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j des Abg. Schenk zur weiteren stellt haite, ging er Same l Lao Ten Deputations-Bericht über den
Tagesordnung uber und de E T ohne p- Vereins - und Versammlungsre , ob Gesek-Entwars mt Sipung darin zu Ende zu fommen.
doch in der heutige N
IKFürttemberg. Stuttgart, 31. Aug. (Shwáäb. Mer k. Se n öri hat für die nächste sehsjährige Periode der Stände - Versammlung “wiederum Se. Durchlaucht den Fürsten von Hobenlohe-Langenburg zum Präsidenten der erjten Kammer ernannt.
Í i D dt, F, A:
en und bei Nhein. Darmstadt, ( T Ztg.) Laut Sroßherzoglihen Resfripts von gestern sol- in Garnisonen stehenden Truppen sofort auf den Sommer-
en die 1 Z E : dienststand reduzirt werden, wodur. eine namhafte Ersparung erzielt
werden dürfte.
Sachsen - Weimar - Eisenach. Weimar, 293, Aug. (W,. Z,) Die Kommission sür Bearbeitung der Entwürfe zur Umge=- staltung des Staatsdienstes is am ten d. M. zusammengetreten und bat sich über folgende Säße als Grundlagen ihrer Aufgabe 9e ini F1 A T Bie Zustiz-Behörden und ihr bisheriges Bereich be, treffend, 1) die Vormundschaftssachen sind den JZustiz-Behörden zu ent- ziehen und regelmäßig in die Hände der Gemeinde-Behörde zu legenz die Aufsicht über das Vormundschaftswesen aber und die unmittelbare Führung wichtiger derartiger Verwaltungen besonderen Einzelnbeamten, Friedensrich- lern, zu übertragen. 2) Die Friedensrichter sind für Bezirke zu bestellen, welche regelmäßig den jeßigen Amtsbezirken, mit Einschluß der Patrimonial- gerichte, entsprechen, und baben, außer der oben unter 1) erwähnten, noch folgende Obliegcnheiten: a) die Sühnverhandlungen bei allen Civil-Strei- tigfeitenz b) die Entscheidung erster Instanz in Bagatell-Sacben; c) die Besorgung des Grund- und Hypothekenwesens. An dem Site jedes Frie- densrihters soll ein Katasterführer für denselben Bezirk bestellt wer- den, welher zugleich die Bezirks-Einnahme zu besorgen hat. 3) Vie übrigen Theile der freiwilligen Gerichtsbarkeit, namentlich Beglaubigungen und alle solhe Geschäfte, welche bisher von den Justiz - Behörden ohne Rücksicht auf Kompetenz - Gränzen ausgeübt wurden, sind von Notaren zu versehen, deren sich auch die Gemeinde - Behörden zum Behufe der Erb- scaftsregulirungen zu bedienen haben, 4) Die Entscheidung aller Baga'ell- Sachen in der Appellations - Instanz und aller anderen Rechtsstreitigkeiten in erster Jnstanz is kollegialish beseßten Land- und Stadt - Gerichten in größeren Kreisen, z. B. einem für den neustädtischen Kreis, zu übertragen. 5) Ueber diesen Land - und Stadt-Gerichten steht ein Obergericht als Appellations - Gericht und Aufsichts - Behörde. 6) Ueber den Obergerichten ist, — wie zu hoffen steht, gemeinschaftlich für die thüringischen Staaten — ein oberstes Gericht mit den Functionen eines Cassations- und Revisions- Hofes zu bilden. A E
11, Die Verwaltungs-Behörden betreffend, 1) Die Ge- meinden erhalten freie Verwaltung ihres Vermögens und Handhabung der Ortsxolizei, 2) Die Verwaltung eines größeren Kreises, entsprechend den Landgerichtzsprengeln, wird einem Landrath überträgen, und diejem stehen, theils berathend, theils mit dem Rechte der Kontrolle und Brschwer- deführung , einige auf bestimmte Zeit gewählte und nicht aus dem Stande ver Staatsdiener entnommene Vertrauenömänner zur Seite. 3) Die bis- herigen Mittelbehörden in Verwaltungss\achen fallen gänzlich weg. 4) Das Staats - Ministerium schließt sich unmittelbar, als höchste Behörde, in Ber- waltungss\achen den landräthlichen Behörden an. Der betrefjente Departe- ments-Minister hat, unter Berathung seiner Ministerial-Räthe, die alleinige
Entscheidung (d. h. uur ihm steht die entscheidende Stimme zu). 5) Die äußeren kirlichen Verwaltungssachen werden nah gleichen Grundsäßen be- handelt, mit Ausnahme der höheren Erziehungs - Anstalten: Univensuäten, Gymnasien und Real - Schulen, welche von besonderen, gleichfalls unmittel- bar unter dem Staats-Ministerium stebenden Behörden zu verwaltrn find.
