1902 / 235 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Oct 1902 18:00:01 GMT) scan diff

4) einen Lebenslauf, aus dem der Studiengang des

Konkurrenten ersichtlich ist;

5) eine jriftlihe Versicherung an Eidesstatt, daß ) ein n Arbeiten von dem Bewerber selbst er- en und ohne fremde Beihilfe ausgeführt sind.

fun Eingesandte Arbeiten, denen die vorstehend aufgeführten Schriftstücke nicht berücktsihtigt. Die der Bewerber zu tragen. : i Der Preis besteht in einem Stipendium von 2250

unter 2 nicht vollständig beiliegen,

einer einjährigen Studienreise nah Jtalien und is zahlbar in erste im Betrage von 900 # die ferneren mit je 450 #4 in des deutschen Konsulats daselbst Der Stipendiat ist verpflichtet, aht Monate in Rom aufzuhalten und über den Fortgang Studien vor Ablauf der ersten sechs Monate der Akademie unter Beifügung eigener Arbeiten schriftlichen Be-

und Rücksendung dieser Nachweise werden zu Lasten der Stiftungsfonds übernommen. Wöéhrend dem Stipendiaten

vierteljährlichen Raten, deren beim Antritt der Studienreise, Rom durch Vermittelung Auszahlung gelangen.

seiner

riht zu erstatten. : Die Kosten der Ein-

der Dauer des Stipendienjahres wird 1 þ eins der von der Akademie im Jnteresse ihrer in

studierenden Stipendiaten gemietheten Ateliers miethsfrei über- Ansprüche auf miethsfreie Ateliers

lassen werden, wenn ältere nicht zu berüsichtigen sind.

Der Genuß des Stipendiums beginnt mit dem 1. Oktober

1903. j : Die Zuerkennung des Preises erfolgt im Monat 1903. Nach getroffener Bewerbunggsarbeiten stattfinden. Berlin, den 22. September 1902. l Z Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. H. Ende.

Wettbewerb

um das Stipendium der Dr. Paul Schulße-Stiftung

für das Jahr 19083. Auf Grund des Statuts der Dr. Piat S h

Stiftung, die den Zweck hat, jungen be ähigten Künstlern deutscher Äbkunft ohne Unterschied der Konfession, welche als er bei der hiesigen Königlichen

immatrikulierte Schüler einer i Akademie der Künste bestehenden Unterrichts-

der Bildhauerkunst obliegen,

um das Stipendium für das Jahr 1903 eröffnet.

Als Preisaufgabe ist gestellt worden :

Scene aus dem jüngsten Gericht : dammten.“

Die Gestaltung des Reliefs bleibt dem Ermessen dcs Be- werbers überlassen; nur muß es ganze Figuren enthalten und

in der

öhe mindestens 0,70 m, in der Breite nicht einem

eter messen.

Die kostenfreie Ablieferung der Konkurrenzarbeiten nebst

an das Bureau der König-

erlin NW. 7, Universitäts-

Bens 6, muß bis zum 28. Februar 1903, Nachmittags 3 Uhr, 0

riftlihem Bewerbungsgesu e Akademie der Künste,

erfolgt sein. h Bewerber hat gleichzeitig einzureichen:

1) einen von ihm verfaß

2) verschiedene während seiner bisherigen ihm selbst gefertigte Arbeiten, 3) eine schriftliche

habe,

4) gzeugnise darüber, daß der Bewerber ein Deutscher

i ur Zeit der Bewerbung als immatriku- lierter Schüler einer der obenbezeichneten akademischen Unterrichts-Anstalten dem Studium der Bildhauer-

und

kunst obliegt.

Eingesandte Arbeiten, denen die vorbezeichneten Schrift- stücke und Zeugnisse nicht vollständig beiliegen, werden nicht

berücfsichtigt. J E as | Ï Der Preis besteht in einem Stipendium von 3000 einer Studienreise nah Jtalien.

Der Genuß des Stipendiums beginnt mit dem 1. Oktober 1903. Die Auszahlung der erften Rate im Betrage von 1500 M erfolat beim Antritt der Studienreise; die zweite Rate in gleicher Höhe wird gezahlt, wenn der Stipendiat vor

Ablauf von sechs Monaten über den Fortgang Studiums an den Senat der Akademie der K genügend erachteten schriftlichen Bericht erstatiet hat.

Während der Dauer des Stipendienjahres wird dem Stipendiaten eins der von der Akademie im Jnteresse ihrer in Nom studierenden Stipendiaten gemietheten Ateliers mieths- rei überlassen werden, wenn ältere Ansprüche auf miethefrele

teliers nit zu berücsihtigen sind

Eine Theilung des Stipendiums an mehrere Bewerber

ist ausgeschlossen 2 Die Zuerkennung des Preises erfolgt im März

Nach getroffener Entscheidung kann auf Bestimmung des unter- zeichneten Senats eine öffentliche Ausstellung der Bewecbungs-

arbeiten stattfinden.

Die preisgekrönte Konkurrenzarbecit wird Eigenthum der

Akademie der Künste Berlin, den 2. September 1902. Der Senat der Königlichen Akademie der Künste Sektion für die bildenden Künste. H. Ende.

