1848 / 87 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

H E per ant

rah. Rome C R nend:

welcher Í der Einheit und Unverleßlichkeit der Mone und die gebeligten Kewee Unsere A Person und Dynastie l und Se. Königl. Hoheit den Herzog von Genua, zweiten Sohn Sr. Majestät des Königs von Sardinien, auf den Thron von s ’einstimmi en Gutachten Unseres Staats-Ministeriums ;

Protestiren wir durch Gegenwärtiges feierlich gegen den zu Pa- lermo am 11. Juli 1848 gefaßten Beschluß, indem _Wir ihn für ungeseßmäßig, null und nihtig und ohne Wirkung erklären.

Dieses feierlihe Dekret, von Uns unterschrieben, anerkannt von Unserem Minister der Justiz, versehen mit Unserem großen Siegel und fontrasignirt von Unseren Staats-Minister und Präsidenten des Conseils, ist in dem Archiv des Präsidiums genannten Conseils zu registriren und mederzulegen.

Neapel, den 15. Juli 1848, (gez.) Ferdinand. Der Minister-Staats-Secretair, Präsident des Minister-Conseils : Prinz Cariati. Der Minister-Staats-Secretair der Gnade und Justiz : Niccolo G igli.

470

Spanien. Madrid, 21. Juli. Denuruhégende Gerüchte über das Befinden Jhrer Majestt der regierenden Königin waren gus hier iín Umlauf. Die Gaceta enthält heute E aus . Ildefonso (La Granja) unter dem 19ten durch den Ministerrath

eingeschickten amtlichen Artikel : L ä „„Jhre Majestät die Königin litt gestern Abend an einer leiten Unpäßlichkeit (ligera indisposicion), welhe, den Königlichen Leib- ärzten zufolge, ih mit allen Symptomen einer Fehlgeburt (aborto) einstellte, wodurch die: seit einiger Zeit bestehende Vermuthung, daß Ihre Majestät s{chwanger wäre, bestätigt wurde, M Dtge eines Aderlasses und nachdem Jhre Majestät den ganzen heutigen Tag das Bett hütete, befindet sich die Königin fortwährend ohne die geringste Gefahr, wenngleich mit dense ben Symptomen einer nahe bevorste- henden Fehlgeburt. Auf diese Veranlassung is die Feierlichkeit der Ueberreichung des Beglaubigungs-Schreibens des päpstlihen Nuntius, welche diesen Nachmittag um drei Uhr stattfinden sollte und ohne Zweifel so bald wie möglich stattfinden wird, aufgeschoben worden. ““ Dann theilt die G eretà folgende hier eingegangene telegra- phische Depesche mit: „S. JZldofonso, den 20. Juli 7 Uhr 8 Mi- nuten Abends, Jhre Majestät die Königin befindet sih vollkommen

wohl pri sie die ihrem Leiden eigenthümlichen Beshwerlihkeiten erduldet hat.“

Der Heraldo sagt heute: „Die Königin befand si gestern Abend vollkommen wohl, und es war bei ihr niht der Zufall hee treten, der für jeßt das Land der Freude berauben würde, re Majestät mit dem süßen Mutternamen geshmückt zu sehen.“ Die übrigen ministeriellen Blätter versihern dagegen, die Hoffnung auf Nabfommenschaft, zu welcher der bisherige Zustand der Königin be- rehtigt hätte, wäre leider für jeßt verschwunden.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 30. Juli. Jm Opernhause. 77ste Abonnements- Vorstellung: Der verwunschene Prinz, Lustspiel in 3 Abth., nah einer Anekdote, von J. von Plöß. Hierauf: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 Aft, von Hoguet.

Montag, 31. Juli. Jm Schauspielhause. 127se Abonnements=- Vorstellung: Der Weiberfeind, Lustspiel in 41 Aft, von R. Benedix. Hierauf: Die deutschen Kleinstädter, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Koßebue.

———

Berliner Börse vom 29. Ful i. Eisenbahn- Actien.

W echsel- Course.

| Brief. | Geld.

Kurz 1435 Me

2 Mi. 1425 | 1423 Kurz 152% | 1513 2 Mi. 1515 | 151% 3 Mi. 6 2556 25% 2 Mi. 812

Wien 1 20 Xsr 9 2 Mi. S735 | 2 Mi. 101% |

London

Breslau 2 Mi 995 8 Taxe 995 | 2 Mit.

Fraukfurt a. M. südd. W 2 Mt. Petersburg 100 SRbI | 3 Wocheu

Inländische Fonds, P fandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. | Gew. Zf.| Brief. | Geld. | Gem. St, Scbuld-Seh, 35 73% 73 Kur- u.Nm. Psdbr. 35 917 Seeh. Präm. Sch. |— Sebles1sche do. 35 pas p K.o.Nm. Schuldv. 37 _— do. Lt. B. gar. do./37 81% 817 Berl. Stadt-Obl. ¡37 Pr, Bk-Antk.-Sch/—| 82 | 81 Westpr. Pfandbr, 3K Gros3h.Poseu do. | 4 91 do. do. 35

Ostpr. Pfandbr. 35 zt

Pomm. do.

Leipzig in Courant im 14 Thir. Fuss.. 100 Thlr.

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Mans Friedrichsd'’or. - 37 134% 84% And. Goldm.à Sth. 37 | 123 eum Discouta. 95 45

Ausländische Fonds.

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Poln. neue Pfdbr. do. Part, 500 FI. do. do. 300 FL Hamb. Feuer-Cas.| do.Staats-Fr. Anl. Holl. 25 % Int.

8% | Kurk. Fr.0. 40 tb. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do, 35 Fl.

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[1444| S N

Russ Hamb. Cert do.beiHlope3 4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4.A.

do, do. 5. A./4 do. v. Rthsch.Lst.| 5 do.Poln.SchatzO.| 4 do. do. Cert. L.A.| 5 dodo. L.B.200FL.|— Pol a. Pfdbr.a.C.| 4

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87;

Die Börse war heute ohne Leben, wenngleich die Course sich ziemlich auf ihrem gestrigen Stand E haben. erlassen worden ; in den meisten Effekten aber war der Umsatz se

: Auswsrtige Vörsen.