111. Die Finanz -Behörden betreffend. 1) Die Kammer und das Landschafts - Kollegium hören auf. 2) Die Functionen dieser bisheri- gen Behörden n erden dem Finanz-Ministerium übertragen, so weit dieselben nicht auf einen Kasse-Direktor übergehen, unter dessen unmittelbarer Leitung die Haupt-Staatskasse mit den von ihr abhängigen Spezial-, Zahl- und Einnahme-St.llen treten. 3) Hinsichtllh der Straf - Kompetenz des Land- schafts - Kollegiums bei Steuer - Conutraventionen soll noch erwogen werden, ob diese/be, so weit indirekte Steuern in Frage stehen, dem General-Znspek- tor des thüringishen Vereins und, hinsichtlich der direkten Steuern, den Gerichten übertragen tverden sollen, oder ob zu diesem Behufe dem Kasse- Direktor ein Justitiar beizugeben is, 4) Für die Vertheilung der Ein- fommensteuer und die Erkedignng von Neclamationen dagegen soll cs bei den Steuer-Lokal-Kommissionen bleiben, welche jedo (unter Leitung ent- weder des Friedensrihters oder des Bezirks-Einnehmers) aus Steuerv?er- theilern zusammenzuseßen sind, welche von den einzelnen Kategorieen der Steuerpflichtigen im Orte, z. B, den Landwirthen, den Handwerkern, den Besoldeten 2c. gewählt werden, 5) Zur Ausgleichung der Orts-Quoten und zur Erledigung der Reclomationen gegen die Abschäßnng der Lokal- Kommissionen foll in jedem Bezirke eïne Bezirkë-Kommission, aber dun) Wahl der Steuer-Lokal-Kommissionen, gebildet werdey,
Bei der großen Wichtigkeit des Gegenstandes und dem allgemeinen Jnteresse, welches derselbe !n Anspruch nimmt, halte ih es um so mehr für angemessen, diese Beschlüsse schon jet zur öffenilichen Kenutniß zu bringen, je gewisser es das Großherzogliche Staats - Ministerium dankbar erfennen wird, wenn ihm auch dritte Pe:sonen ihre Ansichten darüber mittbeilen, Die Beschlüsse, in erfreulicher Nebercinstimmung sämmtlicher Kommissions- Mitglieder gefaßt, führen zu einer völligen Umgestaltung des Bestehenden, Ein tiefercr Blick in unsere öffentlichen Zustände erfennt schon darin, selbst wenn man den Zweifel hegen könnte, ob das, was hergestellt we. ven soll, besser sei als das, was besteht, einen Vortheil, Es ist so weit gekom- men, daß eine Radikalfkur dringend nöthig ist, nur eine solche kann zu fri- {hem Leben führen. “Aber ich erachte auch einen folhen Zweifel sür: un- begründet, Der Staatsdieost joll so einfach und so wohlf.il sein, als mög- lich ist, ohne den Zweck zu gefährden. Das isst einer der Gesichtëpunkte, welchen die Kommission ins Auge zu fassen hatte, Aber wichtiger noch erschien ein anderer, Die zur Gewohnheit gewordenen Klagen gegen die Büreaukratie, der Leichtsinn, mit welchem man eine ganze Klasse pflichtgetreuer Männer rü- sichtslos aufeindet, sind gewiß beklagenswerth und ein trauriges Zeichen der Zit, Aber verkennen darf man nicht, daß die Erscheinung \ih rech{t leiht ezflä- ren läßt. Wie so oft im Leben, hat man auch hier über dem an si sehr rühmlihen Bestreben nah Ausbildung der Mittel am Ende den Zweck aus den Augen verloren, Was soll der Staatsdient? Er soll im Gebicte der Justiz das Recht schnell und wohlfeil zur Anerkennung und Geltung brin- gen; im Gebiete der Finanzen auf gerechte und einfache Weise die Mittel herbeischaffen, welhe dem Staate zur Erfüllung seiner rehtliten Verpflich- tung und zur Erreichung seiner Zwecke nöthig sind ; im Gebiete der Ver- waltung die Hindernisse beseitigen, welche die freie Bewegung der Cinzeluen hemmen; die Erleichterungen herbeischaffen, welche diese Bewegung fbr- dern können. Hat er diesen Anforderungen entsprochen? Jch glaube nicht, Wir haben dur die Akten mit Schematen und Zahlen zu wirken gesuct, wo das lebendige Wort schneller und besser wirkte; am grünen Tische hel- fen wollen, wo bessere Hülfe auf dem grünen Felde des Lebens zu bringen warz wir haben über dem Bestreben, der Zukunst den Blik in die Vergangenheit zu sichern, die Gegenwart vergessen, und sind auf diesem Wege dahin gekommen, zu trennen, was unzertrennbar sein sollte, den Beamten von dem Volke, Man darf dies der Vergangen- heit niht zum ungemessenen Vorwurf machen, Jede Zeit trägt den Cha- cakter ihrer Eigenthümlichkeit, und in dem ewigen Fortschreiten der Welt- ordnung wird das Gebrechen zum Keim für das Gute, Ob die Grund- fäße, welhe die Kommission angenommen, dahin führen, wird die Zukunft lehren, Jch hoffe es. Und wenn diese Hoffnung in Erfüllung geht, wird uns die Ueberzeugung werden, daß uns ein zeitgemäßer Ausbau im Junern des alten festen Haujes besser frommen wird, als wenn wir mit frevelnder Hand das alte einreißen und einen Neubau versuchen wollten, Ueber die künftige Organisation der ly foi: arat konnte i1 der Hauptsache fein Zweifel sein. Hatte man sich einmal für das neue System entschieden, so gab es für dessen Ausführung nur noch in den untergeordneten Ztoeigen
eine Wahl, Auch ín Bezug auf die Finanz - Behörden mußte man billig fragen, wozu hier Znstanzen, wozu Kollegien, wo an einem Orte der Eine na alter Erfahrung ín der Regel schneller und richtiger entscheidet, Zwei-
