1881 / 45 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Feb 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths r Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausschuß | für Handel und Verkehr hielten heute Sizungen.

Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des

Herrenhauses und der Bericht über die gestrige Sißung

des Abgeordnetenhauses befinden sih in der Ersten ! Beilage.

Das Haus der Abgeordneten hat heute in Betreff des 8. 7 des Zuständigkeitsgeseßes seinen früheren Beschluß in namentlicher Abstimmung mit 175 gegen 149 Stimmen aufreht erhalten. Der Bericht folgt morgen.

Zur Herbeiführung eines gleihmäßigen Verfahrens bei Entlassung der in den Gefängnissen detinirten Ge- fangenen hat der Minister des Jnnern für die Gefängnisse in seinem Ressort dur Cirkularcrlaß vom 4. v. M. Folgendes bestimmt: Jn Gemäßheit des Strafgeseßbuches und der Straf- Prozef ordnung hat die Entlassung zu derselben Stunde statt- zufindcn, welche die Staatsanwaltschaft in ihrer Requisition um Strafvollstreung oder nachträglih auf vorherige Anfrage des Gesängnißvorstandes, als Beginn der Strafzeit bezeichnet. Fällt die Stunde der A in die Zeit vom Einschluß bis 12 Uhr Nachts einschließli, so ist der Gefangene um 7 Uhr Abends zu entlassen oder sofern er darum nachsucht, bis zum folgenden Morgen in der Anstalt zu belassen. Fällt die Stunde der Entlassung in die Zeit von 12 Uhr Nachts bis zum Aufschluß, so ist der Gefangene nah Verabfolgung des Frühstückes oder, sofern er auf dasselbe verzichtet, sofort nach dem Auss{hluß zu entlassen. Die Abrehnung hat in Fällen dieser Art am Tage vor der Entlassung stattzufinden.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Herzoglich an- E Staats-Minister von Krosigk is in Berlin ange- ommen.

Se DurglauGt der Prinz Friedri von Hohenzollern, Oberst: Lieutenant und Commandeur des 2, Garde-Dragoner-Regiments, welcher sih vor einigen Tagen E Negenskturg begeben hatte, ist wieder hierher zurück- geTehrt.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 22. Februar. (W. T. B.) Der Bürgermeister hat der Festkommission dcs Gemeinderaths gestern angezeigt, cs sei ihm vom Obezrst-Hofmeisteramte mit- gethcilt worden, daß die Vermählung des Kronprinzen Rudolf im Mai d. J. stattfinden werde.

Aus Alexandrien, 19. Februar, meldet man der „Presse“: „Der Kronprinz Erzherzog Rudolf hat gestern Nachmittags während vier Stunden die Stadt, darunter auch die beiden Häfen, die Pompejussäule, den Franz-Jojef:Molo und die Börse besichtigt. Wie verlautet, wird eine Straße hier den Namen des Kronprinzen erhalten. Zur Abreise des- selben hatten sich heute Morgens die Behörden und die Spißen der österreichish-ungarishen Kolonie auf dem Bahn- hofe eingefunden. Der Zug, der aus sechs Waggons bestand, hielt nur in Tantah, wo die mahomedanische Bevölkerung den

Kronprinzen enthusiastisch empfing“. Aus Kairo, 19, Februar, berlchtet das genannte Bialt: „Der Kronprinz Rudolf wird heute Abends die Oper be-

suhen und morgen Vormittags dem Gottesdienste in der katholischen Kirche anwohnen. Zur morgigen Hostafel wurden die Minister, der österreihishe Minister-Restdent und der Unter-Staatssekretär Blum Pascha geladen. Auf Befehl des Khedive wurden im Palaste Kasr-el-Nuscha die vom Kron- prinzen bewohnten Zimmer neu möblirt und im Empfangs- zimmer desselben die Bildnisse des österreichishen Kaiserpaares in Lebensgröße aufgestellt. Vom Sultan ist eine Be- grüßungsdepeshe an den Kronprinzen hier eingelangt. Der Besuch der Pyramiden bei Gizeh soll Dienstag erfolgen und wird der Kronprinz eine der Pyramiden besteigen. Bei der Nückunst wird der Khedive dem Kronprinzen am Fuße der Pyramide ein dejeuner dinatoire offeriren“.

Ein anderweiter Bericht der „Pr.“ meldet über die Ankunft des Kronprinzen Rudolf in Kairo: „Der Kron- prinz von Oesterrei) langte Sonnabend, Mittags 12 Uhr, auf dem Bahnhofe in Kairo an und wurde vom Khedive und sämmtlichen Ministern empfangen. Ein Garde-Bataillon er- wies die militärishen Ehren, während die Musikkapelle die österreichishe Volkshymne spielte. Der Kronprinz fuhr mit dem Khedive nah dem Schlosse Kasr-el-Nuscha, demselben Schlosse, in dem im Jahre 1868 der Erzherzog Rainer mit Gemahlin wohnte. Nachdem der Khedive sih von seinem Hohen Gast verabschiedet, begab sich der Kronprinz auf die

agd. Abends 8 Uhr brachte die österreichisch-ungarische Kolonie dem Kronprinzen eine Serenate mit Lampions. Sonntag wird der Kronprinz dem Khedire einen Besuch in seinem Palast Abdihn, nächst der Esbekieh, abstatten. Abends ist zu Ehren dcs Kronprinzen ein großes Fest im Garten der Esbcfieh, dem größten Plaße Kairos.“

Pest, 20. Februar. Jn Bezug auf die protestan- tishe Synode, welche im Lause dieses Sommers in Ungarn abgehalten werden soll, melden Berichte hiesiger Blätter, daß die Allerhöhste Genehmigung zur Abhaltung bcreits erfolgt sei, und daß die Krone sich des Rechtes begeben habe, sih auf der Synode dur einen K. Kommissär vertreten zu lassen. Der Konvent der Reformirten, welcher die Vorarbeiten für die Synode zum Abschluß zu bringen haben wird, sei für den 8. März einberufen.