Minisierium für Landwirthschaft, Domänen

und Forsten.

Der bisherige Ober-Landmesser und Vermessungs-Revisor Wilhelm Jessen aus Lippsiadt ist zum Königlichen Ver- Jhm ist eine etatsmäßige Vermesjungs - Inspektorjtelle bei der General-Kommission

in Quickborn, Oberförfterei gl. örfier

messungs-Jnspektor ernannt werden.

Münster verliehen.

Der Förster Jaenke Namens, Negierungsbezick ernanni worden.

Séhleawig, ift zum

werden Kosten der Ein- und Rücksendung hat

Entscheidung kann auf Bestimmung des unterzeichneten Senats eine öffentliche Ausstellung der

nstalten für die bildenden Künste (der akademischen Hochschule für die bildenden Künste oder des akademishen Meister-Ateliers) dem Studium die Mittel zu einer Studien- reise nah Jtalien zu gew deen wird hiermit der Wettbewerb

„Sturz der Ver-

ten Lebenslauf, aus welchem der Gang seiner künstlerischen E ersichtlich ift, tudienzeit von

Versiherung an Eidesstatt,

daß er die von ihm eingelieferte Konkurrenzarbeit selbst erfunden und ohne fremde Beihilfe ausgeführt

ünste einen für

die

Name bis 5

E

nannten Förstern ist der Charakter als Hege-

meister verl 1 worden :

R Wohnort Oberförsterei

Reg.-Beizirk

Zurth Á zu

Lenser

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Nagel

Bauszus Rom Heyn f n ern Schöôpe Gutzeit Lehmann dite à wig März | Gaick Sthmidt Seyffe:t Bauszus Krebs.“ Modroto Soldat Wottrich Beyer Mattern Brüning

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Lohn Waßbnert Röckner Wernické Lucas

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Vorsitzenden

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seines Die

19083. Berlin,

Seine

me Seine

Handel und

Scchwerdtfeger Eggebrecht Schulz

von Kondrato-

Fu 8 osenbaum von Kn obl-och

Buttgereit 2

i Ehe:

Randebrock

ardt

der Kammer Werden, Hoechst zugle j Kammer Nord-Bochum, Neff zugleich mit dem Vorsiß der Kammer Oberhausen dieses Gerichts betraut worden.

der Königlichen Geologischen

Groß- Schönebeck Stangenwalde Kielau Sobbowitz Steegen Pelplin

Grünsfließ Podanin Guszianka Cruttinnen Johannisburg Nothebude Borken Nassawen Kranichbruch MWarnen Goldap Eichwald Goldap Nominten Goldap Brödlauken

Swnecken Wilhelmsbruch

Dingken

Prötze

Mallentin Peter rausfterkrug Neufähr Sturmberg

Narzym Uschneudorf Nudczanny Cruttinnen Browarnik

Schwalg Grünheide

Kuiken

eal Schakummen

irschthal warisken Budweitschen

Bludszen

Vörkischken Pappeln Grünwalde Reußenhof Grünhzide | Weidgirren L Jekiterken' Dittballen Schnecken Swareitkehmen Dingken

Paulbeystrauh ü

Kuhlins Waszespindt Schnecken Meyruhnen | Tawellningken Xanten

Lagenbusch Hiesfeld

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Benrath Massin

Straberg Kienwerder

Neumühl Neubrück

Drewiyer Theerosen Spreehorst

Neumühl Lübben Börnichen

eldichen Siepai Schlepczig ] Osterburg Karzig Dianenthal Lietegöricke Birklake Hohenwalde Schönwall Driesen Hufenbruch Lichtefle? Scheemeisel ielenziy Bergdor teinspring Neubrü Hoden Frauenwerder immri Steinspring Steinspring “} Koritten-Dikte Lagow á Wolfsgarten | Lubiathbfließ weinebrück | Kladow-West uhwald | Marienwalde Langstheerofen Driesen

Potsdam Daniig

Königsberg

Bromberg Gumbinnen

Düsseldorf

Frankfurt a. O.

S 06a T:

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Direktor Müller der städtishen Baugewerkschule in Magdeburg is in den Staatsdienst übernommen und 1hm die Leitung der Königlichen Baugewerkshule in Görliy über- tragen worden.

Bei dem Berggewerbegeriht zu Dortmund sind der Berg- rath Ressemann in Werden sowie die Bergmeister Hoe |t in Bohum und Neff in Oberhausen zu Stellvertretern des

ernannt, und Nelamann Fuge mit dem Vorsiß ei

Bekanntmachung.

96 besteht

den 2. Oktobcr 1902. Die Direktion

chmeißer.

Angekommen:

Excellenz

Abgereisi:

aus den

mit dem Vorsiß der

Von der geologishen Karte von Preußen und benachbarten Bundesstaaten sind erschienen die Liefe- rungen 96 und 102.

