1848 / 92 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

j i ,). Hierüb rahen bis 14 Uhr die Ab- meine Wehrpslis, «S abt” Sguctshte, Kierulf, Arndt, Ma-

geordueten n Briegleb, Rösler von Oels, Fürst Lichnowsky, Neu-

wall, J, Grimm, Schneider.

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n B D o stät haben

ußeu. Berlin, 3. Aug. Ves Köuigs Ma s ait Berdigai in Charlottenburg d.u Minister-Präsiteüten von Auerswatd, die Staats - Minister Freiherrn von Schreenstein und

Gierfe empfangen und mit denselben gearbetet.

rliín, 2. Aug. Heute Mittags von 12 Uhr ab feierte das Édiictid, medizinisch-chirurgische Fr edrih=-Wilhelms- Jnstitut in seinem großen Hörsaale den Zsten Stiftungstag. Des Herrn Kriegs - Ministers und Kurators der Anstalt, Freiherrn Roth von Schreckenstein Excellenz, waren durch dringende dienstliche Abhaltungen verhindert woiden, an der Feier Theil zu nehmen, welche in Gegeuwart ihrer Excellenzen der Königlihen General-Lieutenants vön Selasinsky, von Reyher, von Stosch, von Held, der General-Majore von Thümen, von Hochstetter, mehrerer Räthe aus dem Ministerium des Krieges, Commandeure hiesiger Truppen= theile und anderer Stabsoffiziere, desgleichen vieler Vertre- ter der Wissenschaft aus dem Civil, insbesondere des vor- tragenden Raths im Staats - Ministerium, Dr, Rosenkranz, mehre- rer Räthe aus dem Muisterium des Unterrichté, des Neftors der Universität, Geheimen Medizinal-Raths De. Müller, endlich vieler Professoren, Civil- und Militair - Aerzte und anderer Gönner und Freunde der Anstalt begangen wurde. Der erste General-Stabsarzt und Geheime Ober - Medizinal - Rath Dr. Lohmeyer eröffnete die Feierlihfeit mit einer Anrede, in welcher er die seit der legten Stif- tungs-Feier eingetretenen Veränderungen namhaft machte, Wir he- ben aus dieser Uebersicht nur hervor, wie im Laufe des Jahres von den Stabs-Aerzten der Anstalt vier als Negiments-Aerzte in die Armee getreten, zwei zur Hülfsleistung bei den Typhus-Kranken in Oberschle- sien (wo auch sie selbst am Typhus erkrankten), zw ei mit einer eutsprechen- den Zahl von Unter-Aerzten und Studirenden des Justituts zur ärztlichen Pflege der in den Märztagen Verwundeten, welche im Königlichen Schlosse Aufnahme und Pflege gefunden hatten, und zwei zum Laza- rethdienst nah Swbleswig=Holstein beordert worden sind, woseibst sie sih noch gegenwärtig befinden; daß ferner von den Studirenden der militaträrztlihen Bildungs - Anstalten (in welhe 36 Eleven und 21 attachirte Chirurgen ueu eintraten) im Laufe des Jahres außer denen, die vorläufig blos das Tentamen phi.osophicum und Examen rigorosum absolvirten, 13 zu Doktoren auf hiesiger Universität pro- movirt wurden, 8 (attahirte Chirurgen) die Staatoprüfung als prak- tische Aerzte und Wundärzte, resp. Operateurs , und 6 als Wund= ärzte erster Klasse bestanden; daß endlih nah absolvirtem Studizm in den militairärztlihen Dienst neu eingetreten und resp. zu- rücgetreten sind; 29 Eleven und 56 attachirte Chirurgen. Von ersteren wurden 3 nah Schleswig und 3 nah Guesen, von lezteren 3 nah Schleswig zum Lazarethdienst beordert, die übri- gen aber bci den Truppen angestellt. Von den Lehrern starben die Pro- fessoren Dr, Turte und Dre, Reich, wogegen der Geheime Medi- zinal - Rath Dr. Shmidt zum ordentlichen und der Professor Dr. Böhm zum außerordentlichen P:ofessor ernannt wurde. Nath dieser Uebeisiht hielt der Stabs- Arzt Dr, Löffler einen Vortrag über die deutsche Medizia, Diesem folgte die Vertheilung con Prämten, be- stehend in werthvollen Verband - Taschen und Büchern, an drei der auegezeihneteren Studirenden der Anstalt, die Doktoren Erdmann, Monsfkfi und Herzer. Den Schluß der wisseushastliheu Feier machte eine Rede des Gehcimeun Medizinal - Raths Professors De, Hedcker, in welcher ein gewichtiges Thema: die Veredelung d.s Men- \shen-Geschlehts durch die Medizin, mit einem Hinblick auf so manche Regungen der neuesten Zeit, und die gegen Einsturz und Verörung sihernde Macht der Wissenschaft, geistvoll behandelt wurde. Nachdem der Redner zuleßt darauf hingewiesen, wem wir Preußen die Macht unseres Vaterlandes, wem wir die Blüthe der Wiisenschaf- ten, welchen historishen Gestaltungen und durch welcher Fürsten Geist und Arm herbeigeführt, wir die intellektuelle Bildung unseres Volkes

veidaufen, erhob bei den Schlußworten: „Des Königs Ruhm und Ehre ist der Nuhm unseres Vaterlandes, is unsere Ehre. Es lebe Se. Majestät der König, es lebe das ruhmgekrönte Haus der Ho=- henzollern! sih die ganze Versammlung und ließ ein dreimaliges „Doch“ mit Begeisterung erschallen.

Oesterreich. Wien, 31. Juli. Die Wiener Zeitung giebt die Mittheilungen, wilhe der Mini*er des Junneru in der Reichstags-Sißung vom 29. Juli machte, in Folgendtem ausführlicher:

Vor cinigen Tagen wurde an das Ministerium eine Jnterpellation darüber gerichtet, welhe Vorkehrungen es getroffen, um die Rückkehr Sr. Majestät nah Wien zu bewirken. Das Ministerium hatte die Ehre, der hohen Reichs-Versammlung zu eröffnen, daß es unmittelbar nah dem An- tritte seines Amtes, von der Wichtigkeit dieses Gegenstandes durchdrungen, die gecigneten Schritte gethan und bei der bevorstehenden Abreise des bis- herigen Stellvertreters, Sr. Kaiserl, Hoheit Erzherzog Johann, vurch eine eindringliche Vorstellung Se. Majestät gebeten habe, baldmöglichst in Jhre Haupt- und Residenzstadt zurüczukehren. Die näheren Bew-ggründe hierzu wolle die hohe Reichs-Versammlung aus dem diesfälligen Aktenstücke selbst entnehmen:

„Ew, Majestät!

