Pte MesBlusse ] s nicht beschuldigen, gebung neuer Renten begehren, so darf man un nih s gen,
midt bie haft gesag! 3 Babn abgeschlossene Vertrag Bahrgelen E e "en O Ne magen RuEi diese wird unver- züglih erfolgen müssèn, sobald Sie die vereinbarten Bedingungen
genenis Shomas, der ehemalige Direktor der National=-Werkstätten, beschuldigt im National seinen Nachfolger Leon Lalanne mehrerer
Unrichtigkeiten in seiner Darstelluäg des Wesens jener Werkstätten.
iz. Tagsaßung. (E. Z.) Sibung vom 241. Juli. Nah Di et Lor ausführlichen Protofólls di der Präsident eine vom eidgenössischen Geschäftsträger in Wien erhaltene Depesche vom 14. Zuli an, worin derselbe die Nachricht giebt, daß ihn der Minister von Wessenberg vor seiner Abreise noch E habe , hinsitlich der Beshwerden von Seiten der Eidgenossenschaft über die dur österreihishe Soldaten geschehene Verleßung s{weizerishen Gebietes die nöthigen Weisungen an die- betreffenden Civil- und Militair- Behörden ertheilt zu haben. Der Streitgegenstand zwischen Solo- thurn einerseits und Bern und Baselland andererseits über die fürstbishöflih - baselshe Schuld giebt feinen Anlaß zu einer Dis- fussion, da der Entscheid des darüber urtheilenden Privatschiedsge- rihtes zu gewärtigen ist, eben so wenig die Anstände zwischen Bern und Solothurn- über die Auslegung der Konkordate, betreffend die bürgerlihen Verhältnisse der Niedergelassenen, indem auch hier der Entscheid der eidgenössishen Schiedsrichter zu gewärtigen. Auch die Anstände zwischen den Kantonen Freiburg und Wallis einerseits und dem Kanton Waadt andererseits, betreffend ein von leßterem am 1. Juni 1846 erlassenes Geseg über Besteuerung der ‘in tkodter Hand liegenden Grundstücke, werden auf den Wunsch der Stände Freiburg und Wallis in Erwartung eines gütlichen- Vergleichs suspendirt, und zwar mit 17 Stimmen. Da der Bericht des eidgenössischen Kriegs- rathes über die Ergebnisse der eidgenössischen Juspection des Kontin- gents von Appenzell J, Rh. im Ganzen nicht sehr günstig lautet und viele Mängel rügt, so wird dieser Stand eingeladen, denselben abzu- helfen, und die fernere Fortdauer der Ueberwahung angenommen. Das Kapitel der Heimatlosigkeit wird in Erwartung des neuen Bundes, mit einigen frommen Wünschen begleitet, nur kurz behandelt, und dem daherigen Konkordate vom 26. Juli 1844, von 13 Stän- den im vorigen Jahr genehmigt, treten noch Solothurn, Tessin und Glarus unter Zurückziehung seines Ratifícations =Vorbehaltes bei, Es wird sodann mit 16 Stinimen sowohl éine Einladung zum Bei- tritt an diejenigen Kantone, welhe dem Konkordate noch nit beige- treten sind, auf den Fall, daß die nèue Bundes-Verfässung nicht an- ' enommen werden sollte, beschlossen, als auch eine Einladung an die Stände Uri und Unterwalden, ihren Vorbehalt des Rücktrittes von diesem Konkordate nah vier Jahren zurückzuzichen und demselben unbedingt beizutreten.
Sibung vom 22, Juli. An die Tagesordnung gelangen die von Waadt, Wallis und Luzern seiner Zeit erlassenen, den freien Verkehr hemmenden, also gegen Artikel 14 des Bundes verstoßenden Verordnungen. Luzern hat unterm 4. Dezember 1847 dieselben bereits zurückdgenommen, und Waadt erklärt, dieses demnächst thun zu wollen, Wallis glaubt, die betreffenden Paragraphen der Ver- ordnung, welche die Reclamationen hervorgerufen, durch andere erseßt zu haben, welche nichts Bundeswidriges enthalten, was aher nicht angenommen, sondern bestritten wird, Nachdem beide Gesandtschaf- ten wiederholt ihre Bereitwilligkeit zur Beseitigung dieser Beschwerde erregenden Verordnungen, gemäß der Tagsaßungs - Beschlüsse, er- klärt, wird eine“ erneuerte Einladung an diee Stände unterlassen und hierauf Herr Wartmann von St. Gallen zum Konsul von Amsker- dam gewählt,
Bern. (Eidg. Ztg.) Folgendes is die Erklärung, die ein Theil der Minderheit im Großen Rathe, welhe gegen den Bundes - Entwurf stimmte, zu Protokoll geben wollte, deren Auf- nahme indeß zurücgewiesen wurde: „Die Ei Mitglieder des Großen Raths, halten es in ihrer Pflicht, die Erklärung zu Pro= tokoll zu geben, daß sie gegen die Annahme des dur die Tagsaßung ansgearbeiteten Bundes - Projekts gestimmt, weil dieses Projekt die wünschbaren politischen Vortheile nicht gewährt und die materiellen Interessen des Kantons Beru zu sehr beeinträchtigt. Sie verwahren sich, so viel es sie betrifft, gegen alle daherigen, dem Volke sowohl direkt als indireft durch die Annahme entstehenden nachtheiligen Fol- gen und entheben sih jeder 1extgan Verantwortlichkeit.“ Unter den 24 Unterzeihnern finden sich alle Stämpflianer (7 Advokaten), Stämpfli selbs aber niht. Aus verschiedenen Landestheilen, sogar aus dem Jura, erhielt der Verfassungs freund Zuschriften, welche, indem sie ihre Zufriedenheit mit der Entscheidung des Großen Raths in der Bundes = Verfassungs =- Frage aussprechen, versichern, daß die
S Ait r U P "n
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große Mehrheit des Volkes in gleicher Gesinnung -dieVerfassung - an- nebmen werde. “ z !
