1881 / 48 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Feb 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Anders sei die Frage, L t Sciffsersaß- und :Neubauten stellen solle. Der Flottengrün- dungéplan, auf den Bezug genommen würde, habe doch für den Reichstag in keiner Weise etwas Bindendes. Die Erhal- tung einer derartigen großen Panzerkorvette, wie sie gefordert werde, unterliege für ihn doch mehr und mehr Bedenken. Bei den keineswegs glänzenden, au für die Zukunst voraus- sihtlih niht glänzenden Finanzen sei der Gedanke sehr nahe liegend, daß, wenn das Landesheer der natürliche, bestim- mende Faktor der äußeren

lands nachhaltig zum Ausdruck gebraht werden könne, daneben die Flotte naturnothwendig aus finanziellen Rüd- sichten zurückzustehen habe, und es sei sehr zu überlegen, ob für die Bedürfnisse Deutshlands nicht eine Flottenentwicklung

in der Niltung vollständia genüge, daß der bedeutende Han- | del und die be:eutende Schiffahrt Deutshlands im Frieden |

nachhaltigen Schuß dur Korvetten fände und daß daneben im Kriege der Küstenshuß dur die Kanonenboot- und Tor- pedocntwicklung seine vollständige Befriedigung fände, ob aber dcrüber hinaus eine Schlachtflotte dauernd zu konstituiren sein werde, betrachte seine Partei als ofene Frage. Daneben möchte er das Haus auf den Postctat aufmerksam machen, der ja einen ersreulichen Mehrübershuß aufweise. Es wäre er- wünscht, aus diejen Ueberschüssen die Lage der Postbeamten zu verbessern. Das Interesse des Publikums, vor Allem des ländlichen, sei dur die eröffnete Aussicht auf Errichtung von 480 neuen Zostagenturen und auf Vermehrung der Landbriesträger wesentlich gefördert. Es sei aber auch nicht zu verkennen, daß der größte Theil der Korrespondenten Landbewohner seien, und es sei mit Dank anzuerkennen, wenn die Postverwaltung den Interessen dieser ländlichen Bevölkerung gereht werde. Seit wenigen Jahren erst sei die dem Lande ungerechtfertigt auferlegte Extralast des Landbestellgeldes in Wegfall gekommen, um so mehr erkenne er an, daß das Jnteresse des flachen Lan- des durch diese Neugeslaltung reihlich berücksichtigt werde. Der Abg. Richter habe auch heute wieder über die zwei- jährigen Budgets gespro&en, er (Redner) beschcänke si da- rauf, nochmals zu erklären, daß seine Freunde in einer der- artigen Neugestaltung nicits Bedenkliches sähen, sondern Der

eine Vereinfachung Geschäfte. Ex würde sich aber nux nach reifliher Erwägung entschließen, dei weite-

ren Gedanken beizuireten, daß die Berufung des Reichs- tages unter Umständen auf zwei Jahre vertagt werden könne. Was die Steuerprojekte betreffe, so wundere er sich, daß der Abg. Richter selbst gegen die Börsensteuer, die populärer sei als die Stempelsteuer, sich ablehnend verhalte. Wer die Stimmung im Lande kenne, wisse, daß nan es nicht verstehe, warum dec gesunde Gedanke der BVörsensteuer so spät zum Durchbruch komme. Die Mehrheit des Hauses sei bereit, diesem populären Gedanken zur Verwirklihung zu verhelfen. Ueber die Brausteuer möchte er sih nur technisch im Zusammen- hange mit den ähnlichen Steuern äußern. Man bringe dieselbe immer in Zusammenhang mit einer Erböhung der Brannt- weinsteuer, er habe sich eine genaue Zusammenstellung über die Branntweinbesteuerung gemacht, und da ergebe sich ein Bild, aus dem man sehe, daß der Branntwein zur Zeit durch- aus nicht niedrig besteuert sei. Seine Partei stelle sich auch nachdrüdlih dem Gedanken entgegen, den Branntwein an der Quelle zu besteuern.

cie Vergehen in Foige der Trunksucht sehr zugenommen hät- ten. Das gemeinschaftlihe Vorgehen der Finanz-Minister in Coburg sei doch schr signifikant. Man habe sich in der Hauptsache dahin verpflichtet, die Uebershüsse aus Reichs- sicuern den Einzelnstaaten zu Gute kommen zu lassen. Wenn der Abg, Nichtex abweisend über die Versuche in Preußen urtheile, durch ein neues Verwendungsgeseß auf diesem Gebiete freie Bahn und neue Basen zu schaffen, so tâushe derselbe sich in der Auffassung der Verhält- nie sehr, Jn der lutzen Zelt Und dexr Sch(Gwierigiall des exsten Angriffes sei es niht möalih gewesen, sogleih zum Absáluß zu kommen; das Zustandekommen eines Gesetzes auf so wichtigem Gebiete sci aber für die nächste Zeit keineswegs ausgeschlossen. Die Gegner seiner Partei seien in ihren An- griffen nit mäßig oder bescleiden. Einmal heiße es, das neue System sei eine unerhörte Verquickung von Reichs- und Siunesitunzen, es 1c) dos ein ungesunder Zustand und die Quelle cines Theiles der Uebelständé, de das Reich drückten. In der Hauptsache sei es aber beim Alten geblieben. Die Einzelstaaten blieben abhängig vom Neiche, nur der Modus sei verändert, einen wejentlihen Unte:schied vermöge er nicht zu entdecken. Ferner sagten die Herren von der Linken, sie maten scine Partei verantwortlih für die Be- willigung der Ausgabe der srüheren Jahre. Diese Ungriffe gegen feine Partei seien unzutreffend. Seine Partei habe die Linke deéwegen angeklegt, weil sie mit seiner Partei die Aus- gaben bewilligt hätte, aber niht mit seiner Partei für neue Einnahmen gesorgt hätte. Seine Partei habe Grund, die Linke anzuklagen, denn sie habe bereits 1875 und 1876, als die Schäden noch nicht so \{chroff hervorgetreten seien, die Klagen laut genug vorgebraht. Weshalb denn jeßt die Kla- gen über neue Steuern? Gebe es denn etwa Abgeordnete, die fanatisch gern Steuern bewilligten ? Die Selbsterkenntniß und Wahrheit auf diesem Gebiete wäre sehr gut. Wenn die Linke die Sünden der Vergangenheit niht anerkennen wolle, so thue sie dasselbe, was der Liberalismus auch auf anderen

