1848 / 70 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

E n T L

deren Fortseßung. Der vormalige preuß, Mutums u persena s Nei g r p Bemerkungen über die rei-

Münzfi aciens. Herr Koner bestritt die in den Mémoires dm be wes Ee Petersbourg (deren drittes Heft vor- lag) enthaltene Köhnesche Annahme von Marcellusköpfen auf Münzen. Besonders anziehend war Herin Panofka?’s von einer Zeichnung beglei- tete Mitiheilung über eine zu -Neapel von ihm angekfaufte un- teritalienishe Vase, deren bildliche Darstellung die erste Scene aus des Aristophanes Fröschen unverkennbar vor Augen führt, Herr P. bemerkte, daß dies die erste Vase sei, welche von auf uns gekommenen griechischen Komödienscenen ein treues Bild dar- bietet, und wies zugleih nab, wie zwei andere Komödien - Vasen vor ihm (Mus. Blacas Pl. XXVI, und Cabin. Pourtalès PI. IX.) früher veröffentlicht, von Ottfr, Müller u. A. mit Unrecht als Scenen der Frösche des Aristophanes gedeutet wurden, zumal die darauf bezogenen Verse nicht die geringste Berechtigung dazu geben. Schließlich handelte ein reichhal- tiger Bericht des Dr. Braun in Rom über die troy der ungünstigen Zeit- Ercignisse bisher fortgeführte Thätigkeit des dortigen archäologischen Jnsti- tuts, wie auch über die wichtigen neuesten Entdeckungen des Herrn Cam- pana zu Câre, Enideckungen, durch welche dieser unermüdliche Alter- thumsforscher die Kenniniß etruskisher Gräber und Wandmalereien von neuem bereichert hat, Sehr eigenthümlich und für die Geschichte der Ma- lerei belehrend sind die dabei gefundenen, in die Gräberwand eingelassenen Thonplatten mit farbiger Malerei.

Von Neuigkeiten der archäologischen Literatur hatte 1) Herr Zahn das 19te und vorlegte Heft seiner „Ornamente aller klassischen Kunst - Epochen“ vorgezeigt, deren fünf Tafeln (mit Ausnahme von Taf. 93, Ornamente aus Monreale) auserlesene Verzierungen pompejanischer und herkulanischer Gebäude in bekannter sorgfältiger Farbenpracht enthalten, 2) Von Herrn Leemans zu Leiden waren Abbildung und Erläuterung eines anziehen- den Vasenbildes eingesandt, welches eine von der Siegesgöttin bekrönte Uebung im Flötenspiel darstellt (Het Muzijk - Examen, Utrecht 1847, 4.) Auch war 3) die Ankündigung einer von J. Sabatier zu St. Peters- burg vorbereiteten „Iconographie d’une collection choisie de 35000 médailles romaines , byzantines et celtibériennes’’ vorgelegt. Das Werk, für dessen Wichtigkeit bei gewissenhafter Ausführung sein Jnhalt hinlänglich spricht, soll 16 20 Lieferungen, jede mit 10 Münzplatten, enthalten und 60 Silber-Rubel kosten.

ttigl. General-Konsul Geb.

Eifenbahn - Verkehr. Köln-Mindener Eisenbahn.

Bericht über das Betriebsjahr 1847 und General- Uebersiht der Einnahmen und Ausgaben für den Bau der Bahn pro August 1843 bis 16. Juni 1848,

Bei der Beurtheilung der im Nachstehenden mitgetheilten Re- sultate des Betriebes im Jahre 1847 ist niht außer Acht zu lassen, daß es sih niht von einer vollständigen Exploitation der ganzen Bahn, sondern von einer stückweisen Benußung handelt, welche h zupt- sächlich nur dem lokalen Verkehrs-Bedürfnisse zu entsprechen berufen sein konnte. Vom 1. Januar bis 14. Mai wurde nur die 84 Meilen lange Strecke von Deuß bis Duisburg, vom 15. Mai bis 14, Of=- tober die 20 Meilen lange Strecke von Deuß bis Hamm, und erst vom 15, Oktober ab die ganze Bahn bis Minden befahren.

a) Personenverkehr. Jn dem Zeitraum vom 1. Januar bis 14. Mai (Bahnstrecke Deut - Duisburg, 8,4 Meilen) wurden beför= dert: 217,6155 Personen und dafür eingenommen 58,659 Rthlr. 9 Pf. z es fuhren in der I. Wagenkla}se: 1999 Personen oder 0,92 %, Ein- nahme 2129 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf. oder 3,63 %3 1], Klasse: 20,142 Personen oder 9,26 %, Einnahme 13,095 Rthlr. 9 Sgr. oder 22,32 %z UI. Klasse: 64,405 Personen oder 29,59 %z [V. Klasse: 131,0695 Personen oder 60,23 %, Einnahme 18,698 Rthlr. 12 Sgr. oder -31,88 %z durchschuittlich hat jede Person 8 Sgr. 1 Pf, rechnet man jedoch die Neben = Erträgnisse des Personen - Ver- kehrs mit 1766 Rthlr. 28 Sgr. zu der Personen - Einnahme hinzu, so hat jede Person durhschnittlich 8 Sgr. 4 Pf. ein- gebraht, Jn dem Zeitraum vom 15. Mai bis 14, Oktober (Bahnstrecke Deuß bis Hamm, 20 Meilen) wurden befördert : 559,996 Pers. mit einer Einnahme von 185,754 Rthlrn. 10 Sgr. ; es fuhren in I. Klasse 62475 Personen oder 1,11 %, Einnahme : 11,007 Rthlr. 7 Sgr. 3 Pf. oder 5,93 %z 11. Klasse 60,5704 Pers. oder 10,81 %, Einnahme : 53,185 Rthlr. 9 Sgr. oder 28,63 %z III. Klasse 146,578 Pers. oder 26,17 %, Einnahme : 71,661 Rthlr. 10 Sgr. 9 Pf. oder 38,58 %;z 1V. Klasse 346,600 Pers. oder 61,91 %,

