Rede das feierliche Hochamt und zum g de Ds I, Le ganjen Diese abwechselnd mit gesun en wird. Nactage Uhr großes Festmahl auf d Abends allgemeine Beleuchtung der Stadt. Dritter Tag, Der 16. August. j ‘e Hauut - Versammlung der Bereinsgenossen wird eröffnet durch ein ) Dome um einc später zu bezeinends, Stunde. — y begiebt .sih der Zug, den- Dom umwande , „auf. dew. pi ges m As, ankteuplaÿß. — Ausführung geeigneter Gesätige und ifstücke: — Berichterstattung des Vereins-Vorstandes über die drei lezten Bereins« j ahre: — Wahl von vierzehn- neuen Vorstands-Mitgliedern. — Vertheilung: ' von Preisen an die besten Steinmeßen. — Abends großer Festball auf dem Gürzenich. Z i i ielleren Anordnungen werden erfolgen, sobald auf die an die indi nd Vie hohe National-Versammlung in Frankfurt erlassenen Einla- dungen bestimmte Antworten eingegangen jem werden.
öln, 25. Juli 1848, : Köln, 25. I Das Fest-Comité,“
Oesterreich, Wien, 29. Juli. Die Wien. Ztg. euthält in ihrem gestrigen Blatte nachstehenden amtlichen Artikel :
Der volkswirthschaftlihe Ausschuß der konstituirenden deutshen Na- tonal¿Versammlung zu Frankfurt a. M. hat den Beschluß gefaßt, noch d:e- ser Versammlung slb} den Entwurf eincs Geseges über die Herstellunz ter
olleinheit im deutschen Reiche vorzulegen. Nachdem der volkswirth# 5 ft- a Ausschuß zur Lösung dieser A:sgabe- der möglichst vollständigen Kénnt- niß der bestéhenden Zoll-Einrichtungen und ihrer Resultate- inden cinzlyen deutschen Staaten und Zollvereinen uud; der: Verhältùisse und Bedürfnisse der “industrie, des Handels und der Schifffahrt bedarf, und zy diesem Ende einerseits die Ansichien und Wünsche, die sich. auf diese drei Faktoren beziehen, andererseits die Erfahrungen und Gu:achten der Regierungen der dem deut- hen Reiche angéhörigen Staaten möglichst vollständig zu benußen wünscht, so’ hat derselbe‘ mit Ermächtigung der Nattonal-Vérsammlung, gleichwie den Negierunugen- der‘ einzelnen deutschen Staaten, ss auch dem österreichischen Minißerium den: Wunsch eröffnet, dasselbe: möge- diese Verhandlungen durch sachkundige: Abgeordnete. beschicken.
„Das Ministerium für Atrbau, Gewerbe und. Handel hat diesemnach sogleich den Herrn Ministerial-Rath Karl Freiherrn von Geringer zu die- (1, Ende. beauftragt, sich. unverweilt nah Frankfurt zu verfügen uud den- elben zugleih mit éinem Beirathe wohlerfahrenex Kaufmänner und Jn- dustrielléèr sowohl“ von hicr als aus den Provinzen umgeben. Diese Ab- geordneten sind bereits nah dem Orte ihrer Bestinimung abgegangen, um dem volfswirthschaftlihen Ausschussé über das Handels-, Jndustrie- und Zollwesen des österreichischen Kaiserstaates an sich und im Verhältnisse zu dem des gesammten Deutschlands, so: wie über dessen volks- und staats- tvirthschaftliche Zustände, alle: jene Auftlärungen zu geben, welche erforder- lich sind, um die vorkommenden Fragen zu beleuchten und eine besriedigende Lösung der gestellten Aufgabe anzubahnen und zu erleichtern,
„Die Betrachtung der eigenthümlichen Verhältyisse Oesterreichs, so. wie der große Umfang der vielseitig zu erörternden Frage, hat das Ministerium für Ackerbau, Gewerbe und Handel unter Einem veranlaßt, zu gleicher Zeit au eine Kommission hiesiger Sachverständiger sowohl als der Pco- vinzen zusammenzusegen, welche unter der unmittelbaren Leitung des Han- delô-Ministers/ die. Ervebungen- machen wird, die ersorderlich sind, um die Bedingungen eines Einverständnisses zwischen Oesterreich und den übrigen Staaten des deutschen Reichs im Allgemeinen, und über tie Zoll- und Tarifs-Frage insbesondere, einex sorgfältigen, guf alle Verhältnisse. ausge- dehnten Berathung unterziehen und. dem Reichstage befriedigende Vor- arbeiten für seine Beschlüsse über unsere künftige Judustrie- und Handels- Politik auch in die er Richtung vorlegen zu können,“
Dem Reichstage siud vom Ministerium nachstehende zwei Gesehz- Entwüífe vorgelegt worden :
„l. Geseg -Entwurf zur Hintanhaltung gewaltsamer Störungen der Verhandlungen des konstituirenden Reichstages,
„„Wir Ferdinand 1. 2c, 2c, haben mit Zustimmung des konsti-
tuirenden Reichstages beschlossen, und verordnen, tvie folgt: §, 1. Jeder
”
ewaltsame Angriff gegen die Reichsversammlung, welcher dahin zielt, ihren stand zu gefährden oder die Freiheit ihrer Berathungen: zu stören, wird alsz ein Verbrechen wider die Sicherheit des Staates- mit Khwrréns Kerker bis zu zwanzig Jahren bestraft. §. 2, Jede öffentliche. Aufforderung zur gewaltsamen Störung des Bestandes. der Neichsversammlung oder zur ge- waitsamen Störung der Freiheit ihrer Berathungen wird als ein Verbrechen wider die Sicherheit des. Staates. mit schwerem Kerker. bis: zu zehn: Jahren bestraft, §. 3. Die Aburtheilung solcher. Straffälle hat in öffentlicher Ver-- handlung mit Beiziehung von Geschworenen staitzufinden.“
„Ul. Entwurf eines Geseßes zum Schuge der persönlichen Freiheit der Mitglieder des konstituirenden Reichstags.