Wie der „Pester Lloyd“ vernimmt, sind die Ver- handlungen mit der römischen Kurie über die Stellung der katholischen Kirche in Bosnien und der Herzegowina mit gutem Resultate zum Abschluß gebraht. Nach der ver- einbarten Organisation würden die okkupirten Provinzen drei Bischöfe und einen Erzbischof (in Sarajewo) erhalten. Jn Betreff der Regelung der Verhältnisse der orthodoxen Kirche seien Verhandlungen mit dem Patriarchen in Konstantinopel im Zuge ; wahrscheinlich dürste dje orthodoxe Kircde in Bos- E und der Herzegowina ihre eigene autononie Verwaltung erhalten.

Belgien. Brüssel, 21. Februar, (W. T. B.) Der Gemeinderath nahm heute einstimmig einen Antrag an auf Aufhebung desjenigen Artikels des Gemeindegeseßes, welchcr bestimmt, in das Gemeindebudget gewisse Summen für die Zahlung von Entschädigungen an die Geist-

Großbritannien und Jrland. London, 19, Fe- bruar. (Allg. Corr.) Die Königin kehrte vorgestern in DOEDAE der Prinzessin Beatrice von Osborne nah Windsor zurü.

Aus Calcutta meldet cine Reutershe Depesche vom 16. D8::

„Mir Ahmed, ein Abgesandtcr des Emirs von Afgha- nistan, ist in ciner Mission an die indische Regierung in Pescbawur angekommen und wird kianen Kurzem in Calcuit1x cintrefen. Aus Kandahar wird gemeldet, daß eine Abtheilung der Armee des Emirs Abdurrahman, bestehend aus 4 Regi- mentern Infanterie, 1000 Scwars und 4 GesÞüßen, in Ghuzni an- gekommen sei. Die Nachricht kat bier gioße Bewegung verursact.“

21. Februar. (W. T, B.) Jn der heutigen Unler- haussißung erklärte der Unter-Staatssckretär Dilke auf eine bezüglihe Anfrage: die Regierung habe feine Bestätigung der Nachricht erhalten, daß General Skobeleff die Absicht kundgegeben habe, durch Persien zu marschiren, und daß die Häuptlinge von Mer w nach Kandahar gegangen seien, um Hülfe zu suchen. Er glaube, der Vor- marsch der Russen auf Merw sei nicht beabsichtigt. Auf eine weitere Anfrage erklärte der Premier-Minister Gladstone: die Regierung habe Schritte gethan, welche geeignet seien, eine befriedigende Lösung der Transva alsrage zu fördern und dem Blutvergießen auf eine mit der Ehre der englischen Krone vereinbarlihe Weise ein Ende zu machen. Hierauf wurde der Antrag Gladstone's, daß, falls die Einzelberathung der irischen Zwangsbill heute um Mitternacht noch nicht beendet sein sollte, über die noch uner- ledigen Zusaßanträge delattelos abgestimmt werde, mit 415 gegen 63 Stimmen angenommen. Zur Annahme war nur 3/, Majorität erforderlich. Die Eirzelberathung der irischen Zwangsbill wurde sodann fortgeseßt.

Nach einem Telegramm der „Times“ aus Durban, von heute, hat der Volksraad des Oranje-Freistaates eine Resolution angenommen, dur welche der Präsident er- mächtigt wird, die Truppen des General Clarke auf dem Wege nach dem Vasutolande das Gebiet des Oranje-Fre staates passiren zu lassen.

__— N. Februar, früh. (W. T. B.) Bei der fortgeseßten Einzelberathung der irischen Zwangsbill im Unter- hause wurde der Antrag Erringtons, die Dauer des Ge*eßes anstatt bis zum 30. September 1882 nur bis zum 31. März 1882 zu erstrecken, mit 211 gegen 68 Stimmen abgelehnt und hierauf der dritte und leßte Artikel des Gesehes mit 199 gegen 47 Stimmen angenommen. Die über die Zusaßanträge meh- rerer Deputirten fortgeführte Debatte wurde um Mitternacht vom Vorsißenden unterbrochen und die noch unerledigten vier Zusagzanträge von demselben für unzulässig erklärt. Die Einzelberathung der Bill ist demna erledigt. Parnell hatte der Sißung beigewohnt.

Eine amtliche Meldung aus Capetown, vom 18. d. M., meldet: Dr Aufstand im Tombuland is voll- ständig unterdrückt. Der mit den Basutos abgeschlossene Waffenstillstand beginnt heute mit Sonnenaufgang und endigt am 24. d. M. mit Sonnenaufgang.

