Im. Königlihen Opernhause findet morgen eine Wieder- bolung von Mozart's Oper „Don Juan“ in der für die 600. Auf- führung des Werkes (12 Juni d. I.) neu einstudierten Fassung ftatt. Kapellmeister Richard Strauß dirigiert. — Am Montag geht „Der

feifertag“ von Mar Schillings, zum ersten Male wiederholt, in cene.

Das Königlihe Schauspielhaus bringt morgen die erste Wiederholung des Sommerspiels „Schnapphähne* von Walter Bloem in der bekannten Beseßung. — Am Montag wird im Sonder-Abonne- ment A. „Der G’'wissenswurm“ von Anzengruber gegeben.

Im Neuen Königlihen Opern-Theater wird morgen Nachmittag „Das süße Mädel“, Abends sowie am Montag „Orpheus in der Unterwelt* gegeben.

Das Deutsche Theater fündigt für die nähste Woche Wieder- bolungen der neuen Bauernkomödie „Der Schaßgräber“ von Carlot Neuling in Verbindung mit Max Dreyer’'s Burleske „Stichwahl“ außer fürmorgen Abend noch für Dienstag, Donnerstag sowie für nächstfolgenden Sonntag Abend an; am Montag wird der Einaktercyclus „Lebendige Stunden“ gegeben, Mittw-ch „Die Macht der Finsterniß“, Freitag (zum 100. Mal) „Der Biberpelz“, Sonnabend „Es lebe das Leben“. Als Nachmittags-Vorstellung ist sowohl für morgen, wie für nächsten Sonntag „Rosenmontag“ angeseßt.

Im Berliner Theater wird „Alt-Heidelberg" morgen und am nähsten Sonntag sowie am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag nähster Woche gegeben werden. Am Mittwoch geht zum ersten Male Heinrih von Kleist's Schauspiel „Das Käthchen von Heilbronn“ in Scene, das am Sonnabend wiederholt werden wird. Morgen Nachmittag wird „Maria Stuart“, nähsten Sonntag Nach- mittag „Ueber unsere Kraft“ (11. Theil) aufgeführt.

Im Theater des "Westens wird morgen Nachmittag die Oper „Der Freishüß“, Abends die Operette „Wiener Blut* gegeben. Am Montag wird der Königlihe Sänger Herr Kurt Sommer den Manrico in der Oper „Der Troubadour* als Gast singen. Am Dienstag wird im Abonnement „Wiener Blut“ wiederholt, am Mittwoch und Donnerstag gastiert Frau Charlotte Wiehe mit ihrem Ensemble, am Freitag wird „Das Nachtlager von Granada“, am Sonnabend (zu halben Preisen) „Der Freischüß" aufgeführt.

Ioseph Lauff’'s Drama „Der Heerohme“ und Maxim Gorki's Schauspiel „Die Kleinbürger“ beherrshen in der kommenden Woche aus\chließlih den Spielplan des Lessing-Theaters. „Der Heerohme“ wird morgen sowie am Dienstag, Donnerstag, Sonn- abend und nächsten Sonntag gegeben, Wiederholungen der „Klein- bürger“ finden am Montag, Mittwoch und Freitag ftatt.

Im Central -Theater geht morgen Nachmittag sowie am Montag „Drei Paar Schuhe“ mit Frau Josephine Dora als Gast in der weiblihen Hauptrolle in Scene; Abends gelangt die Posse „Wie man Männer fesselt“ zur Aufführung, die vom Dienstag an allabendlih wiederholt wird.

In den „Modernen Konzerten" des Berliner Ton- künstler-Orchesters unter Leitung des Königlichen Kapellmeisters Richard Strauß im Neuen Königlihen Opern- Theater werden unter anderen folgende Werke zur Aufführung kommen: die erste Symphonie in C-moll von Anton Bruckner, die Symphonie „Aus Italien“ von Richard Strauß, eine symphonishe Phantasie von Jean Louis Nicodé, „Waldwanderung*“ von Leo Ble, Scenen aus „Manruh“ von Paderewéki, die Friedenserzäblung aus der Oper „Guntram“ von Richard Strauß, „La vie du poète“, symbpbonisches Chorwerk von Charpentier, „Das klagende Lied“ von Gustav Mahler. Außerdem gelangt, wie im vorigen Jahre, in jedem Konzert eine \ymphonishe Dichtung von Liszt zur Aufführung.