Die Kartenlicferung Gülzow, Schwessow, Plathe, Moray, Zickerke und Gr.-Sabow, welche in der Provinz Pommern zwi} und Kolberg liegen. J Kartenlieferung 102 besteht Lippehne, Schönow, Bernstein, Soldin und Staffelde, welche in der nordöstlihen Grenze der Provinz Brandenburg liegen und mit cinem kleinen Theil das pommersche Gebiet berühren.

Die Lieferungen können im

Blättern:

n den Städten Stettin

aus den Blättern:

( Ganzen, Lieferung 96 zu 12 M, Lieferung 102 zu 10 #&, oder einzelne Blätter derselben zum Preise von je 2 F nebsi den zugehörigen Erläuterungen owohl durch die Vertriebsstelle der Königlichen Geologis

Landesanstalt und Berg:Akademie

zu Berlin N. 4, Invaliden- straße 44, als au dur jede Bu

{handlung bezogen werden.

Landesanstalt und Berg-Akademie.

Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister des Jnnern Freiherr von Hammerstein, aus Danzig;

der Staats-Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten Budde, aus der Provinz Schlesien.

cellenz der Staats-Minister und Minifier für

de Möller, nah Westfalen.

——————

-

Nichtamfkliches.

Deutsches Reih.

Preußen. Berlin, 6. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern Vormittag in Rominten die Vorträge des Ministers für Landwirthschaft 2c. von Podbielski und des Ober-Land- forstmeisters Wejener.

JFhre Majestät die Kaiserin und Königin haben dem Fräulein Maria U en in Rheydt das goldene Frauen-Verdienstkreuz am weißen Bande und der Rentnerin verwittweten Frau Emilie Wienandts in Rheydt das silberne Frauen-Verdienstkreuz am weißen Bande Allergnädigst zu verleihen geruht.

Der „Verein deutscher Chemiker“ hat seine dies- jährige Hauptversammlung in Düsseldorf abgehalten. Bei den Erörterungen über die Gen der chemishen Jndustrie E Patentwesen hat der als Gast anwesende Präsident

es Kaiserlichen Patentamts nah dem stenographischen Bericht folgende Erklärungen von allgemeinerem Jnteresse Pee [ uf dem Kongreß für gewerbliGen Rehts\{uy, der vor zwei Jahren in Frankfurt a. M. getagt hat, wurde es die Ansicht vertreten, daß das Patentamt bei Prüfung der Anmeldungen zu strenge vorgebhe und daß der Prozentsay der Patentertheilungen gegenüber den Versagungen, der allmählih angeblich auf 30/9 gesunken eh „weder der Entwickelung des erfinderi})chen Geistes, noch den Wünschen der deutschen Industrie“ entsprehe. Jch habe damals nachgewiesen, daß die 30/6 auf einer irrigen Auffassung unserer amtlihen Statistik beruhen, daß vielmehr nach Ausscheidung derjenigen Anmeldungen, die durch Entschließung der Anmelder selbst binfällig geworden sind, für 1899 fih etwa 50 9/6 Ertheilungen ergeben.

Heute wird dem Patentamt in den zur Vertheilung gebrachten

Drucksachen der umgekehrte Vorwurf gemaht. Das i „eine ganz unzulässige Milde walten lassen“ es soll „eine Unzahl Scheinpatente“ ertheilt werden der Prozentsay der Ertheilungen e in einzelnen Klassen bereits „bis auf 9009/6 der Anmeldungen“ ge- tiegen sein „das Jahr 1901 bringe uns vielleiht 70 oder 80 0/6 oder gar 100 9/6 Ertheilungen !“ : iesen Aeußerungen gegenüber möchte ih Ihnen das Studium unserer sehr eingehenden amtlichen Statistik, welche jährli in unserem Amtsblatt veröffentliht wird, empfehlen. Sie werden daraus ent- nebmen, deß die erwähnten Behauptungen und Befürchtungen nicht zutreffend sind. Von den durch Beschluß des Patentamts erledigten Anmeldungen sind zur Patentertheilung gelangt : 1899 55,409/9 1900 60,8 1901 VUD Für die einzelnen Patentklassen sind die Prozentsäße in der ver- öfentlihten Statistik allerdings nicht besonders berechnet worden. Ich kann ihnen aber heute auch für die chemischen Klassen die be- treffenden Prozentsäge mittheilen. Das Ergebniß is folgendes: i liber ie N aus dem Gebiet der Chemie fallen im wesent- i n die Klasse 12: emif Apparate und Verfahren, « 22: Farbstoffe, «„ 53: Nahrungsmitel, i Vat vie Rbfex memen Len a Ul en vier Klassen zusammen kommen n zug enigen eiblt bine

atentamt soll

Anmeldungen, die durch die Entschließung der Anmelder f fällig geworden sind, auf 100 Anmeldungen Patentertheilungen : 1897 51,7 9/6 1898 454 , 1899 55,9 1900 645

1901 645 „.

Diese Ziffern sind um weniges höher als diejenigen des Ge- sammtdurschnitts für alle Klassen. Es is dies nicht auffallend, denn die Anmeldungen aus dem Gebiete der Chemie stammen ganz überwiegend von praktisch und wissenshaftlih gebildeten Fahmännern, während bei manchen anderen Klassen der Dilettantismus \ih be- merkbar mat.