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er fonnte die Frage bei den Verwaltungs-Behörden erscheinen. Was sehañe: H B B + chlossen, is nach den obigen Sägen unvollständig. Es fehlt das erste, das wichtigste Glicd, das, welches über die Stellung der Gemeinden entscheidet. Hierüber soll sich ein Entwurf aussprechen, welcher nah den Beschlüssen der gothaer Konferenz vom 22sten v. M, für alle thü- ringischen Staaten gesertigt wird. Bevormundung verlassen, : hén die übrigen Beschlüsse der Kommission. Ob die Anuahme dieses Prin- zips zum Segen führen werde? Jch glaube es, ih bin es überzeugt. Aber ih weiß auch, daß alle diejenigen, welche bei dieser Neugestaltung mitge- wirkt haben, künftig noch mancher Tadel trefffen wird. Man wird es, wenn
Der Entwurf wird das System der em Prinzip der Freiheit huldigen ; darauf beru-
_
erst die Unerfahrenheit zu Mißgriffen geführt, Schaden und Nachtheil ver- ursacht hat, der Kommission zum Vorwurf machen, daß fie nicht versucht hat, Schritt vor Schritt vorwärts zu gehen, daß sie vorwärts gesprungen ist. Hätie sich unser staatliches Leben im Wege der Reform E weiter entwidelt, ih würde es nie für zweckmäßig angesehen haben, den Gemei
den einen anderen Gang anzuweisen. Aber wir haben nah langem Siill- stand im staatlichen Leben im Wege der Revolution in wenigen Wochen Jabhr- zehnte zurückgelegt und sind auf einen Standpunkt gekommen, auf welchem sich gar Mancher noch nicht heimisch fintet, J gehöre nicht zu denen, welche die Revolution uoch nicht als beendigt ansehen, aber ich gehöre eben so wenig zu denen, welche etwa meinen könnten, man jei zu weit gegangen und mise bei erster Gelegenheit wieder einige Schritte rückwärts thun. Ih halte solhe Rückschritte für unmöglich, aber auch für völlig unzulässig. Wir müssen, meines Erachtens, da, wo wir hinzugekommen, ordnen, was ungeordnet ist, und uns häuslich einrichten, wo wir jeßt noch als Fremd- linge stehen. Dieses kann nur duuch Vermittelung der Gemeinden geschehen, Jn den Gemeinden mag jeder Einzelne den rehten Sinn sür und das rich-
nein-
tige Urtheil über den Staat sich aneignen. Die richtige politische Bildung
werden wir bald erlangen und dann auch auf dem neuen ungewohnten Felde
uns heimish und glücklih sühlen. Haben die Einzelnen in den Gemeinden dafür dur bittere Erfahrungen Opfer gebracht, so mögen fle diese als Opfer für das Vaterland leit tragen, von Waßdorf,
Schleswig-Holstein. Rendsburg, 31. Aug. (Alt, Merk.) Die Schlesw. -Holst. Zeitung enthält folgende Bekfanntung- hung: „Die dur das Patent vom 23. Febr. 1844 der däuischen
Nationalbank ertheilte Bewilligung zur Anlegung einer mit mehreren
Privilegien versehenen Filialbank ia Flensburg und eines Bankcom-= toirs in Rendsburg wird hierdurch aufgehoben. Rendsburg, den 30, August 1848. Die provisorishe Regierung. Beseler, F. Re- ent M T Sni Z, Bremer. Lomse.“
Durch einen Erlaß der provisorishen Regierung vom 30, .d, wird die Landesversammlung auf den 4, September einberufen,
Der Oberbefehlshaber der shleswig-holsteinischen Truppen, Prinz Friedri v. Nöer, so wie der Pcinz Waldemar, befinden si hier, Heute Nachmittag wid uns der größere Theil der hier jeßt in Gar- nison liegendes \chleawig - holsteinshen Truppen auf einige Zeit ver- lassen und auf die umliegenden Ortschaften ziehen, um den vom Nor- den zurücfehrenden Truppen Plaß zu machen, Morgen werden hier vier Bataillone hannoversher Jnfanterie, so wie sechs Schwadronen Kavallerie erwartet.
Apenrade, 29, Aug, (Alt. Merk.) Der - General von Wrangel hat in Bezug auf die (bereits eiwähnte) Truppenmusterung nachstehenden Armee-Befebl erlassen :
Me E L Apenrade, den 29, August 1848,
„Am 27sten d, habe ih, bei Gelegenheit einer in Begleitung des Prinzen Friedrich von Baden, Großherzogl. Hoheit, im Sundetvitt bis Nübel-Mühle unternommenen Rekognoszirung die bei der Armee neuein- getroffenen nassau-weimar-frankfurtischen Truppen, so wie die aus rüdwärts gelegenen Quartieren in erste Linie gezogenen hanseatischen Truppen, theils auf ihren Sammelpläyen , theils auf den Vorposten, in Gemeinschaft mit hannoverschen und oldenburgischen Truppen gesehen. : S
„Am 2Wsten d. habe ih mit einer ebenfalls in Begleitung Sr. GBroß- herzogl, Hohcit unternommenen Rekognoszirung nordwärts, gegen Kolding, eine Besichtigung der gegen die jütishe Gränze stehenden preußischen und mecklenburgischen Truppen, so wie einer den legteren attachirten Abtheilung holsteiniser Kavallerie, verbunden. L
„Wo ich war, habe ich uur Anlaß zux volikommensten_ Zufriedenheit gehabt. Jch. habe die Truppen überall in guter friegerischer Haltung, tüch- tiger Ausrüstung und Ausbildung gefunden, — Wenn gus einer vers1e- denartigen Uniformirung und Bewaffnung, so wie aus den verschiedcnarti gen Reglements, welche hier Geltung baben, Ungleichmäßigkeiten im Acu- pern nothwendig hervorgehen und dem Auge sich mehr oder weniger stark bemerkbar darstellen müssen, so werden dieselben doch vollkommen ausge- glichen dur den Geist der Einigkeit und der CEinmüthigkeit, so wie durch den Geist der Ordnung, des Geborsams und der freudigen Hingebung, der si überall auf das unverkennbarste ausspricht, und der mich zu den jchoôn- sten Erwartungen berechtigt, wenn cs mir beschieden sein sollte, hier noch oder auf einem anderea Kriegsschauplaye jene Truppen gegen den ¿Feind zu führen, welche von der Wehrkrast des gemeinschaftlichen Baterlaudes ein jo leuchtendes Beispiel geben! n
