1848 / 62 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

o A 4E a AR O E n 1 - r O A A O A N B. F

2 vou 132 Stimmen zum zweiten, Herr von Tillier mit 79 Stim- E: dritten Gesandten O, Stämpfli brachte es Ochsen- bein gegenüber yur a 31 Stimmen. Erziehungs = Direktor wurde

. Rat mobersteg. ( M N Ne Se teiligouibluti schreibt: „Von allen Or- ten fommen Nachrichten, daß die hier fugeielsenen Deutschen sich ei= ner neuen republifanishen Agitation beflissen, etwas Wichtiges im Schilde führten, wohl einen neuen republikanischen Kriegszug. ‘““ Aehn- liches berihtet auch der Erzähler.,

Zürich, (Frkf. Bl.) Dr. Bluntschli, der ehemalige Hauptführer der zürcherischen liberal - konservativen Partei, der nah deren Niederlage die Schweiz verließ und sich mit seiner Familie nah München begab, ist am 16, Juni dort zur katholischen Kirche über=-

getreten.

Weinfelden, Kanton Thurgau, 27. Juni. (Frkf. J.) Un= ser Großer Rath bescloß heute mit großer Mehrheit die Aufhebung aller Klöster, mit einziger Ausnahme des Frauen - Klosters Kathari= nenthal,

Spauien. Madrid, 26. Juni. Die belgishe Regierung berief vor furzem, auf Ansuchen der diesseitigen, ihren Geschäftsträ= ger von hier ab. Vor einigen Tagen traf nun Herr de Jaeger als Minister-Resident der belgischen Regierung hier ein und hatte gestern Abend die Ehre, Jhrer Majestät der Königin sein Beglaubigungs-

é crliner

Wechsel - Course.

Brief. Kurz 143%;

2 Mi. 142%

. Kurz | 150%

300 Mk. | 2 Mi.

| Amsterdam do. Hambueg

» L: Lot, 3 Mt.

300 Fr. 2 Mt.

Wien m 20 3 Í50 FI. 2 Mit. Augsburgz 150 Fl. | 2 Mt, Breslau 100 Thlr. | 2 Mi

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Foss.. 160 Thlr.

E |

Frankfurt a. N. f 100 Fl | 2 Mt. 56 20 Petersburg 100 SRbI 5 W ocken | 1024 | 1017

Inländische Fonds » Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und

E R O Geld Course.

|zt.| Brief. | Geld. | Gem. St. Schuld4-Sehb. 31 X 70% | Seeb. Präm. Seb. |— S5 K.u.Nm. Schuldv. [32 g Berl. Stadt-Obl. |ZT Pr. Bk ASON S Westpr. Pfandbr. ZÉ| 757 DE ——— Groszb.Posen do. | 4 4 |

do. do. L as 47 |

¡Zf.] Brief. | Geld. | Gem. Kur-u.Nm.Pfdbr. 32 887 | 8417 Sehles1sche do. |3- Es do. Lt. B. gar. do.|3 S

Fredrichsd’or. Aud. Goldm.à 5th. |- Discouto.

2 Ositpr. Pfandbr. |3L| Pomm. do. /3É) 887

Ausländische Fonds.

Nuss Hamb. Cert | 5 . Poln. neue Pfdbr.| 4

do.beillope3 4.8./5 | do. Part 500 F1.| 4

dos do L Ali 4 do. do. 300 FL|—

do. Stiegl. 2. 4.A.| 4 76 Hamb. Feuer-Cas. 35) do, do. 5. A.| 4 do.Staats-Pr. Anl. |—

do. v. Rthsch.Lst.| 5 947 Holl. 23 % Int. 27

do.Poln.SechatzO. | 4| 56 L 057 56 Z Kurbh. Fr.O. 40 th.|—

do. do. Cert. L 5 | 70 Sardin,. do. 36 Fr. |— |

—/ I 14 103 N. Bad. do. 35 Fl. |— |

do.do.L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr.a.C.| 4 | 841% | 84

Eisenbahn - Actien und Fonds behaupteten auch heute Bank - Antheile ebenfalls höher bezahlt.

Auswärtige Börsen. Breslau, 3. Juli. Louisd'or vollw. 112% Gld. Poln. Papiergeld 89% bez. Oesterreih. Banknoten 874 Br. Staats - Schuldscheine 35proz. 705 bez. u. Brf. Schles. Pfandbr. 34proz, 902 Brf. ; do. Lit B, Aproz. 90 bez. und Gld.; do. 3: proz. 767, Gld. Poln. Pfandbriefe, neue 4proz. 84; bez. u, Brf. ; do. Partial-Loose a 300 sl, 83 Gld. Actien. Oberschl. Litt, A, 34 proz. 73 Old.z- do: Litt,-B, 35 proz. 73 Gld, Breslau -Schweidn. - Freiburg áprez. 725 bez, und Gld, Nieders .hles. - Märk. Prior. 5 proz. 864 Gld.z; do, Ser. ITII. 5proz. 78 Gld, Krakau - Oberschl, 4proz. 30 Gid, Friedrih- Wilhelms=Nordbahn 4 proz. 33 Gld. Leivzig, 3. Juli, L, Dr. Part. Oblig, 902 G. Leipz. B, A. 150 Br, Leipz, Dr. E. A. 86! Br,, 86 G, Sächs. Bayer. 705 G. Sächs. Schles. 62 G. Chemn. Riesa 24 7 Ol Wbau Zitt, 217 Br, Magdeb. Leipz: 154 Br. Berl, Anh. A. 785 G,, do. B, 733 G. Altona Kiel 81 Br. Deß. B. A, 82 Br, Preuß. B. A. 73 G, Paris, 1. Juli, 3 proz. 46. 5proz. 69. 25. 69. 75, Nordbahn 352, 50. S ai RS os, 30, Juni, Cons. p. C. 842. a. Z. 841. 32pro!, 9. Ard, 114, 3proz. 22%, Junt. 432 . ostind. 66. Bras.[64:, e % Peti 30%. n ¿/ Aproz. ostind. 66. Bras.[64: gl. Fonds verfolgten ihre steigende Bewegung. J j 1 ( gung. Jn fremden Fonds war wenig Geschäft und Veränderung, Eisenbahn-Actien höher, Bör Einsterdüm, 1, Juli, Durch Berichte von anderen fremden Börsen A au die unsrige ein sehr williges Ansehen. Von holl. Sons wurden fortwährend große Partieen zu erhöhten Preisen getauft; Q Free se und US dod blieb die Stimmung willig. Eben rus}. r. anfa ges gi Ä ctwas zurü : Span. preidbalands sehr gesuht und gingen sväter E O 2A V e 16. 3proz. neue 51, 503, 2, 4 proz ostind, 66%, %. 3zproz. Synd. 64, Syan, Ard. 92, ‘5 3 gr.