382

durhschnittlich eingebraht 9 Sgr. 11 Pf., mit Hinzurechnung der Nebenerträgnisse von 11,839 Rthlrn. 27 Sgr. 6 Pf. aber 10 Sgr. 7 Pf. Jn dem Zeitraum vom 15. Oktober bis 31. Dezember (ganze Bahn von Deuß bis Minden, 34,87 Meilen) wurden befördert]: 286,485 Personen mit einer Einnahme von 110,543 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf.; es fuhren [. Klasse 3,0805 Personen oder 1,08 pCt. Ein=- nahme: 7682 Rthlr. 25 Sgr. oder 6,95 pCt.; Il. Klasse 29,291 Personen oder 10,23 pCt., Einnahme 32,691 Rthlr. 22 Sar. 6 Pf. oder 29,57 pCt.z IIl. Klasse 73,744 Personen oder 25,76 pCt., Einnahme 40,695 Rthlr. 26 Sgr. oder 36,82 pCt.; IV. Klasse 180,1223 Personen oder 62,93 pCt., Einnahme 29,473 Rthlr. 16 Sgr. oder 26,66 pCt.z es brachte jede Person ein 11 Sgr. 7 Pf., mit Hinzurechnung der Nebenerträge 12 Sgr. 7 Pf. Es wurden sonach im ganzen Jahre 1847 befördert 1,063,8495 Personen für eine Einnahme von 354,957 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf. b) Güterverkehr. An Postgütern wurden im Ganzen befördert 1644 Ctr., welche eine Cinnahme von 534 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf. aufbrachten. An anderen Gü- tern wurden befördert 1,604,744 Ctr. für eineEinnahme von 185,451 Rthl. 9 Sgr. 4 Pf., und zwar vom 1. Januar bis 1. Juni 1847 (dem Tag der Eröffnung des Güterverkfehrs für die Strecke von Duisburg bis Hamm) 358,563 Ctr. mit Einnahme: 26,226 Rthlr. 11 Sgr. 11 Pf. ; vom 1. Juni bis 1. November (dem Tage der Eröffnung der Strecke Hamm Minden) 692,155 Ctr. mit Einnahme: 68,405 Rthlr, 17 Sgr. Z Pf.z; vom 1. November bis ult. Dezember 554,026 Ctr. mit Ein- nahme: 90,819 Rthlr. 10 Sgr. 2 Pf., zusammen wie oben, Von dem Gesammt - Güterverkehr fommen auf dic Köln -Mindener Bahn 1,539,053 Ctr. mit 179,493 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.z; die Brutto= Einnahme pro Centner betrug 3 Sgr. 6 Pf. und auf den direkten Güterverkehr auf der Kölu - Mindener und Düsseldorf - Elberfelder Bahn 60,830 Ctr. Frachtgüter mit Einnahme 5723 Rthlr. 10 Sgr. und 4861 Ctr. Rohprodukte mit Einnahme 234 Rthlr. 10 Sgr. 7 Pr. , die Brutto - Einnahme pro Centner betrug 2 Sgr. 9 Pf. An Vieh wurden im Ganzen nur 956 St. transportirt, welche eine Einnahme von 458 Rthlrn. 12 Sgr. ergaben.

An Transport-Kräften waren im Dienst 23 Lokomotiven, 91 Per- sonen- und 650 Güter=, Vieh=- 2. Wagenz die Lokomotiven haben im ganzen Jahre 60,364 Nußmeilen, die Personen- und Gepäd= Wagen 282,751 und die Pferde-, Equipagen=, Vieh- und Güter- Wagen 270,808 Meilen durchlaufen. Die Kosten der Transport- Kräfte betragen pro Nutmeile (inkl, für Reparaturen, Verschleiß der Lokomotiven und Tender und Zinsen à 5% von den Lokomotiven und Tendern) 1 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf.

Das Betriebs- Resultat des Jahres 1847 stellt si fol- gendermaßen: I. Einnahme. a) Für Personen: 354,357 Rthlr. 10 Sgr. 9 Pf., b) Gepäck: 13,234 Rthlr. 10 Sgr. 7 Pf., c) Gü- ter : 185,451 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf., d) Hunde : 362 Rthlr. 19 Sgr., e) Vieh : 458 Rthlr. 12 Sgr, t) Equipagen: 8474 Rthlr. 19 Sgr, &) Pferde: 1085 Rthlr. 20 Sgr., h) an sonstigen Einnahmen: 20,628 Rtólr. 1 Sgr. 8 Pf., Summa aller Einnahmen: 584,292 Rthlr. 11 Sgr. 10 Pf. 11, Ausgaben: a) Bahn-Verwaltung : 90,950 Rthlr. 14 Sgr. 9 Pf. oder 37,5 pCt. der sämmtlichen Aus=- gaben u. 15,6 pCt. der Brutto=Einnahme z; b) Transport-Verwaltung : 150,694 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf., oder 62,0 pCt. der sämmtlichen Aus- gabe und 25,8 pCt. der Brutto - Einnahme, c) allgemeine Verwal= tung 1281 Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf. , oder 0,5 pCt. der sämmtlichen Ausgahen und 0,2 pCt. der Brutto - Einnahme. Summa aller Aus gaben: 242,926 Rthlr. 8 Sgr. 11 Sgr. Die Betriebs-Ausgaben und Einnahme des Jahres 1847 gegen einander balancirt, ergiebt sih ein Uebershuß von 341,366 Rthlr. 2 Sgr. 11 Pf., wonach die Gesammt=-Ausgaben für den Betrieb 41,6 pCt. der Brutto-Einnahme absorbirt haben, Bei der Bahnverwaltung sind die Kosten für die Strecke Duisburg, Hamm und Hamm=Minden mit überschläglich 26,000 Rthlr. für das Jahr 1847, eben so die Directionsfkosten, das Gehalt 2c. des Spezialdirektors mit 12,000 Rthlr. noch zu dem Bau- Fonds gerechnet. Rechnet man diese Beträge der Gesammt=-Ausgabe hinzu, so stellen sih leßtere auf 48,08 pCt. der Gesammt-Brutto=Einnahme des Jahres. Von dem obigen Ueberschusse von 341,366 Rthlr. 2 Sgr. 11 Pf. is dem Fonds für Erneuerungen der Schwellen, Schienen und Betriebsmittel cin Betrag von 60,000 Rthlr. überwiesen und der Rest mit 281,366 Rthlr. 2 Sgr. 11 Pf. auf den Baufonds verein- nahmt worden.

General - Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben für den | Bau der Köln =- Mindener Eisenbahn pro August 1843 bis 16. Juni

Einnahme 49,900 Rthlr. 13 Sgr. oder 26,86 %; es hat jede Person } 1848. a) Einnahme: 1) Aus dem Actien - Kapital: 12,939,500 |

Bekanntmachungen.

[226]

11627, 11888. 13051.

13992, 14872. 15890, 1/241, 18241, 19036. 19682,

14293. 14970. 16228. 1/201. 18264. 19068.

Nothwendiger Verkauf, Stadtgericht zu Berlin, den 1, März 1848,

Das der Wittwe Leist, Henriette Wilhelmine, geb. Wartenberg, gehörige, vor dem Neuen Königsthore Nr. 6 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 21. No. 147 B. pag, 433. verzeichnete Grundstück, gerichtlih abgeshäßt zu 8917 Thlr. 10 Sgr. 9 Pf., soll

am 30. September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[311] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 28, März 1848, Das hierselbst in der Langen Gasse Nr. 47 belegene, dem Aerbürger Carl Ludwig Christian Schley zuge- hörige, im Dppo eten Ul@e E 12, Nr, 210° vere zeichnete Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 17,291 ; Thlr. 28 Sgr. 7 Pf, oll e lite a ren geri am 28, Oftober 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Der dem Aufenthalt nach unbekanute Traugott Fe- dor Lautensack wird hierdurch öffentlich vorgeladen.

[433 b]

Oberschlesische Eisenbahn.

„Dei der heute in Gemäßheit der Be- stimmungen ver 68, 11, und 13, des

A Fg iinterm 11, August 1843 Allerhöchst be- few statigten Nachtrages zum Statute unse- SYrer Gesellschaft stattgehabten 2ten Ausloosung von 124 Stücken der an

[443 b]

Litt. B. sind folgende Nummern gezogen worden: Sau ald)

Nr. 73. 74. 75. : 1194, 1367. 1656. 3369, 3544. 3576.

76. 262. 656. 763, 834, 1160. | ez 1733. 1832, 1910, 1946, 3031, | T 3844, 3976. 4172. 4592, 4622. 4784. 5185. 5390. 5408. 5570, 5896, 5936. 6205. 6562. 6600, 6804. 6940. 7489, 7640. 7879, 7911. 8091. 8117. 8143, 8240. 8601, 9075. 9168, 9281. 9426. 9804. 9809, 9827, 10026. 10138. 10189, 10246,

10366, 10725, 10863, 10897, 10968, 11225, 11596,

expedirt werden.

14, und 28. Aug

4 43293. 4

14353. 15021. 16397; 17817 18274, 19103, 82, 19961, 20283,

Wir bringen dies mit dem Bemerken Kenntniß, daß die Auszahlung der Kapitals - Beträge zum Nennwerthe der gezogenen Actien vom 15, Dezem- ber d. J. ab gegen Aushändigung der Actien, nebst den für die Zeit vom 1. Januar 1849 ab ausgegebe- nen Zins-Coupons und Dividendenscheinen, bei der Kö- » » nigl. Regierungs - Hauptkasse in Breslau erfolgt. Der » » Betrag fehlender Zins-Coupons und Dividendenscheine wird vem Kapitals-Betrage in Abzug gebracht.

Wenn der Jnhaber einer ausgeloosten Actie dieselbe nebst den beizubringenden Zins-Coupons und Dividen- denscheinen nicht vom 15, Dezember d. J. ab innerhalb 5 Jahren abliefert oder für den Fall des Verlustes de- re tliche Mortifizirung nicht innerhalb dieses fünf- jährigen Zeitraums nachweist, so wird von uns, dem §. 15. des bezüglichen Statuten-Nachtrags entsprechend, das öffentliche Aufgebot der Actien nebst Coupons und Dividendenscheinen bei dem hiesigen Königl, Stadtge- richte nachgesucht, die Kosten des Verfahrens aus dem Kapitals-Betrage der Actien entnommen und der Ueber- 4 rest nach erfolgter Präklusion an die Pensions- und Un- : terstüßungs-Kasse der Gesellschafts-Beamten ausgezahlt Ê werden, Breslau, den 1, Juli 1848, i,

Der Verwaltungs-Rath der Oberschlesischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Das Perso

Privat-Jnteressenten überlassenen 20,570 Stamm-Actien / N Tagen, als Mittwochs inb Son; L abends, statt 2 Uhr bereits um 1 Uhr

SMittags von hier nah Swinemünde

-

Auch wird dasselbe außer jenen Tagen noch an fol- genden Tagen, als Montag den 17. und 31. Juli,

, jed 4 it- tags, von hier s Sn och erst um 2 Uhr Nachmit

346,996 Rthlr. 28 Sgr. 5 Pf., 4) Extraordinaria : Rthlr. 3 Sgr. 1 Pf. , Summe aller Einnahmen: Riblr. 1 Sgr. 6 Pf. b. Ausgaben: waltungs - Kosten: 13,827,882 Rthlr. 8 Sgr.

