, die auf cinen Bruchtheil des jetzigen Durch- \bnittésaße# herabzuseßen ist, zu belegen. 2) Der sich ergebende Ausfall wi d durch eine besondere Liceazgebühc gedeckt, weclcce von denjenigen Schankstätten zu tragen ist, welche Alkohol zu einem Preis z ycrkaufen, der unter cinem f.stgeseßten Minimalbetragz? bleibt.
Der Unter-Staatssekretär von Mayr erklärte, wenn der Antrag Ness.l zur Annahme gelange, werde die Regierung ihn mit den Kommissionsbeschlüssen (deren Annahme er glaube erwarien zu dürfen) in Erwägung ziehen, doch wolle er seine persönlichen Bedenken gegen den Antrag nicht verhehlen. Um
| 51/, Uhr ward die Fortseßung der Diskussion vertagt.
— 5. Februar. (W. T. B.) Der Land esaus\chuß
| hat in seiner heutigen Sißung einen Antrag auf Be-
steuerung der Weinfabrikation angenommen, nachdem
| die Negierung sich mit demselben einverstanden erklärt hatte.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 4. Februar. Die „Bub. Corr.“ meldet: „Ueber den Zeitpunkt der Hochzeit des Kron- prinzen Nu dolf ist noch kein Beschluß gefaßt worden ; sollte aber die Feierlichkeit in der ersten Hälfte des Monats Mai
Pest, 3. Februar. (Pol. Corr.) Der Ausgleich mit Kroatien dürste die rihtige Mitte zwischen den rechtlich be- gründeten Ansprüchen Kroatiens und den Jnteressen Ungarns getroffen haben. Kroatien hätte das Recht, nah dem §, 11, XXX, Artikel vom Jahre 1868, zu fordern, daß es nach der Einverleibung der Militärgrenze durch 54 bis 55 Abgeordnete 1m
| Pester Parlament e vertreten sei, und indem seine Regni-
folardeputation mit 40 Stimmen vorlieb nimmt, trägt sie Der Pakt, so wie längst gehegten Wunsch der Kroaten, deren Territorium hiermit um die Hälfte ver- größert wird. Wenn man die Angelegenheit fo klarstellt, wirb
| man der oppositionellen Behauptung wohl keinen Glauben | schenken können, daß Herr von Tisza sich bei Abschluß dcs8 Gefsammtbeschluß |
Jaktes von der Rücksicht auf das Ergebniß der Konsumsteuer- debatte leiten licß und die Erhöhung der kroatishen Dele
gation auf die Zahl von 40 nur deshalb konzedirte, um sich / hier befindlichen radifalen Klubs und mehrere tausend Zu-
die Majorität mit Hülfe der Kroaten zu sihern.
— 5. Februar. (W. T. B.) Der „Ungarischen Post“ zufolge wird die ungarische Regierung die nächste Staats- anleihe abermals dur die Emission fünfprozentiger Papier- rente beschaffen. Diese Emission findet wahrscheinlich in der zweiten Hälste des laufenden Jahres stait, da der Bedarf für die ersten beiden Quartale bereits gedeckt ist. Die Emissions- ziffer wird sih auf efffektive 15 Millionen Gulden belaufen.