Durch den durchlauchtigen Stellvertreter Ew. Kaiserl. Majestät zu ver- antwortlichen Ministern an die Spiße der Regierung berufen , schreiten“ die Unidetenzzen hiermit zur Erfüllung ihrer ¿fen und heiligsten Pflicht, in- dem sie Ew, Majestät die ganze Größe der Gefahr darstellen, welche im

egenwärtigen Augenblicke die höchsten Jnteressen nicht nur des erhabenen aiserhauses, sondern des ganzen Vaterlandes bedroht, wenn nach der bald eat Abreise Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Johann die Haupt und Resiven; stadt der Monarchie noch länger des Glückes entbehrcn sollte das Kaiserl, Staa é-Lverizaupt in ihren Mauern zu erblicken. i ú zie verf sunggebende Reichs - Versammlung hat sich konstituirt, aus alien Ländern Oesterreichs sind die Vertreter der treuen Völker Ew, Maje- stät herbeigeströmt, um sich um den constitutionellen Thron zu schaaren undo die Vereinbarung der gehe:ligten Rechte des Thrones mit den Bedürfitissen des Volkes durchzuführen ; das verantwortliche Ministerium ist gebild L } L hat öffentlih und entschieden erklärt, nicht nur reblich an den bn Ew Ma jestät gegebenen Zugeständnissen festzuhalten, sondern au jedem Verfu, der Staatsgewalt etwas D wollen, mit Ernst und Würde ent-

egenzutceten. Die Ordnung und Nuhe i in die Haupistad ü

das besonnene Auftreten der geseylihen Wahrer der Boltgreht v eth werthe A der National-Garde, der edle Sinn der für die Allerhöchste Person Ew. Majestät und für die erhabene Dynastie in kindlicher Begeiste- rung glühenden Bevölkerung Wiens hat jede Besorgniß der Nükfehr un- ruhiger Auftritte volllommen beseitigt;

„Niéhts fehlt zur vollständigen per jy der glücklichen Zukunft des Vaterlandes, als die Rücffehr Ew. Majestät in den Mittelpunkt des Stag- tes, in die Burg der erlauchten Ahnen des En: 106.

„Die unterzeihneten Mitglieder des Ministeriums erblicken in diesem Akte Kaiserlicher S die einzige Bürgschaft für ein geordnetes de grie ir: taatslebea, für die feierliche Ernéuerung tes uralten Lie-

andes zwischen Oesterreichs Völkern und seinem Kaiferhause,

„Sie erkennen, daß der Bestand eines verantwortlichen Ministeriums ifur durch: die persónlihe Anwesenheit eines geheiligten Staats-Oberhauptes öglich ist, und sie erfläâren, als treu ergebene Näthe der Krone, daß sie ihre Mission einmüthig in dié Händé des Erzherzog Stellvertreters Kaisctl. Hoheit niederzulegen sich verpflichtet halten, wenn das Le Symbol der Souve- rainetät, der Mittel“ und Angelpunkt ihres schwierigen Berufes, noch länger

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der historisch und naturgemäß berechtigten Hauptstadt des Kaiserreiches vor- enthalten werden wollte.

„Die Unterzeichneten wagen es, auf die unberehenbaren Folgen eins so abnormen Zustandes hinzuweisen, wie er sich unfehlbar gestalten müßte, wenn die berathende und geseßgebende Staatsgewalt der allerhöchsten Sanc- tivn in entscheidenden Momente eutbehëen, wenn das Ministerium-sich nicht

llte, heilsame und durch die Macht der Umstände

S Lage befinden

gebötene rfágung ei s{leuni treffen,

„Die Leralitwortlihen Maid der Krone bitieu daher im Namen des schwer bebdröhten Vatetlandes um die ungesäumte Nückehx Ew. Majestät in Allerhöchstihré Haupt- Und Residenzstabt; und sie fühlen sich verpflichtet, offen auszusprechen, baß fe die Veranttvortlichkeit für die Folgen, welche die fortdauernde Abwesenheit des constitutionellen Staats-Oberhauvtes von dem Siye der Regierung und die völlige Jsolirung der lepteien nach er- folgter Abreise des durchlauchtigsten Stellvertreters für die heiligsten Jn- teressen des Kaiserhauses und des Landes nach sih ziehen müßte, unbedingt von sich ablehueu. - j i

„Zügleih müssen die Minister noch die Bitte beifügen, Ew. Majestät geruhen hierüber schleunigsten Beschluß zu fassen, da die Abreise Sr. Kais. Hoheit des Erzherzogs Johanu nach Frankfurt wegen der unumgänglichen Nothwendigkeit seiner Anwesenheit daselbst keinen Verzug gestattet.“

Vorgestern Abends ist nunmehr dem Ministerium durch den aus IJuns- bruck zurückgekehrten, mit dieser Spezial-Mission beaustragt gewesenen Cou- rier die Antwort Sr. Majestät auf die gedachte Vorstcllung zugekommen.

Dieses Allerhöchste Handschreiben, welches nicht den Charakter eines unter der Veraniwortlichkeit des Ministeriums begriffenen Regierungs-Aftes hat, sondern den Ausdru einer persönlichen Eröffnung Sr. Majestät ent- hält, spricht insbesondere die Willensmeinung Sr. Majestät aus, daß dasselbe scinem vollen Juhalte nah dem hohen Reichstage vorgelegt werde.

Der Jnhalt desselben is folgender: h i

„Jh habe Meiuen Oheim den Erzherzog Johann beaustragt, bei der Eröffnung des Reichstages Meine Person zu erseßen, Von diejem Augen- blie an ist der Reichstag vollkommen berechtigt, mit jeiner definitiven Organisirung und seinen legislativen Befugnissen sich zu beschäftigen. Die verantwortlichen Minister, welche alle sich in der Hauptstadt befinden, sind mit den ihren respektiven Pläßen zustehenden Vollmachten versehen,

© „Bevor der Reichstag seme Gesetze nicht festgestellt hat, ist Meine Ge- genwart oder Meines alier Ego nicht nothwendig, / h i

„Lor Allem aber muß Jch die U. berzeugung gewinnen, daß das srele Handeln der geseßgebeuden Versammlung in jeder Hinsicht gesichert ist, Diesen Beweis väterlicher Vorsorge rund Liebe in der Bewahrung ihrer Rechte glaube Jh Meinen geliebien Unterthanen schuldig zu sem,

„Gehen Meine Ewwartungen in Ersüllung, so werde ih ungesäumt Meinen geliebten Bruder Erzherzog Franz Karl, an Meines Oheims Erz- herzog Johann Stelle, als Mein alter Ego nah Wien senden und dadurch seinem herzlichen Wunsche entgegenkommen, so s{hmerzlich es Mir auch fällt, seine Mir so treu geweihte Sorgfalt zu entbehreem :

„Ich beauftrage Mein Ministerium, diese Meine Zuschrift in ihrem ganzen Umfange dem Reichstage mitzutheilen,