Fraue Ls, 21, Februar (W. T. B) In der heutigen Schung der Deputirtenkammer richtete Devès (Linke) folgende Jnterpellationan den Minister des Auswärtigen, Barthélemy St. Hilaire, und den Kriegsminister Farre: Jn dem englischen Blaubuch seien Depeschen veröffenticht, in denen auf das Versprechen ciner Sendung französisher Waffen an- gespielt werde: Er verlange Aufklärungen von der Regierung, ob ein derartiges Versprehen gemacht wor- den sei und weshalb dasselbe in dem Gelbbuche nicht erwähnt werde; er frage ferner an, ob eine Waffenlieferung gemacht worden sei oder ob sie noch fortdauere; er verlange positive von der öffentlihen Meinung geforderte Erklärungen darüber, ob cs wahr sei, daß über Marseille und Havre Waffen expedirt worden seien, die für ein griehishes Schiff bestimmt gewesen wären; er verlange, daß, wenn diese Thatsachen nicht wahr seien, sie richtig gestellt würden, um diese Frage endgültig zu beseitigen. Der Minister-Präsident Ferry beantwortete die Jnterpellat'on wie folgt: Weder der Kriegs- Minister noch überhaupt die französishe Regierung hätten jemals Griechenland die Zusendung von 30 000 Gewehren versprochen. Wohl aber habe Griechenland um eine solche Sendung gebeten. Der Minister verlas die betreffende De- pesche der griechishen Regierung, in der diese Bitte ausge- sprochen wird. Dieses Gesuch Griechenlands falle in die Zeit, wo von der Mission des Generals Thoma/'sin die Rede war. Es sei an den Minister des Auëwärtigen gerichtet, und von diesem dem Kriegs-Minister mitgetheilt worden, welcher darüber im Ministerrathe referirte. Der Ministerrath sei der Ansicht ge- wesen, auf die Angelegenheit nicht einzugehen. Eine Waffenliefe- rung durch dazwischengeshobene Personen habe auch nicht statt- gefunden. Wenn eine solche stattgehabt hätte, so würde es ih niht um eine Jnterpellation, sondern um die Erhebung einer Anklage handeln, welhe man hätte anmelden müssen. Es sei Kriegsmaterial unter den geseßlichen Bedingungen verkauit worden ; dasselbe habe bestanden in Gewehren und Munition, die als unbrauchbar zurückgeseßt worden seien. Einigen Per- sonen sei es gelungen, eine Anzahl verbesserter Gewehre mit angepaßten Patronen zu erwerben. Sobald aber die Regierung Kenntniß von diesem Kaufe erlangt, habe sie die Weiter- beförderung der Waffen verhindert und die betreffenden Waggons anhalten lassen. Er (Ferry) hoffe, daß die Kammer die Loyalität tes Verfahrens der Regierung anerkennen werde. Der Deputirte Pascal-Duprat erwähnte der umlaufen- den Gerüchte über eine heimliche Nebenregierung und meinte, die Debatte müsse die Situation aufklären, Gambetta erklärte, er hakte niemals, weder durcz einen Rath noch dur eine Pression bei irgend einem Minister intervenirt; er habe die ganze Verantwortlichkeit des gegenwärtigen und des vorhergehenden Kabinets intakt gelassen. Das Ministerium allein leite die auswärtige Politik. Das Ministerium sei nach Berlin gegangen, das Ministerium habe die ganze Politik hinsichtlih Griechenlands bestimmt. Ganmbetta kam auf seine Cherbourger Rede zurück und behauptete, er habe \ih sorg- sältig jeder kriegerishen Anspielung enthalten, und habe keine aggressive Politik empfohlen; er habe weder Theil gehabt an der Mission des Generals Thomassin, noch an der Flotten: demonstration wegen Dulcignos. Er habe sich jeder Kritik über die Polilik der Regierung enthalten, und keine Agita- tion weder in der einen Richtung noch in der anderen betrieben. Er weise die Verantwortung für das gegenwärtige Verfahren auf die Parteien zurück, welhe der Republik feindlich seien. Aber das Spiel werde vereitelt werden. Die Nation werde

lichkeit einzustellen.

zu unterscheiden wissen zwischen denen, welche fie irreführen

wollten, und denen, welche das Vaterland liebten bis zum Tode. (Lebhafter Beifall auf der Linken.) Cassagnac (Bonapartist) meinte, die Jnterpellation Devès sei nur zu Wahlzwecken vereinbart worden. Dreolle (Bonapartist) fand die abgegebenen Erklärungen unvollständig ; die Linke beantragte den Schluß der Debatte. Hierauf wurde die ein- fache Tagesordnung angenommen.

Der Senat hat den Zoll für Schweine auf 10 Fr.

festgeseßt.

Griechenland. Athen, 21. Februar. (W. T. B.) Der Kriegs-Minister legte in der Deputirtenkammer ein Dekret des Königs vor, durch welches die regulären und irregulären Reserven, welche bereits länger als 3 Monate Dienst gethan haben, zu den Fahnen einberufen werden. Die Kammer wird morgen das Budget berathen und sodann in die Diskussion über politishe Fragen eintreten. Heute trafen im Piräus drei Dampfer mit Waffen, Munitions- vorrathen G Pt E

° Türkei. Konstantinopel, 21. Februar. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet von hier: Die Botschafter haben heute der Pforte gesonderte Nolen identishen Fn- halts zugestellt. Jn denselben wird der Empfang der Pfortennote vom 14. v. M. bestätigt und die Erwartung aus- gesprochen, daß die türkishe Regierung ihrer Zusicherung, Griechenland nicht anzugreifen, treu bleiben werde. Da man von der Ueberzeugung ausgehe, daß die Zugeständnisse der Pforte über die im Oktober v. J. gemachten hinausgehen würden, seien die Botschafter von ihren Regierungen ange- wiesen, an den Besprehungen zur Lösung der griechischen Frage theilzunehmen. Griechenland von den Mächten mitgetheilt, zugleich sei bei der griehishen Regierung darauf gedrungen worden, daß dieselbe die Verpflichtung übernehme, sich während der Besprehungen aller Feindseligkeiten zu enthalten.

Die „Times“ vom 22. {ließt einen längeren Artikel über die: griechmische. Frage mildem Bemerken, die europäische Situation, die aus der Berliner Konferenz hervor- gegangen sei, existire niht mehr, Europa wünsche noch immer so lebhast wie jemals die griehische Grenze zu regeln und dadurch einen Krieg abzuwenden, abcr sein Einvernehmen erstrete sih nicht länger auf den Punkt, für die in Berlin auf Frankreihs Vorschlag angenommene Grenze einzustehen.

20 Februar W D B) Die Bot Gar ver Mächte überreichten gestern, jeder für sich, der Pforte eine Note, worin sie den Vorschlag des türkischen Cirkulars vom 14. v. M. auf Verhandlungen betreffs der griechischen Fra ge acceptiren, und von der in demselben Cirkular ent- haltenen Erklärung der Pforte, daß sie sich Griechenland gegenüber nur defensiv verhalten werde, Kenntniß nehmen.

Numänien. Bukarest, 22. Februar. (W. T. B.) Das amtliche Blatt veröffentlicht ein Dekret des Fürsten, be- treffend die Bildung von 30 Reserve-Regimentern, deren jedes mit je einem Konskriptionsbezirk eines Regimentes der Dorobanzen- und Kalarasch:-Reservisten korrespondirt. Die neue Organisation, welche vom 1. April ab ins Leben treten soll, erfolgt, damit die Mobilisirung der Armee“ ohne Ver- wirrung und schneller geschehen könne.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 19. Februar. (St. Pet. Ztg.) Beruhigende Nachrichten zur chinesi#ch- russishen Frage sind der „Nussishen Zeitung“ unterm 12. November aus Taschkent zugegangen. Es wird ihr ge- schrieben :