Eisenbahn - Verkehr.
Kosel: Hderberger Eisenbahn. Jahresbericht pro 1847 und Uebersiht der Verkehrs- Vexchältnisse im ersten Halbjahr 1848.
Seit dem ersten Mai 1847, wo Hleichzeitig die Kaiser- Ferdi- nands-Nordbahn' die Strecke von Leipnick bis Oderberg ‘und die Wil- helm8=Bahn die Strecke von Ratibor bis Annaberg dem Betriebe eröffnete, is die Verbindung zwischen der Kaiser Ferdinands = Nord=- bahn und der Wilhelms-Bahn und den Statiouspläßen Oderberg und Annaberg auf dem Landwege, der Personenverkehr durch Omnibus, der Gütertransport durch Frachtwagen über die Pontonsbrüccke be- werfstelligt worden. Dieselbe hat sih vollständig bewährt. Jn dem Betriebs- Jahre 1847 wurden befördert 72,784 Personen für: 33,351 Rthlr. 22 Sgr. und 11,169 Ctr. Passagiergepäck für : 2005 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., zusammen Einnahme : 35,356 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf. Es sind hierbei von jeder Person eingekommen 14 Sgr. 7 Pf. An Gütern wurden befördert: 324,282 Ctr. und dafür eingenommen: 21,822 Rthlr. 8 Sgr. 10 Pf., wovon auf jeden Centner 1 Sgr. 117; Pf. kommen. Ferner: wurden 584 Stü Vieh für : 918 Rthlr. 23 Sgr. 6 Pf. und 268 Equipageñ für 1244 Rthlr. 25 Sgr. trans=- portirt; die sonstigen Einnahmen betrugen 1614 Rthlr. 6 Pf., Summa aller Einnahmen pro 1847 60,956 Rthlr. 27 Sgr. 4 Pf. Die ‘Ausgaben betrugen: A. Bahu- Verwaltung. 1) Besol- dungen des Bahn-Aufsichts-Personals 10,268 Rthlr. 19 Sgr. 4 Pf., 2) Ünterhaltung des Bahnkörpers 6954 Rthlr. 26 Sgr. 4 Pf., was pr. Ruthe — bei 13,856 Ruthen Bahnlänge — 15 Sgr. 5 Pf. beträgt, 3) Unterhaltung und Ecgänzung der T e grophen 13 Rthlr. 11 Pf, 4) Unterhaltung der Bauwerke in und über der Bahn 247 Rthlr. 28-Sgr. 2 Pf., 5) Unterhaltung der Gebäude 2c. 166 Rthlr. 22 Sgr. 2 Pf., 6) Büreau- und andere Unkosten 191 Rthlr: 7 Pf., hierzu an Zinsen für ein Drittheil der Baukosten des Bahnhofes Kosel für Mitbenubung desselben 600 Rthlr. 6 Pf. , zusammen für die Bahn - Verwaltung 18,442 Rthlr. 8 Sgr. oder 43,93 % der sämmtlichen Ausgaben und 30,43 % der Brutto-Einnahme. B. Trans- port-Verwaltung. 1) Gehälter der Betriebs - Beamten 6126 Rthlr, 29 Sgr., 2) Kosten der Transportkräfte 11,619 Rthlr. 12 Sgr. 7 Pf. Die Lokomotiven haben insgesammt 11,041 Nubmeilen zurückgelegt. [s betrugen sonach die Kosten pro Meile 20 Sgr. 6% Pf., 3) Unterhaltung der Lokomotiven an Reparaturen 2c. 1029 Rthlr. 2’ Sgr., was pro Nuztmeile 2 Sgr. 95 Pf. beträgt, 4) Unterhaltung des Wagenparks an Reparaturen 2c... 1281 Rthlr. 26 Sgr. 2 Pf., die Wagen haben im Ganzen 105,989 Meilen zurück- gelegt, und es betragen die Kosten pro Meile 45 Pf., 5) Beleuchtung : 625 Rthlr. 27 Sgr. 4 Pf., 6) allgemeine Betriebskosten 938 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf., zusammen für die Transpzrt - Verwaltung 21,621 Rthlr. 27: Sgr. 5 Pf. oder 50,84 % der sämmtlichen Ausgaben und 395,19 % der Brutto-Einnahmen. C. Allgemeine Verwaltung. 1) Gehälter: 1961 Rthlx. 20 Sgr., 2) Büreau-Unkosten: 212 Rthlr. 22 Sgr., zusammen für die allgemeine Verwaltung: 2174 Rthlr. 12 Sgr. oder 5,23 % der sämmtlichen Ausgaben und 3,67 % der Brutto=Einnahmen. Summa aller Ausgaben 42,238 Rthlr. 17 Sgr. 5 Pf. oder 69,20 % der Brutto-Einnahmen und für jede Nußmeile 3 Rthlr. 24-Sgr. 8 Pf. Es verbleibt sona ein Ueberschuß pro 1847 von 18,7418 Rthlr. 9 Sgr. 11 Pf. ,. welcher eine Dividende von 17 % des Actien-Kapitals von 1,200,000 Thalern ergiebt, und der Rest von 748 Rthlr. 9 Sgr. 14 Pf. würde einem zu bildenden Reserve-Fonds zu überweisen sein. Es is dieser Ueberschuß, wie eine monatweise Zusammenstellung der Einnahmen zeigt, hauptsäch= lich aus den Einnahmen der Monate Mai bis Dezember, nämlich dem Betrieb der ganzen Strecke, hervorgegangen, da die der ersten vier Monate, binnen welcher die Bahn von Kosel bis Ratibor im Betrieb war, nur gerade zur Deckung der Ausgaben hinreihte, ein Beweis, daß der Ertrag seit Eröffnung der ganzen Bahnstrecke sich verhältnißmäßig bedeutend gesteigert hat.
