1848 / 98 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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n U S L F E R c D E ax M Spe E A men ch0

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T rae es:

bi | erde, Sie haben im Gesep-Vorschlag blos das jepige Croates u mde E noch am Vorabend der „über die magyarishe Spra die alleinige Sprache der sten Reformen die magvarische Sprache als die alleinige Spra neue x und der öffentlichen Verwaltung, als die Amitssprache Gesebgc uns firchlichen als weltlichen Behörden proklamirt, und aller i Art, daß jedes von nun an n einer anderen E verfaßte amtliche Schreiben odex Zeugniß aller Gültig- ZA Rae bleibe. Für Fiume, wo neben der unsrigen auch die italienische E gesprochen wird, so wie für das kroatische, von ihnen sogenannte p risch e“ Küstenland, wo man blos die Lante unjerer Sprache ver nimmt und wo, so wie in Fiume, vom Volke nicht ein magyvarisches Wort verstanden wird, bestimmten hie gleichfalls die magyarische Sprache zur amt- lichen und gestatteten dor! nebenher hört die unaussprechlic)e Bosheit blos den Gebrauch der italienischen Sprache ; Syrmien aber, Verovitic und Pozega gaben sie blos 6 Jahre noch zum Leben, nach welcher Frist sie, den süßen Lauten der Muttersprache entsageud, sich dem magyarischen Joche vol- lends zu unterwerfen hätten. Auf dieje Art würde Slavonien wie Fiume mit dem Küstenlande vi facti von Croatien losgerissen und mit Ungarn amalgamirt, so ein Theil nah dem anderen von dem nimmerfatten Ma- gyarenthume verschlungen werden, und sie behaupteten schon im voraus, kein froatisches und flavonisches Köuigreich anzuerkennen.

„So verfuhren die Magyaren bis Monat März l. J. Da schlug die Stunde der großen Revolution und des neuen Zeitalters. Die Großartig- feit der neu aufgetauchten Jdee der Freiheit der Nationen, in deren Ange- ichte alle Sonderinteressen verschwinden sollten, gab uns neuerdings der Hoffnung hin, daß die Magvaren endlich den wahren Weg einschlagen und gegen die Gleichstellung aller übrigen Nationalitäten nicht mehr ankämpfen werden, Doch wir haben uns wiederholt schmerzlich getäuscht. Sie sind auch noch jeßt ihrer alten Magyarisirungs-Politik treu geblieben und haben selbst durch das Gese befräftigt, daß sie Slavonien, Fiume und das kroa- tische Küstenland von Croatien trennen und so ihre bisher bestandene na- tionale Freiheit und Nationalität unterdrücken wollenz sie haben mit dem 6. 53 des Art. 5 vom Jahre 1848 die Königliche Resolution vom 14, Juli 1845 außer Wirkung geseßt und zur Schmach der Freiheit und so zur größten Schande aller ihrer Tendenzen dem gesammten Adel das Viril- Rotum auf unserem Landtag in dieser Zeit einräumen wollen, wo doch aller Orten und felbst in Ungarn jder Unterschied des Standes aufgehört hatte, ja, sie hatten nichts Minderes vor, als durch die Macht - Ausdehnung des einseitig, ohne unsere Einwilligung gebildeten, ausschließlich magyarischen Ministeriums, über unser Land und durch die Aufhebung der nationalen Vertretung unserer Königreiche am ungarischen Landtage und statt derselben durch Zulassung nur einzelner Landes - Behörden zur Vertretung an der unteren Tafel unsere nationale Selbstständigkeit vollends zu untergraben und unsere Königreiche aus der Reihe der bestehenden Länder verschwinden zu machenz weewegen sie auch die Geseze des lezten Landtages nach dem bisherigen geseglihen Gebrauche unseren Königreichen nicht mitgetheilt, sondern selbe nur an die einzelnen Behörden versendet haben, Sie sprechen unserem Landtage jede Macht und jeden Werth ab und behaupten, daß ihm nichts Anderes, als Ablegaten für den ungarischen Landtag zu wählen und die ungarischen Geseße zu verkünden, zustehe; sie verfaßtèn und fandten uns durch eine Deputation eine Proclamation zu, in der sie sich ofen aus- sprechen, daß unsere Nationalität der ihrigen untergeordnet werden mússez sie haben den heiligen Namen unseres Monarchen in den gegen unseren wür- digen und allgemein geliebten Ban, ja selbst gegen die Rechte unserer Na- tion gerichteten Handbilletien gemißbraucht, die sie durch Vorspiegelungen auslockten, und gegen die sie noch während des alten Svstems als soge- nannte constitutionelle Bürger stets ihre Stimme erhoben, mit denen sie

nun ein ofenbares Spiel treiben; ihr Ministerium hat uns die widerwärtig- sten und bekanntesten Feinde zu Vorgesetzten zugedacht; sie haben uns Hrabowsfy zum Commissair in diese Königreiche bestimmt und dadurch die Würde der Nation und des Bans tief verlegt, der vom König und der Nation zu ihrem Haupte erwählt wurde, folglih auch nur der Nation und dem Könige Croatiens, Slavoniens und Dalmatiens verantwortlich bleibt z im Aufixage ihres Ministeriums hai derselbe Commissair eine Pro- clamation an unser Volk erlassen, worin er es im Angesichte aller Welt zu betrügen sucht, daß ihre heiligsten Interessen, ihre Sprache und Nationalität, durch das Gesez garantirt seien, und daß dafür der Eid des Königs Bürgschaft leiste; in derselben Proclamation wird das Versprechen geleistet, daß unsere Vaterlandssöhne zu allen Aemtern werden gelangen können, als wenn Jemand auf den Ehrennamen eines Vaterlandssohnes Anspruch machen könnte, der seine Na- tionglität um ein Amt verhandeln würde, Und in allen diesen Umtrieben mißbrauchen sie stets den Name des Königs, der doch alle seine Unter- thanen mit gleicher Liebe umfaßt und keinen heißeren Wunsch kennen kann, als alle Völker im Staate gleich zu beglücken.