Breslau, 28. Juli. Louisd’or 1125, Gld. Poln, Papier- eld 917 Gld. Oesterreihishe Banknoten 88%; bez. und Br. Staats- Schuldscheine , 35 proz. 74 Br. Seehandlungs-Prämien-Scheine 50 Rthlr, 885 Br., Schles. Pfandbr. 33proz. 925 bez. do. Lit. B. 4proz. 93; Br. 93 Gld. do. 3zproz. 815 Br. Poln. Pfandbriefe , neue 4proz. 87% bez. u. Br. do. Partial - Loose, 300 Fl, 87 Gld. do. 500 Fl, 62; Gld.

Actien. Oberschl. Litt, A, 3{proz. 85 bez und Br., do. Litt, B, 3zproz. 85 bez. und Br. Breslau = Schweidn, - Freiburg 4 prez. 825 Br. Niederswl, - Märk. 3¿proz. 695 Br. do. Prior. 5proz. 93 Gld,, do. Ser, I, 5proz. 885 bez. Neisse - Brieg 4proz. 38 Br. Krakau - Oberschl. 4proz. 38 Br, Friedrih-Wilhelms-Nordbahn 38: bis 38 bez, u. Gld.

__ Wien, 27. Juli. Jun Folge der eingetroffenen außerordent- lichen Nachricht, daß unsere Armee bei Verona über die Piemontescn einen bedeutenden Sieg erfochten, gingen unsere Fonds und Actien besser, und war lebhafter Umsaß. Met. 5proz. 76—76%. Aproz. 62—62%. 3proz, 45;—46. 24proz. 39{—40;, Anl. 34: 123 bis 1234. 39: 83—83%, Nordb, 106—1064, Gloggn. 97—98. Mail. 64 65. Livorno 70;—702, Pesth 64— 65. Budw. 69, B, A. 1030—41048, Leipzig , 28, Juli. L, Dr, Part. Oblig. 98% G. Leipz. B. A, 150 Br. Leipz. Dr, E, A, 76; Br. Bayer. 76 Br. Shles. 73 Br. Chemn, - Riesa 28 Br. Löbau - Zittau 25 Br. ZAO, Leipzig 172% Br. Berl, Anh. A. 87 Br., do. B, 855 Br. s Br: 87% Br, Deß, B. A, 944 Br, Preuß. Bank - Antheile Frankfurt a, M., 27. Zuli. - U s do. 25 Fl. 21%. 214. Baden Go W R E Cas Sl i E Kurhess, 26. 25%, Sardin. 25, 241. Syau. 3proz. 172. 172. Poln. 300 Fl. Ÿ. 86% G. do. 500 Fl. 6%. 63 Rol mie 764. 75%, Bexbah 67%. Fried, Wilh, Nordbahn 39g, en Das Geschäft in Fonds und Eisenbahn-Actien wax, an heuti Börse von einigem Belang, Mehrere Gattungen derselben utiger mehr oder minder im Cours zurück, und zum Theil etwas l Oen mer. Nach der Börse ohne Bewegung. Die pariser Post U war am Schluß der Börse nicht eingetroffen. Men Paris , 26. Juli, Das Fallen der Rente : fort. Die Juhaber von Certififaten der alten Mulde veO mit 5%, und man erwartet zahlreiche Lieferungen zur Liquidirung Man sprah noch immer von der Intervention in Jtalien, aber diese Ge- rüchte hatten nur geringen Einfluß auf den Stand der Rente, Man fündigte heute einen Vertrag zwischen der Bank von Frankreich und der Stadt Paris an, welche lehtere einen Vorschuß von 10 Millionen in der Art erhält, daß sie noh einige Zeit ihre beabsichtigte Anleihe von 25 Millionen aufschieben kann. Eisenbahn-Actien waren still, in Nordbahn einiges Geschäft, Es is noch immer die Rede von der Konsolidirung der 60 Millionen, welche die Bahn dem Staate \chul- det, in Obligationen, die bei der Bank angenommen, für die Gesell- schaft den Vortheil einer Anleihe von 60 Millionen hatten. 3% Rente ging von 46, 25 auf 45, 25, 5%, welche gestern

8

Slamm - Actien. Kapital.

Tages - Cours.

öürsen-Zins-

Rechnung Rein-Ertra 1847.

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. | in der dazu bestimmten Rubrik avsgesüll. |;

Die mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

B

Berl. Anhalt Lit. A B. | 3,500,000 do. Dat 8,000,000 do. Stettin -Starg.. | 4,824,000 do. Potsd.-Magd... | 4,000,000

Magd.-Halberstadt .… | 1,700,000

do. Leipziger 2,300,000

Halle-Thüringer 9,000,000 |

Cöln - Minden 2,967,500 do. Aachen 4,500,000 |

Bonn - Cöln 1,151,200 |

Düsseld. Elberfeld .. | 1,527,000

Steele - Vohwinkel... | 1,100,000

Niederschl. Märkisch. | 9,950,000

do. Zweigbahn | 1,500,000

Oberschl. Lit. A. .…. |- 1,429,700

do. Lit. B. .…. | 2,400,000

Cosel- Oderberg 1,200,000

Breslau - Freiburg .…. | 1,700,000

Krakau - Oberschl.….. | 1,509,000

Berg.-Märk. .…...... 4,000,000

Stargard -Posen 5,000,000

Quitlungs - Bogen.

Berl. Anhalt. Lit. B. Brieg - Neisse

Magdeb.-Wittenb.... Aachen-Mastricht .…. Thür. Verbind.-Bahn

Ausl. Quittungsbog. Ludw.-Bexbach 24 F]. Pesther........ 26FI. Friedr. Wilh.-Nordb.

86 bz. 61 bz 85 G6.

do S

91 6

b I] a C S “l -

50 bz.

74x bz. n. 6 537 a 53 bz, 32 G6.

67% bz.

do\

84! bez. u. G, 847 bz n. G. 38% B. 557 B, 64 bz. u. G,

mrr R

2,500,000 83 B. 822 G 1,100,000 4,500,000 2,750,000

5,600,000 20 ——

45 a 5 bz,

S I It!