„Wir Ferdinand 1. 2c. haben mit Zustimmung des konstituirenden pp beschlossen und verordnen, wie folgt: §, 1. Kein Mitglied der Reichs! s darf wegen einer in den Verhandlungen des “Reichs- tags‘: vorgebrachten Aeußerung während der Dauer des Reichstags und nach. dessen. Beendigung in irgend einer Hinsicht zur Verantworiung gezögen werden, §. 2. Kein Mitglicd der Reichs-Versammlung darf während der Dauec: des Reichstags ohne ausdrückliche Ecmächtigung der Reichs-- Ver- sammlung, den Fall der Ergreifung auf der That bei Verübung eiues Ver-. brehens auêgenommen, verfolgt oder verhaftet weiden, und. selbst im. Falle: det Ergreifung auf der That muß die alsogleiche Anzeige, hiervon an. die antes - Versammlung erstattet und deren weitere Bersügung eingeholt
eiden,
Hessen uud bei Nhein. Darmstadt, 27. Juli. (Darm st. Zkg.) Ju der gestrigen Sipung der zweiten Stände-Kammer über- gab. Abgeordn. Lehne einen, außer ihm noch von zwanzig Mitgliedern der ‘Kammer unterzeichneten Antrag, die Staats - Regierung zu ersu- chen,”unverzüglich einen Geseh - Entwurf zu einer zeitgemäßen Wahl- ordnüng ‘den Ständen zur Berathung und Beschlußnahme vorzulegen, Zau verband damit das. Ersuchen an den Präsidenten, den Minister
uy einzuladen, der nächsten Sißung beizuwohnen, um die. Begrün dung diejes Antrags zu vernehmen. Jn der heutigen Sißung wurde E: des abgebrochene Berathung über den Geses -Eutwurf, die dess ar. von Geschwornen - Geuchten in Starkenburg, und Ober- A Uses, beendigt und die weitere Briathung über den An- vebiu r & eordneten Görz, Langen und von Steinherr wegen Aus- Fol ang tes Geseves auf Rheinhessèu vorgenommen. Bz;i der in h fia Beshlusses zum erstenmal öffentlichen Abstimmung, én E 0: 00te, einstimmig angenommen und sofort der er- theilt, À Sl vjortigen gleidmäßigen Beschlußuahme mitge-- Li Siga hlusse: beuerfte. der. Prasident, daß der Minister Faup: des L ug: vom: Wsien d. M. die oben angekündigte Motivirung es Lehneschen Antrags: zu vernehmen erscheinen werde.
Naffau. Wiesbaden 95. Juli
’ . Z 1 «40. . (D. A. E S der
e E Eli bie d tai das’ Geseg ale 28 Mank 1B ntlicher 4 E
gegen 10 Stimmen a E auzuwenden sei soll, mit 29
Hamburg. „Hambur g-, 29; Juli. (B. - mittag um 4 Uhr licf-hier das erste hamburger Rie i
„St. Pauli‘, auf der Werste des Herru Marbs iy Stk: P uli vom Stapel, in Gegenwart mehzerer Witglieber ver fat
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zu diesem Zwecke zusammengebracht gaben, bestritten worden is. Das Boot wurde von dem Donner der Kanonen auf der Batterie Stein- wärder begrüßt únd ‘auf der Fahrt nah dem Grasbrookf und zurück von einer großen Anzahl von Böten mit Zuschauern begleitet.
—— —
Ausland.
Frau i ational - Versammlumwg.. Shung vom 28; Juli. Ee Nationa! syar die weitere- Dice des Geseß-Entwurfs. über die Klubs. Art. 16 lautete: „Die in den Ar- tifeln 2, 3, 4, 5 und 8 §,. 1 des gegenwärtigen Gesebßes vorgesehe-- nen Uebertretungen werden vor die Zuchtpolizei - Gerichte gewiesen. Die in den Artikeln 6, 7, 8 §8. 2, 13 uud 14 des gegeuwärtigen Gesebes vorgesehenen Vergehen kommen vor die Geschwornen = Ge= richte.“ Zu“ diesem Artifel waren mehrere Amendements eingereicht. Herr Gouin beautragt, daß alle in gegenwärtigem Geseß vorgese- heuen Verbrecheu und Vergehen oor die Gesworneu=Gerichte fommen sollten, und daß nur wegen eines Verbrechens ein Vorführungs-Man- teresse der Würde der Magistratur und ihrer Unabhängigkeit dat solle erlassen werden dürfen. (Reclamation.) Der Redner eat- widelt sein Amendement, welches er, wie er sagt, im Ju- gestellt habe. Man müsse si hüten, dieselbe in den Augen des Lan- des bloßzustellen, indem man ihr Waffen gäbe, welche sie, ohne es zu merken, vielleiht zu mißbrauchen versucht sein fönunte. Man solle sih des berüchtigten Geseyes über die ansheinend harmlosen gericht- lichen Anzeigen erinnern, aus welchem die gestürzte Regierung ein so gefährlihes Werkzeug gegen die Presse zu machen gewußt habe. Die Versammlung wolle die Ausübung des Vereinigungsrechts regeln, aber gewiß denke Niemand daran, es unter der Menge von Vorkeh- rungs = Maßregeln zu ersticken. Der zweite. Theil des Amendements bezwecke die Aufhebung der Präventiv-Haft sür Alles, was kein po- litisches- Vergehen. Es sei dies ein gerechter und menschenfreundlicher Zweck, und mau müsse wünschen, daß die Republik bei ihren Geseßbüchern von diesem Gesichtspunkte ausgehe. Herr Jsam- bert; „Das ehxenwerthe Mitglied geht in seinem doppelten Vorschlage: auf nuichts Geringeres aus, als auf Zerstörung der ganzen Maschinerie des Kriminal - Verfahrens. Ene solhe Neuerung, so beiläufig bei einem Spezialgeseß vorge- bracht, ist durchaus unzulässig, und ih ersuche die Versammlung, sie nebst allen entsprecheuden Amendements zu verwerfen.“ Herr Du- pont von Bussac, Verfasser cines anderen Vorschlages, wonach die in gegenwärtigem Defrer vorgesehenen Vergehen und Uebertretungen vor’ die Geschworuengerichte verwiesen werden sollen, antwortet Herrn Jsambert. Er klagt darüber, daß der Artifel der Kommission wirk- lihe Vergehen in bloße Uebertretungen verwandle und sie so den Geschwornengerichten entziehe, um sie vor die Zuchtpoli:eigerichte zu bringen. Diese Fassuna, man müsse es sagen, seiein Schritt rückwärts, eine Rüffehrzu der Ges gebung von 1834, welcher durch die damalige aus den Persil’s,den Viennet's, denBuoeau??ê,denSalvandy's, kurz, aus allen Fein- den der Freiheit zusammengesrbßte Majorität der Sieg verschafft wor- den sei, (Reclamationen.) Könne die aus der Februar - Revolution hervorgegangene Versammlung ihren Ursprung so sehr vergessen, daß sie wieder en ähnliches Verfahren gutheißen sollte? (Lärm und Wi- derspruh.) Er denke dies nicht, er wolle hoffen, daß sie uiht noch dicse Bestimmung den vielen anderen hinzufügen werde, von denen dies Geseß wimmle. (Lärm.) Herr Baze vertheidigte, als dieser Bericht abgebrochen werden mußte, den Artikel der Kommission und bedauerte die llebertreibungen, in denen sich der vorige Redner in egug auf. verschiedene Punkte des vorliegenden Geseßes ergangen habe,
Paris, 28. Juli. Das: National= Versammlungs:- Comité für die. auswärtigen Angelegenheiten hat, nachdem es mehrere seiner Sibungen den Beziehungen Frankreichs zum Auslande gewidmet, ge- stern méhrere seiner Mitglieder beauftragt, ihm Bericht über die Hauptfragen zu erstatten, welche in diesem Augenblick die öffentliche Meinung in Europa beschäftigen. Herr Drouyn de Lbuys wird die spanische Frage bearbeiten, Herr d’Aragon die italienische, Herr Xa- vier Durrieu wird über Rußland berichten, Herr Etmund von La- fayette über die Moldau und Wallachei, Herr Jober über Oesterreich und die \lavishen Länder, Herr Payer über den deutschen Bund, Herr vou Voisin über den Orient, Herr Heckeren über Preußen und das preußische. Polen, Herr Puysegur über Aegypten. — Das Comité für den Krieg hat gestern sein Büreau für den nächsten Monat er- neuert. Es wählte an General Oudinot?'s Stelle den General Laidet zum Präsidenten und behielt die übrigen Mitglieder bei. Der Vor- schlag des Herrn Hamard, daß Allen, die an dem Kampf gegen den Juni- Aufstand theilgenommen, dies. als ein Feldzug angerechnet wer- den sollte, wurde. einstimmig verworfen.