„Jch drücke sowohl den Herren Commandeurs und Offizieren, welche cs verstanden, solchen Geist zu wecken und zu nähren, als den Truppen, welche für die Einwirkungen ihrer Führer so empfänglich waren, die woh! verdiente Anerkennung aus und zolle solche auch gern der Sorgfalt, welche dem materiellen Wobl der Mannschaft überall gewidmet wird und sich in dem srishen und rüstigen Aussehen derselben #0 Uunzweideut1g aus- spricht, j
„Jch kaun aber au nicht umhin, allen militairischen Anordnungen, welche ich bei jenen Gelegenheiten gesehen, und namentlich denen 11 Bezug auf den Sicherheitsdienst, so wie ter Ait, wie dieser ausgeführt wird, Lob zu sagen, und darf eben so wenig unbemerkt lassen, wle sich in der hanng» verischerseits neuangelegten Strandbatterie am E nsund dieselbe Geschick- lihfeit in Entwurf und Ausführung dofumentirt hat, welche sich in den Anlagen bei Flensburg und Bgu so rühmlichsst bewährte,
Der Oberbefehlshaber der Armee, (gez.) von Wrangel,“
Altona, 30. Aug. (Wor D.) Heute ist hier tie Vidre an den Obeist - Lieutenant Fabricius gelangt, sih morgen nach Stade zu begeben, um die dänischen Gefangenen, 75) an der Dahl, _hier- ber abzubvolen, Dieselben werten lier von dem s{leswig- hoijteim- schen Capitain Friedrichsen und einigen Auderen in Empfang geuom men und sammt den hier befindlichen Gesangenen am “2. September nach Kicl b. fördezt werden, um dort gegen die on eum Tage von Kopenhagen daselbst anlangend: 1 deutschen Gefangenen ausgeweselt zu werden, Diese Auswechselung wird sogar în dem Falle, daß bis dahin der Waffenst:llstand |vider Vera.uthen n ht rat:fizirt werden solite,
stattfinden, ————-riit——
Ausland.
Hesterreich. Mailand, 25. Aug. (Allg. Dest. Ztg.) Auf Befehl des Feltmarschalls Radepky is gestern folgende Kund- machung erschienen :
„Jn Bezug auf die Regulirung der Justiz - Verwaltung im lombardi- hen" Territortum hat der lotbarbist-venoticnisthe Senat des hohen Justiz- hofes mit Rücksicht auf die stattgehabten Vorkommnisse und den gegenwär- tigen Stand der Dinge beschlossen, wie folgt : N :
1) Die Gesege und Befehle, welche vor dem 18. März d, J. in Be- zus auf die ZJnstiz-Verwaltung bestanden, treten wieder in volle Kraft, mit
usnahme aller vom 18, März bis zum Einrücken der Kaiserlichen Trup- pen erlassenen Bestimmungen , unter Vorbehalt jedoch jener , welche durch weitere Beschlüsse werden festgeseßt werden, 2) Beibehalten werden jedoch
die A Wirkungen, welche aus der Anwendung der in diesem Zeit- raume erlassenen Bestimmungen hervorgehen, 3) Die Appellations-Section
der Zien Jnstanz ín Mailand is aufgehoben. 4) Der lombardisch-venetia- nische Senat des hohen Kaiserl, Justizhofes führt die Justiz - Verwaltung auf dem ganzen Territorium der lombardischen Provinzen in 3 E 5) Das Appellations - Tribunal in Mailand und alle ersten Gerichts - Zn- stanzen, die Notariats-Kammern und die Hypothekar-Aemter fahren in ihrer Amisführung fort. 6) Die in Mantua errichtete Appellations-Section wird aufgehoben erklärt, und die Attributionen derselben sind an das Kaiserliche Appellations-Tribunal in Mailand zurücgefallen,“
Der Allg. Oftr. Ztg. wird aus Pesth gemeldet: „Aus sicherer Quelle fann ich Jhunea die für das Kaiserthum höchst wichtige Nawricht mittheilen, daß si bier die öffentlihe Meinung in Bezug auf die Wiedervereiuigung unseres Kriegs-Ministeriums mit dem österrei= chischen Kaiserlichen dergestalt gewendet hat, daß Sie die Lösung die- ser Frage in Wien nächstens erfahren dürften. Die Herren Minister Batb9any und Deak sind im Interesse dieser Angelegenheit bereits nah Wien abgegangen. ““
Frankreich. National - Versammlung. Schluß der Sißung vom 29. August. Eine lange Aufregung folgte der Ver- lesung des Verfassungs- Entwurfs. Herr Laussedat begründete so=- dann seinen gestern als dringlich erklärten Vorschlag, daß zur Prü= fung der in ten Tuilerieen u. #. w. gefundenen Papiere eine Kom- mission ernannt werden folle. „Jn den Tuilerieen und im Louvre sind“, sagt er, „viele wichtige Dokumente gefunden worden, von denen ih sogar ‘eins in den Händen eines Zöglings von St. Cyr sah, Bei den jüngsten politischen Manövern, welche zwischen den alten und jüngeren Bourbonen behufs des Sturzes der Republik stattgefunden, so wie in Rücksicht auf den Ausfall der neuen Muni= zipalwahlen, in deueu das legitünistisch - orleanistische Elemeut bedeu=- tend hervorgetreten, is die Veröffentlichung und Clasjification jener Papiere von Wichtigkeit. Es wird dadurch mancher Achselträger, manche unerwartete Gratulation, mancher liberale Kraßfuß bei Hofe zu Tage kommen.