p. liquid-

Piecza 8, &+ Portug. Aprozent, 15% 6x div Russ. engl. 952 B Ene, Le 7A, Se: Sllenk, 79, Des, Met, Sproz, 584+ 24 proz. 30%, 315, 305, Mer, 164, 4 ex div. Peru 162.

Antwerpen, 30. Juni. Durch höhere Nati, is sind auch belg. Fonds gestiegen, P M f O 25 proz. 34, 335. Span, Fonds verlassen. 3prozent. ‘inl. 163 i: coup. Ard, 85 nominell, : E

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Markt- Berichte. Berliner Getraidebericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen 45—49 Rthlr,

schreiben zu überreichen und unter Hinweisung auf die zwischen beiden „wesentlich adajiár sf und constitutionellen Mächten ‘“ bestehenden engen Verbindungen auf das huldvollste von ihr empfangen zu werden. Der Befehlshaber der spauischen Fregatte „Cristina““, welche si im Hafen von Puerto Cabello befand, erhielt von dem spanischen Geschäftsträger Befehl, nah la Guaira zu segeln, um von der Re- ierung von Venezuela Genugthuung wegen Erbrehung der amtlichen panischen Korrespondenz zu verlangen. Am 18, März kam die Fre- gatte in la Guaira an und erhielt sogleih die vollständigste Genug= thuung, indem die Regierung von Venezuela die Behörden, welche der begangenen Verleßung des Briefgeheimnisses verdächtig waren, abseßen ließ. (Heraldo.)

üönigliche Schauspiele.

Mittwoch, 5. Juli, Jm Opernhause. 106te Schauspielhaus= Abonnements-Vorstellung. Zum erstenmale: Julius Cäsar, Trauer- spiel in 6 Aufzügen, von Shakespeare, nah A. W, von Slegel's Ueberscßung. Anfang 6 Uhr. L

Zu dieser Vorstellung werden Villets zu folgenden Schau- spielhaus-Preisen verkauft : / i i

Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr., ein Billet in den Logen und im Balkon

des ersten Ranges 1 Rthlr,, ein Billet im Parterre, in den Lo en und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr., ein Billet im Amphi-

theater 7% Sgr. 2c. Donnerstag, 6. Juli. Jm Schauspielhause. 107te Abonnements- Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Graf Waldemar, Schau=-

spiel in 5 Abth., von G. Freitag.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags Abends | Nach emmaliger

1848. Morgens Beobachtong.

3, Juli. 6 Ubr.' 2 Ubr. 10 Ubr.

Luftdruck 336,72" Par.|336,66‘’’Par.|336,81’’’Par. |Quellwärme 7,9° R,

Luftwärme +9,0° R.|+16,2° R| + 11,3° R. |Flusswärme 15,3° R,

Thaupunkt -+ 5,7° R. +11,8° R! + 6,8? R. Bodenwärme

Daunslsättigung - 76 pCct. 68 pCt. 69 pct. Ausdünstung

Wetter beiter. bezogen balbheiter, |Niederschlag 0,041“/Rh. SW. S W. S W,. Wärmewechsel -- 163*

Wolkenzug. - - - i SW. | -+ 9,0 °

Tagesmittel : 336,73‘’ Par... + 12,1? R... + 0 M: T0 pCt. SWy,

Rörse vom 4. Juli.

Eisenbahn- Actien.

ag.

Rein-Ertra 1847.

Sslamm - Aclien. Kapital.

r S S A Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. Tages Cours in der dazu bestimmten Rubrik ansegefülli. Die mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Börsen-Zins- Rechnung.

Priorilälts - Actien. apilal.

Tages - Cours.

Zinssuss.

Sämmiliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung a 100 pCt. amortis.

80 bz. u. B.

M4 n D757 G

Berl. Anhalt Lit. A B. | 3,500,000 do. Hamburg 8,000,000 do. Stettin -Starg.. | 4,824,000 do. Potsd.-Magd.…. | 4,000,000

Magd.-Halberstadt .. | 1,700,000 do. Leipziger 2,300,000

Halle-Thüringer 9,000,000 |

Cöln - Minden... | 13,000,000 C0. Aachen .....---. | 4,500,000

Bonn - Cöln 1,151,200

Düsseld. Elberfeld .… | 1,527,060

Steele - Vohwinkel... | 1,100,000 |

Niedersch]. Märkisch. | 10,000,000

do. Zweigbahn | 1,500,000

ObersCN!. I A. 1420700

o B 2000

Cosel - Oderberg 1,200,000 |

Breslau - Freiburg .…. ! 1,700,000

Krakau - Oberschl.... 1,509,000

Berg. -Märk, ....….... 4,000,000 Quillungs - Bogen.

Berl. Anhalt. Lit: B.

Stargard -Posen

Brieg -Neisse i...

Magdeb.-Wittenb.... 4,500,000 60

Aachen-Mäastricht .…. | 2,750,000 30

Thür. Verbind.-Bahn 5,600,000 20

Ausl. Quitlungsbog.

