1902 / 255 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Oct 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Großhandels - Durchschnittspreise von Getreide an aufierdeutschen Börsen-Plätzen für die Woche vom 20. bis 25. Oktober 19023

nebft entsprechenden Angaben für die Vorwoche. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt. 1000 kg in Mark. (Preise für prompte [Loco-] Waare, soweit niht etwas Anderes bemerkt.)

gen, Pester Boden zen, Theiß- afer, ungarischer I erste, slovakische

0: S0, 0:00 i S S

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Budapest. Roggen, Mittelwaare

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Odessa. i en, 71 bis 72 k We éa, Ulka 75 bis

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Roggen, 71 bis 72 kg das 11 Wei 6

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| lieferbare Waare des laufenden Monats |

Antwerpen. Donau, mittel

En S. 0 0

._ Beamte der Mae «Me cl Un ass R : öchste Bestallungen. 17. Oktober. Krüger, N MA gge Bo fe E ntend. der 4. Div., zum O Intend. Rath, SES ger, R gutes ¿ T edit ee

är i 8 - Min . L | E LIE Milit bas unter Beilegung des Dienstprädikats als General-Kriegs8- zahlmeister, ernannt. Ms s Patent. 17. Oktober. Cosmann, Gehcimer A A e S und a iA Ls lator im Kriegs-Ministerium, í th verliehen. i de Da al E 8-Ministeriums.13.Oktober. Beck, Roßarzt der Landw. 2. Aufgebots (Detmold), SMRn hoff, Roßarzt der Landw. 1. Aufgebots (Lüneburg), der Abschied be- E j i ts-Kontroleure s . Erdelt, Keppler, Proviantamts-Kontr

auf Probe ir S CUSE bezw. Kosel, zu Proviantarkts-Kontroleuren ie Otitober: Nat, Moos M als Proviant- - 4 i. E. angestellt. : : A A dien, Proviantmeister auf Probe in U zum Proviantmeister mit einem Dienstalter vom 19. E 1 n Stef fen, Assist. beim uam des XV. Armee-Korps, zu

i : ernannt. : E Ns s n lten hofen, Stoffregen, C Ag pes Assistenten in Saarlouis bezw. in Darmstadt, nach Darmstadt bezw. Magdeburg zum 1. November 1902 verseßt.

Ostafiatische Besaßungs-Brigade. l oste Kabinetsordre vom 17. Oktober 1902. Nein ¡ d A 9 Lidber Intend. Rath bei der Intend. des XV. Armee- Korps, mit der Vorstandsstelle bei der Intend. beliehen.

XTII. (Königlich Württembergishes) Armec-Korps.

N itätskorps. 19. Oftober. Dr. Zumsteeg, bisher Ae A Wis 3. Oftafiat. Inf. Regt., unter eung un Sei mit einem Patent vom 18. August 1901 K. 1. n A Regt. Königin Olga Nr. 119 wiederanagestellt. Dr. Haist, j Arzt im Train-Bat. Nr..13, in das Feld-Art. Regt. A Me Nr. 13 verseßt. Dr. Búüder, Dr. Müller, Unterärzte er 48 vom Landw. Bezirk Reutlingen bezw. Stuttgart, zu Assist. Aerzten befördert.

0. D 6:96 0 M 0D

La Plata, mittel Amsterdam.

London. a. Produktenbörse (Mark Lane).

S a S9 D

b. Gazette averages,

isches Getreide,

Mittelpreis aus 196 Marktorten

Liverpool.

S S: Q P. S D

| Gese Winter- Californier Nord Duluth Nr. 1 dai Kansas Nr. 2, alt

E 2rd E & É 0. 144/98] 144/82

A 0.0 9... E C“ A

141,69] 140,82 144,51| 144,58 135,59| 135,19

123,02| 123,08 104,40] 104,05

E O D E O

Gerste, Mabl-

Chicago. Weizen, Lieferungs-Waare New York.

Rother Winter- Nr. 2 Lieferungs-Waare \

11 1,91 110.75 114,10/ 113,07

120,68] 119,25 120,45] 119,28

E. M

Buenos Aires. Weizen, Durchschnitis-Waare, ab Bord Rosario . .

Bemerkungen.

1 Imperial Quarter ist für die Weizennotiz an der Londoner Produkîenbôrse = 504 Pfund engl. gerechnet ; für dië Gazotte averages, d. b. die aus den Umsägen an 196 Marktorten des Königreichs er- mittelten Durchschnittspreise für einheimisches Getreide, ist 1 Jraperial Quarter Weizen = 480, Hafer = 312, Gerste = 400 Pfund engl. 1 Bushel Weizen = 60 Pfund E t Pfund engl.

« í J G Ú . 940 F.

3,6 g; 1 Last Noggen = 2100, Weizen == 2 P Le M Bei der Umrechnung der Preise L Reichswäbrung find die

n einzelnen Tages-Notierungen im „Deuts : - Anzeiger“ ermittelten wöchentlihen Durchshnitts-Wech elfurse_ an M Berliner Börse zu Grunde gelegt, und pwoar für Wien und L udareft die Kurse auf Wien, für London und Liverpool die Kurie auf London, die Kurse auf New Vork, für Odessa und iür Paris, Antroerpen und Amsterdam die Kurse auf dirse Pläye. Preise in Bueaos Aires unter Berücksichtigung der Goldprämie.

121 00| 122,51

hen Reichs- und Staats-

r Chicago uad Ner

iga die Kurse auf Petersburg

Personal-Veräuderungen. Königlich Preußische Armee.

° Abschiedsbewilligungen Neues Palais, 23. Oktober 5 jeyigen Kulmer Inf. Regts.

