1881 / 50 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Feb 1881 18:00:01 GMT) scan diff

20 000 crEoht werden sollen. fr iingen eraetende Gewinn von 191957 #. gestattet tie Ver-

Der sich nach den diesjährigen Ab- thailuigs einer Divitende von 7 9/0.

In der Generalversammlung der Aktionäre der Nürnberg- Fürtber Eiscnbahn wurde beschlossen, aus dem Ueberschuß des Jabres 1880, melcer 48 935 M beträgt, 424809 Æ als Superdivi- dende or 24 pro Aktie zu rertheilen und 6455 #6 dem Reserve-

fond: überweisen. Der Pensiors- und Unturstütungsfonds der Bahz- teläuft sich auf 62016 X; der Bahn-Erneuerungéfonds ent- bält 5855 M, und der Werth des Mobiliar- und Immobiliar-Ver- môr wird auf 1160720 angegeben. Die Bauschuld ift voll-

{ständig getilgt.

i urnverg, 26. Febrrar. (Hopfenmärktbericht von Leopold Der Markt hat wieder ein 1uhigeres Gepräge angenomm-n. Nackt d-m Dennerstaz roH gegen 300 Ballen verkauft wurden, blieb

der Uniish gestern auf ca. 100 Ballen und heute auf ungefähr 70 Balie: tcscränt?. Die Zufubren erreiden nur etwa ein Drittel des Umsat= s. Die Lagerbéestände sind schr klein. Gutfarbige Waare ist

nur ‘ch in ganz bes{ränfter Auswahl vorhanden. ist rubiz fest. Die Preise sind unverändert.

London, 25, Februar. (Allg. Corr.) Die Exporlfirma James Lyall uv. Co, Eajt India-Avegue, London, hat sich in Folge des Fallinents ihres Calculta’er Hauses Lyall, Neunie u. Co. zur Zahlung cinstellung genöthigt gesehen. Die größtentheils ge- sicherten: Passiva belauf:n fih auf ca. 250000 Pfd. Sterl. Die Info!venz wird unglücklicer Spekulation in Hanf zugeschrieben.

London, 26 bur ŒW S D) 0 der Cuttigen Woilauk1ion waren Pceise unverändert.

Glasgow, 26. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sh auf 526 300 Tons gegen 443 900 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 120 gegen 111 im vorigen Jahre.

Havre, 26. Februar, (W. T. B.) Wollauktion. 2450 Ballen angeboten, 1025 Vallen verkauft, Velebter, Preise unver-

ändert. J ew-York, 26. Fe!ruar. (W. T. B.) Der UntersGaßsekreiär

Die Stimmung

Fauste heute für 4700 C00 Doll. 6%/9 Bonds von 1880, Die Bewegung auf dem_ biesigen Geldmarkt hält an, indes scheint eine lkessere Stimmung vorzuliegen. Troß der gestrigen

Panik cuf dem Geldmarkte ist ein Fallissement bis jeßt nicht vorgekommen. Mehrere JIourrake verlangen eine Abänderung der Zreangéklguseln der Fundingbill und rufen die Intervention des Präsidenten Hayes an, damit einer weiteren Zusammenziehung des Geldmarktes vorgebeugt und das Vertrauen wiederhergestellt werde. Der 5. Artikel der Fundingëbil, der die Geldnoth herbei- führte, testimmt, daß die Banken 3“/(ige Obligalionen als Garantie für ihren Fiduziarum!auf deponiren.

New-York, 27. Februar. (W. T. B.) Das Scaßzamt {äßt die Abnabme der Staatsschuld im Februar auf 10 Millionen, Der Export von Produkten im Januar übersteigt die G infsuhr um 29 Millionen; in dem mit dem 31. Januar endenden Jahre überstieg der Produfktenerport den Import um 210 Millionen. Die Einfuhr an Cdelmetall übersticg im Monat Januar die Auétfuhr um 44 Millionen und in dem mit dem 31. Januar endenden Jahre um 734 Millionen. Seit dem 19. Febiuar haben £9 Banken 14 112 930 DoU. für die Einlösung der umlaufenden Noten deponirt.

Berlin, 28. Februar 1881.

Ta die Räumlichkeiten des hiesigen fiskalischen Pacthofs auf der Museumsinsel dem zunehmenden Be- dürfnisse nicht mehr entsprechen, so ist die Verlegung desselben rah dem unterhalb der Moltkebrüce zwischen der Spree und dem Lehrter Güterbahnhof belegenen Terrain in Aussicht genommen. Die dem Fiskus hier für den gedachten Zwecck zur Disposition stehenden Grundstüce find jedoch 300 bis 400 m westlih von der Moltkebrüde entfernt, während die der lehteren näher belegenen Terrains ih größtentheils im Privatbesig befinden. Wenn der Abstand des Packhoss von der Stadt um jene Enlfernung verkürzt werden soll, so muß der Fiskus von diesen Privatgrundstücken noch etwa 5 Mor- gen anfaufen. Ob auf die Abkürzung des Wegs zum Pack- hof im Jnteresse dcs Verkehrs ein hinreihender Werth zu legen ist, um die Ausgaben für den Erwerb der fraglichen Grundstücke zu rechtfertigen, darüber sind die Aeltesten der Berliner Kaufmannscha\t von den Ministern des Handels und der Finanzen unterm 23. v. M. zur Aeußerung aufge- i worden. Dieselbe ist jeßt eingegangen und lautet wie olgt :

Der Erlaß der hoben Ministerien des Handcls und der Finanzen vem 23, Januar d. J. matt uns Mittheilung von dem Projekt ter Anlage eines neuen fiskalischen Pacthofes in Verbir.dung mit einer Central-ZoLabfertigerng für Berlin auf dem fiskalischen Grundkesitze unterhalb der Moitke-Brülke in der Nähe des Lehrter Güter-Bahn- hofes auf dem reten Ufer der Spree.

Der hohe Erlaß fordert uns auf, im Kreise der am Packhofs- Verkehr meistbetheiligten Kaufmannschaft die Frage, ob cin zur Zeit im Privaibesite befindliches obigen Staatégrundbesißtz theilroeise unter- brechecntes Grur.ds(ück in die projektirte Aulage hineinzuziehen, im Intercsse des Packhofverkehrs \ür crforderlich erachtet werde, zu er- örtern und das Ergebniß mitzutheilen.