„Die Feldkanzlei tes General-Adjutanten Kaufmann ist am 1. Novemker aufgelöst worden. Die Renteien in Kuldscba und Ferçhana, tie Jatendantur-Verwaltungen, «benso der íIntendantur- park Ffaben si schon etwas vor dieser Zeit aufgelöst, Ein großer Theil der an der œincsi‘{chen Grenze dislocirten Truppen kehrt in die besténdigen Quartiere zurück. Unter den zurüdkehrenden Truppen hat die 3, Compagnie dcs 17. Turkestanischen Linien- Bataillons sich besonders au8gezeicn.t und den Lank des Kommandirenden der Truppen er- worben, weil sie na einem Matsche von über 2500 Werst uach Kuldsha urd zuück während der Pai1ade in Tasckert vom Gencra'-Adjutanten Kaufmann in vrortrefflihcm Zustande befunden wurde. Auf der ganzen Reise ließ die Compagnie nur ¿wei Front- soltaten und einen O!fiziertburschen krank zuröck. Der Kommandirende der Truppen im Ferghanagebiet , Gencral - Lieutcuant Abramoff, wird in Tas(kent ermartet. Hier wird sich unter seincm Versißz eine Kommission bilden, welhe sich mit der Frage der Umgestaltung des Metdizinalwesens im ganzen Gebiit bescbäfticen sol. Eine zweite Kommission ist eingeseßt worden, 1m die Ursachen festzustellen, welche die unçcenöhnli große Zahl der Erkiankungen und Sterbe- fälle unter der Marun:chaft tes 9. Turkestanisen Linien-Bataillors herbeigeführt Haben“.

21. Februar. (W.T. B.) Der „Regierungsanzeiger“ meldet : Bei der gestrigen Jahresfeier der Universität ver- suchte ein Student durch eine Rede die Ruhe zu stören , auh wurde vom Chore aus eine Proklamation unter die im Saale ver- sammelten Studenten herabgeworfen. Der Nektor forderte die Studenten auf, die Ruhe herzustellen; die Studenten kamen der Aufforderung unverzüglih nah. Von den Professoren Gradowsky und Martens wurden aus Anlaß des Festaktes Reden gehalten; am Schlusse erfolgte das Absingen der Natio- nalhymne. Sämmtliche anwesende Studenten protestirten gegen die versuchte Ruhestörung und brachten dem Unterrichts- Minister von Saburoff Ovationen dar. Wegen des Vorgangs selbst ist die Untersuchung eingeleitet.

99, Februar (W. L B) Der „Gol02 : vere nimmt, die Ausarbeitung des neuen Vertrages mit China sei nahezu beendet und es dürfte der Vertrag Mitte Februar a. St. zur Unterzeihnung ganz fertig sein. Nach der Unterzeihnung werde der Vertrag von dem ersten Sekretär der chinesishen Gesandtschast, Schao Julin, sofort nach Pecking gebraht werden, während der Marquis von Tseng nah Paris gehen werde, um cinige diplomatische rge zwischen Frankreih und China zu erledigen. Die Abreise des Marquis ron Tseng aus St.

tetersburg werde indessen nicht für cine endgültige gehalten, da die Mission desselben erst nah der Ratifikation des durch ihn abgeschlossenen Vertrages als beendet anzusehen wäre.

Nr. 6 des Amtsblatts des Reichs-Postamts kat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 17. Feruar 1881: Ein- führung des Postauftra:€-Verfahrens im Verkehr mit Niederland. Vom 14. dar 1881, Verbot der Auszahlung ron Beträgen auf Postanweisungen aus Denkendorf in Württemberg. Beschet- dungen: Vom 16. Februar 1881, Postaufträge mit dem Vermerk „Sofort an N. in N.*,

Die Eröffnung der Besprechungen sei.

Nr. ò des Eisenbahn-Verordnungs-Blatts, herauts

gegeben im Königlicen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, hat ; Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: |

Vom 6. Februar 1881, betr. eilgutmäßige Beförderung der bedin- gungéwcise zum Tranéport auf ter Eisenbahn zugelassenen Gegenr- _— Bom 9. Fetroar 1881, bitr. Erledigung von Notaten der Königliben Ober-Rechnungskammer. Vom 9. Februar 1881, betr. !

folgenden Inhalt :

farde. Nerfaufé preis der Frachtbriefformulare für gewöhnliches F:achtgut.

Vom 11. Februar 1881, betr. das U-bereinkommen über die Be- | handlung der R: klamationen avs dem Personer-, Gepäck- und Güter- | verkehr, sowie über die Regelung von Verschleppungéfällen aus dem |!

Eilgut- und Güterverkehr. Nachrichten.

Statistische Nachrichten.

: Gemäß den Veröffentlihungen des Kaifserlihen Gesrn?- heit8-A mtes find in der sechften Jahre woche des Jahres 1881 von je 1000 Lewohnern, auf den Iahresdurh\hnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 22,5, in Breslau 27,0, in Körigsberg 29,1, in Côln 24,1, in Franffurt a. M. 243, in Hannover 22,9, in Cassel 18,7, ia Magdeburg 25,2, ta Stettin 29,9, in Altona 32,0, in Straßburg 30,9, in Met 21,3, in Müochen 39,5, in Nürnberg 26,7, in Augsburg 41,7, in Dresden 24,1, in Leipzig 18,5, in Stuttgart 19,1, in Braunschweig 19,6, in Karlsruhe 19,8, in Hamburg 27,5, in Wien 33,3, in Budapest 38,5, in Prag 43,2, in Triest 52,3, in Krakau 48,7, in Basel 22,4, in Brüfsel 26,1, in Paris 31,3, in Amster- dam 28,1, in Kopenhagen 30,7, in Stockholm —, in Christiania —, in St. Petersburg 51,1, in Warschau 22,9, in Odessa 31,0, in Bukarest 23 8, in Rom 31,6, in Turin 28,0, in Madiid 48,9, in Lon- doa 23,0, in Glaëgow 27,9, in Liverpool 28,5 in Dublin 41,8, in Edinburgh 18,8, iy Alexandria (Egypten) 41,0. Ferner aus frühe- ren Wocben : in New-York 31 1, in Philadelphia 22,4, in Chicago —, in St. Louis 21,2, in Cincinnati 20,7, in San Francisco 18,0, in Calcutta 35,5, in Bombay 352, in Madras 49,7.