Offiziere, Fähnriche

berst a. D., zuleyt Kommandeur des Nr. 141, der Charakter als Gen. Major vérliehen. Evangelische Militär- und Marine-Geistlide September f _der Neisse, zum 30. September d. I. aus seinem bisberigen Amt aus- | ; ì Leisegang, Pfarrer am Kadettenhause in Oraäniensiein, | J. als Div. Pfarrer zur 12. Dio. in Neisse, | Div. in Gumbinnen, zum | Ottober d. J. als Pfarrer am Kadettenhause in Oranienstein,

in Mai als Div. Garn Sey Mint, a Div.

Pfarter der

arter von der Z

. Oftobexr. t, Gare.

, unter Bela

E i Franke, Miltär-Hilfögeisllicher in Div. Pfarrer der 2. Div. in Gumbinnen, W

ia Wildelmshaven, zum Marine-Pfarrer,

Beamte der Militär-Justizverwaltung.

Dort R ET Le

opnik, Kriegsgerichtérath von i cinc Se Nevember 1902 aus dem Militär-Justizdienst entlafice Verfügung des Kriegs-Minifieriuas artins, Kriegerichtorath von der Kommantantur in De. Goerrens, Kriegsgerichtörath von der Div, zur Kommanhtartor in Spandau, 1902 verse

Hilfépret iger

Kadinetsordre

ter 3. Div, auf seinca Aatcag

Spandau, zur 3. Div um L Royember

Deutscher Reichstag. 205. Sißung vom 28. Oktober 1902. 12 Uhr.

Die zweite Lesung des Entwurfs eines Zolltarif- geschßes as in der Debatte über die Vieh- und Fleish- olle fortgeseßt. i ; i S Uber ee Anfang der Sißung wurde in der gestrigen d. Bl. berichtet. Nummen Graf von ‘A (d, kons. fortfahrend): Der Zollvorschlag der Kommission ist niht zu hoch im Verglei mit anderen Ländern. Frankrei hat einen niedrigen Zoll, aber au dort wird die obe wendigkeit der Erhöhung empfunden. Ein Zoll von 14,40 ( für den Doppelzentner beträgt nur 12 9/9 des Preises, den wir erreichen wren. Der amerikanische Zoll stellt sid auf 243 9/9 des Werthes. Der Abg. Pachnike richtete einen Appell zum Erlaß einer Neform des Börsengeseßes an uns. In dem „Berliner Börsen-Courier“ stand am 16. Oktober eine Notiz aus Chicago, wona dort durch Terminhandel mit 2 Millionen Kapital ein Gewinn von beinahe 10 Millionen Mark erzielt worden sei. Hâlt Herr Pachniccke (ete Geschäfte jut zulässig? Wir wünschen bei uns nicht die Wiederkehr solher Verhältnisse. Eine große Bereit- willigkeit zur Einführung des,Terminhandels ist sicherlih bei der Mehr- heit des Reichstages nicht vorhanden. Ich richte sauieglich einen Appell an die linke Seite des Hauses. Sie verlangen billiges Brot und billiges [leis und dazu den höchsten Lohn. Alle diese drei Wünsche sind zu gleicher eit unerfüllbar. Jch bin mit dem Reithékanzler darin einverstanden, daß es weniger auf den Preis des Brotes als auf den Verdienst des Arbeiters ankommt. Hauptaufgabe unserer Gesehgebung ist, daß vor allem der Verdienst der Industrie und damit des Arbeiters auf sichere Basis gestellt wird. Dies ist die Vorbedingung. Dazu brauchen wir eine roobhlhabende kauffräftige Bevölkerung. Sie wollen Handels- verträge, Sie liebäugeln mit dem Ausland. Der einheimische Markt wird aber immer der Hauptmarkt unserer Industrie sein. Sorgen Sie dafür, daß wir eine tauffräftige Landwirtbschaft baben, daß sie die Erzeugnisse der Industrie kaufen und verbrauchen kann. Auf keine andere Weise wird die Frage der Fleischpreise gelöst. : i Abg. Depken (nl.): Die Bindung _der Getreidezölle wird mit der Konkurrenz des Auslandes und der Steigerung der Produktions- osten begründet. Anders liegt es bei den Viehzöllen. Wenn wir drei Jahrzehnte zurückgebhen, dann schen wir die Viebproduktion in Deutichland anz andere Bahnen wandeln als jept.. Damals war Deutschland În vorzüglicher Weise ein viehexportierendes Land. Oldenburg tranêportierte auf eigenen Dampfern Vieh nach England, Frankreich war unser bester Abnehmer. Die Produkiion if bei uns von der Nindfleishverwerthung zur Milchwirthschaft übergegangen. Während früber die Rindvieb- produktion herrshte, überwiegt jeyt die Schweineprodufktion. In bäuerlichen Betrieben werden jeyt für ten Haudsbetarf Rinder geschlactet, für den Verkauf füttert man Schweine auf. Die starke Abwanterung vom Lande în die Industriczentren hat ebenfalls den Scrweinefleishkonsum vermehrt. Die Arbeiterfrau, die hon auf dem Lande vorwiegend Schweiaeflcish verbrauht hat, verwendet es auch in den Städten, weil es vershlagsamer ist. Herr Bebel hat nun be- hauptet, das Shweinefleish sei nicht mehr so gut wie früher. Es ift allerdings niht mehr so fett wie früher. Das liegt an der Ge- shmadérihtung des Publifums, man zieht durchwachsenes Fleisch vor, und das beeirflußt tie Zuchtrihtung. Wober kommt nun die Steigerung der Schweinepreise? Infolge des Sinkens der Preise für lebende Schweine wurde die Schweinemästung für die Land- wirthschaft wenig lohnend, es trat natüilih eine Verminderung der Produktion ein, und die Preise gingen in die Höhe. Eine Oc Fnung der Grenze wäre im höchsten Grade bedenflih, weil eine Verseuhung unserer Viebbesiände zu befürhten ist. Die Landwirtbschaft befindet

sich unleugbar in einer gewissen Notblage. Wenn man pagiebt, daß

seit zebn Jahren sich die Verhältnisse auf verschiedenen wirt

hastlichen

ebietc rändert haben, so muß man au seine Zustimmung dazu E daß der Zolltarif diesen veränderten Verbältnissen Rechnung trägt. In der vorliegenden Frage sind die Interessen der grcßen und kleinen esiter identish. Hoffentlich wird sich der oft bewährte Patriotiémus | av in dieser Frage berähten. Wenn nicht in dicser, so wird in der | nächsten Session ein Werk zu lande kommen, das dem ganzen Lande

zum Segen gereithen wird.