General Oudinot hat vorgestern: Paris verlassen, um den Ober- befehl der Alpen-Armee wieder zu - übernehmen. Nach einigen Jour- nalen bedeutet seine Abreise ein sofortiges Einschreiten, nah anderen wäre der General beanftragt, die Alpen- Armee aufzulösen. Ver Constitutionnel will wissen, daß die Regierung in Betreff der italienischen Angelegenheiten noch gar keinen Entschluß gefaßt habe; wäre ein Einschreiten im Plane, so würde wohl vor Allem die bei St. Maur lagernde Division Magnan's zur Armee zurückgescickt werden, Der Commerce fordert die Jtaliener auf, den Widerstand geduldig zu ertragen, welchen der Papst einem Kriege mit Oesterreich eutge= gensebe, und meint, es sei allerdings eine mißlihe Sache, daß der Papst zwischen dem Herrscher und dem Priester habe wählen müssen allein das. Mittel, zu weichem die Jtaliener greifen wollten, sei shlim-
mer, als das Uebel.
Das- Aven ir National spricht für“ die Nothwendigkeit eines | herzlichen- Einverständnisses- zwischen Deutschlaud und Sranfkreih. , Die: Politik der Restau ation, welche si nah Rußland geneigt habe, sèi eben so wie die Ludwig Philipp's, welche England den Hof ge- | macht, den wahren Juteressen Frankreichs entgegen gewesen. Diese
Ahlereltn seien weit eher in einem Bündnisse mit Deutschland zu suchen. Die Hindernisse, die sih einem so’ chen Bündnisse in ten Weg, ' stellten, seien die poluische und. die italienishe: Frage gewesen. Die ösung: der ersteren sei dadurch sehr. erleichtert worden, daß Deutsch- | laud“ constitutiouell geworden seiz leztere müsse auf dem Wege der Diplomatie ausgeglichen werden und nicht durch die Waffen. Frank= : reichs Vorstellungen zu Gunsten Jtaliens würden gewiß in Frankfurt und: Wién Gehör finden,
Die Verwaltungs - Kommission der Stadt Paris hat vorgestern den Vertrag der städtishen Verwaltung uud der Bank von Frank- reih über ein 4proz. Darlehen von 10 Millionen Fr. genehmigt, womit- das wahrscheinliche - Defizit von 1848 gedeckt werden soll.
scheu. Behörden, vieler Offiziere. der Bürger-Garden, \9 wie der, bi anweseuden- fsiziere des Kontingents: uud- der: mt deutscbeu, Mae, rinez: welche: leßtere heute zum erstenmale. in ihrer U-isorm erschie--
nen -Gine- sehr, zahlreiche: Menschenmenge war durch das:neue Sthau-- spiel? herbeigezogen worden, wel bes sich dur die ubelnde Theilnahme
dérselben zu einem wahren Bolksféste gestaltete. Herr Pastor Horn
“Herr Dr. Sútor fprachen eiuige Worte zur Feier des Tages, |' einführen und. ih dadur
und Herr L ) ub Leßterer hob insbesondere hervor, daß der
Ais: Pfänder: überweist: die Stadt der Bank, - außer: 40 Millionen in Obligationen: der Anleihe, welche: sie demnächst abschließen wird, noch Grundstüde im Dei von 4 bis 5 Millionen. Um ihre Finanzlage zu bessern, wird die Stadt jeyt die von der provisorischen Regierung / ohne llen Nußen für den Veibraucher aufgehobene Schlachtvieh steuer nal einstimmigem Beschlusse der Verwaltungs - Kommission wieder ch- jährlih. 6 Millidnen sihern. Die Cin-
Bau des Bootes durch: | buße durch, die ei tit ägt 12- bis- 2; freiwillige Beiträge der Bewohner St. Pauli's, welhe 10,000 Mark ion di einsiweilige, Aufhebung der Steuer, beträgt 14, bis-2.
Millionen.
Mit Ausnahme der Reforme, welche dem Proudhonschen Vor- schlage zwar nicht geradezu beipflihtet , aber doch einen gewissen Grad von Sympathie für die dadurch vertretenen Lehren kundgiebt; und der sozialistishen Democratie pacifique, räuwen alle be- deutende pariser Blätter ein, daß Thiers seinen Gegenstand mit Geschick behandelt, zuc Befriedigung aller vernünftigen Leute den wahreu Charafter der Angriffe, welche von überspannten oder bös- willigen: Menschew auf das Eigenthumsrecht, diese Grundlage jeder geoxdueten bürgerlihen Gesellshaft, zum Umsturze dieser Gesellschaft gemacht werden , in das richtige Lcht gestellt uud den unsiunigen Theorieen oon Proudhon und Konsorten einen entscheidenden Schlag beigebracht habe. f
Herr Marrast hat gestern alle Haupt - Redacteure der parijer Journale zu seinen Donnerstags-Abendgescllshaften eingeladen.
Der Justiz - Minister will nächstens einen Dekret - Entwu.f zur Einführung einer Aufwands- oder Luxussteuer vorlegen,
Das Journal des Débats sagt über das Klub= Geseh:
„So. viel steht fest, daß, wenn die Klubs überbaupt bestehen können, dies nur möglich ist unter der Bedingung, daß sie einer strengen Geseßgebung unterworfen werden. Das is für alle Freiheitin der Fall und haupt{ächlih für die Associations-Freiheit, welche der Frei- heit des Aufstandes so nahe steht. Wir geben zu, daß es den Männern, die uns regieren, \chwer gewesen wäre, vier Monate nah der Februar-Revolution die Klubs schlechtweg zu untersagen. . Diese Männer müssen sich auch in der harten Schule der Ereignisse bilden. Schade, daß Frankreich dem ausgeseßt is, die Kosten ihrer Erziehung u tragen.“ : Jet arbeiten 8000 ehemalige Mitglieder der National - Werk= stätten an der Entsumpfung der Sologne. l nung und täglih 14 Frauken, Zweitausend Arbeiter aus Elbeuf haben bei der National - Versammlung gegen jeden Versuch, die alte Arbeitedauer wieder einzuführen, protestirt. i ;
Louis Blanc wehrt si in einem langen Briefe an den Natio- nal von neuem dagegen, daß er der Urheber der National-Werkstät= ten sei, Victor Considerant vertheidigt sich seinerseits gegen die Bes \huldigung, daß er es auf Zerstörung des Eigenthums abgesehen habe,
Straßburg, 26. Juni, (Köln. Ztg.) Gestern Abends war befannt geworden, daß Dr. Rauschenpiat hier sei, Es sammelten sih alsbald sehr viele Leute iu der Straße, wo er abgestiegen war, und Drohungen aller Art wurden laut. Auch viele der hier anwe= senden deutschen Flüchtlinge hatteu sich der Kundgebung angeschlossen, Polizei und- “Nationalgarde , so wie ein Piquet Linien - Militair, shritten zeitig genug ein, um den Verfolgten vor Mißhaud= lungen zu schüßen. Man brachte ihn -in sicheren Gewahrsam und wahrscheinlich wird er heute wieder nach dem Badi schen zurückeöoren. Rauschenplat war gewarnt worden, nicht hierher zu fommenz allein bei seinem Charafter {int es gerade etwas Loentes für ihn gewesen zu sein, sih hier wieder einzusinden und sich seinen Gegnern offen gegenüber zu stellen.