Die Transportkräfte der Gesellschaft bestehen in 6 Lokomotiven und 6 Tendern, 24 Personenwagen und 80 Güter=-, Vieh= 2c, Wagen. “
Bau der Bahn. Die Erdarbeiten sind überhaupt nur zwi= hen dem Bahnhofe Annaberg und der Oder noch zu vollenden. Die Brückenbauten sind sämmtlich vollendet, bis auf die noch herzustellende Eindeckung der Flügelmauern der Brücken mit Steinplatten. Der Bau der Oderbrücke, welcher von Seiten der Direction der Kaiser Ferdinands Nordbahn ausgeführt wird — jedoch auf gemeinschaftliche Kosten — ist \o weit vorgeschritten, daß die Vollendung der ganzen Brücke inkl. Schienenlage zur Passage mit Ende Juli in Aussicht steht, Desgleichen sind“ die anderen noch zu vollendenden Bauten so weit gediehen, daß dieselben Ende Juli fertig werden, Was den. Bau der Anschlußstreckle auf bösterreihishem Ge-
Bekanntmachungen.
[264] Nothwendiger Vexkauf, Stadtgericht zu Berlin, den 13. März 1848,
Das. in der Linienstraße Nr. 87 belegene, im Hypo- thekenbuche vön der Königsstadt Vol, 12, Nr, 889 auf den Namen ‘des Tischlermeisters Carl Bensamin Schreiber eingetragene, jeßt zu dessen erbschaftlicher Li- quidations-Prozeß-Masse gehörige Grundstück , welches ¡mit Einschluß der darauf befindlichen Dampf-Sägemühle und der dazu gehörigen Geräthschasten auf 25,384 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf, mit Aus\{kuß derselben aber auf 23,157 Thlx. 2. Sgr. 6 Pf. abgeschäßt is, soll
‘am 18, Oktober 1848, Vormitt, 11 Uhr, an ver Gérichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- E sind in der Registratur einzusehen, «Die unbekannten Real-Prätendenten twerden unter der Verwarnung der Präklusion hierdurch öffentlich vorgeladen,
Rhein - Weser Eisenbahn- 158231 - Actien - Gesellschaft.
Die lehte Vertheilung des Gesellschafts- Vermögens oll in ‘dem Seitens en 1. bis ‘zum 30. September ‘v. J, nach Vorschrift des von der dreizehnten Gene- i ral- Versammlung genehmigten PVerthei- lungsplanes bewirkt werden und leide zeiti auch die Zahlung derjenigen Betxäge „er lgen, E ‘‘Taut unserer Bekanntmachung vom 29, Juli 184 fir! erv, ‘J, zu erheben waten, damals ‘aber nie ge ordert sind, y gf Da g wird an die bere E oder deren coollmaichti ein der 'bézeihrieten Frist an jedem: Tage, mit Aus der Soütntage inden Vormit-
den 9 bis-:42-Uhr ; U j bifselbst T abe T As gegen Auslieferung,
macht zu fordern,
f454%].
zum 1.
entweder der Quittungsbogen, auf denen sämmtliche die Actie angehenden Kapital - Einzahlungen bescheinigt worden sind, oder der Quittungen über die auf die zweite Hälfte der ausgeschriebenen ersten Rate von 10 % geleisteten Kapitalza Möchte ein solhes Dokument verloren gegangen sein, so kann die Zahlung nah Vorschrift §§. 4. und 6. des Statitts der Gesellschaft nur gegen eine der Direction genügende Bürgschaft geleistet werden. i
Bevollmächtigte haben \sih durch \{riftliche Aufträge auszuwéisen ; jedo behalten wit uns vor, in zweifel- hasten Fällen einé gehörige Beglaubigung der Voll-
Wer innerhalb der oben bezielten Frist die Abforde- rung der ihm gebührenden Beträge versäumt , hat zu gewärtigen, daß solche für seine Rechnung und auf seine Kosten dem Depositoriuum des Königlichen Land- und Stadtgerichts ‘hierselbst werden überliefert werden,
Minden, ‘den 22. Zuli 1848.
: Direction der Rhein - Weser Eisenbahn - Actien - Gesellschaft, Koch, Voxrlaendexr, von Sprxeckelsen. [518
4 Sgr. “Pf für ugusi a l n cher von 9—12 Uhr Vormittags geschehen kann,
hlungen. Berlin, den 18, Juli 1848.
[466 b]
diesem Behufe sind die Certifikate mit speziellem Num- mern - Verzeichniß auf unserem Comtoir, Burgstraße Nr. 25, einzureichen und dagegen die neuen, sofort oder nach erfolgter Einsendung, in Empfang zu nehmen,
Jacobson & Rieß,
Bekanntmachung, Die Direction der Zarskoe-Selo Eisen-
bahn hat mich ‘beauftragt, die Divivende » für das erste Semester 1848 mit #0 2 Silber-Rubeln zum Course von 102 ESIR Thlr. für 100 Rubel Silber t auszuzahlen, und können die Zahlungen gegen Einreichung der Coupons nebst nah der Reihe- folge geordneten Nummer-Verzeichnissen bei mir in den Vormittagsstunden von 9—12 Uhr in Empfang genom- men werden, Berlin, den 29, Juli 1848, F. Mart. Magnus, Behrenstraße Nr, 46.
biete -von. dem Bahnhofe Oesterreihish - Oderberg bis an die Oder- brüde betrifft, \o i} dieselbe ihrer Vollendung nahe, so daß Ende Juli die ganze Strecke von Oderberg bis zur Oderbrücke österreichischer- seits und von dort bis Bahnhof Annaberg preußischerseits mit Lokomotiven und Wagen befahren werden kann.
