1902 / 253 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Oct 1902 18:00:01 GMT) scan diff

verfüttern in der Haupilote ibre eigenen Produkte, wie Milch, Kar- toffeln und dergleiben. Läßt man die ausländischen Futtermittel billig berein, so wird der Wertb der inländischen Produkte auf den Preis dét aus- ländischen berabgedrückt. Niemand bedauert mehr als ih den Rückgäing der inländischen Fleishkonsumtion. Was würde aber geschehen, wenn wir zum Freibandel überggen ? Wie wollen Sie die Millionen von Arbeitern beschäftigen, Herr Bebel, wenn wir unsere Fleishprodukte aus Holland und die übrigen Produkte ebenfalls aus dem Auslande bezögen? Dann gäbe es einen Kladderadat\ch, gegen den der von Herrn Bebel propbezeite ein Kinderspiel sein würde. Gewiß ist es bedauerlih, daß der wirtbs{aftlihe Kampf so im Vordergrunde stebt. Aber nur Deutschland hat das Privilegium für sich, daß die wirthschaftlichen den politishen Interessen E ONG werden. persönlih habe an dem Zoll kein Interesse. Mein Interesse würde viel eher gefördert, wenn wir zum Freibandel übergingen. Abe ih muß der Wahrheit die Ehre geben und der Landwirtbschaft beistehen. Die Nationalliberalen wünschen eine Auflösung des Reichstages. Bei Neuwahlen würden sie wohl wenig Wäbler in dieser Frage fü? \ich baben. Glauben Sie, daß \sich 20 Millionen landwirthschaftlicher Interessenten einfah an die Wand drücken lassen werden ? Der Neichs- kanzler hat gesagt, die Vorlage sei ein Kompromiß der Regierungen. Daraus geht hervor, daß einzelne Regierungen höhere Forderungen gestellt haben. Wie kann man es uns da übelnehmen, wenn wir Ansichten hakæn, die au von anderen Regierungen getheilt werden? Daß das be- züglih der Gerste der Fall ist, ergiebt sich daraus, daß die preußishe Regierung einen Zoll von 4 # vorgeschlagen hat. Da kann man do nicht sagen, daß ein solher Zoll unannehmbar ist. Der Reichstag kann es sihch nicht gefallen lassen, daß die Regierung die Grenze festsezt, bis zu welher er gehen darf Meine Freunde wünshen cine Verständigung mit der Regierung, aber wir können uns natürliÞch nicht unterwerfen, wir müssen eine mittlere Livie zwischen den A der Ree- gierung und des Reichstages finden. Es kommt auf das Prinzip an, daß wir nicht einfah Ja zu sagen haben. Jh wundere mich, daß die Linke für diesen konstitutionellen Gedanken kein Verständniß hat. Die Erhöhung der industriellen Zölle, z. B. für Maschinen, wünschen ja die Konservativen garnicht, wir brauchen Kompensationszölle, um zu Handelsverträgen zu kommen. Die Grundlage der vom Abg. Bebel erwähnten Pyramide bildet die landwirthschaftliche Bevölkerung, und wenn diese Grundlage stürzt, fällt das ganze Reich mit.

Nach einer persönlichen Bemerkung des U Bebel, in der dieser bemerkt, daß die von ihm erwähnte Aeußerung niht der Minister-Präsid.nt Graf von Crailsheim, sondern dessen Bruder in einer landwirthschaftlichen Gesellschaft ge- macht habe, wird nah 51/5 Uhr die weitere Berathung auf Montag 1 Uhr vertagt.

Internationale Tuberkulose-Konferenz. 1V.*)

In der am Sonnabend Nachmittag abgehaltenen Sigzung sprah der Präsident des Kaiserlichen Gesundheitsamts Köhler über die Frage der Uebertragbarfkfeit der Rindertuberkulose auf den Menschen. Der Redner referierte über den gegen- wärtigen Stand der Forshung streng sahlich, ohne Stellung zu der Frage zu nehmen. Im allgemeinen neigte er den Anschauungen Kos zu. Wenn die Gefahr der Uebertragbarkeit, führte er aus, wirkli eine so große wäre, so müßte eine solche ¡letertrogubg entschieden häufiger gene Ee gewesen sein. Weder die Gleichheit, noch die Verschieden- heit der Ninder- und der Menschentuberkulose, noch endli die Ueber- tragbarkeit sei biëher areS ebend bewiesen oder widerlegt; es bedürfe somit noch weiteier wissenshaftliher Arbeiten au bezüglich der Uebertragbarkeit der Menschentuberkulose auf das Rind. Jedenfalls seien die biéherigen Schutzmaßregeln auch aus anderen Gründen bei- zubchalten. An diese Ausführungen A: sich eine sehr ausgedehnte Diskussion an. Huppe-Graz hielt die Möglichkeit der Uebertragung für zweifellos und strenge Maßnahmen für unbedingt geboten. Es \sprahen dann von OSURORE s Tübingen, Max Wolff- Berlin, Bang - Kopenhagen, Möller - Belzig, Hillier - London, Orth - Berlin, von Schrötter - Wien und s\{ließlich auch der Geheime Medizinalrath Koch selbst, der zunächst darauf hinwies, daß die primäre Intestinattuberkulose wenigstens in Deutschland ungemein selten sei, taß die Uebertragung der Rindertuberkulose durch Haut- verlegungen zwar häufig vorkomme, aber nur unbedenkliche örtliche Veiden, nie aber erwiesenermaßen eine allgemeine Infektion bewirkt babe, daß tuberkulöses Fleisch in großen Mengen tagtäglih in den Verkehr komme, troßdem aber weder Einzel- erkfrankungen, noch viel weniger ruppenerkrankungen vor- gekommen seien, daß auch die angeblihen Beweise einer Gruppen- erkranfkfung nah Genuß von Milch perlsüchtiger Rinder hinfällig und ebenso die Fälle von Einzelerkrankungen nach derartigem Genuß niht beweisträftig seien. Gr wolle ja durhaus nicht behaupten, taß die Perlsucht überbaupt niht auf Menschen zu übertragen sei, aber eine solde Uebertragung komme selten, ja sogar sehr selten vor; jedenfalls sei cs sicher, daß Menschen lange Zeit ohne Schaden Milch von perlsüchtigen Rindern genossen haden. Koh {loß seine Autführungen mit der Bitte um weitere Beobachtungen namentlih au ter Fälle, in denen Infektionen nah Genuß tuberfulöser Milch ausgeblieben sind. Erwiesen sei die s{ädliche Wirkung derartiger Milch jedenfalls noch nicht. Für solhe uner- wiesenen Dinge aroße Mittel aufzuwenden, müsse man \ih entschieden büten. Maa dinse si{ gerade in dec Tuberkulosebekämpfung niht auf Neben- oder gar falshe Wege verlieren, sondern unentwegt darauf autgehen, die Hauptquelle der Infektion zu \{ließen, die Kranken in bisseie und für die Mitmenschen gefahr- lose Verhältnisse zu bringen, damit sie aufhören, cine fortgeseute Gefahr weiterer Uecbertrogung zu bilden. Die Autfübrungen fanden lebhaftesten Beifall