Wir beehren uns nach Rücksprache zit den erwähnten Kreisen, wie folgt, zu berichten:

Zunächst sci uns erlgubt, im Ans{luß an frühere gelegentliche Erklärungen von unserer Seite, zu bemirken, daß dem Handel und Gewerk fleiß unserer greßen Stadt mit der Errichtung einer Cent-:al- Zellakfertigungsstelle in dem Sinne, daß die zur Zeit auf den meisten Cisenbahnböfen zugelassenen ZollabfertigungesteÜen eingezogen würden, nit gedient sein kann. Die im Laufe der Jahre auf dringendes Bedürfniß des fteuerpflichtigen Güterverkehrs und der Eisenbahnen selkf| rur immer weiter vermehrte Zahl der Steuerexpcditionen auf den Bahnhöfen bewcift, daß diefe dezentralisirende Einrichtung bei den großen Dimensionen unserer fort und fort wac senden Stadt eine dringende Nothwendigkeit für alle Zweige des Handels und der Ge- werbe if, welche zollpflichtige üter von außen beziehen. Und der zollpflictigen Güter sind seit der jünasten Tarifrevision nit weniger, iondern mehr geworden, Auch für die Entlastung des Straßenver- kehrs in den verkehrreidsten Passagen unserer Residenzstadt ift das Fortbestehen dieser dezentralisirenden Ginrichtungen cine unumgänz- lie Nothwendigkeit. Nicht minder liegt es im augenscheinlichen Interesse des Handels, über die Bestimmung der auf hiesigen Bahn- hôöfen arlangcnden auétländishen Güter erst bei ihrer Ankunft zu disponirecn, und sie zur Weiterversendung von den ketreffenden Bahnhöfen zur Versügung zu haben. Welche Weiterungen, Zeit- verluste urd Kosten würden entstehen, wenn sie nit sofort auf dem Ankunftsbahnbof steuerlich expedirt werden könnten, sondern erst nach dtr neuen Packhoféanlage geführt werden müften. Nur wenn sie zur Travsito-Lagerung bestimmt sind, darf verlangt werden, daß sie na dem Packhof geführt werden.

Gs mwâre heute geradezu unauétführkar, mit Finem Packhofe, wo derselbe auch belegen sei, eine Central-Abfertigungsstelle zu ver- biaden, in dem Sinne, daß alle beute über vershiedene Stadttheile zerstreutea Zollexpeditionen aufgehoben und" ledigli auf den Einen Palkhof zurückverlegt würden. Wir glauben auc, daß das urs vor- gelegte Projekt wohl kaum in diesem Sinne aufgefaßt sein will; jedenfalls möchten wir darüber keine Ungewißheit lassea, daß wir die von den hohen Ministerien in das Auge gefaßte Anlage nicht

befürworten könnten, wenn sie mit solhen Folgen verkaüpft werden wslirde,

Was ten cigentliLen Pakbofs- oder Niederlagererkehr b.trifft, so log es in dem Interesse der Handeltreibeuten, denselben im Mittelpunft der Stadt zu haben. Hier im Mittelpunkt hat der Packhef \tzt3 gelegen, auch b:vor er nach tec YMuscumöiusel verle;t wurde. Jeßt scheinen anderweite Diépositionen über diese Oerilich- keiten getroffen zu sein, welhe es wünscen8werth machen, taß der Packthof aus dem Centrum der Stadt vailegt werde.

_ Wir wollen diesen Dispositionen nicht im Wege sein, wezn uns eine andere Lage geboten wird, welche den Vorzug etäer uamiitel- baren Verbindung tes Wasserweges mit den bier einmünktenten Gisenbabnen gestattet, und wenn dadarch vor Allem einem Uebél- stande abgeholfen wird, der weniger in dem Verkehr zollpflichtiger Waaren, als in dem Umstande begründet ist, daß die steuerliche Behavudlung der im Laufe der Jahre \tark vermebrten Spizritu?- und Spritversendungen von Berlin über Hamburg n32ch dem Aude lande, auf dem Pachofe, wo diese Anlieferung, Verwirguns, Alko- holisfirung und Ginladung' des Sprit in Schleppkähne vorgenommeä wird, weder genügenden Raum noch die geeigneten Einrictungen wegen dcs Mangels an ftreten Ladestellen findet. Letzterer Umstand ist es daber au, ter urs sit geraumer Zeit nach einer Auskunft umschauen lief, entroeder die steuerliche Abfertigung dicses wichtigen Ausfuhrartikels von der Oertlichkeit des Packhofes getrennt, oder fie he dem Packtof auf cinen anderen geeigneten Play v.rlegt zu schen.

Dedhalb haben wir im Angust 1877 dur eine Kommission aus unserer Mitte mit lebhaftem Interesse uns an den Berhaüd- lungen betheiligt, wele damals, als die Linie der Stadtbahn fest- gestellt war, Auésichten auf eine anderweite Packhoss- und Zollabfer- tigungtstelle in Verbindung mit Cisenbahn und geräumtgeren Wassers wegen und Ladeflellen cröffúecte, als dir bestehende Pacthof tarkict: t. Die Benutzung des damals bereits von den hoßen Ministerien in das Nuge gefaßten Terrains zwis{en der Moltkc-Brülke und der Paulftraße auf dem rechten Spreeufer für den gedachten Zweck isi heute noch dadur wefentlih erleichtert, daß der Berlin-Lehrter Güterbahnhof seitdem in Staat6sbesiy übergegangen ift.

Die Längenausdehnuvg der LWasserfront urd des im fiskalischen Besitze befindlichen Terrains jenseits (unterhalb) des früter Tici:y'scen Privatbesitzes bis zur Paulsbrücke ist groß genug um der Reihe nachc aufzunehmen:

1) Die eigentliche Packkos8anlaze für Zollakfeitigurg der zu Sciff znd per Eisenbahn anlangenden resp. abgehenden zollpflich- tigen Güter, für Transitlagerung zu Wasser oder per Eiseubaha an- langender resp. {hon an anderen Zoüftellen (auf dea Vahnßböfen) abgefertigten Güter.

__ Au die heut auf dem Vackhofe befindliwen Theilungélager würden hier ihre Stelle finden, da das Bedürfniß solwer noi) nicht erloschen ift.