5 s Auschaffung des Materials: 1,891,663 Rthlr, F

14 Sgr. 7 P Sgr. 4 Pf.,

Sgr. 4 Pf.

Rthlr., 3) die Ueberschüsse aus dem Betriebe pro 1. Januar bis 16, Juni 1848: 259,341 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., 4) der aus der Staats- fasse empfangene Vorschuß : 129,000 Rthlr., Summa 486,216 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Die obige Mehrausgabe hiervon abgezogen, bleibt Bestand am 16. Juni 1848: 437,297 Rthlr. 12 Sar. 2 Pf., von diesem kom- men die Vorshuß-Zahlungen mit 216,781 Rthlr. 23 Sgr. 4 Pf. in Abzug, und beträgt demnach der baare Bestand 220,515 Rthlr. 18 Sgr. 10 Pf., welher sich mít Hinzurehnung 1) des Restes auf die vom Staate übernommenen Actien, abzüglih der Zinsen, von 32,500 Rthlr. und 2) der vorhandenen 3872 100 Rthlr, zum Course von 95% pCt. mit 368,808 Rthlr., zusam- men -von 401,308 Rthlr., auf die Summe von 621,823 Rthlr. 18 Sgr. 10 Pf. erhöht.

Berlin=Anhaltishe Eisenbahn.

Im Monat Juni c. betrug die Einnahme

im Personenverkehr - Güterverkehr

30,256 Rthlr, 12,195 - 7,751 Ripir. 241,338 - 353,789 Rihlr.

Einnahme bis ult. Mai c.

Summa

Marfkt- Berichte.

Mainz, 7. Juli. Weder im Getraide- noch ím Oelhandel ist seit meinem jüngsten Berichte eine erheblihe Preisveränderung elinge= treten, und die Umsätze beschränkten sich nur auf effektive Waare für den Konsumo. Wir notiren: Weizen 9 Fl. 40 Kr. a 9 Fl. 00-Kr. pr. 100 Kilogr., Korn 5 Fl., Gerste 42 Fl., Hafer 3% Fl. pr. Malter. Hülsenfrüchte stationair : Bohnen 102 sl., Linsen 10 Fl., Erbsen 9Fl. pr. Malter. Rüböl effektiv kostet 36 Rthlr., pr. Oktb. 365 Rthlr. In Rapps aus der neuen Aerndte wurde bereits Einiges O Oelmül= lern a 124 Fl. gekauft, doch scheint dieser Preis unseren Landleuten noch zu gering, da sie nicht gern dazu verfaufen und auf 13 Fl. be= stehen. Der bis jeßt zum Verkauf gekommene Rapps is anscheinend in qualitativer Hinsicht gut z da derselbe jedoch nicht trocken geärndtet wurde, so läßt sich vorerst noh kein sicheres Urtheil abgeben. Aus eben diesem Grunde dürfen sich die Müller mit dem Einkauf des Sagamens auch nicht sehr zu beeilen haben. Mohnöl ist neuerdings im Preise gestiegen und in reiner Qualität nicht unter 25 Rthlr. per 50 Kilogr. zu haben. Hessische Ludwigs - Eisenbahn - Actien bleiben a 77 bezahlt.

London, 7. Juli. Getraidemarkt, Die Zufuhren vom Jnlande waren gering, die vom Auslande, besonders von Hafer und Gerste, beträchtlih. Weizen wurde wenig verkauft, und Preise sind unverändert. Hafer und Gerste etwas niedriger,

Durch eine von Damen Berlins veranstaltete Lotterie i} die Summe von 1204 Rthlr. eingegangen. Diese Summe, zur Unter- stüßung der in hiesiger Provinz verwundeten und invalide geworde- nen Soldaten bestimmt, i} mir dur den Königl. Wirkl. Geheimen Kriegsrath Herrn Schmidt zugefertigt worden. Indem ich Namens meiner Kameraden Dank sage, bemerke ih noch, daß die reiche Gabe im Sinne der edlen Geberinnen gewissenhaft verwendet werden soll,

Posen, den 8. Juli 1848.

von Steinäer, General-Lieutenant und Commandeur der 10. Dévéffon.

T 12633, 13836. 14423. 15374. 16724, 17718. 18697. 19399,

12629, 13519, 14403, 15296, 16617. 17398. 18348, 19254. 20359.

12636. 13938. 14561. 15457. 416731, 17869, 18714, 19630.

12800. 19907, 14825. 19/92; 16746. 18114. E r j E 18849, ta E M 19655. T A F A

579 [444 b 457.

Es Von fehre

zur öffentlichen

Abfahrt von Wismar 5 Uhr Kleinen 35 Schwerin 45 Ankunft in Hagenow

Su M | Abfahrt von Hagenow | 7 Uhr 15 SWMwerin |8 » 9 Kleinen 8 930 Wismar 9 00

» »

» »

Ankunft in

Zug Nr. 1. 2. Ankunft in Hamburg 23

LEP + . . . .

D, Abfahrt von Hamburg Abfahrt von Hamburg

Wismar - Hagenow.

Hagenow -

Mecklenburgische Eisenbahn. wird hiermit zur Kenntniß des Publikums gebracht, daß die Bahnstrecke

Schwerin nach Wismar am 12ten d, M, dem Ver-

übergeben werden wird. Die einzelnen Züge stehen mit denjenigen

von Schwerin in genauestem Zusammenhange nach folgendem

Sau

T | 7. | S Min, Morgens, | 8 Uhr Min, Morgens. Uhr 25 Min, Nachmitt, » » 8 » 30 » » »

» » g »

45 30

» 45 » » IVismar.