Großbritannien und Jrland. London, 4. Februar. |
(Allg. Corr.) Etwa 150 konservative Unterhaus- mitglieder traten gestern in der Wohnung Lord Beacons8- fields zusammen, um sich über die Haltung der Opposition der von Mr. Gladstone im Unterhause beantragten Abände- rung der Geschäftsordnung des Hauses gegenüber s{lüssig zu machen. ér Ti Aufmerksamkeit auf den umsichgreifenden Mangel an Anstand und Würde lenkte, der sich seit dem Rüccktritte der konservativen Regierung gezeigt habe, und die heutigen Verhandlurgen mit der Leitung des Unterhauses während seiner Regierung verglih, Ec ermahnte die Partei, jeden inneren Zwiespalt, von dem bislang nichts oder nur wenig zu bemerken sei, zu vermeiden, und die Nothwendigkeit im Auge zu behalten, Alles aufzubieten
Majestät Regierung behufs Niederhaltung der Obsiruktion so viel als möglich wieder herzustellen. Das von Sir Stafford Northcote vorgeschlagene Amendement scheine ihm ein gerechtes und verständiges und werde wohl die Unterstützung der ganzen konservativen Partei finden. Sir Stafford Northcotz ergriff hierauf das Wort und legte in eingehender Weise die Gründe dar, welche ihn zu der Annahme bestimmten, daß sein Amendement allen Wünschen und Anforderungen der konservativen Partei entspräche. Dbgleich es zu einem förmlihen Beschlusse nicht fam, schien die Versammiung doch im Allgemeinen zu Gunsten der Vorschläge Sir Stafford Northcote's eingenommen zu sein.
Die irischen Abgeordneten, deren Führer Mr. Parnell ist, traten vorgestern zu einer Besprehung der parla- mentarishen Situation zusammen. Jm Laufe der Diskussion schlug Mr. D’'Connor Power vor, daß die irishen Depu- tirten sich jeßt aus dem Unterhause zurückziehen sollten, um ihre Wähler zu Rathe zu ziehen und sich durch deren Wünsche leiten zu lassen. Dieser Rath wurde indeß abge-
lehnt und beschlossen, das Verhalten des Sprechers in Bezug |
auf die Abstimmung über Mr. Forsters Bill anzufechien. Eine in diesem Sinne abgefaßt» Resolution {ließt mit den Worten: „Es ist wesentlih für die Erhaltung der altherge- brachten und unbezweifelten Rechte von Vitgliedern des Hauses der Gemeinen und der Freiheit der Debatte, daß ein Aus- chuß ernannt werde, der in den Archiven dieses Hauses nah irgend einem Präcedenzfall für das Verhalten des Sprechers suchen soll“. Ferner wurde beschlossen, die Opposition gegen die Zwangsbill in allen ihren Stadien, soweit es die Formen des Hauses gestatten, fortzuseßen. Mr. Gray, Mr. Dawson und andere Homerule-Abgeordnete, die Ein- ladungen zu dem Diner des Sprechers am nächsten Mitt- woch- acceptirten, haben Letterem schristlich angezeigt, daß sie jeßt seine Gastfreundschaft nicht annehmen können.
Unverzüglih nach ihrer Suspension traten die An- hänger Parnells in einem Ausschußzimmer des Haufes ver Gemeinen zu einer Konferenz zusammen, um über ihr künftiges Verhalten Beschlüsse zu fassen. Die Sißung dauerte fast drei Stunden und war eine äußerst erregte. Es machte sich
einigeMeinungsverschiedenheit über das einzuschlagendeVerfahren |
geltend. Mr. D'Connor Power schlug vor, daß die Partei sich aus dem Unterhause zurückziehen und von ihren Wählern in Jrland neue JZnstruktionen einholen follte. Dieser Vorschlag fand indeß nur geringe Unterslüßung und nach langer Diskussion wurde der Erlaß eines Manifestes an das irische Volk be- \chlossen. Das Manisest ist an tie „irische Race im Jn- und Auslande“ gerichtet und mißbilligt in starken Ausdrücken das
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Lord Beaconsfield hielt eine Anspracze, in welcher |
: j t um die cingebüßte | Würde des Unterhauses vermittelst einer Unterstüßung Jhrer |
schauer beiwohnten. Die vorgeschlagenen Resolutionen, welche fsih gegen die Politik der Regierung in der irishen Frage aussprechen, wurden angenommen ; von Personen von Ansehen oder Bedeutung war die Versammlung nicht besucht.