)r. Zwick (fr. Volksp.): Wir sind auh dafür, daß ta, wo an d E eine Seuchengefahr besteht, die Grenzen gesperrt werten müsen. Nur so weit gehen wir nicht, zu verlangen, daß erst der Nachweis erbracht werde, dah das ganze Laud seuthenfcei ist; es | würde genügen, daß die Grenzdistrifte, aus denen wir das Vieh beziehen, | senchensrei find. Billiges Brot, billiges Fleisch und hobe Löbne sind aller-

zu n. Wir En gute L und ne f s eit in Hantel, Industrie und auch in der Landrei vere Erei AuftrcSterbaltung ünsecer flarken Ausfuhr, an | der die Arbeiter pu die Landune Gat v4 - (otaressiert tfind,

i iiraft rbeiters a tienft

| de Nami rr ân ferner eine natúrlide, nidt dur lib hervorgerufene Preisbildung. Man hat nua dehauptet, dah nur eine vorüderzebente Fleischnoth _vor- banden sel. Wie soll aber ter kleine Landreirth billigeres

| dings s{röer

| rirthe steig Zolle künf

geführtes Büchsenflei

i öhe. Der Minister behauptet, Frankreich und die S LE Vis aus das Borsäureverbot eingeführt. Frankreich hat micht angewendet, und bie Schweiz bat däs Bocsäureverbot ntht fär"

die Shwe orsà ein« Sführetes Büdie fleisch, Séinkes 2c. Beim Einpökeln darf man nur eine gewisse Menge Kochsalz und Salpeter dem Fleis zuseßen, weil es sonst gänzlih unschmackhaft wird. Da wir aber ausländisches Fleis brauchen, müssen wir auch Konservierungsmittel zulassen. Die Ver. ordnung vom 18. Februar hat nun die Konservierungsmittel verboten, Es ist nicht zu verstehen, weshalb auch das Formaldehyd verboten ist. Ebenso wirkt das \{chwefligsaure Natron auf die Gesundheit garnicht ein. Gesundheitsschädlih sind Borax und borsaure Salze nur dann, wenn man sie in gropen Mengen in den Magen U Der hôchste Zusay zur Konservierung beträgt aber nur 0,295 0/0, meistens ist sogar 0,1 0%, ausreihend. Bisher ist niemals seit 40 Jahren ein Fall von Ver, giftung durch Borsäurepräparate vorgekommen. Die Einfuhr von leish ist nur mit Hilfe von Konservierungsmitteln mögli, und im ahre 1901 haben wir 120 000 R Fleis eingeführt. Jy England werden ebenfalls diese Konservierungsmittel angewendet, ohne