Medizinalratbs von Leyden dic leute licher Tagesordnung abgehalten, in des Kaisers von Oesterreich, des Königs von Portugal Vereinigten Staaen von Amerika zur Verlesung kamen Vor dem Großen Rath sprah zunächst von Unterderger - St Peleröburg über die Bedeutuag der Haus-Sanatorien im Kawpfe gegen die Tuberkulose: er stellte folgende Leitiäyge auf „Die Ansteckuyg mit Tuberkulose in Krankenhäusern ist nicht defürhten. Wir werten nie die nötbige Anzabl von großen Sanatorien besizen, und es werden nie alle Tuberkulösen die Sanatorien aufsuchen fönnen und wollen. Haus-Sanatotien können inmitten der Kranken- bâäuser und in Privatwohnungen einfa und billig werden und in hohem Grade die großen Sanatotien erseyen Die Resultate der Behbantlung in Haus-Sanatorien sind

Sivung mit wissenschatt- der Danktelearamme des Königs von Italien, und des räsidenten der

Haus-Sanatorien în jedem Krankenhause erhalten wir in kürzester Zeit eine große Anzabl von geshalten Tuberkulose Aerzten. Je ichneller die Zahl der Taberkulose- Aerzte berangebiltet wird, desto \{hneller werden die Frübdiagnosen auf Tubeifkuloïe gestellt. Mit dem Gatiteben zablreidcc Havs-Sanatorien werten die Begriffe einer diâtetii®-bvgieniichen Lebeniwceise \{hneller Semeingot Aller werden, denn obne dieselbe ist an cinen etfolgreichen Kamtf mit der Tuberkulose niét zu denken. *

Die Errichtung von JInvalildenheimen für . Tuhber- fuldse befürwortete Gebbard-Lüdeck, indem er folgende

ründete: „In ter Errichtung von „Javalidenheimen* für Schreint- sâchtige durh die deutiden Landesanitalten sieherung liegt eiae erfolgversprechende Erweiterung ihrer auf Be- fämpiung ter Tuberkulose gerichteten Thätigkeit

®% Vergl die Nra. 250, 251 unt 252 des „Meicds- unt Siaats- Amzeigers* rom 23., 24. und 25. è

4

| regierung Dank

zu j

eingerihtet |

nicht | \{lehter als in tea Volls-Sanatorien. Durch die Einrichtung der |

| jeten, der Interesse an der Tuderkaloïctekimpfun für Javalidenver» |

Sol) das ersirebte !

Ziel erreiht werden, so müssen die Invalidenheime für Schwind- \süchtige so gestaltet und betrieben werden, daß die Isolierung der darin untergebrahten Kranken in dem nach ter Beschaffen- heit der Krankheit erforderlihen Umfange durchgeführt wird. Invalidenheime für windsüchtige sind so einzurichten, daß aus ihrem Betriebe die Gefahr der Verbreitung der Tuberkulose für die Umgegend nicht hervorgerufen wird und daß die Gefährdung der im Invalidenheime thätigen oder dort verkehrenden gesunden Per- sonen nah Möglichkeit ausgeschlossen ist. Es ijt erforderlich, daß mit den Invalidenheimen Grundbesiß in ‘solhem Umfange verbunden ist, daß für die Insassen Gelegenheit ist, sich in dem ihrem Krankheitszustande entsprehenden Uïnfange im reien zu ergehen, ohne daß sih ihnen das Gefühl zu weit gehender

bgeshlossenheit aufdrängen müßte. Bei der Anlage von Invaliden- heimen für Schwindsüchtige ist die Errichtung von Gebäuden, welche einer sehr großen Zahl von Kranken Aufenthalt gewähren sollen, und in den Gebäuden die Herstellung von Schlafsälen, die für die Beher- bergung zahlreiher Kranken zu dienen bestimmt find, zu vermeiden. Um die Errichtung von Invalidenheimen für Schwindsüchtige in solher Zahl zu ermöglichen, daß dur sie das Herrschaftsgebiet der Tuberkulose in erheblihem Maße eingeshränkt werden kann, ist der Betrieb unter Vermeidung luxuriöser Einrichtungen und so zu estalten, daß er in gleicher Weise den ere gten Nücdcksichten auf die Sntkeressen und den Anforderungen der Sparsamkeit entspriht. Sollen mit den von Versichenubäkitalten unterhaltenen Invalidenheimen für Schwindsüchtige über das Maß der ordnungsmäßigen ärztlichen Be- handlung der Kranken hinausgehende Veranstaltungen wissenschaftlicher Art verbunden werden, so fällt diese Aufgübe den zuständigen Organen der Staatsverwaltung zu. Durh das Vorgehen der deutschen Anstalten für Invalidenversiherung kann in Deutschland die dur Errichtung von Jsolieranstalten für Schwindsüchtige zu löfende Auf- gabe nur zum theil erfüllt werden. Deshalb wird dadurch die Ver- pflihtung anderer Stellen, an der Lösung dieser Aufgabe mitzuarbeiten, mt beseitigt. Je nach den gegebenen Umständen kann ein enges Zusammenwirken dieser Stellen und der Urn anstalten bei dem Baue und Betriebe von Invalidenheimen für Schwindsüchtige rathsam sein.“ An diesen Vortrag knüpfte sich eine kurze Diskussion, in der Dr. Freund-Berlin über das Invaliden- heim in Lichtenberg Mittheilungen machte, das jeßt ein Jahr besteht.

Hierauf ad Dumarest - Hauteville über die Versicherung der Tuberkulösen. Die großartige, günstige Entwickelung der Tuberkulosebekämpfung in Deutschland sei als ein Ergebniß der Zwangsversicherung angehen Wie und durch welhe Mittel kônne man nun in Wndern wie Frankreih, wo die Geseßy- gebung cine andere ei, den sozialen Kampf gegen die

uberkulose aufnehmen nében der ungenügenden freien Liebesthätigkeit und der chimären Unterstützung des Staats? Es bestehe in Frankreich unter dem Narren „Société de secours mutuels“ ein ganzes System freiwilliger Versicherungen, welche einem besonderen Gesetze unterliegen. Im Rahmen dieses Geseßes würde ein Einverständniß der Gesellschaften, welche dabei finanziellen Vortheil hätten, genügen, um die Errichtung und Unterhaltung zahlreicher Sanatorien für die arbeitenden Klassen zu ers möglichen. Dieses System würde von der Organisation in Deutschland sih nur durch den Ersay der freiwilligen Versicherung auf Gegenseitigkeit durh die geseßliche Zwangsversicherung unterscheiden. Diese Einrichtung würde noch vollkommener und noch praktisher werden, wenn man in das Geseß, wie dies in der Schweiz der Fall sei, das Prinzip der Aram envers\erungslGt mit aufnähme. Man könne hieraus \{ließen, daß die Gesellschaften auf Gegenseitigkeit dazu berufen seien, in pel N ung in Frankreih künftig eine große Rolle zu spielen.