Ich boffe, daß diese Mittheilungen Sie beruhigen werden. Die iffern sind durchaus objektiv zusammengestellt und beweisen, daß hre Befürchtungen nicht begründet sind. Die Mitglieder des tentamis haben nah freiem riterl Ermessen ihr Votum

auf Grund der bestehenden geseßlichen Vorschriften a pugeben, und es hat niemand das Ret, ihnen Milde oder Strenge Prüfung der Anmeldungen vorzuschreiben; insbesondere hat der Perient des Patentamts ledigli das Recht und die Pflicht, „auf eine gleihmäßige Behandlung der Geschäfte und auf die obahtung gleicher Grund-

Milde* des Patentamts

sätze hinzuwirken.“ /

Die Behauptung, daß die eule in Wirklichkeit zu Scheinpatenten geführt be, „die einer ernsthaften Nachprüfung durch die Nichtigkeitsinstanzen niht Stand halten können“, wird übrigens auch durch die Statistik keineswegs bestätigt. Die Gesammtzabl der vernihteten Patente s{wankt seit vielen Jahren wischen 16 und 30; in Prozenten der ertheilten Patente ausgedrüt, ind, theils vom Patentamt, theils vom Reichsgericht, vernichtet worden

1896 0,5 %%% 1897 04 1898 b 1899 E 1900 r 1901 B

Wir sind im leyten Jahr auf 10 500 Patentertheilungen ge- fommen. Wenn dieser außerordentlichen Steiqung enüber nur 30 Nichtigkeitserklärungen = 0,3 9% erfolgt sind, lo ist damit die Sicherheit des Patentshutes in einem Grade gewahrt, mit dem die Industrie, wie ih meine, sehr wohl zufrieden sein kann.

Es scheint mir, das die vorgebrachten nstandun in der Hau tsache auf Mikwverständnissen dberuden, die durch ein dere Be- Prang, als sie in der großen Versammlung möglich ist, leicht beseitigt werden könnten. J möchte deshalb Ihrer E ng anheim-

den, von einer Beschlukfassung über die Resolution Ziffer 1 vor- abzusehen und geeignete önlihkeit auf einige 1 Berlin zu entsenden, wo ihr im tamt alle Aufklärungen zu theil werden sollen.

Der Kaiserliche B in Paris, Wirkl me Nas Fürs Don a voa dem Alcchód “A ten rau u u î

willigen Drland auf feinen Tbon I n lil

Der Bevollmächtigte p Bundesrath, Gro oldendburgishe Staatsrath Bucholhy ist vom Urlaub hier angekommen.

Baden.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing am Sonnabend Vormittag, wie die „Karlsr. Ztg.“ meldet, in Schloß Mainau den sächsischen Staats-Minister von Meßs h- Reichenba ch, welcher ein Schreiben Seiner Majestät des Königs Georg mit der Mittheilung der Tes Allerhöchstdesselben Überreichte, und sodann den sächsishen Ge- sandten Freiherrn von Fr iesen zur Entgegennahme seines Be- laubigungsschreibens. Am Nachmittag trat der Minister die Rüreise nah Dresden an.

Oesterreich-Ungarn.

Der österreichische Minister-Präsident Dr. von Körber hat ch mit dem Finanz-Minister Dr. Böhm von Bawerk, dem Handels-Minister Freiherrn von Call und dem Acker- bau-Minister Freiherrn von Giovanelli am Sonnabend Nachmittag nach Budapest begeben. Dort fanden, wie das „Ungarische Telegr. - Korresp. - Bureau“ berichtet, während es ganzen gestrigen Tages Konferenzen der ungarishen und öfierrei{ishen Minister statt. Bezüglich zahlreiher s{webender Meinunggsver- schiedenheiten gelang es, zu einer Einigung zu kommen; bei verschiedenen Fragen konnte die Konferenz jedoch ju keinem Abschluß gelangen. Die Mitglieder der öfterceichi\ jen Regie- rnng reisten gestern Abend wieder nah Wien ab. Der ungarische Minister-Präsident von Szell begiebt sich heute nah Wien, um dem Kaiser Bericht zu erstatten. Am Sonnabend Vormittag fand in Triest , wie W. T. B.“ berichtet, der Stapellauf des neuen Flaggschiffes „Ba ben- C statt. Die Taufe vollzog die Gattin des Statthalters

Grafen Go ëß. Fraukreih.

Der Kabinetschef des Kriegs-Ministers, General Percin, hat, wie „W. T. B.“ meldet, dem Deputirten Grafen Castelane mitgetheilt, daß das Gerücht, er sei im Haufe Da mit Alfred Dreyfus zusammengetroffen, auf Erfindung beruhe.

Der Deputirte des Departements Finistère, Abbé Gay-

aud, hat an den Minister-Präsidenten ein Schreiben ge- richtet, worin er gegen das Verbot der Ertheilung des Katehismus-Unterrichts in bretonisher Sprache scharf Ein- spruch erhebt und eine hierauf bezügliche Jnterpellation in der Kammer ankündigt. Rußland.