daß ein Fall von Erkrankung vorgekommen wäre. In sämmtlichen

ner Hospitälern, mit Ausnahme eines einzigen, sind Borsäure A Nahr mittel verwendet worden. Das Reichs-Gesund, heitsamt bätte das Verbot wenigstens so lange hinausschieben sollen, bis die Untersuhungen unserer Chemiker abgeschlossen sind. Viele Sach, verständige find ganz anderer Meinung als das Reichs-Gesundheitsamt, Nedner ge k namentlich auf die Untersuhung des Professors Liebreih hin, wonach Borax nicht {ädlich sei und eine verminderte Ausnußtun der Nahrung nit herbeiführe. Darüber daß die Einfuhr von frischem leisch dadur vollständig unterbunden werde, könne kein Zweifel sein, Mau wolle au die Eir fuhr des zubereiteten Fleishes verhindern, um die Preise des inländischen Fleisches zu erhöhen. Man dürfe aber nicht die Interessen Einzelner über dás Gesammtinteresse stellen. Man habe im Reichétage die S E zu vertreten und darum sei Borsà bot zu verwerfen. 4 t G Abn Se, N (E): Die einzelnen Redner, die über die Noth der Landwirthschaft klagen, häßen diese Noth sehr verschieden hog ein; in der Schlußfolgerung kommen sie aber alle zu dem Nesultat : here Zölle! Von dieser Seite fann man den Zöllnern also niht beikommen. Anders steht es indessen mit den Behauptungen, betreffend die Thierärzte. Es ist dur die An- führung von Einzelfällen seitens der Abgg. Bebel und Müller, Sagan erwiesen, daß Thierärzte Atteste mit Rücksicht darauf aus, estellt haben, daß sie sih in wirth\schaftlicher eht mgteit von ihren unden, dên Grundbesigern, befinden. Das steht fest, auch wenn «s Graf Kaniß bestreitet. Was die „Praxer* betrifft, so ist es nicht ge, lungen, sie aus dem Münchener Viehhof zu vertreiben ; man hâtte sie gewiß gern beseitigt, aber das ging nicht an denn die landwirth, schaftliche Viehverkaufsstelle hatte gar kein Vieh zur Verfügung. Alle weitere Verhandlung is jawzanscheinend aussichtslos, denn die Regierung kann doch nas ihren wiederholten feierlihen Erklärungen nicht zurück. Wir unsererseits werden auf gründliche Berathung nicht verzihten. Der Umfall des Zentrums wird erst nah den Wahlen stattfinden, denn sonst würde es einen großen Theil seiner Wähler in den Arbeiterkreisen einbüßen, und das wird es nicht riskieren. Dem Herrn Kollegen Spahn {webt wohl der Vorschlag vor, den die „National-Ztg.* veröffentlicht hat, dahin gehend, S man die nament- lichen Abstimmungen durch eine. Aenderung der Geschäftsordnung un- möglich machen möchte, als er sagte, der Tarif werde so lange be- rathen werden, bis die Verhandlungen zu einem gedeiblichen Ente kommen. So ras geht es doch mit einer Aenderung der eschäfts ordnung niht. Also wie Sie (rechts) es auch machen wollen, es wird eine gründlihe Berathung auf alle Fälle stattfinden, und die ist bis zum 15. Juni, wo wir auseinandergehen müssen, niht zu beendigen. Kann die Landwirthschaft bei der heutigen Betriebsweise nicht mebr existieren, so muß man sie verstaatlihen und in einen rationelleren Betrieb überführen. Die hohen Zölle ershweren der Industrie die Konkurrenz auf dem Weltmarkte, darunter muß der Export [leiden und wird sehr bald aufhören. Werden die Nabrungsmittelzölle dazu er- böht, so wird die Arbeiterschaft in ibrer Ie bes einträhtigt und die Arbeiterklasse degeneriert. Fn jedem Fa e erfo die Zollerhöhung auf Kosten der Judustrie und der Arbeiterscha ohne dem fleinen Landwirth zu nügen. Will man es verant- worten, zu Gunsten einer Kaste eine solche unmäßige Erhöhung der Nahrungêmittel-Zôlle eintreten zu lassen? Man mag es thun, aber man sprehe dann nicht mebr von Gerechtigkeit, _von praktischem Christenthum und ähnlichen s{önen Dingen. Die Sozialdemokraten ind gegen die Erböbung des Gerstenzolls, weil sie die kleinen L rauer chüßen wollen, sie brauchen ih garnicht auf die Interessen der Kon- sumenten zu berufen. Sie find dabei in einer ganz an enehmen Ge- sellschaft, die Herren Roesicke, Barth und Eugen Richter müßten ebenfalls Umstürzler und Feinde der Monarchie sein, da sie mit de Sozialdemokraten binsichtlih der landwirthshaftlichen Zölle an cinen Strange ziehen. .Noch eine ganze Reibe anderer Persönlichkeiten zählen zu dieser Gesellschaft. In einem Flugblatt der Zentrumt- partei aus der Zeit der Handelsvertrags-Verhandlungen von 1890/N ist ausdrücklih gesagt, daß die Ablehnung des russischen Handelt- vertrags nur der Yndustrie geschadet haben würde, ohne der Land- wirthschaft zu nügen. Das war damals. Im ALC-Buch des Zentrums wird den indirekten Steuern der Krieg erklärt, da man dez Arbeiter nit weiter belasten dürfe. Im Flottengeseye sei ausdrüdé festgelegt, daß die etwaigen Mebhrkosten durh direkte Stenern auf zubringen seien; würde der Zolltarif revidiert, so würde das Zenttun bestehende Härten zu beseitigen bemüht sein und dahin streden, e Zölle für Gebrauchégegenstände im Intéresse der arbeitenden Klase ju erleichtern. So steht es in Jhrem ABC-Buch; und was tha Sie bier in Wirklichkeit? Sie sind an der Spiye der Berticues der nothwendigsten Lebensmittel. Die Konservativen haben t au in der Zeit, wo noch Minimalzölle in Aussicht g ähbrlid geftellt. Heute aber, wo die Regierung die Agrarier fortgese mit Woblthaten überhäuft hat, kennt ibr Uebermuth feine Grenza mehr. Der Junker weiß natürlich nichts von Fleischtheuerung, de Fleishnoth, Gewisse Umftände haben ja die FleisÄversocgung an erschwert, wie sih auch z. B. aus den statistis ablen ergiebt, dit den Vich- und Fleishoerkehr Nürnbergs und ünchens betref (Redner führt die bezüglichen Zablen an.) Hier spielt der Rückz25 der Séblachtung auf den Schlachthöfen der grêßercn Städte Deut lands eine ganz bervorragende Rolle. Hand in Hand damit ift da Ecböhung der Fleishpreise gegangen. Bei den Neuwahlen wird des trum feine große Gefolgshaft aus Arbeiterkreisen mebr tres leiben. Die katholishen Arbeiter hat man ja in den Versams- lungen seitens der Zentrumsführer auf alle mögliche Weise mundtett zu machen versucht; aber es ift nit gelungen und wird nicht mck lingen. Daß unter der Preissteigerung au die katholische rbeit êlfkerung leidet, wird das Zentrum wohl nicht bestreiten. Retre {ließt mit der Erklärung, daß die Sozialdemokratie es an nige lie lassén werde, das Volk über die Verderblichkeit des Zollta aufzufiären.

von Posadowsky: Wehner:

ändern.

Vieh liefern, wenn die Futtermittel as Zölle verlheuert werden?

amilie des Arbeiters be- deutet, der blofi 400—800 M Einkommen hat, ift schon nahgewieica

: worden. Der Arbeiter steht in Bezug auf die Fleishnahrang noh

Was die Erhöhung der Preise für die

Stadtssekreltär des Jnnern, Staats - Minister Dr. Gre

Meine verehrten Herren! Es sind in den leyten Tagen inner der Debatte Behauptungen aufgestellt worden, die ih aus fachlihe Gründen nicht ganz unbeantwortet lassen kann, wenngleih es =# selbsiverstäntlich aus psrchologishen Gründen äußerst ureifelhaft ob bei der Stimmung des Hauses überhaupt sachliche Ausführung darauf renen fönnen, vorhandene Ueberzeugungen noch irgendwie p

Es sind hier Berechaungen darüber ausgestellt worden, wie s durch den Zolltarif, den die verbundeten Regierungen Ihnen vorgeles haben, einerseits die ärmeren Volksklassen belastet würden, und wel

| ungtheure Einnahmen andererseits, wenn dieser Zolltaritentreurf Gei | werden sollte, dem Reiche zuslichea dúrften. Jch habe bereits in