Die Wasserfront vor diescr Packhofsanlage würde genügende Gin- und Au@Kadesteilen und Vorrichtungen darbieten zur Eni- wickelung des heute so sehr beengten Wassecverkehrs für die rezel- mäßigen Sc(leppzüge.

2) Für einen gewöhnlichen fsteuerlih verschließbaren Boden- resp. Hofrauni (ohne Speicheranlage) wo die Abfertizung der Spiritus- und Spritversendungen für Ausgangs- und Durchgangsverkchr bequem statisinden könnte, obne den Verkehr a4 1 zu belästigen.

3) Für cinen genügenden uud entwicklurgsfähigen Naum zur An- lage von Gütersxeihern mit Bahngeleisen, zur micthäweisen Auf- nabme ankommender resp. abgeheuder freier Verkehr8aüter. Die Wasserfront dieser dritten nah der Paulsbiücke zu gelegenen Ab- tbeilung der ganzen Anlage würde zur Plazirung der leeren S{lepp- \chiffe für die regelmäßigen Tourfahrten dienen können.

Vorausgescht darf werden, daß für alle drei geuannten Abe theilungen eine und dieselbe An- und Abfuhrsiraße zur Verfügung sein wird; zur dritten Abtheilung sühct nech cine zweite Straße Lüneburgersiraße), welche diese Abtheilung unbehindert mil dem freien Verkehr in Verbiadung seßzt.

Die Zahl ter nothwendigen Heberorridtungen (Krahne) und die Zahl dir Speicher in der Äbtheilung 1, deren vntere Böden wohl jedenfalls die Revisionäräume aufnehmen werdez, wird wohl späterer Fesiftellung vorbehalten sein.

Für sämmtliche Einrichtungen ist dringend zu empfebl:n, taß die loîalen UmsWlagsspesen, um die in Empfang genommenen Güter und Waaren zu Wasser und kabnwär15 weiter zu versenden, möglichst billig gesteUt werden; nur in diesem Falle läßt sich auf cinen bedeutenden Zuwcichs somecbl in dem Umschlag freier Berrlehrs- gû!er als zollxflihßtiger Waaren für die projeltirtz Anlage renen,

Wir halten es für zweifellos, daß die Verbindung mit Wafser- straße und Eisenbahn der projektirten Paühoféanlage allmählich eine unalei® umfangreihere Geshäftsbewegung zuführen wird, als der bestehende Packhof bei dem Mangel an direkten Kommunikationen mit den Eisenbahnen baken konnte.

Wenn der Vorzug der projektirten Packhofsanlaze vor der be- stehenden wesentlih auf ihrer Verbindung mit sämmtlichen in Berlin mündenden Eisenbahnen bervht, so läßt sich eiwarten, daß diese Packhofsan!aze zu einer eigenen Eisenbahnstation gemacht wird, welche direkte Tarife crhâlt.

Mir halten es für selbstverständlich, und scwohl in der GerecßUig- leit als im Interesse des Verkehrs begründet, daß in der Höhe der Tarife, in der Schnelligkeit der Beförderung und in Beziehung auf den Verbandverkehr die Privatbahnen den Staatsbahnen vêllig gleich- gestellt werder.

Bir müssen anerkennen, daß ter von den bohen Ministerien in das Auge gefaßte Play um éeincu neven Packbcf, da cr nun eintnal

verlegt werden sell, zu errichten, ein geeigneter ift; au ist das dar- |

gebotene fiskalische Terrain, ohne daß es nöthig wäre, den früher Tichy’schen Privatbesitz hineinzuzieben, ausreiwend und selbt einer erheblichen Vermehrung in steuerpflichtigen und in Gütern des freien Verkchr8 gewa{bsen, da die Wasserfront lang genug ist, und die Tiefe des fiskalischen Eigenthums die Ausbreitung der Speicher- anlagen und Lagerpläte je nah Bedürfniß gestaitet.

Allerdings würde die Hinzuziehung des früber Ticy'schen Privoat- besites den Packhof um 3C0 m der Stadt näher legen, aber viel empfindlicher würden die Nachtheile einer unnüthigen Vertheucerungz der neuen Anlage durch ein unverbältnißmäßiges Grundfiücts- erwerls-Kapital vnd eine dadurh herbeigefühite Erhöhung ter Umstlagéspesen sein; sollte unter Arknüpfung an § 97 des Vercinszollgesezes vom 1. Juli 1869 die iFraze augeregt werden, ob die Kaufmannschaft dies Privatgrunbstück erwerben und zur Benutzung des Staates bereit stellen wolle, so fci es gestattet, \œ@on hier auf die Thatsache bhinzuweiscn, daß vnserer Koi: poration bierzu Mittel nicht zu Gebote stehen; auch lat sie im Interesse des Handels und der Industrie keinen direkten Grund, auf die Veriezung bes Packhofs aus dcm Mittelpunkt der Stadt zu dringen. Was sie aber abzuwenden bestrcbt ist, tas ist die Vertheuerung der Um- \{lagsspesen einer neuen Pockhofsanlage dur vuynöthig hohe Erwerbsfkosten. Die weitere Entfernuag cines an sich geeigneten Terrains, das \ich bereits im Eigenihum des Staates be-

findet, von der Stadt um 309 m is für die Kaufmann- \chaft kein zwingender Grund, um zu einer so crheblichen Erböbung der Änlagekosten zu rathen; denn ob die abzu- fahrenden oder anzufahrenden Süter 300 m weiter fahren,

ist nicht voa so wesentlihem Belang. Für das Hülft p:rsonal der Handeltreibenden ober wird es bei der regen Verbindung mit der neuen Padhofs-Anlage durch Pferdebahn und künftig aud dur die Stadtbahn ziemli gleichgültig scir, ob ter Packhof auf dem vormals Ticly'¡chen Grundstück oder jeaseits desselben zu liegen kommt.

Möôali%, ja wahrs(einlich ist, daß das Letreffende Privat- Erundftück, wenn jeyt nicht darauf reflektirt wird und die Erlan- gung von Bahnverbindung für dasselbe ausgeschlossen bleibt, später von der egierung zu billigeren Preisen erworben werden kann; sollte dieser Fall eintreten, und die nrue Anlage in ten Augen des Fitkus durch den Einfluß, welchen sie vorrämlih auf die Entwickelung der Staats-Eisinbahnen gewirn?n wid, an Werth ge-

wonnen baben, wird es immcr noch Zeit scin, tas Tirrain zur Ecr- weiterung der Padhofs-Anlagen zu A s Brriin, den 16. Februar 1881. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. F. Mendelssobn. Wm. Herz. B. Liebermaun. An das Königlihe Ministerium für Hantel und Gewerbe und das Königliche Finanz-Ministerium hier.

