1881 / 43 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Feb 1881 18:00:01 GMT) scan diff

innern. Die Anfangébucstaben der einzelnen Bücher find roth und sau mit einfaher Eleganz gemalt, die Kapitelüberschriften rot (ähnlid wie etwa im Cod, Mon. lat. 17161 saec. XII.) ge- schrieben und die großen Anfangsbucbstaben der einzelnen Säß: roth markirt. Hirsche's Hakcnpunkte fehlen ebensowenig, wie seine 1. Das ganze Buch if durhreg von derselben vortr: ffflicben Hard gescrieben, und es folgt von ihr auf der lezten Seite na dem bekannten Scblußwort dicenda no: I! Deo gracias Amen, und na einem Zwischenraum von zwet Zeilen in Roth, ohne Spur von Rasur oder anderen Veränderungen: . . „Anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo Primo 1Pp80 die lucie virginis et maityris finitus et completus est liber iste per manvus frat1is iobannis corrtelii Anuo professionis eiusdem s Ccundo,“ S

JIcher sagt in seinem Gelehrtenlexikon I, 2105 „Cornelii (So), ein Canoricus regularis Augustincr-Ordens, von Diest in Brabant, starb 1472 in dem Kloster Bethlehem bcy Löven, im 69 Jahre, und hinterließ «rationes. meditationes eto. :

Dieser Cotex Roolf hat vor dem von Thomas a Kempis gi srie- benenen mir.destens ein höheres Alter vcn 10 Jahren voraus und ist vermuthlich die verschollene Löwener Handschrift. Im Großen uxrd Ganzen scheint Ucbereinstimmung zwiscen beiden ftatt- zufinden, doc fehlt cs nit an Varianten, ven denen ih einige mit li», cap. und Zeile (nach Hirsche Proleg.) zitire.

1. 1. 16. Q. pr. hôi (= homini). 34. 1. y. Sperare. 1 24. Ueberschr. de jud et poen. Inferni. 31. g. ampl. tibi ipsl nnrec Pp. 37. purgêts = purgentur. 46. artissima, 7. qui nac = Dunc 64. omnis feblt. 86. plaoebit. 67. del. scllloet h. i. m. 2. 12. 4, dur. est. 11. judicem feblt._ 36 Internam. 91, quam hanc r. v. 93, tibi fehlt. 115. holes = hbomlnes fug. 3. 5. 37 amare.. 75, interiora. 83. 21. 43. obnubulant. 72. ecce ego ad te. 56. 43 vita, 44, despectü = despectum. 59. Dom Igltur sicut. 60. fiat et feblt 41.4 tun sUnt VOTba: Ml, CIS 9D. tibi ages (= agere) stud, 69. vera. . hostia . . completiva. 4. 1. (9, can- tarl, 118. affeù = afectu. 11. 107. ut i. sp . . des valeamns.

Möge die werthvolle Handschrift, welbe verkauft werden joll, unserem deutschen Vaterlande erhalten bleiben !“

Die Firma Kircbhoff u. Wiegand, welche bekanntlich ein bedeutendes, fast alle Wisserschaften umfassendes antiquart- \ches Bücberlager in Leipzig (Marienstraße 7) bsißt, bat im F.b:uar d. I. Nr. C0 i—605 ibrer Lagerkataloge ausgegeben. Diese 3 Kataloge enthalten ein Verzeichniß der in ihrem Antiguariat befind- liden Swriftcn über Geschichte uad Militärwissenschaften. Nr. 603 bietet in 1718 Werken Allgemeines und Vermischtes, all- gemeine Weltgescbi&te und Kirchengeschichte, Gescbichte einzelner Pe- riotcn (Ses. des Alterthumcs, Gescb. dcs Mittelalters, Gesch. der Neuzit, Swcriften über Kongresse und Vorträge), bistorise Hülféwissenshaften (Kultur- und Sittengescbichte, sowie Schriften über Alterthümer; Chronoïlogie, Diplo- matik und Sphragistik; Genealogie und Heraldik ; Ordens- und Rilterwescn ; Numiéematik), Werke über phvsikalisbe und poli- tisde Exroaraptie, allgemeine Statistik und Ethnographie, nebst Atlanten; Militärwissenscaften (Litteratur, Giscbichte de8 Krieg8- u-d Heerwesens, sowie Waffenlebre ; die ältere Litteratur bis 1799; Swriften über Militärwissensaften im Allgemeinen; Schr. über Fecht und Reitkunst, sowie Pferdekunde betr. ; Schr. über Artillerie- und Ingenieurwesen; Sr. über Marinewesen und Nui) Nr. 604 entbält in 1912 Nummern ein Verzeichniß von Schriften úber Deutschland, besonders seine Geschichte (im Allgemeinen, fernec üter die Kriege ron 1866 und 1870—71, über das Königreich Pceußea im Allgemeinen, sowie über seine einzelnen Provinzen, wie Preußen und Posen, Pommern, Brandenburg mit Alt- uzd Neumark, Slesien, und die Lausitzenz sodann über das Königreih Sachsen und Thü- ringen, Preußis-Sawsen nebst Anhalt und dem Eichsfelde, Mecklen- burg und Lauenburg, S&leswig und Holstein, die Hansestädte, Han- never nebst Braunschweig, Oldenburg und Ostfrieëland, Rheinland und Westfalen nebst Waldeck, Kur- und Rheinbéessen, Nassau nebst Frankfurt a. M. und Wetzlar, Bayern und Rheinpfalz, Württemberg (S@&wabken), Baden, Elsaß und Deutscb-Lothringen und über die übcren MReichslande (Deutsch Oesterrei nebst Böhmen, die Schweiz, die Niederlande nebst Belgien und Luxemburg). Nr. 605 endli liefert in 2397 Nummern ein Verzeichniß von Werken, betreffend die außerdeutswen Länder in Europa (Dänemark, Schweden, Norwegen und Iéland, Großbritannien, Frankrei [exkl. Korsika, Nizza und Savoyen]. Spanien und Por- togal, Jtalien [eins{l. Korsika, Savoven und Nizza], Ungarn und die südslaviscen Länder, die Türkei nebst Rumänien und Griechen- land, Rußland und Polen nebst Kaukasus und Sibirien) und die übrigen Erdtheile (Amerika, Asien, Afrika, Australien nebst Poiy- nesien). Unter den 6027 Werken, die in den vorsteß:nden 3 Kata- logen verzeichnet sind, befindet sib eine Menge wichtiger und inter- csanter Swri'ten über die betreffenden Länder und ihre Geschichte.