Luft hängen. —,\

Meine Herren, niemand kann voraussagen, wie die Getreidezölle auf die Gestaltung des Inlandspreises des Getreides wirken werden ; niemand kann vorausfagen, wer den Geétreidezoll bei den wechselnden

fr niemand kann voraussagen, wie infolge des Getreidezolls einerseits die Entwicklung des inneren Getreidebauües sein wird, und andererseits, welche neuen Flächen in Ländern, die noch über Tausende von Quadratmeilen Getreideboden verfügen, in Zukunft dem Getreidebau ers{chlofsen werden werden, und wie \ich infolgedessen auf dem Weltmarkt das Angebot zur Nachfrage stellen wird. Man fann von den Getreidezöllen immer nur behaupten : sie verhindern wahrsheialich ein weiteres Sinken des Preises, und sie bilden im allgemeinen den Unterschied zwischen den Inlandspreisen und den Weltmarktpreisen. Das Entscheidende aber ist und bleibt der Welt -

Konjufturen zu tragen hat;

marktpreis.

Es ist mir ja einmal verübelt worden, daß ich mich in der Kom- mission fauf die Ansicht eines sozialdemokratishen Schriftstellers be- rufen habe. Sol(e Angriffe lassen mich vollständig kalt; ih gehöre niht zu den Personen, die von der Ansicht ausgehen, daß das, was der Gegentheil behauptet, sofort a, priori unrihtig fein muß. Wenn Weise von Parteileidens{aft blenden läßt, kann man nicht mehr gerecht und deshalb nicht mehr unparteiish sein. Ih nehme deshalb aud feinen Anstand, mih wieder auf einen sozial- demokratishen Schriftsteller zu berufen, und zwar auf -einen Schrift- steller, der bei dieser Gelegenheit weniger eine Behauptung aufstellt,

man sich in dieser

als eine Thatsache feststellt.

Meine Herren, der Herr Abg. Schippel in seinem bekannten Werke über „Die Grundzüge der Handelspolitik“ stellt nämlich aus- drücklih die Thatsache fest, daß biéher fein Zollsay im stande gewesen ist, das Sinken des Getreidepreises zu verhindern. Er sagt dort

wörtlich :

Es liegt darum außerhalb unserer Aufgabe, den Wirkungen des Agrarshußes auf die landwirthschaftliche Produktion, auf den in- auf die Massenkonsumtion näher nachzugehen ; nur weil man hier in freißändlerischen Kinderfibeln und Leitartikeln

dustriellen Absat,

immer wieder auf die grotesle Einbildung \sßt, (hört, hört! rets)

sei es gestattet, hervorzuheben, daß alle deutshen Getreide- zölle mit Einschluß des 5 ÁM- Zolls von 1887 ein Sinken der Getreidezölle niht zu verhindern ver-

mochten.

(Hört, hört! rechts und in der Mitte; Zurufe von den Sozial-

demokraten.)

Der Herr Abg. Sgippel fügt auŸ seinem Buche die Tabelle bei, die hierfür den unzweifelhaften Beweis liefert. (Zurufe von den Sozialdemokraten.) Meine Herren, ih bin gern bereit, Ihnen weiter zu antworten, wenn wir uns in der Debatte unterhalten wollen,

Herr Schippel fährt fort:

Auch wenn man die Periode 1871 bis 1875 wegen der „Schwindeljahre* ganz außer Betracht läßt, auch wenn man also von dem Standpunkt ausgeht, daß der Landwirth für damals ge- weckte überhißte Erwartungen und für „übertriebene“ Gutéfkauf- preise individuell zu büßen habe, finden wir gegen 1861 bis 1870 und no viel mehr gegen 1851 bis 1860 ein empfindlihes Herab- gleiten der Preise in den 80er Jahren, in denen zuerst eine Wirkung der Zölle bervortritt. Ohne Zölle bätte man vielleiht {on

damals voa einer Katastrophe \prechen müssen.

(Hört, höôrt! rechts.) Und nun, meine Herren, kommt groß gedruckt: Der ticfste Eindruck der neuen internationalen Konkurrenzverbältnisse macht sich allerdings erft in den 90er Jahren geltend, sodaß selbst bei einem 3} 4- Zoll \schwarze und schwärzeste Jabrealsdann nichtaus-

bleiben. (Hôrt, hôrt! rets.)

Meine Herren, ih glaube, wenn i einen konscrvativen Schrift- steller zitiert hätte, würde man seine Giaubwürdigkeit bestritten baben : ih zitiere deshalb einen Schriftsteller, dessen Leistungen ih als dur{- aus wissens{aftlihe erachte, und ter do zu der Partei gehört, die diesen Zolltarif, wie er von den Regierungen vorgelegt ist, so lebbaft

bekämpft.

Ünd wie stellt sich nun die Sache weiter? Wenn Sie gefälligst die Ecklärung nachlesen wollen, die ih innerhalb der Kommission abgegeben habe, so ist der Getreidezoll seit dem Jahre 1879 auf % M pro Tonne für die beiden Brotgetreidesorten gestiegen, aber in derselben Zeit ist die Fracht für Weizen von Chicago nah Southampton um 34 M für die Tonne gesunken (hört, bört!

rets), also eine Erhöhung des Getreidepreises pro Tonne um 35 M4.

tin gleichzeitiges Sinken der Getreidefracht für eine der Haupt

wetreidesorten, für Weizen, um 34 4 Ganz ähnliche Vergleichungen vürde man vielleiht für Noggen anstellen können in Bezug auf die Beförderungékosten auf den Eisenbahnen. Was folgt daraus, meiné

en? Wenn wir jeyt vorgeschlagen haben, den Landwirtben einen Veizcnzoll zu gewähren, der 50 4 höher isi als tas, was sie bereits

ten, und 50 A höher als der geltende autonome Say, so ift das #made so, als ob sich die Transportkosten für Weizen bidber nit dertingert hätten und ein Weizenzoll bisher nicht bestanden bätte, ad als ob wir in Anbetracht der außerordentlich gestiegenen Pro- tuftionékosien für Weizen, insbesondere der gestiegenen Leutelöhne und

der gestiegenen Lasten erst jeyt für Weizen einen Zoll von 2 A ein- *ibrten.