Ludw.-Bexbach 24 F1. | 8,525,0C0 | 4 | 90 Pesther.. ...:..26F1].-:} {8,0600000 |: 4:1 80

Friedr. Wilh.-Nordb. 41-05] G47 a & ha, u, B.

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42 bz. u. G.

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O p v f e ck 1)

455 G. 675 a 3

4( B.

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Do ia a m dm G A

h E bis p np Rd _- A

pl 2,500,000 4 | 60 5,000,000 80 1,100,000 | 4 | 90

: 8,000,000 |

Schluss - Course von Cöln - Minden 67! G.

Roggen loco 25- 99 Rthlr. P dug. -255—253 Riblr. » Sept¿Okt. 26;—26 Rthl{r. Hafer 48/52 psd. 16—18 Rthlr. Gerste 21—25 Rthlr. Rapps ohue Umsat. Rübsen do, NUbol loco 9) Riblr. bez. u, G. » Qa A Mle, O. ». Set Wi, 107. Nth[r, G, » Oft. /Nov. 105 Rthlr. Spiritus loco 16{—16 Rthlr.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 3. Juli. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. z kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf.5 Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf. P Wasser: Weizen 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. ; Rog- gen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auh 22 Sgr. 6 Pf. Sonnabend, den 1. Juli. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr.; der Cent=- ner Heu 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.

Stettin, 3, Juli, Das Wetter neigt heute wieder zum Bes- sern und scheint , bei einem sehr gestiegenen Barometer, der Regen, einstweilen aufgehört zu haben, in Folge dessen die Speculationsfrage für Getraide wieder nachgelassen hat. i 4

Weizen is fortwährend sehr wenig zu haben und bleibt fest, 124—129 /130pfd. (85/86—90 /91pfo. pr. Schfl.) gelber auf 43 a 48 Rthlr, gehalten, 42—416 Rthlr. bei kleineren Partieen bezahlt. Roggen dagegen i} merklich flauer, in loco {were Waare von 86 ——88pfd. pr. Schfl. gegen Ende voriger Woche 27 28 Rthlr. be= zahlt, seitdem 84pfd, wieder zu 25 Rthlr. gekauft, heute noh 26 a 28 Rthlr. nah Qualität und Gewicht gefordert, dieser Preis aber niht zu machen, pr. Sept, /Okt. bis 275 Rthlr. bezahlt und dazu zu haben. Gerste, große angenblicklih wieder nicht am Markt, für fleine 19 a 20 Rthlr gefordert. Hafer nah Qualität 14 a 16:4 Rthlr. Erbsen=-, Koh= 31 a 35 Rthlr., ohne Umsatz.

Samen. Winter - Rübsen 50 a 51 Rthlr. bei kleinen Par- tieen bezahlt, am Landmarkt aus Produzenten- Händen bei Kleinig- feiten 49 a 51 Rihlr. Auf Lieferung würden die leßtgemeldeten Preise für Winter-Rapps wohl noch zu machen sein, pr. Juli 51 Rihlr., August 54 Rthlr., August /September 56 Rthlr.

Oelkuchen flau und ohne Käufer, Rapp - 1 Rthlr., Lein- 15 Rihlr. in beliebtesten Formen zu haben. ;

Spiritus flauer, aus erster Hand zur Stelle und gus zwei-

78% a 79 bz u. G. excl, Dir.

Berl.-Anhalt 1,411,800 do. Hambur 5,000,000 do. Potsd.-Magd... |2,367,200 do. do. .. 13,132,800

Magdeb.-Leipziger .… |1,758,000

Halle - Thüringer .….. 4,000,000

Cöln - Minden 3,674,500

Rhein. v. Staat gar... |1,492,800

do. 1. Priorität... |2,487,250 do. Stamm-Prior... |1,250,000

Düsseldorf-Elberseld. | 1,000,000

Niederschl. Märkisch. 4,175,009

do. do. 3,500,000 do. ITI. Serie. |2,300,000 do. Zweigbahn | 152,000 do. do. 148,000 Oberschlesische 1,276,600 Cosel - Oderberg 325.000

e ¿g Min V T e T

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Gt fa U R Jt N a fa n R

Ai

Steele - Vohwinkel... | 325,000

Breslau - Freiburg. . |/ 400,000| 4 |

Reinert. 1847.

|Börsen- ¡Zinsen.

Ausl. Stamm-Aclt.

Dresden-Görlitz .…... 6,000,000 Leipzig-Dresden 4,500,000 Chemnitz -Risa 3,000,000 Sächsisch-Bayerische |/6,000,000 Kiel - Altona Sp. / 2,050,000 Amsterd.-Rotterd. T1. 6,500,000 Mecklenburger Thlr. |/ 4,300,000

I H

|

Ai 1 vin Ma pf fn A l

von Preussischen Bank - Antheilen 77 bz.

: 7 7) s : De 7 7 E Q iche C *S- V erbesser », Staats - SC schei und ihre steigende Tendenz und erfuhren bei mässigem Umsatz mitunter eine wesentliche Cours-Verbesserung. Staats - Schuldscheine

ter Hand 225 —23 %, aus zweiter Hand mit Uebernahme von Fäs- sern zu 235 —% und zuleßt zu 24 % verkauft, ohne solche zu 29: 90. Rüböl neuerdings etwas höher bezahlt; in loco mit Fässern 95 Rthlr., pr. September /Ofktober 10% Rthlr. bezahlt, Leinöl 85 Rthlr. zu haben. Palmöl auf 135 Rthlr. gezalten,

Metalle. Zink auf 3% Rthlr., Roheisen, Schott. auf 15 Rthlr. gehalten, ohne Umsat.

Breslau, 3. Juli. Weizen, weißer 48, 52 bis 55 Sgr. z gelber 44, 48 bis 51 Sgr.

Roggen 28, 31 bis 34 Sgr.