4. | 5 | 6, Min. Morgens. [12 Uhr 35 Min. Nachmitt. | 8 Uhr Min. Abends.

de » 90 » » S 50 » »

z » » D) » » G A 20 » » 35 » » Ly » »

» » E

Diese Züge schließen sich den Zügen der Berlin-Hamburger Bahn wie folgt an: Ankunft in Hamburg 107 à 105 Uhr Vorm. . +

+ + . . . + + + . 4 Ankunft in Berlin 4% à 45 Uhr Nachmittags. Ankunft in Wittenberge 10 à 104 Uhr Abends Abfahrt von Wittenberge 54 Uhr Morgens- Abfahrt von Berlin 75 Uhr Morgens.

# Uhr Nachmittags.

. . . . E .

74 Uhr Morgens.

5 Uhr Nachmittags. K

Passagiere, welhe von Wismar und Schwerin nah Berlin, Hamburg und Ludw igslus reisen, so wie auch umgekehrt, können am Abgangsorte Billets für die ganze Fahrt lösen. Hagenot ein neues Billet gelöst werden.

Na anderen Orten muß in

G Personen-Tarif in Mecklenb. Couranl.

Schwerin

nenschiff 20 orussia“ Zwischen L Kl cin en

wird von jeßt ab an den bestimmten Sch. | Sch.

aden o I. I. ITI. I IIT.

F I. S. | Sch. | Sch. | Sch. | Thlr. |_ Sch. | Thlr. |_ Sch. |_ Sh,

Wismar 20 [44

8 40 28 16 1 | 32 | | 8 32

Kleinen |

| 20 14 8 1a 4e 24

WWWettitn. c. -

II. Klasse 16 Sch, in der 111. Klasse

winemlinde abgehen. Stettin, Zugleich wird darauf aufmerksam beim Transporte auf der Eisenbahn i

Papieren begleitet sind, Schwerin,

Die übrigen Tarife und Reglements sind in

den 7. Juli 1848, Die D

D 28 16

[40] Für die Tour zwischen Schwerin i Hagenow und dem Anhaltspunkte bei Besendorf ist der Fahrpreis in der

d: allen Büreaus und Expeditionen der Gesellschaft zu haben.

gemacht, daß die im Lande bestehenden Zoll-Privilegien auf Waaren auch hre Anwendung finden, sofern die Waaren mit den GEAEE TUNNA- rec on,

Rthlr. , 2) durch Ausgabe von 44 Proz. Prioritäts - Obligationen: 3,287,300 Rthlr., 3) Betriebs - Uebershüsse pro 1846 und 1847: 153,27u 16,727,067 1) Bau = Ver=

2) ç

3) Zinsen von dem eingezahlten Actien-Kapital: 866,829 Rthlr. 29 4) Extraordinaria: 189,610 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., Summa der Ausgaben: 16,775,985 Rthlr. 21 Sgr. 10 Pf. z ergiebt gegen die Einnahme eine Mehr =- Ausgabe von 48,918 Rtÿlr. 20 Es beträgt nämlich: 1) der Erneuerungs - Fonds aus den Betriebs Ueberschüssen pro 1846 und 1847 (inkl. 1000 Rthlr. Zinsen) 86,000 Rthlr., 2) die in Baar deponirten Cautionen 11,875

Prioritäts - Obligationen a

Das Abonnement berrâgr: 2 Rthir. für % 4 Rthlr. - 8 Rihlr. 1 Jahr. : allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Uummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

—_— E

N

70.

Sw alt, Amtlicher F, C E A'ú b,

Bundes - Angelegenheiten. Frankfurt a, M.

der deutschen tational- Versammlung. S Preußen. Breslau, Reise des Erzherzogs Johann. Hesterreich. Wie, Die Minister-Krisis. Sachsen. Reise des Erzherzogs Johann,

Ausland. Desterreich. Pesth.

Kaiserliche Reskripte. : R çraufreich. Paris. Offizióse diplomatische Beziehungen zu Sicilien, Ernennungen in der

Marine, Die Haussuchungen in spanischen Hotels, Muthmaßlicher Nachfolger des Erzbischofs von Paris. Die neue Verwaltungs\hule. Rundschreiben des Ackerbau- und Hans- dels - Ministers. Lage der Bank, General Duvivier 4. Ver- mischtes, / j z

Großbritanien und Jrland. London. Hof-Nachrickten. Par- laments-Verhandlungen: Lord Arbutihnot, Zucderzölle, Der Char- tisten-Prozeß. Irland.

Rußland und Polen. Todesfälle und Erkrankungen städten,

Velgien.

Spanien.

Moldau und Wallachei. des Fürsten. E

Türkei. Konstantinopel, Das Ministerium Reschid Pascha. An- funft Sir Stratford Canning's, Mißhelligkeiten mit Aegypten.

Hanvoels: und Börsen-Nachrichten,

Verhandlungen

St. Petersburg. Prozessionen und Gebete, an der Cholera in den beiden Haupt-

Brüssefk, Wechsel in der Gesandtschaft Frankreichs. Madrid, Karlisten-Bewegungen. Vermischtes. Bucharest, Revolution, Abdanfung

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der Köuig haben Lllergnädigst gerußt :

Den Wirkicheu Legationsrath Grafen von Bülow zum Unter=- Staats - Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten zu ernennen und demselben in dieser Eigenschaft den Rang eines Rathes erster Klasse beizulegen.

