Kursberichte von den Fond3märkten.
Hamburg, 15. Oktober. (W. T. B.) Gold in Barren pr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd. Silber in Barren für das Kilogr.
69,40 Br., 68,90 Gd. Wien, 16. Oktober, 10 Uhr 50 Min. Vorm. (W. T. B.) Ungar.
Kredit-Aktien frag Oesterr. Kredit-Aktien 679,50, Franzosen 707,00,
Lombarden 75,50, Elbethalbahn 459,00, Oesterr. Papierrente 100,70 49/9 ungar. Goldrente 120,10, Oesterr. Kronen - Anleihe 100,25, Ungar. Kronen-Anleihe 97,75, Marknoten 117,02, Bankverein 454,50, Länderbank 392 00, Bushtierader Läitt. B. Aktien —,—, Türkische Loose 112,50, Brüxer —,—, Alpine Montan 353,00.
London, 15. Oktober. (W. T. B.) (Sluß.) 2§% Eg. Di U Plaßdiskont 35/6, Silber 233/z. — Bankausgang 50 000
. Sterl.
Paris, 15. Oktober. (Schluß.) (W. T. B.) 39% Franz. R. 100,07. Suezkanal-Aktien 3865.
Madrid, 15. Oktober. (W. T. B.) Welhsel auf Paris 30,90.
Lissabon, 15. Oktober. (W. T. B.) Goldagio 26X.
New York, 15. Oktober. (S{hluß.) (W. T. B.) Nach der anfänglihen Mattigkeit auf Londoner Abgaben zeigte die Börse bald eine feste Haltung auf Gerüchte von sehr großen Bonds-Ankäufen durh den Schaßsekretär Shaw und auf das Vertrauen von baldiger friedliher Beilegung tes Kohlenarbeiter-Ausstandes. Der Verkehr war im allgemeinen träge, doch erstreckte {ih die Festigkeit auf alle Umsatgebiete; die von der Spekulation leßthin bevorzugten Werthe standen ‘an der Spitze der Aufwärtsbewegung. In später Börsen- stunde trat auf Realisierungen eine Abshwächung ein, sodaß der Markt in nachgebender Haltung \{loß; die Preise etn trotzdem ge en den gestrigen Schluß fa\t durhweg eine Aufbesserung.
ienumsaß 600 000 Stück. Geld auf 24 Stund. Durchschn.-Zins- rate 8—9, do. Zinsrate für leßtes Darlehn des Tages 7, Wechsel auf London (60 Tage) 4,82,25, Cable Transfers 4,85 87, Silber Com- mercial Bars #02. Tendenz für Geld: Fest.
Rio de Janeiro, 15. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf London 121!/;,. Vuenos Aires, 15. Oktober. (W. T. B.) Goldagio 128,10.
Kursberihte von den Waarenmärkten.
Berlin, 15. Oktober. Marktpreise nah Ermittelungen des Königlichen O D s, (Höchste und niedrigste Preise.) Per Doppel-Ztr. für : eizen, gute Sorte f) 15,30 A; 15,24 A — Weizen, Mittel-Sorte f) 15,18 M; 15,12 A — Weizen, ge-inge Sorte) 15,06 A; 15,00 M -— Roggen, gute Sorte) 13,80 M; 13,76 4 — Roggen, Mittel-Sorte f) 13,72 M; 13,68 A — Roggen, geringe Sorte?) 13,64 4; 13,60 Æ — Futtergerste, gute Sorte *) 14,40 4; 13,50 # — Futtergerste, Mittel-Sorte 13,40 M; 1250 A — Cs erste, geringe Sorte 12,40 M; 11,60 \ — Hafer, gute orte*) 17,20 4; 16,00 & — Hafer, Mittel-Sorte 15,90 4; 70 & — Hafer, geringe Sorte 14,60 1; 13,40 4 — Richtstrob
+ 4,38 Heu 7,20 K; 4,70 A — Erbsen, gelbe,
en 40,00 A; 25,00 & — Speisebohnen weiße 50,00 M;
Linsen 60,00 A; 20,00 Æ — Kartoffeln 6,00 M;
Rindfleish von der Keule 1 kg 1,80 X; 1,20 A —
ih in S t Raf p — ch1 Kk
#& — Kalbfleisch 1 kg 1,80 4; 1,20 4 — Hammel- ; 1,20 Butter 1 k
*) Frei Wagen und ab Bahn.