Jn Sebastopol fand am Sonnabend, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin der Stapellauf des Kreuzers erster Klasse „Otschakow“ statt. Gestern haben sih der Kaiser und die Kaiserin von dort nah Livadia begeben.

Jtalien.

Das „Militärverordnungsblatt“ veröffentlicht einen Erlaß, durch welchen dem italienischen Botschafter in Berlin, General- eutnant Grafen Lanza wegen Errcichens der Altersgrenze der Abschied aus seinem militärishen Dienstgrade be- pilligt wird.

Spanien.

Nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus Barcelona hat der General-Kapitän von Catalonien alle in den Nationalgefängnissen in Haft befindlichen Anarchisten in Freiheit segen lassen.

Türkei.

Zu Ehren des P ESNININER Nikolaus Nikola- ewitsch von Rußland fand vorgestern Abend, wie W. T. B.“ berichtet, im Yildiz-Palais ein Galadiner statt, dem auh der russishe Botschafter Sinowjew, das Personal der Botschaft sowie alle türkishen Minister beiwohnten. Nach m Diner hatte der Sultan mit dem Großfürsten eine Unterredung, in welher Höchstderselbe dem Sultan für die rwiesenen außerordentlihen Ehrenbezeugungen seinen herz- chsten Dank aussprach. Gestern Vormittag wurde der Broßfürst von dem Sultan in Abschiedsaudienz empfangen, e einen schr herzlichen Charakter hatte. Am Nachmitta reiste

Großfürst, utter Beobachtung des gleichen Zeremoniells wie i der Ankunst, nad Balia ab.

Der deutsche otschafter Freiherr Marschall von

Pieberstein wurde am Freitag nah dem Selamlik oon dem ultan in Audienz empfangen.

Griechenland.

Als der Kronprinz sich am Sonnabend in einem Auto- obil nah der Villa Tatoi begab, stürzte, dem „W. T. B.“ ifolge, das Fahrzeug in einen Straßengraben. Der Kronprinz urde leiht am rechten Auge und an der Unterlippe verleßt. er Leibarzt des Kronprinzen, welher Höchstdenselben begleitete, d der Führer des Automobils erlitten ernstere Verlezungen. ie Kronprinzessin, Höchstwelhe in einem Wagen dem utomobil des Kronprinzen folgte, ließ in dem Augenblick, s sich der Unfall ereignete, infolge des Lärms des umstürzenden 2h ugs, die Zügel der Pferde fallen, der Kutscher konnte do) das Gespann zum Stehen bringen. Nach einem weiteren elegramm vom gestrigen Tage nimmt die Heilung der bunden, welche der Kronprinz erlitt, einen normalen Verlauf. le erheblihste Verleyung ist die am rehten Auge. Der Sturz

folgte, als der Führer des Automobils einem entgegenkommenden Pagen ausweicen wollte.

Rumänien. È- O Dedne ies und dic Erb eingessin vonSahsen- einingen sind gestern, wie „W. T. B.“ erfährt, in Sinaja getroffen und von dem König und der Königin sowie Prinzessin Ferdinand in Predeal empfangen worden.

5 Serbien. Der König ist am Sonnabend, wie „W. T. B.“ meldet, r Theilnahme an dem Manöver in Djunis eingetroffen : gard heute nach Nis Î zurüdfkehren, wo vor der Abreise : __ Präsidenten uitsch nah Paris ein Minister-

A

Die gestrige Sizung des Md erade nthen Kongresses E D e Le R N R Wahl des Präsidenten cinige Thann. E Aus Washi ashingto „W. T. B.“, der Admiral sey habe dem Sateribter von Panama mittheilen

lassen, daß, solange die Eisenbahn unter dem Schuße der Ver- einigten Staaten stehe, keine Soldaten, Munition oder Waffen befördert werden dürften.

Ein in New York eingetroffenes Telegramm aus Willem- sta d besagt, der General Matos habe an den Präsidenten Castro geschrieben und ihn darum ersucht, das Heer der Auf- ständischen zu besichtigen, um sih selbst von der Unmöglichkeit eines erfolgreichen Widerstandes zu überzeugen.

Am 2. d. M. traf, wie „W. T. B.“ meldet, der deutsche Kreuzer „Vineta“ vor Gonaives und St. Marc (Haïti) ein, um sih über die Blockadeverhältnisse zu unterrichten. Der Kreuzer konnte keine Effektivblockade feststellen, da kein blockierendes Fahrzeug sihtbar war. Der Hamburger Dampfer „Valencia“ ist in den Hafen von Gonaives ungehindert ein- und auspassiert. ;

Asien.

Aus Yokohama berichtet das „Reuter'she Bureau“, daß der Entwurf des neuen Budgets vom Ministerium fest- gestellt worden sei; er enthalte keine Herabsezung der

rundsteuer.