Jn dem ersten Semester 1848 wurden befördert : 33,883 Per- sonen für eine Einnahme von 17,145 Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf. und 200,376 Ctr. Güter für eine Einnahme von 21,096 Rthlr. 1 Sgr. 4 Pf., oder Gesammt-Einnahme : 38,241 Rthlr. 25 Sgr. 10 Pf.; in demselben Zeitraum des Jahres 1847 wurden befördert ; 27,155 Personen für eine Einnahme von 11,757 Rthlrn. 5 Sgr. und 121,020 Ctr. 13 Pf. Güter für eine Einnahme von 9247 Rthlen. 26 Sgr. 12 Pf. Jn den ersten vier Monaten des Jahres 1847 waren nur die Strecke von Kosel bis Ratibor (4; Meilen) und in den anderen zwei darauf folgenden Monaten die ganze Strecke von 7 Meilen im Betrieb. Es wurden in den ersten vier Monaten 1847 durchschnittl ch pro Monat und Meile befördert : 804 Personen und 4001 Ctr. 57 Pf. Güter, die durscnittliche Einnahme betrug : 605 Rtblr. 18 Sgr.; in den zwei nachfolgenden Monaten Mai und Juni (7 Meilen Bahnlänge) wurden befördert durchs{chnittlich pro Monat und Meile 962 Personen und 3785 Ctr. 33 Pf. Güter, die durchschnittlihe Einnahme betrug : 744 Rthlr. 7 Sgr. 11 Pf.; in dem ersten Semester 1848 (7 Meilen Bahnlänge) befördert dura \chnittlich pro Monat und Meile : - 807 Personen und 4770 Ctr, 94 Pf. Güter, die durhschnittlihe Einnahme betrug : 910 Rthlr. 16 Sgr. 5 Pf. Es zeigt sonach der Verkehr jm ersten Semester 1848 eine Verminderung der Personen gegen die leßten beiden Mo= nate des Jahres 1847, dagegen aber eine Vermehrung der Centner= zahl und der Einnahme, und zwar von 166 Rthlrn. 8 Sgr. 6 Pf., und gegen die ersten vier Monate 1847, bei nur 4% Meilen Bahn= länge, yon 304 Rthlrn. 28 Sgr. 5 Pf.
Oberschlesische Eisenbahn. (Halbjährlicher Bericht.)
Fast bei allen deulshen Eisenbahnen zeigt der Verkehr in dem ersten Semester des Jahres 41848, gegen denselben Zeitraum des Jahres 4847, niht nur keine wesentlihe Zunahme, sondern theils weise eine bedeutende Abnahme ; dahingegen gewährte der Verkehr, namentlich der Güterverkehr, auf der Oberschlesishen Eisenbahn eine bedeutende Vermehrung. Es wurden in dem genannten Zeitraum 1848 befördert: 177,882 Personen und 1,043,742 Ctr. Güter, die Gesammt = Einnahme betrug: 373,797 Rthlr. 19 Sgr. 7 Pf. ; in dem- selben Zeitraume 1847 wurden befördert: 179,202 Personen und 861,407 Ctr. Güter; die Gesammt-Cinnahme betrug: 253,762 Rthlr. 5 Sgr. 7 Pf. ; desgleihen 1846 wurden befördert : 180,458 Perso=- nen, die Gesammt = Einnahme betrug: 223,369 Rthlr. 14 Sgr. 8 Pf. Die Personen - Frequenz zeigt in jedem Jahre eine Verminderung, und zwar 1848 gegen 1847 von 1320 und gegen 1846 von 2576 Personen. Die Gesammt -= Einnahme zeigt aber eine stete Vermehrung, welche namentli} dem Güterverkehr zuzuschreiben is; es wurde im erwähn- ten Zeitraum des Jahres 1848 gegen denselben 1847 die nicht un- bedeutende Summe von 120,035 Rthlr. 14 Sgr, und gegen densel hen Zeitraum 1846: 150,428 Rthlr. 4 Sgr. 11 Pf. mehr verein- nahmt; an Gütern wurde 1848 gegen 1847 ein Quantum von 182,335 Ctr. mehr befördert, Bemerkenswerth erscheint der Verkehr im Monat Maí 1848, welcher Monat die stärkste Frequenz seit Er- öffnung der Bahn zeigt; es wurden in demselben vereinnahmt 80,763 Rthlr. 23 Sgr. 5 Pf., mehr gegen Mai 1847: 31,885 Rthlr. 7 Sgr. 1 Pf., befördert wurden 232,718 Ctr, Güter, mehr gegen Mai 1847: 82,568 Ctr.,. dagegen wurden in demselben Monat 1848 gegen denselben 1847: 8255 Personen weniger befördert; die stärkste Einnahme im Jahre 1847 war im Monat Juli von 64,240 Rthlr. 8 Sgr. 2 Pf. — Die Einnahme aus dem Personen- Transport be- trug in den ersten fünf Monaten des Jahres 1848, — für welche Monate wir dieseibe nun nachzuweisen im Stande sind — 100,505 Rthlr. 22 Sgr. 3 Pf., in demselben Zeitraum des Jahres 1847 aber uur 88,090 Nthlr. 15 Sgr. 4 Pf., mithin troß einer Minderfrequenz in deu ersten fünf Monaten 1848 von 4519 Personen boch 12,415 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf. mehrz die Einnahme aus dem Güterverkehr in dem- selben Zeitraum 1848: 214,442 Rthlr. 16 Sgr. 2 Pf., desgleichen im Jahre 1847 nur 116,337 Rthlr, 29 Sgr. 9 Pf.; es wurden \0- nach in den ersten fünf Monaten des Jahres 1848 98,104 Rthlr. 16 Sgr. 5 Pf. bei einer stärkeren Frequenz von 919,608 Ctr. Güter für dieselben mehr vereinnahmt.
Erklärung : Das Honorar für meine öffentlichen Vorlesungen in der Sing-Akade- mie, zum Besten armer Waisen in Ober-Schlesieu, beträgt nah Abzug der Kosten zweihundert Sora: Ae Sr, Majestät des Köni von zehn Friedrichsd’or8) mitbegriffen ist. | ote O babs ih dem Vorsteher des Rauhen Hauses bei Ham- burg, Hexrn Wichern, zur Verwendung in Ober-Schlesien übergeben, wo derselbe bekanntlich schon seft fünf Monaten thätig ist. Berlin, den 27. Juli 1848, Professor Gelzer.
hann Gottlieb Schaale's ), welcher am 18, Februar 1813 zu Chemniz zum Militairdienst ausgehoben und im Juli desselben Jahres an das ‘damalige mobile Sächsische Jnfanterie-Regiment Rechten eingestellt woï- den, seitdem aber weder durch ihn, noch sonst auf an- dere Weise von seinem Leben und Aufenthalte einige E! anher gelangt ist, hierdurch öffentlich aufge- rufen.