„Dies sind nur einige, wir sagen es nochmals, n ur einige jener un zähligen Beleidigungen und Kränkungen, die uns die Magyaren angethan. Hiernah mögen unsere Schritte beurtheilt werden. Hiernach mögen die freien Nationen Europa's das Urtheil fällen, ob wir die uns geschlagenen IBuuden mit einem Male vergessen können, ob die magyarische Nation in die Reihe der für die Freiheit reif gewordenen Nationen gehört, und ob

uns das Recht zustehe, eine freie Nation im freien österreichischen Kaiser- staate zu sein?“

Wissenschaft und Kunst.

Königliches Opernhaus. Zum erstenmale: Die Owhsenmenuett. (Den 4. August.)

Der Wiedereröffnung der Königl. Oper mit Weber's „Freischütz“ am Mittwoch folgte am Freitag die Vorstellung des bekannten Sing- \piels: „Die Ochsenmenuett'““, Das legtgenannie Werk, in Berlin zum

erstenmale bei Gelegenheit der Eröffnung des Königsstädtischen Theaters | (im Jahre 1824) gegeben und aus jener Zeit her , namentlich durch die | ch in frischem Andenken vieler

ergöulihe Komik Svißzeder's, gewiß

no

Bekanntmachungen.

[533] Bekanntma die parzellenweise Veräußerung I O alen-Voriteits

L Aa bei Berlin betreffend.

as zu den Staats -Domai dri T ;

oon Berlin an der nach eva dean Tbee belegene Vorwerk Stegliy \oll parzellenweise zum f s e Eigenthum öffentlich verkauft werden, Zu in Ende is ein Licitations - Termin auf N E

den 16, September c., Vormitiags 10 Uhr vor dem Herrn Geheimen Finanz- Rath Stünzner ím herrschaftlichen Wohnhause zu Stegliy angeseßt worden zu welchem zahlungssähige Kauflustige hiermit eingelag- den werden. Das Vorwerk besteht im Ganzen aus 943 Morgen 144 (Ruthen und ist in 56 Parzellen von 4 bis 5 Morgen, in 15 Parzellen von 15 bis 40 Morgen und in 1 Parzelle von 245 Morgen 140 (Ruthen mit dem Schäfserei-Gehöft Birkholz getheilt. ¡

Das geräumige und schöne Schloß mit sämmtlichen

[477 b]

Vorwerks - Gebäuden und dem Lustgarten von 8 Mor- (L. S)

gen 4 (Ruthen, so wie der gut bestandene Park von 94 Morgen 107 (C3Ruthen, werden ebenfalls zur Ver- | [208] äußerung gestellt und können nah ihrer Einrichtung und Lage als eine höchst angenehme ländliche Besizung empfohlen werden. /

er Parzellirungs- und Veräußerungsplan, so wie die der Licitation und Veräußerung zum Grunde zu legenden Bedingungen, sind vo13 sten d. M. ab in der Geheimen Registratur des unterzeichneten Ministe- riums und bei dem Königlichen Domainen - Pächter Herrn Dr: Puhlmann auf der angränzenden Domaine

Dahlem einzusehen, welcher auch an Ort und Stelle gewünschte Auskunft zu ertheilen, Berlin, den 4. August 1848. Finanz-Ministerium, Abtheilung für Domainen und Forsten. Vol, 29, Ver.

Gerichtlihe Vorladung,

Behufs Regulirung der wahrscheinlih überschuldeten Nachlassenschast des im Oktober 1846 zu Berlin verstor- benen, zuleßt in meisters a. D. vor aus irgend einem Rechtsgrunde, in specte als Erben oder Gläubiger Ansprüche und Forderungen an dicselbe haben und geltend machen wollen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine:

am 26. August, 9, oder 23, September d. J-,/ Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgerichte, bei Vermeidung der am 9, Oktober c. zu erkennen-

den Präklusion, hiermit aufgefordert,

Datum Greifswald, den 24, Juli 1848. Königl, Hofgericht von Pommern und Rügen,

1 Angern werden alle diejenigen, welche

Nothwendiger Verkauf. \ O igeriat zu Berlin, den 26. CAMEO 1848.

Das dem Zimmermeister Daniel Gottlieb Hauschulß gehörige , hierselbst in der Deßauerstraße Nr. 17 bele- L T A E von den Umgebungen Val. 29.

+ 1873, ver nete Grundstü i  i zu 16,000 Thlr. 14 Sgr. 3 D Q E am 26. September 1848, Vorm, 14 Uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind in der

518

Theaterbesucher, erfreute sich auch bei der diesmaligen ersten Vorstellung auf j Frequenz und

der Königlichen Bühne allgemeiner und lebendiger Theilnahme, ein Ergeb- niß, das indeß weniger dem Stüde, als vielmehr der Musik und der ge-

lungenen Darstellung zugeschrieben werden muß. Das Stü ist matt. Freilich läßt sich auch aus dem Vorgange : daß Havdn einem Ochsenhändler eine Menuett komponirt und dafür einen Ochsen zum Geschenk erhält, kein Drama | machen, Hält indeß das Ganze einer Kritif vom dramatischen Standpunkte aus nicht Stich, erscheint 3, B. die Musik meist gar nicht am Orte (wie gleich in der ersten Scene, w0 ein Duyend Spinnerinnen und eben so viel courmachende Winzer und Gärtner im Vorsaale von Haydn’'s Wohnung man weiß niht, warum? das Spinnerlied aus den Jahreszeiten singen u. \. w.), so is doch eben diese (die Musik) an sich so schön, daß sie allein schon ausreicht, dem Ganzen ein mehr als gewöhnliches Interesse zu verleihen, und man um ihretwillen die Schwach- heiten des Stückes um so eher übersicht, als die Behandlung der zum Grunde liegenden Aneldote wenigstens nicht trivial ausgefallen if. Besonders gut angelcgt und durchgeführt i der Charakter des Ochsenhändlers J stock, weniger der des Kunst - Veteranen Havdn, den der Dichter (G. Ho fmann ) nicht treu nah dem Leben und fast mehr sentimental als gemüthlich - jovial gezeichnet hat. Wenigstens können wir in jenem alten, schwäclihen, guther- zigen Männchen , das seiner Haushälterin und aller Welt ewig von seiner Kunstler-Begeisterung und von seinen Weihestunden unterhält, das ängstlich um die Meinung der Nachwelt bangk , U. s. w. nicht die gesunde, heitere, gemüthlihe und sorglose Künstler-Natur wiederfinden , die sich nicht nur in Havydn's eigenthümlichsten Compositionen (in seinen Menuetts und Alle- gros) so deutlich offenbart, sondern die sih auch, der Tradition zufolge, in seiner ganzen äußeren Persönlichkeit ausgeprägt haben soll. Um fo mehr muß anerkannt werden, daß Herr Döring, der heutige Repräsentant der Rolle, in seiner Darstellung das Mögliche that, um die zuleyt angedeuteten Grundzüge in der Charafter - Cigenthüm- lichkeit Haydn s herauszukehren, wie denn der treffliche Künstler überhaupt die Rolle mit vielem Fleiße und glücklicher Wirkung, auch in der äußeren Maske, wiedergab. Den Jo ck gab Herr Fischer, Er leistete ebenfalls Verdienstliches. Fehlte gleichwohl seiner Darstellung vor Allem jene humo- ristishe Färbung, die Spizeder's Leistung auszeichnete, so gelang es ihm nichtsdestoweniger, den Charakter des ungarischen Ochsenhändlers, dies (Be- misch von derber, roher Kraft und Gemüthlichkeit, von bäuerischer Plump- heit und natürlichem Gradsinn, mit treuen Farben zu zeichnen. Die Aner- kennung, die Herrn Fischer allgemein zU Theil ward, is um \o höher an