8,525,090 | 4 | 90 i 8,000,000 80 8,000,000 85

38% a 39% u, 38% bz.

Schluss - Course von Cöln -Minden 741 6.

hr unbedeutend. Auch in Pereuss. Fonds, obwoh

a 4500 und blieben 4000, Bank-Actien 1620, Nordbahn 382, 50 und 379.

London, 25. Züli,. Engl, Fonds eröffneten flau und gingen 7 % zurück, Ju fremden Fonds wenig Uinsaßz; eben so in Eisen- bahn - Actien. 3proz. Cons. 86%, a. Z. 86%. 3{proz. 865. Ard. 11%. 3proz. 22, Pass. 3. E. R. 98, Portug. 5proz. 65. Aproz. 18%, 4proz. ostind. 71. Bras. 69. Mex. 17. Anisterdam , 26. Juli. 25% wirkl, S. 444. 3% do. 52. 517. 4% Certif. 70, 69. Ardoins 84. 3% Span, inl. 17%. 4% port. 18%. Alte Russ. 97, 965. do. 4% 76. Die Börse war heute ungünstig gestimmt, ohne daß dafür ein bestimmter Grund vorhanden war, Jn Ermangelung von Kaufordres fanden einige Verkäufe statt, und die Eourse gingen im Allgemeinen

etwas zurü, ————

Markt : Berichte. Berliner Getraideberiht vom 29. Juli. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen 48—53 Rthlr. Roggen loco 25—28 Rthlr. » s{hwimmend 25—28 Rthlr. » 82 pfd. Juli /Aug. 25 Rthlr. » Aug. /Sept. 26 Rthlr. » Sept. /Okft. 265 Rthlr, G. ohne Abgeber. Gerste, große 26 Rthlr. » fkleine 24 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16—17 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 30—28 Rthlr. » Futterwaare 28—26 Rthlr. g bien auf 69 Rthlr, gehalten. Rüböl loco 11—105% Rthlr. » Juli /Aug. 11—10% Rthlr. » Aug. /Sept. 11——10% Rthlr. » Sept. /Okt. 11—105 Rthlr. » Oft. /Nov. 11!{,—11 Rthlr. » Nov. /Dez. 11£—117, Rthlr. Spiritus loco 197 Rthlr. ohne Faß bez. » Juli. /Aug. 19 Rthlr, Br., 185 G. » Aug. /Sept. 19—185 Rthlr. » Sept. /Oft. 18—173 Rthlr. Königsberg, 25. Juli, Die Zufuhr war gering, Weizen 57 bis 60 Sgr. pr. Schfl. , Roggen 31 Sgr., els Gerste 20 bis 21 Sar, Hafer 19 bis 21 Sgr, E 16 bis 183 Sgr. L Köni sberg, 26. Juli. „Die Zufuhr war gering. Weizen 99 bis 60 Sqr. pt. Schffl., Roggen 275 Sgr., Hafer 18 bis 20 B 16 Sgr., der Ctr. Heu 14 Sgr,, Spiritus 18 Rthlr. ¡Danzig, 25, Juli, An der Börse wurden folgende Partieen Weizen verfauft: gestern noh: 24 L. 130pfd, polu. zu 3924 Fl. z; heute: inländ. 2 L, 124yfd. zu 315 Fl., 1°; L 121pfd. zu 320 Fl., 9 L, 126—127yfd. zu 350- Fl., 84 L, 127pfd. zu 3572 Fl., 95 £.

75, 50 schloß, von 74, 50 auf 73 zurück, Anleihe-Certififate 4000

130 pfd. zu 370 Fl., 12 L. 128 29 pfd. zu 375 Fl., 14 L. dito und 8 L, dito zu 380 Fl., 9% L, 430pfd, zu 395 Fl., poln, 24 L.

etwas fester, kein lebhaftes Geschäft.

Prioriläts - Actien. Kapital.

Tages - Cours:

Zins suss.

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung a 100 pCt. amor-tis.

82 bx. 88 B. 745 6. 83 a 84 bz.

Berl.-Anhalt 1,411,800 do. Hambur 5,000,000 do. Potsd. Magd. .. |2,367,200 do. do. .. [3,132,800

Magdeb.-Leipziger .… |1,788,000

Halle - Thüringer .… .. /4,000,000

Cöln -Minden.…...... 3,674,500

Rhein. v. Staat gar.. |1,492,800 do. 41. Priorität... |2,4587,250

do. Stamm - Prior... |1,250,000

Düsseldorf-Elberseld. |1,000,000

Niederschl. Märkisch. 4,175,000

do. do. 3,500,000 do. 111. Serie. |2,300,000 do. Zweigbahn | 252,000 do. do. 248,000

Oberschlesische 1,276,600

Cosel - Oderberg 250,000

Steele - Vohwinkel... | 325,000

Breslau - Freiburg. . | 400,000

80 B. 795 G. 87 bz. 74 6. 68 B

SI{ B. 81 G. 93 B. 88 a 87% bz. 71 G,

R Oa Q a a a R Aga

E 1847.

Ausl. Stlamm- Act.

Dresden-Görlitz | Leipzig-Dresden 4,500,000 Chemnitz -Risa '3,000,000 Sächsisch-Bayerische |6,000,000 Kiel - Altona Sp. |2,050,000 Amsterd.-Rotterd. FI. |6,500,000 Mecklenburger Thlr. /4,3090,000

|Börsen- Zinsen

. [6,000,000

e 0e: Pai t: S I F A f

von Preussischen Bank - Antheilen 817 6,

Nur einige Gattungen sind etwas besser bezahlt, andere etwas billiger

Bank - Antheile etwas matter.

129pfd. (holländ. Gewicht) zu 390 Fl., 30 L. 129—30pfd. (h. G.) und 20 L 131 32pfd. zu 395 Fl., 10 L. 133pfd. und 15 L. 131psd. zu 405 Fl., 22 L. 132—33pfd. zu 428 Fl., 25 L. 131pfd., 47 L. 132— 33pfd. und 20 L. 133—34psd. zu 440 Fl, 31 L, 131- pfd, (h, G.) und 6 L. 132pfd. (h. G.) zu 460 Fl. preuß, Cour. die Last, 45 L, 130—31pfd. und 3 L, 132—33pfd. zu unbekannten Preisen.