Junnsbruck, am 25, Juli 1848,

Ferdinand,“

Das Ministerium hat aus dieser Allerhöchsten Mittheilung unter s{hmerz- licher Berührung seiner patriotischen Gefühle entnommen, daß Se. Majestät sich nicht bewogen gefunden haben, der Bitte , -baldigst in die Burg ihrer Ahnen zurückzukehren, zu willfahren, Wie die vorgelesene, in Uebereiustim- mung mit dem durchlauchtigsten Stellvertreter Sr. Majestät erlas- sene Eingabe darthut, hat das Ministerium Sr. Majestät mit vflihtmäßigem Freimuthe alle jene heiligen Juteressen dargelegt , welche nach seinem Dafürhalten die schleunige Rückkehr des constitutionellen Staats- Oberhauptes an den Sih der Regierung und des konstituirenden Neichs- tages zu einer dringenden staatlichen Nothwendigkeit machen, Vie gleiche UVeverzeugung bewahrt das Ministerium bis zur Stunde, ja, es is hiervon um so tiefer durchdrungen, nachdem Se, Kaiserl. Hoheit der allerhöchste Stellvertreter nunmehr demuächst nach Frankfurt abgehen und dort setnen dauernden Aufenthalt nehmen wird, Das Ministerium muß es offen aus- sprehen, daß es nur daun, wenn der regelmäßi,e und unmiitelbare Ber- fehr mit dem constitutionellen Staäats-Oberhaupte hier im Mittelpunkte des Staates dauernd gesichert ist, in der Lage wäre, seine Aufgabe, eine kräf- tige Regierungsgewalt zu organisiren, mit Erfolg durchzuführen, Es hält es demnach für seine Pflicht, die hohe Neichsversammluug selbst zu einer entsheidenden Maßnahme in dieser für das Gesammtwohl un- seres Vaterlandes so wichtigen Angelegenheit einladen zu sollen. Das Ministerium glaubt vor Allem die beruhigende Ueberzeugung gewinnen zu sollen, daß sein allerunterthäuigstes Einrathen : es sei die Ruckkehr Sr. Majestät durch die heiligsten Juteressen der Nation und des Thrones gebo- ten sich auch der Zustimmung der hohen Reichs - Versammlung zu c1- freuen habe, weil es nur unter dieser Vorausseßung sich berufen fuhlen fönnte, in seinen ministeriellen Functionen zu verbleiben, Besindet sich aber das Ministerium hierin im Einklange mit der hohen Reichs - Versammlung, so können nah seinem Erachten die Besorgnisse, welhe nah dem Allerhöch- sten Handschreiben Sr, Majestät bisher noch zu beunruhigen und von der Rückkehr in die Haupt- und Residenzstadt abzuhalten scheinen, nur durch eine einmüthige Eiklärung der hohen Reichs - Versammlung beschwichtigt und beseitigt werden. Se. Majestät wollen nämlich die Ueberzeugung ge- winnen, daß das freie Handeln der geseßgebenden Versammlung in jeder Hinsicht gesichert sei. Hierüber kaun Sr, Majestät nur eine Erklärung des hohen Reichstages selbst volie Beruhigunz gewähren, und wir zweifeln nicht, daß über diesen Punkt in diesem Hause nux Eine Stimme herr- chen wird.

Das Ministerium erachtet dahe? den Antrag stellen zu sollen:

Die hohe Reichs - Versammlung möge beschließen: „Es sei Sr. Ma- jestät durch eine Adresse der Reichs - Versammlung die dringende Nothwen- digkeit Allerhöchstihrer baldigsten Nückkehr in die Haupt - und Residenzstadt vorzustellen und darin insbesondere die bestimmte €i1klärung uiederzulegen, daß das freie Handeln der konstituirenden Reichs - Versammlung in jeder Hinsicht gesichert is, und sei diese Adresse durch eine aus der Mitte der Versammlung zu wählende Deputation unverzüglich an Sé, Majestät zu befördern,“

Fortsezung der Sihung vom 29, Juli. (Reichst. Bl.)

Der Prä sident: Die Anträge der Minister sind gestellt, und nur über

die Modalität, wie man und wer die Adresse verfassen solle, käme nun zu berathen. Hageuauer: Die Einstimmigkeit, mit welcher der Antrag auf- enomuten, sci Beweis geung für dessen Dringlichkeit, Er glaube auch den

Antrag niht nach der Geschäftsordnung vorzunehmenuz er trage darauf an, daß der Entwurf dieser Adresse, weil er schnell vorgenommen und nicht ver- zögert werden soll, von dem Vorstands - Büreau gleih nach der Sizung verfaßt werden solle, von da den einzelnen Chefs der Abtheilungen zuertheilt, mögen diese das Nöthige korrigiren und es den Abthei- lungen mittheilen; da die Chess durh das Vertrauen der Ab- theilungen - gewählt sind, glaube er, hierdurch den kürzesten und sichersten Weg eingeschlagen. Claudi: Jm März sind die Völker frei ge- worden, und in den Monaten Mai und Juni seien sie an die Stufen die- ser Freihcit angelangt, So sehr wir uus die Anträge der Minister aner- fennen, dürfe man die Stellung der Völker in dieser Beziehung nicht ver- kennen, Wir sind Abgeodnete, Vertreter der freien Völter. Die Stellung der Völker sei nun wesentlich verschieden, eine andere als früher, der Wille des Fürsten und das Geseg siud nun verschiedeue Momente, Die Zeiten des Bittens sind vorüber, sie erheishen entschiedenes Auftreten. FJeyt sei nicht Zeit, an den Stufen des Thrones, der von einer Kamarilla umgeben, zu bitten, Leicht könnte es der Kamarilla einfallen, unserem Kaiser, den wir Alle im Herzen lieben und verehren , Bedingungen der Rückehr anzu- rathen, Eben deshalb dürfen wir nicht erlaubén, daß es der Kamarilla p der Reaction möglich gemacht werde, durch längere Zurückhaltung des h tg Gelegenheit zur Anarchie zu gebenz denn verkennen wir nicht, daß