Meine Herren, was den Noggen betrifft, so wollen wir den

fandwirthen nur das wictergewähren, was sie bereits früher batten. Thatsächlich handelt es sich darum, ihnen für den Zentner Noggen % 4 Zoll mehr zu gewähren, als sie jeyt haben.

Nun ift in der Dekatte tes Neichétages ausgeführt worten, daß

it den Lantwirthen geholfen werden könnte, wenn sie 300 000 bis U

000 Arbeiter mehr hätten ; dann bätten sie an dem weiteren Wachs.

ham der ländlichen Bevölkerung gar fein Junteresse mehr, ihr Interesse

dann darauf, daß dle slädlishe Bevölkerung wächst, tenn

ge würde auh der Kreis der Konsumenten wachsen. Das gestehe

È

weiteres zu, daß den Lantwirlhen außetottenllih geholfen wenn sie 3- bis 400 000 Arbeiter mehr hätten. Darin liegt der cireulus vitiosus, dah zu ten e E außerordentlich bluht, der Nückichlag au

haft zurückfällt, teun die landwirthschaftlichen Arbeiter sind

ä

Kommission ausgeführt wenngleih ih das, was ich dort gesagt habe, aus guten Gründen nit in dem vollen Umfange îm Plenum wiederholen kann —, daß diese Behauptungen unzweifelhaft in der

dann nicht zu halten, sie wandern na es handelt \sch nicht nur darum, wirthschaftlichen Arbeiter steigen, reihende Arbeitskräfte nit finde Wenn die Herren, die mehr in den leben, in die Provinzen gegangen @nur den Mangel der Großgrundbesißer an Le die furchtbare Leutenoth des Bauern gesehe rechts.) Auch der Bauer, meins Herren, existieren, der ihm pflügt, der mit ibm m nicht ohne Magd existieren, Ihnen versichern, besonders in mei Arbeitskräften,

ch den Jndustriezentren aus, und | Posen; es wird das zum daß die Leutelöhne für die land- der Landwirthschaft selbst sondern ‘daß man überhaupt aus- | Irrthum, wenn sie glauben, (Sehr richtig! rets.) | \{chugtes bedarf als der Großgrundbesiger. großstädtishen Verhältnissen | Meine Herren, aus einer Rede des badischen dann würden sie nicht | die er vor Jahr und Tag gehalten hat, geht h utekräften, sondern au | der Bauernstand erheblich günstiger steht als n haben. (Sehr richtig! | wie er sagte ein Shtbarzwaldbauerngu kann nit ohne einen Knecht | den Händen des Bauern herauskommt und

äht, mit ihm erntet; er kann Kapitalisten angekauft wird, die das als eine die ihm seine Kühe melkt. Ich kann

meine Herren, in einer Reihe von Provinzen und | gekauft wird, weil

ner Heimathprovinz Schlesien war eine Noth an | einen Irrthum, d die einem geradezu das

(Sehr richtig! rechts und Herren, die Frage ift jo lapidarish nicht haft steht fest, daß mit jed nicht von einer allmählichen {lag für die Landwirth nöthigen Leutekräfte entz Zustimmung auf der rechten Seite die troßdem halte

Herz brechen konnte, wenn man \{chwächer ist, unter dem Syste er Mitte.) Also, meine | Vieh leichter existieren könnte als der- Ganz unzweifel- | man auch meines Erachtens die Bew

em rapiden Aufschwung ih spreche Großgrundbesitz theilweise, soweit er sich niht halten kann, in mittleren Entwickelung -der Industrie ein Rück- und kleinen Grundbesig u haft verbunden ist, weil ihr dann die

ogen werden. Es wird vielleißt nicht | Lndern entbehren kann,

ses Hauses finden, aber | wir überhaupt jemals prod

polizeilihen Maß- Meine Herren, es ist mir sehr angenehm, daß mir dieser Ein- und ih halte alle

i : h ( wand gemaht wird: Dänemark! Meine Herren, Dänemark können die landwirthschaftlichen Arbeiter Sie mit Deutschland nicht vergleihen. Dänemark hat ein außer- Sie können, ordentlih feuhtes Klima und infolge dessen unendlih viel günstigere Arbeiter auf dem Lande

auf die Länge hinreichen, Versuche für fruchtlos, auf dem Lande zu halten. meine Herren, ten landwirth nur halten, wenn Sie ihm gléiche dem industriellen Arbeiter. das kann aber die Landwir stande ist. (Sehr ridtig! liberalen.)