Gebieten thue. Die Herren seien konservativ darin, daß sie hartnäckig ein Bekenntniß der kleinen Frrun- gen des leßten Dezenniums verweigerten. Es sei ja

vor Kurzem erst im Herrenhause eine Auseinanderseßzung über die finanzpolitise Vergangenheit erfolgt. Man habe dabei mit Recht hervorgehoben, es sci damals eine verkehrte Verwaltung gewesen, die das Gut ausgepauvert habe. Er und seine politishen Freunde hätten dem Sinne nah, wenn auch nit so drastisch, Jahre hindurch dasselbe gesagt. Die Vorgänge im anderen Hause hätten ihn lebhaft erinnert an die Geschichte vom cisernen und irdenen Topf, wo freilich bei der Berührung der irdene Topf in Scherben gegangen sei und die Scherben des Liberalismus hätten dabei geklirrt. Seine Partei habe schweren Hexzens Neubewilligungen ge- macht, um die von der Linken geschaffene unbehagliche Situa- tion zu beseitigen. Ueber diese ganze finanzielle Frage würde aber im Lande absichtlih Verwirrung umhergetragen. Er sei weit davon entfernt, einzelne Mitglieder des Hauses anzuklagen, daß sie diese Agitation begünstigten; die liberale Presse thue cs aber in reichem Maße, das spreche nicht für ihr Wahr-

heitsbedürfniß oder dafür, daß die Wahrheit ihnen bequem *

wäre, Auf dem wirtl,schaftlihen Gebiet finde man in der Rede des Aba. Richter dieselben Uebertreibungen wie auf dem

wie man sich zu den gesammten ;

Politik sein und bleiben | müsse, die feste Basis, auf der die Machtstelung Deutsch: |

Eine Schanksteuer sei nahe liegend, dop- | pelt, wenn man an der Hand der Thronrede anerkenne, daß |

finanziell.n Gebiet. Als Beispiel diene nur die Stadt Königs- berg. Von Königsberg gehe das Märchen, daß durch die neue Zollgeseßgebung gewissermaßen eine chinesishe Mauer ringsum aufgeführt sei, durch welche die Lebensader dieser großen Pro- vinzialhauptstadt unterbunden worden. Weshaib der Wahr- heit so aus dem Wege gehen? Wer die Entwickelung der russishen Handelsstraßen in den leßten Fahren kenne, wisse, daß die bekannten Handelshäuser Königsbergs bereits lange, ehe die Zollreform geplant sei, ihren Haupt- \{werpunkt nach Libau verlegt hätten, weil der russische Handel {hon seit Jahren das Bestreben habe, auf russische Häfen zu gehen und den preußischen Hafen Königsberg zu vermeiden. Dazu komme, daß in Folge der Mißernte zur Zeit überhaupt sehr wenig Getreide aus Rußland ausgeführt werde. Wie man also für derartige Zustände die ZoUpolitik verantwortlich machen könne, verstehe er niht. Der Abg. Richter habe sich in seinen Aeußerungen über bie Folgen der | Wirthschafstepolitik in sehr allgemeinen Behauptungen bewegt. Er wolle demselben wenigstens einige Zahlen entgegenstellen. Die Mehrsörderung an Steinkohlen habe im Jahre 1880 in Preußen 80 bis 90 Millionen Centner mehr als im Vorjahre betragen ; darunter allein 45 Millionen Centner im Ober- Bergamtsbezirk Dortmund. Rechne man hiervon die Aus- fuhr ins Ausland ab, so blieben immer noch 70 bis 75 Millionen Centner. Die Preise hätten sich gleichzeitig von 22 auf 26 bis 27 s gehoben. Der Verbrauch an Stein- kohlen sei aber cin Haupimaßstab für die Eisenindustrie, und ihrer Mehrforderung entsprehe eine Mehrprodufkftion von Roheisen im Betrage von 71/2 Millionen Centnern. Er brauche nicht auszuführen, wie an diese Entwicklung der s{wergeprüften Branche sih die Thätigkeit auf anderen Ge- bieten der Jndustrie knüpfe. Was die Seide anlange, fo sei ja bekannt, daß früher schon in Crefeld Sammet dominirend gewefen sei, man sei aber durh den Zollshuy dahin gelzngt, daß die sranzösishe shwarze Seide so gut wie ganz vom deutschen Markte verdrängt sei und daß die deutsche Judustrie in Halbseidze einen wesentlih steigenden Export errungen habe. Er bitte überhaupt auf diesen Export besonders zu achten, denn die Schädigung der Exportfähigkeit Deutschlands sei der Haupteinwand, der beim Yolltarif von vielen Seiten gemacht sei. Bei der Wolle habe in Ganzwolle dex Export auch wesentlich neues Lerxrain 1n

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England und den übersee: Len Ländern gewonnen, und es sei ihm versichert worden, daß in kurzer Zeit ein Theil der aus- wärtigen Kommissionshäusex die E durch die deutsche Hand vermitteln müsse. Jn Berlin und Sachsen seien untex dex jeßigen Zollpolitik ganz neue Branchen entstanden. Auf dem Ge- biete der Halbwolle habe Deutschland immer sehr konkurrenz- fähig dagestanden: durch den Schußzoll werde fich die deutsche Industrie auch noch in den feinen Gespinnsten von England unabhängig machen. Besonders auffällig sei der Aufschwung wollener Phantasieartikel. Früher habe man sich im Elsaß der französischen Konkurrenz nicht erwehren können, heute expor- tire der Elsaß Gespinnste und Fabrikate. Auch in Sachsen finde ein steicender Export dieser Artikel nah Frankreich und Amerika statt. Auch auf dem Gebiete wollener Noben fei in Berlin eine steigende Tendenz zu Gunsten des Exports be- merkbar. Bei ter Baumwolle fei ein ähnlihes Verhältniß | wie bei der Wolle. Bei ganz seinen Gespinnsten sei Deutsch: land noch halb von England abhängig, aber schon in hestiger Konkurrenz mit demselden, und der Shußgzoll werde es er- möglichen, daß Deutschland die Konkurrenz überwinde. Da- neben finde ein sehr umfangreiher Export nach Frankreich statt, und es ließen sich ganz bestimmte Artikel im Elsaß, Sachsen und Württemberg nennen, die ers auf Grund des Schußzolles neu in Deutschland entsianden seien: bauniwollene Kleiderstoffe, die sehr verbreitete Gardinenbranhe in Sachsen, Maschinenarbeit in glatten Stoffen und, was sich daran {chließe,