Hins Ls Seite reactionaire Gelüste bestehen. Wir müssen also

E E n von unserem Kaiser, den wir lieben, nicht bitten, sondern for-

ves Treién Volke des Geseyes, wir müssen es fordern im Namen

Volkes! (L olfes , fordern im Namen der Vertreter des freien

a Cie anhaltender stürmischer Beifal.) Violand: Je mehr

er der Ansicht des ehrenwerthen Abgeordneten vor ihm beistimme, vesto we-

niger könne erx dem Antrage des Abgeordneten Hagenauer beitreten, daß die

Adresse burch die einzelnen Sectionen verfaßt werde, Es wäre vann

ein Beschluß von 9 Kammern, und man habe doch nur eúne

Kammer. Sectionen können keine Beschlüsse fassen. Er somit die Berathung der Adresse in voller Versammlung. rosch stimmt Violand bei, er wünsche keine Heualichkeiten. (Beifall.) Stadion: Er mache auf die Wichtigkeit dieser Berathung aufmerksaur. Man verkenne nicht, daß von diesem Beschlusse vielleicht die ganze Zukunft der Monarchie abhânge, und daß es zum großen-Schaden gcreichen fönnte, hierüber verg ein eschluß zu fassen, Die Redner gehen “von der Ansicht aus, dâß_ dèr Kaiser zurückomme, und bedenken uicht, ob seine Pflichten als Obethaupvt es ihm gestatten. Er erlaube sich, auf eine Pro- clamation vom 15. Mai zurüzukehren, worin das Ministerium sagte, daß es in Bizug auf die Sücherheit des Thrones Sr. Majestät den Antrag máche, den orderungen nachzugeben. Er sei der Meinung, das Ministerium häzte diesen Auëdruck nicht gebrauchen können und denselben nicht angewendet, wenn der Thron nicht gefährdet gewesen wäre. Er könne sich darauf wei- ter nicht einlassen, da er damals nicht hier war, müsse aber den Ministern glauben, daß ein solher Zustand vorhanden gewesen. Se. Majestät habe sich nicht entfernt, um seine Person zu s{hüyßen, sondern um seine Pflichten als Staatsoberhaupt erfüllen ‘zu köunen; Se. Majestät habe sich nicht von einer Partei leiten zu lassen, sondern habe das Wohl aller Völker der gan- zen Monarchie zu berücksichtigen. Man habe kein Recht zu fordern, ob Se. Majestät zurückehren wolle, sondern die Gründe zu erforschen, weshalb er nicht zurückehren wolle? Er glaube den Aufschluß darüber im Schreiben Sr. Majestät zu finden, worin die Bedingung aufgestellt werde, daß der Neichstag frei und der Thron sicher sei, Provisorische Geseze, welche das Ministe- cium gegeben, werden nicht befolgt; Behörden, die sich nah dem 26. Mai könsti= tuirt und neben dem Ministerium als unverantwortlich hingestellt, bestehen noch immer, Darin liege der Grund, daß Se. Majestät glaube, die Sichers heit sei noch immer nicht hergestellt, Der Reichstag habe dem Ministerium Vertrauen geschenkt, er habe seinen heutigen Vorschlag angenommen. Die Pflicht des Ministeriums ist, stark zu sein und selbst die Geseße durchzu- sührcn, Er frage, was habe das Ministerium bis heute gethan, um die- sem nachzukommen ? Wien habe sich benommen, wie keine Stadt in Europa sich in ähnlichen Fällen benommen hätte. Wien stehe einzig und allein groß daz; die Bevölkerung Wiens, die 300,000 Einwohner Wiens blieben während der stürmishen Zeit ruhig, aber aus eigenem guten Willen, Als Beispiel führe er das Preßhgeseß an, das nicht befolgt wird, Der Ausschuß verdiene zwar Dank für sein Wirken, dürfe aber nur so lange bestehen, als das Ministerium schwa sei; wie neben dem Ministerium noch eine unverantwortliche Behörde bestehen könne? Er glaube somit, es {ei irrig, zu denken, Se. Majestät wolle nicht zurükeh- ren, sondern könne und dürfe nicht zurückkehren im Juteresse ihrer Pflich= ten, Sobald die Neichs-Versammlung erklärt, daß alle Garantieen gegeben scien, daß Se. Majestät mit aller Sicherheit zurückkehren könne, werde dié- ses gewiß geshehen. Ob es der Würde des Staates und ves Bolkes an gemessen sei, den Mann, dem man als Staats -Oberhaupt eineu Theil derx Würde des Volkcs übertragen, in der Art, wie sie der Redner vor ihm angegeben, anzugehen? Dadurch schade man sich selbst, Man habe nicht das Recht, die Absichten Sr. Majestät zu verdächtigen, Hauschild; Der Redner vor ihm habe sich auf den Nath des Ministeriums, daß Sc, Ma- jestät Wien verlassen solle, berufenz er wisse nicht gewiß, ob das Ministe- rium oder andere unvérautwortliche Personen Sr. Majestät diesen Nath ertheiltz die Zeiten hätten sih geändert, was in früheren Zeiten ungn- gemessen war, sei es jeyt nicht, andere Zeiten rufen auch andere Beschlüsse hervor. Das Ministerium habe ausgesprochen, daß die Rückkunft Sr, Ma- jestät ohne Gefahr erfolgen könne, daß sie crfolgen müsse, um jet e Gefahr zu beseitigen, Die Reichs-Versammlung, der Ausdruck des Volkswillens, sei dem beigetreten z eine höhere Bestätigung gebe es nicht (Beifall), Da- her sci es absurd, daß, wenn das Ministerium und der Reichstag dieses für nothwendig und gestattlih halten, dieses dennoch für nicht nothwendig und nicht gestattlich vou jemand Anderem dargestellt werden könue. Mög- lichkeiten tönnen nie zur Nichtschnur eines vernünftigen Handelns genom- men werden, Ucbrigens hängen diese Möglichkeiten von dem Zusammen- wirken der 3 Gewalten, vem Mínisterlum, dem Neichstage und von Sr. Majestät, abz ob diese das Beste des Volkes wahren? Noch müsse er die Worte Stadiou's, daß der Abgeorduete Claudi eine Verdächligung der Ab=- sichten Sr. Majestät ausgesprochen, zurückweisenz Claudi habe gesagt, daß der Kaiser sein Volk licbe, und habe auf Personen hingewiesen, die Se. Majestät verleiten, den Bitten des Volles nicht zu entsprechen, Uebrigens möge für die Redaction der Adresse cine besondere Kommission niedergeseit werden, Das Büregu babe andexe Geschäste zu besorgenz wenigstens ex für seine Person könne sih dem uicht unterziehen, wenn ihm nicht ein be- sonderer Austrag dazu würde, Löhner: Die Momente seien inhalts- \chwerz heute müsse man dafür sorgen, daß kein Wort zu viel gesprochen werde; er wolle darum nicht in die Vergangenheit zurückgehen, sou- dern aus einzelnen Umständen das, was er sagen wolle, begründen, Er frage, ob dort nicht volle Sicherheit, wo der Neichstag sich sicher fühle ? ob der Reichsiag wirken könne, wenn der Monarch in der Entfernung sei? Für einzelne Akte könne wohl ein Reichsverwesec ernannt werden, guf die Dauer sei dies eine Unmöglichkeit, Bei der Lage Desterreichs, wo die Ver- sammlung eine Constittion zu entwerfen habe, wo das Volk so lange un- ter dem Drucke des Absolutismus geschmachtet, sei es bedenklich, ein Dop- pelbild der Majestät aufzustellen, Dort der Monarch mit unveranttvortlichen Rathgebern, aller Macht baarz hier sein zweites Jch mit den verantwort- lichen Rathgebern, Wie, wenn es Einigen gelänge, einem Bruchtheile des Volkes vorzustellen, dem Monarchen, der von nicht verantwortlichen Rath- geberu umgeben ist, zu gehorchen? Dies sei wichtig, und man könne, man dürfe es nicht darauf ankommen lassenz scin Wunsch sei, daß dies nie zur Wirklichkeit werde, aber die Möglichkeit dazu sei ge- geben, Es frage sich jeßt nicht, ob ein Kamarilla, ob der Si- cherhcits - Aus\huß bestehe, sondern ob Oesterreich fortbestehen könne, wenn der Monarch uicht an seinem Plate is, Die Versammlung habe entschie- den, daß eine Adresse ergehen solle; die Frage sei nun, ob eine Deputation mit ihr abgesendet, ob sle durh das Büreau abgefaßt, in den Abtheilungen oder in der Versammlung berathen werden solle, Es möge keine Alterna- tive gestellt, sondern ausgesprochen werden, daß der Monarch dort sein müsse, wo der Schwerpunkt der Monarchie brängt, nämlich in Wien, Er selbst sei mit einer Deputation, welche die Rückehr Sr, Majestät erbat, in Junsbruck gewesen; einer der verantwortlichen Räthe der Krone, der hier gegenwärtig sei, wäre zugegen gewesen, als Se, Majestät erklärte, er habe sich nie dauernd von Wien entfernen wollen und werde bald zurück fchren, Was denn seitdem vorgefallen sei, daß diese Rückkehr ver- hindern konnte? Damals sci der 15, Mai lange vorüber gewesen, und man hätte kcine Garantieen gefordert, Wo der Reichstag sich frei und sicher fühle, dort dürfe Niemand zweifeln, daß der Monarch sicher sei, Fischho f: Die Nede des Abgeordneten Stadion sei ar ein Angriff auf das abgetretene Ministerium, als eine Schußrede Ux den Thron, Der Ab- geordnete Stadion habe einen bitteren Trank eingescheult uu, einen süßlich chen Nachtrag gegeben, um ihn shmackhasftcr zu machen, Männer können schon einen bitieren Kelch leeren und brauchen feinen süßen Nachgeschmack. Als man nach dem 26. Mai Garantieen sür die Sicherheit des Kaisers forderte, habe man geantwortet, man könne keine andere geben, als dieLiebeWiens zu scinem angestammten Monarchen z jeyt sagen dieses die Völker Oesterreichs 5 die Völker haben keinen Stoff zu lügenz wenu sie sagen, sie lieben den Kaiser, so lie- ben sie ihn. Stadion fordere Bürgschaft für die Sicherheit des Kaisers, Als Se. Majestät am 18. Mai die Residenz verlassen, waren alle Elemente der Anarchie und Reaction vorhanden, Wien habe sie zurügedrängl, und der Abgeordnete Stadion verlange Garantieen? Später sei i Behörde zusammengetreten, bestehend aus schlichten Männern, ohne M r 8: Kenntnisse, die keinen andcren Leitfaden hatten, als thr gutes Ge= wissen und die Liebe zum Ka ser, diese habe die Ruhe bis zum heutigen Tage gewahrtz und der Abgeordnete Stadion verlange Garan- tieen? Die Völker Oesterreichs sien hier beisammen unb sagen, E A i r sei sicherz und der Abgeordnetc Sta- Se. Majestät könne zurückkehren, ; Y