Frankreich. Paris, 5. Februar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer seßte heute die Berathung des Preß- geseßes fort, nahm die noch ausstehenden Paragraphen an und beschloß mit 411 gegen 3 Stimmen, nicht in die zweite Berathung der Vorlage einzutreten. Die Verathung des An- trages Labuze's, die Befreiung der Seminaristen vom Mi- litärdienste vollständig aufzuheben, wurde mit 263 gegen 221 Stimmen bis zur Berathung der vom Kriegs-Minister ein- gebrachten Vorlage, betreffend die Rekrutirung der Armee, vertagt. Hierauf begann die Kammer die Berathung des Ehescheidungsgeseßes. Die Berathung des Antrages Bardoux, betreffend das Listen-Skrutinium wurde auf die nächste Tagesordnung gesetzt.
Spanien. Madrid, 6. Februar. (W. T. B.) Der Ministerrath beschloß, den Cortes einen Gesehentwurf wegen Verschiebung der Amortisirung der amortisirbazren Sculden unverweilt vorzulegen.
Griechenland. Athen, 5. Februar. (W. T. B.) Nach dem der Deputirtenkammer von der Negierung vorgelegten Geseßentwurf über die Armee wird der Effektivbestand n E für das Jahr 18381 auf 82824 Mann erhöht.
— 6. Februar. Jn der Deputirtenkammer verlangte der Deputirte Messinezi, damit die Kammer in der türki} ch- griechischen Grenzregulirungsfrage einen definitiven und kühnen Entschluß fassen könne, die Vorlegung der bezüg- lihen diplomatishen Aktenstücke. Der Minister - Präst- dent Komunduros erwiderte, eine Diskussion hier- über sei inopportun, der Griechenland vorgezeichnete Weg sei der der Ausführung der Berliner Beschlüsse und seit sener Berufung auf den Posten des Ministerpräsi- denten sei keinerlei diplomatishes Schriftstück in dieser Ange- legenheit gewechselt. Komunduros erklärte ferner, da die Mächte günstig für (Briehenland gestimmt seien, dürfe man dieselben nicht tadeln, wenn sie Griehenland aufforderten, sich niht zu übereilen. Jn der That halte es auch die Negierung für nothwendig, daß man sich nicht übereile, daß man aber m t Lebhaftigkeit für die Juteressen des Vaterlandes thätig sei. — Die von der „Pester Korrespondenz“ veröffentlichte, angeb- lih von dem Ministerpräsidenten Komunduros an den französischen Gesandten Grafen Mouy gerichtete Note wird in Negicrungskreisen als fal #\ch bezeichnet.
SULte Von ann De C Nebruar (8 S D) Die Pforte hat ein Dekret, betreffend die Einführung einer Wang teuer auf Smmobilien und ein Debret, be: treffend die Ausdehnung der Verpflihtung zum Mi- litärdienst auf Konstantinopel, welches bis dahin da- von durch ein Privilegium befreit war, dem Sultan zur Ge- nehmigung vorgelegt. — Dem Botschafter Tissot sind die
| mnstruktionen der französishen Regierung betreffs des Nund- | \hreibens der Pforte vom 14. v. M. nunmehr zugegan- gen — Vom „Ball“ wivd die State der in Ohessalien
Verhalten des Parlaments, räth indeß der Bevölkerung an, |
die Grenzen einer konstitutionellen und friedlihen Agitation um fein Joia zu überschreiten, Die irischen Abgeordneten würden troß des ihnen zugefügten {weren Unrechts ihre Pläße
im ünterhause behalten und fortfahren, dort ihre Pflicht zu |
thun. Das Manifest is von Mr. Parnell im Namen der
übrigen irishen Mitglieder unterzeichnet.
Die Dubliner Landliga trifft Vorkehrungen zur Ab-
halturg eines National-Konvents, der zusammentreten so!!, soba:d die irishe Zwangsbill Gefegeskrast erhalten hat.