lohnendes Gebiet für das Kapital, und er sei überzeugt, wenn Deutschland einen derartigen Schutzoll zu der Zeit ge- habt hätte, wo das Kapital sich gern engagirt habe und ih noch nicht auf unnüze Verwendungen geworfen gehabt hätte, dann würde der Schußzoll noch viel s{neller und segens- reicher gewirkt haben. Leinen sei ja zur Zeit kein bedeutender Artikel mehr, weil derselbe durch die anderen Stoffe wesent- li verdrängt sei, aber auch hier sei ein nachhaltiger bedeu- tender Export nah Amerita Und den nördlichen Ländern, und gerade diese Leinenbranche sei insofern interessant, weil bei ! der Einführung des neuen Zolltarifs von freihändlerischer Seite, namentlich von Berliner Herren, gegen den neuen

Zolltarif angeführt sei, daß derselbe den Export in in der Leinenkonfektion erheblih schädinon würde. Gerade

das Gegentheil jet eingetreten: die Berliner Konsfektion in Leinenwaaren blühe nah wie vor und habe einen steigenden Export. Jhm sei versichert worden, daß in der Textilbranche überhaupt kein Zweig darnieder liege und daß man überhaupt bezweifeln müsse, daß irgend cine kaufmän- nishe Branche gelitten habe. Von böheren Preisen in Folge des Zollschußzes sei nicht die Nede, aber die Konkurrenz des Auslandes sei zurückges{lagen und der Export steige. Was die Getreidezölle betreffe, so habe der Aba. Richter dieselben als Städter beurtheilt, etwa wie ein Schriftgelehrter als Bauer verÉleidet. Der Abg. Richter habe den Landwirthen die Weidc- wirthschaît empfohlen, ein Zustand, den man in Wesifalen mit Recht auf das Lebhasfteste beklagt habe. Die ganze Bewegung sei, wie sie sih vollzogen habe, durchaus unerfreulih. Man habe leider in Deutschland niht wit übermäßig reihen Hülfs- quellen zu rechnen und vermöge nur sehr langsam und dur Sparsamkeit vorwärts zu kommen. Um so bedauerlicher seien die Spekulationen der siebziger Jahre gewesen, die es dahin gebracht hätten, daß Deutschland an Blutleere zu leiden be- droht sei. Wenn nun der Abg. Richter von brutalen Wir- kungen des Zolltarifs spreche, so wisse er niht, was derselbe dabei im Sinne haben könne. Politisch möge dem Abg. Richter der Zolltarif unbequem sein, weshalb derselbe den Abg. Nichter | wirthschaftli} beunruhige, vermöge er nicht einzusehen. Der | Abg. Kichter habe sih das Ding mit seinen glatten Behaup- tungen sehr leiht gemaht. Jedenfalls werde man dem fest- bewußten Vorgehen der Reichsregierung gegenüber mehr und mehr Verständniß sür die Bestrebungen gewinnen, in denen sih seine (des Redners) Partei in der Hauptsache mit dem Reichskanzler einig wisse, Wenn man nun noh die Handwerkerfrage energisch in de Hand nehme, und den Sorgen des Arbeiters für sein Alter gerecht werde, so werde man immer mehr im Stande sein, immer weiter die Kreise Derjenigen zu ziehen, die von der entscheidenden Stelle, wo die FJnitiative liege, eine gedeihlihe Entwickelung er- warteten. Wenn der Abg. Richter sein so beliebtes Wort : „Nieder mit diesem System“ dem Reichstage so gcrn hier

auch die Ausdehnung der Appreturanstzlten. Hier sei ein sehr .

wiederhole, so möhte er nur wissen, wie denn sein System aussehe. Der Abg. Richter habe heute wiederum von der all: gemeinen Verwirrung und von dem allgemeinen Fiasko ge- \sprohen. Er habe zur Zeit ein gutes Zutrauen zu diesem System und freue sih mit scinen Freunden, den Kanzler auf R und finanziellem Gebiet unterstüßen zu önnen.

Der Abg. von Benda bemerkte, wenn er in einer Be- merkung des Schaßsekretärs den Wunsch erkennen könne, im Wege der Geseßzgebung das System Franckenstein zu be- seitigen, so könne er versichern, daß die Regierung hierbei auf die Unterstüßung seiner politishen Freunde rechnen dürfe, Der Etat ergebe eine außerordentliche Steigerung der Mi- [itärausgaben und der Einnahmen aus Zöllen. Man müsse auch im nächsten Jahre einer Belastung des Etats durch Mehr- ausgaben für das Heer, die Marine, für die Post: und Tele- graphenverwaltung entgegensehen. Man sei in Deutschland bereits zu einer Schuldenlast von 250 Millionen gelangt, ohne daß entsprehende Einnahmen unnmittelbar daraus er: wachsen seien, die durch eine Anleihe gedeckt werden müßten, Er glaube, das Haus müsse sein Augenmerk darauf richten, ob nicht möglicherweise von den sonstigen Einnahmen im Extraordinarium ein zu großer Theil auf die Anleihe über- wiesen sei. Sonst biete der Reichsetat in diesem Fahre ein günstigeres Bild als im vorigen. Er hoffe, daß es gelingen werde, im Wege der Ersparniß noch manche Ausgaben her- unterzusezen. Er sehe auch niht so \{chwarz wie der Staatssekretär, nac dessen Berehnungen der Etal nur mit einem Uebershuß von drei Millionen abschließe. Dieser Uebershuß dürste sich auf Grund der Mehreinnahmen aus der Tabaksteuer noch erhöhen. Werde dies aber der Fall sein, dann sei es sehr fraglich, ob das Haus neue Steuern bewilligen werde, zumal die Haushalte der Einzelstaaten in diesem Augenbli wohl geordnet seien. Es sei dies jedoch eine Frage, die später noh zu erörtern sei, er gehe deshalb nicht näher auf sie ein. Hinsichtlih der geschästlihen Behandlung {ließe er sich dem vom Abg. Frhrn. von Schorlemer-Alst modifizirten Antrage von Minnigerode vollkommen an, da er glaube, daß das gesammte Ordinarium, insbesondere der Militär- und Zolletat, zu manchen Bedenken Anlaß gebe.