Auf Jhren gemeinschaftlihen Antrag vom 24sten d, M. bewil- lige Jh in Ansehung aller bis zum heutigen Tage begangenen Holz= Diebstähle und Forst-Frevel, so weit dieselben den Strafbestimmungen des Geseßes vom 7. Juni 1821 und der Erlasse vom 5. August 1838 und 4. Mai 1839 unterliegen, den Erlaß der verwirkten Stra- fen, so wie da, wo noch nit rechtskräftig erkannt worden is, die Niedershlagung der Untersuhuug, unbeschadet jedoch der Ver- vflihtung des Schuldigen zum Ersaß des verursachten Sckadens. Sansfouci, den 26. Juni 1848. (gez.) Friedrich Wilhelm.

An die Staats-Minister Bornemann und Hansemann.

Vorstehender Allerhöchster Erlaß wird sämmtlichen Gerichts- behörden mit der Anweisung bekannt gemacht, zur Ausführung der darin von Seiner Majestät bewilligten Amnestie das Erforderliche unverzüglich zu A Ä

in 1 10, Juli 1848. S 9 - Justiz-Minister Mär cker. Potsdam, den 11, M :

Jhre Königl, Hoheit die verwittwete Frau G roßh erzogin von Mecklenburg-Schwerin, nebst Höchstderen Tochter die Herzogin Louise Hoheit, sind von Schwerin kommend, auf Schloß Sanssouci eingetroffen.

Bonn maun

Eine Umgestaltung des Gefängnißwesens gehört zu den unab- weisbaren Bedürfnissen der Zeit und bildet einen wichtigen Theil der jeßt obshwebenden jozialen Fragen. / E

(s sind deshalb bereits Verhandlungen mit dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten eingeleitet und gut- achtliche Berichte von den betressenden Behörden eingefordert worden. Da aber eine richtige Lösung dieser Frage nur von der allseitigsten Beleuchtung derselben zu erwarten ist, so ersuche ih alle diejenigen, welche dazu beitragen zu können glauben, ihre auf eine Verbesserung des Gefängnißwesens hinzielenden Vorschläge |päte]tens bis zum 45. September d. J. an das Ministerium des Junern einreichen zu wollen.

Der si überall fundgebende Sinn der Humanität uud Gereh- tigkeit, welche au in dem der Strafe des Gesehes verfallenen Mit- bürger die Menschen-Würde nicht verïennen, läßt mich die Ueberzeu- gung hegen, daß diese Aufforderung keine vergebliche sein wird.

Zur Fördekung der Sache würde es wesentlich beitragen, wein die Ba rege vorzugsweise auf j | | ;

die Verbesserung des Gefängnißwesens im Allgemeinen, sodann auf die Frage, / : wie die Gefangenen ohne Beeinträchtigung des Erwerbes der Gewerbetreibenden in den Gefangenhäusern angemessen zu beschäftigen sind? und endlich darauf gerichtet wären, wie die Uebelstände zu bescitigen sind, welche sih den aus den Straf - Anstalten entlassenen Gefangenen bei der Wahl eines bürgerlichen Berufes entgegenstellen ?

Die Bildung von Vereinen zur Lösung diesex Fragen erscheint ein um so empfehlenswertheres Mittel, als dadurch gleichzeitig auch denjenigen Personen ihre Ausihten und Crfahrungen hierüber aus- zusprehen Gelegeuheit gegeben würde, deren Verhältnisse eine um=- fassendere Beschäftigung mit diesem Gegenstande nicht gestatten.

Berlin, D

des Gefängnißwesens demnächst zu bildenden Kommission als dankens- werthes Material zum dienen.

Vreußischer

Staats-Anzeiger.

onnerstag den 3, Juli

Die eingehenden Vorshläge werden der für die Umgestaltung Anhalte und zur Grundlage ihrer Arbeiten

Berlin, den 10, Juli 1848 Der Minister des Junern, Kühlwetter.

a R mam 47. e

WobltbLärLgketit,

Der in Fraukfurt a. M. bestchcude Verein zur Unterstüßung der in der Schlacht von Belle-Alliance invalide gewordenen Krieger hat auch in dirsem Jahre zur Erinnerung an jene große Vergangenheit Zweihundert und Sechzig Thaler zur gleichmäßigen Vertheilung au nahbenannte Juvaliden des preußischen Heeres bestimmt, nämlich :

Daniel Mathies in Biuow Christian Baehr in K adow Karl Heius in Tilsen Oroises Salzwede Dietrich Lüdce in Elleuberg ) Neetjes Salzwedel, Christian Günther in Zühlen, Kreises Osterburg. Friedrih Ludwig in Mühlrädliß, Kreises Lüben. Wilhelm Müller in Sieversdorf, Kreises Ruppin, Thomas Rylsfi in Groß-Jeseriß, Kreises Mauienwerder. Gustav Frauke in Potsdam.

Friedrich Engel,

Karl Stall, | in Berlin. Karl Friedrih Wessely (

( Kreises Greifenhagen.

und Kaspar Daebne / welche den Leuten heute von der unterzeichneten Abthelung durch die betrcffenden Lokal-Behördeu überwiesen worden sind.

Die seit jener denkwürdigen Zeit unausgesezte Wirksamkeit des

Vereins in ihrem vollen Werthe anerkennend, nimmt die Abtheilung |

gern Veranlassung, den erneuten Beweis von der Theilnahme an dem Geschick der hülssbedü ftigen Vertheidiger unseres Vaterlandes hierdurch zur allgemeinen Kenntniß zu bringen und dem Verein für diese Gabe im Namen der Empfänger ret herzlich zu danken. Berlin, den 4. Juli 1848. Kriegs-Ministerium, Abtheilung für das Juvalidenwesen. von Stosch. Kraut,

N TE L S U C T R T: R “E I-L O C D N R E E: E A B E A S 1 NMCE E E T: T E T E E E

Uichtamtlicher Theil. Denotschlarnd.