Also bei all diesen Debatten bewe Es ist mir geradezu unverständlich, Seite, -und zwar mit Recht, fordern kann, Klassen an dem wathsenden Wohlstande der nehmen, daß si ihre Arbeitslöhne heben, stand verbessert jeder verständige Mann Kultur unseres Volkes wünschen und mi (sehr richtig !) —, wie man aber au zu hohe Preise klagen kann, der Produktion, niht nur Landwirthschaft, steckt in de man die erste Forderung, denn hohe Leutelöhne un 4venigstens in der Landwirthschaft einander abso richtig!), bier liegt ein Zwiespalt, der zum B besißers führen muß, und wenn er auch noch \ rihtig! rechts und in der Mitte.) Und, meine Güte haben wollten, das Werk von Dr. Naabe getreidebau* zu lesen, speziellen Studiums ein zahlenmäßig nahgewies, in den leßten Jahrzehnten gerade gestiegen sind. Immer von neuem wird un wo Zollfreiheit ist, ja, es wurde wirtbschaft gehe es sehr gut. garnihts von Landwirths{aft und kann nit sehen das behaupten, kennen England nicht. aber, meine Herren, die Verhältnisse theoretisch studiert und wer die nur einmal gesehen hat, der wird w England jetzt der Grundbesiß niht me licher Luxu8gegenstand. Nationalliberalen.) Ein un sind eigentlich nur Jagdgründe. Sozialdemokraten.) Es q zu einer gewissen sozialen Position, Einkommen seines Lebens bezi Und weiter, meine Herren, ¿ôlle oder jogar die Zollfreiheit, den bäuerlichen Besißern

(Sehr richtig! links.) aftlichen Existenzbedingungen geben wie (Sehr richtig! links.) Das meine Herren, stabe für die Viehzuht geeignet und das ist das Rükgrat für die thshaft nur, wenn sie dazu finanziell im

rehts, in der Mitte und bei den National-

d niedrige Preise

s ja England vorgeführt, England, fogar behauptet, der englischen Land- entweder verstehe ih , oder die Herren, die (Sehr richtig! rechts.) Wer der englischen Landwirtbschaft sse auf englishen Gütern au issen, in welch? hohem Maße in hr Erwerbsquelle ist, sondern eigents- rechts, in der Mitte und bei den j glishen Grundbesizes führung der Fleischbeshau herbeigeführt hat und noch herbeiführen (Schr rihtig! und Zurufe bei den in England, möchte ih sagen, Großgrundbesiger zu sein; das cht man aber aus ganz anderen Quellen. wenn die Ermäßigung der Getreide- wie oft behauptet wird, namentlich in so hohem Maße zu gute käme, ungeheuere (Sehr wahr! rets aber ftatt hat sich nach meiner in volfêwirtbschaftlih so (Sehr richtig! rechts

Meine Herren,

(Sehr richtig! geheurer Theil des en

ehôrt eben

mehrung des Bauernstandes sehen müssen. und in der Mitte.)

keinein Lande der Welt, meine Herren, Ueberzeugung die Latifundienwirtbs{aft gefährlicher Weise entwickelt wie in Engla

Was sieht man

größten Vortheil jener Landestheile und sein. Aber da befinden sih die Herren im daß der Bauer eines geringeren Zoll- (Sehr richtig! rets.) Herrn Finanz-Ministers, ervor, daß in Baden, wo im Osten, leider Gottes t nach dem andern aus entweder von städtischen

Art Sommeraufenthalt betraten, als einen Gegenstand des Luxus, oder vom Fisfus ans

sich sonst kein Käufer findet. Jh halte es also für der Bauer, der do in der Regel noch kapital- m der Zollfreiheit für Getreide und Geoßgrundbesißer, und wenn egung begünstigen muß, den

mzuwandeln, fo folgt daraus noch lange niht, daß dieser umgewandelte Besiß eines Zollshutzes gegenüber die unendlich viel billiger produzieren, als uzieren können. (Zurufe links.)

Wiesenverhältnisse als wir, Wiesen,

die minimaler oder gar keiner Bearbeitung bedürfen. Deshalb

ist es auch in ganz anderem Maß-

dänische Landwirthschaft als der größte Theil Deutschlands, wo die Landwirthe mit unendlihen Opfern, namentlich in den meisten nord-

i ; ; und ostdeutshen Gebieten, kfünstlihen Futterbau treiben müssen. Mit gen wir uns in einem circulus | ver Viehzucht dieselben Erfolge auf dem märkischen oder pominerschen wie man auf der einen | Sande, wie oben in Dänemark mit seinem Seeklima, mit seiner steten daß auch die arbeitenden

besißenden Klassen theil- daß ih ihr ganzer Lebens«-

muß das im Interesse der | syrecen. Es sind hier heftige Angriffe gerihtet worden gegen den t allen Mitteln befördern

Erlaß des Fleischbeshaugesegzes. Man modchte darüber zweifelhaft sein, f der anderen Seite fortgeseßt über denn der allergrößte Theil des Werthes sammte öffentlihe Meinung und auch, glaube ih, die Einstimmigkeit bei der Industrie, f\ondern auch bei der n Leutelöhnen. (Sehr richtig!) Bejaht so darf man die zweite niht verneinen, sind zwei Dinge, die lut ausf{ließen (sehr ankerott jedes Grund- o billig kauft. (Sehr Herren, wenn Sie die

„Vierzig Jahre Brot- so werden Sie darin auf Grund eines ganz

es sächsischen landwirtbschaftlichen Großbetriebs in welchen ungeheuren Proportionen die Bruttokosten der Landwirth\{haft

Feuchtigkeit zu erzielen, ist unmöglih. Das sind Vergleiche, die man absolut nit ziehen kann.