Von dem „Kalen derb üchlein, Katehiêmus der Chronologie mit Beschreibung von 33 Kalendern verschiedener Völker und Zeiten,“ von Dr, Adolph Drecsler (Leipzig, I. I. Weber) ift die dritte, verbésserte und sehr vermehrte Auflage (Webers illustrirte Katecis- min Nr. 88, Preis in Originaleinband 1 # 50 4) erschienen. Das „Kalenderbü&lecin entbält tie Grundlage und das Wesen der Chro- nologie, die bauptäclihsten Zeitabschnitte im Allgemeinen und, nas in dieser Luflage neu if und ihr besonderen Werth verleiht, die Er- färurg von 33 Kalendern verscbietener Völker und Zeiten, ferrer ein cronologis%cs und cin alphabetisb:8 Verzeichniß der Heiiigea- und Maärivrertage der Katboliken und eine Uebersicht der cronologiscen Literatur. Der intercssante reie Stoff ist auf 166 S. zusammen- gedrängt. S

Die beute cerscheirende Nr. 1964 der Jllustrirten Zeitung (Leipzig, I. I. Weber) enthält folgende Abbildungen: König Georg 1. von Griechenland und seine Cemablin Königin

Olga. Ein Stlittenkorso in Potsdam. Naw einer Zeichnung

von G. Krickel. Zeitgenössisde Phbysiognomien. 3 Porträts: J : [M 2 C : Mm 1,5 :

1) Rochefort. 2) Louise Miel. 3) Trirquet. Der Nemisce im

Albanerçebirge bei Rom. Nach einer Zeibnung von A. Blaschnik.

Der Just'zpalaft in Brüssel nav seiner Vollendung. Na eincr

Zeichnung von L. von Elliot. Ophelia. Marmorstatue von A.

Weizenberg in Rom. Eugène Verboeckhoven, f am 20. Januar. G.orge Eliot, f am 23. Dezember v. J. Alterthümer der mero-

vingiichen Zeit. Aus Lindenschmits , Handbuc der Alterthumtkuade“

(Braunschweig, F. Vieweg u. Sohn). ständige Telegraphenapparat.

4) Der Telegraph auf d-r Ankunftéftation. Planetarium Solarölrundbrenner. von A. WakczynEki in Berlin. 2 mit automatiscer Selbstregulirung. Mefrigerirende Bettdecke.

Land- und Forftwirthschaft.

Ueber die Ergebnis der Viebzählung in vom 3. Dezember 1878 er tbeilungen über das Gro Es wurden gezählt 65 760 1356 Hengfte, darunter 18

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b Lar 4 L 6 6 H

Waliawe, zusammen 57359 Thiere im Alter von 4 Jahren und 1705 ¡wei-, 1984 einjährige und 2235

darüber, 2474 dreijährige

untereinjährige Fcblen; auferdem gab es 3154 Militärpferde, mit diesen im Ganzen 68914 Pferde; 124 Esel und 8 Maultbiere ; 648 782 StüX Rindoieh und ¡war 51 Farren, 328 263 Kübe, 592 6 Otbsen, 45657 Kalbinnen über und 101885 unter 14 Jahr, 4354 Farren, 58273 junge Ochsen und 101 885 Kal- birnen urter 14 Fabr, 46 003 Kälber; bierunter 5198 Sprungfarren, woron 4402 Gemeindefarren, und 70459 sprungfähige Kalbinnen; 227 902 bei der Herbftbestelung angespannte Thiere (173 596 Kübe

48 8909 Mutterschafe, 45 502 Iährlinge und Lämmer

24 Figuren, Polvtechnische Mittheilungen: Cowpers Schreibtelegraph. 4 Figuren: 1) Der voll- 2) Der Shreibapparat auf der Ak- gangéitation. 3) Der S(reibapparat auf der Ankunstsstation. Perini's elliptischs8 Patent-Prâzisionésägemaschir.e 2 Figuren. Fahbrbare Windmühle

ê Baden tnebmen wir den „Statistishen Mit- ofberz;ogthum Baden“ folgende Angaben: Pferde (ohe Militärpferde), und zwar 8 Auchtbenaste, 27848 Stuten, 28155

362 659 Schweine und zwar 1996 Fuer 31 691 Muttersbweine, 53 771 sonstige S&weine über 1 Jahr, 241 236 Läufer, 33 965 Ferkel ; 89 254 Ziegen urd zwar 2097 Vêde, 81 941 Gaisen, 5216 unge ; ferner 70715 Bienenftöcke, wovon 57 353 gewöhnlibe und 13 362 mit beweglicher Einrichtung; 1864 440 Stück Federoich, nämli 187 709 Sânse, 68 002 Enten, 139 075 Tauben, 3335 welfche Hühner, 1466 319 ge röhnlibe Hühner. Außerdem wurden dur die Hunde- mufierung von 1878 ermittelt 25094 Hunde, wovon 4914 in den Gemeinden über 4000 Einwohner, 20180 in den übrigen Gemein- den. Der Viehkt«star.d im Allgemeinen kat #ch im Jahre 1878 vermehrt; vur bei den Pferden, Bienenstöcken und Hunden zeigt sid eine Abnahme. Aub im vorhergegangenen Fahre 1877 hatte die Viehzakl im Allgemeinen zugenommen. Veide Jahre waren gute Fuiterjahre und ist diesem Umstande baupisäcblic die in beiden Jahren erfolgte Vichvermeh:urg zuzuscbreiben, wodurch tie in den vorhergehenden Jahren in Folge mangclhafter Futtererträge eingetretene Verminderung der Viehbeftände im Großen und Ganzen wieder aus aeglichen worden sind. Für die einzelnen Viehgatturgen gestalten si die Veränderungen von 1877 auf 1878 in folgender Weise: Die Pferde haben im Ganzen um 0,9% abgenommen; die Uubnahme ift sowohl bei den älteren wie bei den jüngeren Thieren eingetreten. Die über 4jährigen Thiere find von 57 644 auf 57 359, die 3jährigen von 9633 auf 2474, die Fohlen von 6047 auf 5927 gefallen. Die Zuctt- benaste haben von 175 auf 188 zugenommen. Das Rindvieh bat ih im Ganzen um 9,90/4 vcrmehrt, und zwar in allen Abtheilungen. Am stärksten war tie Zunabme bei dem Jungvieh und bei den Kälbern, wie soldes in der Regel der Fall ift. Der Farbe na gab cs 363 270 (56,0 9/0) roth- eder gelbscheckige, 140,540 (21,7 9%) cinfarbize rothe oder rothbraure, 52,877 (8,2 9%) einfarbig schwarze oder \{chwarzsdeckige, 48 384 (7,4 9/5) schwarzbraure oder grau?, hell» rüdige und 43 661 (6,7 °/c) Thiere von fonftiger Farbe, und ergiebt si abermals cine Vermehrung ter rothe und aelbsceckigen Thiere; es dauert also die kereits seit Ermittelung der Farbe des Rindviches (1874) bcobactete Verbesserung desselben dur Vermehrung des Simmenthaler S&lages fort. Die Schafe haben an Zahl um 1,8'/o zugenommen; die Zunahme trifft alle Abtheilungen, mit Ausnahme der Hammel. Die Vermehrung trifft übrigens allein den Klein- und Einzelb.sit, während der Herdenbestand um ein Geringes ge- fallen ist. Es gab rämli6 1878 in 406 Herden 89501 Schafe (gegen 401 Herden und 89 892 Stück Scafe) und 48 157 S cbafe im Einzel- oder Kleinbesiß (gegen 45375) im Vorjahre. Die Stw:ine haben \sich im Ganzen um 7,6 °%% vermehrt; ebenso im Einzelnen die Zuchtthicre und die jungen Thiere, während die Masts&weine s vermindert haben. Die Ziegen haben sfi um 100%/% vermehrt und zwar die alten wie die jungen Thiere. Das Fetervieh hat um 1,1 °%/% zugenommen; die Zunahme zeigt si bei allen Gattungen. Die Gänse haben si um 4184 oder 2,5 9%, die Entcn um 1903 oder 2,9 %%a, die Tauben um 4593 oder 3,4 °‘/c, die welscen Hühner um 202 oder 6,4 °/o vermehrt, während die Zahl der Hühner nur um 8598 oder 0,6 °/o gestiegen ist. Die Hunde endli§ nehmen unter den Einflüssen der scit 1875 erhöhten Steuer weiter ab und zwar in den Gemei..den mit mebr als 4CC0 Einwobhnir von 5143 auf 4914 oder um 229 cder 4,5 9% und in ten übrizen Gemeinden ven 21 068 auf 20 180 oder um 888 oder 4,2 9/9.