Eine längere Diskussion riefen die Auëführungen Turban's-Davos über die Frage einer einheitliden Untersubungs-Nomenklatur und Klassififation der Lungenkranken als Grundlage für die internationale Ver- ständigung hervor. Turban {lug unter Zustimmung von Williams-London eine Cintbeilung in drei Stadien vor: 1) leichte Erkrankung höchstens eines Lungenlaoppens, 2) dr Erkranfung hêchstens zweier Lungenlappen oder {were Erkrankung höchstens eines Lungenlappens und 3) darüber hinaus- gehende Erkrankungen. Regierungsrath Dr. Wußdorff-Berlin be- merkte, daß diese Eintheilung nit ershöpfend sei. Der Referent gab dies zu, soweit cs sih um Veröffentli l 5 beits u. dgl. bandele, erklärte aber nohmals seine Klassifikation für cine internationale Verständigung für ausreichend. x

Zum S@hluß warnte Saugmann-Veylefjord davor, den Kampf gegen die Tuberkulose zu einem Kampf gegen die Tuberkulösen zu machen. Der ideale Zweck des wissenscaftliden Kampfes gegen die Tuberkulose sci der, den Organismus für Tuberkulose unempfänglih zu machen und zu erbalten. Die gegenwärtige Kenntniß von den normalen Abwehrmitteln des Organismus _ gegen die Tuberkulose und von der Möglichkeit, sie zu \hafffen und zu vermehren, mache es bis zu einem gewissen Grade mögli, natürlihe Unempfänglickeit des O kräftigen. von wissenschaftlichen Instituten anzurathen und zu ermutbigen, welche die für die Immunisierung nöthigen Mittel unentgeltlih liefern und auch ihre Anwendung übernebmen. Diese Institute könnten au bei

rganiêmus zu erbalten und zu

ngen von Gesundbeitäämtern |

Medizinalrath Dr. Behring-Marburg die Theilnehmer anu derselben zur Besichtigung seiner der Bekämpfung der Rindertuberkulose dienenden Anlagen nah Marburg eingeladen.

Der Internationalen Tuberkulose-Konferenz hat der Volks, heilstättenverein vom Rothen Kreuz eine Festschrift ewidmet, die „Das Rothe Kreuz und“ die Tuberkulose, Bekämpfung“ betitelt und von dem Kammerherrn YB. von dem Knesebeck und dem Professor Dr. Pannwig herausgegeben is. Dié Festschrift umfaßt das weite Gebiet der vom Rothen Kreuz getroffenen Einrichtungen auf dem Gebiete der Tuberkulose-Bekämpfung. An der Spite stehen die Lungenheilstätten (Grabowsee, Vogelsang, Oberkaufungen, Berka). Dann werden die Veranstaltungen zur Ermittelung der Kranken und die Fürsorge für die Familien, die Arbeitsver- mittelung, die rholungsstätten, - deren das Rothe Kreuz fünf bei Berlin und eine bei Frankfurt a. M. geschaffen hat, die Kinderheilstätten in Lychen und Halle a. S. sowie die Arbeitergärten vom Rothen Kreuz in Charlottenburg behandelt. Daran \{ließen ih Nachrichten über Geldbeschaffung und shließlih eine Reihe von wissenschaft- lihen Beiträgen aus dem großen Mitgliederkreise an. In einem Anhange wird die Organisation aller dieser Veranstaltungen im Einzelnen ge- schildert. Zweiundvierzig Mitarbeiter haben zu diesem ftattlichen Bande, welcher 177 Seiten in Großquart umfaßt, zum großen Theil höchst werthvolle Beiträge geliefert. :

Die Nr. 45 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 24. Oktober 1902 hat folgenden Inhalt : 1) Konsulatwesen: Ernennung; Einziehung eines Vize-Konsulats; Exequatur-Ertheilung. 2) Allgemeine Verwal- tungs-Sachen: Verbot der in Pittsburg (Amerika) erscheinenden periodischen Zeitschrift „Wielkopolanin“. 3) Finanz Wesen : Nach- weisung der Einnahmen des Reichs vom 1. April 1902 bis Ende September 1902. 4) Zoll- und Steuer-Wesen: ZoUbehandlung der von der diesjährigen ersten internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst in Turin zurückgelangenden Güter. 5) Polizei-Wesen : Ausweisung von Ausländern aus dem Neichsgebiet.

Nr. 43 der „Veröffentlihungen des N Ge- \sundheitsamts“ vom 22. Oktober hat folgenden Inhalr: Personal- Nachrichten. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitroeilige Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten. Desgl. gegen Pest. Desgl. gegen Cholera. Gesetzgebung u. \. w. (Preußen.) Institut de la surdité ete. Margaretbenspenden. Tuberculinum Kochi. Ansteckende Krankheiten, Nachrichtenaus- tausch. Desgl., Uebertragung durh die Schulen. Prüfung der Nahrungsmittel-Chemiker. (Reg.-Bez. Köslin.) Meldevorschriften für Medizinalpersonen. Desgl. für Thierärzte. (Reg.-Bez. Oppeln.) Ausübung der Heilkunde dur Nichtapprobierte. (Reg.- Bez. Merseburg.) Meldevorschriften für Aerzte, Thierärzte 2c. (Bayern.) Schlachtvieh- und Fleishbeshau. (Baden.) Nicht voll- sinnige Kinder. (Sachsen-Weimar.) Prüfung der Nahrungs8mittel- Chemiker. (Schweiz. Kanton St. Gallen.) Aerztliche und zabnärztliche Taxe. (Stadt Luzern ) Gemeindeschulärzte. (Belgien.) Gifte. Gang der Thierseuchen im Deutschen Reiche, 15. Oktober. Desgl. in Frankreich, 2. Vierteljahr. Desgl. in Irland, 1901. Zeit- weilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preußen). Vermischtes. Berich- tigung. -- Internationaler Katalog der naturwissenschaftlichen Literatur. (Ungarn. Budapest.) Ebelihe Fruchtbarkeit. (England und Wales.) Sterblichkeit, 1898/1900. (Türkei. Tor.) Kranken- bewegung im Quarantänelager, 1902. (Hongkong.) Sterblichkeit, 1901. (Vereinigte Staaten von Amerika. Baltimore.) Gesundheits- zustand, 1901. Geschenkliste. Wohentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. i gleihen in größeren Städten des Auélandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Beilage: Gerichtliche Ent- scheidungen, betr. den Verkehr mit Nahrungsmitteln 2c. (Butter 2c.)