Großbritanien und Jrland. London, 27. Juli, Heute Nachmittag fand ‘im auswärtigen Amte ein Kabinets-3tath statt, welchem sämmtiiche Minister beiwohnten, und zu dem die Ein- ladungen furz vorher nah Empfang von neuen Depeschen aus Jriand erlassen waren, i ;
Pad den neuesten hier eingegangenen Nachrichten aus Dublin vom gestrigen Tage, welche aus Liverpool dur den elektrischen, Te- legraphen gemeldet wurden, ist der Aufstand in Dans jeßt wirklich ausgebrochen. „Die Grafschaften Thurles, Clomnel und Kilkenny stehen“, wie die betreffende Depesche meldet, „unter Waffen. Der ganze Süden ist im Uusfstande. Die Eisenbahnstation zu Thurles steht in Flammen, die Eisenbahnschienen sind mehrere Meilen weit ausgehoben, und alle ankommenden Lokomotiven werden zurügehalten. Jn Clomnel ist es zum Kampfe gekommen. Vas Volk hat sich in Masse erhoben. Die dubliner Klubauführer sind dork, Die Truppen wurden bald überwältigt ; viele weigerten sich, zu kämpfen. Das Mi= litair iu Carrick hat Unzufriedenheit gezeigt und ist aus seinen Quar=- tieren vertrieben worden, welche darauf in Brand gesteckt wuden, Ju Kilkenny dauert der Kampf noch fort, und es heißt, das Volk siege auch hier. Keine Nachrichten aus Waterford und Cort.“ Gestern wurde von drei Chartisten in Dublin ein Polizeimann durch Dolchstiche auf offcner Strzße ermordet. Smith O'Brien hielt am Montage große Hee1schau über die bewaffneten Klubs in Kilkeuny, uud er befindet si jeßt in der Graffchaft Tipperary, wo er erklärt hat, daß, wenu das Bolk gn stehe, er sich nicht lebendig gefangen geben werde, Die lat fielen in Dublin gestern um 14 pCt. Der Lord - Lieutenant hat nach dem neuen Geseß Verhasts - Befehle gegeu alle leitenden Agitatoren er= M der gestrigen, nur kurzen Sivung des Unterhauses fam nichts von Bedeutung zur Verhandlung. Vie Fortjebung der früher vertagten Debatte über den Antrag des Herrn Fox wegrn Aufhe= bung der Union zwischen Jrland und England wurde abermals bis auf Weiteres vertagt, da der Antragsteler sebjt unter den geagen= wärtigen Umständeu keine Debatte darüber veranlassen wollte. Nach Erledigung einiger anderen Gischäfte vertagte |ich das Haus.
Die diesjährige achtzchnte Versammlung der britischen natur- forshend.n Gesellschast wird am 9. August in Swansea, einer kiei=- nen, aber sehr s{chön gelegenen Stadt in Wales, gehalten werden, Yian trifft große Empjangs - Anstalten und erwartet viele Berühmt- heiten. Herr Guizot und Herr Bunsen werden gleichfalls dort er- wartet.
ußland und olen. St. Petersburg, 22, Juli. Zum Van waren 350 Cholerafranfe in ärztlicher Behandlung verbliebeuz im Verlaufe dieses Tages famen hinzu 254, genasen 216 und starben 171 (darunter 86 in den Wohnungen). “Zum 21. Juli verblieben 3406 Kranke in Be! andlung. Jm Kreise _Nowo-Alexan- drow und in der Stadt Widze, im Gouvernement Kowno, zeigten sih die ersten Flle am 30. Juni unter den Gemeinen des du? ch diesen Kreis marschirenden Husaren - Regiments. _In Riga erkrankte zuerst eine aus St. Petersburg auf dem Damnpfschisfe angeme Frauensperson gleich am Tage ihrer Ankunft, nämlich N e a und starb am 2, Juli, Vom ersten Auftreten der Cho E / zum 12. Juli Abends erkrankten dort 21 Personen, v i starben 9 und verblieben in Behandlung 115 E e Abends bis zum 13. Juli Abends erkrankten 16, Ae / e en und verblieben in Behandlung 19; vom 13, Juli Abends bis zum 14. Juli Abends erkrankten 28 (darunter in ihren Wohnungen 13), genas feiner, starben 13 (daxunter in ihren Wohnungen 9), in Be=- handlung verblieben 34 (in ihren Wohnungen 10); vom 14, Juli Abends bis zum 15. Juli Abends erfranften 42, genas feiner, staëben 12 und verblieben in Behandlung 64 (darunter erfranften in ihren W mungen 114, starben 7 und verblieben in Behandlung 14 Pexsonen); chau SQuli ‘Abends bis zum 16. Juli Abends erkrankten 75, ge=- Kasen 2 starben 35 und verblieben in Behandlung 102 Personen (darunter erfrauften in ihren Wohnungen 27, genas keiner, starben 11 und verblieben in Behandlung 30). Ju Besserung befindlich sind 17 Personen.
St. Petersburg, 25. Juli. Zum 21. Juli waren hier 3406
Cholera-Kranke in ärztlicher Behandlung verblieben; im Verlaufe die-
Sie erhalten freie Woh,
ses Tages kamen hinzu 256, genasen 221 und starben 169 (darunter 80 in den Wohnungen). Zum 22. Juli waren 3272 Cholera-Kranke in Behandlung verblieben; im Verlaufe dieses Tages kamen hinzu 240, genasen 261 und starben 135 (darunter 70 in den Wohnungen). Zum 23. Juli verblieben 3116 Kranke in Bebandlung. Am 21. Juli starben hier General-Major Warenzoff und General-Major Schtschi- towsfi uno am 23, Juli der Senator, Geheime-Rath Graf A. Apra- xiu und der Geheime - Rath D, Mordwinof. Jn Moskau waren zum 15. Juli 2638 Cholera - Kranke in Behandlung verblieben; im Verlaufe dieses Tages kamen hinzu 306, genasen 86 und starben 136. Unter dem Militair waren 110 in Behandlung verblieben, es kamen binzu 13, genasen 18 und starben & Zum 16. Juli waren 2722 Cholera-Kranfe in Behandlung verblicben, im Verlaufe dieses Tages famen hinzu 265, genasen 128 und starben 151. “Zum 17. Juti verblieben in Behandlung 2708 Kranke. Unter dem Militair waren in Behandlung verblieben 97, es kamen hinzu 14, genasen 6 und starben 12. Zum 17ten blieben in Behaudlung 93.