Bundes-Angelegenheiten.

Frankfurt a: M: ,„::40, Juli. (O. P. A5) Zie der Peuti- gen 34sten Sißung beschloß die deutsche National - Versammlung be- züglich des angeblich zwischen Preußen und Dänemark abgeschlossenen Waffenstillstandes nah längerer Verhandlung, in Anbetracht, daß bis- her nur unverbürgte Gerüchte und nicht offizielle Zeitungeartikel vor= liegen, und daß es geseßlich nur dem Reichsverweser im Einverständ= niß mit der Nationgl=Versammlung zusteht, Waffenstillstand oder Frie- den abzuschließen, zur Tagesordnung überzugehen. Da nach einer vom Präsidenten am Schlusse gemachten weiteren Mittheilung der Erzherzog Johann von Oesterreich wahrscheinlich {on morgen früh hier eintreffen wird, so wurde auf morgen füh 8 Uhr Sigung an- beraumt, um über die Art des Empfanges Beschluß zu fassen.

Preußen. Breslau, 10, Juli. (Schles. Ztg.) Erzherzog Johann langte gestern früh 7 Uhr mit dem Nacht- Train der Nordbahn an Schlesiens Gränze, in Oderberg, an. Da die Verbindungsbahn zwi-= hen der Nord - und Wilhelmsbahn noch uicht hergestellt is, wurde er in einer Equipage des Fürstea Lichnowsky auf den nächsten Bahn- hof der Wiihelmsbahn bei Annaberg b:fördert. Jun Annaberg hatten sich vorher schon die Directions- Mitglieder der Wilhelmsbahn, o wie der Landrath des ratiborer Kreises, zur Begrüßung des hohen Reisenden versammelt. Auch in Ratibor harrte eine überaus zahl- reihe Menge des Anfommenden. Tausendstimmiges Hoch ertönte, als sich der Zug näherte, und wollte niht enden, als der Erzherzog den Waggon verließ, um die längs des ganzen Perrons aufgestellte Nationalgarde in Augenschein zu nehmen. Auf der Station Kosel wurde der Reiscnde von cinem Kommissarius der Oberschlesischen Ei= senbahn - Direction, dem Kommandanten der Festung und von dem Bürgermcister von Kosel empfangen. Auf die begrüßenden Worte erwiederte der Erzherzog in seiner bckanuten leutseligen und herzge=- winnenden Weise.

Jn Oppeln angekommen, wohin ihn der Kommandant und der Bür- germeister von Kosel begleitet hatten, wurde derselbe von dem ge- sammten Regierungs - Kollegium, mit dem Präsidenten Grafen von Pückler an der Spiße, von dem Bürgermeister und von der Bürger- wehr willkommen geheißen. Von Oppeln {loß sich Herr Graf von Pückier als Begleiter an und fuhr mit Sr, Kaiserl. Hoheit in dem- selben Coupé. Jn Löwen auf dem Bahnbofe war ebenfalls die Bür- gerwehr, der Bürgermeister und die Geistlichkeit, so wie ein großer Theil dcr dortigen Einwohnerschaft, zum feierlichen Empfange ver- sommelt, Se. Kaiserl. Hoheit verließ jedo niht den Waggon, nahm aber vou dem Kammerherrn Baron von Ziegler auf Dambrau ein Glas Champaguer an und trank davou, indem er sich zu dem Prä- sidenten Grafen von Pückler mit den Worten wendet : „Dieses Glas trinke ih auf Jhren König!“ Jn Brieg auf dem Bahnhofe hatten sich die Mitglieder des Over-Bergamtes mit dem Berg-Hauptmann, Herrn von Oeynhausen, so wie der Direktor des dortigen Land= und Stadtgerichtes, der Magistrat und die Bürgerwehr aufgestellt. Der Prinz wurde hier von unserem Herrn Ober-Präsidenten Pinder und meh-

Alle Post-Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition des Preaß. Staats-

Anzeigers. z

Behren-Straße Ur. 57.

reren Directions-Mitgliedern der Oberschlesischen Eisenbahngesellschaft empfangen. Hier und in Ohlau besichtigte der Prinz die aufgestell= ten Bürgerwehren.

Als der Zug si dem breélaner Bahnhofe, auf dessen Empfangê= Gebäude die deutsche Flagge aufgezogen war, näherte, wurde seine Ankunft der Stadt durch Kanonenschläge verlündet. Zahllos war hier die Menge der Anwesenden. Alle Perrous waren gedrängt voll, so wie die freien Pläße auf dem Bahnhofe und um denselben. Selbst die Dächer der zunächst stehenden Häuser waren dicht beseßt mit ZU= \{hauern. Auf dem Empfangs - Perron befand sich das Magistrats= und Stadtverordneten - Kollegium mit ihren Chefs an der Spie, fo wie ein Bataillon der Bürgerwehr. Se. Kaiserl. Heheit wurde zu= ers von der Bürgerwchr empfaugen, welche das Gewehr präjentirte, während ein lautes Hoh den Gefühlen der Zuschzuer Luft machte. Der versammelte Mcgistrat und die Stadtoerordneten iu Amtstracht sprachen den Gruß der Stadt Breslau durh den Mund des Herru Bürgermeister Bartsch in folgenden Worten aus: E

„Mit Jubel und inniger Verehrung begrüßt auch Breslau, dieje starke Gränz-Vorhut freier deutscher Bildung und Gesinnung, in Eu- rer Kaiserl. Hoheit die Krone deutscher Nation, nachdem Höchstdiesel- ben dem Rufe des Vaterlandes, an seine Spibe zu treten, gefolgt sind. Es bescelt uns der heiße Wunsch , daß es Eurer Kaiserlichen Hoheit, begleitet und getragen von der Liebe und dem Vertrauen al- ler biederen, uneigennüßigen Vaterlaudsgenossen, und deren Zahl ist Gott sei Dank überwiegend , unter des Himmels Beistande gelingen möge, die begiückende Verheißung eines freien, einigen und mächtigen Deulschlands zu verwirklichen.