Danzig, 26. Juli. An der Börse wurden verkauft, gestern noch : 122 L. 121pfd. poln, Roggen zu 180 Fl.z heute: Weizen inländ. 9 L, 127pfd. zu 360 und 8% L, 131pfd. zu 420 Fl., poln. 2 L, 130pfd. zu 375 Fl., 38 L. 130—3l1pfd. zu 395 Fl., 75 L. 130pfd, (holländ. Gewicht) zu 400 Fl., 43 L. dito zu 410 Fl, 20 L. 132pfd, zu 415 Fl., 20 L. 133pfd. zu 420 Fl., 28 L. 132pfd. zu 422 Fl., 42 L. 132—33pfd. zu 430 Fl., 20 L. 131—32pfo. (h. G.), 10 L. 4128pfd, und 30 L. 132pfd. zu Fl. (2); 64 L. 123pfd. inländ, Rog- gen zu 186 Fl. preuß, Cour. die Last.

Breslau, 28. Juli, Weizen, weißcr 50, 54 bis 58 Sgr. ; gelber 50, 54 bis 57 Sgr.

Roggen 29, 325 bis 345 Sgr.

Gerste 23, 25 bis 27 Sgr.

Hafer 17, 194 bis 21 Sgr.

Rapps 76 bis 80 Sgr.

Winter-Rips 74 Sgr. : ;

Spiritus mehr gesucht a 85 bis % bezahlt und nach der berli- ner Post 9 Rthlr. Geld.

Rüböl pr. September 107 Rthlr, Geld.

Zink matt. /

Es war heute nicht viel am Markt, dennoch mußte Roggen bil- liger erlassen werden, q

Amsterdam, 26. Juli, Getraidemarkt. Weizen zu den erhöheten Preisen mit vielem Handel -an Konsumenten und Specula= tion verkauft; im Entrepot : 132pfd. roth. odess. 230, 2 9, 240 Fl. zu notiren, 130pfd. do. 230, 235, 238 Fl, 131pfd. do. 240 Fl. z in Consumtion : 128pfd. bunt. poln. 302 Fl. , 129pfd, do. 285, 300 Fl, 124pf\d. do. 280 Fl, nah Qualität, 130pfd. rostock. 268, 270 l, 128p'd, roth. königsb. 270 Fl., 125pfd. peterob. 192 Fl., 125-, 126pfd. fries. 235, 238 Fl. , 124pfd. neu. do. 239 Fl, 427pfd. fries. 245 Fl. Getrockneter Roggen zu den vorigen Preisen, L getrockneter etwas höher an Konsumenten verkauft, LIIRI, 99 f. 150 Fl., 118pfd. dän. 138 Fl., 116-, 118pfd, petersb. A ' Dr Gerste zu erhöheten Preisen mit geneigten Käufernz 2 is n. 165 Fl., 106pfd. nassaud. 150 F u I jähr. fries. Winterg.

20 Fl. . neu. fries. do. .

0 2 E oberm. 67 L. vlamsb, und oberm, 585 L., polder. 52 L,, altland. do. 55 Ly auf 9 Faß glei 584 L., im September 59 L., Oktober 595 L, Leinsaat wie früherz

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Diuck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober -Hofbuchdruterei, : ' Brilage

Beilage zum Preußishen Staats-Anzeiger.

471

Sonntag den 30. Julí.

Inha t4

E ; Deutschlans®. Desterreich. Wien, Neichstags-Verhandlungen: Jnterpellationen über Böhmen und Galizien, j j Sachsen-Altenburg. Altenburg, Verhandlung der Landschaft, Braunschweig, Braunschweig, Wahlgesez-Entwürfe,

Ausland. Fratikreich. Paris. Gesey-Vorshlag Pascal Duprat’s, Vermischtes, Schweiz. Tagsazung. Verhandlungen mit Oesterreich. Kantonal- Angelegenheiten, Das Kontingent von Appenzell J. Rh. Die Hei- D aL olgtent, Verkehrsmaßregeln, Bern, Die Bundes-Verfassungs- rage. Eisenbahn - Verkehr. Kosel-Oderberger Eisenbahn. Oberschlesische Eisenbahn.

G L M S L A

Vichtamtlicher Theil. Deut\chland.

/ Desterreich. Wien, 26. Juli, Erste Reichstags - Sihung nah der Eröffnung, den 24. Juli, (Schluß) (Reich st. Bl.)