Gerste 24, 26 bis 28 Sgr.

Hafer 418, 19 bis 202 Sar.

Rapps 56 bis 58 Sgr. für baldige Lieferungen beza)lt. Pro Juli und August wurde nichts angeboten, 62 bis 63 Sgr. würde zu machen sein.

Winter-Rips 54 bis 55 Sgr. bez,

Spiritus 85 bez. u, Br.

Rüböl 95 Brief.

Zink auf 35 gehalten, Z!1; Gld. ;

Der Begehr aller Getraide- Arten is auch heute gut geblieben, weshalb Preise neuerdings höher gingen, besoude1s lebhaft gefragt war Weizen in Folge der englishen besseren Berichte.

London, 30. Juni. Die Zufuhren von Hafer uud Gerste bleiben gut, von anderem Getraide gering. Jun englishem und Ost- sce -= Weizen keine Veränderungz dagegen fand ciu guts Geschäft in Weizen vom Schwarzen Meere statt, und Preise ßellten sich dig für 1 Sh. p. Qr. höher. Eine bedeutende Quautität Odessa- wur / verkauft zu 37 Sh. Ju den Preisen von Gerste, Bohnen I Erbsen keine Veränderung. Hafer fest, aber das Geschäft ist nih bedeutend. Mehl wie zuleßt notirt,

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Eisenbahu - Verkehr.

Berlin-Stettiner Eisenbahn. E Die Frequenz in der Woche vom 25, Juni bis inkl. 1, Juli 1848

auf der Hauptbahn 5236 Personen.

Mit der heutigen Nummer des Staats-An- zeigers E Bogen 63 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung, Anträge ent- haltend, ausgegeben.

Druck und Verlag der Deckershen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei. Beilage

ich. Wi V ou f sSlan:k,

Oesterreich. Wien. Bericht der Hof «Commissaire über die Exsiani

gts (Schluß.) jaire über die Ereignisse A usland.

Schweiz. Tagsaßung. Postwesen, Abreise Luvini's von Mailand Graubündtener Gräuzbewachung. Die Gränzzollhäuser, Münz- regal, Maß und Gewicht, Pulverregal. Bundes-Ausgaben 7 Bestand der Bundeskasse. Schluß der Berathung des Bundesprojekts Zusaß-Anträge. Eidgenössishe Hochschule, Definitive Redaction und Annahme der Verfassung. Neuenburg. Beseßung der Präfek- turen, Aufhebung der Akademie, h :

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Desterreich. Wien, 30, Juni, Schluß des im vorgestrigen Dlaute des Preuß, Staats-Anzeigers abgebrochenen Berichts er Dof-Commissaire Graf Mensdorff und Klezansky über die prager Ereignisse im Monat Junt 1848 an den Minister des Junern : i „Am 44. Zuni um die sechste Morgenstunde trafen die Hof-Commissaire in Prag ein, Als sie vach ihren offiziellen Besuchen bei dem Kommandi- renden und bei dem Gubernial - Präsidenten auf dem Altstädter Rathhause Mone / wurden sie dort vor Allem gebeten, dahin zu wirken, daß Fürst --Ograß vom General - Kommando in Böhmen entfernt, daß dieses g “prieie-M Sig Graz peren Kommatdirenden, nämlich von dem General E E S ensdotff, übernommen, und daß das Militair, wiederholte eine D einilaiicn: aud: ed D LCgezogen werden. Dieselbe Bitte meister Dr. Wanka stand, in eino, (ei, an deren Spie der Bürger- 2 On ange D, Un einer scriftlihen Eingabe, dann eine zweite Sep Io: auaetuhrt von D, Brauner, Die Devutitten licßen den von den Hos-Commissairen geschilderten ritterlichen Vorzügen des Fürsten Win- nit abzubringen, Ter Gunst Wn aren Jedoch von der Meinung t d O S OLIQUAP geuore der renctsoianen Var- 0 wichtigen Rücksichten für das Wohl der Hauptstadt und des Landes, welche sich an die Petitionen fénüpften , bestimmten die Hof - Kom- mission, ihren Beschluß über diese Petitionen. erst am folc ddelt Täae zu sassen und den Petenten bekannt zu machen, zumal der 14 N iat bne Sb rungen der öffentlichen Ruhe vorüberging und die Militcï dt in ihrer bis dahin errungenen Stellung geblieben ift, ean IUME „Die weitere Erstürmung der Barrikaden auf der Alistadt hätte in den engen Gassen die Truppen einem zu ungleichen, blutigen Kampfe aus eseutz deshalb wurde in der Nacht vom 14, auf den 15. Zuni das Militate Mis der Alt- und Neustadt insgesammt zurückgezogen, mit demselben unterhalb der Stadt auf das linke Moldau-Ufer über ¡c)eßt, von da aufden Hradschin gezogen und die Kleinseite in der Art beseßt, daß die Truppenmacht eine eb f L E90 ; A ay | | feste Stel- lung einnahm, jeden Angriff von Seiten ter Aufrührer in der Alt- und Neustadt leicht abschlagen und diese Stadttheile beschicßen fori ti

„Naum war diese Stellung bezogen, als von dem jenseitigen Ufer auf mehreren Punkten gegen das Militaÿ geschossen wurde, Diesen Angriffen ist durch Kanonenfeuer geantwortet worden. R al

C S g ; 4 ee a ' e stadt Cir A es an Da Amen AeI WEOTereN Thürmen der Alt- beiderseits eingestellt worden w f 198 N [n Folge dessen das Feuer ordneten der Stadt in die a6 ai Fi vUrgermeisier mit einigen Abge- brsiatnb- un: ite Ber mttfelüi Wee Burg und bat die Hof- Comniissaire des Beschießens geschüßt, u S bas us Het Bur Ver CoNen Name das General - Kommando Gu Ra „Herstellung der Ruhe und Ordnung Grafen Mensdorf em Fursten Windischgräß abgenommen und dem 1 el ff übertragen werde,