(Frkf. Ob. P. A. Ztg.) Der Minister der ausvärtigen An- gelegenheiten hat den russischen Gesandtschaften in Deutschland nach- stehendes Kreisschreiben zugehen lassen :
_,St, Petersburg, 6. Juli, Seit einiger Zeit hat die deutsche Presse, deren Haß gegen Rußland einen Augenblick eingestellt cten, sich wiederholt mit uns bejhäftigt, und die Sicherheits - Maßregeln, welche wir an unserer Gränze zu ergreifen uns genöthigt sehen, haben zu den unge- gründetsten Voraussezungen und Kommentaren Veranlassung gegeben, Ob- gleich die in den gesezgebenden Versammlungen und Kammern Deutsch- lands in dieser Beziehung gehaltene Sprache weniger übertrieben uud ent- adi ist, so sind doch auch in ihr dieselben vorgefaßten Meinungen ob- waltend,
Meine früheren Mittheilungen, hinsichtlich der politischen und m'litairi-
schen Haltung des Kaisers, haben Sie so befriedigend unterrichtet über die wirklichen Absichten Sx. Majestät, daß ih Zhuen jet keine neuen Einzeln- heiten in dieser Beziehung mitzutheilen brauhe. Sie wissen, mein Herr, daß gleich beim Beginn der Ereignisse, welche cine Umwälzung in Mittel- europa herbeigeführt haben, der Kaiser sich eine Verfahrungsregel vorgeschrie- ben hat, von der er bi3 heute nicht einen Augenblick abgewichen is, Die Regel ist, si in keiner Weise in die inneren Angelegenheiten der Länder einzumischen, welche ihre Organisation verändern wollten, vielmehr die Völker vollkommen frei zu lassen, ohne irgend ein Hemmniß von seiner Seite, die politischen und gesellschaftlichen Experimente zu be- werfstelligen, welche sie unternehmen wollten, keine Macht anzugreifen, die nicht ihn selbst angegriffen hättez dagegen aber entschlossen, jede Beeinträch- tigung seiner eigenen inneren Sicherheit zurückzustoßen und darüber zu wachen, daß, weun das Territorial-Gleichgewicht auf irgend einem Punkte vernichtet oder verändert würde, dies uicht auf Kosten unserer rechtmäßigen D teressen geschehe. Seit vier Monaten is dies Tas von dem Kaiser be- folgte System gewesen, das er auch jest noch unverändert befolgt. __ Allein indem Se, Majestät auf dies passive und beobachtende System sich beschränkt, fönnen Sie nicht freiwillig die Augen verschließen vor all? den CEventualitäten, welche die Keime der vielen und plöylichen Umgesta!- tungen in der bisher in Europa herrschenden Ordnung der Dinge in sich trazen, eben so wenig als vor der feindseligen Stimmung, die mit dem Ver- Änderungsfieber gegen uns im ganzen Deutschland sich kundgegeben hat, Venn in der That hatte dies große Land kaum den Terminus seines Cin- heits-Problems festgestellt, als sein erster Gedanke eine Ausdehnung der Bundesfskaatcgränzen, sein erster Nuf Kriegsgeschrei war.
Jn dem Vorparlament zur National - Versammlung in Frankfurt, in den Klubs, in Flugschriften und Zeitungen wurde der Krieg gegen Ruß- land als eine Zeitnothwendigfeit aufgestellt. Um zu einem solchen Kriege zu gelangen, predigte man ofen ein Offensiv- und Defensivbündniß zwi- schen Deutschland und Frankreih, Man is \o weit gegangen, zu drohen, daß man unjere baltischen Provinzen der großen deutsch:n Nationalität einverleiben wollte. Das alte Polen sollte in seinen wirklihen Gränzen von 1772 wieder hergestellt werden, um Europa als ewige Scheidewand ge- gen den sogenannten gemeinsamen Feind zu dienen. :
Zu allen diesen Herausforderungen und vielen anderen, die ih mit Schweigen übergehe, haben sich noch direktere Feindseligkeits - Bezeugungen gesellt, . Js es nöthig, an die den polnischen Flüchtlingen gewordene Auf- nahme und ihre Gratisreise auf den Eisenbahnen auf Kosten der Negie- rungen Deutschlands zu erinnern, an die Auswandererzüge, die aus Frank- reich kamen, mit der ofen eingestandenen Absicht, auf unser Gebiet Verhee- rung und Jnsurrection überzutragen? Und wäre es uns wirklich darum zu thun gewesen, Vorwände zum Angriff ausfindig zu machen, hätte sich da nicht in diesem - alleinigen Umstande uns ein solcher Vorwand geboten ?
Bald hat ein bedauerlicher Krieg gegen eine nordische Monarchie, deren Integrität wir garantirt haben, und deren Erhalt.ing das europäische Gleichgewicht bedingt, durch Verschüzungen, welche er leicht herbeiführen konnte, und durch die Jdeen eines maitimen Ehrgeizes, welche die populaire Mcinung daran knüpfte, gedroht, den allgemeinen Frieden zu stören und dem Handek, den Juteressen der benachbarten baltischen Uferstaatin Wunden zu schlagen. : A R
Gluichzeitig konnte die Jnsurrection im Großherzogthum Posen und der Zustand Galiziens die innere Ruhe unjerer eizenen Piovinzen auf das ernstlichste kfompromittiren,
Solchen Möglichkeiten (chances), vorzüglich aber solchen Neigungen gegenüber war es dringend erforderliw, mit größter Voisicht sich zu waffnen, Wir haben deshalb unser Heer der Gränze sich nähern lassen, um im Stande zu sein, allen Gefahren, welche sich von jenem Augenblick an bieten konnten, zu begegnen, wie auch alle den Gefahren, welche die immer noch \ hr ungewisse Lage Europa?s uns zu bereiten vermochte.
Uuser System war dabei jedoch einfach ein System der Vertheidigung und der Voisicht, Wir hatten nie cine audere Absicht, eben so wenig, als wir jet eine solche, von irgend einem anderen Charafter haben. p
Statt nun unter diesem Gesichtspunkie die Sache in Bet'acht zu neh- men und si innerlich zuzugestehen, daß, wenn wir uns genöthigt geschen, zu rüsten, die Hauptur'ache in den gegen 11ns gerichteten wiederholten He: - ausfo: derungen liegt, zieht es die demokratische Meinung vor, uns Angriffs- JFdeen zu leihen, Ju der deutschen Presse werden täglich die abgeschmack- testen Gerü.lte, die gehässi«sten Verleumdungen gegen uns verbreitet,
Mehr als einmal schon hat man in den öffentlichen Blättern unsere Truppen, die unbeweglih in ihren Kantonnirungen verbliebin, die Gränze überschreiten lassen. Es giebt keinen versteclten Plan, den man nicht uns zurechnet, keine Emeute, keine Empörung in den deutschen oder slavischen Ländern, die wir nicht unter der Hand mit unserem Gold oder durch un- sere Agenten unterstüßt haben sollten,
Die Feindseligkeit, die wir-angeblich gegen Deutschland hegen sollen, ent- spricht in ihrem Umfang genau derselben, die man in Deutschland selbst ge- gen uns nährt oder wenigstens einzuflößen bemüht ist.