Während der Berichtéwoche herrschten an den deutschen Beok- «chtungéstationen südlibe und südwestlie, in Münten westlide Luftstrômungen, die vorübergebend bis nah Nordwest, in Berlin und Bremen nach Nordost umliefen und an den meisten Stationen stürmischen * Charakter anrabmen. Am 12. ging die Windiichtung fast allgemein nach Nordwest, in Cêln bis nach Nordost, nur in München blieb Westwind vorwiegend. Die Temperatur war eir.e máßig fühle, lag jedo ein menig über der rormalen. Niederschläge, zum Theil Scbnee, waren häufig und größtentheils auch crgietig. Der Loftdruck ftieg in den ersten Tagen der Wocke, sauk unter dem Einflusse der Sütweststürme, besonders am 10. ras und tief, zcigte jetob in den leßten Tagen ter Woche wieder Neigung zum Steigen.

Die Sierbliä&keitsverbältnisse der gröfcren Städte Europas waren in ter Berichtéwoche meist cünstiner als in der vorherge- gargenen. Befonders hat die Sterblichkeit in den deutschen ur.d eng- liswen Städten, sowie in Wien erbeblich abgencmmen. Die all- gem.ine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte sank auf 25,5 (von 27,4 der Vorwocve arf 1000 Bewchner und aufs Jahr berechnet). Der Antheil des Säuglingtalters an der Sterblichkeit war cin etwas geringerer als in der Vorwoche. Von 10 000 Lebenden staben aufs Jahr berecnect 76 Kinder unter 1 Jahre gegen 81 der Vorwoche (in Berlin 75 gegen 70).

Urter den Todesursacen haben von den Infektiontkrankheiten Diphtherie u:d Scharlachfieber abgencmmen, auch Poken zeigen vielfah Nachläfse, dagegen haben Matern besonders in deutschen Städten an Auéfdehnung gewonnen und herrschen in Flensburg, Nürnberg, Hamburg, Bremen, Braunschweig, Aachen. Das Stwarlat fieber wurde in Côln, Düsseldorf, Elverfeld, Berlin und St. Petersburg, die Dipbtberie in Königtberg, Breslau, Liegriß, Stuttgart, Nürnberg häufig Todesveranlassung. Ja Berlin, München, Dresden, Wien, Pest, Paris hat die Zahl der Opfer etwas abgenom- men, wiewohl sie noch immer eine größece ist. Typhöse Fieber gewannen in Paris und St. Petersturz größere Aatdehnung, namentlih stieg in St. Peteréburg die Zabl der Todesfälle an Fleckentyphus. Auch in Posen, Liegniy, Aachen, Basel führten typbôse Fieber häufiger zum Tode, Aus Posea, Thorn, Berlin, Maaxdeburg, Valencia, Saragossa werden je 1, aus Amsteidam 2 Todesfäâüe an Flecktyphus gemeldet, a:8 St. Petertkurg 33. Die Todeéfälle an Pocken zeigten in Wien, Loadon, Prag eine Ab- nat me, in Paris, Pest, Rom urd Malaga eine Zunahme. Aus deut|hen Städten werden 7 Poentodesfälle gemeldet (aus Aachen 3, ars Königéberg 1. aus Münden und Lübeck je 1). In beschränkter Zahl zeigten sib Peccken auch in Trier, Krakau, Brüssel, St. Peters- burg, Odessa, Warschau, Bukarest, Venedig und Alexandrien, Aach in Philadelphia hat die Zahl der Pockentodet fälle etwas abzenommen.

Von den Statistischen Nachrichten von den preußi- \hen Eisenbahnen, bkearkeitet voa dem t. chnishen Cisenbahn- bureau des Ministeriums, ist der 27. Band (Berlin 1880, Verlag von Ernst u. Korn, Gropius\che Buch- und Kunsthandlung) erschienen. Dieses Heft enthält die Ergebnisse des Rehnungéjahres 1879 bezw. 1879/80, auf welche wir roh näher cingehen werden.

__— (Stat. Corr.) Die vorläufigen Ergebnisse der Volks- zählung vom 1. Dezember 1880 für die einzelnen Kreije des preußischen Staates.

(Fortseßzung.) rtsanwesende ar Zunabme (+) Kreis. 5 L 0 Ag Abnahme (—) (* = Stadtkreise.) von 1875—1880 1880 1875 überbaupt Prozent 15, Rez.- Bez. Oppiln |

498) Mreuiborg + + » 43 539 4191] - 1620+ 3,86 199) Rosenberg i. O.-S. . 46891| 458301 1062 4 229 2) Dn . . .| 110081) 1040800 | 66098 -+ 644 201) Groß Strehliß 63799) 61744 + 2053|+ 3832 202) Luktliniß. . 42974) 4374 ]— T7ô— 177 203) Tost-Gleiwiß . 9226| 888001 + 3454+ 83,89 204) Tarnowitz 44207| 4078+ 3421+ 8,39 205) Beuthen . 113 694| 101 543} 4+ 12 151|+ 11,97 206) Zabrze 51014/ 46007 + 5 007|+ 10 88 207) Kattowiß 97224| 89347] + 7850+ 8,78 208) Pleß . 95755) 942224 1533|4- 1,63 299) Rybnik . 78399) 773550 + 1044+ 1,35 210) Ratibor . 126 555| 121 844+ 4711| + 3,87 N 67109| 65964|4- 1145|+ 1,74 212) Leobschüûy . ._. 87403| 84316|+ 83085/+ 3,66 213) Neustadt i. O.-S. 93237| 890824 4155+ 4,66 214) Falkenberg . 40101| 397614 8340/+ 0,86 215) Neisse . U 99 581| 96103|+ 3478|+ 3,62 I 45431| 43 861|4- 1570|-+ 83,58 16. Reg.-Bez. Magdeburg. 217) Osterburz S 451461 43677|4- 1469|4+ 3,36 218) Salzwedel . 50436) 49356|+ 1080+ 2,19 219) Gardelegen . 50995) 49 764|+ 1231+ 247 220) Stendal . „, 54966) 52081|+ 2885+ 5,54 221) Jer’chow I... 68949) 65617|+ 83332|-+ 5,08 222) Serihcw II. 54676) 53412+ 1264+ 2,37 220) Kalbe. . » 84613/ 78 820|4+ 5 793|+ 7,35 224) Wanzleben . 74270 69033|4+ 5237+ 7,59 225) *Magdeburg 137 109| 122 789|4- 14 320/+ 11,66 226) Wolmirstedt . 50730| 49267|+ 1463|+ 2,97 227) Neuhaldenéleben . 5432| 51 146+ 83179/+ 6,22 228) Oschersleben 49910 46 222+ 3 688/4- 7,98 229) Aschersleben 697% 64476|+ 9 249+ 8,14 230) Halkerstadt . 66140 60587¡+ %553|+ 9,17 231) Werzaigercde 25004 233504 1654|+ 7,08