Berlin, 15. Oktober. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Der Konsum scheiut wieder etwas besser zu werden, L von einem lebhaften Geschäft nicht zu sprechen ist, da die puju ren den Bedarf noch immer übersteigen. Feinste Qualitäten onnten sih im Preise behaupten, während geringere und ältere Butter sehr billig angeboten wird. Gute, frishe Landbutter ist wenig zu- eführt und er E E hoch im Preise. Die heutigen Notierungen \ind: Hof- und Geno eusGaltutler [ a. Qualität 116 bis 118 M, Hof- und Genossenschaftsbutter [1 a. Qualität 110 bis 115 Á — Schmalz: Nach den Berichten aus Amerika nahmen die Vorräthe von Schmalz rapide ab, da die kleinen Schweinezufuhren niht den täglichen Bedarf decken. Von Tag zu Tag tritt eine Ver- shärfung der Situation noch dadur ein, als es ih zeigt, daß au noch bedeutende Baisseengagements bestehen, welhe, je näher der Ultimo rüdckt, desto dringender gedeckt werden müssen. Die Preise ingen seit Schluß der Woche 24 Æ& in Amerika weiter in die Höhe. Die beutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 63 4, amerika- nishes Tafelshmalz (Borussia) 65 4, Berliner Stadtshmalz (Krone) 64 M, Berliner Bratenshmalz (Kornblume) 65 bis 67 A — Speck: Die wenigen vorliegenden Angebote sind sehr hoc.
Magdeburg, 16. Oktober. (W. T. B.) Zuckerberiht. Kocn- uder 889% o. S. 8,00—8,12, Nachprodukte 75 9/9 ohne Sack 5,75 is 6,05, Stimmung : S stallzuucker 1. m. S. 28,20. Brotraffinade 1. o. paß 28,45. Gemahlene Raffinade m. Sad 28.20. Gemablene Melis mit Sack 27,70. Stimmung —. NRobh- udcker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg vr. Oktober 14,40 Ed., 14,50 Br., pr. Novem 1445 Gd., 14,55 Br., —,— bez., pr. De- zeruber 14,60 Gd., 14,70 Br. —,— bez., pr. Januar-März 15,00 Gd., 15.05 Br., 15,05 bez., pr. Mai 15,40 Gd.,, 15,45 Br., 15,45 bez. Stimmung: B
Côln, 15. Oftober. (W. T. B.) Rüböl loko 56,00, per Mai 52,50.
Bremen, 15. Oktober. (W. T. B.) (S@&lußbericht.) Schmalz steigend. Loko 32 A, Tubs 58 4, Doppel - Eimer 58} 4. Speck fesi. Short loko — 4, Short clear —, Okt.-Abladurg —, extra lang —. Kaffee rubig. Baumwolle s{bwach. Upvlard aiddl. loko 44} A.
Hamdurg, 15. Oktober. (W. T. B.) Petroleum stetig Standard rohite loko 6,60.
Hamburg, 16. Oktober. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittaas. beriht.) Good average Santos per Oktober 30, per Dezem 30}, per März 31, per Mai 31h. Behauptet. —- Zucker- markt. (Vormittagsbericht.) E L, agg Bats 88% Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg ver Ok tober 14,40, ver November 14,50, ver Dezember 14,60, per März 15,10, per Mai 15,40, ver August 15,80. Stetig
Budapest, 15. Oktober. (W. T. B.) Kohleaps pr. Augusi 11,65 Gd., 11.75 Br.
London, 15. Oktober. (W. T. B 96% JavazuckLer loko 8 nomizell. Rüben-Robzucker per Oktober 7 sh. 24 d. Fest
London, 15. Oktober. (W. T. B.) (S@&luß.) Chile-Kupfet 525, per 3 Monat 52 [16
Liverpool, 15. Oktober. (W.T. B.) Baumwolle. Umsay 12 000 B., davon für Spekulation und Exrrort 500 B. Tendenz Willizer. Brasilianer 2 Points niedriger. Amerikan. good ordinary Lietecungen: Willig. Oftoder 4,56 Verkäuferpreis, Ofktober-November 449 Käuferpreis, November. Dezember 4,47 Verkäuferpreis, Dezeraber- Januat 4,46 Käuferpreis, Zanuar-Februar 4,46 Verkäuferpreis, Fe- bruar-Mäárz 446 Käufervreis, Märr-April 4,46 do., Apvril-Mai 4,47 Verkluferpreis, Mai-Juni 4,47 d. Werth.