Wenn man, anstatt uns gehä}sige Gesinnungen zuzutrauen, welche wir nicht haben, und fich hinsichtlich unjerer vermeintlichen Pläne Vermuthun- gen hinzugeben, die jeder Vegründung entbehren, unparteiish die Vergan- genheit ins Auge fassen wollte, so würde man sich eine richtigere und wahr- haftizere Jdee von der Gegenwart machen; man würde einsehcu, daß jener Feind, vou dem man so ohne Grund gcträumt hat, den man sich wie zum Vergnügen als ein Gespenst vorführt, und gegen welchen ein nationaler Krieg, wie man sagt, Nothwendigkeit ist, immer, wie jegt noch, für Deutsch- land, wenn dasselbe dies nur anerkenuen will, von eben so wohlwollenden als uneigennüpigen Gesinnungen beseelt ist.
Wann in der That hat sich denn Deutschland über uns zu beklagen gehabt? Wann haben wir Pläne gegen seine Unabhängigkeit geshmiedet ? Wann haben {vir es nur mit ciner Jnvasion bedroht? Welchen Theil sei- nes Gebietes. haben wir genommen oder begehrt ?
Während der ganzen Zeit, als auf dem Kontinent die unterdrückende Herrschaft eines Eroberers dauerte, hat Nußland sein Blut vergossen, um cit in der Erhaltung seiner Jutegrität und Unabhängigkeit zu un- Das russische Gebiet war längst befreit, als Rußland noch fortfuhr,
seinen deutschen Verbündeten auf alle Schlachtielder Europa's zu folgen und ihnen beizustehen. Noch jüngst, im Jahr 1840, als es einen Augenblick schien, daß der Krieg am Rhein Eren wolle, hatten ‘wir ihnen unsere moralische und militairische Mächt zur Verfügung gestellt, Während jenes
langen 33 jährigen Friedens, dessen Wohlthaten wegzuleugnen, der aufre- gende Geist der gegenwärtigen Grneration “d gern geneigt“ ist, haben wir uns unablässig angelegen sein lassen, Eintracht und Einheit in Deutschland zu empfehlen und za erhalten, — freilich nicht jene materielle Einheit, von welcher heute eine nivellirungs- und vergrößerungssuchtige Demokratie träumt, und. die, wenu-sie die. ehrgeizigen Theorieen, wie sie dieselben auf- gefaßt, verwirklichen könnte, früher oder später Dcutschlaud unfehlbar mit allen bcnahbaten Staaten in Kriegszustand versegen würde, — sondern die moralische Einheit, die aufriht ge Uebereinstimmung der Ansichten und Absichten in allen politischen Fragen, welche der deutsche Bund nah außen u verhandeln hatte. )
G Diese Einheit zu erhalken, die Bande, welche die deutschen Negierun- gen mit einander verbinden, enger zu {ließen , nur das is , was unsere Politik crstrebte, weil wir den europäischen Frieden wollten, und weil in ún- seren- Augen die sicherste Bürgschaft dieses Friedens stets in strenger Ver- bindung ailer Negiernngen geruht hat, welche dcn deutschen Bund bilden,
Was wir zu jener Zeit wollten, wcllen wir auch hente noch.
Den Kränkungen und Herausforderungen zum Troß is es nicht ge- lunzen, unsere Gesinnungen umzuwandeln. Ungeachtet der wüthenden De- clamationen- wissen wir immer zwischen den Männern der Oidnung untd den Tollköpfen, zwischen der arglosen Leihtgläubigkeit und der perfiden Böswilligkeit zu unterscheiden. Wir tragen der Trunkenheit und Exaltation des Augenblicks Rechnung , die vrranlaßt sind durch so viele und so uner- wartete, so überstürzende und so außer aller Hoffnung, wie außer aller Vor- aussicht licgende Ereignisse, 4
Weit entfernt, Verwirrung zu wünschen, entfernt, Zwiespalt säen zu wollen, erschnen wir für Deutschland heute, so wie immer, nichts Anderes, als Eintracht zwischen den Regierungen und den ‘Völkern , jene Eintracht, so wesentlich; um es vor Verwickelungen zu bewahren, die ihm von außen her kommen könnten, wie vor den ungeheuren Gefahren hinsichtlih seiner eigenen inneren Lage. Ug 622 R h
Wir können unsere Zweifel und Besorgnisse über das Resultat des großen Versuches- hegen, den Deutschland in diesem Augenblick macht , unt seiner Nationalität einen größeren Grad von Stärke und Zusammenhang zu geben, aber diese Zweifel und dieje Besorgnisse haben niemals die Grä a- zen des besonderen Gebietes unserer Privat-Ansichten überschritten.
Wir wünschen uihts Anderes, als uns bald darüber beruhigt zu sehen, und wenn Deutschland wirklich dahin gelangt, das Problem seiner Orgg- nisation zu lösen, ohne Nachtheil für seine innere Ruhe, ohne daß die neuen, seiner Nationalität aufgeprägten Formen der Art siud, daß sie die Ruhe der anderen Staaten gefährden, so werden wir uns aufrichtig Glü dazu wün- hen, aus denselben Gründen, die es uns stark und einig wünschen ließen unter seinen vormaligen politischen Formen.
Da unsere Gesinnungen solcher Art und durchaus die des Friedens und der Versöhnung sind, so können wir nur beklagen, daß man dieselben in so entgegengesepter Weise erwiedert, 4 t
Wenu wir nur die Zumuthungen der demagogischen Partei zurückzu- weisen hätten, so würden wir uns nicht darum lummern und würden uns hüten, denselben mehr Bedeutung beizulegen, als sie verdienen, Die fest- gehaltene Absicht diefer Partet ist, im voraus keine gute Absicht auf unse- rer Seite zugeben zu wollen und um jeden Preis ihr Vaterland mit uns zu entzweien, um in demselben durch den Krieg eine Verwirrung herbeizu- führen, welche sie zu Gunsten ihrer anarchischen Pläne auszubeuten hofft,
Da es bei ihr aus- und abgemacht ist, uns Gerechtigkeit zu versagen, vnd da der Versuch, den überzeugen zu wollen, der sih nicht überz ugen lassen will, ein unnüger is, so würden wir uns, wun wir keine andere Gegner hätten, als diese, darauf beschränken, ihnen Stillschweigen entge- genzuscßen, der Zeit die Sorge überlasscnd, alle die falschen Gerüchte und alle die Verleumdungen, welche sie verbreiten, zu nichte zu machen.