Gewerbe und Sande.

Nürnktkerg, 17. Februar. (Hopfenmarktberict von Leopold Held.) Vom Hotfermarkt ist nichts Neues zu beribten. Die tägliden Umsäte sind nicht groß, do sind sie in Anbetracht des kleinen Vorraths ro% immer groß genug, um Stimmung und Preis- stand zu halten. Gut!arbige Hopfen cler Qualitäten sind zum Tageépreise gesu&t, gclblie Waare ift vernacläßigt. Seit Montag wurden hier ca. 3C0 Ballen verkaust. Die Preise sind unverändert. Die Notirungen lauten: Marïtwaare prima 100—115 #4, mittel 85— 95 M, Gebirgéhopfen 120—140 #, Hallertauer Siegeigut (Wolnzac Au) prima 125—145 Æ, secunda 95—115 #, Hallertauer prima 129—140 M, mittel 99—115 H, Aiscbgründer prima 120 —130 M, mittel 90—100 #, Württemberger prima 120—145 F, mittel 90—110 #, Badische prima 120—140 4, mittel 90—110 #, Polnische prima 135—150 Æ, miiîtel 90—110 A, Elsäfser prima 115—130 Æ, mittel 90—110 Æ, geringe aller Sorten 65—75 A

London, 18. Februar. (W. T. B.) Bei der gestrigen Wollauktion waren nur 350 Vallen Kapweolle offerirt; Preise unverändert. -

Paris, 19, Februar. (W. T. B.) Das „Journal officiel“ verbffentliht cin Dikret, wona die Einfuhr von gesalzenem Schweinefleisch ars -den Vereinigten Staaten an allen franzôösi‘hen Grenzen verboten wird.

Verkehrs: Anstalten.

Ueber ten B.trieb der \{chwedischen Staaiseisenbahnen im I. 180 bat kürzli deren Generaldirektor Troilius dem sckchwediscen Reicbétage einen Bericht erstattet, welhem wir folgende summarischen Ziffern cninebmen: Der Werth der fertigen und im Bau begriffenen Babnen wurde Anfangs diescs Jahres auf ca. 212 000 000 Kronen gescätt. Der Werth der im Betriebe befindliben 181,6 Meilen (ca. 1235 kw) war 197,500,000 Kronen oder durchs{nittlich 1 048 000 Kronen pro Meile. Seit Beginn des Staats8eisen- babnkbetricbes (1856) crreibte die Bruttoeinnabme im Jahre 1876 ibr Marimum mit 115 662 Kronen pro Bahnmeile; die Ausgaben waren dagegen im Jahre 1872 am niedrigsten, indem dieselben nur 50,07 °/s der Bruttoeinnabme betrugen. Der Unterschied zwischen Brut!to-Einnakme und Betricbékcsten waer im Verhältniß zum An- lagefapital im Jahre 1873 am gröften, wo derselbe sich auf 4,83 9% des Ar lagckapitals belief. Im Jahre 1880 bracien die Staat2- kabnen die kiétber arêéßte Netto-Einnatme, nämli 3,26% vom Anlagekopital; die Einrabmen betrugen 16 490000 Kronen, von welcen na 61% Abzug für die Vetricbékoften der Staatekafse 6 100 000 Kronen verblieben. Von den Reisenden auf den St1ats- babnen be: utten im vorigen Jahre 1 °/o die erste, 16/9 die zweite und 83 9/6 die tritte Wagerklasse; von der Bezablurg dagegen ent- fiel auf d‘e Reisenden der erstcn Klasse 8/0, der zweiten 33 °/o und der dritten 59 9/9.

E52

Verlíin, 19. Februar 1881.

Cöln, 19. Februar, 12 Uhr 40 Vin. Nahm. (Tel.) Die englische Post vom 18. Februar früh, planmäßig in Ver- viers um 8 Uhr 21 Abends is ausgeblieben. Grund: Ver-

\spätete Ankunst des Dampfers in Ostende.