Ortsanwesende am | Zunahwre (+) „Fooiie. L Bec Abnahme (—) (* = Stadtkreise.) 4 von T9 T0 E 1880 1875 lüberhaurt | Prozent j + He0. Des, Dle rlerurg. | | 232) Liebenwerda : s 46 715 4472+ 19934 4,46 | 233) Torgau . . 55441| 54377|+ 10644 1,96 234) Schweinit . 41858| 40554 1300+ 321 235) Wittenberg 53230 52050|4- 1180|4+ 227 | 236) Bitterf.ld 51979) 49499|+ 2480+ 5.01 D PleaS : : | 1 E Dun 239) Delibsb , SSGLA STIBGIL 14 262 1 249) Mansfeld (Gebicgs-) | 52492) 45299|+ 7 193 L 1583 241) Marsfeld (See-) 78122) 68576|+ 9546+ 13,92 242) Sangerkausen . 69311 65887|4 3424+ 520 243) Ecartéberga 39885 .386441- 1241|) 321 244) Querfurt . 56 762 53793|4 2969/4 5,52 245) Merseburg . S G4 1331 C7 246) Weißenfels 78451) 7T0283|4- 8 168|/+ 11,62 247) Naumburg . l 30975) 28888|+ 2087+ 7,22 E A E d ; 45 e 43 264+ 2197+ 5,08 249) Nordhausen “P 68970| 65684|4- 83 286|4+ 5,09 259) Worbis . A La 954 093 251) Heilizenstatt 2900 S 1008|. 283 252) Mühlhausen 565231 52564|4- 3959+ 7,53 28 Langensalza, 36 733! 3 761 = 1925 567 25 ißensce 264 2649 28 096 D) Es n Sus S067 9 D rur S 4 | 2 p 3! G 257) Ziegenrück . 15 696 15 156!+ 540+ 3,56 268) SŒWleusingen . 40462) 40324|+ 138 + 0,34 19. Reg.-Bez. Schleswig. | | 259) Hadersleben E 90S C0315) 334 0,99 260) Apenrade 29486 29048|+ 438 + 151 261) Sonterburg 34292) 34453|— 161 0,47 262) Flentburg . T1334 Go 318 «60214 922 263) Scleétwig . 6820 . 612134 -2088|+ 341 264) Eckernföcde . 38386 3692614 1460| 3,95 265) Eiderstedt S O 292 2 266) Husum . 366041 35586|+ 1018+ 2,86 267) Londern . . 56946) 56597+ 8349+ 0,62 266) Oldenburg . 47065) 46260|+ 80%+ 174 27.) Kiel 3970| TL9RI+ 9309/4 1254 M A 570 74261|+ 30! 2 54 V1) Reidobca E B 51304 2500+ 499 272) Norderdithmarschen . 3767| * 35 750|+ 2017/47 9,64 273) Süderdithmarschen 41 754 39 637|+ 2117+ 5.34 274) Steinburg . E390 G00 1A 229 275) Segeberg 41234/ 41444/— 210|— 0,51 276) Stormarn . 70198) 67038]|+ 3160+ 4,71 277) Pinneberg 67226) 62471|+ 4755+ 7,61 278) “Altona. . . .| 106119) 96503|+ 9616+ 9,96 279) Herzogth. Lauenburg 49 228] 48 770|+ 458+ 0,94 20, Lddr.-Bez. Hannover. | | E 81) Dova. 5 302] 23|+ F 1, 282) Nienkburz 52667| 50501/+ 2163/4 4,28 O * Hannover . 122 860 T 16 183+ 15,17 284) Hannover 1 064/+ 596 ; 285) Ca ; 48938) 46 929 L 2 009 F 4 28 I auen 52292 49868|4+ 2424+ 4,86 21 Lodr.-Vez. Hildesheim. | | : 287) Hildeéheim . ; 71096 64543|4+ 6553 + 10,15 288) Marienburg i. Hann. 55439) 53162|+ 2277+ 4,28 289) Ciebenorg . . 54 610 52 8024+ 1808 + 3,40 290) Osterode a. Harz . 65481 65 201+ 280 + 0,43 291) Göttivgen 74087! 68564|+ 5523 + 8,06 292) Einbeck . 67707 GCOSSO E 8274 124 293) Selirseld : 43591 42445|+ 1146+ 2,70 22, Ldtr.-Bcz. Lüneburg. | E 69903) 66795|+ 3108+ 4,65 295) Gifkorn . . 52755 50492|+ 2263+ 4,48 9296, Fallingbostel 51814 50088|+ 1726+ 3,45 297) Uelzen 44601 437644 837+ 1,591 998) Dannenberg 53 733 53 803|— 70 0,13 299) Lüreburg 51 477 49 032|+ 2445 + 4,99 ¿00 Daa 76 839) 72740|4- 4099|+ 5,64 23. Lddr.-Bez. Stade. 301) Stader Marschkreis . 38 700| _37538]+ 1162+ 83,09 302) Stader Geeslkreis 55 512 52 609|+ 2903 + 552 303) Neuhaus 28 470 28 008|+ 462+ 1,65 304) Otterndorf . 17682) 17200+ 477+ 2,77 305) Lehe . 59 581 55 34L1’+ 4240+ 7,66 306) Otterholz 44 891| ® 43 390|+ 1501|+ 3,46 0 Sea. 0 44930 428814 2090/+ 4090 308) Rotenburg i. Hann. . 32 238 31 287|+ 951 + 3,04 24. Lodr.- Bez. Dznabrück. | S 309) Merxpen . i 56430| 55243|+ 1187+ 2,14 310) Lingen . 60685| 59 511+ 1174+ 1,97 311) Bersenbrück 44488 429114 1577|+ 3,68 S3) Melle 1042 4228l1 9241 475 M S ¿d 4 é 1 25. C Ba. Aurich : i d 314) Aurich a 81680| 76230|4+ 5450+ 7,15 e U URAE I 100 I o h 00 »( 2/0) D I 69 4, 26. Reg.-BVez. Münster | 317) Tedlenburg : 47063) 46 555|+ 508 + 109 318) Watendor] ; 28 006 2 801 T „295 + 1,06 319) DeCumit ( © 42 108 39 712 2 396 + ‘6,0: 320) Lüdinghausen . 40481 386574 1824+ 4,72 321) *Münster 40428) 835 705/+ 4723+ 13,23 322) Münster 375311 8357811+ 1750+ 4,89 323) Steinfurt 48975 45 261|+ 3714+ 821 324) Koesfeld 42 C 40481] + 1520 + 3,75 C 9 g 95 47) C B S c s Ra ( 326) Braken A 43 348| 40 692+ 2 656 T 6'53 327) Recklinghaufen 64622 57577|+ 7045'+ 1224

(Fortseßung folgt.)

Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherungt- Aktiengesell\chaft Abtheilurg für Unfallversiherung kamen

im Monat Januar

1881 zur ‘Anzeige:

22 Unfälle, welche

den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben; 7 Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr schweben ; 41 Unfälle, welce für die Verleßzten voraussichtlich lebenélängliche, theils totale, theils partielle Inralidität zur Folge haben werden, 630 Unfälle mit voraussihtlich nur vorübergehender Grwerbsunsäbigkeit: Summa

700 Unfälle.

Nach dem Antwerpener „Piécurseur“ betrug die Ausfuhr von Petroleum (roh und gereinigt) aus den Vereinigten Staa- ten von Amerika im Jahre 1880: 340233 778 Gallonen, gegen 417 648 544 Gallonen in 1879 und 332410708 Gallonen ina 1878 oder 8 505 844 Fässer (zu 40 Gallonen) gegen 10 141213 Fässer in 1879 und 8310268 Fässer in 1878. i die Ausfuhr wie folgt: New-York 264 067 119 Gallonen (gegen 963 992 095 in 1879 und 214 723 657 in 1878), Boston 5 058 665 Gallonen (gegen 5998 036 in 1879 und 4168226 in 1878), Phila- delphia 54 673 946 Gallonen (gegen

74904787 in 1878),

Baltimore

Im Einzelnen vertheilte sich

92243108 in 18(9 und

15 181979 Gallonen (gegen

22 966 928 in 1879 und 37712909 in 1878), Richmond 1 102061 Gallonen (gegen 2 338 370 in 1879 und 991 138 in 1878); Portland figurirt nur 1879 mit 120018 Gallonen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Aus d:m Ceremonialbu, Abschnitt X, das „Hof-Rang- Reglement“ betreffend, hat die R. v. Decker’she Verlagsbubhänd- lung, Marquardt & Schenck, hier, einen Separatabdruck berstellen lassen, den sie für 20 S abgiebt. Derselbe nimmt nur 4 Oftav- scitea cia so daß er in der Ta¡che getragen wérden tann.

_ Im Verlage von Fr. Kortkamp*, Buchhandlung für Staats- wissenshaften und Geschichte, in Berlin, si1d neuerdings folgende Büchcr erschienen: 1) Aus8gewählte Reden des Fürsten von Bismarck. Gehalten in den Jahren 1862—1880. Zweiter Tteil. Reden aus den Jahren 1871—1880, mit Anhang: Reden aus dcn abren 184 —1892. Gries Vest, Bog, 1 11, Dieser Il. Dheil wird, wie die Verlagéhandlung mittheilt, in 3 Heften im Umfange von Je 12 Bogen, zum Preise von 1.4650 4... Þro Hell, ia rascher Folge erscheinen. 2) Die Subhastations -Ord- nung rom 15. März 1869 nebst den dieselbe er; änzenden und erläuternden MReicbs- und Lande2gesezen. Erläutert von Dr, Paul Wahler, Ober - Bergrath a. D., General - Direktor. Dritte, vollständig neu learbeitete Auflage. Preis karto inict 6 M, gebunden 7 Æ 3) Geseg vom 11. März 1879, betreffend die B e- fähigung für den höheren Verwaltungs dienst, nebst Re- au'ativ von: 29, Mai 1879. Quellenmäßig dargeîtellt und erläutert von L. Jacobi, Gch. Regierungs-Rath, Mitglied des Abg:ordnetenhauses. Preis fartonnirt 3 M, gebunden 4 (4 4) Die preußische Vor- mundscbafts-Ordnung im Geltungsbereiche des Allg. Landrewt®. Zum praktishenGcbrauch, namentlich für Vormünder bearbeitt und mit Formularen versezen von H. Posseldt, Amtsgericht2-RNath Preis fartonnirt 1,50 Æ, gebunden in Leinwand 2 4 Das Bua bildet das 1, Heft einer Sammlung der wichtigsten Gesehe „in gemeinfaß- licher Darst-llurg*, welbe von der genannten V-riagehandlung her- ausgegeben wird. 5) „Die Gewerbe-Ordnung vom 21. Juni 1869, mit allen Zusäten und Aenderungen der Rzich?-GBeseßgebung. Für den praktishen Gebrauch bearbeitet von einem höôheren Regie- rungêbeamten. Zwei Theile: I. Gewerbeordnung mit Abänderungs8-. geseßen. 11. Ergänzungs- und Vollzuzsgeseße 2c. Erster Theil, Preis für Theil I. fartonnirt 1,50 A"