Aus Manila wird gemeldet, die Truppe des Obersten Pershing habe den Maciu-Moros3 eine völlige Nicder- lage beigebracht; etwa 100 Feinde seien gefallen oder ver- wundet worden ; 40 befestigte Stellungen der Eingeborenen seien genommen und zerstört worden. Der Sultan von Cabu- gatan sei an seinen Wunden gestorben. Auf seiten der Amerikaner habe es nur zwei Verwundete gegeben. Der General Davis habe die Einstellung der Feindselig- keiten angeordnet, um den bisher feindlich gesinnten Sultanen Gelegenheit zu geben, um Frieden zu bitten.

Afrika.

Vie dem „Reuter'shen Bureau“ aus Pietermarißburg berichtet wird, ist das Kriegsrecht in Natal, mit gewissen Beschränkungen für die während der Geltung desselben Ver- urtheilten, am Sonnabend aufgehoben worden.

In Johannesburg fand am Sonnabend Abend eine Versammlung statt, welher 2000 Einwohner beiwohnten. Es wurde beshlofsen, eine politishe Vereinigung zu gründen zu dem Zweck, die Ansichten der Bewohner von So banniesbiea zur Sprache zu bringen.

Wie der „Standard“ aus Durban vom heutigen Tage meldet, wurden gestern 41 Buren, hauptsächlih Kapkolonisten, bei ihrer Rückkehr aus dem Gefangenen-Lager auf Ceylon

unter der Beschuldigung des Hochverraths ver- haftet.

Nr. 42 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 3. Oktober 1902 hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennungen; Todesfälle; Erequatur-Ertheilungen. 2) Post- und Telegraphen-Wesen : Ergänzung der Arg rungite timmungen zur Fernsprechgebühren - Ordnung. 3) Zoll- und Steuer-Wesen: Rangerhöhungen. 4) Polizei-Wesen:

usweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 79 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, heraus- gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 4. Oktober 1902 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Weitere MUIURgE bestimmungen zum Kleirtbahngeseß, betreffend die Handhabung der Bahnpolizei. Dienst-Nachrichten. Nichtamtliches : Die Neubauten für das Amtsgericht in Myslowiß. Alexander Linnemann f. Das Weßylarer Skizzenbuch und die ersten Giebel auf der Hoffront des Otto Heinrichs-Baues in Heidelberg. Zur Frage der Kanali- sationen und der Abwässerbeseitigung Vermischtes: Beuthpreis des Vereins deutscher Maschineningenieure. Wettbewerb für Pläne zu einer Bestattungéhalle in Bremen. Preisbewerbung für Entwürfe zu einem städtischen Hallenshwimmbad in Pforzheim. Wettbewerb für den Neubau des St. Johannes-Jungfrauenklosters in Lübeck. Preisbewerbung für Entwürfe zu dem Kreisbaus in Recklingbausen (Westf.) Sorträge im Berliner Kunstgewerbe: Museum. Feuer- [Gugmittel für Eisenbahnfahrzeuge. Befestigung für rechteckige Dacziegel mit parallelen Langfalzen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der französishen Grubenarbeiter (vgl. Nr. 234 d. Bl.) dehnt sih, wie ,W. T. B.* meldet, über das ganze Koblenbassin von Pas de Calais aus. Man zählt jeßt 19 794 Auetständige in dieser Gegend. In den Gruben von Carvin, Dourges und Liévin ist der Ausstand ein vollständiger. In lebt- enanntem Orte nahm eine Versammlung von 2500 Bergarbeitern ein- timmig eine Resolution an, in welcher der Ausftand gutgeheißen wird. --- Stellenweise ist es auch zu Ausschreitungen gekommen. Jn der Naht vcn Freitag zu Sonnabend stieß eine Kavallerice-Patrouille in der Umgegend von Bêth une auf einen Trupp Ausftändiger; es kam zu cinem Handgemenge. Als die Patrouille Verstäikung erhielt, wurden die Autstän- digen zerstreut. Fünf Kompagnien Infanterie werden dorthin abgehen, um die Dadaung aus zu halten. In Valenciennes beschlossen grnern 55 Delegirte von Syndikfaten verschiedener Gruben, die 5000 itglieder vertraten, einmüthig, die Arbeit fortzusetzen und einen Aufruf zu veröffentlichen in welhem sie die Berg- arbeiter auffordern, den Versuchen der usständigen, wenn nöthig, mit bewaffnetem Arm Widerstand zu leisten. Der Minister - Präsident Combes ritete an den General - Sekretär der Vereinigung der Bergarbeiter Cotte ein Schreiben, in dem er der Hoffnung Ausdruck giebt, daß die Bergarbeiter genug Vertrauen in das Wort der Regierung und in die demokratischen nnungen beider Kammern seßen wüden, um ih äußerster Entschließungen zu ent- halten; denn solche könnten ibnen leiht einen Theil der Sympathien, die sie erworben bätten, perseperzen. Zu erneuten Verhandlungen über den Ausftand der Bergarbeiter in den Anthracitkoblenrevieren Pennsylvaniens (vgl. Nr. 234 d. Bl.) kamen dem „W. T. B.* zufolge auf Einladung des Präsidenten Roosevelt gestern Dormtitag Root, Moody, Pavne, Knox und Wright im Weißen Hause zu Wasbington zusammen. Nach dreistündiger Be-