Glasgow, 15. Dftober. (W. T. B.) (S&luk.) RNobeisen Müúized numbers warrants 57 h. 6 d. Mitdelb. 52 sh. 11 d.
Paris, 15. Oftober. (W. T. B) (S@{luß.) Robzucker rubig, 55° neue Kondition 191—20}. Weißer Zucker behauptet Nr. 3, für 100 kæ pr. Oktober 23°/,, pr. Nov. 23), pr. Januar- April 26", pve. Mürz- Juni 256.
Amsterdam, 15. Oktober. (W. T. B.) Bancazinn 70 — Java-Kaffee good ordinary 35
Antwerpen, 15. Okiober. (W. T. B.) Petroleum. (S&luß- bericht.) Raffiniertes Trre weiß loko 15 bez. Br., do. pr. Oktober
18 bez. Br., do. pr. Oktober-Dezember 184 Br. Fest. — Schmalz pr. Oktober 137,00.
New York, 15. Oktober (W. T. B.) (S{luß.)" Baum- wolle-Preis in New York 8,75, do. für Lieferung pr. Dez. 8,46, do. für Lieferung pr. Febr. 8,33, Baumwollen-Preis in New Orleans 87/16, Petroleum Stand. white in New York 7,30, do. do. in Phi- ladelphia 7,25, do. Refined (in Cases) 8,60, do. Credit Balances at Dil City 1,27, Schmalz Western steam 11,25, do. Rohe u. Brothers 11,50, Getreidefraht nach Liverpool 14, Kaffee fair Nio Nr. 7 55/15, do. Rio Nr. 7 pr. Nov. 5,05, do. do. pr. Jan. 5,20, Zucker 3, Zinn 25,674, Kupfer 11,55—11,70.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Shlacht- viehmarkt vom 15. Oktober 1902. Zum Verkauf ftanden: 315 Rinder, 1665 Kälber, 1190 Schafe, 9386 Schweine. Marktpreise nach den Ermittelungen der Preisfest Pin 8-Kommission. Bezahlt wurden E enf pn N 50 kg lachtgewicht n Mark (bezw. für
und în Pfg.):
Für Rinder: Ochsen: 1) vollfleishig, ausgemästet, höchsten Schlahtwerths, höchstens 7 Jahre alt, — bis — #Æ; 2) junge fleishige, niht ausgemästete und ältere ausgemästete — bis — M; 3) mäßig genährte junge und gut genährte ältere — bis — H; 4) gering genährte jeden Alters — bis — # — Bullen: 1) voll- fleischige. höchsten Schlachtwerths — bis — #; 2) mäßig genährte NaGIE und gut genährte ältere — bis — 4; 3) gering genährte —
is — #& — Färsen und Kühe: 1) a. vollfleishige, ausgemästete Färsen höchsten Schlahtwerths — bis — M; bþÞ. vollfleiscige, aus- gemästete Kühe höchsten Ss hödstens 7 Jahre alt, — bis — „.; 2) ältere ausgemästete Kühe und weniger gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen — bis — H; 3) mäßig genährte Färsen und Kühe 53 bis 55 M; 4) gering genährte Färsen und Kühe 50 bis 52 M4
Kälber: 1) feinste Mastkälber (Vollmilchmast) und beste Saug- fälber 82 bis 84 4; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 79 bis 81 Æ; 3) geringe Saugkälber 66 bis 74 A; 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) — bis — M
Scha fe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 71 bis 75 4; 2 ältere Masthammel 66 bis 68 4; 3) mäßig genährte Hammel und
hafe (Merzschafe) 57 bis 65 (; 4) Holsteiner Niederungs\chafe — bis — #4, auch pro 100 Pfund Lebendgewiht — bis — #4 ; Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 20 9/9 Tara-Abzug: 1) vollfleishige, kernige Schweine feinerer Rafsen und deren Kreuzungen, höchstens 14 Jahr alt: a. im Gewicht von 220 bis 280 Pfund 63 bis 64 A; þ. über 300 Pfund lebend (Käser) — bis — H; 2) fleishige Shweine 60 bis 62 Æ ; gering entwidelte 57 bis 59 A; Sauen und Cber 59 bis 60 M4
Unter dem Titel: „Cement und Beton“ ist eine illustrierte Monats\chrift für Zement- und Betonbau (Geschäftsstelle: Berlin NW.5, Kruppstraße 6) erschienen. Die vorliegende Nr. 2 hat folgenden Inhalt: Zement und Beton auf der Düsseldorfer Ausstellung. — Der Bau der Hoch- und Untergrundbahn zu Berlin. — Eisen-Portland- pn — Hohle Zementquadern. — Provisorishe Normen für Beton-Eisenbauten. — Senkkasten für Betonbauten unter Wasser. — Fragekasten.