Die Nr. 84 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, berausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 22. Oktober hat folgenden Inhalt: Wettbewerb für Entwurfs-Skizzen zu einem neuen Kollegienbaus der Universität Freiburg in Breisgau.

Von der Porzellan-Manufaktur in Sèvres. Vermischtes : Eisenbahnfachwissen]schaftliche Vorlesungen in Preußen. Wettbewerb um Gntwürfe zu einem Kreishaus in Recklinghausen.

die |

Es erscheine sehr nüplih, die Shaffung und Organisierung |

Kunft und Wissenschaft.

Das neue Pharmazeutische Institut der Universität Berlin in Steglip-Dablem ift heute in Gegenwart des Ministers der geistlichen :c. Angelegenheiten I)r.St udt feierlih eingeweiht worden.

der Behandlung der Tuberkulose große Dienste leisten, indem sie die |

für die frübzeitige Erkennung der Tuberkulose unentgeltlih ausführen.

Damit war die Tagetordnung Großen Raths ershêöpft. Der Engere Rath Fraktion&saal fkonstituiert und Vrouardel - fienden, Antvord - Christiania, Broadbant - London, Mons, Espina v Capo - Madrid, von Levdea - Berlin, Linreth-Steckdelm, Maragliano-Genua, Scherwinski-Moskau und von Schrôtter Wien zu Stellvertretern des Vorsiyenden gewählt Zum Ehrenmitglied wurde der WMinisterial-Direktoc im sterium der geistlihen, Unterrihts- und beiten Dr. Altbof-Berlin ernannt Die cinem Kuratorium übertragen, das aus dem

Verhandlungen batte sih in Paris zum

für die

Geschäftslcitung war

Budapest, Rördam-Korenbagen und Raw-Liverpool als Mitgliedern sowie Pannwitz-Berlin als eral-Sekretär zusammengesetzt war Um 1 Ubr Nachmittags fand unter Brouardel's Vors die allgemeine Schlufisitung fiatt, in welcher der Minister der acisllichen Uaterriét& und Medizinal-Angelegendeiten Ur. Studt das Wort abm, um namens der vreußlshen Staats- und der deutschen Reichs- und Anerkennung auszusprecben über den im Interesse der Wißenschaft bêchiien Maße zu begrüßendek Verlau? der Verbandlungen In dom Kampse der Nationen gegen die furchtbare Velkekrankbeit komme es ja vor allem darauf an. die wissenschaftliche Erkenntniß zu klären und zu festigen, um sie zum Gemeingut Aller ju machen und sie so in dem Kampfe erfolgreich

| zu verwertben. Daran, daß dieser Gewinn den Berathungen der Konferenz | nicht versagt sein werde, zweisele er nicht, und der ernste. voa rein

saclichem Gruntc nicht verteblen und mächtig dazu beitragen, das fentliche Gewifen zu wecken und die Uederzeugung von der Notkhwendigieit der gemein- samen Fortführung tes Kampfes zu fördern. Der Redner wies io dann noch ciamal auf die schon bei ter Begrüßung betonte Solidarität der Interessen bin, die durh das Erscheinen so vieler fremèländiicder

Interesse getragene Geist. der diesen Verbantlungen zu

| Delegirten bekundet worden, versprach weitgehendste Förderung der | Bestredungen der Konferenz und \ck@loß mit dem Wunsche.

dah alle Erschienenen von tem Aufenthalt in Berlin cinen angenehmen Éin-

| drudt erhalten möchten. Namens der Delegirten dankte Brouardel mit | nre | verbintlichea Worten, worauf die Konferenz geschlossen wurde sen |

Die mit der Konferenz verbundene, schr umfangreiche und für hat, hêda inter- cfante Aoéftellang erfreate ih cines regen Besuchs, namentlich aud seitens der Damen: cia erfeeulides Zeichen dafur. dak die Tuberkaloïe- Belimtfang in der Krankheitsbeklarurg innerbalb der Familie der werth2olen Mitæeitkung der Frauen sicher sein darf

Patlifum rén. Aus Aalafi der Konferenz dat der GSebeime

nötbigen Recherchen |

des f einem Vor-e |

Dewez1- |

Mini- | Medüiinal- Angelegen- |

ö d _ Miristerial-Direktor | E | Dr. Althoff als Vorsitiendem, Fränkel-Berlin, Calmette-Lille, Chyyer- Geflern Vormittag wurde unter dem Vorsiy des Geheimen |

gelegen, werde seines Eindrucks auf die weitelten Scbiéhten |

Tie Autitellarg | | blied nah dem Schlaf der Konferenz geltern von 2 bis 5 Ube dem |

A. F. Die Berliner Gesellshaft für Anthropolcegüe begann am Sonnabend ibr Winter - Semester unter Porliy von Sanitätörath Lissauer mit einigen Nekrologen und Mittheilungen über Veränderungen im Vorstand, denen zufolge das Amt des erften Schbriftführers auf Dr. Traeger übergegangen ist.

Den Vortrag des Abends, von Anfang bis zu Ende durch Licht bilder erläutert, bielt Professor von Luschan über einige Er- | gebnisse der fünften Erpvedition nah Sendschirli.* Diese große Trümmerftätte in Syrien, nordöstlih des Golfes von Alexandrette gelegen, und zu erreihen, wcnn man von der Strafe Alexandreite— Aleppo auf balbem Wege sich nah Norden reentet, ist 1888 durch den Vortragenden, Dr. Puchstein und Hamdi Bey entdeckt worten und seittem das Ziel von mebreren, durch das Deutsche Orient-Comité ins Leben gerufenea Expeditionen gewesen. Professor von Luschan bat an allen diesen in den Jahren 1888, 1890, 1891 1894 und 1902 während der Monate Januar bis Juli ausgeführten | Expeditionen, teren von Erfolg gekrönter Zweck umfangreiche Aué-

grabungen waren, als erster Leiter theilgenommen, während anfänglid | auch noch Humann, Puchftein, Winter und der jeyt in Babvlonien be- [ s{äftigte Architekt Koldewev in Sendschuli thätig waren. Bis einschlict- lih 1594 war das Ergebniß ter Ausgrabungen etwa folgendes: Der Burgberg oder die Akropolis von Send\chirli, äußerlich jenen 600—700 auf âbnliche Art entstandenen, niedrigen Hügeln gleichend, denen man zwischen dem Taurus und Antiochia begegnet, und die alle ohne Aub nahme von Wüstensand über in Trümmern liegenten Ortschaften gt- thurmte Sandtbügel sind, stellt ein Oval von 230 auf 350 m dei etrva 20 m Höbe dar, das von einer sehr viel weiteren, nahezu freib- runden Umwallung umgeben ist, die an ihren erhaltenen Fundamenten die Anlage von 100 Thürmen und 3 Thoren erkennen äßt. Außer dieser äußeren, weit ausgetchaten Umwallu innerhalb deren ck wahrs{einlih eine aus niedrigen Häusern “bestebente Ansietecl uns