“ Der Minister des Jnnern bemerfte, daß auf Veranlassung des Dringlichkeits - Begehrens der Präsident gestern von Verschwörung, von Verbündungen gesproben habe. Er babe darauf nur zu sagen, daß die Negterung die ihr gewor= dene Aufaabe eifriast zu erfüllen suhe. Sie wache Tag und Nacht darüber, daß die Ruhe uicht gestört werde, und er könne in ih- rem Namen erklären, daß nichts diese Ruhe bedrobe, daß 1m Gegen= theil überall das Vertrauen sich herstelle. Die Wichtigkeit, welche der Antragsteller der vermeintlichen Verschwörung der alten und jün= geren Bourbonen beilege, \ci übertrieben, Eben fo ter angebliche Sieg der Orleanisten und Legitimisten in den Muuizipalwablen. Was den Vorsdlag des Herrn Laussedat angehe, so glaube die Regierung, daß die begehrte Prüfung der fraglichen Papiere durch eine Kommis- sion bedenkliche Nachtheile im Gefolge haben werde; er ersuche deshalb die Versammlung, ih nicht dur ein sofortiges Dringlihfeitövotum zu binden, Larochejacquelin erhob sffch gegen die Anfüßrungen Laussedat’s und erklärte denselben für einen shlechten Bürger. Laussedat wies diese Bezeichnung mit Entrüstung zurück und be- harrte auf seinem Antrage. Der Dringlichkeits-Anti ag wurde hier=- auf mit 368 gegen 332, die Ueberweisung des Vorschlags an das Comité des Jnuern mit 332 gegen 294 Stimmen verworfen, die Ueberweisung desselben an die Abtheilungen dagegen ohne Abstim- nung genehmigt.
Sitzung vom 30, August, Armand Marrast, von sei- ner Krankheit wieder hergestellt, erössuet die Sißang um 24 Uhr mit der Anzeige, daß der Bericht über den modisizirten Verfassungs-Ent - wurf fertig und von ihm dem Büreau übergeben worden sei, das den Dru und die Veitheilung desse!ben b.sorgen werde. Die Ver= sammlung habe nur den Tag zu bestimmen, an welchem sie die Be- spreckung desselben beginnen wolle. St'mmen: ,„Nächsteu Montag!“ Die Versammlung bestimmt diesen Termin als Beginn der Diskussion der neuen Verfassung. Präsident Ma rrast: „Min diese Disfussion möglichst zu fördern uud auch die auderen 2 agesgeschâfte nicht leidea zu lassen, {lage ich ver Versammlung vor, von Montag an täglich zwei Sibungen, eine Vor- und eine Nachmittags, zu halken, Vie Nachmittags=Sißung von 2 bis 6 Uhr wäre gusschließlih zur Bera= thung der Verfassung bestimmt.“ Moutreuil möchte nur 4 Tage der Woche der Verfassung widmen, den Montag, Dienstag, Mitttvoch und Donnerstag ; die zwei anderen Tage den Nebengeschäften, Cremieuzx bekämpft birsen Vorschlag und unterstüßt den Autrag MarrasÞs, L1e Versammlung entscheidet sich für zwei Sibunugen an jedem Tage. ‘— General Lebreton zetgt der Bersammlung an, daß sich eiae große Zahl der Wittwen und Waisen der Juni Gefallenen um V.rsorgung an ihn gewendet, Die Versammlung möge Anstalten treffen, ihrem Beschlusse baid ge Ausführung zu ver|chasen. Cs joll ge{cchehen. Crespye!l de la On ih e erhalt das Wort, um die Rothwendigkeit der Beschleunigung 11 Erledigung jemnes Antrages ricfsitlich der Zeitungspresse zu begründen. „Jh brauche Ihnen““, szgte er, „die Dringlichkeit des Gegenstandes nicht erst zu beweisen ; die Wichtigkeit desselben springt Jedermaun in die Augen, Ich trage ux guf Beschleuniaung an, die Sie ebenfalls begrei- fen,“ Cavaignac: ,, Beabsichtigte der Antrag, eine Kri- e dec Art des Gebrau Vervorzuruifen, den 0 von enm mir verliehenen Net machte, so würde G mich jeder Diskussion geradezu widerseben. So aber sceint mir ihr Zwedck in Untersuhunz der Natur des mir verliehenen Rechts selbst zu lie= gen, und ih widerseze mich daher keinesweges der Diskussion, son tern befürworte sogar deren Besch!eunigung.“ Lie Versammlung spiht die Bescbleunigung aus und verweyt den Entwurf an den Geselgebungs-Auss{uß zur sofortigen Vorprüfung. Die Tagesord = nung führt nun zu Berathung der Fleischsteuer von Pans, Die yros visorishe Regierung hatte diese Steuer, wenn auch nit völlig ab= geshafft, so toch im Juteresse der Nahrungsmittel des Armen be= deutend ve: mindert, Diese Herabseßung, ohne den Preis des Fiet= sches zweiter Sorte (die Verminderung !ra}f vorzüglich nur diese Sorte) ies einen bedeutenden Ausfall in den Gemeinde - Fonds hervor, und der jeßige Finanz-Minister will dieje Lücke durch Wiedereinfüh= iung jener Thorsteucer ausfüllen, G uerin bekämpft den Entwurf. Duplan bescchwört die Versammlung, im alle der Annahme we- nigsteno den unzähligen Mißbräuchen zu steuern, die in den parijer Schlachthäusern stattfänden._ Lignier, Berichterstatter, verspricht dieje Beseitigung; der in Rede stehende Enlwurf sei nur ein provisorisches Mittel. Senard und Victor Considerant nehmen 2 der T isfussion lebhaften Antheil. Schließlich wurden T ren auf Fleis, wie sie vor dem 24. Februar adl pit iw Es E genommen, Die Versammlung schreitet jebt 6 an M E E wurfs, welcher das Geseß vom 2, März 1 S ri sich ih der Ar= beits\tunden (Reduction von 12 uud respektive 11 auf 10 Stunden)
e Pierre Leroux erhält das Wort. Er außer Kraft seßen soll. ier S betrat die Rednerbühne mit einem Stoß von Papieren, den er vor sih ausbreitete,
und deren Vorlesung über anderthalb Stunden dauerte. Die Einleitung bildeten allgemeine Betrachtungen.