_ Der Minister des Jnnernt, Doblho f f, erflärt, daß Prag im Belagerungs- zustande gewesen, daß er Alles gethan, um den normalen Zustand wieder herbeizuführen, Graf Thun und Fürst Windischgräß aber sich immer auf die Umstände berufen und behauptet hätten, daß eine- Aufhebung des Be- lagerungszustandes im Augenblicke nicht möglich sei, Eine vollkommene Darstellung der prager Ereignisse sei bis dahin zu geben nicht möglich, als die Untersuchung zu jenem Punkte gediehen sei, wo über die Ursachen, welche den Aufruhr hervorgerufen, und über die Kräfte, welche dabei thätig waren, gehöriger Aufschluß gegeben werden könne, Wenn es aber die Versamm- lung verlange, wolle er eine historische Uebersicht über die Ereignisse, so weit er sie ans den Aftenstücken habe, geben, Nieger: Er bitte demnach den Herrn Minister des Junern, die Attenstücke auf den Tisch des Hauses nie- derzulegen, damit man Einsicht nehme und daraus ersehen könne, ob Fürst Windischgräg und die anderen Machthaber sich Willkürlichkeiten erlaubt hätten, Er glaube, daß es an solchen nit fehle. Man müßte sodann hieraus Grund zur Wage nehmenz er sei dieses dem Interesse und der Ehre seines Baterlandes s{uldig, (Anhaltenver Beifall.) Nun habe er noch E E Frage, ob der Belagerungszustand in Prag wirklich auf- gehört habe, ob er, wie man ihm mitgetheilt, faktisch fortbestehe?2 Ferner, warum die Untersuchung noch immer von der Militair - Kommission geführt werde? Ob diese Fommission noch immer fortbestehe, oder ob endlich ein- mal dem Staatsbürger sein Necht werden solle? Der J ustiz-Minister: Durch die gedruckte Proclamation sei der gegenwärtige Zustand in Prag ur Kenntniß des Ministeriums gekommen; das Ministerium habe denselben sogleich in Berathung gezogen, und in Betrachtung, daß mit dem Belage- rungszustande auch der Grund einer exceptionellen Gerichtsbarkeit wegfalle, eine Depesche des Juhalts nach Prag geschickt, daß die Auflösung der Militair - Kommission sogleich stattfinde ; i daß diese Ran Untersuchung an die „Fompetenten Behörden übergebe, und daß ein ershöpfender Bericht über die Ergebnisse der Untersuhung an das Ministerium zu liefern sei, Das Ministerium werde stets an vem Gesehe festhalten und keine Exceptionen für welche Stagtsbürger immer gelten lassen, Das Ministerium mache es \ich zur Pflicht, der Sache auf den Grund zu schen und keine Maßregel, die nicht gerecht sei, bestehen zu lassen! (Allgemeiner Beifall.) Riger spricht dem Ministerium seinen Dank für diese Maßregel aus, Herzig von Reichenberg; Er müße Rieger widersprechen, Der Belagerungszustand hätte im ganzen Lande nicht statt- gesunden, sie wären srei gewesen; man hätte zwar das Landvolk aufzuwiegeln gesucht, aber wenige wären gefolgt. (Murren, Ruf tur Tagesordnung.) Der Präsident: Auch der Abgeordnete Treciesky habe eine Juterpellation. Treciesky: Er habe gehört, daß einige pol- nishe Emigranten, die aus Frankreich nah Galizien wiedergekehrt seien, an Rußland ausgeliefert worden sind. Der Minister des Jnnern: Er habe erst jezt die Nachricht davon erhalten und versichere, daß niht nur Einheimische, sondern auh Fremde, die als Gäste ins Land kämen, nicht ausgeliefert werden sotlen, (Allgemeiner Beifall.) Auf die Frage, was denen zu geschehen habe, die bereits ausgeliefert sind, erklärt der Minister, das Faktum sei nicht wahr. Treciesk y bittet den Minister, die Anzeige hiervon sogleih nah Galizien gelangen zu lassen, damit ein solcher Aft nicht geschehe, Der Ministers Js bereits geschehen. Der Präsident: Auch der Abg. Strasser habe eine Juterpellation. Strasser: Woher es denn käme, daß von den Zeitungs- und Flugblättern, welche politische Notizen und Rai- sonnements enthalten, außer der offiziellen Wiener Zeitung feines gestem- pelt sei? Ob denn das Geseg, welches bestimmt, daß politische Zeitungen gestempelt werden, aufgehoben worden sei f Ver Grund, daß er interpellire, sei, daß dadurch die Finanzquellen des Staates geschmälert werden; es werde demselben nämlich eine Einnahme von 500 Fl. C,-M. täglich entzo- gen. Finanz-Minister Kraus: Jeßt beschäftigen sich alle Blätter mit Po- litifz jedo meist mit Naisonnementz die Erzählung der Thatsachen trete in den Hintergrund, Sie können daher nicht in die Kategorieen der früheren Blätter, für die das Stempelgeseß galt, fallen, Der Wortlaut des Gesehes sei ohnedies unanwendbar, Er sei zu hoch, Der Zeitungsstempel mache wohl eine Finanzquelle aus, es sei aber zweifelhaft, ob es unter den ge- genwärtigen Umständen angemessen sei, ihn zur Finanzquelle zu machen, Es stehe in Frage, ob das Stempelgesez im Ganzeu aufrecht zu erhalten sei, Bis jeyt sei es dém Ministerium nicht gegeben, gegen die politischen Blätter mit Schärfe einzuschreiten, Es stche jeyt bei dem Ne otagee „n- wieweit und auf welche Art er das Ministerinm unterstüßen wolle, Bei der ferneren Verhandlung in dieser Sizung wurden die ersten acht Punkte der Geschäftsordnung mit geringen Modificationen angenommen, die nächste ‘Sigung auf den 25sten anberaumt und die fernere Berathung der Geschäfts- ordnung auf die Tagesordnung gestellt,

Sizung vom 25. Juli, Der Präsident verliest einen Protest von 25 Deputirten aus den deutschen Kreisen Böhmens gegen die gestrige Aeußerung Rieger's, daß der Belagerungszustand sich über ganz Böhmen erstreckte, Sie wollen sih über den Belagerungszustand in Prag, welchen die böhmischen Deputirten vorige Woche als die Freiheit selbst so wenig heengend angegeben hätten, daß eine ganz freie Wahl der Abgeordneten möglich gewesen wäre, nicht einlassen, wohl aber müßten sie zur Rettung der Ehre des Landes und der Bevölkerung erklären, daß der Belagerungs-

ustand auf dem Lande in Böhmen nicht fortdauere, weil das Land nie in Belagerungs-Zustand gewesen. Jm Bewußtsein der Nothwendigkeit des Belagerungs - Zustandes in Prag habe der gesunde Sinn der Bevölkerung es gehindert, daß selbst Aufreizungen der Emissaire Erfolg gehabt hätten. Sie wollen daher, daß dieser Protest dem Protokolle einverleibt werde, - Der Präsident: Es sind von einigen Herren Jnterpellationen an das Ministerium eingelaufen. Die erste von dem Abgeordneten Umlaust erfragt das Ministerium, da der gegenwärtige Stellvertreter des Kaisers als Reichsverweser bald nah Frankfurt geht, was für Vorkehrungen von Seiten des Ministeriums getroffen wurden wegen Zurückkunft des Kaisers in die Residenz, und welhe Garantie den österreichischen Völkern dafür geboten “wird, Minister Doblho ff berichtet hierauf, daß heute noch der Courier von Innsbruck zurückerwartet werde, um darüber Näheres zu bringen, Eine ‘andere Interpellation an das Ministerium, wer. gegenwärtig Gouverneur in Lewberg sei, da der Kommandirende Hammerstein und der Präsident der Landesstelle Anordnungen erlassen haben und auch der Abgeordnete. Sta- dion h noch als - Gouverneur genannt hat, worauf Stadion erwiedert, er habe si nie Gouverneur? Fénannt, vielmehr hon vor 3 Wo- chen seine Demission eingereicht, Minister Doblhoff äußerte hierauf, es sei ihm hierüber noh gar nichts bekannt, er müsse sich erst dur die Akten