Jm Kriegsministerium ist von Sir George Colley tas folgende vom 3. ds, datirte Telegramm eingegangen: „Alles ruhig. Jch habe das Lager nach einem neuen Terrain verlegt und sämmtliche Wagen nah Newcastle zuriü@ckgesandt. Die Boeren exrichten Schanzen auf den Anhöhen. Die telegra- phishe Verbindung mit dem Lager ist eine vollständige.“
Aus Durban vom 3. ds. meldet ein Reutersches Telegramm, daß die Boeren dem Vernehmen uach knapp an Mundvorräthen sind
Der Kap - Regierung kostet der Krieg gegen die Basutos kis jeßt niht weniger als eine Million Pfund Sterling. Dieses Geld ist von den Lokalbanken ohne direkte Genebmigung des Parlaments entliehen worden. Da diese ungewöh- liche Ausgabe große Bestürzung in der Kolonie ver- ursacht hat, ist das Kap-Parlament eher wie gewöhnlich ein- berufen worden, um die Geldfrage zu erörtern. D:n neuesten Berichten vom Kap zufolge tritt die Kammer am 25. März zusammen.
Aus der Kapstadt wird unterm 2. d. gemeldct:
__ Die Rebellion in Transkai ist niedergeworfen worden, Die Streitkräfte des Obersten Wawell, des Kommandanten Wullovghly und des Obersten Vakec, im Ganzen 2000 Mann stark, sind folgli% füc déx. Basutokrieg verfügbar geworden und bereits nach dem Basutolande abgegargen. Ferciras Transvaal-Neiterci ift ebenfalls von Leribe nah Mafeteva dirigirt worden.
— 5. Februar. (W. T. B.) Das Reutersche Bureau meldet aus Cape Coast Castle vom 23. v. M.: Ein hier eingetroffener Abgesandter des Königs der Ashantis ver- langte die Auslieferung des in die Kolonie geflüchteten und ih gegenwärtig noch in derselben aufhaltenden Eingeborenen- häupilings Gainin und machte die Kolonialregierung, falls sie die Auslieferung verweigern sollte, für die Folgen ver- antwortlih. Der Geuverneur hat die Auslieferung abgelehnt und eine Compagnie eingeborener Truppen mit 3 Geschüßen nach Prahsue abgesandt.
— 7. Februar. (W. T. B.) Gestern Nachmittag fand auf dem Trafalgar Square eine Kundgebung gegen die irische Zwangsbill und gegen das Verfahren der Regie- rung den irischen Deputirten gegenüber statt, welcher viele der
und Epirus befindlihen türkishen Armee auf 100 000 Mann geschäßt; außerdem jei eine Reserve von 40 000 Mann in der Bildung begriffen, wovon die eine Hälfte nah Janina,
| die andere nah Trikala dirigirt werden würde.
— 4 Sou Qalbar Cent 1 als auße ordentliher Kommissar zur Beilegung der tür ki}ch- persischen Differenzen an die persishe Grenze entsendet worden.