; ‘en? Wenn Jemand Garantieen zu fordern das dion verlange Garantieen i Man kenne kein edleres H ls Necht hätte, so sei es der Reichstag, FPTETES MALH 2M

Sr. Majestät, aber eue dreifache Mauer umgebe ihn, die: ihn von

(Sue "ole trenne und F e L R q Vertrauen, dies müsse ; en. (Anhaltender Beifall.

die Kammer aussprecch (Schluß folgt.)

Wien, 1. Aug. Man erfährt, daß die von Feldmarschall Ra=- deyki gestellten Bedingungen folgende sind: die Uebergabe von Vene dig, Peschiera und Dsopo und der Rückzug der Piemontesen hintex die Adda.

beantrage Bor-

Ausland.

Fraukreich. National - Versammlung, Sihung vom 31. Juli. Marrast eröffnet sie um 15 Uhr. Der Audraug is be- deutend, da man si eine interessante Sißung verspricht. Die diplo- matische Tribüne is überfüllt, Avond überreicht eine Bittschrift, die anf Lösung der Siegel des Journals Libert é anträgt. Mon- treuil überreiht eine Bittschrift mit 7000 Unterschriften von Fabrik- arbeitern, welhe auf Revision der jüngsten Geseße der Pairskammer rücksihtlich der Kinderarbeit in Fabriken und Manufakturen anträgt. Ewe Menge anderer Petilionen wird dem Präsi= denten überreicht, Marrast ruft: „Herr Mauguin hat das Wort.“ Statt Mauguin's besteigt jedoch Bastide die Red- ne:bühne und erflärt: Herr Mauguin habe ihn von dem Gegenstande der Juterpellation benachrichtigt, er weise jedo auf dié Gefahren einer öffentlihen Diskussion hin, der sich diè gesammte europäische Presse bemächtigen würde. Die Gruudsäße der Regierung seien: Nichtintervention uud die Völker in ihrem Befreiungs -= und respektive Unabhängigkeits-Bestreben sich selbst zu überlassen. Deutsch- land namentli wisse, wie glücklich Fraukreih in dem Gefühle sei, bei ihm die Gesinnungen der Einigkeit und Verbrüderung èntwickelt zu sehen. Die Regierung sei die entschiedene Feiudin aller Ge= walt; der Augenbli, sich zu etwas verb:udlich zu machen, sei noch nicht gekommen, Das Beste sei, die Debatte zu vertagen, Mauguin versichert dem Mú:.ijter, daß er die größte Vorsicht beobachten werte, und veræxahrt sich zu- nächst gegen den Verdacht, daß er irgendwie an deu nationalen und loyalen Gesiunungen des Kabinets zweifle oder ihm Verlegénheiten bereiten wofle, Die Revolution von 1848, beginnt er, habe noth- wendig gleich der Juli-Revolution von 1830 große Bewegungen her= vorgerufen. Diese Bewegungen ließen sih in vier Klassen theilen : in nationale Bewegung, Territorial-Beweguzg, Bewegung der Volks- stänune und Prinzipien-Bewegung. Ju dem wichtigsten, tem Priu-= zipien- Kampfe, fürchtet Mauguin, weide sich Frank:eih allein ehen, was von der falschen uneutshlossenen Politik des Kabinets her- käme, Mauguin fürchtet, die Republik werde ch eines Tages 40 Milliouen Deutschen, 80 Vüllionen Slaveu und eben so vielen Engländern allein gegenüber sehen. Die Politik Fraukreichs handle uicht, spreche nicht oder sie handle und sprehe ein andermal zu viel. Man werde sich der Akte der provisorishen Regierung eriunern, jenes Prachtstücks Lamartine's, jenes Manifestes, welches deu .Wunsh nach Grieden verkünde, den mit solcher Stärke ausgesprohenen Wun“ch, guf den bald darauf revolutiouaire Expeditionen gegen Belgien uid gegen Deutschland folgten, welche die größte Aufregung in Eurcpa verbreiteten und Frankreichs Absichten verdächtigten. Europa habe geglaubt, Frankreich hâbe eine doppelte Politii, und dieje Meinung, diese Furcht bestehe noch, sie besichedurch FrankreihsSchuld, weil die Natio- nal-BVersanmuulung sich nicht laut geuug, uicht offen genug g ‘gen die Unbesou= nenheiten der provisorishen Regierung uud gegen die zweideutige Po=- litif dersclben e:flärt habe, (Vewegung.) Darin liege das Uebel des Augenblicks, die unermeßiihe Gefahr, auf die er die Ausmeiksamkeit der Versammlung habe -hinlenkea wollen, Aus dieser in Europa vèr= breiteten Meinung sei eine sehr entschiedene reactionzaire Bewegung gegen die Republik und gegen die Revolution entstanden, besonders in Deutschland, Man sage, es sei von Deutschland nichts zu fürch- tenz Oesterreih sei ein in der Auflösung begriffenes Reih. Weit gefehlt! Ein bloßes Vorurtheil! Oesterreich befinde sich nicht in der Lage, in welcher man es wähue; seine Macht wahse sogar iu diesem Augenblick; ein österreichisder Erzher- zog sthe an der Spiße des cinheitlihen Deutschlands als Reichs- yverweser. (BVewegung.) Die italienische Frage sei für Frankreich unlcht weniger gefährdet als die deutshe, Einer der ersten Schritte der franffurter Versammlung sei die Erklärung gewesen, daß Zllyrien und der Hafen von Triest zum deutschen Bunde gehörten, (Neue Bewegung.) Cs heiße, der Reichsverweser würde deu Vorschlag machen, ein Gleiches in Betreff Venedigs zu erklären, und es jei zu fürhten, daß auch dieser Vorschlag augenommen winde. Und doch werde Frankreihs Juterveution in Jtalien eher gefürchtet als ge= wünsht. Warum? Weil Fraukreibs Politik den italienischen Kabi- netten gegenüber nicht offen und entschieden gewesen sei, besonders dem König von Sardinien gegenüber, bei welchem der französische Gesandte cine ganz passive Rolle spiele. Das Verhalten Frauk= reihs bei den negpolitanischen Ereignissen habe auh den \{limmsten Eindruck in Europa gemaht. Mau müsse diese ungewisse und trügerishe Politik aufgeben. General Cavaignac: Seiner Ansicht uach, müsse das Juterpellationsreht unter der gegenwärtigen Regierung anders geübt werden, als in der ehemaligen Deputirten- Kammerz jeht sei Vorsicht und Schweigen viel nöthiger als unter der früheren Regierung, Er ersuche die National-Versammlung, ihn von einer Antwort zu entbinden. (Zeichen des Erstaunens.) Was jedoch die bestimmten Verwürfe des Herru Mauguin betreffe, taß die Regierung im Auslande Agenten habe, welche nichts thäten und sag- ten, und daß sie doch eine unredlice Politik verfolge, so fönne er uur für die Agenten der Regierung einstehen, uicht für Agenten, die der Regierung feindlih nären, und über die man sich zu beklagen hätte. Herr Mauguin “möge seine Auklagen genauer feststellen, Heir Mauguin: Er wolle den ehrenwerthen General uicht für. die bezeichneten Thatsachen verantwortlih machenz tieselbeu hätten in einer Zeit stattgefunden, die vor seinem Regierungé- Antritt falle; da- mals seien Agenten im Dienst gewesen, welhe Mißtrauen erregt hât- ten, (Links: Nennen Sie dieselben!) Die Einen hätten Jnstruc- tionen, welche mit den Justructionen der Anderen im W'derspruch gestanden. (Aufregung auf der Ministeibank.) General Cavaig- nac fordert Herrn Mauguin nochmals zu bestimmteren Angaben auf. Herr Mauguin: Ju Piemont sei ein Agent mit geheimen Justruc= tionen gewesen, in Neapel hätten sih zwei befunden, von denen der Eine beauftragt gewesen, Entschädigungen zu fordern; er frage, was ver c1de.e dort gemaht? General Cavaignac: Er ne hierin fein.n gegründeten Vorwurf fsinoen. Er wolle sih der Verantwort= lihfeit niht auf Kosten eines früheren Kabinets entledigen, welchen er lauge Zeit anzugehören die Ehre gezabt. (Bei- fall links.) Er würde niht Mitglied ees Kabinets ge- blieben sein, das sich der Doppelzüngigkeit schuldig gemacht. Herr Mauguin: Er habe gern j.de Persönlichkeit ver= meiden wolleuz aber da man ihn zum Sprechen zwinge, so müsse er sagen, daß Europa unmöglich auders als mißtrauish gegeu die Re- gierung Frankreichs sein könne, weun es den Minijter am Ruder sehe, der den erwähntea französischen Agenten ernannt habe. Herr Bastide, nachdem er sich mit Herrn Lamartine besprochen, eilt lcb- haft auf die Tribüne und erklärt: „Der französishe Agent zu Nea- pel ist der Bürger Legros, ein Ehremuann, ein Freund von mir. Er hat sich-nach Neapel begeben, is vom Könige empfangen worden, hat eine Entstädigung für die französi/hen Bürger verlangt, und diese ist ohne Widerspruch bewilligt worden. Darauf i} er zurückgekehrt und hat freiwillig seine Entlassung eingereicht,“ Herr Mauguin will wiederum autworten, Der Präsident: „Nah dem Reglement haben Sie niht mehr das Wort. Eine Menge Stimmen: „Sprechen Sie, sprechen Sie!“ Herr Marrast: „Jh kann Jhuen das. Wort nur geben, wenn diè Versamnilung einwilligt.“/ Die Ver- fammlung eutscheidet, daß Herr Mauguin noch einmal sprechen