, Der Sfkeptizis= mus greife wieder um sich in Frankrei. Der Despotismus suche wieder Fuß zu fassen.
Die Menschheit, die ihn zu transfiguriren
6 ehe ihre Bestrebungen wieder gehemmt. Die alten Re ie- gestrebl, Naximen zeigten sih von neuem gerüstet auf dem Swlaht- e (Oh! Oh! Ja! Ja), jedoh als einsihtslose Gendar=
lde 1 L Was den in Rede stehenden
mein, (Allgemeines Gelächter.)
Geseh - Entwurf betreffe, so sei es ein wahres Verbrechen, die Hand ‘auß noch an das einzige wahrhaft menschliche und eht republifanishe Geseß zu legen, das von der Februar-Revo- lution noch üdrig geblieben. Dieses Geseb sci die s{chönste Frucht jener glorreihen Bewegung. Und man wolle uns niedershmettern durch einen Majoritätsstreih (Lärm). Die Ehre desselben gebühre ansschließlich jenem jungen Volkévertreter, der jeßt dur seine Avwe= senheit glänze. (Das ift unerträgli! Zur Ordnung.) Der Red- ner gcht dann in lange vfonomishe Betrachtungen über die heutige gesellshaftlite Organisation ein, verliert aber den Zusammenhang dur einen unglücklihen Zufall, der ihm alle seine Papiere zu Bo- den wirft, und tritt ab. Duffey unterstüßt den Entwurf und be= fämpft die Februar- Jrrthümer. Die Hauptsache sei, die Arbeit nicht auf 10 Stunden zu verkürzen, sontern tem Arbeiter auch 10 Stunden Arbeit täglih zu verschaffen.
Paris, 30, Aug. Folgendes sind diejenigen Theile des um- gearbeiteten Verfassungs - Entwurfs, welche von der ursprünglichen Fassung abweichen: L
In (Begenwart (Gottes und im Namen des französishen Volkes ver- fündet und verfügt die National-Versammlung: 1) Frankrcich ist als Re- publik konstituirt. Bei Annahme dieser definitiven Regierungsform hat es sich - zuin Zweck geseßzt, in der Welt die Jnitiative des Fortschrittes beizu- behalten, eine immer billigere Vertheilung der Lasten und Vortheile der Ge- sellschaft unter die Bürger zu sichern und sie alle, ohne neue Erschütterung, durch den allmäligen und fortdauernden Einfluß der ZJustitutionen und Ge- seße, zu einer immer höheren Stüfe der Sittlichkeit, der Aufllärung und der Wohlfahrt emporzubringen. 2) Die französische Republik ist eine demokra- tische und cine untheilbare. 3) Sie erkennt frühere und höher stehende Nechie und Pflichten an, als die positiven Geseze, und die unabhängig von diesen Geseßen sind. 4) Sie hat zum Dogma Freiheit , Gleichheit , Brü- derlichfeit. 5) Sie adtet die fremden Nationalitäten, so wie sie ihre eigene Unabhängigkeit geachtet zu machen Willens is. Sie unternimmt keinen lieg zu Croverungszwecten und verwendet ilre Streitkräfte niemals gegen die Freiheit irgend eines Volkes 6) Die Nepublik legt den Bürgern Pflich- len auf und übernimmt ihrerseits Pflichten gegen dieselben, 7) Der Bür- ger : Baterland lieben, der Nepvublitk dienen und sie vertheidigen, selbst auf Kosten seines Lebens, Er sell zu den Staatslasten im Verhält- nie jenes Bermogens veitragen, Er soll sih und den Seinigen durch die rbeit Eristenzmittel sür die Gegenwart und durch Vorsorge Hülfsquellen für die Zukunft sichern. Er soll durch brüderliche Unterstüßung seines Nächsten zum (Hemeinwohl und durch Beobachtung derx sitilichen und geschriebenen Geseue, ivelche die Gesellschaft, die Familie und ten Einzelnen regirren, zur allge- meinen Vrdnung mitwirken, 9) Die Nepublik soll den Bürger iu seiner Person, seiner „Familie, seiner Religion, seinem Ligenthume, seiner Arbeit jWUßenz sle stellt in Jedermanns Bereich den allen Menschen unentbehr- lichen Unterricht, sie giebt den bedürstigen Bürgern Existenzwittel, indem sie entweder 1n den Gränzen ihrer Hülféquellen ihnen Arbeit verschafft, oder den Unterhalt derjenigen übernimmt, welche zu arbeiten außer Stande sind und die nicht Familie haben, welche dieselben zu unterhalten vermag. Dem- gemäß hat die National - Versammlung, um alle ihre Pflichten zu erfüllen und alle ihre Rechte zu sichern, treu den Ueberlicferungen der großen Ber- jammlungen der ersten französischen Revolution , folgende Form der Ver- fassung für die Nepub ik berathen und festgestellt. Modifizirte Artikel: Nie- mand fann anders, als fraft des Gesezes, verhaftet cder eingesperrt werden, Vie Wohnung