Aber neben tiefen Demagogen giebt es Leute von guter Gesinnung, die in ihrer Unwissenheit oder Leichtgläubigkeit, ohne Mißtrauen und ohne Prüfung, die falschen Eindrücke, die man ihnen beibringt, in sih aufneh- men und auf solche Weise, ohne es zu wissen, das Spiel der revolutiongi- ren Partei spielen.
Dadurch, daß man ihre Einbildungskraft aufregt, ihren Argwohn nährt, ihre Besorgnisse steigert, hoffi man also, sie zu einem Krieg zu treiben, der, in Hinsicht auf ihre Juteressen, die Wahrheit zu sagen, eine Ungeheuerlich- keit (monstruosìité) sein und sie, wie es s\ch nur zu oft ereignet hat, in den Abgrund eines wirklichen Unheils, um ein eingebildetes: Unheil zu vermei- den, stürzen würde,
Das isst es, was die ultra-demokratishe Partei will, und hier is es, wo, wen möglich, vorgebeugt werden muß;
Es läßt sih also von den Regierungen, welche mit uns in diplomati- scher Beziehung stehen, voraussezen, daß sie wissen werden, was sie von unseren eigentlichen Absichten halten sollenz es is die Pflicht der Staats- männer, der aufgeklärten Mitglieder der Versammlungen oder der Gesehz- gebungs-Kammern, mit einem Worte, aller derjenigen, bei denen reformato- rische PLehrsäße eng verbunden sind mit dem Wunsche, ihrem Vaterlande die Wohlthaten der öffentlichen Ordnung und die des monarchischen Prinzips zu erhalten, ihren wohlbegründeten Einfluß aufzubieten, um darauf hinzu- wirken, daß hinsichtlich Rußlands die Verirrungen der öffentlihen Volksmei- nung mögli} berichtigt werden, und um diefe legte zu verhindern, in einer Richtung weiter forizuschreiten, welche fiüher oder später zu unberechenbarem Unglück führen müßte.
Der Kaiser beauftragt Sie ausdrüklih, mein Herr, ihnen diese Noth- wendigkeit vorzuführen, indem Sie, um auf ihre Ueberzeugung einzuwirken, die vorstei enden Betrachtungen und B merkungen geltend machen. Wieder- holen Sie ihnen, machen Sie all°n gescheuten Personen, mit denen die öffentlichen Angelegenheiten oder gesellschaftliche Verhältnisse Sie in vertran- liche Berührung gebracht haben, begreiflich, daß die Jnientionen des Kaisers hinsichtlich Deuschlands ofen, friedfertig sind und“ bleiben; daß unsere RNustungen bisher teine andere als cine streng defensive Bestimmung gehabt haben, nämlich die, uns in den Stand zu segen, einem der tausend un- vorherzuschenden Fälle, die in dem Provisoriums-Z stande, in den die legten Ereignisse plözlih die Welt verstrickt haben, zu den Möglichkeiten ge- hören, mit Nachdruck begegnen zu können ; daß, was im Besonderen Deutsch- land betrifft, wir, so lange dieses uns nicht angreift, so lange die Conföde- ration, welche neue Form sie sich auch geben mag, die Nachbarstaaten un- angetastet läßt und nicht darauf ausgeht, zwangsweise ihre Gebiets -Um- schreibung weiter auszudehnen oder 1hre rechtmäßige Kompetenz außerhalb der Marten, welche die Verträge ihr vorschreiben, geltend zu machen, der Kaiser auch ihre innere Unabhängizgkeit achten und nicht gesonnen sein wird, die Stellung zu verlasseu, welche er bis heute behauptet hat. Indem Sie in dieser Richtung wirken, wollen Sie dem Kabinet, bei dem Sie afkfreditirt sind, Mittheilung und Abschrift der gegenwärtigen Depesche zugehen lassen, (Unterzeichnet) Nesselrod e.“
Niederlande. Aus dem Haag, 29, Juli. Das heutige Journal de la Haye toeilt die (gestern uuter Mastricht erwähnte) Adresse der städtishen Behörden von Mastriht an den König mit und bemerkt dazu: „Mau wird aus derselben ersehen, daß. das- Journal du Limbourg irrthümlih von einem subsidiarischen Ge- such diéser Behörden gemeldet hattez diesc!ben haben sich darauf- be- schränkt, um Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Lage, sowohl der politischen wie der fommerziellen, zu bitten, Das Journal du Limbourg vom 27. Juli sagt, es habe ein Schreiben aus dem Haag vom Montag mitgetheilt erhalten, welches melde, daß. die Re- gierung entschlossen sei, nicht einen Zoll breit von dem Gebiet iù Limburg auders als durch Waffengewalt gezwungen abzutreten. “ Wenn diese Nachricht richtig i} , fügt das mastrihter Journal hinzu , 0 werden also die Separatisten den Krieg über uusere unglücklihe Provinz heraufbes{woren haben, und wie furz auch der Widerstand sein möge, es wird unberehenbares Unglück für das Herzogthum daraus. ent= springen. Dasselbe Blatt meldet, daß Herr Lightenwaltt, Minister des: fathelishen Kültus, am 26. Morgens mit! dem Dampfschiff von Lüttich in Mästriht angekömmen sei, Man. bringt die. Reise des. Ministers. mit den limburger Angelegenheiten in Verbindung, Dies. Blatt, versichert, . ex sei mit besonderen Jnstructionen von Sr. Ma-. jestät beauftragt.“ v
Mastricht, 29. Juli, (Journ. de Liége.) Gestern ist der
niederländische Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Lighck
von Weber, Anfang hal
tenveldt, als außerordentliher Kommissar dem Gouverneur für die lifnbürger Angelegenheiten zur Seite gestellt, in Mastricht angekom- men, und. er- azbeitet- sehx- toätig. mit. der Behörde. Ju Folge. dex von Herrn Lightenveldt mitgebrahten Justructionen hat der Gouver- neur folgende- Bekfauntmachung- erlassen:
„Der Gouverneur des Herzogthums Linb"rg bringt in Gemäßheit des ihm von derCentral-Regierung zugegangeneu Befehls zur Kenntniß. dex Ein--. wohner dieser: Provinzz daß cin am 19. Zuli 1848 von der srankfuxrter National-Versammlung gefaßter Beschluß bei vielen Personen die i j erregt hat, die Trennung des Herzogthums von den Niederlanden sei eine angenommene und anerkannte Thatsache; daß cin solcher Gedanke die Stö-- rung der Ruhe und die: Mißach1ung der geseßlihen Gewalt zur Folge hg-- ben könnte; daß Se. Majestät der König der Niederlande durch das Grunde, gefey, so wie durch seinen Cid und durch die Verträge, verpflichtet ist, Limburg nach den Gescgen des Landes zu regi:ren und die Jntegrität des Gebietes. des: Königreichs zu erhaltieuz daß die gescylihe Stellung Limburg's, wie sie seit acht Zahren ununterbrochen bestanden hat und allgemein anerkannt worden ist, nur mit Zußimmung des Königs und mít Genehmigung der geseyge-: benden Gewalt aufgehoben werden darf und