Um 31/4 Ühr vertagte darauf das Haus die Verhandlung bis Freitag 11 Uhr.

Land- und Forsítwirth\ haft.

Die Ergebnisse des Weinbaues in Württemberg im

Jabre 1880 stellen sid nach den ron den Königli@en Kameral- ämtern eingesandten Uebersichten wie folgt: Von 23351 ba Wein?

bergareal betrug die tragbare Fläche 18 401 ha, der Eitrag hieraus 96 623 hl, im Ganzen rund 5,25 b1 pro ha, Der Gesammtnatural- erirag bleibt alio hinter dem vorjährigen nech um 41,78 °%% zurüd und errciht nur 22,64 °%/9 tes Durchschnittéertrages der 93 Jahre

1827—79. Einen geringeren Gesammt-rtrag lieferte feit 1827 nur der Herbst 1854 mit 77 108 1, Dagegen wurden von dem

veuen Wein 65318 hi1 oder 68 % dées ganzen Erzeugnisses durch die Produzenten unter der Kelter verkauft (im Vorjabr nur 46%) und zwar zu dem hohen Durchschnittspreise von 50 67 „§ pro Hektoliter, welcher in der ganzen 5ö3jährigen Periode voa

1827/79 nicht errciht worden is. Der Gesammterl38 aus diesem Quantum berechnet sich auf 3309437 # und is mehr als now einmal fo groß als im Jahre 1879, Auch in allen einzelnen natür-

lichen Weinbaubezirken, mit einzigec Ausnahme des Remösthales, überstieg der Gelderlô8 den vorjährigen und nur hier blieb derselbe mit 194 239 M gegen 317136 46 im Vorjahre um 39 °/% zurü, Im Ganzen blieb jedoch der Erl6s für das unter der Kelter verkaufte Quantum bei dem fo geringen Naturalertrag hinter dem 53jährigen

Landesdurbschniit un 837,19 0%/% zurück und überstieg nur Den Der abre 1829 1890 1830-18089, L580 4 49 44 1849 64, 600, 64 und 1871, Was den Géldwertd

des ganzen Naturalertrages mit 4 839 724 4 betrifft, so teht der- selbe hôher als in den 16 Jahren 1829, 1830, 1837, 1838, 1841, 1843, 1844, 1849 —1854, 1860, 1864 und 1879, Na den durch die Kameralämter gemachten Erhebungen wurden bei dem geringen Herbstertrag des Jakbres 1880 67923 Ctr. ausländische Trauben, melit aus Jtalien und Süd-Tirol eingefükrt und hieraus 21 356 Ul Wein erzeugt, woron 3869 1 (= 18,12 9/%) zum Durchschnitiéyreise von 53 M1 16 S und mit einen Eesawmterlös8 von 205 €97 unter der Kelter verkauft worden sind. Vergleiht man das Quan- tum des aus eingeführten Lrauben erzeugten Weines und seine Geldwert) mit dem des inläudishen Erzeugnisses vom Jahre 12° 9 fo beirägt das Quantum 22,10%/6, der Geldwerth 23,75 9/9 y- u des einheimiscen Erzcugnisses. Bezüglih dcr Art der V «on VEY des aus Trauben gekelterten Weines wird noch ange?" erwendung 5 Ta i T Ci 1 E D, DOH COr selbe öfters mit inlôöndishem Weine und theilwo id mit Obsbe most gemischt worden ist. He R E

Setverbör üns WDandbei

Nach dem Geschäsisberiht der Kommunal - Bank für das Königreid Sachsen pro 18380 hat si diz Zahl der An- lebentabs{lüsse mit Gemeindcn im Königreib SaLscn um 26 ver mehrt. Am Stlusse des Jahres betrug die Gesammtzatl der Ar- leihen 184, Der Umsay des Kasserconio bcirug im Fahre 1880 7340142 M (1879 73341315 Æ&), Im leßten Rechrungéjahre ift die Abtheilung der Bauk für Bo: schüsse auf Werthpapicre nur in sehr mäßigem Umfange benußt worden, Der Bestand ultimo Dezember 1880 teträgt etwa 40 000 M weniger als uliimo 1879, Der Géwinn ke zifffert fid auf circa 5,23% des dur&schnittli® arge!e ten Kapitals geageu 5,53% im Vorjahr. Während tes Bilanzjahr:s sind, wié bereits erwäßnt, 26 Änle:hersabsch!üsse mit Königlic säcbsiscen Se meinden pcrickt geworden im Gefsammtkeetrage von 1 370 000 Æ, also um 218900 (A wmenigcr alis im Jahre 1879, Seit der Er- ridtung der Bank bis Ente 1879 hat dieselle im Ganzen 10 174 475 Æ Darlehen an Gemeinden gewährt. Die innerhalb dieses Zeitraumes empfangenen Rückzahlungen belaufen si, mit Einschluß einiger verfrüht geleisteten, auf 484,398 4, also ca. 4,76°%/0. Die erste Serie Anlebenssc{cine (5/9 Zinéfuß) ift im Laufe des Jahres 1880 turch Auéloosung vollständig getilgt worden, Bon Serie II. von 3009000 A mit 44°/9 Verzinsung find im Sahre 1880 53 709 M getilgt worden. Von ter 111, Serie (4%) sind biéther 3036000 M cmittirt, 48500 M aber für das Jahr 1880 amortisirt wordcn. Serie 1V. von 2000 000 (44 9/6) ist vollständig begeben, davon im Jahre 1820 amortisirt 37 000 4 Von einer V. Serie (43 9%) ist die Summe von 1 927(00 M emittirt, 36 000 A für das Jahr 1880 getilgt worden. Der Rescrocfonds entspricht mit Hinzurehnung des Betrazes aus dem 1880er Gewinn über 11 %/,% des Afkticxkapitals. Der Gewinn aus dem Gesckäfttbetried der Bank im Jahre 1880 beläuft si auf annähernd 9,8 9/9 dées Aktienkapitals. Für die Verwendung diess Reinertrags von 58 809 wird vom Aufsichtsrath folgender Vorschlag vorgelegt: 4 °/9 ordent“ liche Dividende von 24 (00 M, 25 °/9 zum Rescrvefonds 8702,36 4 4x 9/9 Superdividende 26 000 Æ, Vortrag auf neue Rechnung 107,07 4 Demnach würde für jeden Interimé schein eine Dividende von 25 M = 8} 2% zur Zablung gelangen.