_Im westliben Oberli(tïaal der Gemäldegalerie ist seit Dienstag als neueste glänzende Erwerbung der KöniglichenMuseen ein prächtiger Nubens ausgesteilt, der bis vor Kurzem eine hervor- ragende Zierde der bekannten übrigens nach wie vor bestebenden Galerie Schönborn lildete und sib bereits im Jahre 1790, als dcr große Stich des Germäldes von I. M. Sw@mukyer crschien, im Besiß der ktièherigen Eigenthümer befand. Die Größe des Bildes, die etwa 3 m im Quadrat beträat sowie feine seltenen künsilecishen Qualitäien und die tadellose Erhaltung, trie es noch heute fast wie eben erst vollendet erscheinen läßt, rechtfertigen vollauf den hohen Preis von 200000 M, den der Aukauf erforderte, Den Gegenstand der Darst.llung bilden Neptun uxrd Ampkbitrite in einer durch Thier- und Men!chengeftalten belelten landschaftliben Umgebung.

Am meerumspülten Uferrande einer Insel, über die ih ein mädchtigces Segel hinspannt, sit, von dem dunklen

Fond disselben sich abhebend ein hellblaucs Gewand um die Hüften gesblagen, der weißbärtige Gott, d:r mit der Rechten den Dreizcck e in rußevo!l bewegter Haltung da. An seine Seite aver lehnt si, die Schultern von einem rothen Mantel umflattert, dessen RNeflexe Über den zarten Leib binspielen, die {chlanke, blonde Gestalt der jugendlichen Amphitrite. Den re@ten Arm schlingt sie um den Nacken des Sißenden, während die lässig autgeitreckte Linke, um deren Gelenk? cin Liebesgott eine Perlensbnur windet, aus den Schäen des Meeres, die ein aus dem Wasser emportauchenter weißtaariger Triton in ciner kolossalen Meuoschel darbietet, ciricn

Korallenzweig heraus8greist. Eine gleichfalls nur mit halbem Lib aus der Fluth gaufragende Nymphe , die fi rüdwärts gegen ein von ihr ums{lungenes Krokodil lehnt, blickt

ron unten herauf zu dieser Grupye empor, und ihr wendet auch ein aus dem scilfbewachsenen Hintergrund hervortretendes Nilpferd den brten, dur seine frappanie Naturwahrheit überras@enden Kopf zu. Äuf der anderen Seite der Hauptgruppe erscheinen zwei dunkel- farbige, satyrartig gebildete Flußgötter, von denen der eine ein mäd.tiges Gefäß umfaßt hält, der andere den flüssigen Inhalt einer nit minder riesigen, auf dem Haupt getragenen Muscbel ausschüttet, Bor ihnen schreiten ein Löwe und ein Tiger, stch anknurrend, über

den musczelbedeckten Strand, und noch mehr nah links rag bier Ver oOenbar nit na de alu, fon dera nur nach mangelbaften Abbildungen gemalte Kopf cines Naëhorns in die Kowposition binein. Ebenso Ppoctish

wie ptantasievoll \{ildert das Bild, bei dessen Scenerie dem Maler wohl der Charakter ter Nillandschaft vorsckbwebte, die von aller Kreatur der festlich prangenden weiblihen Schönheit dargebrachte Huldigung, und jeder Zug des Gemäldes atk,met vie seltene Frische, Fülle und Freudigkeit des Lebens, wie sie cben nur Nubens zum Aus- druck bringt. Aber au unter den von ihm herrührenden Meister- werken nimmt wieder diescs in der leuchGtenden Kraft und Ge*undheit der Farbe und in ter soynig heiteren Klarßeit der Komposition, die sowohl den eigentlichen Aufbau wie fast noch mehr die in herrlicher Harmonie voll und groß fich entwidelnde Torstimmung auszeichnet, einen besonders hervorragenden Platz ein, Nicht blos im Ge- fammtchcarakter, sondern auch in den einzelnen Accessoires eine unver- tennbare Uebereinstimmung mit dn „vier Welttheilen" im Wiener Belvedere aufweisend, muß das Bild gleich diesen bald nach der Ftüdtfehr aus Italien, etwa um 1610, entstanden sein, und hiermit stimmt die innerhalb der Rubensshen Fülle do immerhin knavpe vnd maßvolle, deutlih den roh frishen Einfluß Italiens offen- barende Formengebung, mit der ps als cin Hober Vorzug eine durchweg eigenhändige und avßerordentlich sorgsame und liecbevoile Durchführung verbindet.

Der Nawlapy Karl Friedri Les, des im vorigen Fabre verstorbenen Meisters, bildet den hervorragendsten Bestandtheil zweier Versteizerungen, die am 2, und 3. März in Lepke's Kunsi- auktioné hause hierselbft stattfinden und auf ein weitergebendes Inters esse cechnen dürfen. Neben einem männliwen Brustbild, zwei Land- scaften und verschiedenen Studien von Lessings eigener Hand ver- zeichnet der Katalog der ersten Auktion, dem vier Nacbbildungen nah Bildern von Siemirad;ki, Schrader, H. Hirt und F. W. Pfeiffer beigegeben sind, des Weiteren noch interessante Gemälde, Aquarellen vnd Zeichnungen von Chodowiecki, W. v. Kaulbach, H. Nitter, E.

Hübner, Ad. Sch1ödter, Ad. Menzel, A. v. Werner, Camp- hausen, Amberg, Brendel, Ch. Hoguet, Cd, Hiltebrandt, I. W. Stwirmer, A. Achenba%, 8. Alt, Kalckr?euth, Gude U. A., sowie ein „SchÜütenfesl“ ron Bose, auf dem Lessing

als Schützenkönig figurirt. Der Katalog der zweiten Auktion weist dagegen die reichhaltigen Sammlungen von zum Theil kostbaren Waffen, Gewändern und Stoffen nach, die meist als Studienmaterial und Requifiten des verstorbenen Meisters dienten, urd reiht bieran noch cine anschnlihe Autwahl von kleineren Bildern, Skizzen, Kuyferstichen und kunstgewerblih interessanten Gegenständen vcrscie- denster Art und Technik. Eine Skizze des Thurmbaus zu Babel voa W. v. Kaulbah und ein silberner Humpen mit Münzen des ersten Kaiserreichs sind u. a. in dieser Abtheilung als bemerkenkwerthe Stücke hervorzuheben. Zur Besichtigung werden sämmtlice Obje?te von Sonrtaz, den 27. d. M,, bis ¿um Mittwoch, den 2. März, im Kur stauktionthause éffentlih auLgestellt sein.