informiren und werde morgen Antwort ertheilen, Abg. Pinkas interpellirt ebenfalls; er sagt: „Ganz Böhmen sicht mit Sehnsucht der Wiederherstel- lung seiner constitutionellen Freiheiten entgegen, die ihm auf unverantwort- liche Weise entrissen worden. Noch sind die Waffen nicht zurückgegeben, sogar die Privatwaffen sind, wenigstens bis vorgestern Abends, wo ich Prag verließ, niht zurügestellt worden, Ferner haben die Kreisgerichte den Auf- trag erhalten , allfallsige Erhebungen über die Pfingst - Ereignisse nicht der Civil - Behörde zu übergeben, sondern der gemischten Civil- und Militair- Kommission. Die ganze Provinz weist auf §. 18 der Verfassung hin, daß die Untersuhung nur von der kompetenten Behörde gefeben dürfe, Der Belagerungs-Zustand von Prag kann doch auf keinen Fall eine Wirkung auf die Landstädte haben. Jh frage ferner, wie bei den bestehen- den Geseyen und dem Ministerial-Erlasse, wonach die Frequentations-Zeug- nisse dieselbe Wirkung haben, wie die Vorzugs-Klasse hinsichtlich der Mili- tair-Befreiung, und da dies auch durch Dekret des Grafen Thun, vormals Präsidenten, auf Böhmen ausgedehnt is , dennoch Studenten assentirt wer- den können. Von der Landes-Behörde wurde an die Kreisämter eine Ver- fügung erlassen, worin die Worte vorkommen: Es wird den Kreisämtern bedeutet, daß uur jene Studenten nicht auf die Assentpläze zu stellen sind

welche sich mit Zeugnissen über Vorzugs-Klassen ausweisen können, Mini- ster Doblho ff erwiederte hierauf: Mir is nur bekannt, daß die Neorga- nisation der National - Garde zugesichert und angeordnet is. Was die Studenten betrifft, so ist sich von dem Herrn Abgeordneten selbst auf den Minister - Erlaß berufen worden, er muß daher von der

Voraussezung ausgehen, daß er auch vollzogen worden is. Jch erkenne diese Juterpellation daher nur als Thatsache an, worüber ih Erhebung pflegen werde. Justiz-Minister Bach: Es werden hiermit zwei Fragen ge- stellt, die erste über den dermaligen Zustand in Prag, die zweite über das Benehmen der Untersuchungsgerichte auf dem Lande. Was die erste betrifft, habe ih schon gestern Aufschlüsse gegeben, ih habe es bei der Uebernahme meincs Amtes als heilige Pflicht erachtet, in dieser Sache vollkommen flar zu sehen. Jch habe, um mit dem Civil-Borstande der Kommission unmit- telbar zu verkehren, denselben , mittelst des Telegraphen hierher beschieden

um mündlichen Bericht über den bisherigen Gang der Kommission zu er- halten, Es wurde vom Ministerium beschlossen, den Ausnahme-Zustand in Prag sogleich aufzulassen, Der Civil-Vorstand dieser Kommission ist gestern mit einer Depesche nah Prag geschickt worden, an den Präsidenten des Appellationsgerichtes, diese Maßregel sogleich zu vollziehen, Es ist an dieses Präsidium auch der Auftrag ergangen, unter Vorlage sämmtlicher Akten Bericht sowohl über die Untersuchung des Dr. Brauner, als über den Stand der gesammten Untersuchung dem Ministerium vorzulegen, Das Mi- nisterium wartet diese Berichte ab, um dann definitive Beschlüsse zu fassen, Doch kann ich schon im voraus versichern, daß das Ministerium sich ver- pflichtet fühlt, die politische Seite dieses Prozesses wohl ins Auge zu fassen, - es versteht seine Mission darin, daß es ih nicht berechtigt hält, monströse Tendenz - Prozesse, wie sie bei anderen Regierungen vor- gekommen sind, zu unterstüßen und durchführen zu lassen, Das Ministerium will das Schauspiel, das uns zwei große Nationen entfremdet hat, hier niht wiederholen, Von diesem Grundsagze will sich das Ministerium leiten lassen, das Ministerium wird dafür sorgen, daß tas Verfahren öffentlich und mit Beiziehung von Geschwornen abgethan werde. Das Ministerium wird sich verpflichtet sühlen, über den Ausnahmezustand, der auf dem Lande stattfinden soll, klare Berichte einzuholen, um danach Beschlüsse zu fassen. (Häufiger stürmischer Beifall.) Der Abgeordnete Pinkas machte darauf aufmerksam, daß gegenwärtig noch Fürst Windisch- gräß Kommandirender von Prag sei, der einer Hof - Kommission, die vom früheren Ministerium zum Behufe der Erhebungen über die Pfingst- Ereignisse nah Prag gesendet war, welcher sih eine Deputation von Bür- gern uyd Studenten angeschlossen hatte, die Antwort gab, er empfange Be- fehle nur von seinen Kaiser, der ihm diesen Posten anvertraut, nicht aber vom Ministerium. Abgeordneter Piller sd orff erwiedert hierauf, daß er nur den Irrthum des srüheren Sprechers aufflären wollte, da ein solcher Ausspruch des Fürsten Windischgräß an das Ministerium nicht gelangt sei, da sonst entweder das Ministerium oder der Kommandirende hätte abtreten müssen, Abgeordneter Löhner: Jch fühle mich bemüßigt, zu erklären, so wie ih es schon im Proteste gethan habe, daß die Angabe von einem Aus- nahmezustande am Lande falsch sei uud ich sie so lange für falsch halte, bis sie nicht von den Herren Abgeordnelen bewiesen würde.

Sachsen-Alteuburg. Altenburg, 26. Juli. (D. A. Z.)