— Aus St. Petersburg, 6. Februar, meldet „W. T. B.“ : Die Wiener Meldung, die Pforte habe es abgelehnt, ihre Zugeständnisse an Griechenland zum Voraus anzugeben, die Pforte werde indeß ihre Vertreter bei den Mächten zu der Mittheilung ermächtigen, daß sie zu bedeuten- den Opfern bercit sei, wird von der „Agence Russe“ cls un: begründet bezeihnet, Die Mächte hätten der Pforte gegen- über eine deraritge Forderung gax nicht gestellt, seien vielmehr übereingekominen, die Eröffnungen der Pforte zu hören, uni danach zu ecmessen, ob dieselben eine Basis für Unterhand: lungen böten,
— Wie der „Pol. Corr.“ aus Philippopel gemeldet wird, ift mit der Ausführung des von der ostrumelischen Provinzialversammlung kurz vor der Schließung ihrer Session gefaßten Beschlusses, den fünften Theil der ostrumeli schen Miliz auf Urlaub zu entlassen und auf diese Weise den Effekt (vstand derselben von 5000 auf 4000 Mann zu reduzi- ren, vereits derzeit begonnen worden, fo daß diese Maßregel bis zum Schlusse des laufenden Monates ins Werk gesetzt sein wir». Dieser Umstand sei als ein weiteres und bemerkens- we.thes Anzeichen dafür aufzufassen, daß die den ostrumelischen Bulgaren angesonnene Absicht, sür den Fall eines Krieges zwischen der Pforte und Griecbenland leßterem zu Hülfe zu fommen und diesen eventuellen Konflikt für ihre Sonder- interessen auszubeuten, nicht bestehe,
Hufßland und Pole. 1 (W. T. B.) General Skobeleff hat, nah einem offi- ziellen Bericht vom 1. d. M., zur Verfolgung der nach der Berstörung von Geoktepe in die Sandberge geflüchteten Tekinzen zwei Kolonnen abgesandt, die eine unter dem Oberst Kuropatkin, die andere. unter dem Oberst-Lieutenant Gaidaroff. Die Bewohner von Annau haben dem General Skobeleff ein Schriftstück überreicht, worin sie um Jnschut- nahme des Kaisers bitten.
Dänentark. Kopenhagen, 2. Februar. (Hamb. Corr.) Die erste Berathung der Gerichtsreform-Vorlage wurde gestern vom Folkething beendet und die Vorlage an eine Kommission verwiesen.
Amerika. Washington, 3. Februar. (Allg. Corr.) Der Senat hat eine gemeinschaftlihe Resolution angenom- men, welche die Methode zur Zählung der Waßhlstimmen für die Präsidentenwahl am 7. d. vorschreibi. — Der Präsi- dent Hayes sandte dem Kongresse eine Botschaft, worin er die Absendung eines Fahrzeugs zur Aufsuhung des arktischen Forschungsschiffes „Feanette“ empfiehlt.
Südamerika. Brasilien. ganuar. (Allg. Corr.) Die Kammer wurde gestern mit einer Thronrede des Kaisers geschlossen, in welcher beiden Häusern für die Annahme des Wahlreformgeseßentwurfs Dank ausgesprohen wird, Die Beziehangen Brasiliens mit auê- wärtigen Staaten seien friedlihe, und Ruhe herrshe im
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St. Petersburg, 6. Februar. |
O De Untrr, 1
| km (24527 km),
| den 5114 Rcics-Telegraphenansialten sind noch
| Haushaltungen 17 6258,
ganzen Reiche. Der Text des neuen Wahlreformgeseßes ist jeßt veröffentliht worden. Das Kabinet bot seine Demission an, um dem Kaiser zu gestatten, neue Minister zur Dur- führung der Bestimmungen des Geseßes zu ernennen, allein da der Kaiser sih weigerte, die Demission des Ministeriums anzunehmen, bleibt es im Amte.
Statistische Nachrichten.
Die in dem Dezemberhbeft der Monatsbefte zur Statistik des Deutschen Reicts veröffentlichten amtlihen Nachweise über die Deutsche Aus- wanderung naÿ überseeischen Ländern geben für das Jahr 1880 als über Bremen, Hamburg, Stettin und Antwerpen befördert 63 778 männ- liche, 42 413 weibliche, zusammen 106 191 Au8war.derer an; und ¿war wurden befördert über Bremen 51628, Hamburg 42787 (zarunter auch die indirekt, über England beförderten), Stettin 552, Artwer- pen 11 224. Außerdem pflegt cine größere Anzahl Deutscher über Havre dirckt uad indirekt befördert zu werden, deren Ziffer für 1880 r:och nit festgestellt w-rden konnte (1379! 9856). Das Iahr 1880 gehört danach zwar zu denen mit slärkiter Auswanderung, wird jedoch im leßten Jahrzehnt noch vom Jahre 1872 übertroffen. Die Zah- len der in den letzten 10 Jahren in den 4 genannten Häfen gezähla ten Auswanderer waren nämlich:
a O92 1876 L 129090 ESTC I, 1091088 1878 A O2 1879 35 320 O B08 1880 106 191.