Das National - Theater bereitet eine hbowinter- efante Woche vor. Heute svieli Ludwig Barnay feine be- fanrten Glanzrollen „Uriel Acosta“ und „Wilhelm Tell“; am Dienstag findet cine volktihümlite und Schülervo: stellung von „Egmont“ mit Bons, zu halben Kassenprecisen, statt; am Freitag be- ginnt Hr. Mitterwurzer aus Wien sein Gastspiel mit dem reuen Meilktacschen Lustspiel „Die kleine Mama“, und am 7. Märi wird Frau R einmal als „Lorle* in „Dorf und Stadt“ auftreten.

Im Belle-Alliance-Theater ging gestern, Sonntag, die Novität „Saure Trauben“, Sch{wank in 4 Akten vor J. Rosen, vor ausverkauftem Hause zum ersten Male in Scege und erfreute ich der beifälligstea Aufnahme.

Der durch seine Orgelkonzerte bekannte Hr. Otto Dienel wird nach mehrjähriger Pause, in welcher die von ihm angegebene Richtung von vielen seiner Schüler verfolgt wurde, sih wieder einmal als fkonzertirender Orgelspicler hören lassen und am Mittwoc, den 2. März, Abends 7 Uhr, in der Marieukirche cin2 Konzertfuge. und eine Sonate mit Traucrmarsch eigener Kom- pesition vortragen. Fr Professor Schulizen-vou Asten, Frl, Sc{hmidt- lein, Hr. Jul. Sturm und Hr. Konzertmeister Fr. Struß werden das Konzert durch Solovorträge unterstüßen uxrd ein aus mehr ols 100 Sängern bestehender Chor wird untec Leitung des Hrn. Dienel einige Psalmen und das beliebte geistlite Licd „Harre meine Seele® singen. Der Ertrag des Konzertcs ift zum Zweck der Pflege und Erziehung verwaister und verlasserer Kinder (Knaben und Mädchen) bestimmt, und sind Billels zu 1 M in der Mzsifalienhandlung von Sulzbach, Leipzigerslraße 83, in der Buchhanblung von W. Schulze, Sarrenstraße 11, bci Hrn. von Holtzendorf, Jnvalidenstraße 102 bs 103, und bei Hrn. Dienel, Tempelhofer Ufer 32, zu haben.

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Gxpedition (Kessel). Druck: W. Elsner,

Vier Beilagen (einschliezliÞ Börsen-Beilage).

Berlin:

(2444)

zu ? 50.

Erste Beilage

Februar

m Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 28.

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1. Steckuriecfe und Untereuchungs-Süuchen, 2, Se bhastaticnen, Aufgebots, Vorledungen

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fangs Februar 1881 zu Bernstein gebettelt zu haben, 2) feit längerer Zeit als Landstreiher im Inlande umhberge:ogcn zu sein, 3) am 7. Februar 1881 in der Nähe von Ber! stein den Entschluß, den Schuh- macher August Lüty durch Gewalt zur Herautgabe seiner (tes Mielke) Papiere zu nöthigen, durch Handlungen, welche einen Anfang der Ausführung dieses Vergehens erthalten „bethätigt, und denselben vorsätlich körperlich gemißhandelt zu haben (Ueber- tretung bezw. Vergehen gegen 88. 361 4 3, 223, 240, 23 (Co B) Wird, wei DertelDe flüchtig ist, auf Grund der S8. 112, 113 Stre. P. O. die gerichtliche Haft beschlossen. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Berlinchen abzuliefern. Berlinchen, den 23. Fe- bruar 1881. Königlibes Amtsgericht. Beschrei- bung. Alter 26 Jahre, Haare s{chwarz, Augen bläulih, Mund und Nase gewöhnli, Gesicht läng- lih, blaß, schmalbätig, Größe ca. 5 Fuß 4 Zoll, Statur kräftig. Kleidung: grau Jaquet, graue Hose, schwarzer Filzhut. Auch hatte er X-Beine.

Steckbriefserledigune, Der unterm 6. März 1872 binter den Tischlergesellen Hermann Eugen Marsch erlassene Steäbrief wird hierdurch zurüd- genommen. Prenzlaa, den 24. Februar 1881. Königlicher Erster Staatsanwalt.

Der unterm 8. d. M. wider den Arbeiter Peter Raap aus Wohlenbeckermoor erlassene Steckbrief ist durch Ergreifung des 2c. Raap erledigt. Neu- haus a. d. O., den 22. Februar 1881. Königli- ches Amtsgericht. Gülle.

Der Lantwehrmann, Zimmeimann Johann Ioseph Kitschke aus Kolzig ist durch recchtsfräfti- ges Erkenntniß des vormaligen Kreisgerihts, Kom- mission für Uebertretungen hierselbst, vom 18. Juli 1873, wegen unerlaubten Auswandecns zu einer Geldbuße von zehn Thalern, im Unvermögensfalle zu einer Woche Hast verurtheilt worden. Da sein gegenwärtiger Aufenthaltëzort unbekannt ist, fo wer- den alle oöfentlihen Sicherheitsbehörden hiermit ersucht, auf denselben zu vigiliren und im Betre- tungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde davon Mit- theilung zu machen, welche um StrafvoUstreckung und Mittheilung hiervon an uns gebeten wird. Grünberg, den 15, Februar 1881. Königliches Amtsgericht. V.