Verkehrs-Anstalten.
Bremen, 15. Oktober. (W. T.- B.) Norddeutscer Lloyd. Dampfer „Prinzeß Jrene“ 14. Okt. v. Neapel n. Hamanro abgeg. „Preußen“, v. Ost-Asien kommend, 14. Okt. in Hongkong angek. eErlangen“, n. Brasilien best., 14. Okt. in Lissabon angek. „Witten- berg“ 14. Oft. v. Pernambuco n. Santos abgeg. „Rhein* 15. Okt. v. Fremantle n. Sydney abgeg. „Kronprinz Wilbelm“ 14. Okt. v. Bremen in New York angek. „Großer Kurfürst“ 14. Oft. v. Bremen in New York angek. „Kaiserin Maria Theresia“ 14. Okt. v. New Bork n. Bremen abgeg. „Cöln“ 14. Okt. b, Galveston n. Bremen abgeg. „Norderney“, v. La Plata "kommend, 14. Okt. v. Vigo n. Bremen abgeg. „Main“, n. Baltimore best., 14. Okt. Cap Henry pass. „Tanglen“ 14. Okt. v. Sydney n. Singapore abgegangen.
— 16. Dftober. (W. T. B.) Dampfer „Würzburg“, v. Ost- Asien kommend, 15. Okt. in Hamburg ne: „Weimar“, v. Australien kommend, 15. Oft. in Neapel angek. „Marburg“, n. Ost-Asien best., 15. Oft. in Singapore angekommen.
Hamburg, 15. Oktober. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Dampfer „Segovia“ 14. Okt. v. Moje (Heimreise) abgeg. „Sarnia“ 14. Okt. v. St. Thomas n. Hamburg abgeg. „Ferd. Laeisz*, v. Ost-Asien n. Ha 14. Okt. Penirhe pass. „Ascania*, v. Hamburg n. Westindien, 14. Okt. Dover pass. „Hellas* 14. Okt. in Tampico angek. „Hamburg“, v. Hamburg n. Ost-Asien, 14. Okt. in Yokohama angek. „Serbia“, v. Hamburg n. Ost-Asien, 14. Okt. in Pongkong angek. „Ambria“ 14. Okt. a. d. Elbe angek. „Andalusia*,
st- Asien n. Hamburg, 13. Okt. in Kalkutta angek. „Numantia*, v. d. Westküste Amerikas n. Hamburg, 13. Okt. v. Valparaiso abgeg. eEtruria“, v. Philadelphia n. Hamburg, 14. Okt. Dover pass. eAllemannia* 14. Oft. a. d. Elbe angekommen.
Theater und Musik.
Konzerte.