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: Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, dea 25. Februar

= Inuferate für den Deutizeu Fet3- und 5

Preuß. Staats-Anzeiger und da3 Central-Handelgs register nimmt an: die Königli&e Ervevition des Dentschen Reihs-A-zeigers nud Königlich

BPreußischen Staats-Anzeigers :

Berlin 8W., Wilbeim - Straße Nr. 32,

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« StecEbriefe und Unterenchungs-Sachen. . Subhbastatiozen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

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d 4. Veriloeceung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. W. von öffentlichen Papieren,

. Verkäufe, V erpachtungen, Submisgienen etc.

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2A S I E TIIEI U U U A A PD 24 4 U rid 30A D

Dessenctlicher Auzeiger.

5, Tadustrielle Etablissemecnts, Fabrilen und Groashandel, i

S. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8, Theater-Ánzeigen. | In der Börsen-

9, Familien-Nachrichten. beilage,

uvalidendan?k“, & Baogler, Büttuer & Wintez, sowte alle übrigex größerzz

ate nehmen ant die Aunoncen-Expeditionen des Hug Mosse, Daoseuftein

G. L. Daube & Co., E. Süistte,

Llnuusnetn - Bureaus.

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Ste&Xbriefe und VUutezsachungs - Saczer Stebrief. verchelicie Anna WViarie Wieland ist in dezn Akten U. R, 11, No, 216 de 1881 die Untersubungs- haft wegen Betruges verhängr. Es wird ersucht, dieselte zu verhaften und an die Königlicce Stadt- voigtei-Direktion hierselbst abzulicfe:n. Berlin, den 21, Februar 1881, Königlichcs Landgericht I. Der Unfersucungöribter: Iohl. Bes&zreitunao: Alter 23 Jahre, geb, 6. August 1857, Geburtsort Wrieten a. O., Größe 162 cw, Statur kräftiz, Haare dunkel- blond, Augenbrauen blond, Augen ara», Nase stumpf, lein, Mund groß, dicke Lippen, Zähne gesund, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deuts. Bcsendere Kenuzcichen: auf der linken Hinterbacke ein cinmarkstückgroßer brauner Hautfleck.

Stecbrief. Gezen den unten bescricbenen Dreeislermeiser Wilheltn Hahn, am 26. April 1841 in Berlin geboren, welcher sich verborgen hält. soll eine dur vollitreckbares Urtheil des Xö- nigliden Stadtgerichts zu Berlin vom 30. Seytem- ber 1874 erkannte Gesüngnißstrafe von vier Wechen vollsircckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amlsagerihiszefängniß des Cragreifang8orts abzuliefern. Berlitz, den 18, Fe- bruar 1881. Königliche Staatêanwaltichaft beim Landgerict T, Beschreibung: ülter 39 Jahre, Größe 1,68 f, Statur tlein, Haare blond, Stirn flach, Bait blonder Vollbart, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhnli, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Gesicht oval, Gesichtsfarbe ge- jund, Sprache deuts, Kleidung grauer Anzug, runden \{warzen Hut.

Der am 7. März 1879 gegen den Ingenieur Rudolf Hube aus Kladau bei Conig in West- preußen erlassene Steckbrief wird hiermit als erle- digt zurückgenommen. Bart, den 21. Februar 1881, Königliches Amtsgericht, L. Abtheilung.

Gegen den Arbeiter Heinrib Hollenbach von Hecelmann?kirwen (etwa 40 Jahre alt) ift wegen Diebstahls Haftbefehl erlassen. Ich ersuche um dessen Verhaftung und Ablieferung in das hiesige Gefänaniß. Marburg, den 22. Februar 1881. Der Erste Staatsanwalt,

Stebriefs-Erledigung. Der unterm 15. Jas- nuar 1881 hinter den Pferdeknecht August Lehmanu erlassene Steckbrief ist durh dessen Ergreifung erle- digt. Eberswalde, den 22, Februar 1881, Königl. Amtsgericht.

[5406] Strasfvollfirccknng2requifition.

Der Dienftkneht Friedrich, auch Christian Fischer, früher in Calau und zuleßt in Lübben wohnkaft, am 16. Januar 1859 im Dorfe Burg im ESprees walte geboren, it dur die rechtskräftigen Urtheile des Kêniglichen Söffenger!chis zu Calau und zwar :

I. vom 26. Februar 1880

a, wegen Verübung groben Unfugs zu fünf Mark Geldstrafe event. zwei Tage Haft, b, wegen vorsäßlizer törperlier Mißbandlung eines Menschen zu drei Mo-aten Gesängniß; II, vcm 23. März 1880 wegen gleichen Vergeh:r8, wie sd Ib, noch zusätli&© zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt worden.