Die Ersatz-Rescrvisten I. Klasse: 1) der Pferde- kfnewt Karl Herrmann Thiel, geboren am 30. Sep- tember 1845 zu Louisdorf, Kreis Freistadt, heimaths- berechtigt zu Ober-Ockelhermsdorf, Kreis Grünberg, 2) der Tuchmacher Karl Julius Robert Heyne, geboren am 18, November 1849 zu Rothenburg a./O., sind durch rechtskräftiges Erkenntniß des vor- maligen hiesigen Kreisgerichts vom 3. Oktober 1873 wegen unerlaubten Auswanderns zu je 10 Thalern Geldbuße, im Unvermögentfalle zu je einer Woche Haft verurtheilt worden. Da ihr gegenwärtizer Aufenthaltsort unbekannt ist, so werden alle öffent- lichen Sicherheitsbehörden hiermit ersuht, auf die oben Genannten zu vigiliren und im Betretungs- falle der nächsten Gerichtsbehörde hierron Anzeige zu machen, welche um Strafvollstreckung und Mit- theilung an uns gleichfalis ersucht wird. Grün- berg, den 15. Februar 1881. Königliches Amts- gericht. V. G

4034 [ Des Müller Wilkelm Friedrih Bahlow, am 29, September 1842 zu Pinnow, Kreis Anger- münde, geboren, zuleßt wohnhaft in Angermünde, wird beschuldigt, als ehemaliger Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubuiß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Mi- litärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Ueber- tretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hiersclbst auf den 21. April 1881, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffen- gericht zu Angermünde zur Hauptverhandlung gé- laden. Bei uventschuldigtem Ausbleiben wird der- selbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß- ordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Prenzlau auêgestellten Erfklärung verurtheilt werden. Angermünde, den 4. Februar 1881, Sparfeld, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

4035

l Dea Fleischer Hermann August Friedrich Stege- maun, am 13. August 1852 zu Polzin, Kreis Bel- gard, geboren, zuleßt wohnha}t zu & reiffenberg U./M., wird beschuldigt, als Wekrmann der Landwehr ohne Erlaubniß autgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde nzeige erstattet zu haben Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf An- ordnung des Königlichen Amtsgerichts hiersclbst auf den 21. April 1881, Vormittags 11 Uhr, vor

digt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß

S trafgeseßbuhs. Derselbe wird auf

des Königlichen

Königlihe Schöffengericht zu

Hauptverhandlung geladen. Bei Yuébleiben wird derselbe auf 8, 472 der Strafprozeßordnung von dem Königliche Wezirfs- Kommando zu Prenzlau auëgestellten Grklä- rung verurtheilt werden. Angermünde, den 4. Fe- bruar 1881. Syparfeld, Gerits\creiber des Kd- niglichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen und dergl.

15779) Oeffentliche Zustellung.

Auf Grund amtsgeritlihen Beschlusses vom Gestrigen wird dem dermalen urbekannt wo #ich aufhaltenden Schuhmacher Heinri Buchmann von Dusenbrücken, WVBürgermeisteramt Nünschwciler, Amtsgerichte bezirks Pirmasens, nah Maßgabe des Art. 17 des Gesetzes zur Ausführung der Meichs- Civilprozef ordnung und Konkursordnurg nachstehende Zahlungs- Aufforderung andurch öffentlich zugestellt :

Zahlungs-Aufforder ung.

Der unterzeichnete Philipp Memmer, lediger Schuhmacher, früher auf dem Huberhofe, Gemeinde Nünschweiler, dermalen zu Kleinsteinhausen, Amts- gerihtsbezirks Zweibrücken, wohnhast, fordert hiermit den Heinrich Buchmann, Schuster, früher und zuleßt in Lusenbrücken, Bürgermeisterei Nünschweiler, Amts« gerihtsbezirks Pirmasens, wohnhaft gewesen, jebt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort ab-

des Kgl. Notars Schelf in Pirmasens vom 25. Fe- bruar vorigen Jahres geshuldeten Ackersteigpreis den an Martini vorigen Jahres fällig gewesenen

und die Kosten des Verfahrens innerhalb vierzehn Tagen von Zustellung dieses Schriftstückes an zu be- zahlen, widrigenfalls er, der Unterzeichnete, das von genanntem Buchmann ersteigerte Immöbel Plan-Nr. 700 und 700x 688 Aren Acker am Müncbhofen, Steuergemeinde Dusenbrücken, auf Gruzd der citirten Notariats - Urkunde zur vertragsmäßigen Wiederversteigerung bringen lassen wird.

Kleinsteinhauseu, den 8. Januar 1881.

Gezeihnet: Memmer. Zweibrücken, am 25. Februar 1881. Für die Richtigkeit: Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts : Weicht.

[5450] Nothwendiger Verkauf.

Das in dem Kreise Wirsiß belegene, dem Baron Richard v. Engeström gehörige Gut Komorowo, welcbes mit einem Flächeninhalte von 468 Hektaren 31 Aren 40 Quadratstab der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer-Reinertrage vor 5516 M. 55 H und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungé- werthe von 855 ä veranlagt ift, soll behufs Zwangsvollstreckung im Wege

der nothwendigen Subhastation den 23. Juni d. J., Bormittags um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle versteigert werden.

Der Auszug aus der Steuerrolle, die beglaubigte Abschrift des Grundbuchblaits von dem Grundstücke und alle sonstigen dasselbe betreffenden Nachricbken, sowie die von den Inter ssenten bereits gestellten oder noch zu stellenden besonderen Verkaufsbedin- gungen können in ‘der Gerichtsschreiberei I, des unterzeihneten Königl. Amtsgerichts während der ge- wöhnlihen Dienststunden eingesehen werden.

Diejenigen Personen , welche Eigenthumsrete, oder welche hypothekarisch nicht eingetragene Real- rechte, zu deren Wirksamkeit gegen Dritte jedoch die Eintragung in das Hypothekenbuch geseplich erfor- derlich ist, auf das oben bezeichnete Grundstü gel- tend machen wollen, werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem obigen Versteige- rungstermine anzumelden, i j

Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf

den 24. Juni d. J.

Mittags um 12 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle anberaumten Termine öffentlich verkündet werden.

LWBirsitz, den 9, Februar 1881.