jedes Bürgers is unverleßzlib; es darf nur nach den For- men und in den Fällen, welche das Gefe vorschreibt, in dieselbe eingedrun- gen werden, Es giebt feine Ausnahme - Gerichte; Jeder wird durch seine natürlichen Richter gerichtet, Jeder bekennt frei seine Neligion und en- pfängt vom Staate bei Ausübung seines Kultus gleichen Shuß, Nur die Geistlichen der vom Gesege anerkannten Kulte empfangen eine Besoldung. Oie Bürger haben das Necht, sich friedlich und ohne Waffen zu vereinigen und zu versammeln, zu petitioniren und ihre Ausichten durch die Presse tundzugeben , wenn sie den dieselbe regelnden Geschen nacwkommen, Der Unterricht wi:d uner Garantie der Gesege und Aufsicht des Staates erthcilt. Ven Vürgern sind, ohne anderen Unterschied, als ihr Verdienst oder die geseßlich von ihnen erworbenen Rechte alle Aemter zugänglih, Die Ver- \assung gewährleistet den Bürgern die Freiheit der Arbeit und der Industrie, Die Gesellschaft begünstigt diese Arbeit und diese Judustcie durch unent- geltlichen Elementarunterrict, dur professionellen Unterricht, Gleichheit der Beziehungen zwijceu den Zrbeitgebern und Arbeitern, Fürsorge- und Kre- dit - Znstitutionen, freiwillige Associationen und Beschaffung öffentlicher, zur Verwendung unbeschäftigter Arme geeigniter Arbiiten durch den Staat, die Vepartements und Kommunen, Sie gewährt den verlassenen Kindern, so wie den Invaliden und Greisen, Beistand, wenn diese keine Hülfsmittel ha- ben uud nicht von ihren Familien unterstütt werden fönnen, Der Wahl der National -2 dient die Bevölkerung zur Grundlage, Die
Bersammlung cktimmaebung jt dirett
ger jou das
ck allgemein, die Abimmung geheim. Ulle Fran- sen sind Wähler, vorausgeseßt, das sie 21 Jahre alt und im Genusse threr burgerlichen und politijcben Necbte sind, Der Präsident is berecktigt, im Dringlichkeitëfalle die National-Versammlung einzuberusen, Kein Gescß, - Entwurf, die Dringlichkeitsfälle ausgenomnien , darf defini- bevor er dreimal în Zwischenräumen
119 angenommen werden
n 5 von mindestens zehn Tagen der Berathung untérworfen wurde, Der Vräsident der Republik antwortet jedes Jahr auf die Adresse der National-Versammlung durch eine Botschaft, worin er den allgemeinen Zu- stand der Angelegenheiten der Republif auseinauderseßt. Amnestieen kön-
Pa
nen nux durch ein Gesch bewilligt werden, Der Präsident und die Mini- ster, wenn sie vom obersten Gerichtshof verurthcilt sind, können ¡nur durch die Versammlung begnadigt werden, Die Dringlichkeits-Gescße weiden bin nen dreitägiger, die anderen Geseze binnen Monatsfrist veröffenilicht; der Präsident kann innerhalb dieser Frist durh eine motivirte Botschaft eine ncue Berathung der votirten Geseßze begebren, Die Mitglieder des Staats- Nathes werden auf sechs Jahre von der National-Versammlung durch ge- heimes Skrutinium ernannt Die Stellung militairischer Ersazmänner ist untersagt. Ei Gesey wird die Fälle bestimmen, in welchen der BVelage- rungozustand verhängt werden kann, so wie die Formen und Folgen dicser Die Verfassung kann im leßten Jahre einer Legislatur revidirt werden; Es wird *durch die fonstituirende National-Versammlung vor ihrer Trennung zux Zustandebringung der organischen Gesche geschritten werden, welche die gegenwärtige Verfassung ergänzen sollen, Diese Geseße sind: das Wahlgescß, das Presaesch, das Geseg über den öffentlichen Unterricht, das Gesey über die Verantwortlichkeit der Depositare der Negierungsgewalt, das Gesey über den Staais -Rath, das Gesey über die Devartemental-, Kanional- und Munizipal-Orgauisation, das (Hesey über die Gerichts - Or- ganisation, das Geseg über die National-Garde und die Armec-Neirutirung, Tas Gese über den Belagerungszustand. Jun dem Zwischenraum zwischen per Eintegung des Präsidenten der Republik und dem Zusammentritt der legislativen Versammlung isi die konstituirende Versammlung den Vestim- mungen des Iten Kapitels der Verfassung unterworfen. Diese lauten : Alle öffentlichen Gewalten, welche es auch scin mögen, gehen vom Volke aus, Sie können nicht erblich übertragen werden. Die Trennung der Ge- walten is die erste Vedingung einer freien Regierung. .