M Gnu N OtRieR Lersprachen sich zwar von der Gewährung ubt 1 faffen Lee E gewünschten Crfolgz um aber kein Mittel unver- enifchios sich ür T abetaia örleden im Vaterlande wieder herzustellen, R n SLLE, !) l TOINdUThgräp, zu dem |chwersten Vpser seines ritterlichen O B e N von seinem, 19m treu ergebenen, tapferen Heere zu trennen Graf Menovene igen! T ienstposteu in die Hande Sr, Majestät niederzulegen. übernehmen, leß fich herbei, das General - Kommando provisorisch zu chung vom 15 Sud Dele lvuxdent nun in einer schriftlichen Kundma- J 2 * Zunt den Stadt-Abgeordneten in Erledigung ihrer Petitío- nen bekannt gemacht, und dieselben kehrten damit beiläufig um 2— 3 Uhr Mittags auf die Altstadt zurü,

„Die von der Hof-Kommission erlassene Kundmachung lautete wörtlich : 11,1-Se. Durchlaucht der kommandirende General Fürst Windischgräß haben sich entschlossen, den bisher bekleideten Dienstposten in die Hände Sr. Majestät niederzulegen, Der mitgesertigte General der Kavallerie, Graf Mensdorff, übernimmt provisorisch die Leitung des General - Kommando's in Böhmen, Das Militair wird in der Hauptstadt Prag in dem Maße einrücken gemacht, als die bestehenden Barrikaden werden beseitigt werden. Für die unver- zögerte Wegräumung der Barrikaden wird die Stadt Sorge tragen. Den Patrouillendienst haben von nun an das Militair und die National-Garde gemeinschaftlich zu versehen. Wir hoffen, daß die sämmtlichen Bewohner Prags mit allem Eifer redlich mitwirken werden, die gestörte Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, das wecselseitige Vertrauen und das gute Einverneh- men zwischen dem Militair und der Bürgerschaft zu erhalten und zu be-_ festigen und jede unbegründete Besorgniß einer Reaction gegen die von Sr. Majestät verliehenen constitationellen Freiheiten zu bekämpfen.“

„Einige Stunden später nach dieser Kundmachung erschien abermals eine Deputation von der Altstadt in der Königlichen Burg und ersuchte die Hof-Commissaire, sich auf die Altstadt zu begeben, um dadurh der Bcvöl- ferung einen wiederholten Beweis des Vertrguens und ein Zeugniß für die Wahrÿeit jener Kundmachung zu geben, Die Hof-Commissaire nahmen kei- nen Anstand, diesem Ansuchen zu entsprechen, zumal ihnen dadurch zugleich die Gelegenheit geboten wurde, sich durch eigene Anschauung zu überzeugen, ob und inwiefern die Kundmachung die gewünschte versöhnende Wir- fung hatte,

„Leider war die Ueberzeugung der Hof - Commissaire nicht eine ange- nehme, denn obschon seit der Kundmachung cin Zeitraum von mehreren Stunden verflossen ist, so war ven Seiten der Stadt keine Anstalt getroffen, die auf dem Wege von der Karlsbrücke bis zu dem altstädter Rathhause und dem General-Kommando errichteten Barrikaden, welche die Hof-Commissaire übersteigen mußten, wegzuräumen, im Gegentheile wurden die alten Barri- faden verstärkt und neue errichtet,

„Auf dem Rathhause hat man zwar die Hof- Commissaire freundlich

begrüßt, über das provisorische Kommando des Grafen Mensdorff Freude bezeugt, aber auch schon von neuen Petitionen gesprochen, und ein Techní- fer ertlärte die erlassene Kundmachung für eine ganz unvollständige Erledi- gung der überreichten Petition. (Zudem machten die Hof - Commissaire die Entdeckung, daß man sich in der Stadt bei der Verlgutbarang der Kundmachung darch den Dru einen Beisay erlaubte, der in der Original-Kundmachung der Hof-Commis- saire nicht begriffen war, und der in etner Fassung eben so unwahr, als für die Hof-Kommission und für die ehrenvolle Stellung dertapferen Truppen und ihrer Führer ganz unwürdig erschien. Der darüber am 16, Juni früh zur Rechtfertigung gezogene inger erklärte einhellig mit den Abgeordneten, die ihn be- gleiteten, daß der erwähnte Beisay auf einem Versehen beruhe, und daß man ihn öffentlich widerrufen wolle. Dieser Widerruf erfolgte wirklich durch eine gedruckte Kundmachung des Magistrats folgenden Jnhalts:

„Die gestrige Kundmachung, durch welche der Erlaß der hohen Hofs Kommission über die Bitten der Deputirten der Bürgerschaft, der Studen- ten und der National - Garde bekannt gemacht wurde, veranlaßt die zwei« L Auslegung, als wenn Abschließung einer Capitulation von Seiten des Kaiserlichen Militairs bewerkstelligt werden sollte. Diesem möglichen Irrthume zu begegnen, erklären die Gesertigten, daß nicht das löbliche Kai- serliche Militair, sondern die Bürgerschaft um Capitulation gebeten, uud die- ser Ausdruck daher, wie er in jener Kundmachung steht, nur von der Stadt

345

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger

Mittwoch den 5. Jul.

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verstanden sein kann, indem in Folge der Bitten der Bürgerschaft die kund- gemachten Bedingungen herabgelangt sind.

Prag, am 16. Juni 1848.