geacben bat, zeiat auch die ziemli genau in der Kreismitte gelegene | Buarg-Anlage eine starke Umfassungömauer, aber sie sowohl als | alle Gebäude in ihrem Innern find nur noh in ihren Fundamente= | erfennbar, und selbst diese sind in ihren oberen Schichten häufig der

artig zeritórt, dai ih in vielen Fällen {wer bestimmen lft, me | Thor- und Thuröfnungen waren. Aber innerbalb dieser Fundamentt | aus Feldsteinen und icharf gebrännten Ziegeln sind son in den erfie Jahren zablreiche Reliess von Lömen und fabelhaften Thieres sowie von Königen und Kriegern entteckt worten, ferner cine Stele des Afpeerkönigo Asarhadtton (1—085 vor Chr.) ror allem aber cine wotlerbaltene Bauinichertt altiemitii de Buchitabenichrift —. tf vellea Auficélai über Zeit und Eatiiechung von Bauten auf det | Afrevelis, ja zum theil uber deren Beslimmung gab. Zuw | theil unter Aoleitong dieser Inschrift war bis 1994 axf tem Bargbera in seinem nordêéftlider Flôgzel ein Palast auf riefig itarfen Mauern und mit cinem âuoheren, sowie einem iuneres Bargthor entteckt wotden und auherdem an der Westseite ein großer

F

Gebäudefomplex, von dem anzunchmen war, daß er sih mit der gerade an dieser Stelle gefundenen Bauinschrift decken werde, wonach er einen Sommer- und einen Winterpalast darstellen sollte, erbaut von Barrekup, dem Sohn des Pannamu, der si selbs einen Knecht oder Vasall von Tiglat -Philesar, dem bekannten Affsyrerkönig, nennt, wahrsheinlich also einem hohen assyrishen, vielleicht auch moabitishen Fürstengeshlehte gevorte. Ein hervorragender Zug an Architektur dieser auten des Barrekup ist cine großartige Prunkfaçade, die besonders erheblihe Ausbeute an Bildwerken, vor allem zwei große Blôcke mit Reliefdarstellungen eines Königs mit seinem Minister und einem Kühlung wedelnden Diener lieferte, die zu einem zwei gusgestreckt liegende Löwen dar- stellenden Postament gehören. Die leßten Ausgrabungen von 1894 hatten indessen berechtigte Zweifel erregt, ob man in den aufgedeckten Gebäuden, Haus 2 und 3 genannt, nahdem der Burgbau im NO. mit Nr. 1 ausgezeihnet war, in Wirklichkeit {hon alle in der Bau- inschrift bezeichneten Bauten vor sich habe. Der Ergründung dieser Frage vornehmlich galten die vom Dezeinber 1901 bis Juli an der Nordwestee des Burgberges durch den Architekten Jacobi vorgenommenen Ausgrabungen, die den überrashenden Erfolg brahten, daß an dieser Stelle zwei neue aus- edehnte Gebäudekomplexe aufgedeck wurden, verbunden mit den

usern 2 und 3 dur einen mit Doleritplatten und Klinkern ge- pflasterten Hof. Diese beiden neuen Entdeckungen zeigen östlih ein ausgedehntes Gebäude, das \ih durch -ine in ihm vorhandene Wasser-

zisterne, einen großen, viereckigen Feuerherd und Zwishenwände,

die kleine Räume abtheilen, als ein Bad zu kennzeihnen scheint. Hier sind die großen Thüranlagen und die Thürzapfenlager die Alten tannten die Thürangel nicht deutli zu erkennen. Bei der zweiten, der westlihen Anlage ist vor allem eine bedeutende Freitrepe, die in ihren Abmessungen der Freitreppe am Neuen Museum niht nah- steht, sehr bemerkenswerth. Auf ihrer höchsten Stufe sind die Basen von Pfeilern oder Säulen erkennbar, sodaß \ich hier dereinst wchl eine Halle anschloß, die in das ausgedehnte Innere des Gebäudes führte. b man în diesem sehr großen Naum eine Kultstätte oder einen Prunksaal vor sich hat, ist zweifelhaft. Der große, kreisrunde Steinsockel in diesem Raum kann ebenso ein Altar als ein Feuerhberd ewesen sein, Begriffe, „die im grauen Alterthum \ich berührten. An der Westseite dieses Gebäudes führt ein Gang nah Süden, der Raum zwischen diesem und der Umwallung weiter westlich ist wieder durch Fundamente kleinerer, unter ih paralleler Räume ausgefüllt. Hier wie in der äußersten Nordwestecke werden aber die Spuren von Fundamenten immer undeutlicher, wahrscheinli, weil der Riesenbrand, der die Akropolis von Sendschirli vernichtet, nit bis hierher E war und diese Theile den Steinräubern später leiter zugänglih waren, als die vom Feuer fester gebrannten und vom Schutt überdeckten Ziegelfundamente. Nach allem liegt Entstehung und Ver- nihtung, sowie die Chronologie Sendschirlis jeßt ziemlich klar vor Augen. Seine Entstehung, fowie die Anlage des Hauses oder Palastes geht wohl bis ins 13. oder 14. Jahrhundert vor Chr. zurück, seine Blüthe und die meisten seiner Bauten dürften auf das 10. bis 8. Jahrhundert anzufezen sein, auf die Zeit der sih bis Vorderasien erstreckenden assyrishen Herrschaft, seine Zerstörung endlih, von der es si nicht wieder als ein Phônix aus der Asche erhob, auf das 7. vorchristlihe Jahrhundert. Die Bild- werke mannigfaltiger Art, welhe Sendschirli zierten, sind von ästhetishem WMinderwerth, verglihen mit dem, was in Niniveh und Babylon, an leßterem Playe allerdinas wohl erst mebrere Jahrhunderte später, geleiftet wurde. Zu untersuchen bleibt noch viel, namentlich die ganze Südwest - Ecke des SeAtgderges. Profefsor von Luschan führte zum Schluß noch in Lichtbildern eine große Anzahl Menschentypen aus der Zahl der Be- wobner dieses Theiles Nordsyriens vor. Sie sind zumeist Kurden, die sih indessen körperlich und in ihren Charaktereigenthümlichkeiten recht wefentlih von den Ostkurden unterscheiden, mit denen sie nur die Sprache gemeinsam haben. Leider räumt die Schwindsuht unter dieser begabten Bevölkerung furchtbar auf, seitdem sie seßhaft ge- worden und das frühere ungebundene Leben aufgegeben bat.