sen frühere politische Laufbahu Herr Bunsen in seiner Rede be-

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solle, „Der frauzösishe Agent““, sagte er, „der die Entschädigungs- Forterung in Neapel gestellt hat, is derselbe, den man dort öffentlih beschuldigte, den Aufstand bewaffnet und zur Errich- tung der Barrikaden mitgewirkt zu haben. - Diese Thatsache ist an allen europäishen Höfen bekannt, uud ih frage Sie, ob sie dás Vertrauen zu dem frauzöjischen Kabinet verstärken kann?“ (Be- wegung.) Der Präsident erklärte hicrauf die Juterpellationen für geschlossen, und die Versammlung schritt zur Tagesorduung, der Diskussion des mehrerwähnten Proudhonshen Vorschlages, wo- nach die Regierung nach dem 15. Juli. d. J. von alleu Reu- ten ein Drittel als Abgabe erheben sollte, um ein Sehstel davon den Miethern uud Pächtern zu Gute kommen zu lasseu, den übrigen Betrag aber, welchen Proudhon auf 15090 Millio= nen Fr. schäßt, zur Aufhebung und Verminderung anderer Ab- gaben, besouders der Confsum:ionsstenern, zu verwenden. Allge- meine Aufmerksamkeit. Herr Proudbon: „Sie sind in ungeduldi- ger Erwartung, uicht mi zu hören, soaderu zum Ziel zu gelangen. Der Sozialiêmus hat die Februar-Revo:ution gemacht. Die bloße parlamentarische Reform würde die vo:ige Regierung uicht gestürzt haben, Ju allea Begebeuheiteu der Revolution ist es der Sozia- list, der dabei hervortritt, am 17. März, am 15. April, am 15. Mai. Der lchte Nusstand trug ebenfalls die Fahne des Sozzialiómus. Man muß ihm also ein Eude macjenz Sie wollenes. Bürger Repräsentanten, ich will es auch. An mir soll es nicht liegen, wenn ihr niht heute noch eiu Ende ge- macht wird. Kommen wir zur Sache. Niemals, ich gestehe es, habe ich einen Bericht gesehen, der ebe: so voll von Persöulichkeiten, als leer an Vernunftgründen gewesen wäre, wie der des Bürger Thiers. Das Finanz - Comité is hat mit mir verfahren, um uit mebr zu sagen. (Lärm.) Jh wäre vielleiht zu Repressalien bereh- tigt, will aber darauf verzichten. Jch werde nachsihtig sein, ih werde Barmherzigkeit üben (Gelächter), ich werde mich begnügen, den Sozialismus, der nichts Anderes ist, gls der Protest des Proletariats gegen die Reaction, zu vertheidigen,“ Der Redner ‘behaupte nun, daß sein Vorschlag weder anarchische, noch atheistische, noch familienfcindlihe Grundsäbe enthalte, soudern die Abschaffung des Vorrechts auf friedlihem, nicht auf gewaltsamem Wege bezwecke. Die Liquidation dir alten Gesellschast habe am 24. Februar begonnen, und seße, man diese Liquitation nicht fort, so werde das Volk sie oÿne die National - Versaumlung vollenden. (Lärm.) Dieser Lärm wundere ihn nicht, da er sich als eins mit dem Proletariat, die National - Versammlung aber sich als eins mit der Bourgeoisie betrahte. Nachdem er dam den Berechnungen des Thierschen Berichts seinerseits andere Berehuungen eutgegenge- stellt hatte, {loß er ungefähr mit folgenden Worten: „Alle Ver- träge sind gelöst. (Larochesjacquelin: Jedermann hat also das Recht, zu steolen?) Das Vertrauen i} für immer dahin, und das Kapital wird uicht mehr zum Vorschein kommen, Der Belagerungs-= Zustand wird immerfort auf dem Lande lasten. Das Kapital leiht sein Geld nimmermehr auf Eure Bajonette; Jhr seid hier durch das Recht des Stärkeren,““ Unter dem leftigsten Tumult verließ der Redner, der im Lauf scines Vortrages wiederholt unterbrohen worden war, die Tribüne, Der Vinister des Jnuern, Herr Sena1d, sprach im Namen der Regierung die tiefste Entrüstung über diese Rede aus, und der Präsident, Herr Armand Marraft, verlas einen Autrag auf motivirte Tagesordnung, wonach der Druck der Proudhonschen Rede verboten werden sollte. Unter großer Aufregung mußte um 7 Uhr der Bericht über diese Sigung hier abgebrochen werden.