Der Bürgermeister und das Stadtverordueten-Kollegium, Dr. Wenzel Wanka, : j prov. Bürgermeister.“

„Noch bevor der Bürgermeister bei der Hof - Kommission persönlich er- schienen war, kamen zwei andere Deputirte aus Prag und übergaben dem Grafen Mensdorf ein Schreiben des Bürgermeisters, worin ausdrüdcklich bemerkt wurde, daß in Prag der Unwille und das Mißtrauen noch nicht gelegt sei, und daß man das Gräßlichste befürchten müsse, wenn nicht glle Mittel angewendet werden, die Bevölkerung von einer aufrichtigen Hand- lungsweise zu überzeugen, : E : f

„Bon gegentheiligen Garantieen der Stadt war keine Erwähnung. Kurz nach dieser Cingabe trat eine Deputation von dén Bewohnern der Kleinseite mit einem schriftlichen Gesuche um Aufrechthaltung der eingelei- teten militairischen Maßregel auf. E

„În der Zwischenzeit kam den Hof -Commissairen die Kunde zu, daß die Ungeduld und Mißstimmung der auf dem linken Moldau-Ufer dislocir- ten Truppen immer stärker werde, und daß diese cinen bedenklichen Grad erreichen fönnte, wenn Fürst Windischgräß das Kommando niederlegen sollte, Jn Erwägung dieser großen Gefahr und in Ermangelung aller Garantieen von Seiten der Stadt für den Vollzug der von dex Hof-Kom- mission festgeseßten Bedingungen hat diese beschloßen , ihre amtliche Wirk- samkeit aufzugeben und den Fürsten Windischgräg anzugehen , die Leitung des General-Kommando's wieder zu übernehmen, : :

„Fürst Windischgräß übernahm das Kommando, und erließ im Ein- vernehmen mit dem Gubernial - Präsidenten Grafen Leo Thun folgende Kundmachung : /

„Am 12ten d. M, Abends sind die militairischen Operationen gegen die in Aufruhr befindliche Stadt eingestellt, und es is als Bedingung des Friedens nebst der Freilassung des Gubernial-Präsidenten Grafen Leo Thun festgeset worden, daß die Barrikaden in der Stadt weggeräumt werden “Die Alt- und Neustadt hat diese Bedingung nicht erfüllt; um nicht durch einen er- neuerten Straßenkampf das Blutbad fortzuseßen, ist die Garnison vorgestern Abends abgezogen und hat ihre dermalige Stellung eingenommen, Kaum war dies bewirkt worden, als vom rechten Moldau-Ufer gefeuert wurde. Mit den Angriffen auf die Besazung der Kleinseite wurde den ganzen Tag über hartnäckig fortgefahren, weshalb au diese zu ihrer Vertheidigung das Feuer erwiedern mußte, Auf den Wunsch wiederholter Deputationen hat die hier anwesende Hof-Kommission noch einen Versuch gemacht, im Wege der Unterhandlung die Ordnung wieder herzustellen, Auch dieser Wunsch blieb jedoch erfolglos. Die Barrikaden wurden nicht geräumt, die Stadt stellte keine Art von Bürgschaft fär Wiederherstellung der Ordnung, und es wurden sogar Versuche gemacht, auch die Kleinseite wieder aufzuwiegeln, Die Kaiserliche Hof-Kommission hat daher ihre Amtshandlungen beendigt und den Fürsten von Windischgräg angegangen, das Kommando wieder zu übernehmen und militgirishe Maßregeln mit aller Energie in Anwendung zu bringen, Von Unterhandlungen i unter diesen Umständen keine Nede mehr, Die Alt- und Neustadt hat sih daher unbe- dingt zu ergeben, die Barrikaden abzuräumen, die am Podskal neu errichtete Floßbrücke abzubrechen und alle vorhandeneu Waffen auszuliefern, Die Zu- sicherung, daß solches geschehen werde, hat bis 12 Uhr Mittags unter Stel- lung nachstehender Geißeln zu erfolgen. (Hier folgen die Namen.) Sollte dieser Aufforderung nicht entsprochen werden, so erübrigt der Regierung nichts mehr, als die Stadt durch Beschießung zur Unterwerfung zu zivingen, Das Wurfgeschüb is aufgefahren, mit der Beschießung wird jedoch bis morgen Mittags noch gewartet werden. Bis dahin wird nur insosern geschossen wer- den, als die Garnison durch Angriffe zur Vertheidigung genöthigt werden sollte und als erforderlich sein wird, um die Floßbrücke am Podfkal zu zerstören,

Gegeben auf dem prager Schlosse, den 16. Juni 1848.“

„Kaum war diese Kundmachung veröffentlicht, als gegen Abend am 16, Juni abermals eine Deputation von Frauen und Männern aus der Stadt bei den Landes - Autoritäten und bei den Hof - Commissairen erschienen ist, mit der Bitte: es möge Alles bei der Kundmachung der Hof - Kommission vom 15, Juni verbleiben.

„Während dessen wurde von der Altstadt wieder auf die Militair - Be- saßung der Kleinseite geschossen. Das Militair erwiederte mit Kleingewehr- feuer und mit Kanonen, wobei die hölzernen Mühlen an der Moldau ober-

halb der Ka:lsbrücke, durch eine Granatfugel in Brand gesteckt, mit dem daran ftehenden Wasserthurm abgebrannt sind. Auch wurden zwei Bomben

- (ohne Zündstoff) in die Stadt geworfen, welche in der Luft zerplaßten,

Am 17. Juni Morgens erschienen bei den Landes-Autoritäten und bei der Hof-Kommission abermals Deputationen, Eine von der Altstadt Prag, bei welcher sih einige der angesehensten Bürger Niden, und eine aus dem bunzlauer und bidschower Kreise, welche instan* baten, die Hof-Kommis- sion möge nochmal sich auf die Altstadt begeb:.. und die Herstellung der Ruhe und Ordnung im gütlihen Wege vermitteln. Die Hof - Commissaire ließen sih dazu im Einvernehmen mit dem Komtücandirenden und dem Gu- bernial-Präsidenten herbei und bemühten sich mehrere Stunden hindurch, die Annahme und Erfüllung der von den Landes-Autoritäten vorgezeichne- ten Bedingungen zu bewirken, Jm Wesentlichen ist ihnen das Vorhaben gelungen, Mit der Wegräumung der Barrikaden und mit der Abgabe der Waffen an den Magistrat wurde ernstlich fortgefahren.