Deutsche geologishe Gesellschaft. Die Januarsitung begann mit der Neuwabl des Vorstandes, welcher nuamehr bestebt aus den Herren: Beyrich als Vorsizender, Rammeleberg, Websky als stellvertretende Vorsitzende, Damcs, Weiß, Speyer, Arzruni als Schriftführer, Hauchecorne als Archivar, Lasard als Schaßmeister. Hr. Preußner: spra unter Voriage mehrerer Jura-G:steintftücke mit Belecmnites, welche er eiwa 80' über dem Wasserspiegel auf der Insel Wollin im Diluvium“ gefunden, über das Auftreten und die geognostishen Verbältnifse der ifolirten Jura- und Kreidescollen in Pommern und glaubte die vielfahen Biegungen und Aufrich- tunçgen der betreffenden Schichten nit cinem DrudLe von oben durch Eitmafien, sordern Bodenscwankungen von unten her ableiten zu müfsen. Hr. Dames wies zur Rectfertigung der vom Vorredner angegrifferen Jobnékrup’sben Ansidt dar% Mittheilung eines Profiles aus einem Steinbruche bei Saßniß, in welhem die tieferen fast borizental gelagerten Kreidescihten nah cben si immer mebr na außen wölben nad, daß jedenfalls für die Erklä- rung gewiffer Störungen die Annabme eines Druckes von oben nicht ¡u umgeben sei. 8 knüpfte sid hieran éine lebhafte De- baite, an welden fich die Herren Beyrih, Preußner,

Resultat eines Bobrlobes von Rügenwaltermünte mit, welch:s8

behufs Gewinnung von Trinkwasser n'edergestofen is. Nach dur- \sunkfenem Diluvirm und Tertiär wurde bei 136 m Teufe die Quas draten- Kreide angetroffen. Hr. Sp:yer sprach über das Vorkommen und die Entstetung von ftalzstitenförmizen Bildurgen in den älteren Diluvialkiesen, sowie übcr die mäcbtige Entwickelung dér Dilu- vialfizsfonglomerate bei Gräfentonna. Derselbe theilte ein Profil über die bei Burgtonna und Gräfentonna aufges{lcssenen Diluvial-Kalk-

tufe mit, unter Vorlage des betreffenden Schicbtenmaterials und

dessen Eins&lêsse, spra über die Favna und Flora derselben im Verglei zu analogen Kalktuffbildungen und das daraus abzuleitende relative Alter derjenigen bei Tonna.

Zam Scluß legte Hr. Kayser einige Korallen und Crinoiden- stielglieder 2c. aus der Tanner Grauwade des Harzes die erften kis jeßt in diesem Gestein gefundenen animalisben Refte vor. Nah Eröffnung dcr Februarsizung dur den Vorsitzenden, Hrn. Beyricb, demonftri:te Hr. Hauchecorne ein Modell eines neu forftruirten Bohbrers, der auf dem Prinzipe gegründet ist, das Hin- auf!‘pülen des Bobrmehls mittelt eines Wasserftromes zu bewirken, und betonte die Vorzüge dieses Apparates im Vergleich mit dem allge- mein geträuclihen Löffelbohrer. Hr. Lossen spra über das Vor- kommen von Eisenerzen ia der Nähe von Elbingerode am Harz und bob die Thatsache hervor, daß die Erze hier nicht stets an Diabase gebunden sind, sondern zum Theil auch an ein von ibm neuentdeck- tes, etenfalls dedenförmig auftr:tendcs saures Eruptivgestein, wels der Vortragende, j? na dem Korn desselben, Syenitporphyr oder Ortho- klasporphyr nennt. Das erste Gestein, dessen Grundmasse feinkörniag, ift dur den Gehalt an Slaukophan charafkterisirt; die Grundmafse des zweiten ift diht, und an dieses find die Erze gebunden. Es früpften sid an diesen Vortrag Bemerkungen der H rn. Beyrich, Kayser und HauWbccorne. Hr. Arzruni spra.b, unter Vorlage von Belegstüken, über die Demantoid- führenden Gesteine des Distriktes von Ssvyfsert, am Ural, und erwähnte die Urter- suchungen des Hrn. A. A. Lös in St. Petersburg, aus welcen hervorgeht, daß das Demantoid- führende Geftein ein Serpentin sei und ¿war aus einem Diallaggestein entstanden, weskalb Hr. Lösch aub für diefe Serpentir varictät dea Namen Diallag-Sezrp:ntin cin- zufübren vorschlägt. Derselbe bericktite über eine Arbeit tes Prof. A. P. Karpinsfy in St. Pertersbura, welbe sich auf Einscbiöfse flüssiger Koblen\äure in Quarz bezieht. Hr. Berendt las einen Brief deé Hrn, Rotbpiet in Zürich ror über das Autfüllungêmaterial von Riesenkesseln in der Umgegend von Pari,

Kunst und Gewerbe, Zeitschrift zur Förderung der deutichen Kunft-Indufirie. Hcrauëg. vom Baverishen Gewerbe-Mu- seum zu,Nürnberga. Redigiut von Dr, Otto von Sworn. Druck und Verlag von G. P. F. Bieling (G- Diet) in Nürnberg. 15. Iabrg. 2. Heft. In dem vorliecenden Fevruarkbeft dieser jehtt monatli erscbeinenden Zeitscbrift (Pr. 15 Æ jährl.) setzt zunächst Her- mann Billung seinen Bericht über die Ausstellung kunsktzewirb- liher Alterthümer zu Brüssel fort; tann folgt ein Beitrag über amerifkfarisde Holzfourniersize von Herm. Schuld jun. in Hamburg, und daran reißen sib, wie sont, Mitihei- lungen über Museen, Vereine, Schulen und Auëstellungen. Unter ten letteren ist die Bescbreibung der gegenwätitig im bayeri- \cben Gewerbemuseum ausgestellten Sammlung von Pforzheimer Goldschmiedewaaren ton besonderem Interesse, insofern diese „ein geradezu grofautiges Zeugniß davon giebt, wie Streben und Fleiß in Verbindung mit d n wisseuschaftlihen Hülfêmitteln ielbst aus de größten Krisen erfolzreih hbervorzugehen vermag.“ Wir feben bier Hhift «s in dem Bericht, die alte Pforzheimer In- dustrie dur(geistigt und durhweht von einem dur@weg künsilerisdben Elemente; wir sehen neben ganz vorzüglichen Werken, die an die italienishen Arbeiten erinnern und ibnen nahe ftehen, reizende Ar-« beiten, die weit üver Versudbe binausgehen, den Schmuck der Re- naifsancezeit in moderner Fassung uns nabe zu bringen; wir sehen die \pezifisden Pforzhcimer Arbeiten mit Perlen und Steinen durch Zusammenstellung vielfarbigen Goldcs belebt, in höherer künsilerischer Weise und mit entscieden fortgeschrittenem Geschmacke; wir sehcn endlih die Anfänge einer ganz neuen, selbständigen Richtung in plastisher Gestaltung des Edelmetalls, die in ihrer Ausbildung sicher auf Erfolg rechnen kann. Neben diesen durchweg edlen und feiaen Formen, die rur da und dort die Rücksicht auf den Geshma@ der überseeischen Abnehmer verrathen, finden wir die Technik durchaus bo eniwidelt. Die verschiedenartige Behantlung des Goldes und seine Verzierung mit Filigran ist mufsterhast, die Anwendung von Email tadellos; die ge¡cnittenin Kamecen sind theilweise wahre Prachtwaz:ke, und bei alledem ist bier keine Spar von dirikter Nach- abmung, kine Kopie cines alten Pra&tfiück3s nach Art der Italiener, es ist Alles so carakteristish eigenthümli, so ganz auf dem Boden der alten Tradition rcch fußend, nur edler, feiner und {öner. Jn diescr kleinen Schaustelung mat si die Wirkung einer Reform geltend, die in der besonnensten Weise und auf durchaus