fann. Limburger! Aus. die- sem Zustand der Dinge ergiebt sich, daß die geseyliche Autorität des Königs geachtet werden und bleiben mß. Bleibet also ruhig, fügt euch it Ordnung und in das Geses, Euer wohlverstandenes Jnuteresse und Lim- burgs Heil erheischen es, Unruhen und Gewaltsamkeit haben einem Lande oder einer Stadt nicmals Glück gebracht, sondern stets zu Verderben und zahllosen Uebeln geführt. Wartet also still und ruhig, die Blicf auf die bestehenden Verträge gewendct, die Negelung der Zukünst durch tîë hohen Betheiligten ab und seid alle bereit, euh jedem gewaltsämên uri gegen Personen, Eigenthum oder rechtmäßige Behörden zu widerseßen. Un ter vollkommener Beobachtung der strengsten Mannszucht wird die bewa} nete Macht des Staats kräftig jeden Bruch der Ordnung und Rühe , wie jedes Attentat gegen die geseóttcchè Gewalt, zu unterdrückén wissen. Jhr Beruf is nicht, den Krieg in diese Länder zu tragen, sondern einzig Und allein. díe Wirksamkeit der Geseye und euer Aller Sicherheit geachtet zu machen, Und damit Niemand in Unkunde über das bleibe, was ihm zu wissen nöthig, verordnen wir, daß Gegenwärtiges in Form eines Plakates gedruckt und in allen Städten und Gemeinden des Herzogthums. durch die Ortsbehörden angeschlagen und sofort nah Empfang, wie auch. am folgenden Sonntag, öffentlich ve1!csen werde. Mastricht, 28. Juli 1848. (g?z.) E, van Meeuwen,“
Italien. Turin, 19, Juli. (D. A. Z,) Jun der heutigen Sipung, der Deputirten-Kammer fand die Diskussion über den Vorschlag. wegen Auêweisung der Jesuiten und affiliirten Orden statt, Borneo: stat-- tete den Vericht ab und {loß ihn mit Vorlegung eines Gefep=-Ents- wurfs in sieben Artikeln, von denen der ersté festseßt, daß die Ges- sellschaft Jesu, der Orden, welcher sih „Damen vom- heiligen Her- zen Jesu“ nennt, wie der vom heiligen Karl und der: heiligsten Ma- ria, aus dem Staate verwiesen sind und niemals: zurückkehren dinféns Die Kammer- nahm das Geseß- an.
Spanien. Madrid, 23. Juli. Die Gaceta enthält heute Folgendes: „Die Königin, unsere Herrin, is bereits dur Oesterreich förmlich und ausdrücklih anerkannt worden. Der General Zärco del Valle wurde zu Anfange dieses Monats durch den Erzherzog: Zohann, Vertreter des Kaisers, amtlih empfangen, und am 9tén sollte er |Ÿ nah Junsbruck verfügen, um in die Hände Sr. Majestät des Kaiser® das Schreiben zu überreichen, welches ihn als bevollmächtigten Minister Dhrer fatholishèn Majestät bei jenem erhabenen Monarcheu bes
laubigt.“
G Der Telegraph berichtet aus S. Ildefonso von gestern Abend 7% Uhr Folgendes: „Die Königin befindet sich fortwährend in der Besserung , is} diesen Nachmittag aufgestanden und hat in öffént® licher Audienz den Nuntius Sr. Heiligfeit empfangen, der sein. Be- glaubigungsschreiben überreichte.“
Der Heraldo enthält in Betreff der Anerkennung von Seite Oesterreibs- und des päpstlihen Stuhles heute nachstehenden Artikeb#. „Diese beiden glüdcklihen, unter der Herrschaft unsérer Partei, di& den Regierungen Europa's so großes: Vertrauen einflößt, stattgefun- deuen Ereignisse krönen die: Reihe von: Triumphen, welche: die: Läuss- bahn der gegenwärtigen Regierung bezeichnet. “Méttén uiter dew Zudckungen Europa?s hat sie das: unschägbare Gut ‘des: Friedens: iw: unserem Lande zu bewahren gewußt; mitten unter den bedenélidister Umständen hat sie die Würde der Nation niht nur bewahrt, sondetn* noch erhöht, und endlich kommen nach langen Jahren der Fernhal- tung die fremden Mächte, welche die Legitimität unserer Souverai=. nin leugneten, und der römishe Hof, der seine Rechte für: verletzt: hielt, ohne Demürhigungen von unserer Seite, ohne daß wir: {chmähliche*
Zugeständnisse machen oder um einen Zoll von den dur uns aufgestellte Prinzipien weichen, herbei, um dem Siege dieser Prinzipien-die- Weihe; zu ertheilen, wenn sie durch eine tolerante, gerechte, energishe:Regierung vertreten werden, welche, weit entjernt von Europa, das sich als unseren- Lehrmeister betrachtete, Lectionen zu erbitten zu haben , solde devert
ertheilt, welhe die Orduung und den Frieden vor den Strömen der revolutionairen Uebrschwemmung zu retten suchen. — Diejenigen, welche bisher in den Parteigäugern Montemoliu's die Vertréter eines legitimen Königs erbiickten , betrachten diesen jeßt als einen Usür- pator, indem sie die Rechte unserer Königin anetkennen. Was bleibt also den Karlisten- übrig? - Nibts als die Ueberzeugung, daß sie ein L sind, und daß ihre Sache unwiderruflich versi loren ist.‘
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Von mehreren Seiten is bei den Unkerzeichneten angefragt wor=- den, ob die zum Herbst 1848 anberaumte Versammlung deutscher. Philologen, Schulinänner und Orientalisten werde gehalten werden, auch ist außer mehrfachen Bedenken gegen die Haltung derselben von mehr als vierzig auswärtigen Gelehrten uns. der Antrgg zugekommen, sie auszusetzen. :
Mit Rücksicht hierauf und in Folge einer Berathung: mit einer? Anzahl hiesiger Gelehrten machen wir hierdurh bekannt, daß- im-lau- sende Jahre die Versammlung nicht stattfinden wird , weil zu besor= gen is, sle werde unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen nicht zahlrei besucht werden. Dagegen wünschen und hoffen wir , daß sie im Jahre 1849. mit desto größerer und freudigerer Theilnahme hierselbst werde gehalten werden. Der unterzeichnete Vorstand wird hierzu die erforderlihe Einladung zu rechter Zeit erlassen und rechnet auf die“ freundliche Zustimmung - der geehrten Mitglieder - des“ Vereins.
Berlin, den 1. August 1848.
Der für das Jahr 1848 ernannte Vorstand des Vereins deutscher Philologen , Schulmänner und Orientalistea. : Bö h. Bopp. Kramer.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 1. August. Jm: Schauspielhause. 128ste Abonnements- Vorstellung : Dorf. und- Stadt, Schauspiel" in 2: Abth. und 5 Alten; mit feeier Benubung der - Auerbahshen Erzählung: „„Die- Fra fessorin‘‘, von Ch. Birch-Pfeiffer.“ Anfang 6 Uh
Mittwoch, 2. August. pernhause. 78 Avr Vorstellung: Der Freis L E in.3. Abth,,. Putt:
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