Jn der tlften Sißung der Landschaft kam ein höchster Erlaß, ‘die Einführung einer provisorischen Centralgewalt für Deutschland be- treffend, zum Vortrag. Am Schlusse dieses Erlasses heißt es: „„Jn- dem wir hierzu allenthalben unsere Zustimmung aussprehen und ge- treuer Landschaft solhes zu eröffnen keinen Anstand nehmen, sehen wir deren entspreheuder Erklärung hierüber entgegen.“ Der Präsi- dent erklärte im Namen der Landschaft, daß sih dieser außer Stande befinde, der aus dem Majoritäts-Beschlusse der Reihs-Versammlung hervorgegangenen provisorischen Reichs - Centralgewalt und der statt- gehabten Wahl eines provisorischen Reichsve1wesers ihre Unterordnung zu versagen. Die Finanz-Députation erstattete nun Bericht über die im Propositionspunkt VII, vorgeschlagene Aufhebung -der Hausge- nossen=-, Polizei - und Schlachtsteuer, Der Antrag der Deputation, dieje Steuern sofort in - Ausfall zu bringen und als bereits vom 1. Juli d. J. ab in Wegfall gebraht zu hbetrah= ten, wurde von der Kammer angenommen, dagegen der - An- trag des Abgeordneten Dölißsh: genannte Steuern erst mit dem 1. Januar 1849 in Wegfall zu bringen, abgelehnt. Es erfolgte hierauf der Bericht der Wahlprüfungs - Deputation über die land- \chaftlihen Wahlen, dem die Kammer beitrat, und der Bericht der Kommission zur Untersuchung, ob die wegen des derzeitigen lästigen Garnisonstandes vom Minifterium neulich gegebenen Erklärungen er= füllt worden, seien, und ob die diesen Erklärungen untergelegten Er- läuterungen in Wahrheit beruht haben? Der Kommissions - Bericht, daß der dem Ministerium von dem Abgeordneten Erbe gemachte Vor- wurf, den hiesigen Garnisonbestand nicht in dem versprohenen Maße vermindert zu Pben: mindestens als unwahr erscheine, wurde mit 24 Stimmen gegen 5 angenommen, Auf eine Juterpellation wegen Vorlage eines die Aufhebung des Jagdregals betreffenden Geseb- Entwurfs erklärte Minister von Planiß, daß eben ein Geseß über neus Gegenstand bearbeitet und der Landschaft baldigst vorgelegt werde,

Braunschweig. Braunschweig, 24. Juli. (H. C.) Der von unserer Ständeverjammlung vor ihrer Vertagung ernanuten Kom- mission zur Berathung des von der Regierung zugesagten neuen Wahl- geseves- sind zwei Geseßvorschläge, ciner über die Zusammenseßung der Versammlung der Abgeordneten des Landes und des Ausschusses derselben betreffend, der andere den Entwurf eines Wahlgeseßes ent- haltend, von der Regierung übergeben. Der Junhalt dieser beiden, im ‘genauesten Zusammenhange stehenden Geseße is im Wesentlichen folgender : die Versammlung der Abgeordneten i aus 13 Abgeordne- ten der Städte und 25 der Landgemeinden bestehen die besondere Ver- tretung der Rittergutsbesißer fllt daher weg. Die Stadt Braun= hweig wählt 6, Wolfenbüttel und Schöppenstädt 2, Helmstädt, Schönin- gen und Königslutter 2, Holzminden, Stadtoldendorf, Gandersheim und Seesen 2, e und lden 1 Abgeordneten. Die Landgemeinden wählen in 13 Wahlbezirken 25 Abgeordnete, und zwar

“indirekt, indem die Stimmberechtigten die Wahlmänner“ erwählen,

welche die Abgeordneten zu ernennen haben, Stimmberechtigt ist jeder männliche Landes-Einwohner nah vollendetem 2ssten Lebensjahre | ¿dem Wahlkreise oder der Gemeinde, worin er das

erhalten, durch Straferkenntniß der politishen Rechte verlustig erkannt sind u. s. w. Auf je 200 Seelen der Bevölkerung einer Gemeinde wird ein Wahlmann gewählt. Als Wahlmann ist wählbar, in den Städten jeder stimmberechtigte Bürger, und in den Landge- - meinden jeder stimmberechtigte Eigenthümer oder lebenslängliche Mitgenießer eines Wohnhauses, jedo. nur in seinem Wohnorte und ín den Städten in seinem Wahlkreise. Um als Abgeordneter wählbar zu sein, muß man das 30ste Jahr zurückgelegt haben, Lan- deseinwohner sein, fünf Jahre im Lande seinen Wohnsiß gehabt ha- ben, si eines unbesholtenen Rufes erfreuen, unter feiner Art vón Kuratel stehen. Beamte, Militairpersonen 2c. bedürfen ‘des Urlaubs, der ihnen, wenn es der Dienst zuläßt, nicht versagt werden wird. Jeder städtische Wahlbezirk, welcher zwei Abgeordnete wählt, hat ei- nen davon entweder aus don Deitgliehern des Magistrats oder aus Bürgern des Bezirks, die Handel, Gewerbe oder Ackerbau treiben und zu den Höchstbesteuerten gehören, zu wählenz die Zahl der Höchstbeuerten soll gleich sein dem zehnten Theil der Wohnhäuser. Die Landgemeinden haben von den zwei Abgeordneten eines Bezirks einen zu wählen, der Eigenthümer oder lebenslänglicher Mitgenießer eines Landguts ist und zu den Höchstbesteuerten gehört; die Zahl der Höchstbesteuerten is auf dieselbe Art bestimmt, wie bei den Städten.

Ausland.