sicherem und feftem Boden sich ankahnte, die die vorhan- denen Kräfte mir weiser Berüdäsichtiaung des Gewesenen

und wirkli® Verwendbaren sammelte und dieselben in eine Richtung leitete, die niht re&ts und nicht links voa dem alten Wege abbog, sondern nur das Ziel sich höher steckte, als es die alte Zeit gethan. Die Pforzheimer Arbeiten sind ein Beweis dafür, welche Erfolge dur gemcinsames Zusammengehen von Schule und Werkstatt, von Kunst und Hardwerk f erzielen lassen, Weiter enthält aub das neue Heft Winke füc die Werkstatt, Nachrichten aus dem Buchhandel und verschi-dene kleinere Mittheilungen. Beigelegt sind 3 Kunstblätter, darstellend: 1) eine practoolle emaillirte kupferne Schale, der ersten Zeit der Renaifsance angebörend, früher im Museum Minutoli; 2) cinen Theil des Wappens Papst Pauls I1I. Farnese, welches Giuliaro Giamberti ta San-Gallo für die Festung Perugia entworfen hat, nach dem Original in ten Uffizien zu Flo- renz, und cndlih 3) den Entwurf für cine in Weberei oder Stickerei auszuführende Tiscbdecke, von Paul Koch. Außerdem finden sich aber auch êim Tert wieder zablreihe Abbildungen, Entwürfe und Orna- meute, und ist die Zeitschrift mit Kopfleisten, Jnitialen 2c., durch eleganten Druck und feines Papier außerordentli gediegen autge- i attet. Gleicbzeitig mit demFebruarbeft von „Kunst und Gewerbe“ erschienen die Nrn. 2 und 3 der „Mittheilungen des Bayerischen Gewerbemuseums“.

Die Lutberstiftungfür Waisen des Berliner Lehrer- andes bielt gestern Abend in der Aula der Königlichen Augusta- {ule unter zablreider Betheiligung ihre Jahresversammlunz ab. Dem erstatteten Geschäftsbericht ift Folgendes entnommea : Die Stiftung ¡zählte am 31. Dezember 1880 1572 MWobltbäter mit 3696 # 50 Beiträgen. Die Gesammteinnahmen der Stiftung betrugen im Fabre 1880 7435 M 4 4. Auegegeben wurden im vergangenen Sahre an laufenden Unterstüßungen für Familien 4520 , an Erxtra-Unterstüßungen 300 M, an direften Unterstügungen 595 «4 S@uligeld 45 M (5 ch4, an elne Walle 24 M Die Gesammtauëgaben betrugen 6016 Æ 28 S; es blieb mithin am 31. Dezember 1880 ein Bestand von 1488 X 76 A. An Werthpapieren besißt die Stiftung 15 999 X ; die Werth- papicre der Fürbringer-Stiftung beziffern si auf 1950 „4, die der Helenen-Stiftung auf 25 650 Di- Bilanz der Einnabmen und Aus zaben ter Helenen-Stiftuag beziffert sib für das verflossene Jahr auf 1154 M 25 «4. Die Einnabmen der Weibnacbisgaben betrugen im Jahre 1880: 1679 #4 70 -. Augenblickliv hat die Luther- Stiftung 43 Familien inkl. 68 Waisen zu unterstüßen.

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Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Gl#ner. Fünf Beilagen

Beclin:

“1 - und 54306 Owsen); 137 658 Schafe, nämli 2329 Bödcke, 40 937

Berendt und Dames betheiligten. Hr. Berendt theilte sodann das

(einschließli Börsen-Beilaze).

j Me 4B.

um Deutschen Reichs-An

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 19. Februar

zeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Nichkamtliches.

¿ Preußen. Berlin, 19. Februar. Jm weiteren Verlause der gestrigen _(15.) Sibung des: Herren-

dem Etat

hauses entspann sich bei Diskussion, bei

verwaltung eine welcher der

wesens, den Ober - Landstallmeister General

in Scene geêejebl worden seien - Aus - eigener

Gebiete der Landespferdezut könne er konstatiren,

net eracztetes Landgestüt aufgehoben habe. seien durhaus unbere(htigte, tionen gegen den Vber-Land]s

S des „ôte toi que je m'y meites,

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ferner festhalten werde.

Freiherr von Landsberg-Steinfurt erklärte, er könne si den ur anschließen, wödte jedo bei diesem Kapitel das Haus und die Königliche Staatsregierung auf die in leßter Zeit vielfah besprochene Angelegenheit des „Totalisator“ auf den Rennpläßen aufmerk- : Dieje seit 1872 auf den Rennplägen Deuts§- lands ins Leben gerufene Einrichtung habe wesentlich zur Hebung der Pferdezucht und des Jnteresses der Bevölkerung an derselben beigetragen; sie habe das Wetten auf den Renn- pläßen der Privatspekulation entzogen und es einer genauen Regelung im Jnteresse und zum Vortheil der Betheiligten

von dem Vorredner dargelegten Änsichten

sam machen.

unterworfen und in die richtigen Bahnen geleitet. Er müsse deshalb die Vorstände der Rennpläge gegen die ihnen von verschiedenen Seiten gemach-

ten Vorwürfe in Schuß nehmen, des „Totalisator“ unbehindert gestattet.

erlaubten Wette. ( schaft den „Totalisator“

Verbot gegen denselben erlaffen. irrthümliche

aussprechen könne. Das sei jedoch eine deren Entscheidung er dem Ermessen der anheimgcben müsse. haltung der Pferderennen an den Nachmittage!

an den Sonntagen geradezu zu verbieten.