Es ergeht daher an denselben oder, im Fall er ver- storben sein sollte, an alle diejenigen, welche als Erben oder sonst Ansprüche an sein jeßt in 245 Thlr, 22 Ngr, 8 Pf, disteban as Bergb zu haben glauben, hier durch die Ladung, künftigen ;
Sh ena UMAN 140 60 Oktober 1848 Z an ordentlicher Gerichtsstelle hier zu rehter früher Beit persönlich oder durch legitimirte Bevöllmächtigte zu ex- scheinen, und zwar der Abwesende zur Empfangnahme seines Vermögens, unter der Verwarnung, daß ex im Falle des Außenbleibens für todt zu achten und seine Habe den \ich legitimirten nächsten Erben vergbfolgt werde, diejenigen aber, welche Ansprüche irgend einer
Bekanntmach
lung.
e Besi er von Certi-
katen der Sriedrih-Wil- Gotha, den’ 24, Zuli 1848. [a- Sag ten a Hierdur enachrichtigt, „die siebzehnte sn
P lu g von 5%, nach
Thauget., 6 ung der auf den | [410]
“ Fende und ’verschollène
a, ‘c; ‘Mit! Ausnahmè d Sount m 20. Februar 4788 hier
ung. i | Die Ilten Zinsleisten nebst Coupons auf die Zeit vom 1. April 1848 bis dahin 1858 von den hiesigen
Crt ich- j erzogl. Kammer -Schuldbriefen der geschlossenen An- Friedrich-Wilhelms-Nordbahn. igt fönnen vom türftigen Monate an täglich im Lo- fale unterzeichneter Kassen-Berwaltung gegen Abgabe der älteren Isten Zinsleiste in Empfang genommen werden.
erzogl. Sächs. -Kammer-Hauptkassen-Verwaltung. LES R. Bertuch,
Edifkftal-Ladu
n ge A fene i Einzah : j Vön den untèrzeichneten Gerichten wird, guf. gesche-
'henèn Anirag! selnès “hier lebendèn' Bruders, der abwe-
Art an selbige machen, legtere anzumelden und zu be- scheinigen, bei Strase der Ausschließuug und des Ver- lustes ‘der Ansprüche und. auch beziehendlih der ihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinseßung in den vorigen Stand z Leptere haben hierauf mit dem Kontradiftor binnen 6 Wochen rechtlich zu verfahren
und Hn uten Dezember 1848. M Z öffnung ‘richterlicher Entscheidung, welche rü;
Me Außenbleibenden Mittags. 42 Uhr für pu-
blizirt erachtet werden wird, sih zu versehen, Uebrigens sind von den Auswärtigen, zur Annahme
i füuftiger gerichtlicher Verfügungen Gevollmächtigte in
‘)„dex :Náhe: des hiesigen Gerichts zu bestellen,
Schloß Lichteuwalde, den 18, Mai 4848. Die Mes Mahuo qun Gerichte daselbst,
ohaun Gottlieb Schaale Barth, 1 geboren und Sohn-:2e iesigen Hausbesißers und Maurergesellens, weile 30
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Inhalt. Anitlicher Theil. Deutschland. Bundes- Angelegenheiten. Frankfurt a, M, Verhandlungen der deutschen National-Versammlung. Preußen. Potsdam, Hosnachriht, — Köln, Fest-Programm. Desterreih. Wien. Abgeordnete zum volkswirthschaftlihen Ausschuß it: Frankfurt, — Gesep-Entwürfe. - Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Kammer-Verhandlungen, Naffau. Wiesbaden, Stände-Verhandlungen. Hamburg. Hamburg. Das Kanonenboot „St, Pauli“, Í A us land. “Frankreich. National - Versammlung, Der Gescß - Entwurf über die Klubs. — Paris. Die Comité’s für die auswärtigen An- elegenheiten und für den Krieg, — Abreise des General Oudinot zur lpen-Armee. — Die Beziehungen zu Deutschland, — Vertrag zwischen der Stadt Paris und der Bank von Frankreih, — Vermischtes, — Straßbura. Nauschenplat, : Großbritanien und Frland. London, Kabinets-Rath, — Der Auf- stand in Jrland is ausgebrochen. — Parlament. -— Naturforschende Versammlung. Nußland und Polen. St. Petersburg. Cholera, — Kreisschrei- ben an die russischen Gesandtschaften in Deutschland. Niederlande. Aus dem Haag, Die limburger Angelegenheit, — Mastricht. Bekanntmachung des Gouverneurs, Atalien. Turin. Verbannung der Jesuiten. Spanien. Madrid, “Die Anerkennung seitens Oesterreihs und des päpstlichen Stuhles ; Befinden der Königin, / Handels: und Börfen-Nachrichten.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Dem Feldwebel Gottfried Kühn vom 12ten Jnfanterie=- Regiment das Allgemeine Ehreneichenz so wie dem Pionier Gern = huber der 1sten Pionier - Abtheilung die Rettungs - Medaille am Bande zu verleihen.
Königliche Bibliothek,
In der nächsten Woche vom 7ten bis 12, August c. findet, dem F. 24 des gedruckten Auszugs aus der Bibliothek - Ordnung gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller aus der Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch auf= gefordert, solhe während dieser Zeit în den Vormittagsstunden zwischen 9 und 12 Uhr gegen die darüber ausgestellten Empfangscheine zurückzuliefern. Die Zurücknahme der Bücher erfolgt nah alphabetischer Ordnung der Namen der Entleißer, und zwar von A—H am Montag und Dienstag, von J—R am Mittwoch und Donnerstag und von S—Z am Freitag und Sonnabend. Von Montag, den 14. August, ab werden wieder Bücher aus der König= lihen Bibliothek verabfolgt.