„Was die Landes-Autoritäten an den protokollarisch niedergeshriebenen Erklärungen der Stadt ungenügend fanden, haben sie einer am 17. Juni Abends mit den Erklärungen erschienenen Deputätion mündlich bedeutet.

¡Bei dieser Gelegenheit ist die Stellung der verlangten Geißeln der Stadt erlassen worden.

„Nach der am 18, Juni Morgens erfolgten Abreise der Hof - Com- missaire nah Wien fanden die Landesbehörden Prag in dem von ihnen hon am 16, Juni verfügten Belagerungs - Zustande zu belassen und alle Verfügungen zu trefeu, welhe zur Durchführung der damit verbundenen Jurisdictions - Maßregeln erforderlich sind. Zu diesem Behufe wurde eine aus Kriminal- und Auditoriats -Beamten zusammengeseßte Kommission ge- bildet und derselben das Verfahren gegen diejenigen zugewiesen, welche sich eines Verbrechens oder Vergehens gegen die allgemeine Sicherheit oder gegen die Militairmacht schuldig machen. :

„Duxch diese am 18. Juni kundgemachte Verfügung kam es von dem auf Anordnung der Hof-Kommission am 17, Juni von dem Magistrate eingeleiteten standrehtlihen Verfahren wieder ab, welches Vexfahren gegen diejenigen Personen statifinten sollte, die, ohne zu irgend einer Abtheilung der Nationalgarde zu gehören, mithin unbefugt mit einem geladenen Feuer- gewehre auf der Gasse und insbesondere an dem reten Moldau - Ufer der Militair-Besazung gegenüber betreten würden,

Wien, am 25. Juni 1848,

Mensdorff, Klezansk»9, G, d. C. K. K. Hofrath,

Ausland.

Spela, Tagsaßung. (Eidg. Ztg.) Sihung vom 21. Juni. Nachdem das Protokoll genehmigt und Tessin noch durch einen Antrag der Eidgenossenschaft die Verpflichtung zum Aufauf der Kantonal - Zollhäuser übertragen will, is an der Tagesordnung der Artikel 33 der Neuner-Kommission, Ceutralisation des Postwesens, dessen hauptsächlihste Abänderungen vom Entwurfe darin bestehen, daß die Tarife im ganzen Gebiete der Eidgenossenschaft nah den leichen möglich billigen Grundsäßen bestimmt werden sollen, die nverlebbarkeit des Postgeheimnisses gewährleistet und die Entschädi- gung auf sährlih drei Viertel der Durchshuittssumme des reinen Er= rages in den drei Jahren 1844—1846 festgeseßt wird. Wie zu erwarten war, verursachte der Artikel eine warme und

verfohten, A ppenzell A, Rh. machte für seinen Kanton ebenfalls Anspruch auf Entschädigung, obschon er „unmittelbar“ nichts von einem Postregal beziehe, weil das Post= und Botenwesen ein Attri= but der Gemeinde-Souverainetät sei, Indessen sei dasselbe bei der industriellen Thätigkeit, die bekanntlich im Kanton Appenzell herrsche, gar nícht unbedeutend, was fich {on aus den schönen Anerbietungen St. Gallens für die Abtretung des Postwesens von Appenzell ergebe, welches auch dermalen noch nur an drei Gemeinden eine fährlihe Entschädigung von 1800 Gulten für Abtretung ihres Botendienstes bezahle. Au habe Appenzell Vieles für das Straßenwesen geleistet, ohne zu indirekten Steuein, Konsumo=Gebühren und dergleichen seine Zuflucht zu nehmen, meistens seien sie aus Gemeinde- und Privat= mitteln hergestellt worden. St, Gallen lies auch Appenzell alle Gerechtigkeit widerfahren, indem es das Angebrahte bestätigte und einen Antrag stellte, ver auch Appenzell F. Rh. und A. Rh. von einer Entschädigung für das Postwesen niht ausschließt, welcher Antrag denn auch bei der Abstimmung eine Mehrheit erhält. Baselstadt zeigte sich für eine Centralisation des Postwesens am wenigsten geneigt und wollte eine solche auf dem Konkordatswege eiwa zu erzielen suchen und dem Bunde nur ein Aufsichtsrecht géstat= ten. (s befürchtet eine Büreaukratie und eine Verwaltung, weiche gerade für Erleichterungen des gewerbetreibenden Publikums 2c. we= mger rüdsihtsvoll sein dürfte, als die Kanktonal -= Verwaltungen. Es hebt die bedeutenden Post-Einnahmen Basels, die sih in wenig Jah= ren von 50,0090 auf 100,000 Fr. vermehrt hätten, so wie die bedeu= tende Summe (100,000 Fr. jährlich) hervor, welche die dortige Kaufmannschaft an das Postwesen beitrage, was also den zehnten Theil der Post - Einnahnen im aufgestelllen Bundes - Budget aus-= mache. Jedenfalls will Basel eine vollständige Entschädigung, da= gegen dann das Postmaterial uneutgeltlich abtreten, Mehrsci= tig wird auh über die hohen Brieftarife geklagt, wonach ein Brief in der Schweiz mehr koste, als einer aus Algier, und teshalb eine Bestimmung gewünscht : die Aufstellung eincs Maximums. Waadt \hilderte dagegen die Kostbarkeit des Postweseus durch den Unterhalt der Straßen u. \. w., daher man zu Gunsten blos einer, wenn auch großen Klasse doch in Erleichterungen nicht zu weit gehen fönne, in= dem die übrige Bevölkerung weniger Vortheil davon genieße, daher ihnen auch nicht zugemuthet werden fönne, deshalb mebr Steuern zahlen zu müssen. Nicht weniger als 27 Ameudements kommen zur Abstimmung, worunter aber blos das oben erwähnte von St. Gallen mit Berücksichtigung Appenzells, dasjenige von Zürich, daß die Ent= schädigungen nah dem Verhältniß des durchs{chmttlichen Betrags des auf ihrem Postgebiete sich ergebenden Reinertrags der Jahre 1844 bis 1846 unter die Kantone vertheilt werden soll, jedoch foll diese Entschädigung die Durchschnitts-Summe nicht übersteigen, und ein drittes nah Analogie der Entschädigung beim Zollwesen, nämlich, daß dieselbe nur verabreiht wird, wenn Straßen und Brücken geh rig unterhalten werden, eine Mehrheit von 12 und 13 Stimmen er- halten, mit welchen Amendements dann“ auch endlich der Artikel selbst mit 147 Stimmen angenommen wird. Morgen, als hohem Fesitag der Katholiken (Frohnleihnamstag), is keine Sißung. . Sihung vom 23. Juni. Schwyz stimmt nachträglich zum Amendement von Genf, eine Bundes-Bestimmung zum Schuße des literarischen und artistishen Eigenthums aufzunehmen, Der Präsident (Funk) berichtet, daß Oberst Luvini durch Schreiben vom 20, Juni seine nahe Abreise vou Mailand anzeige, da er seine Mission als beendigt ansehe und der Vorort ihn auf sein Verlangen zurücberufen habe. Die Regierung von Graubüudten zeigt die Maßregeln