Mannes. Jahre lang schon petitionirten Synoden und firhlihe Vereine um Beseitigung dieses Uebelstan- des, ohne daß es bisher gelungen sci, hier Abhülfe

¿zu schaffen.

um baldige Beseitigung dieser Mißstände. Der Minister für die landwirthschaftlihen Angelegenheiten

Dr, Lucius sprach dem Fürsten von Pleß seinen Dank aus für

die seinem Ressort zu Theil gewordene Anerkennung und kon-

statirtz, daß scit 10 Fahren unter der Leitung des in Rede stehen-

den Oberbeaniten die Staatspferdezucht einen erfreulihen Auf- s{wung genommen habe. Die in Rede stehenden Klagen hätten dem Landes: Oekonomiekollegium vorgelegen und seien von diesem größtentheils als unbegründet befunden worden. Als 1872 der „Totalisator“ auf den Rennplägen eingeführt worden lei, hätten die Ansichten der Justizbehörden darüber geshwankt und schließlich hätte die Meinung Plat gegriffen, daß diese Jnsti- tution den Wettbetrieb auf den Rennplätzen besser organisire und regele. Er müsse bestätigen, daß auf den vom Staate unter- ltüßten Rennpläßen an dem Totalisator keine Ausschreitungen und Unregelmäßigkeiten vorgekommen seien, dagegen hätten nch solhe im Laufe der Zeit auf den kleineren Rennpläßen herausgestellt, und dies habe an den maßgebenden Stellen zu der Meinung geführt, daß diese Einrichtung jeßt im Wesentliten den Charakter eines Glüdsspiels und weniger den einer Wette angenommen habe. Die ganze Angelegenheit gehe übrigens das landwirthschaftliche Ministerium weniger an und sei ein Jnternum der Ministerien der Justiz und des Jnnern.

_ Freiherr von Landsberg erklärte, an den Sonntags-Nach- mittagsrennen keinen Anstoß finden zu können, so lange man zu derselben Zeit noch anderweitige Volksvergnügungen gestatte.

Graf von der Schulenburg-Beetendorf bemerkte, er halte sowohl den „Totalisator“, als auch die Sonntagsrennen für höchst gefährlich für das christlih2 und sittlihe Gefühl des Volkes und wünsche aufrihtig deren Beseitigung.

__ Der Justiz-Minister Dr. Friedberg bestätigte, daß Miß- stände, die bei der Handhabung des Totalisators zu Tage ge- treten seien, zu der jezigen abweihenden Auffassung der Staatsanwaltschaft geführt hätten, und daß man an maß- gebender Stelle den festen Willen habe, diesen Schäden selbst mit Hülfe der Gesetzgebung entgegen zu treten,

der Gestits- : Fürst von Pleß der Agitationen und Angriffe gedachte, welhe in neuerer Zcit gegen den te{nischen Leiter des Staatsgestüts- r von Lüderit, Seitens Privatpersonen, landwirthshaftliher Vereine u. f. w. raï- tifGer Anshauung und auf Veranlassung sowie auf Girünb praktisher Erfahrungen hervorragender Männer auf dem daß diese Angriffe unberectigt seien, und daß man die großen Verdienste dieses Mannes um die Landeëpferdezuht gänzlih verkenne. tan habe dem Over- Landfstallmeister es in gewissen Kreisen namentlih zum Vorwurf gemacht, daß er ein als ungeeig- Î Diese Vorwürfe Stellenweis trügen die Agita- tallmeister sogar den Charaëtter Er hoffe jedo, daß der um den Staat hochverdiente Beamte sih dadur in seiner Thätig- keit nicht beirren lassen, vielmehr zum Wohle der Landes- pferdezucht an den von ihm bisher befolgten Prinzipien auG

worden sei. Nachdem

würde. strikte entgegentreten zu wollen. daß man es als die erahten könne, wenn die Mitglieder dieses Hauses auße ihrer Zeit auch noch die Geldopfer für die Fahrt nah Berlin nd zul Allein er erkenne au an, daß, wenn die freie Fahrt gewährt würde, die Sizungen des Hauses zahlreiher besu@t sein würden. Staatsregierung denjenigen Mitgliedern, welhe den Wunsch zwischen ihrem Wohnort und Berlin während der Dauer der Session gewähre und es wäre ihm sehr erwünscht, wenn der Eisenbahn-Minister seine Meinung hierüber äußern würde.

und zurü bräthten,

aussprechen , freie Fahrt

Seite, und diese sei niht Sache d gehe das ganze Staats-Ministerium an. Des die Sache in Erwägung zu ziehen, und es werde ihn freuen

würde. __ Nacvdem noch die Herren Graf Brühl und Graf zur Lippe sich rechtliher Bedenken wegen gegen, die Herren Frei- herr von Mirbah und Adams sich für die Ansicht des Herrn von Kleist-Reßow ausgesprocen hatten, wurde der Gegenstand verlassen und der Etat des Herrenhauses genehmigt, ebenso ohne wesentliche Diskussion die folgenden Positionen.

Zum Etat des Kultus-Ministeriums, Kap. 119: Universitätet 5 741 929 M, beantragte Dr. Beseler : :

C& A x Ou Lg In den ersten Jahren feiner Einführung habe auch die Staatsregierung den Betrieb Derselbe sei kein Hazarospiel sondern ein Unternehmen in dem Rahmen einer Erst neuerdings habe die Staatsanwalt- als ein Unternehmen angesehen, welches in die Kategorie der Hazardspiele gehöre und ein Diese Auffassung sei eine und ersuche er den Miniiter für die landwirlh- schaftlichen Angelegenheiten, fich dieser Angelegenheit anzuneh- men und eine Aufhebung des ergangenen Verbots zu erwirken. Herr von Kleist-Nezow erklärte, daß er sich bei aller Gunst und aem Wohlwollen, welches er den Pferderennen zuwende, doch nicht für die Beibehaltung des „Totalisator“ Angelegenheit, Ressortbehörden Anders stehe es aber mit der Ab- der Sonn- tage. Dies sei nicht zu billigen, und darum richte er an die Vorstände der Rennbahnen die Bitte, die Rennen an den Sonntagen nicht abzuhalten, beziehungsweise an die Staats- regierung die Aufforderung, das Abhalten von Pferderennen Der kleine Mann, der Sonntags seinen Kohl und Kartoffeln baue, werde dafür bestraft, während man den Vorständen der Rennbahnen ge- statte, an diesen Tagen Pferderennen abzuhalten, die die Sonntagsruhe viel mehr störten als die Feldarbeit des kleinen

Engelhc men z1

l s l ; : lien Fabschule in u Er bitte deshalb dringend, nochmals die Vor- | Greif i: stände der Nennpläße und die Organe der Staatsregierung

, Nachdem Varon Senfft von Pilsah dem Minister für diejes Vorgehen gedankt, wurde die Position bewilligt.

position zum Ankauf 1050000 A im nägften Eta entspredbend, derartig zu erhob

reiwdendem Maße entsprohen werden kaun.“

_ Der Antragsteller und Graf von der Shulenburg-Beeßen- dorf unterstützten diesen Antrag, während der Referent sich | dagegen ertlärte und darauf hinwies, daß derselbe Antrag bereits in der Kommission gestellt, von dieser aver abgelehnt orden nh der Minister für die land- wirthschaftlihen Angelegenteiten Dr. Lucius, im Sinne dieses Antrags au®gesprohen, wurde derselve mit großer Majorität angenommen.