Mannigfaltiges. Berlin, den 20. September 1902.

Vie „Berliner Woche* hat gestern mit der Regatta des „Berliner Seglerklubs*“ auf dem Müggelsee begonnen. Die zur Theilnahme an den Wettkämvpfen gemeldete neue Yacht Seiner Majestät des Kazisors „Niagara“ wird erst zu den Regaiten auf dem Wannsee ersheinen. So war es denn vorzugsweise die englische Yacht eCicely 11" des Mr. Quentin vom Roval Victoria-Yachtclub, die die Blidke auf sich lenkte. Leider hatte der Ergländer Unalück: gleih bei der erflen Runde ging der boble Mast über Word, und die Yacht, die au@Aonst die rwartungen etwas enttäuscht batte, mußte aus de nen ausscheiden. Auch fernerbin verli Sporttag bei è

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flasse 5a, der zweiten Rennklafse der Regatta. Den zweiten Preis dieser Klasse holte sich nach 2 St. 22 Min. 56 Sek. Huldschinsky?s „Susanne 11“ vom Kaiserlihen Yachtklub. Die Hamburger „Calypso I11* des Herrn Wabl ging nach 2 St. 27 Min. 28 Sek. als dritte durchs iel, „Henny Il1* und „Paula 11" folgten. In der vierten Mlajle der Rennyachten, die die größten MNennboote des Wettkampfes umfaßte, siegte mit 2 St. 22 Min. 31 Sek. der „Glütckauf“ des Herrn Stinnes vom Kaiserlihen Yachtklub über „Jenny“ und „Mimosa“, in der Nennklasse 5b die Hamburger Yacht „Windspiel 11“ des Herrn Kirsten mit 2 St. 26 Min. 45 Sek. über den Hamburger „Bliß V1“ und Wiesner's „Aschenbrödel“ und in der sechsten Rennflasse der Ham- burger „Donner“ der Herren Weimann und Westendarp mit 2 St. 35 Min. 53 Sek. über „Butt IT“, der im Vorjahre fo erfolgreich gewesen. In der Sonderklasse der NRennyachten, die nach der ge- tegelten Zeit beurtheilt wurden, gab es drei Preise ; den ersten erhielt der „Haohe* des Herrn Schlee vom Akademischen Seglerverein, den zweiten die Hamburger „Tilly“ der Herren Dollmann und Krog- mann, den dritten die „Bella“ des Herrn Nürrenbach vom Berliner Seglerklub nach 2 St. 5 Min. 14 Sek., bezw. 7 Min. 4 S u 9 Min: dex Felix! - des errn Ibhlow, der zuerst die meisten Aussichten hatte, erlitt durch die Üngeschicklichkeit der infolge dessen distanzierten „Lunula“ Havarie und konnte mit seinem nicht mehr diht zu bholenden Großfegel nur den vierten Platz sih sihern. In der Kreuzerklasse IIT \tartete allein die neue „JIrmgard“ des Herrn Lüddicke und erreihte mit 2 St. 29 Min. 45 Sek. unter Krüger’s Führung eine Zeit, die besser war, als die der leßten Siegerin der nästen Klasse, infolge dessen ihr saßungsgemäß ein Preis zufiel. In der Kreuzerklasse IV wurde Ulrich's „Ziu“ vom Wanns\ee-Klub mit 2 St. 28 Min. 40 Sek. erste und „Toni [1V“ des Herrn Tobias vom Zeuthener Seglerverein mit 2 St. 33 Min. 37 Sek. zweite. In der Kreuzerklasse Va siegte die Tegeler Yacht „Stella“ des Herrn L. Müller mit 2 St. 36 Min. 56 Sek. über Laue’'s „Undine“. In der Kreuzerklasse Vb erhielten die beiden Preise die „Ella“ des Professors Nubens vom Wannsee-Klub und Krüger’s „Aktiv 11“ vom Zeuthbener Seglerverein nah 2 St. 33 Min. 32 Sek. bezw. 47 Min. 43 Sek. vor „Sedina“, „Rheingold“ und „Passc- partout“, und in der VI. Kreuzerklafse waren fiegreich Wustrau?s „Darling 111“ vom Kaiserlihen Yachtklub und Dr. Spindler's „Zaunkönig“ vom Berliner Seglerklub nah 2 St. 43 Min. 9 Sek. bezw. 44 Min. 58 Sek. über „Gudrun 11“, „Patria* und „Tilly“.