ordentl Tagung bebufs Erörterung der des Kohblenarbeiter- werden. Nach dem hate sol a dieser Staat um Unterstüy uo, bur heilt seinem Blatte mit, der Gouverneur S:32te8 nion,

rathung gte die Konferenz. Es wurden keinerlei Mit- autslandes wird der Kon dri: j sident MRocsevelt dee Auficha, daß. die Frage

v du Bundes- truppen

p eriuche, bu bon Pen»: gl- van ei entshlossen, die Ordnung in den Kobler evieren a cedt

einzaberu Der Piôsident Miners- fl, erflärt, die daß es den E adi

m sein werde, erhalte sich. G

war M über ihren Verlauf gemaht. Zu einer außer- T Serie Bure

wie das „Reuter"sche Bureau“ erfä nicht Stande der Angelegenheit sei der rriederum

werde, der Staat nsylvanien sei der Präsident bereit,

gi pondent des «New York ad E

\ t _ ten, selbst wenn Lg sein sere, die gesamm i ili h den Winter über aufrehtzuhalten,

Kunft uud Wissenschaft.

Auf dem Forum in Rom wurden, wie ,„W. T. B.“ meldek am Sonnabend abermals zwei sehr alte Grabstätten gefunden.

Theater und Musik.

Lessing-Theater.

Das deutsche Lustspiel hat uns auch Ludwi ulda nit ge- geben; denn sein dreiaftiges Werk „Kaltwas er E TO am Sens abend auf der Bühne am Friedri Karl-Ufer erstmalig in Scene ging, ist ebenfalls nur ein Shwank und fogar, rein als Theaterstück betrachtet, niht einmal ein gani einwandfreier. Seine literarishen Qualitäten ershöôpfen sih mit einem gewandten, zu einigen wigigen Pointen zu-

espigten Dialog, alles Uebrige kommt von diesem Gesichtspunkt aus aum noch in Betracht. Anstatt individualisierter Charaktere werden uns meist in der Verzerrung gesehene Typen geboten, wie die verschiedenen Insassen einer Kaltwasserheilanstalt, und neben diesen einige Figuren, die in ihrem Thun und Reden das aus- führen sollen, was der Verfasser uns beweisen will. Ganz leise nur klingt dabei das Motiv von der unverstandenen Frau an, die als ehe- malige Sän erin sih in der Rolle der Gattin des Anstaltsarztes niht glücklich zu fühlen Faunt und im Begriff steht, mit einem im Sanatorium weilenden Kapellmeister auf“ und davon zu geben. Von ihrem Wahn wird sie, bildlich genommen, durch einen Strahl kalten Wassers geheilt, der darin besteht, daß der Künstler mit einer Anderen durchgeht, und zwar zufällig mit seiner eigenen legitimen Frau, die er nah jahrelanger Trennung in der Anstalt wiedergefunden hat, und die nun thôriht genug ist, den erneuten Treueshwüren des unverbesser- lihen Don Juan’s und Schürzenjägers Gehör zu schenken. Recht glücklih ersonnen erscheint zuerst der Charakter des vielumworbenen Kapellmeisters; aber das Interesse an ihm erlchmt bald, da die Situationen, in denen er gezeigt wird, immer wieder die gleihen find und \{ließlich übertrieben ersheinen. Wenig klar herausgearbeitet ift ferner der oft und mit Nachdruck betonte Gegensaß zwischen der Kaltwasserheilanstalt, in der sih die Vorgänge abspielen, und einer daneben liegenden Naturheilanstalt, die mit allerhand Invektiven bedacht wird, welche höchstens auf die persönliche Abneigung des Ver- fassers gegen das Barfußgehen und dergleichen {ließen lassen, aber keinerlei Beweiskraft besißen. Man sollte meinen, gerade Fulda, der feine Kenner und Ueberseger Molière’s, hätte von diesem Meister lernen müssen, wie treffend man das Kurpfuscherthum satirish beleuhten kann. Gegen die Darstellung war nichts einzuwenden. In ihrem Mittelpunkt stand Herx Schönfeld in der Rolle des Kapellmeisters, dessen Phrasenheldenthum er lebendig und mit dem ihm eigenen Humor zur Anschauung brachte. Herr Patry verlieh dem Anstaltsarzt sympathishe Züge und die erforderliche Ueber- legenheit in der Behandlung der ihn umringenden zumeist eingebildeten Kranken ; Fräulein Jäger suchte die Rolle seiner Gattin nah Mög- lihkeit zu vertiefen, und Frau Sauer wußte für die verlassene Frau des flatterhaften Künstlers bis zu dem Punkte zu interessieren, wo der Verfasser sie die obenerwähnte Thorheit begeben läßt. In den Episodenrollen zeichneten sich die Damen Groß, Albrecht, Gerno, die Herren Stock, Höfer, Klein, Deppe, Waldow u. A. aus. In den

eifall, der den anwesenden Verfasser vor den Vorhang rief, mischten sich auch Aeußerungen des Widerspruchs.

Residenz- Theater.