Berin, den 31. Juli 1848. N
Der Königliche Geheime Regierungs-Rath und Ober-Bibliothekar, Pers.
Das 31ste Stück der Geseß-Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält : die -Allerhöchsten Erlasse, betreffend die Verleihung fiskalisher Vorrechte, unter /
Nr. 3002. an die Stadt Sömmerda in Bezug auf den Bau und | die Unterhaltung einer Chaussee von dort nah der Lan= desgränze in der Richtung auf Stotternheimz; vom 19,
Juni d. J.z :
3003. an die Kreisstände des Kreises Steinfurt, behufs Aus-= führung einer Chaussee von der Koesfelder Kreisgränze über Horstmar, Steinfurt, Neuenkirchen bis zur tecklen= burger Kreisgränze, in der Richtung auf Hörstel; vom 23. Juni d. J. j
3004, an die Kreisstände des Kreises Koesfeld, behufs Erbauung einer Chaussee von Koesfeld über Lette nah Dülmen und von Baarholz über Billerbeck und Darfeld bis zur Gränze des Kreises Steinfurt in der Richtung auf Horstmar, von demselben Tage z; und
3005, an die Kreisstände des Kreises Höxter in Bezug auf den chausseemäßigen Ausbau und die Unterhaltung der Kreisstraßen von Driburg nach Bergheim von der
#. Brakel - Steinheimer Straße über Bergheim bis zur lippeshen Gränze bei Vinsebeck; vom L24sten ejd. m.z ; ferner unter 3006; das Allerhöchste Privilegium für die Ausstellung auf den -- Jyhaber lautender Stadt-Obligationen der Stadt Halle an der Saale zum Betrage von 60,000 Rthlr.; vom 25f\ten ejd. m.; dann
3007, den Allerhöchsten Erlaß von demselben Tage, betreffend das vorläufige Fortbestehen der Ermäßigung der Asseku- ranz - Gebühr für Geldsendungen in Beträgen über 1000 Rthlr.; endlich
3008, das Gesetz, betreffend die Aufhebung der Verordnungen über das Recht der Kreisstände, Ausgaben zu beschließen und die Kreis - Eingesessenen dadurch zu verpflichten ; vom 24. Juli d. J.
Berlin, den 1. August 1848.
Debits-Comtoir der Geseßz-Sammlung,
Abgere i st: Der Bischof des Bisthums Kulm, Dr. Sedlag,
«
nah Pelplin. : —————
Berlín, Dienstag den 1. August
Uichtamtlicher Theil. Deutschland.
Bundes-Angelegenheiten.
Franffurt a. M., 30. Juli. (O. P. A. Z.) 50steSigung der deutsheù National-Versammlung am 28, Juli. Die Sißung wurde nah 94 Uhr durch den Präsidenten von Gagern eröffnet. “ Das Protokoll der leßten Sißung wird verlesen und ge=- nehmigt. Namens des Prioritäts-Ausshusses wird Bericht erstattet über eine Petition von Wählern des badischen Wahlfreises Tauber- bishofsheim, welhe für die wegen des Austritts Kapp's erforder- lihe neue Abgeordneten-Wahl au neue Wahl der Wahlmänuer ver- langen, da diese. das Mandat nur für die frühere Wahl erhalten haben. Der Ausschuß beantragt, zur Tagesordnung überzugehen, da das badische Wahlgeseß genau bestimmt, wann neue Urwahlen statt- finden sollen, und kein:r der angeführten Fälle (Auflösung der Kam- mer und Ablauf des Mandats des Abgeordneten) hier auwendbar ist. Die National - Versammlung tritt dem Aus\huß- Antrage ohne Dis= fussion bei, Simon von Trier erwähnt, daß, als gestern bei Schluß der Debatte an verschiedenen Seiten des Hauses sich laut äußernde Aufregung herrshte, der Präsident gegen die linke Seite den Aus-= druck gebraucht habe: Das is eine unwürdige Aufführung. Der Redner und seine Freunde verwahren sh gegen diesen Aus- druck, den sie den - Präsidenten zurückzunehmen bitien, da sie demselben zwar unbedingt das Recht, die Ordnung zu erhalten, aber nicht das Recht einer Kritik und verlegender Beurtheilung zu- gestehen fönnen. Der Präsident: Sie haben sich wohl Alle überzeugt, daß ih mir alle Mühe, die Ordnung zu erhalten, g-be, Sie ift lei der nicht immer aufrecht erhalten worden. Es thut mir leid, jenen Ausdruck in der Aufregung gebraucht zu haben, und ih nehme ihn gern zurü. Jch hatte nicht die Absicht, eine Seite anzugreifen. Wir werden aber Alle wünschen, daß stets die entsprehende Ruhe herrsche, und den Vorsaß fassen, Alles dazu beitragen. (Ailgemeiner Beifall.) Roß verlangt Vornahme der Diskussion des Berichts über die deutshe Flagge. - Er soll auf die nächste Tagesordnung geseßt werden, Zur Verhandlung kommt nunmehr der Bericht des Geschäfts- ordnungs - Ausschusses über die Art uuv Weise, wie in der Reichs= Versammluug Juterpellationen an die Minister zu richten sind *). Bassermann beantragt, zur Tagesordnung lberzugeben. Jm Artikel 10 des Geseßes über die provitorishe Central - Ge- walt ist bestimmt, daß die National - Versammlung das Er= scheinen und Ausfkunftgeben der Minister verlangen könne. Man joll der voraussihtlichen Jnterpellationssuht, wenn die Minister auf eine von nur 20 Mitgliedern unterstüßte ZJnterpellation zu aut= worten hätten, nicht Vorschub leisten. Es ist, damit die National= versammlung nicht an der Regierung Theil zu nehmen hat, die Cen= tralgewalt gegründet worden. Eisenmann erklärt sih unter Hin- weisung auf England, wo das Jnterpellations - Recht uneinges{chräuft ist, für den Ausschußantrag, bei welhem er noch eine Erweite= rung, den Wegfall der in Nr. 3 verlangten Unterstüßung, bean- tragt. Edel stellt zu Nr. 5 den Verbesserungsantrag : Nach abgegebener ministerieller Erklärung findet eine sofortige Bera- thung über den Gegenstand nur dann statt, wenn ein Antrag ge= stellt ist, den die Versammlung als sehr dringlich anerkennt. Vogt- erinnert gegen Bassermann, daß, wenu die National= versammlung " auh die Regierung an die Centralgewalt übertra- gen habe, sie doch das Recht der Kritik sih vorbehalten habez sonst
"wären die Minister eben so parlamentarisch unverantwortlih, wie