Nun komme ih noch mit einigen Worten auf die Fleishfrage zu

ob man ein Fleishbeshaugesetz einzuführen hätte oder niht. Die ge-

dieses hohen Hauses war dafür aus hygienischen Gründen, eine amt- liche Fleis{beshau in Deutschland einzuführen. (Sehr richtig! rets.) Es war das eine alte Forderung. Eins ist nun aber doch klar : Wenn Sie für das deutfche Vieh eine allgemeine Fleishbeshau ein- führen wollten, die für den Landwirth und die Gewerbe, die mit Vieh handeln, eine erhebliche Belastung mit sh bringt und mit erheblichen Kosten verbunden ist, konnten wir unmögli das ausländische Fleis ununtersuht bereinlassen. (Sehr richtig! rechts.) Wenn Sie aber das ausländische Fleis bereinlassen, mußten Sie wenigstens die Kautelen treffen, die nöthig sind, um einigermaßen ein bygienisches Urtheil über den Werth und Zustand des eingeführten Fleishes zu gewinnen, ein Urtheil, was man für deutsche Sc{hlachtthiere gewinnen kann, indem man erst das lebende Thier besichtigt und demnächst das Fleish nah der Stlachtung. Die Untersuchung des auswärtigen Fleisches ist also {on deshalb \{wäcer, weil man hier nur noch das Produkt aus dem Thier sieht, niht mehr das lebende Thier selbs. Vor allem aber mußten wir bei der Fleis{bes{hau alle die Fleischwaaren ausschließen, bei denen eine Unter- suhung absolut unmöglih ist. Hätten wir diese Forderung nicht gestellt, so konnten wir unmöglih den Besißern des inländischen Viehs zumutben, ibr Schlachtvich einer Fleishbesdau, die mit so erheblichen Kosten und Weiterungen verbunden ist, zu unterwerfen. (Sehr richtig! rechts.) Es ist ferner darauf bingewiesen worden, welhe Schäden in Bezug auf die Ernährung des Volkes die Ein-

wird, sie ist ja bekanntli erst theilweise in Kraft getreten. Jh möchte demgegenüber darauf binweisen, daß die Einfuhr von fremd- ländishem Fleisch in den leßten Jahren 1899 bis 1901 gechwankt hat zwischen 3 und 20/6 des deutschen Konsums, wenn man den deutschen Konsum auf 45 kg pro Kopf annimmt, und daß die Einfuhr der verbotenen Fleischwaaren, Wurst, Büchsenfleish u. \. w. nur 0,34 0/6 bis 0,37 9/6, also rund} % des gesammten Fleishkonsums des deutschen Volkes, ausmaht. Solche minimale Zahlen können keinen maß- gebenden Einfluß auf die Ernährung unseres Volkes ausüben.

Ih möchte hierbei auf die Flcischversorgung des deutshen Volkes übcrhavpt mit einigen Worten eingehen. Wenn Sie sich das Werk vom Statistischen Amt: „Die deutsche Volkswirthschaft am Ende des

und in der Mitte; Zurufe links.)

die deutsche Latifundienwirths{haft ; unpartetisch sein. gemacht aus einer Studie über die besites in England. sämmtlicher Grundeigenthümer Englan

Wir kommen dann noch auf ih will nach jeder ih habe mir Vertheilung de Grund- die Dinge dort 2 dés besitzen die Hälfte der (Hört, hört ! » allen Privatbesitzes. englishen Landes befindet sih (Hört, hört! rets.) 44 Grundherren */, des ganzeu Besi 26 Grundherren besitzen die Hälfte tes Sozialdemokraten.) Die des englischen Latifundienbesi Zeit der Kornzölle, sondern si Aufbebung dieser Zölle. (Sebr Sozialdemokraten.)

Meine Herren,

Personen gehört è des ganzen 710 Personen.

, meine Herren, im Besiti von In Northumberland gehört yes (hört; hört! rechts), und (Zuruf bei den Bewegung, welche zu einer Vergrößerung führte, datiert aber nicht nur aus der e hat sih weiter entwickelt auch nah richtig! rechts; Widerspruch bei den Ja, meine Herren, ih bedauere, en aufflellen muß, die sih aber ich muß mir do das ngen auf Grund meiner Studien richtig! rechts.) Ich komme nun auf den deutsdben La land haben sich die Verhältnisse Aber troydem bin ih namentlih öslliche £ mehr kleinen Grundbesi

Grundbesites.

daß ih Be- mit Ihren Auffassungen nicht

Recht votbehalten, meine mitzutheilen.

tifundienbesiy. In Dentsch- erheblich glücklicher entwickelt als in der Anficht, daß es ein Fortschritt desitheile wäre, wenn wir immer y bekfämen, wenn der kleine

Grun red würde (sehr ridlig), La

und ih hoffe,

19. Jahrhunderts* anschen, ein Werk, roelches bei allen Parteien dem Verfasser die lebhafteste und größte Anerkennung eingetragen hat (sebr rihlig! links), fo finden Sie dort folgende Aeußerung:

Bei geringer relativer Zunahme des Rindviecbsiandes , bei starker Zunahme der S{wcine und sehr starker Abnahme der Schafe kommt man hiernach zu dem Ergebniß, daß die relative Größe des Viehstandes im Ganzen ungefähr gleich geblieben ift.

Die relative Größe im Verbältniß zur Bevölkerung! Es heißt dann weiter:

Nimmt man die verschiedenen Merkmale zusammen: Erstens, im Verhältniß zur Bevêlkerung is die Stückzahl des Viebs im Ganzen gleich geblieben.

Im Verbältniß zur Bevölkerung, das ift wichtig!

Zweitens, das Diurchschnittsgewicht derselben Gattung und des-

selben Alters bat sich gehoben. 0 (Sehr wahr ! rechts.) Drittens

und das ist entscheidend uhñd wird bei den Reden der Herren von der linken Seite des Hauscs immer außer Acht gelassen der Um'ay ist schneller geworden.

(Sehr richtig! links),

sodaß die Verscrgung der Bevölkerung mit inländischem Schlacht -

vieh jeyt keinedrwegs ungünstiger, ja cher reichlicher ist als vor 10 oder 20 Jahren.

(Hört! hôrt ! rechts.) Dies allertincs unier der Vorausscyung, dah det Bedarf pro Kopf derselbe geblieben ist, d. b. der Durcd!chnittseinwebdner rit

wesentlich versiärkt einmal

die Zelt kommen witd, wo es politisch und finanziell

Provinzen Ansiedelu für

gründen als

mehr Fleis verlangt als früber

| Das ift allertings ein ents{heitender Punkt! (Sebr riebtig! rets.)

Ith habe mich gefreut, dah ron sozialdemokrati’der Seitc in ciner

und | der lehten Sihungen anerkarnt warde, daß sich auch der Nahrungs»