Für die bereits angekündigte So nderfahrt des Haupt-Aus- \chusses für Berlin und die Mark Brandenburg des Deutschen Flotten-Vereins nah Düssel dorf (Ausstellung) und weiter nah Holland und England is die Anmeldefrist bis zum 26. d. M., Mittags, verlängert worden. Anmeldungen an den Haupt-Aus\{huß (Berlin W., Wilhelmstraße 91) werden unter Einsendung des Betrags — für die Reise nah Düsseldorf zur Ausstellung und zurück bei der Fahrt auf der Eisenbahn Il. Klasse 95 H, 111. Klasse 80 Æ, für die Reise nah Düsseldorf, Holland und England und zurück über Hamburg bei der Fahrt auf der Eisenbahn IT. Klasse auf allen Strecken 345 Æ(, 111. Klasse auf deuts{en Bahnen 3359 H. — erbeten. In diesen Preisen ist die Fahrt, volle Verpflegung (aus\ließlich der Getränfe), Unterkunft, Führung, Transport des Ge- pä von und nah den Hotels und Dampferfahrt I. Kajüte mit enthalten.

Die Herbst-Spezial-Kurse des Samariter-Vereins für Lehrerinnen, Erzieherinnen, Stützen der Hausfrau und Kinderfräulein (auch andere Damen werden zugelassen, \o- weit der Play reiht), die den lebhaften Beifall der Schulen und ¡xamilien gefunden haben, werden vom 14. Oktober ab an jedem Dienstag und Freitag, Abends von 8 bis 9 Uhr, im Falk- Realgymnasium, Lützowstraße 84 d, gegen einen Kostenbeitrag von 3 Æ (Vereinsmitglieder bezw. eine Angehörige oter Angestellte von solchen haben Anspruch auf kostenfreie Zulassung) stattfinden und am 14. November enden. In diesen zehn Stunden umfassenden Kursen wird unter Anlehnung an die Eëmarch’sche Unterricbtsmethode besonderer Werth auf die Ausbildung der betreffenten Damen in der ersten Hilfeleistung bei Unglüdcksfällen und Erkrankungen der ibrer Obhut anvertrauten Kinder sowie in den Grundsätzen der Hyaiene für Schule und Haus gelegt. Den Thbeilnehmerinnen werden über den Besuch der Kurse Bescheinigungen ausgestellt, die u. a. zur Anmeldung

ientgeltlihen praktischen Kursen des Vereins in der Kriegs- [ranfenpflege im Garnison-Lazareth und in den Unfallstationen vom Notben Kreuz berecßtigen. Anmeldungen mündlih an den Vorstand dé 111 er-Bereins Königin Augustastrafe 26) 1 j gelten wenn keine Antwort erfolgt

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Wie man Männer

Das Zivil-Waisenamt in Potsdam mat bekannt, dz die diesjährige Generalversammlung des Stiftungs-Vereizz des dortigen Zivil-Waisenhauses am Mittwoch, den 22. Oktoke d. I., Nachmittags 4 Ubr, im Anstaltshause, Neue Königstrg5 Nr. 122, in Potsdam stattfindet. Die Mitglieder des Vereins werden zu der Versammlung mit dem Bemerken eingeladen, daß die Rechnun en der Zivil-Waisenhauskasse für das Kalenderjahr 1901 im Anstalts, saale in. den Tagen vom 7. bis 21. Oktober und am Tage der Sigßung selbst vor und während dieser für die stimmberechtigten Herren ausliegen werden.