zuschlagen, als er, rüsichtlich der unvergeßlichen Leistung Spigzeder's, mit so gefährlichen Erinnerungen zu kämpfen hatte. Umdie beiden genannten Cha

raftere dreht sich der Inhalt des ganzen Singspiels, alle übrigen Rollen sind nur da, um die Scene zu füllen, Sie wurden indeß ebenfalls gelungen und in guter En

semble-Wirkung gegeben, Sowohl die Damen Marx und Birch-Pfeif

fer, als die Herren Pfister und Heinrich beanspruchen das Lob, das Gelingen der Vorstellung theils durch Spiel, theils durch Gesang kräftig gefördert zu haben. Daß die Musik, aus Havdn?'s besten Compositionen entlehnt (vom Kapellmeister von Sevfried arrangirt), einen Hauptschmuck des Ganzen bildet, is s{chon Cingangs bemerkt worden. Sämmtliche Ge- sangstücke der Ochsenmenuett sind von hoher Bedeutung und geeignet, Ken- ner und Laien zu entzücken. Nächst dem oben erwähnten Spinncrliede und den beiden Arien Jstock’s is vor allen Dingen des herrlichen Quartetts „wunderbare Harmonie“ zu gedenken, das, trefflich ausgeführt, in der That von wunderbar ergreifender Wirkung war, obwohl nicht geleugnet werden darf, daß die (im Uebrigen sehr gelungene) Jnstrumentirung den vier Svlo- Stimmen gegenüber mitunter fast zu stark erscheint und den Total-Eindruc des herrlichen Musifstüks insofern beeinträchtigt. Das Publikum bethätigte seine Zufriedenheit mit der Vorstellung des Singspiels durch oftmaligen lauten Beifall und rief am Sch[usse sämmtliche Darsteller. „Die Ochsen- Menueti““ dürfte daher, nach der heutigen Aufnahme zu chließen, noch manche Wiederholung erleben und, ivie diesmal, einen Ballet-Abend füllen zu helfen vorzugsweise geeignet sein.

Eisenbahn - Verkehr. Personen-Frequenz der Magdecburg-Leipziger Eisen- bahn.

Bis inkl. 22, Juli c. „wurden befördert. - -- 360,107 Personen Com 28, v8 infl, 29, Zul c inte 1397 2 Personen aus dem Zwischenverkehr....-. 15,554 » in Summa 375,664 Personen, Magdeburg-Halberstädter Eisenbahu A. Betriebs=Einnahmen.

1) im Monat Januar 1848 16,831 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.

» Februar S 6 N

3) »” » Man 22868 » 1

gegen 14,607 Rthlr. 21 Sgr. 8 Pf. im Jahre 1847. 4 S SSSOS Ri U S T Pfe

B, Personen-Frequenz.

1) im Monat Januar 1848

2 » Februar

3) » R

: _- I N , Q R RAT gegen 17,160 Personen 1m Jahre 184/. Z A in Summa 60,282 Personen,

»

17,265 Personen. Ls » 25,302

C. Fracht- und Eilgut-Verke hr.

1) im Monat Januar 1848 37,9474 Centner. 2)» » Februar 118,519 ») 0) » U 1598435 »

gegen 98,706 Centner im Jahre 1847.

in Summa 416,310% Centner.

gewiesen is, an [214] ; ) Stadtgericht zu Berlin, den 28,

Stralsund wohnhaft gewesenen Ritt- Der Baron Friedrich Oskar von

offentlich vorgeladen.

[476 b] Jn Gemäßheit des

(gez.) Quistorp.

e ———SL dur Umtausch von cheinen Nr. 1 (deutsche und polni gegen eine 4prozeniige Prioritäts-

egistratur einzusehen,

Einnahme der holsteinischen Eisen-

bahnen im Juni 1848.

Altona= Kiel:

L] Personenverkehr : 1) von und nach den Bahnhöfen 33,831 Personen 37,866 Mk. ; 2) von und nah den Haltepläßen 221 Mk. 8 Sch. Jn Summa 38,087 Mk. 8 Sch.

11. Güterverkehr: 1) Passagier-Gepäck 215,081 Pfd. 519 Mk. 8K Sch. ; 2) Eil- und Frachtgüter 7,842,442 Pfd., 18,685 Mk. 12 Sd. ; 3) frahtpflihtige Postgüter 14,856 Pfd., 139 Mk. 4 Sch. ; 4) Equi=- pagen-Transport 73 Mk. ; 5) Hunde - Transport 35 Mk. 8 Sch. ; 6) Vieh - Transport 1962 Mk. 2 Sch. ; 7) auf der geneigten Ebene in

Altona 256 Mk. 15 Sch.

Jn Summa 21,672 Mk. 1 Sch.

[I1, Truppen - Transporte und Extrazüge für - die provisorische

Regierung 16,840 Mf. 6 Sch.

Gesammt-Eiunahme für Altona-Kiel

76,599 Mk. 15 Sh.

l, Personenverkehr : 54 Personen, 2634 Mk. 5 Sch. ; 2) von und nach den Haltestellen 342: Personen 624 Mk. 12 Sh.