Paris, 31, Juli. Aus dem Mi:istecium des Junern is fol- gende Depesche an alle Präfekten abgegaugen: „Der Minister hat in Erfahrung gebracht, daß viele Arbeiter der National - Werkstätten wieder auf der Rückkehr nah Paris begriffen sind. Es wird den Präfekten hiermit in Erinnerung gebracht, daß kein Mitglied dieser Werkstätten weder nah Paris, noch iu seine Umgegend zurüehren darf. Die Rückkehrenden siud also festzuhalten.“

Großbritanien und Jrlaud. London, 29. Juli. Die

Tim es giebt einen ausführlihen Bericht über das bereits erwähute Festmahl, welches die in London ansässigen Deutschen zu Ehren des deutschen Reichsverwesers in. der Krou- und Scepter - Taverue zu Greenwih vorgestern gehalten haden, Der preußische Gesaudte, Herr Bunsen, welher dem Feste präsidirte und die verschiedenen Toaste ausbrachte, nahin mehreremal das Wort, um die Bedeutung und den Zweck der Versammlung auszusprehen. Sein erster Toast galt der Königin von England und ihrem Gemahl. Jch heiße, sprach er, diese Versannnlung vou Eingebornen aus deutschen Ländern will- fommen, welche hierher gekommen if, um diesen Tag uuter den Fit- tigen dieses Landes des klassischèn Landes der Freiheit, zu feiern. Es fann darüber fein Zweifel sein, wem der erste Toast, den ich auobringe, gelten soll. Dieses Land is jedem Deutschen ans Herz gewachsen; es hat etwas Heiliges, Unantastbares in si; denn die Stürme, welche die alten Monarchieen Europa's entwurzelten, haben es unberührt gelassen. Es steht fest, während Alles rund umher wanft. Aber warum macht England eine so große Ausnahme von der Regel, die ich fast eine allgemeine Regel nennen möchte? Ein= fah deshalb, weil England nicht binter der Zeit zurückblieb, sondern mit ihrem Fortgang gleichen Schritt hielt. Jch will deshalb die Ge- sundheit jener Kömglichen Lady ausbringen, deren weise und feste Regierung England. sicher und kühu durch die Wogen der sle umge- benden Revolutionen hindurhführte,. Aber es giebt auch noch einen anderen Grund, warum die Deutschen auf sie mit Liebe blicken, Die Dynastie, welcher sie angehört, i eine deutische. (Uugeheurer Beifall.) Der Gemahl, den sie gewählt aus freiem Willen, i} der Sprößling eines deutschen Flistenhauses. Diese Wahl, erkläre ih laut, war eine gute Wahl; ih bitte deshalb die Gesellshaft, tas Wohl der Königia1 dieses Landes und thres prinzlichen Gemahls zu trinfen, ‘““ Der nächste Toast galt dem Erzherzog Reichsveuweser, des-

leuchtete. Der österreichishe Gesandte, Graf Dietrich stein, dankte dafür. Er sei glücklich und stolz zugléih, sagte er, seine Gefühle bei dieser Gelegenheit auszusprechen, glücklih als Desterreicher, stolz als Deutscher, deun ein österreihisher Prinz sei gewählt worden, um das lang ersehnte Ziel einer endlichen Befriedigung und Bef. eiung Deutsch- lands herbeizuführen, Er könne die Geselischast versichern, daß O. ster- reih nicht weniger eifrig den Reichsverweser in dieser beiligen Pflicht unterstüßen werde, daß es nicht weniger bereit sei, jegliches Opfer zu bringen, welches man von seinem Patr otismus forderu würde. Die anderen Länder Deutschlands könnten nicht daran denken, jemals wie- der ihre Sache von Oesterreich oder die Sache Oesterreichs von der ihrigen zu krennen. Ste hatten protestirt keiu Deutschland ohne Oesterreih! Er wolle sa en und ganz Oesterreich werde gewiß diese Worte wiederholen: Kein Oesterreich ohne Deutschland! Der Ruhm, die Macht, ja das gauze Bestehen Oesterreichs liege bei jenem gro- ßen und ruhmvollen Lande, welches der größere Theil der Versamm- lung mit Stolz und Liebe sein Vaterland nenne. (Beifall.) Was seine Ansicht anbetreffe, so vertraue er, daß der Reihsverweser, den er seit lange kenne, und der ihn mit seiner Freundschaft beehre, keine der Erwartungen, welche sich an sene Wahl knüpften, unerfüllt lassen werde. Das sei es, was ihn ermuthige, im Namen seines Sielle