Königsberg i. Pr., 19. September. (W. T. B.) Wie die Abendblätter melden, begab sich ein Kommando des Luftschiffer. Bataillons zur Ausführung von Versuhsübungen in der Funkentelegraphie von horn nah Pillau und ein zweites Kommando von Kulm nah Königsberg, um zwishen Graudenz, Pillau und Königsberg die Versuchs, übungen fortzuseßen. Hierbei handelt es fich um die Ex, mittelung, ob Thorn, Kulm, Graudenz, Pillau und Königs, berg sich zur Errichtung dauernder Stationen für Funkentelegraphie eignen. Die Oberleitung der drei zu Versuchsübungen nah West. und Ostpreußen entsandten A haben der Major Klußmann und der Hauptmann von Tshudi von der Luft, \c{iffer-Abtheilung. Den Uebungen wohnt auch der Major von Scriba vom Kriegs-Ministerium bei.

Cork, 19. September. (W. T. B.) Der Ober-Sheriff von Cork Noche hat sich nach Berlin begeben, um den von der Bürger- schaft gestifteten silbernen Pokal dem Berliner Ruderkluß zu überreichen (vgl. Nr. 221 d. Bl.).

Stockholm, 19. September. (W. T. B) Der Ballon „Svenske“, der heute Nachmittag mit dem Kapitän Unge und dem Ingenieur Wijkander aufstieg, explodierte kurz danach hot in der Luft und stürzte in der Nähe von Henrikborg, dit

an der Stadtgrenze von Stockholm, zur Erde. Beide Insassen kamen mit dem Leben davon.

Stavanger, 19. September. (W. T. B.) Das Erpeditions- {if „Fram“ mit der Nordpolar-Erpedition Sverdruy!s an Bord ist heute hier eingetroffen und auf der Nhede vor Anker egangen. Am Hafen hatte sih eine große Menschenmenge anges ammelt, von der Sverdrup, der sehr gesund aussieht, enthusafti begrüßt wurde. — Der „Fram“ lag 3 Jahre im JFones-Sund fest, gefroren. Die Versuche, die Eismassen zu \prengen, waren ver- geblich. Im Juli 1902 löste eine starke südlihe Strömung die Eis- massen. Der „Fram“ verließ Godthaab (Grönland) am 16. August d. I. Kurz nach der Abfahrt brannten die Feuerrohre des Dampyf- tessels dur, weshalb das Schiff die Segel benutzte. Der „Fram“ zeigte sich als außerordentlih gutes Seeschiff; er gerieth auf Grund und erlitt auch andere Unfälle, hielt sich aber immer gut. Die Ex- pedition tödtete über 100 Moschusochsen, die den Mitgliedern zur Nahrung dienten. Die Expedition hat viel unter Krank- heiten gelitten. Nachdem der Arzt gestorben war, behandelte Sverdrupy selbst die Kranken. Sverdrup nabm selbst an den gröbsten Arbeiten theil. Er war bei den Mannschaften stets sehr beliebt. Große Land- strecken \ind fartographiert worden. Im Winter 1898 bis 1899 war der „Fram“ auf 78,45 Grad nördlicher Breite, im näcksten Winter auf 76,29 Grad, 1900 bis 1901 auf 76,48 Grad und 1901 bis 1902 auf 76,40 Grad.

New York, 19. September. (W. T. B.) Bei einem Eisen- babnunfall bei Leesburg (Ohio) wurden zwei Personen ge- tödtet und 44 verletzt.

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Pittsburg, 19. Se I l

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5 Whitney (Pennsylvania) zu jammen und wurden beite erbeblih bescbädigt. Ein Lokomotiv- fübrer wurde getêdtet, vier andere Eisenbabnbeamte wurden {wer einige Reisende leicht verlegt.

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2190 ) P Zweiten Beilage.)

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8 Ukr Gebräuchen, Gesängen, Tänzen u. \. w., sowie amtliche für Berlin neu engagierten Künftler und Künitlerinne Vorführung der Originale Drefsuren durch Dircktor Alb. Schumann, son die vorzüglichsten EClowns und Auguste. ie Kasse - im täglih von 1v Udr

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Familien-Nachrichten. Geboren: linaf (Breslau (Karlsbtrunn, Be Gestorben: © (Caffel

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Schmidt.

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

E A K ion (S& oli) in Berlin

w., Wilbeclmstraße Nr. I2 Sechs Beilagen (einschließlih Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußi)

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Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 20. September

Verichte von deutschen Fruchtmärkten,

hen Staats-Anzeiger.

1902.

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