BirlingersAlemanvia (Bonn, bei Marcus. Cahrl, 3 Dtite zu je 2 M) hat soeben den 9. Jahrgang angetreten. Heft 1 enthält, ganz ähnlich den früheren, eine reie Auêéwahl von Thematen aus dem 9.—19. Ihd. Das 9.—12. Jahrhundert ift vertreten durch

einen diplomatisch getreuen Abdruck des Libor Yiventiun ct Defanctorum vom ehemaligen Kloster Pfäfer3 bei Ra- gay (Berling r.) Die uralten deutschen Namen wechseln

hier b1nt ab mit den romanishen. Da St. Galler ud Konstanzer Mönc&#- und Aebterzihen sich darunter findea, so dürften nicht blos die altkoh deutsche Grammatik und die Perfonernamen-Studiin Ge- winn daraus ziehen, sondern aub die Geschichte. Die mittel- hochdeutsche Literaturgescbicbte ist gefördert durch ein Bruchstük des Liber martyrum, fit 10 Jahren durch Publikationen aus versbiedeneu Gegenden sicher gestellt; das Werk geht neben den 2 Passiozalen (Hahn, Köpke) ur d dem Väterbuche her; Prof. M.yer in Fraue1- feld theilt es mit. Ein intercssantes Weisthaum von Horn am U tersee bringt der bekanrte Dr, L. Baumann in Donaueschingen. für Sprate und Sittengesbihte, für Weinbar, Fischerei widtig Archiv-Rath Hartselder in Karlérube führt uns alte Sitten und Vröuch? des d rch seine Bäder bekan-ten Rendcl.thales vor. Der {wäbishe Ober-Amtsarzt Dc. Buk in Ehingen handelt über die Herkunst der französischen Städtenamen, die i. I. 1870 fo oft genannt wurden. Er führt jedeëmal die urkundl'cheU:form an, ein Studium, das dem Verfasser warw am Herzen zu liegen scheint. Die Leiden verdienstvollen H:raus8geber von des Knaben Wunderhorn, Bir- linger u. (crccelius (illust-. Prachtauszabe, Kilbinger, Müntwen- Leipzig) bringen den sechsten litcrarhistorisch werthvollen Nabtrag. Der Herautgeber theilt Sittengeschichtlices aus dem 30jährizea Kriege, Stimmen gegen die deutsche ch2zmalize Charafterlosizkeit und Beiträge über Hebels Beziehungen zu den Brüdern Grimm mit, Wichtiger ift der Au'satz „Ueter Kryftall- und Zauberspiegelseherei zu Goethe's Faust und Großfophta“ von Birlinger, auf din wir Freunde deutscher Siltten- geschichte und Gocthe's aufmerkiíam machen roollen; Sagen und Hausreime von Kurt Mündel in Straßburg folgen ihm. Es find werthvolle Beiträge zur el \sischen Sazen- und Sittenkuade und persönlich an Ort und Stelle aufgenommen, eine willkommene Nach- lese zu A. Stoebers und sciner Mitforscer Sagensammlungen. Unter tem Titel; L.rikalisches bringt der Herausgeber eine Anzzhl inter- essanter Ausdrücke rom Oberrhein und Schwaben, fo den Pferdenamen D.rat Tarat, 15. Jhd.; unter „Hemmerlin“ ist der nobiles von Villingen getacbt, der Vorfah-en des Ministers von «„Haymerle“, wie der Zweiz in Oesterreich sich schreibt, Wir \chließen dies: Anzeige, wie wir bei den früheren Referaten 1hat:n, mit dem Wunsche, der Herausaebcr möge rüstig fortfahren und das Publikum ihn besser unterstüßen denn bish-r, zumal die „Alemainna“ die einzige größere Unternehmung ist, die sib aus den elsässischen literarishea Erschei- rungen des Jahres 1870 erbalten hat.

Unter dem Titel: „Bibliotheca Polono-Slavica Catalogae d'ouvrages anciens et modernes sur la literature et, V'bistoire d.s pays slav:s en vente anx prix marqués, Partie I. Largues et belles leiires“ hat der Bubbändler Joseph JIolowicz ia Posen cin Verzeichniß von 795 Schriften über slavische Sprachen urd der-n Grammatik sowie über slavishe shöône Literatur, welche in seinem antiguarishen Bücherlager vorräth'g find, veröffentli®t, Dasselbe zerfällt in 6 Abtheilungen. Die erste derselben verzeichnet 34 Swristen üb.r slavishe Spra hen und Literatur im Allgemeinen (darunter den Codex diplom. Silesiae, die Sc-ip‘cres reram silesia- carum und His*‘or. Vratislav. von P. Eschenlcer); die 2., ca. 19I S triften in polnischer Sprate, betr. Polens Bibliographie, Literat ar- geschi&%t-, Journale, Sammelweike, polnische Grammatik, polnish- deutsche ur d deuts-polnishe Wörterbücher u. A, die 3, 32 Schriften über russishe Sprache, Literatur, deutsh-russische und russisch-deutsche Wörter: ücher, die 4, 32 Werke über verschiedene slavishe SpraBen (töhmiscce, wendische, lithauische, il yrische, serbische, slavonische u. A.), die 5, 49 Sghriften über vershi. dene slavishe Sazen, Legenden, Volklslicder (polnische, esihaise, russische, ungarische u. st. w.), die 6. urxd leyte Abtheilung 450 Schriften, betr. slavishe {ône Wissen- \haften. Die in dem Kataloge zusammençestellten Schriften sind größtertheils ia polaisher Sprache abgefaßt und datiren meistens aus dem 19. Jahrhundert. In kurzcr Zeit foll der 2, Theil des vorstehenden Katalogs erscheinen, welcher ein Verzeihniß von Sgtriften über die G.schibhte der slavishen Länder enthalten wird.

Gewerbe und Sande

Z-folze neuerer Nachrichten aus Buenos- Aires ift aazuneh- men, daß die dort beabsichtigte, bereits einmal vershobeune Indu - strie-Ausstellung*) auch während des lauf-:nden Jahres nicht stattfinden wird. ; S

Da anläßlich der Einzugsfeierlichkeiten die Börsenversamm- lung am 26. d. M. ausfallen wird, so macen wir darauf aufmerfk- sam, daß nach §. 14 der Böisenordnung die Bestimmung Play greift, daß an dem vorhergehenden Tage, d, î. am Freitaz, den 49, D, VE offizieller Posttag abzuhalten ist, also sämmtliche Wechselcourse zur amtlichen Ncetiz gelangen. -

Der Aufsichtérath der Deuts henGenossenschafts-Bank Sörgel, Parisius & C o. hat beschlossen, der Generalversamm lung die Vertheilung einer Dividende von 7}°/o vorzuscblazen.

Bei der Magdeburger Rückversicherungs-Aktien- gesellschaft hat das abzelaufene Geschäftsjahr einen Reingewinn von 238 000 M ergeben, so daß eine Dividende von 33 M = 11% zur Auszahlung gelangen wird. Der Sparfonds erhöht fich von 256 368 M auf 323586 M.

*) Conf. Reichs-Anzeiger Nr. 262 deo 1880,