A. F. „Die chemischen Stromwirkungen“ lautete das Thema, über das. unter Fortseßzung seines Vortrags-Cyclus, lepter Tage Dr. Donath im überfüllten Hörsaal der „Ürania*® spra. Wiederum war es das ungewöhnliche Geshick des Vortragenden im Verständlihmahen der \{wierigsten wissenschaftlichen Probleme, das die belehrend unterhaltenen oder unterbaltend belebrten Zuhörer und Zubörerinnen am Schluß zu lautem Beifall fortriß, als sie sich in wenig mehr als einer Stunde auf cinem so ausgedehnten Gebiet orientiert fanden, wie es das Elektrolyse, galvanise Batterien, Galvanoplastik und Accumulatoren umfassende ist. Besonders die lichtvolle Beschreibung des Wesens der Accumulatoren war ein Meisterstück der Darstellung, und das fie begleitende, vom Bildwerfer in vergrößertem Maßstabe veranschaulihte Experiment des „Bleibaumes* und der „Bleilaube“ von unübertrefflicher Anschaulichkeit. Der nächste Vortrag am 30. Ok- tober wird von der „Stromwärme“ handeln.

Anläßlich der Errichtung ciner rechts- und staatôwissen- shaftlihen Fakultät und der Erbebung der Akademie in Münster i. Westf. zur Universität fand am Sonnabend Vormittag in der Aula der Universität ein Festakt fiatt, dem, wie „W. T. B.* meldet, die Staats- Minister Dr. Studt, Dr. S{önftedt und Möller sowie die Spiyen der taate lichen, stättishen und militärishen Behörden beiwohnten. Die ersle Rede bielt der Minister der geistlichen x. Angelegenheiten Dr. Studt, welder der neuen rechts&e und flaatswissen- \{astlichen Fakultät Glöckwünsche überbrachte und cine Reibe von Auszeichnungen verkündete. Dann überbrahte der Justiz-Minister Dr. Schönftedt die Glückwünshe ter preußischen Justizwerwal- tung. Hierauf bielt der Rektor der Univerfität Schröder die Festrede. Der Dekan der theologishen Fakultät ver- kündete sodann die Ernennung folgender Herren zu Ebren- doftoren: Pater Denisle, Pater Franz Ehrle, Dom- fapitular Schnüttgen-Cöôln, Domchor-Direktor Shmiy- Münster und Pfarrer Falb- Klein-Winterstein bei Mainz, Der Dekan der dhilosophishen Fakultät verkündigte die Ernennung folgender Herren zu hrendoktoren: Kurator der Universität, Obere

äsident, Staats - Minister Freiherr von der Recke, Fürst Salm-Horstmar, Oberlandesgerichtösrath Pr. Holtgreven- damm, Landeshauptmann Holle und Ober-Bürgermeister Jungbl ut. amens der Rektoren sämmtlicher preußisher Universitäten über- brachte der Rektor der Universität Berlin die herzlichsten Glückwünsche. Freiherr von Landsberg theilte mit, die Provinz Westfalen habe 50 000 „M für wissenschaftliche Arbeiten der Angebörigen der Uni- versität flet Ferner gab der Ober-Bürgermeister annt, daß von der Universität Münster £20000 „M für sech# Stipendien zu je 300 „M jährli für Juristen gespendet seien. Die Feier \{loß mit einem Gesang der Münstershen Liedertafel An die Feier s{loÿ ih ein Festmahl im Rothen Saal des Rathhauses an

Lanud- und Forstwirthschaft.

Die Weinernte in der Schweiz

Der „Schreeizerischen Lantwirthschaftlichen Zeitschrift“ wird aus ter Oft \Éwei unter dem 18. Oktober geschrie Die Weinle int im a und ia weiten Flächen bereits zu Ente. vielen Lagen wurden die Trauben ichon in der zweiten Olio

gelesen, was zes Paged verfräht war. In meboeven Lagen

der des lidlags vom vergangenen Som in

Mate S baben tordichaittlid idre Vollcreife und der dietjährize Wein wirt alie hinsichtlich ter Qualität im all-

(pa befriedigen. Mit dem Einiriit der regnerishen Witterun aben jedoch die Beeren in vermehrter Weise angefangen zu faulen, soda es nun angezeigt ersheint, in manchen Rebbergen die Ernte zu be- s{leunigen ; auch dürfte im Interesse der Gewinnung eines haltbaren Weines das Söndern zu empfehlen sein. Ueber die Quantität der Trauben hört man in den wenigsten Lagen ein günstiges Urtheil. Die Umstände, daß die Weinlese unergiebig ausfällt und die alten ostshweizerishen Weine so ziemlich gebraucht sind, beeinflufsen die diesjährigen Weinpreise günstig, und die Nachfrage ist lebhaft. Während im Vorjahre für den Hektoliter nur 22—25 Fr. bezahlt

wurden, werden in diesem Herbst für neuen Wein aus den gleichen Lagen 30—35 Fr. geboten. M Os

Ernte in Schweden.

Der Kaiserliche General-Konsul in Stockhol m berichtet unterm 17. d. M.: Einem Bericht der Königlih \{chwedis{hen Landwirth- schaftsdireftion zufolge war der Weizen, der Provinzen Upland und Vestmanland, Ende vorigen Monats überall eingeerntet. An manchen Stellen des mittleren Schwedens ist das Korn durch Frost beschädigt, und das Getreide wurde vielfah grün und unreif eingebracht. Der Roggen stand Ende vorigen Monats in den Provinzen Stockholm, Upsala, Kopparberg und Hefleborg sowie in den vier nördlihsten Provinzen noch zum theil im Felde. Außer in den südlihsten Provinzen ist der Noggen mehr oder weniger durch Regen beschädigt und au8gewachsen; besonders wurde im Westen des mittleren Schwedens sowie im Norden nah den Frostnächten vom 20. bis 22. September piel Roggen grün abgemäht. Im nördlihsten Schweden wird die Ernte an Sommerkorn und Kartoffeln infolge der wiederholten starken Fröste im September für vollständig ver- dorben gehalten. Die Gerste hat in Mittel- und Südshweden im allgemeinen eine guie Mittelernte gegeben und ist im Laufe des Sep- tembers eingebrat worden. In Mittelshweden hat der Frost indessen ebenfalls viel Schaden angerichtet. Der Hafer war Ende September noch in keiner Provinz vollständi eingeerntet. Während im Süden wenigstens der größte Theil unter Dach war, stand anderwärts der meiste aler noch theilweise vollständig grün auf dem Halm; er soll durch rost starken Schaden erlitten haben. Sehr viel Hafer ist grün ab- u worden. Die Kartoffeln haben ein sehr ungleihmäßiges rnteresultat ergeben, je nah der Witterung des verflossenen Sommers.