Das Steigen und Sinfen der Auswoandererzahlen hängt wi sent- lich von den günstigen oder ungünstigen Berichten ab, welche üter die wirthschaftlichen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten und die Autsiht auf gutes Fortkommen dort zu uns gelangen, denn die Vereinigten Staaten ziehen immer no alle unsere Auêwanderer kis auf einen kleinen Bruchiheil an si. Von den nachgewiesenen 106 191 Auswanderern d: s Jahres 1880 gingen nach:
den Vereinigten Staaten . 103 116 B 2119 anderen amerifanishen Staatea 761 a 082 Mi 36 Ma 2
— Na der soeben erschienenen Statistik der Deutschen Reichs-Post- und Telegraphen-Verwaltung für das Kalenderjahr 1879 umfaßte das Deutsche Reichs - Posl- und Telegraphengekti.t 444 43895 km (auss{chließlich 4470,73 gkm Wasserfläche) mit 35 823 465 Einwohnern (1875). Es betrug die Gesammtzabl dér Postanftalten 7308 (1878: 7068), der Telegraphen- anstalten 5114 (4143), der Verkaufsstellen für Postwerthzeichea 7291 (6993), der Postbriefkasten in 34562 (33838) Orten 45 392 (43 644), der reihdéeigenen Post- und Telegraphengrundstüdcke 345 (330), der Beamten 62413 (62 060), der dur die Post beför- derten Sendungen 1 279 770 203 (1 224 381 151), der beförtecten Lelearamme 12 978 238 (11 682 371), das Gesammtgewicht der dur die Post beförderten Päckereien 251 801 560 kg (245 207 440 kg), dcr Gesammtwerth der durch die Poft vermittelten Geld- 2c. S-n- dungen 13151 574 959 # (13672813190 4). Es * beliefen sich die Gesammtcinnabmen auf 131 528 804 #4 (126 233 156 6), die Gesammtausgaben einschließli 2052 485 A (2144789 M) einmaliger Ausgaben auf 116078597 A (114293 689 M), der Üebershnß auf 15450207 M (11939467 A). Es fam 1 Postanstalt auf 60,8 (62,9) qkm und 4903 (5071) Ein- wohner. An CEisenbahnzügen wurden täglich 3515 (3282) zur Poît- beförderung benußt, und zwar auf einer Postkurélänge von 25 716 Auf Landstraßen waren 4441 (4175) Pofstkurse mit einer Länge von 56 441 (55 289) km und 6470 (6105) Posten eingerichtet, außerdem in den Sommermonaten noch 89 (84) Posten. Auf den Wasserskraßen wurdea 52 (52) Schiffe zur Postbeförderung benußt auf 1855 (1795) km Länge. Im Gauzen legten die Posten 135 220 403 (132 673 066) km zurü.
Von den beförderten 1 279 770 203 Sendungen waren 1 213 819 483 (1159 966 251) Brieffendungen, nämli 548 046 470 (537 934 310) Briefe, 122 747 740(108 093 840) Postkarten, 127 637 220(117 301 420) Dructfsahen, 10423540 (9683 370) Waarenproben, 39017 196 (36 608 042) Postanweisungen, 3 408 656 (3 161 204) Poftauftrags- briefe, 2796 700 (3374700) Postaachnahmebricfe, 342 961 040 (330 388 303) Zeitungsnummern und 16 150 921 (13 441 062) außer- gewöhnliche Zeitungébeilagen,
Die Zahl der Päckcrei- und Geldsendungen betrug 66 580 720 (64 414 300), davon Pacckete chne Werthangabe 57 064 400 (54 064 400), Padete mit Werthangabe 2520810 (2598 120), Briefe mit Werthangabe 6 995 510 (7 309 000).