Den Verfassern des am Sonnabend zum ersten Mal gegebenen Schwanks „Seine Kammerzofe“ (Nelly Rozier), Paul Bil- haud und Maurice Hennequin, kam es lediglih darauf an, eine Vorauésezung für die Handlung zu ersinnen, die ibnen Gelegenheit zur A rung komischer Verwickelungen geben sollte. Wie virtuos die Franzosen gerade dieses Gebiet der Dramaturgie beherrshen, muß man bei ibren Arbeiten anerkennen, auch wenn man die zumeist darin enthaltene Verkehrung aller Sittlichkeitsbegriffe niht gutheißen kann. Das Lied von der Untreue, das in unzähligen Variationen das Grund- motiv aller Boulevardstücke bildet, die uns das Residenz: Theater vor- geführt bat, macht auch den Inhalt des neuen Schwanks aus, der auch nichts weiter für sich hat als eben jene glänzende Technik, die dem Zuschauer über alle Unwahrscheinlihkeit hinwegkommen hilft. Es handelt sih hierbei um einen Ehemann, der von seiner Geliebten, die er verlaffen will, dadur auf den geraden Weg zurückgeführt wird, daß sie sih als Kammerzofe bei seiner Gattin vermiethet und ihm so jede Möglichkeit, eine weitere Untreue zu begeben, abschneiden will. Für Herrn Alexander war die Rolle dieses in die Enge getriebenen Don Juans wie ge- schaffen ; seine Aeußerungen des Schreckens beim Anblick der ihm allzu- bekannten Zofe, seine Bemühungen, sich der lästigen Fessel zu ent- winden, waren von unbeschreibliher Komik. Sn der weiblichen Hauptrolle der Nelly Rozier entfaltete Frau Reisenhofer viel liebens- würdige Anmuth und guten Humor. Die Damen Blanden und Leuhtmann, Herr Georg Seldeneck und Andere vervollständigten das gut incinandergreifende Zusammenspiel.

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Im Königlihen Opernhause wird morgen Hoa t“ komishe Oper von W. A. Mozart, unter Kapellmeister r. Muck's8 Leitung gegeben. .Am Donnerstag findet die Erst- aufführung von Massenet's Oper „Das Mädchen von Navarra“, mit Mdme. de Nuovina von der Komischen Oper in Paris als Gast, und ferner die Première der zweiaktigen Urih'shen Oper „Das Glocken- spiel“ statt. Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Lust- spiel „Im bunten Rock* zum vierten Mal in Scene. Die bis- herigen Wiederholungen am Sonnabend und Sonntag fanden vor auéverkauftem Hause statt, und die Verfasser, welhe den Aufiührungen beiwohnten, wurden uach dem weiten Aufzuge und am S{bluß der Vorstellung mehrmals hervorgerufen. Am Freitag, den 10. Oktober, gelangt Grillparzer's Trauerspiel „Die Ahnfrau* in neuer Einstudierung zur Aufführung.

„Figaro's8

Manuigfaltiges.

Berlin, den 6. Oktober 190%

Gestern fand die feierlihe Grundstein)

Gemeindehaus der Luisenstadtkirce r Ee. Bagzlag, der nordwestlihe Theil des alten Kirchbofs ® ¿im Gottesbause, war mit

laggenmasten, Fahnen und Gewinden "eich geshmückt. Im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin und K nigin wohnte der Kammerherr von Veltbeim der Feier bei. In Ve-.tretung des Konsistoriums waren der Ober-Konsistorialrath Zitelmann und de“ Fonsistorialrath Peter er- schienen; mit dem General-Suverintender“, n N. Faber batten sich ferner der Superintendent Krüger und vie)-. ardere Geistliche eingefunden; den Magistrat als ten Patron der \ irche vertrat der Stadtrath Voigt. Nah einer Ansprache des Pastor”, Fnguert verlas der Kirchenält Striemer die Urkunde, die mit“ ¿er von Bachmann und Neël verfaßten Geschichte der Gemeine, m”. einem Gemeindeetat u. a. in den Grund- stein gelegt wurde, AYen Weide sodann der General-Superintendenk D. Fater durch kurze E cte und der Kammerherr von Veltheim sowie die Vertreter der betbeil)" (ten Behörden durch die üblichen Hammerschläge vollzogen. Das E alufgebet spra der Superintendent Krüger. Das neue Gemeèndch us, dessen Kosten auf 150000 M veranschlagt sind, soll im li n. J. bezogen werden. Es soll im Erd- geschoß die 2 und die mit Brausebüädern u. dgl. aus-

tattelen “orte für Knaben und Mät aufnehmen; im ersten

tot “ind zwei K u ein Konferenzzimmer mit Archiv lind die Hautwartwohrung und im zweiten Stok eine Schwester- Station für zwei Schwestern und eine Beamteuwohnung vorgesehen. Das Haus wird 50 m lang und 16 m tief.

Die éffeatliche Bekanntmachung der Im Bereich des Bezirk s- Kommandos 1 Berlin in diesem Her bst in Berlin flattfindenden Kontrolversammlungen erfolgt am 27. Oktober, 1. und 17. Nos

vember d. J. an den Aajtlagläulen.