Königliches Amtsgericht.

das Königliche Schössengericht zu Angermünde zur

21. April 1881. Vormittags 11 Uhx, vor das | Apygermünde zur !| unentschuldigtem |

E O | Nr. 41 Colcman Streat in der City von London,

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| (Contracts) der Gesellschaft

“Rechtsanwalt (Counsel) Namens des Robert Beutham ausgewandert zu fein, ohne von ter bevorstehenden ; Und Genoffen, Mitglieder des währezd der General- Auéwanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet | versammlung am 7. Januar 1881 gewählten Aus- zu haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des | \hufses der Policen-Inhaber der genannten Gefell-

Anordnung | [{aft, gestellten Antrag, nah Anhörung des Nechts- Amtégerichts Hierselbst auf den j beistandes der genannten Gesellschaft und nah Ver-

lesung der Verfügung des AppeUgtion®gerichts vom 19; Sanuar- 1881,

Nerfügt dieser Gerichtshof, daß es dem öüffent- lien Bücherrevisor, Herrn John Young von

als dem Syez al-Refereaten (Special Refe! ee) über- tragen werde, auszumitteln und dem Gericht zu berichten, in welcher Weise und unter welchen Be- dingungen die vertragsmäßigen Verbindlichkeiten abgemindert werden fönnten um der zwangsweisen Liquidation zu entxehen, ferner cinen Plan, nach welchem die Reduktion der Verträge (Contracts) erfolgen soll, auszuarbeitea und dem Gericht zur Genehmi- gung vorzulegen, auch zu diesen Zwecken eine mathe- matisch sachverständige Abschät:ung des Risikos der Gesellschast zu veranstalten, alle erforderlichen

| Untersuchungen anzustellen und Konten aufzumachen } mathematishe Sachver- }

Behufe

und zu diesem d dem genannten Spezial-Refe-

ständige zuzuziehen ;

| renten soli freisteßen, ohne weitere Verfügung diejenigen

Befugnisse aus¿uüben und Handlungen vorzunehmen, welche Paragraph 34 in Vorschrift 36 der Drdrung des höchsten Gerichtshofes von 1875 gewährt bezw. zuläßt, und dieser Paragraph soll in der folcher-

maßen abgeänderten Gestalt auf diese hiermit an-

i geordnete Verweisung Anwendung finden. i Die Gerichtékammern werten hierdurch angewiesen,

| darüber ¿uw bestimmen, an wen diese Verfügung zu-

| gesellt werden und wem gestattet sein soll, vor dem

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genannten“ Spezial-Referenten behufs Vertretung

! von Mitgliedern derjenigen Klasse von Perscnen zu

: ; } erscheinen, welche wesend, auf, ihm ron dem nah Versteigerungsakt j gleiche Jnteressen verfolgen.

ersten der drei bedungeunen Zahlungstermine, das ist j ein Drittel vom Gesammtsteigpreise ad s 550 mit j 4 183,33 nebst Zinsen zu fünf Prozent aus der j Hauptsumme vom 11. November vorigen Jahres an \

mit ihm (dem Stellvertreter)

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N,

I Tur Gerichts-Y ;; « (Registrators-

V8 T V Sitegel. eingetragen: ( Siegel. 229,

Im Obergerichtshof,

j Kanzlei-Abtheilung.

NBizekanzler Hall.

Fn den Gerichtskammern. Sonnabend, den 19. Februar 1881. In Sachen betreffend: die Gesellschaftsakte 1862 und 1867, _ die Lebensversiherungsgesellshaftsakt 1870 und die Great Britain Mutual Life Assurance Society, S Auf Antrag des Robert Bentham und Genosen, Mitglieder des während der Generalversammlung am 7. Januar 1881 gewählten Ausschusses der Po- licen-Inhaber der genannten Gesellschaft, nach ‘An- börung tes Rechtsanwalts (Solicitor) der Antrcag- steller und nach Verlautbarung der Verfügung vom { 97, Sanuvar 1881 und der am 19. Februar 1881 zu den Akten genommenen cidesstattlichen Erklärung des Frank Crisp i :

Wird hierdurch verfügt, daß je eine Abschrift der erwähnten Verfügung vom 27. Januar 1881, sowie dieser Verfügung an alle Policen - Inhaber und Rentenversiherer (Annuitants) der Gesell- chaft, sowie an die Rechtsnachfolger verstorbe- ner Policen - Inhaber, deren Policen zahlfällig geworden, aber unbezahlt geblieben sind, zuzustellen ist, daß diese Zustellung durch frankirte, an Brief- post-Annahmestellen in England abzugebende, ge- hörig an die betreffenden Personen adressirte, bezw. mit deren lebttekannten Adressen versehene Post- sendungen zu bewerkstelligen ist, und daß solche auf diese Weise bewerkstelligten Zustellungen an Per- sonen außerhalb des Jurisdiktionsbezirks dieses Ge- rihtshofes als gehörig bewirkte Zustellungen zu erachten sind. Ferner wird hierdurch verfügt, daß Versammlungen von Policen-Inhabern und Renten- versicherern (Annuitants) der genannten Gesells aft, und zwar flassenweise getheilt, wie in der zweiten Colonne des Anhangs veranschaulicht, unter Vorsitz des Ersten Schreibers des genannten Richters in dem Lokal des „Law Institution“", Charcery Lane in der Grafschaft Middlesex an den in der dritten Colonne des Anhangs gegenüber den Klassenbezeich- nungen angegebenen Tagen abzuhalten sind, um zu erwägen und zu bestimmen, wem gestattet sein soll, vor dem dur das Dekret vom 27. Sanuar 1881 bestellten Spezial-Referenten Jobn Young behufs Vertretung von Mitgliedern derjenigen Klasse von Personen zu erscheinen, deren _ Inter- essen mit den seinigen (des zu wählenden Stellver- treters) gleihen Belangs sind; daß den Mitgliedern der verschiedenen Klassen frei stehen soll, den Ver- sammlungen ihrer respektiven Klassen entweder in Person oder durch ihre Rechtébeistände beizuwohnen und daß im Falle ihres Nichterscheinens der ge- nannte Erste Schreiber in ihrer Abwesenheit zur