Glücfstadt-Elmshorn:

1) von und nah den Bahnhöfen 545.

Jn Summa 3259 Mk. 1 Sh.

H, Güterverkehr: l) Passagier - Gepäck 28,370 Pfd. , 95 Mk. 9 Sch. ; Eil = und Frachtgüter 1,357,240 Pfd. 832 Mk. 10 Sch. ; D) Equipagen - Transport 3 Mk, 12 Sch. ; 4) Hunde =- Transport 2 Mk, ;

5) Vieh - Transport 32 Mk. 10 Sch.

Jn Summa 896 Mk. 9 S.

[II, Truppen- 2c. Transporte für die provisorishe Regierung 49 Mk. 8 Sch. Gesammt - Einnahme für Glücfstadt - Elmshorn 4205

Mk. 2 Sh.

Rendsburg-Neumünster:

l, Personenverkehr: 1) von und nach den Bahnhöfen 13,275 Personen, 13,022 Mk. 7 Sh. ; 2) von der Haltestelle Bockelholm 79 Mk. 4 Sch. Jn Summa 13,101 Mk. 11 Sch.

11, Güterverkehr : 1) Passagier-Gepäck 106,951 Pfd. 144 Mk. 4 Sch. ; 2) Eil- und Frachtgüter 4,849,367 Pfd., 6427 Mk. 11 Sh. ;

3) frachtpflichtige Postgüter 19,625 94 Mk. 12 Sch. ; 5) Hunde - Transport 3 M? 12

pagen - Transport

Sch. ; 6) Vieh - Transport 588 Mk. 3 Sh.

3 Sch.

Mk. 8 Sch.

Stettin, 4. : ch e : Waaren, theils dur die in unseren Hafen e ngelassenen Schisse,

von

theils auf indireftem Wege, hat es

Pfd. , 73 Mk. 9 Sch.; 4) Equi-

Ju Summa 7262 Mk.

III. Truppen - 2c. Transporte für die provisorische Regierung 8455 Mk. 10 Sch.

Zusammen für Rendsburg - Neumünster 28,819

i Fr

Markt : Verichte-

Aug. (D: Z) Wochenbericht. An Zufluß

übrigens auch in dieser Woche

nicht gefehlt, und nur von einzelnen Artikeln bleiben Vorrath und

Auswäbl mangelhaft. E : e Auch unser Exportgeschäft 11k durch die verschiedenen in den lebten

Wochen bei uns

eingetroffenen Schiffe

wieder etwas gefördert wor-

den, doch bleibt solhes im Ganzen sehr stockend und leidend.

Unsere Getraide-Aerndte macht, durch das günstigt, tägli weitere Fortschritte. Ueber

lauten, nad abweichend. sammengerechnet, Roggen liefert 1

nern, als im vorigen Jahre, w0

h den einzelnen Gegenden, die Angaben bis Jm Ganzen können w

[m Durchschnitt jedenfalls 7 bis

seitherige Wetter be- den Ertrag derselben jeßt merklich vir uns, alle Getraide - Arten zu= wohl nur eine mäßige Mittelärndte versprechen.

weniger an Kör=- freilih die Aerndte davon eine be-

sonders günstige war. | Ï Ueber die Kartoffel-Krankheit sind uns gus entfernteren Gegen-

den keine neue Berichte zugekommen, Fortschritt derselben sehr mäßig.

Jn unserer Nähe bleibt der Frühkartoffeln, deren Qualität mei=

stentheils ziemlich befriedigend, werden hier fortwährend in Menge

zugeführt und sind

Getraide.

zu 410 a 12 Sgr. pr. Scheffel zu O Die Forderungen für Weizen haben sich in dieser

Woche, nachdem Mehreres gekauft worden, neuerdings gesteigert und betragen augenblickl ch, bei sehr geringem Vorrath, für 124 /125p\d. bis 129 /131pfd. Waare 98 à 64 Rthlr., wozu augenblicklich keine

Kauflust.

Ab Greifswald war in diesen Tagen mit Ueberlassung

eines Schiffes nah England eine Partie 130./131pfo. Waare zu 65 Rthlr. am Markte, wofür sti jedoch aus mehreren Gründen

feine Uebhaver zeigten. j ( | fangs der Woche einfand, hat sih, bejonders m Folge flauerer Be-

Die Kauflust für Roggen, welche sich An-

rihte von außerhalb, wieder verloren, und is es seit gestern merklihch stiller damit, in loco auf 26 a 28 Rthlr. nah Qual, und Gewicht gehalten, eine Kleinigkeit in dem {weren Gewicht von 128 /129psd. 27 Rthlr. bezahlt, pr. Sept. /Oft. 26%, zuleßt 262 Rthlr. bezahlt und noch zu machen, pr. Frühjahr 82pfd. 30 Rthlr. bezahlt, Abge-

ber rar.

Von Gerste is sehr wenig vorhanden.

Man hält große

vorpomm. auf 26 Rthlr. und würde 252 Rthlr. wohl zu machen sein. Von Hafer ijt pomm. ebenfalls fnapp, auf 16 Rthlr, gehalten, preuß.

und anderer zu 14—12 Rthlr. noch zu haben. 50pfd. pomm. 18 Rthlr. gefordert, 16 Rthlr. ge=

rung wurde für

boten. Erbsen kommen fast gar nicht vor.

Auf Frühjahrösliefe-

Futter - Erbsen wurden

zuleßt 28 Rthlr. bezahlt, Koch- würden unter 32 a 35 Rthlr. nah

Qual, \{chwerlich zu haben sein,

Meh l.

Weizenmehl i} neue dings höher, extra superf. 4 Rthlr-

unverst. pr. Ctr, oder 22 Sh. 6 Pee. pr. Faß von- 196 Pfd. bl . Netto. Roggenmehl, inländisches, unverändert, bestes 248 a4 ls

Nothwendiger Verkauf. Februar 1848.