der Reichsverweser, Die Bestimmung in Nr. 1, daß der Präsident die Jnterpellationen zur Kenntniß des Ministers bringe, scheint nicht seiner Stellung entsprehend. Wippermann is} für den Kommis= sions - Antrag mit der von Eisenmann vorgeschlagenen Modifi= cation; desgleihen Wesendonck und Wigard. Nachdem noch von Lindenau als Berichterstatter gesprochen hatte, wourde zur Ab= stimmung geschritten und in dieser die ersten 4 Nummern des Aus\{uß -Antrags, \o wie der Verbesserungs - Antrag von Edel angenommen, Scchoder begründet die Dringlichkeit eines for= mellen Antrags in Beziehung auf die Grundrehte des deut- hen Volks *#*), Jedir wrd sich überzeugt haben, daß es in
*) Der Antrag lautet: 1) Jeder Abgeortnete, der eine Junterpellation an die Reichs -Minister beabsichtigt, hat solhe am Tage vor der nächsten Sizung schriftli bei dem Präsidium einzureichen, um von legzterem sofort zur Kenntniß des betreffenden Ministers gebraht zu werden z inwiesern Ju- terpellationen , die als besonders dringend bezeichnet werden , ausnahms- weise in der Sizung selbst cingegebcn werden können, darüber hat jedes- mal die Reichs-Versammlung zu entscheiden; 2) jede solhe Eingabe muß den Gegenstand der Juterpellation und deren Veranlassung „kurz und be- stimmt angebenz 3) die Verlesung dieser Jnterpellation in der Reichs-Ver- sammlung erfolgt ohne weitere Motivirung jederzeit vor der Tagesordnung z die Frage wird sodann nach §, 29 der Geschäftsordnung auf Ünterstüßung gestellt und die Juterpellation zurückgelegt, wenn solche nicht ausreichend stattgefunden hat; 4). findet sich die Stldrvellanon gehörig unterstüyt, so hat der betreffende Reichs-Minister in derselben Sipung „entweder dice ge- wünschte Erklärung abzugeben oder den Tag zu bestimmen, wann dies ge- schehen soll, oder die Gründe anzuzeigen, warum überhaupt eine Erklärung nicht abgegeben werden kann.“ 5) Erst nah Abgabe der ministeriellen Er- klärung kann eine weitere Berathung über den Gegenstand stattfindenz ob ti solche dann eintreten soll, wird durch die Neichs - Versammlung be-
immt.
*#*) Dieser lautet: 1) es seien sämmtliche zu dem Entwurfe der Grund- rehte eingebrachte und binnen einer Frist von zehn Tagen noch einzubrin- gende Amendements dem Verfassungs - Ausschusse , beziehungsweise — wo nämlich volkswirthschaftlihe Juteressen in Rücksicht kommen — dem ver- einigten Verfassungs - und volkswirthschaftlihen Ausschusse zu überweisen, mit dem Austrage, nach sorgfältiger Prüfung derselden nah Umständen einen modifizirten Entwurf vorzulegen, welcher mit den etwa zu einzelüen“ Paragraphen abgegebenen Ves E Dia der National - Versammlung vorgelegt würdez 2) es sei sofort ohne Diskussion jeder einzelne aragraph, und zwar sowohl der Mehrheits - als die etwaigen Minderheits- Anträge, zum Schluß aber der Entwurf im Ganzen zur Abstimmung zu bringen, - -
der bisherigen Weise nicht fortgehen kann, und daß éin anderer Gang eingeschlagen werden muß. Die ungesäumte Feststellung und Verkü digung der Grundrechte is dringend nothwendig zur Beseitigung dér reactionairen Gelüste und um die deutsche Freiheit zu sichern. Unsere Zukunft is \o dunkel und die Gegenwart so bewegt, daß es Noth thut, unser Haus zu bestellen, damit wir ruhig der Zukunft entgegen- gehen können. Wenn wir in der bisherigen Weise fortfahren, ver- lieren wir unsere einzige Stüße, das Vertrauen des Volks. Der Redner beantragt, daß sein Vorschlag dem Verfassungs-Aus\huß zur \s{leunigen Begutachtung überwiesen werde. Simon von Trier verlangt sofor= tige Berathung des eigentlihen Antrags. Eisenmann, Waithp; Beseler 2c. erklären sih gegen Uebereilung in einer so“ wichtigen Sache. Es kann nothwendig werden, zu dem Schodershen Ans trag zu greifen, man soll aber nicht sofort auf Grund der bishe- rigen Erfahrung zu dem Aeußersten greifen, Wait beantragt ‘ein-= fache Ueberweisung an den Verfassungs- Ausschuß, Dieser Vorschlag wird angenommen. Nächster Gegenstand der Berathung ist der Be. richt des Geschäftsordnungs - Ausschusses über Anträge von Lette und Biedermann, alle die Redaction der Grundrechte betreffenden: Anträge ledigli dem Ausshuß zur Erwägung und Berüdcksichtigung bei der Schluß-Redaction zuzuweisen; 2) die Berathung in der Na-« tional = Versammlung auf die Prinzipien zu beschränken; 3) daß die Verbesserungs - Anträge zu dem Entwurf der Grundrechte \chriftlich* motivirt, eingereiht und sogleih die Unterstüßungs = Frage gestellt werden solle. M. Mohl beantragt, über diese Anträge und “den. Ausshuß-Antrag *), welcher überhaupt Abänderung der Geschäfts. Ordnung bei V. A, verlangt, zur Tages - Orduung überzugehen. Die vorgeschlagenen Maßregeln werden nicht die beab chtigte Beschleunigung erzielen, da die Antragslustigen die Anträge: dann während der Berathung einreihen werden. Auch wird män die scriftlihen Motivirungen nicht lesen. Dadurch könnte das Recht, Anträge zu stellen, in nachtheiliger Weise beschränkt werden. Edel verlangt, daß die Bestimmungen des Ausschuß - Antrages versuchs= weise bei den Grundrechten angewendet wecden sollen. Rei hen sperger, Biedermann u. \. w. erklären sich mehr oder minder gegen den Ausschuß- Antrag, welchen von Lindenau als Bericht=: Erstatter vertheidigt. Es wird nah Mohl's Antrag zur Tages* Ordnung übergegangen. Der Präsident theilt mit, daß der Abge- ordnete Suchan aus Schlesien seinen Austritt erklärt hat. Nach einigen weiteren Mittheilungen wird die Sißung um 12 - Uhr ge= \{lo}sen. — Nächste Sißung + Montag den 31. Juliz- Tages-Ord=- nung: 1) Wahl des Präsidenten und ber Vice - Präsidenten für die nächsten vier Wochen; 2) Berathung über den Bericht bezüglich der deutschen -Flagge.