Bei dem Etat des Herrenhauses nahm Herr Brüning | Veranlassung, darauf hinzuweisen, wie es im Interesse des | Hauses und seiner Mitglieder liegen würde, wenn den lezteren | glei den Neickstagsmitgliedern freie Eisenbahnfahrt gewährt | Herr von Kleist-Negow, erklärte dem Antrage nit | Er könne wobl anerkennen, | hebend

[4 V. SpR Würde des

Hauses

2

__ Der Minister der öffentlichen Arbeiten Maybac) bemerkte, daß sür die freie Fahrt der Reicstagsmitglieder, die auf den Staats- und Reihsbahnen unentgeltlich gewährt werde, den Privatbahnen Pauschquanten gezahlt würden. würde es großes! Vergnügen bereiten, wenn er dem Wunsche |

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entsprechen könnte, allein die Frage habe auc eine politisde | es Eisenbahn-Ministers, sondern Er gebe gern das

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„Die Königlihe Staatsreaierung zu ersucen,

lungen entlastet werde.“

_ Der Aniragsteller besürwortezte diesen Antrag unter An- aden: von Thatsachen aus den Vorgängen an der hiesigen

ntwerhtal. gleichfalls beigetreten und der Regierungskommissar Ministerial direftor Greiff sich dem Antrage zustimmend erklärt hatte, wurde derselbe von der Majorität angenommen.

Nachdem Herr Dr. Forhhammer diesem Antraç

M, e. 9 T: Bei Kapitel 122

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r NRestaurirung alter Baudenkmäler.

«

Betreff

j der Regulirung des Regierung zur

Erwägung empfohlen

Geldtetrag eztforderlid ist, um die Gebälter der Verwaltungs- tcamten überall den Gebältern der Justizbeamten ecutsprehend zu erbôten, b. die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, dahin zu wirêen, taß in Zukunft das Etatêëgeseß für das Deutsche Reich früher festgestellt werde, als das Etatsgeseß für Preußen ;

IV, die Denkschrift: 1) betreffend die Regulirung der Spree und Havel, der Mosel, des Pregels nebst Deime und Alle und der Memel mit ihren Müadungtarmen Ruß, Atmath und Gilge, 2) betreffend den Oder—Spreekanal mit einer Abzweigung nah Scmedt durch Kenntnißrahme füc erledigt zu erklären.“

Ohne Diskussion stimmte das Haus diesen Anträgen zu,

womit dieser Gegenstand als erledigt erahtet wurde.

Der dritie und leßte Gegenstand der Tagesordnung war

der mündliche Bericht der Justizkommission über den Gesebt- entwurf, betreffend das Pfandleihgewerbe. Herr Adams verwies darauf, daß dieser Gesetzentwurf von dem Herrenhause bereits einmal der Berathung unterzogen worden, aus dem Abgeordnetenhause aber in veränderter Fassung zurücckgekommen sei. das andere Haus an

Der Referent

Die Veränderungen, welche dem Geseh vorgenommen, seien

jedo derartige, daß die Kommission keine Bedenken trage, dem Hause die Zustimmung zu denselben zu empfehlen. Er empfehle deshalb, dem Gesezentwurfe in der vom Abgeord- netenhause beschlossenen Fassung unverändert die verfafsungs- mäßige Zustimmung zu ertheilen,

Zu Kapitel 4 der Ausgaben stellte Herr von Vfuel fol genden Antrag:

„Die Königli®e Staatéregierung aufzufordern, die Etat5- von Grundftückzn zu den Forften t den fteigenden Staatseinnahmen reer en, daß dem anerkannt dringenden Bedürfniß der Vergrößerung der Staaisforsten in wirkli aus-

Er wünsche deshalb, daß die

Ft JEUR |

reuen, wenn das Staats-Ministerium darauf eingehen

: igliche ¡ur Herstellung eines naturwifsensaftli@en Museums in Berlin ungesäumt das Erforderliche vorzuberciten, damit tas Unirersität8gebäude daselbst | ron den in demselben aufbewrabrten naturwissenschaftliten Samm- |

pi: 22, Kunst und Wissenschaft, sprach Herr ardt die Bitte aus um Einstellung genügender Sum- l 1 Die Herren Becer (Düsseldorf) und Strulkmann erjuhten die Staats- regierung um Uebernahme der Hälfte der Unterhaltungskosten der gewerblichen Fortbildungsanstalten, resp. der kunstgewerb- Düsseldorf. Der Ministerial-Direktor | Greiff stellte die Erwägung dieser Angelegenheit in Aussicht. Nachdem noch Herr von Simpson-Georgenburg verschie- | dene Petitionen in Pregel der und der Regierungskommissar Nath Dannemann die thunlihste Gewährung dieser Wünsche | in Aussicht gestellt haite, wurden die übrigen Positionen des Etats und schließlich das Etasgeseß, wie auch das Gesetz be- | treffend die Ergänzung der Einnahmen in dem Etat pro 1881/82 in der Fassung der Beschlüsse des Abgeordneten- hauses genehmigt. Namens der Kommission hatte fodann der Berichterstatter Graf von Zieten-S@hwerin die Anträge gestellt :

IlI, a, die Königlihe Staatsregierung zu ersuchen, ia ter nâcbsten Landtaqtsession eine Verehnung darübcr vorzulegen, welcher

oberen haite, |

Geheime Ober - Negierunge- | v9 einem Mißverständnisse der

| worden. Die

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Das Haus stimmte diesem Antrage des Referenten ohn

| jede Debatte bei, worauf der Präsident um 4!/, Uhr di | Sizung (loß. S

__— Bei dem gestrigen Berichte über den Gesetentwurf | treffend den dauernden Steuererlaß, ist noch naGzubh 3, | als cin Sélußantrag eingebraht worden war, der Präsident des Staats-Ministeriums Fürst von Bismar mit folgenden Worten befürwortete :