Da der gegenwärtige Aufenthalt des Fischer unbe- fannt ist, jo wird um Vollstreckung dicser Strafen aegen ihn und um Nacricht zu unsercri Aklen wider Fiscec D. 3 80 ersucht.

Der Dienstknecht Fischer ist ungefähr 1} Meter (5 Fuß 9 Zoll) groß, s{lanker Statur, klat dunkel- braunes Haar, ovales Gesicdt und gesunde Geßchts- farbe.

Calan, ven 22. Februar 1881.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung T.

{2320] Offenc Nequiitiou.

In der Strafsache gegen den Arbeiter Heinrich Meyer, zuleßt hier wohnhaft, wird ergebenst er- fut, an dem zur Zeit seinem Aufentkalte nach j unb:fannten 2c. Meyer im Betretungsfalle die | dur{ vollstreckbarea Strafbefebl des unterzeichneten j Amtsgerichts vom 20. Mat v. Js. wegen Holzdieb- ftabl3 erfannte zweitägige Gefängnißstrafe zu voll- ftre@en und hierher Nachricbt zu geben.

Celle, ten 20. Januar 1881,

Königliches Amtsgericht, Abiheilung I. E, Kistuer.

Subhastationen, Nufgebote, Vor- ladungen und dergl.

[5461] Oeffentliche Zustellung.

Die Handlana Hirs & Walter zu Berlin, Unter den Linden 48/49, rertreten dur den Rechtéanwalt Lüders zu Berlin, Kronenstraße 24, klagt aegen den Kaufmann A. Englaender, früber bier, Schüßen- straße 58, jeyt unbekannien Uuferthaltsortes, aus der Annahme des Wechsels vom 2, Dezember 1880 über 200 A, fällig am 7, Januar 1851, mit dem Antrage, den Beklagten s{chuldig zu erkennen, an Klägerin 200 4 nebst 6°/9 Zirsen seit dem Tage der Klagezustellung zu zahlen und die Kosten zu tragzn, das Erkenntniß auch für vorläufig voll- \trectbar zu erklären, und ladet ven Beklagten zur

Gegen die nnten rteschrietene un"

den 12, April 1881, Vormittags 10 Uhr. „Zum Zwecke der öffentliwen Zustellung wird diejer Auszug der Klage aus den Aften D. 35 1881 bekannt gemacht.

Berlin, den 16, Februar 1881.

: Dezer, Gerihtisschreiter des Königlicen Amtsgerichts I., Abtheilurig 38,

(5439) Oeffentliche Zusteiluuo,

Schullehrer Lukert in Klaffenbach O./A. Welz- heim, vertreten dur Chriftcph Eißlec, Grmeinderath in Thalheim, klagt gegen Michael Wenzel, Händler, früher in Thalbeim, nun mit unbekanntem Aufent- haltsort in Amerika, wegen einer Kaufschillings- forderung, mit dem Antrag auf Verurtheilung des Beklagten auf Bezahlung von 133 M þ. 11. No- vemder v. J. verfallenen Hauskaufss{illingeziel nebjt 5 % Zinsen seit 1, Juli v. J. aus dem Ge- fammibetcrag des Kaufschillings von 800 #4 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtéstreits vor das K. Amts3geriht zu Rot- tenburg zu dem auf Donnerstag, den ö, Mai 1881, Borm. 2 Ußr, bestimmten Termin.

Zum Zwecke der offentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Rottenburg, den 22, Februar 1881,

Gerichtsschreiber Bienz.

[5470] Oeffeutliche Zustelluug.

Der Buchbandlungsfilialist Felix Zimmermann in Paffau, vertreten durch Recht8anwalt Hormayr von da, lagt gegen seine Chefrau Elisabeth Zimmer- maun, zur Zeit unbekannten Aufenthaltes, auf Ghe- scheidung und Verurtheilung der Beklagten in die Kosten des Streites, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung dieses Nechtéstreites vor die I, Civilfkammer dcs Kg!. Landgerichis Passau auf

Dieustag, den 24, Mat 1881, Vormittags 8; Uhr, mit der Aufforderung, einen bei cenanntem Gerichte zugelassenen Nechtsanwalt zu bestellen.

Dieser Auszug der Klage wird hiermit zum ZweLe der öffentlihen Zustellung bekannt gemacht.

Bassau, ¿en 21. Februar 1881.

Gerichts8\schreibereci des Königl. Landgerits zu Passau. Dár Königl. Serichtsfchreiber : Emmerling,

¿ renden Erben auëkgeantwoitit, event. dem Fiskus

i sowie die von den Intercsseuten bereits gestellten

; Piassutten Nr. 43 und 49 Abtheilung IIL Nr. 5

2) an die Erbbeihetiliaten, ihre Intercssen im Auf-

ene ; Taf e resp. 9 eingetragenen Erbtheilsforderung von gebotsverfahren wahczunehraen, 1200 Mark nebst Ausstattung. j 3) an alle Diejenigen, wclche über das Lehen des Auf den Untrag des Nawlaßpflegers Nechts- Verschollenen Kunde geben können, Mittheiluig

anwalt Weber werden die unbekannten Erben und Rechtsnachfolger des Carl Swhnittka aufgefordert, fich spätestens im Termine,

den 22. Dezember 1881, V.-M. 10 Uhr, vor Herrn Amtsgerihts-Nath Dettmann im Ratk» yause, Zimmer Nr. 1, mit ihren Ansprüchen zu melden, widrigenfalls unter Ausschließung der unbe- tanaten Erben der Nachlaß den {fich eiwa legitimi-

als herrenloses Gut zugesprochen werden wird. Sensburg, den 28. Oftober 1880, Königliches Amtsgericht,

- (e iz (94850) Nothweudiger Verkauf.

Das in dem Kreise Wirsit belegene, dem Baron Nichard v. Engestrôöm gehörige Gut Komorotwvo, welches mit eirem Flächeninhalte von 468 Hektaren 31 Aren 40 Quadratstab der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer-Reinertrage von 5516 A6 59 H uud zur Gebäudesteuer mit einem Nußungé- werthe von 855 #4 veranlagt ist, soll behufs Zwang8voUstre@ung im Wege

ver nothwendigen Subßaïation den 23, Zuni d. J., Vormittags n 19 Ußr,

an ordentliher Gerich1sstelle versteigert wrden.