und seinen aufrihtigsten Dank dafür auszusprechen. (Beifall.) Herr Bunsen , der nah englischer Sitte als eee De Festmahls alle Toaste auszubringen hatte, erhob sich hierauf. zum drittenmal. Es giebt ein Zauberwort, spra êr , welhes überall in jedes Deut- hen Herz éinen Wiederhall findet, Dies Wort ist: Unser deutsches Vaterland! (Beifäll.) Aber dies Wort, wie stärkend, einigend. und begeisternd es auf Deutsche wirken mag, es wind in fremden Ländern faum verstanden, Es wird in der That mehr als etwas Verächtliches und Lächerlihes angesehen. Fremde wollen von einer deutschen Nation nihts wissen. Sie sagen: Jhr seid niemals eine Nation- gewesen ! Ih E daß, wenn die Deutschen n‘emals eine Nation gewesen sind, sie doc das Zeug haben, gerade jegt aus sich eine solche zu machen. (La:.ter Beifall.) Aber die Deutschen sind eine Nation und siud es immai gewesen. Kann ihre Natioualität bestritten werden allein deshalb, weil der größte in der Geschichte bekannte Eroberer zehn Jahre lang die deutsche Thatkraft paralysirte und das deutsche Reich in Fesselu legte? Oder geschieht es auf Rechnung jener höchst unglücfseligeu Reaction, welche 1815 eintrat, als ein deutscher Bund ohne cinen sichtbaren Träger seiner Macht gebildet wurte ? Was ist eine Unterbrehung von zehn Jahren? Ja, was “is ein Jnlerregnum von 42 Jahren? Deutschland if allerdings keiu cen- tralisirter Staat und soll es auch nicht seiu. Es will nicht die ganze Euergie und alle Talente seiner weiten Länderstrccken ü einem &ofus vetschlingenz es will niht 45 Millionen Menschen in v:elen Provinzen von eincr Hauptstadt aus regieren, wie cs mit Fraukreih der Fall ist. Der Reduer zeigte darauf, wie das alte deutsche Reich sih zu seinem Unglück in gerade entgegenge“eßter Weise entwickelt habe wie Englaud. Unabhängige Fürsten, Könige ciusegende Baroue wären in dem leßteren Lande Pairs des Reichs und Unterthanen der Krone geworden, während in Deutschland ein -abhängiger und feudaler Adel allmälig dahin ‘gelangt ist, sich unabhängig vom Reich zu machen, das sie auf diese Weise schwächten. Es {ei wahr, daß die Organisation Deutschlands eine lauge Zeit in falscher Rich= tung sich bewegt habe, aber ist dies cin Grund für Zweifel und Spott an der teutschen Nationalität? Die Anwesenheit der Gesell= haft an diesem Oite beweise, daß jeßt ein anderer Weg verfolgt werde. Und dieser Weg thue jedem Herzen wohl, Die Völker uud Fürsten Deutschlands gehen Hand in Hand iu dieser neuen Richtung. Keine Feiud= schaft besteht zwischen ihnen. Und möge die Gesellschaft nach außen bliden, dort zeige sich dieselbe erfreulihe Erscheinung. Es liege kein w1rf- licher Grund zum Kriege vorz Deutschland denke nicht daran, Erote- rungen zu madhenz aber es gebe auch feinen Feind, deu es zu fürch- ten brauche, und wenn es keine Bundesgenossen habe, so habe es doch viele Freunde. Deut’chland habe keine Bundesgenossen, weil der Friede sein Ziel sei, uicht der Krieg. Was aber seine Freundschastén anbetrefse, so sei nihts wichtiger für Deutschland, als die Theils nahme, das Wohlwollen und die Ermunterung von Seiten dieses Landes. Die Engländer und die Deutschen, beide Völker von demselben Stamm, wären gemacht, um sich zu verstehen , zu lieben und zu achten, und cs wäre zu beflageu, wenn dies nicht geschehe, (Beifall.) Mit einem Gefühle von nicht gewöhnlicher Freude zeige er (Herr Buuseu) der Gesellschaft a1, daß die britische Regierung \o eben einen Maun an größeur Verdienst und hohem Stande, den Lord Cowley, zum UWberbringer ihrer Glücks wünsche an den Reichsverweser von Deutschland ernanut habe (Lau- ter Beifall). Nachdem hierauf Herr Bunsen noch zum Béwe'se, daß die Deutschen eine Nation seien, auf ihre 1500 Jahre alte LUteratur hingewiesen hatte, brachte er den Toast aus: Auf die Einheit Deutschlands und das Parlament in Franksurt! Den folgenden Trinkspruch: „Dic constitutionellen Fürsten und Staaten Deutsch= lans‘, erwicderte Syndikus Banks. Auf den Trinkspruch: „Der Wehrstand und Graf Kielmannsegge““, dankte der Graf. Es freue ihn, daß sein Namen nmit diesem ehrenvoll n uud nüßlihen Stande, zu welhem zu gehören immer sein Stolz gewesen wäre, in Verbin= tung gebracht worden sei, Aber sein größter Stolz sei, daß er zu dem deutschen Heere gehöre, Truppen, welhe immer Stand gehal= ten hätten, und es au feruer stets thun würden. (Beifall) Deutsch= land beabsichtige keine Eroberungen; aber sein Hrer sebe es in Staud, ruhig auf die feindlichen Rüstungen, wenn solche getroffen würden, zu sehen. Unter dein Wehrstande verstehe cr aber auch dié Flotte, #0 klein die=- selbe auch sei. Aber es sei Hoffnung vorhauden, daß sie wahse, und jede Sache müsse ihren Anfang hgben. (Beifall.) Das aber sei gewiß, die Deutschen würden eîne Flotte haben, wenn sie nux Schisse hätten; Matrosen wären {hon da. Hannover, Oldenburg, Mecklenburg und die auderen Länder an der deutschen Küsté wä=- ren überfüllt von guten Matrosen, die nur auf Schiffe warteten. (Beifill) Sie würden ihre Küsten schon zu vertheidigen wissen, und wenn die Sachen recht \@{hlecht gingen, so würden die lübecker Weollenweber sie {on wieder zurecht sepeu. (Beifall und Ge= lächter.) Er woll? nur noch versichern, daß, wenn Deulschland je sciner Heere bedürfe, so würden sih dieselben ihres Landes und des hohen Standes, welchen sie darin einnähmen, würdig zeigen.

Nachdem dann noch die Trinksprüche „Auf das Andenken der Kiieger, welche in den Kriegen von 1813 bis 1815 fielen“, und „die Gesundheit des Herrn von Gagern, Präsidenten der National- Versammlung in Frankfurt‘, so wie die des Vorsißenden „Ritter vat ausgebraht warcn, trennte sich die Gesellschaft gegen Mit= ternact,

Niederlande. Aus dem Haag, 30. Juli. (K. Z,) Die erste Kammer hat in ihrer gestrigen Sißung den von der zweiten Kammer angenommenen Geseß-Entwurf, welcher die Abschaffung des Geißelus und Braundmarkens verfügt, nah laugen Debatten ver=- worfen.

Da Herr Held in seinem Plakate vom 1. August d. J.: „Jh und der Staats-Anwalt“, zu behaupten wagt, daß in meiner Bekannt= machung vom 29. Juli die ausgezogenen Stellen niht mit dem Wortlaute des Protokolls, sondern in einer willkürliche , ihn gravi=- renden Umschreibung veröffentlicht seien, so halte ih es für ange- messen, das Vernehnungs-Protokoïl selbst noch zur öffentlichen Kenut- niß zu bringen, und erfülle damit zugleih den Wunsch des Herrn

Heid. keiner weiteren Erörterung. Berlin, am 3. August 1818. Der Staats-Anwalt beim Kammergericht.

Verhandelt Berlin, 28. Juli 1848. ladung:

Alexander Held, 35 Jahre alt, evangelischer Konfession, Demselben wurde das Plakat mit der Ueberschrift : „Ganz Berlin und halb Preußen in Anklagestan® cat e d. Gegenstand fers ge una. b er aud darauf. aufmerksam gemächt, dap er jene S S richten habe, -wie er sie mit gutem Gewissen be E auf er wie folgt deponirte : E : ¡2

2 vet

und Freundes die guten Wünsche der Gesellshaft entgegen zu nehmen

lia ‘Zukeresse zur Sahe wird sich aué meiner

Die übrigen unrihtigen Angaben in dem Plafate bedürfen

Es gestellte sih in dem heutigen Tezmine nah ergangener Vors Der Herr Redacteur und Lieutenant a. D. Friedrich Wilhelm