Meistens ist das Kraut jedoch vor der vollständigen Ausbildung der Frucht erfroren.

ausgenommen im Norden

Viehbestände Irlands im Jahre 1901. _Die Viehbestände Irlands stellten es im Jahre 1901 im Ver-

glei zu den beiden vorhergehenden Jahren und zu dem Durtschnitt der Jahre 1891/1900, wie folgt: Ad 1900 1899

1901

364916 3R6MS

I T J F

28882 930678/ 810415

238 980 242 247 237 177 4673323 4608550 4 507 457 4378750 4386876 4364507 S 1219135 1268521 18363310 Ziegen . . . 312409 306078 303509 Federvieh . . 18810717 18547 307 18 233520 16 904 254.

Die Zakk der Pferde ist im Jahre 1901 gegen das Vorjahr um 2062 Stü ¿urückgegangen; dabei ist die Zahl der Pferde von zwei Jahren und darüber von 445 507 auf 428 236 Stück gesunken, diejenige der Pferde im Alter _ von einem aber weniger als zwei Jahren von 64 448 auf 73 691 Stück und die Zahl der Pferde von weniger als einem Jahre von 57023 auf 62989 Stück angewachsen. Die Be- stände an Maulthieren waren im Fahre 1901 um 1796 Stü geringer als 1900, ebenso die Zahl der Esel-um 3267 Stü.

,_ Die Rindvieh berden haben sich im Jahre 1901 gegen das Vorjahr um 64 773 Stück (1,4 9/6) vermehrt und übertreffen auch den Durchschnitt der Jahre 1891/1900 um 206 370 Stück. Gleich große NRindviehbestände wie 1901 find bis jegt noch in keinem Jahre ge- zäblt worden. Die Zunahme gegen 1900 zeigt bei allen Alters- flassen, denn die Zabl der Rinder unter einem Jahre ist von 1 085 526 auf 1103 131 Stück angewachsen, diejenige der Thiere von cinem Jahre aber unter zwei Jahren von 1033 941 und die Bestände an Nindvieh von zwei Jahren und darüber von 2 489 083 auf 2 523 989 Stü.

_…, Die Stärke der Scha fherden war im Jahre 1901 um §126 Stü geringer als 1900, aber um 51 947 Stück größer als im Durch- {nitt der Jahre 1891 bis 1900. Die Zahl der Schafe von einem Jahre und darüber hat sih gegen 1900 um 405 Stück vermehrt, die- jenige der Thiere von weniger als einem 1 8C0 830 auf 1 792 299, also um 8531 Stück

An Schweinen wurden im

ebalten ald 1900 und 78 782 Jahre 1891/1900.

1891/1900

De Maulthiere E. Rindvieh Schafe Schweine

633 962 227 357 4 466 953 4 326 803 1 297 917 312 752

zurückgegangen.

n Jahre 1901 49 386 Stück weniger i Stück weniger als im Durchschnitt der Die Zabl der Schweine von einem Jahr und

auf 1 052 479 gesunken.

_ Die Zäblung des Federviehs ergab im Jahre 1901 263 410 Stück mebr als im vorhergehenden Jahre und 1 906463 Stück oder 11,3%/% mebr als im Durschnitt der Jahre 1891 bis 1900. Unter der für 1901 angegebenen Gesammtzahl befanden sich 1 124 975 Puter, 1 962359 Gänse, 3040880 Enten und 12682503 Stück sonfttges Federvieh. (Agricultural Statiatics of Ilreland for the Yoear 1901.)

F

St. Petersburg, 25. Oktober. (W. T. B. hefto: M E g L

inisterium s{häyt den Ertrag der Ernte im europäischen Rußland und nördlichen Kaukasus in tausend Puds auf: Winter- weizen 342239, Sommerweizen 486 484, Roggen 1 346 657 776 349, Gerste 396 499 und Hirse 156 58.

Gesuudheitêäwesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Masßregelu.

Türkei Der internationale Gesundheitörath in Konstantinovel bat die

gegen die Herkünfte von Smyrna angeordneten Quarantänes- maßregeln wieder aufgehoben. (Vergl. „R.-Anz.* vom 10, d. M.

Ne. 239) Grliechenlankt.

Die griechische Regierung hat gegen die syrishe Küste von Eaza (inbegriffen) bis Beirut (ui: inbegriffen) wegen dert vor gekommener Cholerafälle vom 17. d M ab eine zehntägige pengrantene verhängt. Quarantäneslation ist Del os, wo auch saft erfolgt. Gleidzeitig wurde die Waareneinfuhr aus tem ge- nannten Gebiet untersagt Indien

L ning von Bengalen hat Ermala im Sut - Canara

die von dort in den Häfen von Orissa und dem Hasen von Chittagong nen Schiffe die üblichen Ouarantänevorschriften in Kraft

Hintlerindien Laut Befanni die gegen die Herkünste von Hongkong und Canton ans Quarantänemaßtegeln wieder aufgehoben worden

Vergl. „N.-Anz.* vom 20. Anni d. A, Ne. 143 und vom 2 Jali d. J, Ne. 153)

auf 1 046 203 Stüdck |

Jahre ist dagegen von |

mchr ift von 135 §11 im Jahre 1900 auf 166656 im Jahre 1901 | angewachsen, diejenige der jüngeren Schweine dagegen von 1 133010 |

Das Landwirtbe |

Hafer |

infellion des Gepäcks der Neisecnten Ul. Klasse und der Mann- |

Die Distrikt der Provinz Madras für pestverseucht eiflärt und gegen |

worden.

j | In

| Vereins für Berg

fein zu

der

Durhch Bekanntmachung der Kolonial-Regieruna in vom 24. September d. G g

vom 26. September d. I., Sumatra wegen Ausbruchs

Nach im „Javashe Courant“ General-Gouverneurs von Niederländish-Indien ist die we gen Pest gegen Hongkong und C gehoben worden (Vergl. vom 24. Juni d. I.,

Lombardforderungen | Bestand an Effekten | Sonstige Aktiva .

Passiva: Grundkapital .

Reservefonds . Notenumlauf .

Sonstige tägl. fällige Verbindlichkeiten . |

Sonstige Possiva

a

__ An der Ruhr sind am 25. d. M. gestellt 17 609, zcitig gestellt 424 Wagen.

__In Oberschlesien sind am 25. d. M. gestellt 6640, nit ret- zeitig gestelt 8 Wagen.

Hinterindien.

l lonia Singapore

veröffentliht in der Government Gazette it der Hafen von Palembang auf

der Cholera für verseucht erflärt

Niederländisch-Indien. veröffentlihten Verordnungen des anton verfügte Quarantäne auf-

„R.-Anz.“ v. 8. März d. J., Nr. 58, und Nr. 146). I E

Konstantinopel, 25. Oktober. (W. T. B.) In Galata ist heute ein Pestfall festgestellt worden. gehörigen wurden in das Pestlazareth (Gr. ordnete für alle zur See und zu Lande a Untersuchung an.