Das hierselbst in der Côthener Straße Nr, 31 be- | | |

Krafau- Oberschlesische Eisenb. Zinfenzahlung. Beschlusses der Ge-

neral-Versammlung vom 28. Februar d. J. @ck werden die Herren Actionaire der Krakau- Oberschlesischen Eisenbahn hiermit aufge-

fordert, die Zinsen sür das Jahr 1847 je 25 Dividenden-

sche Abtheilung) W) Actie über R Thaler, mit dazu gehörigen 10 Stück Coupons vom ** Juli d. J, ab, zu erheben. Der Umtausch der Divi- dendenscheine gegen die Prioritäts - Actien erfolgt

vom 21, bis 31. August d. J.

*) Beim ersten Abdruck sind aus einem Jrrthum Zins- scheine Nr, 1 und 2 statt Dividendenschein Nr, 1 genannt,

unverst. Russ. höher, auf 1/7 Rthlr. gehalten.

legene und im Hypothekenbuche von den Umgebungen 1834. auf den Namen des Barons Friedrich Oskar von Zeschwi verzeichnete Grundstüd, gerichtlich abgeschäßt zu 21,842 Thlr. 10 Sgr, 3 Pf., soll am 29. September 1848, Vorm. 11 UYr,

an der Gerizhtsstelle subhastirt werden. Taxe und ÔDy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Zeschwiß und der Rittergutsbesiper Christian Carl Zahn werden hierdurch

der Hauptkasse

in Breslau in auf dem Oberschlesischen Bahnhofe ; L

in Gi vie Betriebskasse auf dem dortigen Bahnhofe,

in Berlin bei den Herren M. Oppenheims Söhnen. Die Herren Actionaire haben mit den cinzuliefernden

Dividendenscheinen ein Nummern - Verzeichniß derselben

zu übergeben. Breslau, den 22. Juli 1848. Direktorium der Krafau-L berschlesishen Eisenbahn.

Herzogl. Anhalt-Bernburgische Domainen- [515] Verpachtung. L Die Herzogl. Domaine zu Hoym nebst dem Vorwerke Hohendorf mit 1866 Morg. 4 R. Aer, 4 A » Wiejen, 3 » 4104 » Gärten,

44 » 6 » Baum-Anpflanzungen und einer Zehntnugung von 40262; Morgen Ader soll von Johannis 1849 ab auf 18 Jahre in dem am

14, Oktober c., a L

Zormittags 9 Uhr, im hiesigen Kammer - Lokale anste- Lian Termine ‘gegen das Meistgebot, jedoch mit Vor- behalt des Zuschlags und der Auswahl des Pächters, verpachtet werden. Pachtbewerber werden daher ersucht, im gedachten Termine zu erscheinen, ihre Gebote abzu=- geben und sih über ihre Zahlungsfähigkeit Unt peistn

Die Pachtbedingungen liegen in unserer Kanzlei zur Einsicht bereit und können gegen Ersay der Kopialien in Abschrift mitgetheilt werden.

Bernburg, am 21. Juli 1848.

Herzogl, Anhalt. Kammer, Steinkopff.

Das De mint beträgt: Rrehir. für 4 Rthir. - ¡ Jae: 8 Rehlr. - 1 Jahr. in allen Cheilen der Monarchie j ohne Preis -Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Preußischer

Staats-Anzeiger.

Amtlicher Theil. Pay att i: Deutschland.

Bundes-Angelegenheiten. Frankfurt a. M, Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs-Versammlung. 1 Preußen. Berlin. Bekanntmachung des Rektors und Senats der Es l, Universität. Heringsdor f. Anwesenheit der Prinzessin von reußen. / L Oesterreich. Wien. Reichstag: Mittheilungen des Finanz-Ministers; der Verfassungs-Auss\chuß. Sachsen. Leipzig. Die Huldigung des Militairs. Hannover. Hannover, Gencral-Ordre an. die Armee, Huldigungs- Feier, Schleswig-Holstein. Altona und Rendsburg. Huldigungs-Fei N i. 9 Ï -Feier, Fraufkfurt. Frankfurt a. M. Sudbiemas+Feibi, let Hamburg. Hamburg. Huldigungs-Feier, Bremen. Bremen, Ankunft des „Washington““. ; A usland, Oesterreich. Pesth, Anschluß Ungarns an Deutschland, Verweige- rung von Truppen für Jtalien, : Fraukreich. National-Versammlung. Algierisches Ansiedelungs- A Bittschriften-Bericht, Abbé Lamennais. Ministerielle orlagen. Debatte über den Bericht der Untersuchungs- Kommission. wog zit einem Journal der Republik. Vermischtes, Paris. ie italienische Interventions-Frage. Erörterung zwischen Changarnier und Lamartine, Die Verfassungs-Kommission. Kommissions-Gut- wn eros v Rae Vermischtes. Straßburg. Die olnischen und deutschen Flüchtlinge, L ¿1M j kie Alpen-Armer chtling yon. General Oudinot uud roßbritanien und JFrland. London. Parlaments - Verhandlun- gen: Tor ousy über Irland; Jaterpellation began Lim- e Sidaten achrichten aus Jrland. Nachrichten aus den Vereinigten Nußland und Polen. St. j i i afenthümer. P Petersburg. Note über die Donau-Für- Belgien. Brüssel. Projekt eines Kanals zwischen Sei i Daudeis: Led Baricaida Setten zwischen Seine und Rhein.

Beilage, ¿di

Amtlilicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädi : Dem fatholishen Schullehrer E N gera A E das Allgemeine Ehrenzeichen ; L e dn Bete ler luthe im 1lten Husaren-Regiment und de i l Sprengel zu Gilgenb1 ie 9 -Me m Tislergesellen Karl Ridenz Hale irg die Rettungs-Medaille am Bande zu ver-

Die von dem Gymnasial-Kuratorium zu Minden vo des seitherigen Direktors der höheren Biracfute d Ren Ii 4 Suffrian, zum Direktor des Gymnasiums zu Minden zu bestäti= gen|z und _ Den bei dem Land - und Stadtgerichte zu Tilsit angestellten Ober - Landesgerichts - Assessor Stahl zum Land= und Stadtgerichts= Rath zu ernennen.

Se. Königl, Hoheit der Prinz Adalbert is nah Stralsund abgereist.