an, welche sie für die ihr von der Tagsaßung übertragene Gränzbe- wachung angeordnet habe. Sie habe noch ein Jnfanterie - Bataillon und eine Scharfschüßen-Compagnie, welche aber nächstens, da feine bedeutenden Besorgnisse obwalten, reduzirt werden sollen. Aus einem

beigelegten Berichte des Bataillons-Kommandantén Michel gehe her= vor, daß eiue, wiewohl unabsichtliche Gränz-Ueberschreitung durch einen mit Artillerie unterstübßten italienischen Vorposten stattgefunden habe, wobei er das Vergnügen gehabt hätte, eine Waadtländerin zu er=- bliden. Er habe gegen diese glücklicherweise von keinen weiteren Foige begleitete Gränzverleßung sogleich energish reklamirt. Tessius Antrag, daß der Bund die Zollhäuser der Kantone

ankaufen oder miethen solle, wird von Zürich dabin modifizirt und

mit 155 Stimmen angenommen, daß der Bund berechtigt sein

soll, Zollhäuser an der Schweizergränze zu übernehmen. Auch ein

fernerer Antrag von Tessin, daß die Lokal- Beamten der Post-

und Zoll=-=Verwaltung gus den Bürgern der betreffenden Kan=

tone genommen werden sollen, findet Anklang und wird mit 14 Stim-

men geneh migt, nahdem das Ameudement von Uri, den Kauto=

nen das Wahlreht oder Wahlvorschlagsrecht einzuräumen, in der

Minderheit geblieben. An der Tagesordnung ist die Berathung

des Artikel 34 des Bundes - Projektes (M ünzregal des Bundes)

welchen die Kommission unverändert läßt, und welcher auch, nah-

dem alle Anträge zu näheren Bestimmungen des Münzsußes nach

dem französischen System, Verbot des Papiergeldes 2c., verworfen

worden, einstimmig angenommen wird. Ärfifel 35 (gleiches Maß und Gewicht) wird mit einer Redactions=Verbesserung von Aargau und einem Amendement von Freiburg, welchs die Be- rücsihtigung der Grundsäße, welche im gegenwärtig noch in Recht bestehenden Maß= und Gewichts - Koukordat von 1835 festgesetzt sind, bezweckt genehmigt. Artikel 36 (Pulverregal) wird unverändert angenommen, Artikel 37 (Bundes-Ausgaben) wird nah einigen Bemerfungen hinsichtlich des Postwesens ebenfalls unverändert mit 21 Stimmen genehmigt, Artikel 38 (Bestand der Bundesfkasse) wird ohne Bemerkungen genehmigt und hiermit die Berathung des Bundes=Projektes geschlos#= sen, bis auf den Eingaug, worüber Redaktor K ern Auskunft er- theilt und auch glaubt, daß die Berathung über die definitive Redaction morgen ununterbrochen fortdauern könne. Dr. Kern schlägt eine neue Redaction durch Einschaltung der Worte: „die Eintraht, Kraft und Ehre der \chweizerischen Nation“ 2c. vor. Unterwalden, unterstüßt von Uri, Schwyz und Appen- zell J. Rh., will nit eine „Bundes = Verfassung, \ondern ei nen Bundes = Vertrag“, wogegen aber gerade De. Kern prote= stirt, denn man wolle nun einmal eine Verfassung und keinen Vertrag mehr. Genf will niht „im Namen des Allmächtigen“, soudern „mit Hülfe Gottes“ geseht wissen, womit Aargau über= einstimmt, da der Gesandte an diesem Ausdruck sich stößt, Indessen wird der Eingang mit der vorgeschlagenen Einschaltung genehmigt. Es fommen nun eine Reihe Aulabanteilee zur Berathung, nämlich : 1) Von Tessin: daß bei entstehenden Konflikten zwischen der Bun= desverfassung und den Kantonalverfassungen die erstere maßgebend sein solle; wird als überflüssig beseitigt. 2) Von Bern: Gewähr= leistung der gemischten Ehen, wobei eine Ordnungs - Motion von Zürich: daß, da dieser Antrag, als bereits behandelt und in Min= derheit geblieben, niht wieder zur Abstimmung gebracht werden solle, in Minderheit bleibt. Indessen findet der Antrag auch diesmal in

, welche bie ganze Sizung bis gegen 3 Uhr Nachmit- tags dauerte, Dartnäckig wurden die oershitbentk antons-Juteressen

der warnenden Stimme von Solothurn (mit Hinweisung auf die