Ein vollbeseytes Haus begrüßte am Montag die Wiederaufnahme der Philharmonischen Konzerte unter Leitung von Professor Arthur Nikish. Das Programm des Abends seyte si, im Gegensay zu dem streng fklassishen Programm des ersten Symphonie- Abends der Königlichen Kapelle, aus Tomwverken auss{ließlih neuerer Meister zusammen. Den Anfang machte die Ouvertüre zur Oper ,Benvenuto Cellini“ von Berlioz, ein Musikwerk, das neben einem gewaltigen Gedanken- reihthum einen bellstrablenden Glanz musifalishen Kolorits au eine tiefgehende Wärme der Empfindung entfaltet. Hat ibm doch der Tondichter selbst die Palme unter seinen Kompositionen zuerkannt. Das Orchester folgte bei der Wiedergabe dieses Tonstücks den Intentionen des Dirigenten auf das Genaueste und entwickelte unter ihm ein so fein abgetöntes Spiel, daß jeder einzelne Zug, ja jede Nebenlinie der Struktur wahrhaft plastisch heraustreten fonnte. Die feinfühlige, präzise, abgerundete Ausführung tru den Mitwirkenden reiche Anerkennung ein. Großen Dank erwar ih Herr Nikish weiter durh die erstmalige Vorführung von s{aïkowréky's Suite Nr. 1 in D-moll (op 43). Wenngleich sie nicht durchweg den Charakter der Suite wahrt, sondern vielsah in ihrer stilistishen Einheit dadurh Einbuße erleidet, daß der Komponist sich niht durchweg von dem svmphonishen Stil frei zumachen vermag, so bietet sie doeh viel Schônes, besonders in dem tief angelegten dritten Saye, dem intormezzo. Auch das zart-melodiès beginnende Divertissement, das später in eine wild erregte slavishe Tanzweise übergeht, sowie die zierliche, originell instrumentiette Marchs miniaturs wurden höchst beitällig auf- genommen ; leytere mußte sogar auf stürmischen Wunsch der Zuhörer wiederholt werden. Der Solist des Abends, Herr Ferruccio Busoni, spielte das Klavierkonzert Nr. 5 in F-dur (op. 103) von Saint-Saëns, cin Werk, das in Rhythmus wie in Hatmonie und Klang- farbe cinea ausgesprochen orientalischen Charafter an sich trägt, besonders im zweiten Saye, tem Andante in D-moll, in dem cigenartig rhvth- misierte Meliómen gar kein eigentliches autgeführties Thema auf- fommen lassen, während der S&tiußsat (molto allegro) cine grékere Wol anmulhender Thewen briagt. Herr Bujoni spielte das
ï in so fessclnder Weise, mit so weichem Anschlag und so bestrickenter Technik, daß sein Vortrag die Zuhörerschaft za ten lebhaftesten Beitallsfkundgebungen veranlaßte. Einen \hónen Abichluß fand das Programm dur die l)-dur-Stmbthonie Ne. 2 (op. T5) von Brahms, die unstreitig die lieblichste aller Svmpdonien dieses Meisters fl: auch sie wurde vortrefflich wiedergegeben. In der Sing-Akademie veranstalteten an demselben Tage Fräulcin Marianne Wolff aus Siettin (Gesang) und Herr Thaddeus Rich (Violine) ein gemeinsames Konzert, in dem fis beite bier wm
ersten Male einem größeren Publikum vorstellten. Die junge Dame, eine ülerin von Frau Professor Dreyschock, verfügt über eine wohllautende Mezzosopranstimme und brate, nachdem fie die erste einngennes, überwunden hatte, ihre Gesangsvorträge mit Sicherheit, Verständniß und deutlicher Tertaussprahe zu Gehör. Sie bekundete eine gediegene Schulung und fleißiges Studium, das freilih in dir auf Tongebung und Vortrag noch_ nicht ganz abgeschlossen
sein dürfte. Jedenfalls aber errang die Sängerin einen durchaus annehmbaren Erfolg und bot Leistungen, die für ire Zukunft Gutes versprehen. Lebhafter Applaus zeigte „ wiederholt den freund- lihen Antheil des zahlreichen Auditoriuums, der noch größer gewesen wäre, wenn das Programm ein wenig mehr Abwe elung eboten hätte. Die Lieder „Morgen“ von R. Strauß und , esang
eyla’s* von Hugo Wolf wurden am eindrucksvollsten wiedergegeben. err Nich, ein junger, talentvoller Geiger, gewann sih gleich- alls die Sympathie des Publikums und erntete allseitigen Beifall. Sein Ton is} wei, flangvoll und groß, die Technik sehr entwidckelt. Der ausdrucksvolle Vortrag zeigt Verständniß für den Geist der Komposition, obgleich ihm gegenwärtig noch, in Anbetracht seines jugendlichen Alters, die ein| meichelnde, mehr äußerlihe Art eines Wieniawski näher liegt als die tiefe Inncrlichkeit eines Beethoven. Sein anspruchsloses Auftreten erhöhte noch den sympathishen Eindrutck, den seine Darbietungen hervorriefen.