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A j : 7 u, ergl. 6, Vs isue Bezxanitraachaongen, Büttner & Wiuter, sowi: alle librizen bert Prenßishen Sfanta-Anzeigzcs: 3, Verkäeto, Varpacktargen, Submissionnu ete. | T. ¡u Cigen, Annoner neo | Berit, 8. W, Wilhelm-Straße Ne, 32 4. Verlogznug, Aumnctieatión, Zinszahlung | 8. Theater-Anzeigen., | In Cer Börscn- E # Ei) 2, 8, W. vou öffentlichen Papisren, 9. Fumilian-Nachrichiean, j beilage, é Æ Ste&briefe nud Untersuchungs - Sachen. j Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem ( 5704] Im Obergerichté hof, Erledigung der Geschäfte der respektiven Versamms- Steckbriefs - Erledigung Der bintée det Ausbleiben wird berselbe auf Grund der nach §. 472 Kanzlei-Abtheilung, lungen schreiten foll ; scließlich wird verfügt, daß Commis Max Lasse wegen schweren ny f Der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bes | Vizekanzler Hall. _ die Ankündigung der Versammlungen durch die wiederholten einfachen Diebstahls in E Ntten U zirk8-Kommando zu Prenzlau ausgestellten Erflärung Donnerstag, den 27, Januar 1881. „London Gazette“ rom 22, Februar 1881 und durch R L Ny: 160 de 1881 unter dem 7 1 Mts T verurtheilt werden. Augermüude, den Sebruar ; Herr Teeëdale, Registrator. die „Times* vom 22. Februar 1881 veröffent- lassene Steckbrief wird hierdur ¡urückgenommen 1881. Sparfe!d, Gerichtéshreiber des Königlichen | Fo, 106. _ liht werten soll. C, - Beolin ‘din 99 A ibruap 1281 Königl N Amtksgerichts. j vie Ge ns ao H. F. Chur, Erster Schreiber. / , : s T : S : j e Gesellshaftéafkte 2 un h, geriht I. Der Untersuchungsrichter. Ioh. [4054] i die Lebenéversicherungsgesellshafteakt 1870 und Der obenerwähnte Anhang. E s en S é g 2 J . E D . S Stecbrief. Gegen den Sthlossergesellen Carl } Der Bauersohn Christian Friedrich Shulz, am ; R S e a Klasseneintheilurg ron Perforen, | Datum Mielke aus Icrienit, welcer beschuldigt ist : 1) An- | 28. Dezember 1854 zu Briest, Kreis Angermünde, | gy. einen ‘9 e I aa & e a der geboren, und zuleyt daselbst wohnhaft, wird beschul- | uf einen heute bei diesem Gerichte von einem wilche Policen - Juhaber der oen 307.

genannten Gesellschaft sind. sammlungen.

1)| Policen - Inh2ber, welhe am Gewinn der Ges.llshaft Theil nehmen und deren Policen am 28.

g ) B N O J) Art

Okftoter 1880, al3 dem Tage, an | S März welch¿m der Antrag auf Zwangs- i 1881, liquidation gestellt worden war, |# i "143 || Nachmitt agültia war.n, _ | chmittags

9)| Rechtsnacfolger iheilhabender Po- f 2 Uhr.

licen-Inhaber, deren Policen vor dem genannten Tage zahlfällig | geworden waren, ( 3)| Policen - Inhaber, welche keinen

Antheil am Gewinn der Gesell- {haft haben und deren Policen

10. März

zur angegebenen Zeit gültig waren, 1881,

4)| Retsnachfolger von Policen-In- | (N. mitta: habern, welce feinen Antheil am Nachmittags Gewinn der Gesells(aft haben 2 UNY:

und deren Policen vor dem angc- gebenen Tage zahlfällig waren, 5)| Personen, die Policen der Serie B. der genannten Gejellschaft inne- haben,

6) | Persoaen, welche sich Jahresrenten von der genanaten Gejellschaft ver- sichert haben, /

|- 15. März 1881, Nachmittags 2 Ur.

A DSegutratoros O F Ur, Eingetrag. ( Siegel. ) Erster Schreiber. [4393] Ausfertigung.

| Aufforderung | Amortisirung eiyer Hypothek auf dem Mayerbof r- \{hen Anwesen in Neuhaus betr. | Im Hypotbekentucce des unte: fertigten Amts- j gerihts für Neuhaus, Bd. I. S. 301 Z. 1/1. find | auf dem Johann Mayerhoferschen Anwesen Hs. Nr. 46 dortselbst unterm 19, November 1840 an erster Rangstelle für Victoria Mayerhofer von Neahaus 80 Fl. Südd. W. unverzinslihes Elterngut, sowie die Ansprüche auf lebenéläng!ihen Unterscbluf, Kranfenwarte und 5 Fl, südd. W. Medizinkosten- beitrag sür den ledigen Stand eingetragen. Victoria Mayécrhbofer ist zur Zeit versbollen und sind vom Tage der leßten auf diese Forderung bezüglichen Handlung 30 Jahre verstrichen. e S Auf Antrag des gegenwärtigen Arwesenêélkesitzers Johann Mayerhofer, bezüglich dicser Ansprüche das Amortisationsverfahren einzuleiten, werden hiermit Alle, welche ein Recht auf die erwähnten Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte bei dem unterfertigten Gerichte inner 6 Monatcn und spätestens am Aufgebotétermine, als welcher Donnerstag, der 15, September 1881, Vormittags 9 Uhr, Civilsißungssaal 18/7. bestimmt wird, anzumelden, widrigenfalls dur Aus- \{luß-Urtheil die bezeichneten Ansprüche als er- losen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würden. Pas}au, am 10. Februar 1881. S Königliches Amtsgericht Passau. Frhr. v. Schwerin, K. A. R. Zur Beglaubigung: Der K. Gerichtsschreiber : Lohr.

L ide Aufgebot. Der Inhaber des verloren gegangenen Hypotheken- Einlieferungs-Scheins Nr. 86 über die von dem Gutsbesitzer August Mrongowius zu Julienhof, Kreis Ortelsburg, früher zu Rheinswein, der Ost- preuß. Landscha\tlichen Darlehnéfkasse am 20. De- zember 1877 zur Aufbewahrung übergebenen Ur- kunden : 4 , a, das Hypotheken-Zweig-Dokument über die Post von 27,500 K, eingetragen au} NRbeins- wein, Abth. 111. Nr. 27,

b, die Cessionsurkunde vom ber 1877,

c, den Wechsel über 26,000 M, i wird auf den Antrag des benannten Niederlegers aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine

den 14. Zuli 1881, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte auf den Einlieferungs\chein bei dem unterzeichneten Gerichte (Theaterplay 3/4, Ein- gang B.,, Zimmer Nr. 19) anzumelden und den Schein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloterklä- rung desselben erfolgen wird.

Königsberg i./Pr., den 15. Dezember 1880.

Königliches Amtsgericht. VII,

18,/19, Dezem-

[5686]

Das Verfahren, gläubiger in der | zu Lohe ist beendet. | Hilchenbach, den 21. Februar 1881, l Königliches Amtsgericht.

bctr. Aufgebot der Nacblaß- Nachlaß sache Margaretha Wolf