Frankrei. Paris, 25. Zuli. Pascal Duprat hat der National - Versammlung einen Preßgeseß - Entwurf, im Gegensaße zu dem ministeriellen, vorgelegt. Dieser Entwurf lautet :

Art, 1. Jeder bürgerlich und politisch freie Franzose hat das Recht, seine Meinung durch die Presse auszusprechen, muß ih jedoch folgenden geseblihen Bestimmungen fügen: Art. 2, Die Declaration, die dem Beginn jedes Journals voranzushicken, muß Namen, ‘Wohnung und Stand des Haupt-Redacteurs enthalten. Art. 3. Die Originale der von ihren Ver- fassern eigenhändig zu unterzeihnenden Aufsäße sind dem Druder einzuhändigen , der sie bei gerichtlicher Verfolgung vorzuweisen hat. Art, 4, Die gerichtlihen Verfolgungen können auf den Haupt - Re- dacteur und Drucker ausgedehnt werden, wenn es sich um Artikel handelt, deren Original mit der Unterschrift des Verfassers nicht vor- handen, Jhre Bestrafung is dem Maße gleichzustellen, das den Ar- tifel-Verfasser selbst treffen würde. Art. 5. Jeder Verfasser, der \ich des Namens eines Dritten bedient, um der gerichtlihen Verantwort- lihfkeit zu entgehen, is in seinen bürgerlihen Rechten während 1 bis 5 Jahren einzustellen, ohne die anderen Strafen zu rechnen. Das- selbe gilt von seinem Mitschuldigen. Art, 6, Js ein Journal dreie mal solcher Namens-Vorschiebung bezüchtigt, so kann es von Gerichts wegen unterdrückt werden. Art. 7. Jun allen Preß - Prozessen hat die Jury, ehe sie über Schuld oder Unschuld entscheidet, vorher zu bestimmen, ob das vor ihren Schranken ersheinende Jndividuum wirklich der echte Verfasser des inkriminirten Aufsaßes is. Art. 8. Der Haupt - Redacteur ist jedenfalls mit zur Untersuchung zu ziehen, er müßte denn nachweisen, daß er von der Jusertion des Artikels seines Mitarbeiters - durhaus keine Kenntniß hatte. Art. 9, Alle früheren Gesehe rücksichtlih der Caution und der Ver- antwortlichkeit des Geschäftsführers sind abgeschaft.““

Barault hat ein öffentlihes Sendschreibeu an Herrn Thiers ge- richtet, dessen Jnhalt mit folgender Anekdote \chließt: „Sie unter-

hielten eines Abends mit Jhrem großen Redner - Talent die Gesell- \haft im Hotel Florentin unter dem Vorsiß Talleyrand's, dessen vers dorbener Schüler Sie sind. Alle Welt war bezaubert von der Schärfe Jhres Vortrages, der von Wis sprudelte. Als Sie sich entfernt hatten, laushte man neugieríg der Art und Weise, wie sich der Pa- triarh der Gesellschaft über Sie aussprechen würde. „, „Herr Thiers,‘ ‘‘ begann das Orakel míit sener ‘bekannten sarkastischen

F

Stimme, „besißt sehr viel Geist; aber fuhr das Orafel nah einigem Zögern fort dieses- Talent ist Franfreihs Untergang.“

Am 1. Januar 1848 befanden s{ch im Staatsschaße an Zeitungs- und Beainten-Cautionen 235,685,632 Franken, die laut des Artifels 7 des Geseßes vom 4, August 1844 einen 3prozentigen Zins tragen. Diese Summe gehörte 56,387 Personen, und zwar waren 45 Mil- lionen von Provinzial-Steuereinnehmern, 344 Millionen von Notaren, 27% Millionen von General - Steuereinnchmern, 17 Millionen von Steuer-Aspiranten, 14 Millionen von Wechslern, 104 Millionen von Arik 8 ANEAN von e g und 45 Millionen von Auctions-

ommissarien deponirt; 33€ eitungen und urnale i 6,990,942 Franken Caution “dei l A Ae __ Die Mannschaft des Stadthauscs is um 2 Compagnieen Mo- bilgarde verstärkt worden. Sonnabend Nachts wurden zu Clichy wieder 30 Personen verhaftet, und vorgestern fanden auch in den Vorstädten St, Antoine und St. Marcel mehrere Verhaftungen statt. Die Zahl der eingekerkerten Gefangenen beläuft si jeßt auf etwa 10,000, welhe auf die um Paris liegenden Forts vertheilt sind, Es befinden sih darunter 150 Frauenzimmer und eine A Anzahl junger Leute von 12 bis 16 Jahren. Auf den Antrag Cormenin's hat die Regierung entschieden, daß ein Theil dieser Burschen als Schiffsjungen in der Marine verwendet werden sollen.

Die Munizipal- und Departemental-Kommission des Seine-De- partements beräth jegt über den Entwurf einer Anleihe von 40 Mil= lionen, welhe die Stadt Paris mit der Bank von Frankreich ab- {ließen will.

Man hat an den Tuilerieen die nach den Februartagen dort T R Inschrift: „Hospital der Civil - Jnvaliden““, wieder aus- gelöscht.

Mehrere Eisenhüttenbesißer des Nord - Departements, die viele Arbeiter beschäftigen, hielten hier bei der. Regierung um Bestellungen an, weil sie sonst eine Masse ihrer Leute entlassen müßten, erhielten Le Antwort, daß die Regierung kein Geld zu Bestellun- gen habe.

Der Commerce dringt abermals auf die Nothwendigkeit einer

“radikalen Tarifreform; der französische Tarif sei unendlich restriftiver

als der englische vor sieben oder aht Jahren, vor der Zeit, wo Ro-

bert Peel die großartigen Finanzreformen bewerkstelligt, welhe ihm

am meisten Reste gebraht. Der französische Tarif fei für eine viel

fruhtbarere Reform empfänglih als der ênglische, und diese Reform

würde, wenn man sie liberal auffaßte und fräftig durhführte, nicht

allein dem gefährdeten Schaß zu- Hülfe kommen, sondern. den Ge-

werbefleiß, den Handel, den Landbau heben und für dieselben eine

Be Aufmunterung darbieten, als alle Scheinmittel, wel@e

man tägli auftauchen sehe. : L N e L Die L wird erst im nächsten Jahre bea!

Der Minister Goudchaux deutete auf den Ausfa hin, n

für das Budget verursachen werde, U O

__ Bei Art. 6 des Anleihe-

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) Wohnortsre Erklärung ist nöth ‘hat, mit Ausnahme derer, welhe aus" Armen-Anstalten Unterstüßung | daß uns ‘diese S

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