Das Waldemar Meyer-Quartett eröffnete am Dienstag in der Sing-Akademie erfolgreih die Rethe seiner Vortrags- Abende. Das Programm, in dem alte und neue Kammermusikwerke vertreten waren, bot außer dem stilvoll und klangshön wiedergegebenen F-dur-Streichquartett top. 18) von Beethoven noch zwei Klavier- quintette, deren Ausführung durch die Mitwirkung von Eugen d’ Albert zu besonders eindringliher Wirkung gelangte. Das Klavierquintett (op. 5) von Sgambati, mit dem das Programm eröffnet wurde, enthält interessante und vcrnehmlich in den beiden ersten Säßen auh frisch erfundene Musik. Auf die Dauer ermüdet indessen die Ueberfülle bunter Klangwirkungen und rhythmischer Eigen- heiten das Ohr, sodaß der Zuhörer Verlangen nach einfachen Zu- sammenklängen und einem {licht ausgesponnenen rhythmishen Faden verspürt. Die Schlußnummer des Konzerts, Schumann's Es - dur- Quintett, bildete auch den künstlerishen Höhepunkt des Abends und übte auf die zahlreiche P UNTeGale eine zündende Wirkung aus. — Im Beethoven-Saal hatte sich an demselben Abend ein sehr zahlreiches Publikum versammelt, um Herrn Werner Alberti, das bekannte ehemalige Mitglied des hiesigen Theaters des Westens, als Konzertsänger zu hören. Der Schritt von der Bühne auf das Konzertpodium ist entschieden als gelungen zu bezeichnen. Seine aus- giebige Tenorstimme, die namentlich in der höheren Lage an Glanz gewinnt, fam besonders in den auf Wunsh wiederholten Liedern „Der Traum“ von Nubinstein, „Ob heller Tag“ von Tschaïkowsky und ren dein Aug? in meines s{haute“ von Richard Strauß zur
eltung. ;
In der Sing-Akademie ließ sich gestern die Altistin Valerie Zitelmann hören. Sie verfügt über eine gut geschulte Altstimme, deren Schönheit durch den etwas vershleierten Ton der Mittellage etwas beeinträhtigt wird, die sie aber mit Geshmack und künstlerishem Empfinden zu verwenden weiß. Ihr Partner, der Geiger Rudolph Bauerkeller, zeigte zwar anerkennen8werthe Technik, aber zu V Ras und Empfindung fr den Inhalt des Vorgetragenen. — Cin Konzert des Leipziger Vokal-Damen- Quartetts, das gestern im Saal een stattfand, stand unter einem unglüdcklihen Stern. Den Vorträgen fehlte es von Anfang an an Reinheit der Intonation und Belebung des Ausdrucks. Da aber im Laufe des Abends die Zuhörer um Nachsicht gebeten wurden, weil eine der Sängerinnen indisponiert sei, muß ein abshließendes Urtheil über die Leistungen des Quartetts vorbehalten bleiben. An dem mit- wirkenden, gebr jugendlihen Klavierspieler Michael von Zadora fanden die Damen keine Stüßge; seine Fin egr ener ist ja außer- ordentlih entwidelt, seinem Spiel fehlte aber die Seele.
Wetterbericht vom 16. Oktober 1902, 8 Uhr Vormittags. — E — — -
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Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 16. Oktober
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(enthülster Spelz, Diukel, Feseu).
17,40
17,00 Roggen. 14,00 14,00 13,40 13,10
12,50 12,80
13,25
13,50 13/00
13,20 12,60 12,30 14,00 13,50 14,30 13,05 13,20 13,80 13,00 14,10 13,40 13,40 14,00 14,27 13,80 14,80
14,30 12,60 14.00 14,50
ff e. 14,25 12,50 12,00 13.00
13,00
13,00 13,90 13.80 12,75 12,80 15,70 12,10 15.10
13,80 1323 14 60 14,40 13.70 14.50 15.09
12,40 11.60 15,40 16,40
Ï t o 13.70 1150 14 00
14,00 14,20 13.30
13,50
139 1450
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah übershlägliher
Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen
Durhschnitts- Markttage
1 Doppel- Doppelzentner
LSSS SEESSSSSEZES
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