Nach cinem Bericht des Königlichen Konsuls zu St. Thomas vom 1sten v. M. hat der dasige General-Gouverneur von Scholten unter dem 30, Juni d, J. der Kaufmannschaft zu St. Thomas be- fannt gemacht, daß die Schiffe der mit Dänemark augenblicklich im Kriege sich befindenden Staaten bis auf Weiteres ihren Verkehr zu St. Thomas, wie zu Skt. Croix, ganz ungestört fortseßen könnten, und daß die dänishen in Westindien stationirten Kriegsschiffe Befehl erhalten hätten, den Schiffen dieser Staaken auch auf dem Meere feine Hindernisse in den Weg zu legen.

Berlin, den 8. August 1848.

Der Minister für aan r und öffentliche Arbeiten. Milde.

Dem Oberlehrer Dr. Aug, Kramer zu Nordhausen is u dem 29. Juli 1848 ein De : i s i auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Construction von eleftro - magnetischen Telegraphen und den dazu gehörigen Vorrichtungen, insoweit solhe für neu und eigenthümlich erachtet worden sind und ohne Jemand in der i Anwendung von bekannten Theilen zu beschränken, auf fünf Jahre, von j-nem Tage an gerechnet , und für den Umfang des preußisheu Staats ertheilt worden.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes-Angelegenheiten.

Frankfurt a, M., 7. Aug. (Fr. J.) Jn der heutigen 56 sten Sit Cts Mee verfassunggebenden aa lehnte stand auf der Tagesordnung die Diskussion des Ausshußberichts über die i bet Sai und Anträge für Ertheilung einer Anmestie wegen po- litisher al is Wiedenmann trug im Namen des Aus usses E Vio : S diese Petitionen und Auträge zur motivirten Tages- ordnung fär d von Jhstein bemerkt, er sei von Heer er- sucht, zu er e derselbe für sich keine Amnestie verlange, daß er aber bitte, ie gefaugenen und flüchtigen Theilnehmer seiner Schild- erhebung zu amnestiren. An der Diskussion betheiligten sich die Ab-

Berlin, Dounerstag deu 10, August

Wiesner, Edel und Brentano. Als Leßterer, welher sehr leb- haft für Ertheilung einer Amnestie spra , die Bemerkung mate : „Wollen Sie die, welche in Baden die Waffen ergriffen haben zu rüsegen gegen einen Prinzen von Preußen?“ entstand cin bei- spielios starker Tumult, der mehreie Minuten lang anhielt. Es E lang dem Vice - Präsidenteu von Soiron, welhir deu Vo-lis führte, nit, die Ruhe wieder berzustellen, Von der Rechten e fortwährend mit großer Heftigkeit der Ruf erboben : Sedeyier ‘1 t dem Redner !‘‘ während die Linke ¡„Fortreden ! verlan te Viel Mitglieder drängen sih um die Rednerbühne, auf der V L TAAE sih l ehauptet. Der Vice-Präsident von Soiron sieht sich endlich genÖthigr s L E und die Sizung für geschlossen zu erklä ‘en, Die Versammlung treunte si am: (n arbter Aut, r M g sih nur langsam in größter Auf-

Preußen. Berlin, 9. Aug. Es is na : am s{chwarzen Brette der Universität, Liner: eo e. Es is zur Kenntniß der Universitäts - Behörde gekommen daß eine Fraction der Studirenden unter dem allgemeinen Namen der Studenteuschaft öffentlich auftritt und Beschlüsse zu fassen unternimmt, wodurch auch die Nichttheilnehmen- den gebunden sein sollen. Hierin liegt eine Aumaßung welche die Freiheit, Ueberzeugungen und Rechte jedes Ein- _zeluen, so wie der gesammten Universität, verlegt. O ETO s Senat erklären daher daß gegen diejenigen, welche sd L Usurpationen betheiligen, disziplinarish eingeschrit=

_ Heringsdorf, 5. Aug, (Stett. Ztg.) Einen - blick gewährte es von unsereu grünen M t déuie Renntieaa der „preußische Adler‘ mit wehender Flagge den Hafen von Swi= nemünde verließ, um, im weiten Bogen die Rhede durchziehend der Familie unseres Statthalters die dänische Flotte, welche sechs Schiffe stark auf dem gewöhnlichen Ankerplaße lag, in der Nähe zu zeigen, Unter dem donnerndeu Gruße sämmtlier Kanonen der Forts \{choß der „Adler wieder in den Hafen, und- bald darauf langten, von drei stettiner Kaufleuten zu Pferde begleitet, die hohen Herrschaften hier an und wurdea von dem mehr als achtzigzährigen Besißer von Heringsdorf, dem Oberforstmeister von Bülow, und von dem lauten Hurrah der Bevölkerung am Strande empfangen. Nach einem Be- suche bei ihrer Nichte, der Prinzessin Luise, fuhr die Prinzessin von Preußen durch das festlih geschmückte Dorf uud über die mit Zwei? gen und Blumen bestreuten Wege, hierauf zur Wobnung des Herrn von Bülow und ging dann mit demselven zu der neu erbauten Kirche, bei welcher die hiesigen Badegäste die Gemahlin unseres Statityalte:s erwarteten. Daß der Statthalter uiht selbst hatte

geordneten Hagen, Shoder, Simon von Trier, Biedermann,

fommen Fönnen, bedauetten Alle von Herzen, und d l

man mit Freuten aus dem Munde Bel Prinzessin, e L S Statthalter werde bald wieder und auf längere Zeit nach Pommein fommen. Leider fuhr die Prinzessin gleih nah der Besichtigung der Kirche wieder nah Swinemünde und Stettin zurü. j

Hesterreich. Wien, Reichstags-Sibßung vom s. Au- gust, (R. B.) Bevor man nun zur Debatte über die Geschäfts- Ordnung schreitet, erbittet sich der Finanz-Minister Kraus das Wort, um an die Versammlung wichtige Mittheilungen zu machen,