Ich wolite nicht auf die Satte wei ondern nur darauf aufmerksam maden

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è 74 F 2 a Lia Mm zur Beratbung der übrigen Ver

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| daß die Herren, die auf der Rednerlifte \ 32s nbeit gchatt baben, ¡u sprechen, und 1 ie Gelegenbeit fuben. Jch glaub2e nitt, è cs werten fagen können, was fie nit [d ;T baben. Im besonderen Hinblick aber auf Ïs

| fbiusies und auf die Wittigkeit der Arb je außerdem noh bevorsteb:a, spre&e ih für de ,

E QU Weiteren Beriause der gelirigen (62) Eißung nahm das Haus der Abgeord! n den t der Budgetkommission, betreffend die Bau-Ausführun | gen der Eisen bahnv erwaltung während des Zeitrauns j vom 1. Oktober 1879 bis dahin 1880 cn!gegen. Der RNefe- | Ten Abg. von Tiedemann führte aus, daß bei viclen an den | alten Staatseisenbahnen ausgeführten Bauten die faktis&e! | : j | | l | j

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1lte : U Sf n Kosten hinter den Voranschlägen zurückgeblieben seien, weil die Materialienpreise nach Aufstellung der Voranschläge ge-

Zosens-

| sunken seien und weil bei einzelnen Bahnen, besonders P | Belgrad, ein Ausbau nicht in dem projektirten Umfange | gehabt have. Bezüglih der an den verstaatlihten Bahne

vorgenommenen Bauten habe der Kommission ein gen | zahlenmäßiges Material nicht vorgelegen, ein Uebelstand, dem | die Negierung im nächsten Baubericht abßbelfen zu 1 n er- | flärt habe. Weiter habe die Kommission sich damit cinver- | standen erklärt, daß es vor Jnangriffnahme noch niGt be- | gonnener Bauausführungen, welhe mit den den früheren | Privatverwaltungen zur Disposition gestellten Mitteln vor- | aussihtlich niht zum Abschlusse gebraht werden könnten oder | welche in Folge der Verstaatlihung cine wesertliGe Aende- | rung erfahren müßten, der Zustimmung des Landtaas zur

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| Verwendung der zur Disposition stehenden Geldmittel be- | dürfe. L

Der Bericht wurde hierauf dur Kenutnißnahme für er- ledigt erklärt. _Es folgte die Berathung des Berichts über die Ergeb- lse des. Betriebes der Staatseisenbahnen im atsjahre 1879/89. Der Referent Abg. Nicker irt ie Kommission sih zunächst mit der Frage des Tarifs be- däftigt hade und es sei dabei an die Negierung die f estellt worden, ob sie in der Lage sei, dem Hause mitzutheil velhe Tarife einer Aenderung unterworfen werden sollte e Regierung hade darauf erwidert, daß es sich bei den b

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sihtigten Maßnahmen de d | Tarifs, noh um eine wesentlize Verschiebung d | Tarifsäße handle, fondern ux um i rdnu der Tarifklassen für die fenbab

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Staatseifsenbah dem Ende um die Beseitigung der w

\haftlihes, noh finanzielles Jnteresse darbiet c | heiten in den Frahtsäßen; nachtheilige Einwirkungen auf | wirthschaftlihe Lage einzelner Landestheile würden bei diese: Aenderungen, .die übrigens bei ihrer Geringfügigkeit die Ver kehrseinnahmen der Staatsbahnverwaltung nit erheblich b einflussen dürften, vermieden werden; ob über diese Ängelege! heit noch in der gegenwärtigen Session eine Denkschrift vor gelegt werden könne, lasse sih noch niht absehen. Die Regie- rung habe sodann in Abrede gestellt, daß bei den Kosten für Unterhaltung und Erneuerung von Bahnanlagen, bei denen thatsächlich eine Ersparniß stattgefunden habe, eine solche, ent-

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nchtigt sei; sie habe allerdings die Anweisung ertheilt, Bau-

gegen den Jnteressen für die Sicherheit des Betriebes, beaLt- j |

| ten, die nur nüßlich feien, möglihst in den Hintergrund zu

stellen, nothwendige dagegen unbedingt ausführen zu laßen ;

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n z dn betreffenden Ministerial reskripte, die der Kommission vorgelegen hätten, seitens der ansführenden Unterbehörden in dem Sinne einer zu weit

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| gehenden Sparsamkeit sei der Negierung nichts bekannt ge-

Erläuterungen zu dem Etat der Eisen- bahnverwaltung habe die Regierung versprochen, künftig im Ans{luß an die Positionen des Normalprüfungsformulars zu spezialifiren und ebenso die Mittheilungen der Betriebspreise

| anzuschließen, wobei die Kommission sich vorbehalten habe, | für die späteren Etats etwaige Spezialisirungsanträge bei den

einzelnen Titeln anzubringen. Den Klagen wegen Ueber- füllung einzelner Coupés ohne Rüdsicht darauf, daß in den Zügen noch völlig leere Coupés vorhanden seien, habe der Minister durch eine allgemeine Verfügung vom 21. Dezember 1880 an tie Eisenbahndirektionen abgeholfen. (Nedner ver- las dieselbe); es heiße darin u. A.: „Wiederholte Be-

{werden über Belästigungen des reiscnden Publikum durch ungebührliße Ueberfüllung der Eisenbahncoupés rechtfertigteen die Annahme, daß bei der Plazirung

der Reisenden durch die Schaffner vielfach mit der gebühren- den NRüclsicht noch niht verfahren werde. . . . Es sci Anord- nung zu treffen, daß scon auf der Abgangsstation stets sämmtliche Coupé's, über welhe nicht für besondere Zwecke schon anderweit verfügt sei, sofort geöffnet würden. Jm Uebrigen sei bei der Zuweisung von Pläßen, unbeschadet nothwendiger Einrichtungen im Interesse der Ordnung, Sicherheit und Oekonomie des Betriebes, den Wünschen und der Bequemlichkeit des reisenden Publikums in entgegenkommendster Weise Rechnung zu tragen, vor Allem auh die für die warme Jahreszeit ange- ordnete mäßige Bescßung der Coupés (I. Klasse: 4 Personen, IL, Klasse: 6, 111. Klasse: 8) in Zukunft allgemein und ohne Beschränkung festzustellen.“ Den aus dem Mangel an Rauh- coupés entspringenden Uebelständen wolle der Minister, soweit möglich, gleihfalls abhelfen. Gegenüber dem Wunsche auf