Bon 8308 854 970 beförderten Briefen 2c. waren 592 897 540 frauitici, 18 499 720 unfrankirt,
Endgültig unbestellbar blieben voa 755 965 zurückgesendeten Postsendungen 213 918 oder 288 pro Million (325 pro Million).
Bon den 59 952,16 km (49 376,52 km) Telezraphenlinien weren 52 241,57 (46 845,04) km oberirdische Linien (eins{lißlih der Krbel- liaien in Städten, dur Tunnel, Flüsse und durch die See) und 41,91 (36,35) km unterirdishe, nämlih das Kabel zwischen Rügen und Schweden, und das zwisen Alsen und Fünen, ein jedes zur Hälfte gerechnet. Außervem sind als Bestandthcile des Neich#-Teles graphenveßzes anzusehen die unterirdischen Kabel von Hoyer nah No:- wegea (465,80 kw), von Emden über Borkum nah Lowcstoft (416,25 km) und von Emdea über Norden nah Lowestoft (429,65 km), zusammen 1311771 km, Die Vermehrung der Neichstelegraphenlinien gegen das Vorjahr betrug 6575,64 km oder 13,324 (3506,18 km = 12,559/%), die der Länge der Drahtleitun- gzn 17 535,90 km oder 9,81% (21 284,13 km = 13,51%). Außer 2738 Eiseababns- Telegraphenanstalten zur Annahme: und Beförderung voa Privat- telegrammen ermächtigt, so daß im Ganzen 7859 Telegraphenanfstal- ten im Betrieb waren, 1010 oder 14,76% mehr als im Vor- jahre. Jun der Zahl dec Reichs-Telcgraphenämter sind ‘788 Fernsprehämter und 23 mit RNohrposteinrihtung versehene Téelegraphcnämter in Berlin mitenthaiten. Von der Gesammtzahl der Telezraphenanstalten entfällt eine auf 56,6 gkm (64,9 qkw) und auf 4562 (5236) Einwohner. 2774 Personen (2220 Beamte und 554 Unterbeamte) sind bei den selbständigen Telezraphen- ämtern hscbäftiat, An Telegrammen wurden 12 978 228 (11 632 371) befêrdert, 1295 §67 oter 11,09 %/% mebr als im Vorjahr.
Die Roßÿrpost in Berlin hatte 1879 ein NRöhrenneß von 23 km (21 km) und beförderte 1696 788 (1 464 871) Gegenstände, und zwar 1272 026 Telgramme und 424 762 Briefe und Karten.
Die Telegrammgebühren betrugen 14 279 992 (13 912 533 H).
Auf i Einwohner entfielen im Jahre 1879 von den eingegangenen Briefser zungen 19,2 Stück, in Berlin 68,9, im Ober-Postdirektions- bezirk Gumbinnen nur 101, Von den 342 961 040 Z*itungspuin- mern fielen 76812516 auf Berlin, auf den Ober-Postdirektions- bezirk Aachen nur 1285997. Von den Packtten ohne Werthangabe kamen auf jeden Einwohner 1,7, in Berlin 3,9. Von den Tele- graphenämtern kam eins auf 86,9 qm und 7005 Einwohrer, im Ober-Postdireftionsbezirk Breélau erst auf 197,1 qm und 8521 Ein- wohner,
— Den Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik entnehmen wir folgende vorläufize Ergebnisse der Vol?kszählang vom 1. Dezember 1880 für das Großkberzog- thum Hessen. Der Kceis Darmstadt hatte eine ortsanwesende Be- völkerung von 80367 (Zunahme 6806 gegen 1875) und zwar männ- lihe 39353, weibliche 41014, Zahl der Wahnhäuser 7711, dea Von den größeren Gemeinden des Kreises zählten Arheilgen 3155 (4- 296), Befsungen 7568 (+ 729), Darm- stadt 41 300 (+4- 4027), Cberstadt 3486 (+ 370), Griesheim 3836
28 368 21 964 24 217