Er habe, sagte derselbe, die Ehre, der Versammlung Mitiheilungen zu machen, welche als eine theilweise Erfüllung ciner Stelle der Thron-Rede anzusehen seien, welche sich über den Zustand der Finanzen aussprechen. Zwar sei er gegenwärtig noch nicht in der Lage, eine vollständige Darle- gung des gegenwärtigen Finanz-Zustandes vorzubringen, da der Voranschlag über die nächste Finanz-Periode noch in der Arbeit sei, welche vielleicht in Kürze vorgelegt werden wid. Allein die Schwierigkeiten drängen zu sehr als daß man diese Zeit abwarten könne, und er sehe sich genöthigt, von der hohen Versammlung die Ermächtigung einzuholen, vorläufige Verfü- gungen zu treffen. Che er jedoch zur Darlegung \chreite, müsse er bemer- ken, daß jene Stelle der Thron-Rede in zweifacher Beziehung mißverstanden worden sei. Einerseits glaubte man darin einen Tadel gegen die früheren Finanz-Operationen zu finden, was aber gar nicht in der Absicht der Thron- Rede lag, da man blos auf Verpflichtungen hinwies, die man in früheren Zeiten übernommen ; andererseits habe man geglaubt, daß dadurch ausge- sprochen sei, daß der Staat nicht Kräfte genug besize, um den übernom- menen Verpflichtungen Genüge zu leisten, Jhn wundere dieses Mißver- ständniß nicht, und er finde den Grund darin, daß man bisher nicht ge- wohnt war, Einsicht in den Stand der Finanzen zu bekommen, und derselbe nie so offen dargelegt wurde, wie jeßt. Wäre dics geschehen, so hätte man sih überzeugt, daß die Kräfte der Nation noch so groß seien, die es un- möglich machen, für die Zukunft große Besorgniß zu hegen.

Leider habe man dies nicht gethan, und erst in jüngster Zeit, vor ciní- gen Monaten, habe man den Versuch ciner Darlegung des Finanz-Zustan- des in der Wiener Zeitung gemacht. Dieser sci nicht beachtet worden, Später, nachdem er ins Amt getreten, sei neuerdings eine Darlegung des Finanz-Zustandes der Verwaltungsjahre 1836 bis 1846 erschienen. Daraus gehe unzweifelhaft hervor, daß in diesen 11 Jahren die Einnahmen mit den Ausgaben nicht im gehörigen Einklange standen. Der Staat, der so große Summen auf die Tilgung äl-erer Schulden in Folge früherer Finanz-Ope- rationen, auf die Ausführung von Eisenbahnen verwenden mußte, konnte die Vedürfnisse kaum deen. Diese Uebersicht zeigt jedoch klar, daß, wenn es ehemals gelang, Ausfälle in den Staats-Einkünften zu decken, es nun bei innigem Aneinanderschließen der Bö!ker, bei der freisinnigen Verfassung um so eher gelingen werde, diese Hindcrnisse zu überwinden. Die freisinnige Verfassung, welche der Gegenstand dèr gegenwärtigen Brrathung der Volksvertreter sein wid, wird viht nur dem Finanz-Ministezium größere Kraft verleiben, sondern auch, in Rücksicht auf Einnahmen und Ausgaben, ein solches System zu ard wissen, um das so wünschenswerthe Gleichgewicht hierin herzustellen, Er sei für die Zu- funft vollflommen beruhigt und hege die Hossnung, daß, wenn die hohe Versammlung diese unbestechlicben Ziffern einer unparteiüschen Prüfung un- zichen werde, sie dieselbe Ueberzeugung gewinnen werde. Schon im Jahre 1846 seien durch ungewöhnliche Störungen und Verwielungen, eben so durch die betrübenden Ereignisse im Jahre 1847 in Jtalien die Ausgaben ungewöhnlich vermehrt worden, Von November 1847, wo das gegenwär- tige Verwaltungsjahr begann, haben die Schwierigkeiten sich dermaßen ge- häuft, daß man mit gewöhnlichen Mitteln nicht mehr ausreichte, Seitdem habe ein Theil der Monarchie, das lombardisch-venetignische Königreich, von

Alle Poft - Anstalten des Jn- und

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dicses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preiß.“ Staats- Anzeigers .

Behren-Straße Nr. 57.

dem gemeinschaftlichen Verbande sich losgetren i Waffengewalt nothwendig E Es gelteuni,: was: pie L Ein anderer Theil, Ungarn, der bis dahin unter einerlei Verwaltung mit den übrigen Provinzen stand, habe seit dem 16. April cine ganz andere S tellung, dem übrigen Gesammtstaate gegenüber, angenommen. Durch die Trennung dicser beiden Provinzen, welche früher gemeinschaftlich an den Staatslasten Theil genommen, blicbe cin großer Theil der gewöhnlichen Einnahmen aus, während dic Ausgaben durch die Vorkommnisse in Jtalien durch Rüstungen im Jnteresse Deutschlands nur noch größer geworden. Zugleich habe die Umwälzung, welche im Herzen der Monarchie selbst statt- gefunden, das Vertrauen in die Finanzlage einigermaßen erschüttert und n n Ls Abänderung in der Einhebung der dirckten en Abgaben sich herausge öthi ichgc- R iebérberge fas L herausgestellt, auf daß das nöthige Gleichge Doch nicht blos die Ereignisse in Oesterrei ondern auch die Um- wälzungen, welche den Westen Europa's E ans eils pr: den Stand der Nationalbank eingewirkt und dazu beigetragen, daß eine so g Ey nare L bei der Nationalbank eintrat, So kam j ( iese erwa j ie S -Cinkfü j eina r eng n tungsjahres tie Staats-Cinkünfte wesentlich Im November hatte die direfte Steuer 3,741,000, im Juni 1,471,000 die indirekten im November 8,469,000, im Juni 4,143,000 betragenz an- dere Einnahmen waren mit 1,783,000 ausgewiesen, im Juni 207,000. Die A usgaben hingegen haben im November 15,900,000, im Dezember 13,900,000, im Januar 12,800,000, im Mai 13,900,000, im Juni 12,400,000 betragen. Die Ausgaben haben sich somit, ungeachtet Jtalien abgefallen ist und auch Ungarn eine eigene Verwaltung für sih hat, nicht vermindert, während die Einnahmen nahmhasft sich verringerten. Noch deut- licher zeigt sich dieses, wenn man blos diejenigen Länder betrachtet, die hier vertreten sind, Jn diesen Ländern waren an direkten Steuern eingegangen im November 2,328,000 und haben si beiläufig bis zum März in glei- chem Stande crhalten. Vom März bis zum April 1,970,000z “im April 1,789,000, im Mai 1,380,000; die indirelten Einnahmen beliefen sich im November auf 5,703,000, im Juli auf 4,100,000; die übrigen Einnahmen beliefen sich im November auf 983,009, im Juni auf 342,000 Fl. «1 Aus diesen Daten könne man entnehmen, daß die Verringerung der Einnahmen durch eine- allgemeine Stockung des Verkehrs und des Handels und durch ein zu großes Mißtrauen herbeigeführt wurde. Unter solchen Ver- hältnissen war es unerläßlich, die nothwendigsten Maßregeln und die geeig- neten Hülfsmittel zu ergreifenz dabei enthielt man sich jedoch sorgfältig äller Gewaltmaßregeln. Unter Vermittelung der Nationalbank ist es gelungen, ohne eine_ Störung in den Finanz-Magßregeln eintreten lassen zu müssen, die Bedürfnisse des Staats bis jeyt zu decken, und zwar Gend Hinausgabe von zinstragenden Papieren, durch Hvpothezirung- der Salinen zu Gmun- den. Zugleich habe man, um den Kredit der Nationalbank aufrecht zu er- halten, einverständlih mit ihr eine Kommission abgesendet, um Baargeld anzuschaffen. Allein die Ereignisse haben sich so gestaltet, daß die Here in- bringung von Baargeld aus dem Auslande nit gelang Diese Hvpot e fenschcine finden zwar noch Absag, aber nicht in dem Maße, wie es früher der Fall war.