Preußen. Potsdam, 31. Juli. Von Seiner Majestät dém Könige eingeladen, trafen gestern Abend gegen 5 Uhr dié Mitglieder der prenßijheu Abgeordneten =- Vérsammlung mt einem ‘Königlichen - Extrazuge hier ein, bestiegen am Wildpark die in Bereitschaft gehal tenen Cquipagen und besuchten nun, geführt von dem Königlichen Gar= ten-Direktor Lenné, die s{ch&önsten Punkte der hiesigen Gärten, wonach sic um 7 Uhr in dem Grottensaal des Neuen Palais von Jhren Maje= stäten dem Könige und der Köuigin im Beisein der hier auwesenden Königlichen Prinzen begrüßt wurden, Nachdem die Majestäten Sich bis gegen 84 Uhr mit Jhren Gästen auf das" freundlihste unterhal4' ten hatten, begaben sich diese wiederum zu Wagen durch den Garten vou Sanssouci auf die Terrasse, von wo aus sie die Beleuchtung der Fontainen in Augenschein nahmen und gegen 10 Uhr mit cinem Ex- trazuge nah Berlin zurückfehrten. :
Köln, 30, Juli, Das Köln. Dombla?tt enthält nachstehen- des Fest - Programm zu der Säkularfeier der am 12. August 1248 stattgehabten Grundsteinlegung des Domes :
Die durch die Säkularfeier des Domes veranlaßten Festlichkeiten wer- den an drei Tagen, ten, 15ten und 16ten des kommenden Monats August stattfinden , und zwar so, daß in drei besonders hervortretenden Momenten der Jubel feier, der Consecration der Mittel- und Seitenschiffe und der Haupt= Versammlung der Vereins-Genossen, die Vergangenheit, Gegenwart unv Zu- kunst unseres Gotte8hauses sih spiegeln, Den Mittelpunkt der Feier bia die Consecration, an wel!he die beiden anderen als Vor- ‘und Nachfeier \ih
anschließen. 2 2 Erster Tag. Der 14. August.
Nachmittags 3 Uhr großer Festzug der Vereins - Genossen und Abho- lung des Erzbischofes und der übrigen anwesenden Prälaten zum Dome. — Ausstellung auf dem Playe vor dem West -Portale. — Gesang der zu einem Chore vereinten beiden Gymnasien, der höheren Bürgerschule und des Männer - Gesangvereins: Ps. 121, Laetatus sum in his etc. — Ueber- abe der neu gebauten Theile des Domes an den Erzbischof dur den Dombaumeister. — Einzug in den Dom und Enthüllung der von Sr. Ma-- jestät dem Könige Ludwig geschenkten Glasfenster unter dem Gesange des “ zl 83¿ Quam dilecta tabernacula tua etc. — Rede des Erzbischofs, — est -Kantate von Leibl und Ertheilung des erzbischöflichen Segens,
i Zweiter Tag. Der 15, August,
Gemäß den von dem Metropolitan - Domkapitel getroffenen Anordnun- gen beginnt die Consecration gegen 7 Uhr Morgens, Der Dom bleibt während der Ceremonien geschlossen, und die rings um denselben aufgestell- ten Schulen und religiösen Corporationen wechseln ab mit Gesang uud Gebet, — Nachdem gegen 10 Uhr die Eingänge des Domes geöffnet,
*) Dieser lautet: 1) daß alle Verbesserun s-Anträge schriftli moti- eil L s RuS zu Me und M alle Aa dret ver- cileu sind; diese Bestimmung betrifft jedoch nicht solche Antráge,. i der Reid'6-Versammlung im a "Dibin (e IR ic Ai
s Ufe der Debatte gemacht werden gén deren es bei den. im §. 33 ertheilten Vorschriften “fein Betenen ält; 2) daß vor Eintritt der darüber beginnenden Berathun die Un göo-. Frage gestellt und nur wenn diése na §. 29 der Geschäfts-Ordnung E s reichend erfolgt ist, erstere statifindet, gegentheiligen Falls aber ganz unter" bleibtz 3) daß in der Neichs-Versammlung nur prinzipielle Amend d verhandelt, formelle aber, zum Behuf einer definitiven j
ten Beschlüsse, an den betreffenden Ausschuß ve :
die Frage — wélches Amendement A: ij velche
betrachten ist — vom Antragsteller und Referenten in Gemein
Präsidenten und den beiden Vice- Präsidenten tfheid
‘gebniß vor dem Beginn der Berathung vom Präsidium anz