Der Kranke und seine An- Der Sanitätsrath gehenden Reisenden ärztliche

Handel und Gewerbe.

Nah der Wochenübersiht der Reichsbank vom 23. Ok- tober (+ und im Vergleich zur Vorwoche) betrugen: Aktiva: Metallbestand Bestand an kurs- | fähigem deutschen Gelde und anGold es | in Barren od. aus- | ländishen Münzen, das kg fei 2784 M. berechnet)

Bestand an Reichs- kassenscheinen .

Bestand an Noten | anderer Banken

Bestand an Wechseln |

E |

1900 b

1901

(der M

901 422 000| 911747 000 | 791892 000 (+ 30 720 000)(+ 51 067 000)|(-+ 37 560 000)

25 652000 24 189000 | 333 000)| (+4 651 000)

8750000 11494000| 12114000 492 000)| (-- 1 000 000) (— 6 363 000) | 803 041 000 | 878 228 000 | 828 404 000 ((— 40 539 000) (— 49 255 000) (— 24 845 000) 62090000 64827000 | 869575 000 (— 12 377 000)| (— 11 997 000)| ( 104654000 | 11735 000 | |(— 13 969 000) (— 9 904 000) (— 19 759 000) 94250000 | 109660000 | 135 325 000 | (+ 1 349 000)! ( A (— 1 376 000) |

22 113 000

Gl (+— 785 000)

150 000 000 (unverändert) 44 639 000

150 000 000 | 120 000 000 | (unverändert) (unverändert) 3 40 500 000 | 30 000 000 | (unverändert) | (unverändert) | (unverändert) 1 269 776 000 | 1 233 253 000 | 1186 495 000 (— 91 026 000) (— 50 370 000) (— 832 786 000)

507 827 000 | 551 980 000 | 504 153 000 (4+ 15 509 000) (+ 22 556 000) (4- 6 785 000)

27 617 000 ! 36 147 000 ! 44 224 000 (+ 542 000)| (+ 730 000), (+ 3 345 000)

Der Metallrückfluß blieb in diesem Jahre um etwa 20 Millionen Mark hinter dem Rückflusse des Vorjahres zurück, sodaß der Metall- bestand unter die Höhe des Vorjabres herabgegangen ist. Die Deckung der Noten durch Metall beträgt 71 9/6.

gliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

n der Rubr und in O

Zt

berschlesien. niht recht-

Generalversammlung des Bochumer

vorgestrigen bau und Gußstablfabrikation, in der

48 Aktionäre mit 2228 Stimmen anwesend waren, wurde die Ent-

vom 12 o 0)

nicht

fest.

{ mitglieder wurden wiedergewählt freisen wurde vielfah angeregt Stellung dazu genommen

lastung ertheilt und die Dividende auf 7 °/6 festgeseyt

Die Gencralversammlung / | Akticngesell schaft seßte, nah einem Bericht der l. November d. J.

der PVarpener Bergbau- : „Köln. Ztg.*, die ab zahlbare Dividende auf 10 °/z (i. V. Zwei der Reihe nah ausscheidende Aufsichtsäratba- Auf cinc Anfrage aus Aktionär- eine F remermälqung für Koks Die Svndikate bâtten aber noch Wenn die Ausfubrvergütungen

dak lel

mitgetheilt, worten

beibehalten würden, könnte von einer Preisermäßigung niht die Vede

sein, zum

al

in den Selbstkosten von 7,61 4 über 5 K enthaiten seien.

für Löbne

Die Aussichten des Mailtes dingen, wie die Ver-

| waltung weiter ausführte, wesentlich davon ab, ob die Verbände in

| der

Eisenindustrie wieder | Koblen- und Koképreise auf angemessener Höhe balten zu können | fo bohe Abschreibungen wie biöher niht mehr aus den Iabresüber

zustande fommen. Man boffe, die

Da

shüfsen zu bestreiten scien, hoffe die Gesellschaft, aub für die nächsten

L

Jahre angemessene Dividenden geben zu können

ie Generalversammlung des Salzwerks Heilbronn

| der 1740 Aktien dunh 15 Aktionäre vertreten waren, beslof die A use

| zablung einer Dividende von 11 0/4 vom Der Aufsichtöratb

laut Meldung des .W. T

in

27. d. M. ab der Brauerei „Paulsböhe“ B.°, der auf den

beschloß

22. November cinzu-

berufenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 6% wie im Voijahre vorws{lagen

| Oester

| Cmébr

!| 1647 226 Fr.) der Warschau-Wiener Eisenbahn für September 1902 ergiedt

j

Essena d. R Kolssvndikats theilt, der „Rheinisd- Westfälischen Jeitung* zufolge daß für November

gen 27°, im Oktober chluß hierüber

| mil,

| werden

lerbisde 102

¡ Verfälle

Ä Como Dg C P 75

| im Verjahre

n

Belgrad Monopolverwaltunga Brutto-Einnabmen der verpfändeten Monuodvole Ergebnisse der Zölle

tedglcichen Janpar i | 22 911 922.10 Fr n der Keolonialregierung in Singatore sind |

det

.

Laut Meldung des r.-Ungar. Staatsbahn (österreichishes Ney) vom 11 20. Oktober 2058 878 Kronen (74 654 Kronen mebr als | Ausweis der Oesterr. Südbahn vom 11. bis 20. Oktoder 3162 367 | Kronen (38 050 Kronen mebr als i. V) | der Anatolishen Bahnen betrugen in der 41. Woche

41 §06),

| elne Gesammit-Einyahme von 1 644083 NU

n L.

betrug ter Ausweis der dts V.), der Dic Betrieds-Éinnabmen ) I10 832 fr insgesammt seit 1. Januar: 8656033 Fre. (mebr

Der provisorische Ausweis der Brutto Ginnabmen gacgen

1596 317 RU

Die Ginnabmen Januar-September betragen 13 579 906 | Rubel gegen 13 344 728 Rubel im Vorjahre

Staatsschuld 12 543 78331 Fr. (davon den Banken a úberweieten | Betriebsir«‘en

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Oftodber. (W_ T. B.)

Die Direktion des cine Preduftionscinschränkung von 19 0 etforderlid werden würde Der ‘ormelle soll in der nächsten Monatöversammiung gefaßt 27. Oftober. (W. T. B.) Answeis der Autonomen für den Monat September Di 3 " rete ette. Vbrtsiener, Stempelmarken 3196 159.52 Ke die A 1902: 19715 7258 Fr. wiammen Verwendung der Cinnadbmen- Kür den Dient dex k L conto fbâterer A0 8A Ri Fr.) Mater zalankäute 5 711 73043 Fr. Ablieferung an den Treior Uebersee 2700 7561 R 1 E28 29) "ammen 22 911 2.10 Fit

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