Dies sei der gegenwärtige Zustand der Finanzen, und es sei mehr als wahrscheinlich, daß in der nächsten Zukunft die Ausgaben doch immer grö- ßer sein würden, als die Einnahmen. Doch sei der Zustand keineêweges cin solcher, der zu Beunruhigungen Anlaß geben könnte, Wie er schon früher bemerkt, sei es ihm unmöglich, den Voranschlag, welcher in nähere Details eingehe, jet schon vorzulegen, In der Zwischenzeit jedoch, bis die nöthige Regulirung eingeleitet is, müsse etwas zur Dedckung der laufenden Auslagen geschehen. Die hohe Versammlung möge daher dem Mini- sterium die Ermächtigung geben, den Kredit zu benuyen. Das Mi- nisterium sei in die Nothwendigkeit verseßt , sich ein Vertrauens - Votum von der Versammlung zu erbitten; denn ohne Vertrauen könne kein Ministerium bestehen, und dies gelte um so mebr und vorzugsweise vom Finanz - Ministerium, Um die Finanzen würdig zu führen, sei erstens Ver- trauen, zweitens Vertrauen und endlich nochmals Vertrauen nothwendig;z aber Vertrauen nicht blos ín einzelne Persönlichkeiten, sondern in die uner- meßlichen Kräfte der Nation selbst, die Großes zu leisten im Stande jei Er begreife wohl, daß von seiner Seite, da die Geschäftsführung ihm erst vor kurzer Zeit anvertrgut worden sei, nicht leiht Anspruh auf so unbe- dingtes Vertrauen gemacht werden lönne, Doch möge ihm - die Kammer erlauben, R Andeutungen zu machen, in welcher Weise er seit dem April hon unter so schwierigen Verhältnisscn, das Departement der Finanzen verwaltet habe, und was für die Folge zu erwarten jeiz freilich konnte man nicht zu umfassenden Maßregeln schreiten, da man die Beistimmung und Seits Ut ee hohcn Es erst einholen müsse, doch ließen vielleicht olgende Andeutungen auf den Geist, in d Ministeri ee bieden, g st, in dem das Ministerium vorzugehen Das Finanz - Ministerium sei bemüht gewesen, zur He schäftsganges wo möglich Erleich:erungen füx Handel E “Beneebe S ten zu lassen. Es scien gewisse Reductionen in den Zollbestimmüngen be- züglich der Woll- und Leinenfabrikate eingetreten, es wurde das Briefporto für furze Distanzen derabgen die Zustellungsgebühr aufgehoben, d auch der Salzpreis in Dalmatien herabgeseßt, für Lorol die Erleichterung der Waarendurchfuhr zugestanden mit Aufhebung des Durfuhrzolles gegen die See, so auch Erleichierungen in Versendung der Zeitungen, welcher Ver- fehr in geistiger Beziehung wichtig is, getroffen.

__ Wohl könne die Kammer fragcn, welche Richtung wolle das Ministe- rium rücksichtlih der Finanzen hie fe Mar Wenn xd nicht L V A den vollständigen Finanzplan gegenwärtig vorzulegen, weil damit cin Staats- voranschlag eingeschlossen sein muß, wolle ‘cr so Frei sein, die ‘verschiedenen Zweige Kate durhzugchen, damit die hohe Versammlung sehe, ob dic- je ne ung von ihm eingeschlagen worden sei, die sie cinzuhalten

Vor Allem müßten die Ausgaben zur Sprache kommen, damit die Ein- nahme danach eingerichtet werden könne. Vor Allem nehmé die S E

.\cchuld cinen großen Betrag in Anspruchz diese sei, seiner Ueberzeugurg

nach, unantastbar, und es sceine ihm die erste Bedingung zu sein i übernommenen früheren Verpflichtungen genau erfüllt, E ‘Cine, Ver- minderung auf direktem Wege sci schwerlich ausführbar, doch gebiete es die Nothwendigkeit, einen Anspruch geltend zu machen gegen j Thei

4 zelt zl gegen jene Theile der großen Monarchie, welche gegenwärtig einen kleinen oder unverhältnißmäßig kleinen Antheil beitragen, (Beifall.) Das Ministerium werde es sich zur besonderen Pflicht machen, diese Ansprüche geltend zu machen und die Rechte derjenigen Völker zu wahren, deren Vertreter hier sigen. i : Eine zweite bedeutende Ausgabe sei die Erhaltungdes Milítairsz diese richte sich nah inneren und äußeren Verhältnissen z wird der. Krieg in Jtalien glückli bcendigt, Ruhe und Friede gegen außen erhalten, so wird es Sorge des Ministeriums sein, diesen Aufwand zu vermindern. Eine solche Aufgabe könne jedoch nicht die weniger Tage und Monate sein, be- rube wesentlich darauf, die Geschäftsführung zu vereine deng U S vielen Zweigen eine Verminderung zu erzielen, Die Verfassung wird über- haupt noch andere Mittel an die Hand geben, Um dur die Ausbildung