Der Arézug aus der Steuerrolle, die beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts von d:m Grundstücke und aile fonstigen dasseibe betreffenden Nachrichten,

oder noch zu stellenden besonderen Verkaufsbedin- gungen Tönnen in der Gerihis\chreiberei I, des unterzeichneten Königl. Amtsgerichts während der ge- wöhnlichen Dienststunden cingesezen werden. Diejenigen Personen, welche Eigenthumsrechte, oder welche bypothekarisch nit cingetragene Real- rechte, zu dereu Wirksamkeit gegen Dritte jedoch die Eintragung in das Hypothekenbuch geseßlich erfor- derlich ift, auf das oben bezeiwhnete GrundstüX gel- tend machen wollen, werden hiecdurch aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in d.m obigen Verfteige- rungstermine anzumelden, Der Besc{luß über die Ertheilung des Zuschlags wird in demn auf den 24. Juni d. J., Mittags um 12 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle anberaumten Ternuiine öffentli verkündet werden.

[5423] Oeffentliche Zustellung.

Die Elefrau Fabrikarbeiter Wilhelm Aussem, Liseite, geb. Schroer, zu Langendreerholz, klagt i gegen ihren Ehemann, den Fabrikarbeiter Wilhelm i Ausseu, dessen Aufenihalt unbekannt ist, wegen bôösliher Verlassung auf Trennung der Che und f ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung j

des Rechtsstreits vor die Civilkammer IIl, des

Königlichen Landgerichts zu Essen auf den f

27. Juni d. Z., Vormittags 11 Uhr, è

mit der Aufforderung, einen bei dem vorgedachten ;

i Geridte zugelassenen Anwalt zu bestellen. : Essen, den 21. Februar 1881, |

Dec Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. |

Hirsch.

5489 E t 4 G (5482) SDeffentlihe ZusieTluug : V

nit Vorladung. Der Wirth Johann Niegler zu Neustadt a./S., vertreten durh den K. Recbtzanwalt Herrn Wibel i dahier, hat gegen Maria Louise Mücel, Ehefrau des Privaliers Dr, Alexander Theodor Müdel, früber zu Neuhaus K. Amt8gerihts Neustadt a./S. wohnhaft, uun unbekannten Aufenthalts, Klage auf Zablung von 56 M restige, rücktftändige Zinsen aus 1720 M. Kapital an ursprüngliche 86 A, verfallen am 17, November 1880, sowie Tragung sämmt- licher Kosten bei dem K. Amtégeriht Neustadt a./S. erhoben. Zur Verhandlung der Sache ift die öffentliche

SIAT Eer G T I E P D A:

Mittwoch, den 6. April l. J., Bormittags § Uhr, bestimmt und wird bierzu die Beklagte unter Hina- weis auf 8,187 der N.-C.-P.-O, hiermit vorgeladen. Neusftadt a./S., am 21. Februar 1881. Schubert, K. GSern1@té schreiber.

(5468) Oeffentliche Ladung.

Der Bauernsohn Gcorg Simon von Mensengesäß, 4. Zt. unbekannten Aufenthaïtes, wird andurch zur Verhandlung über eine Klage dcs Gastwirths Mar- tin Shubmacher von Okershur auf Zahlung von

Zinscn aus 50 M. seit 20. Juni 1880 auf

Moutag, den 11, April d. J3.,, Vorm. 9 Uhr,

anher vorgeladen. /

UAlzenan, den 19, Februar 1881,

Gerichtsschreiberei des E Amt3gerichts : m.

(44) Aufgebot.

Die am 4. Juli 1877 zu Pruschinoven verstor-

Sobn Carl Schrittka beerbt worden, welcher dann j

mündlichen Verhandlung dcs Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht 1. zu Berlin, Abtheilung 38, | Jüdensir. 58, 2 Tr.,, Zimmer 26, auf :

im Kindesalter am 21. August 1877 ebendaselbst j crblos gestorben ist. Der Naclaß besteht in einer | für die Louise Schnittka auf dem Grundstücke *

beantragt worden. i | : werden aufgefordert, spätestens in dem auf

vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58,

anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widri Sitzung des K. Amtsgerits vom C die Kraftloserklärung der Urkunden erfol- gea wird.

[5443]

Krapf, Buchbinders und Photographen dahier, ge- boren am Tauberrettersbeim, welcher im Jahre 1859 beimlich nah Amerika auswanderte, in die Unions-Armee eintrat und an dem Kriege gegen die Sübdstaaten Theil nahm, wo er wahrscheinlich zu Grunde ging, 54 M 31 A Darlehen und Ze&bsc{uld nebst 5 9/9 j seit 10 Jahren keine Nachricht vorhanden ist, hat der Königl. Gymnasialprofessor Höhl dähier als Pfleger über das Vermögen tes Verschollenen mit Genehmiaung des unterfertigten Gerichts, als des Vormundschaftsgerichts beantragt, daß der Ver- | \c{hollene durch Richterspruh für todt erklärt werde.

Aufgebotstermin bestimmt auf

bene Louise Schnittka if von ihrem unehelichen | mit der Aufforderung:

LWVirsitz, den 9. Februar 1881, Königliches Amtsgericht.