Erzherzog Johann erwiederte aus dem geöffneten Waggon uu= gefähr Folgendes: „Er habe es gewagt, eine grope Aufgabe zu übernehmen; er werde derselben als redlicher Mann seive ganze Kraft weihen und dürfe dabei auf den Beistand aller wahren Vaterlands= freunde vertrauen.“ l

Ohne weiteren Aufenthalt wurde Se. Hoheit auf der Verbin= dungébahn nah dem Niederschlesisch - Märkischen Bahnhofe befördert, und hier verweilten die Reisenden längere Zeit, nahmen ein ihnen angebotenes Diner an und unterhielten sih mit der versammelten Generalität, den Chefs der Civilbehörden und den Hauptleuten der Bürgerwehr, die den Reichsverweser in Parade-Ausstellung mit flin= . gendem Spiel empfangen haite. Einen trefflichen Eindru® hinter- ließen auch die frankfurter Deputirten, die den Erzherzog begleiteten.

Um 52 Uhr ging die Reise weiter, zunächst nah Görliß. Vas Ge-

folge des Prinzen war sehr flein, er führte nur drei Cquipagen

mit sich. i | Nach der Mittheilung von Net | herzogs drüben in Oesterreich von Wien bis zur preup1} las ein förmliher Triumphzug gewesen sein. Jn Wien se!bjt wurde Les der Kaiserl:hen Burg bis zur Statton der Nordbahn bin vou der Nationalgarde und der akademischen Legion eimn Spalter gets durch welches sich der Equipagenzug , welcher Se. Kat}. Hoheit ‘und seine Begleitung führte, unter dem Geläute der Glocken, dem Vou- ner der Kanonen und dem Zujauchzen der Menge nah dem Bahn= bofe hin bewegte. Auf jeder einzelnen Station der Nordbahn, welche der Zug berührte, hatten die nächsten Stadt- und Landbewohner Ehrenpforten mit sinnigen Jnschriften aufgerichtet , und dies war selbst auf dem Anhaltepunkte bis zur Gränze hin der Fall, wo rer Zug, ohue an:uhalten, vorbeifuhr,

Nrisenden soll die Reise des Erz= bis zur preußischen Gränze

Hesterreich. Wien, 10. Juli, Die Wien. Ztg. sagt über die Bildung eines neuen Ministeriums: „Der Minister Voblhoff hat bereits gemäß dem Auftrage Sr. Kaiserlihen Hoheit des Erz= herzogs Johann die nöthigen Schritte gethan, ein neues Ministerium zu bilden. So schwierig diese Aufgabe im Augenblicie der Erösf- nung der konstituirenden Reichsversammlung auch is, so wird doch Alles aufgeboten, um diesen provisorischen Zustand abzuiürzen uud den fonstituirenden Reichëtag zur bestimmten Zeit mit einem Miuiste= rium zu eröffnen, welches in seiner Zusammensezung eben so wie in scinem zu veröffentlihenden Programme die Bürgschaft ciner inneren Einigkeit und des Vertrauens im Volke geben soll.“

Sachsen. Ueber den (bereits erwähnten) Empfang des Erz- herzogs Johaun in Dresden und Leipzig meldet die Deutsche All=- gemeine Zeitung Nachstehendes :

Dresden, 10. Juli. Heute Morgen 9 Uhr is der deutsche Neichôverweser, Erzherzog Johann, hier eingetroffen und mit eben so gebührender Auëzeichnung wie großer Herzlichkeit empfangen worden, Unser verehrter König war ihm in Begleitung des Staats-Ministers, Dr. von der Pfordten, früh 5 Uhr auf der Sächfisch-Schlesisczen Ei= senbahn bis Löbau entgegengereist. Um 7 Uhr wirbelten die Trom=- meln Generalmarsch durch die Straßen. Unsere sämntliche Bürger= wehr rücéte aus und bildete mit der Garnison aller Wasfengattungen von dem Bahnhofe bis zum Königlichen Schlosse Spalier, Zum er sten Mal sahen wir die Feldzeichen der sächsischen Armee mit den deutschen Farben geshmüct, was cinen überaus erfreulihen Eindrud machte. Der Eingaug tes Bahnhofes war, wie die umliegenden Gebäude, mit Fahnen in den deutschen und den Landesfarbeu festlich geshmückt, sogar aus den Fenstern unserer Garde - Kaserne wehte das deutsche Banner, Eine unermeßliche Menschenmenge war aus den Beinen und wogte hin und her, abgeschen davon, daß alle Häu- ser am Bahnhofe bis auf die Dächer hinauf mit Menschen beseßt waren.

Mittlerweile hatten sich im Saale der Cisenbahn-Rrestauration die Prinzen des Königlichen Hauses, die Minister, das diptomatische Corps und das nicht im Dienste befindliche Offizier-Corps, die Laudskände 2c. eingefunden. Als endlich die mit einer Blumenkrone und Fahnen geschmückte Lokomotive mit dem Wagenzuge heranbrauste, dounerten die Geschüpe und erscholl das Geläute aller Gloden. Man Seite furzen Aufenthalt im Bahnhofe fuhr der Erzherzog V Stabtz Le unseres Königs im offenen Wagen langhan nah der Stadt;

a E i ‘r und binter demselben die Esfa- dem Wagen ritt eine Eskadron Reiter und 7

dron unserer Bürgerwehr mit ihrer Standarte. Beide Fürsten saßen