[91087 e Aufgebot. Es ist das Aufgebot folgender Werlbpapiere: L. der 2 Certifikate über je 4 Aktiea zu je 100 Thaler der Rumänischen Eisenbahns. Aktien - Gesells(afi zu Verlin Serie D, Nr. 001793 und 002531, IL, der 2 Aktien derselben Gesellshaft Serie E. Nr. 158665 und 158666 über je 100 Thaler,

zu I, und 11. von der Willwe Kreu]el, Emilie Mathilde, geb. Lhorszmidt, zu Meißen,

IIT. der 8 Aktien derselben Gesellschaft Serie E. V C0220 O20006, OVOrolz, 00020, 076129, 082308, 121474 und 150885 über je 100 Tühalecr von der Ebeirau des Schlosser- meisters Knieriem, Caroline, geb. Lange, zu Berlin,

des Certifikats über 4 Aktien zu je 100 Thaler derselben Gesellshaft Serie D. Nr. 039548 von der Wittwe Gehlhaar, Auguste, geb. Lange zu Everéwalde

Die Inhaber dieser Urkunden

V

den 6, März 1883, Vormittags 11 Uhr,

Saal Nr. 21, anberaumtea Termine ihre Rechte

Berliu, den 14, August 1880. Königliches Amtsgericht I.

Aufgebct.

Nachdem über das Leben des abwesenden Ludwig 26. August 1838 und beheirathet zu

Es wird demgemäß das Aufgebot erlassen und

Montag, den 28. November l. J., Bormittags 9 Uhr, im Sibuyngésaal für Civilsachen, Nr. 15,

1) an den Verschollenen, spätestens im Aufgebots- termine persönlich oder {riftli bei Gericht ih anzumelden, widrigenfalls er für todt er-

hierüber bei Gericht zu machen. Würzburg, den 5. Februar 1881, Königliches Amtsgericht I.

Der K. Ober-Amtörichter: (gez) Schumm. Zur Beglaubigung der Auéfertiaung : Boumüllez, K. Gerichtsschreiber.

[5454] Das Kgl. Amt3gericht Münzen L, Adthei- s A. für Civilfacen, hat uvtecm 17, Februar

881 folgendes L 7 Aufgebot erlassen:

Seit dem Jabre 1867 ift über Leben enthalt des Jakob Seit, Sohn:s der verlebten Hofs- stabsdiener2eheleute Jakob und Magdalena Seitz von München, welcher im Jahre 1854 nah Frank- reib fich begeben hat, keine Nachribt mehr einge- iroffen und wird über sein Lermögen dakicr seit dem Iabre 1869 eine gerictlihe Kuratel geführt.

Auf Antrag d!8s8 K. Advokaten Dr. Rau in München als bevollmächtigten Vertreters der Kathas- rina Winkler, Gütiers Wittwe von Brunnen, einer Berwandten des WBerschollenen, ergeht daher in Ges mäßheit der Art. 103 u. ff. des bayer. Ausf. Gef. zur N. C. Pr. u. K. O. die fentliche Aufforderung, 1) an Jakob Seiy spätestens im Aufgebotstermine,

nämlich am 30. November 18581, Morgens 9 Uher. persönli oder {riftli bei dem Kgl. Amtsgeriht München 1., Abth. A. für Civilsaden, im Geschäftszimmer ir. 19, fic anzumelden, widrigenfalls er für todt ertlärt würde, 2) an die Erbketbeiligten, ihre Rechte im Aufs gebotsverfahren wahrzunehmen, 3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu maden. München, den 19. Februar 1881. Der geschäftéleiteide K. Gcricbttschreib:r: Hagenauer.

und Aufs

[5455]

Das3 Kal, Amtêgeriht München X, Abthei- lung A. für Civilsachen, hat untern 18. Fes bruar 1881 tolgendes

Aufgebot erlassen:

Karl unv Angust Nuder, Söhne des längst verstorbenen Krämers August Rucker, Beide ihrer Profession nah Konditoren, siad seit mehr als §1 Sahren lande8abwesend, ohne daß über ihr Leben eine zuverlässige Kunde eingetroffen ift.

Ueber ihr Vermögen i dahier scit dem Jahre 1859 cine gerictlihe Kuratel anhängig.

Auf Antrag ihrcs dermaligen, durch das Vor- mundschaft?gerict hierzu ermächtizten Kurators Herrn Josef Rabenhofer ergeht daher in Gemäßheit des Art. 103 u. ff. tes b, Uusf. Gef, z. R. C. P. u. K. O. die êéfentlice Aufforderung,

1) an die Verschollenen, Karl und August duder, spätestens îm Aufgebotske: mine,

nämli

30. November 1881, Morgens 9 Uhr, persönlih oder \s@riftlih bei dem K. AÄmtéês gerichte München I., Nktb, A. f. Civilsachen, und zwar im Geschäftszimmer Nr. 19, sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Nechie Aufgebotsverfahren roahrzunehmen,

3) an alle Dicjenigen, wéelihe übec das Leben der Ve1sollenen Kunde geben köônuen, Mits theilung hierüber bei Gericht zu mawWwen.

München, den 21. Februar 181. Der geschäftsleitende K. Gerichlsscreiber: Haßenauer.

Verkündet am 23. Dezember 1880, Zlotows ti, Geritéschreiber. [5465| Jm Namen des Föntas3! Auf den Antrag der cingetragenen Eigenthümer des Grundbuchs Zwitniarz Band 1. Blatt 20, ver Bauer Paul und Marianna, geb. Slizewska-Szordikowski's ichen Eheleute erkeant bas Könialiche Amt?gericht zu Loebau W./Pr. dur den Anitsrichter Lemcke für Recht, A Die über die im Grundhue von Zwroiniarz Band T Blatt 20 Abtheilung 111, Nr. 4a. auf Grund des Erbrezesses vom 10. Januar 1848 d, c, 23. Sanuar 1848, zufolge Verfügung vom 31. Januar 1848 für die G:\{chwister Narzynbki, Namens Hermann, Adelinde, Bertha und (Fmie lie eingeiragenen 391 Tblr. 13 Sgr 5 H = 1174,34 M zu 5 °/6 verzinslites Vatererbtheil gebildete Hypothekenurkunde, bestehend aus einer Ausfertigung des Erbrezesses vom 10. Januar 1848 d. c. vom 23, Sanuar 1848 nebst E.n- iragungsnote vem 23, Februar 1848 und cinem Grundbbuchvauszuge wird für fiastlos cellärt. Von Rechts Wegen.

gez. Lemke.

Bealavbigt :

Falkenberg,

im

klärt werde,

Gerichtsschreiber des Königlichen Am