Der neue Verfassungs- Entwurf zählt 19 Artifel weniger als der alte. Das „Recht gus Arbeit“! it dargus vers{wunten, An der Stelle - desselben i} die „Freiheit der Arbeit“ getreten. Der Staat ertennt die Pflicht an, den Hülfsbedürstigen zu unterstüßen, geschehe dies durch Ulmosen oder durch Arbeit, so weit es seine Uuellen erlauben. Nach dem ursprünglichen Entwurf brauchte man nur gevorner Franzose zu sein, um Präsident der Republik werden zu fönnenz nah dem uingearbeiteten Entwurf aber darf man die Sigenicai eines Franzosen nicht verloren haben, wenn man zur Präsideutscafts - Kandidatur zugelassen sein will,
a G REME, ehemaliger Minister der öffentlichen Arbeiten und Ober-= Hospitalarzt der Salpétrière, soll Herrn Savoie in Frankfurt er- seßen, Savoie hatte nur den Titel eines Geschäftsträgers, Trelat folle den eines bevollmächtigten Ministers erhalten.
E er Polizei-Präfekt hat soeben wieder sein wöchentliches Bülletin an die Einwohner vou Paris erlassen, worin es heißt: „Paris ist end- lich aller der Gerüchte los, die seit einigen Tagen von Menschen
Maßregel,
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verbreitet und vergrößert wurden, welche, da sie die Repnblik nicht offen und mit den Waffen anzugreifen wagen, sie verrätherisch und durch Mißtrauen zu vernichten traten, Zun ihrer Ungeduld gingen diese Verbreiter blinden Schreckens so weit, daß sic den Tag und | fast die Stunde angaben, wo Frankreich sich vor einem neuen Prä- teudenten beugen müsse. Man begann dieêmal im Namen der bour- bouischen Dynastie das unedle Possenspiel, welches in den Junitagen zum Vortheile eines Kaiserlihen Prätendenten gespielt ward. Zum Glücke können die Schauspieler ihren Possen niht mehr eine tragische Entwickelung geben. Eine traurige Erfahrung hat den Kurzsichtigsten die | Augen geöffnet, und Niemand hat sich beeilt, für einen König zu fechten, | Jene, welche eine traurige Verirrung fär einen Augenblick gegen ihre Brüs der waffnete, begreifen jeßt, daj: der ganze Aufstand nur den Feinden der Republif genüßt hat und nüßen würde. Die National-Garde und die Armee, deren Vaterlandsliebe und Treue die Erfinder schlimmer Nach- | rihten verdächtigt haben, bezeugen durch ihre Haltung, welchen Empfang sie den Anarchisten, gleichviel welhe Fabne sie führen, zu bereiten Willens sind. Mit einem Wort, Jedermann will die Ordnung in der Republik, und die Regierung ist entschlossen, energisch diesem Bedürfnisse Achtung zu erzwingen. Wenn unter den zu diesem Zwecke ergriffene: Maßregeln einige sind, welde die Freiheit zu verleben scheinen, so werden die guten Bürger dieserhalb nur Zeue anklagen, deren unverbesserliche Verwegenheit diese vorübergehenden Mittel nü thig macht, obne welche die Republik si nicht befestigen könnte.“
Creszpel de la Touche hat bei der Natienal-Versammlung durch folgende Motion gegen die jüngsten Preßmaßregeln protestirt : ¿Di Betracht, daß die Dekrete vom 24. und 28. Juni der Exekutivgewalt | das Recht weder gaben, noch geben founten, die Freiheit der Presse | nah Belieben zu unterdrücken oder zeitweise einzustellen; in Betracht, daß selbst die Gesehe über den Belagerungszustand dem Bürger in feinem Falle die Garantie rauben dürfen, seine Ausich:eu für u1d wi- der frei auszutauschen: „erklärt die National-Versammlung, daß den Gerichten allein das Recht zukömmt, selbst im Belagerungszustand, über die Vergehen zu rihten, welhe dur die Zeitungspresfe ver- übt werden.“ i
Das Siècle erzählt, nah der Sibung der Nationalversamm- lung vom 25, und 26. sei L, Blauc am Sonnabend fiüh mit einem Freunde in eiuer Miethfutsche direkt nah St. Denis g-efihren, wo er um 74 Uhr anlangte, Der Zug nach Brüssel war eben abge- fahren, und er mußte zwei Stunden auf den nächsten Zug warten, | Der Constitutionnel sagt, die Polizei habe nicht einmal gewußt, daß L. Blanc schon seit zwei Monaten seine Wohnung verändert hatte; sie habe ihm zuerst in seiner früheren Wohnung aufgesucht. Die Gazette des Tribunaux erkflört, L. Bianc und Caussidière hätten feine6weges dem Profurator angezeigt, daß sie si{ch in wenigen Tagen stellen würden,
Von Thiers erscheint nächstens eine Abhandlung „über das Ei- genthum““ im Dru. :
Jm Comité für Algerien hat der Kriegs-Minister eine dem Vor= schlage, die zu transportirenden Jufurgenten dorthin zu seuden, günstige Ansicht ausgesprochen. ; :
Der Trauben - Herbst wird im Medtoc am 15. September und in der Nähe von Bordeaux zu Ende Septembers uud Anfangs Oktobers stattfinden. Dieser frühe Eintritt des Herbstes ijt eine Bürg= schaft für die Qualität des Weines; in Bezug auf die Quantität rehnet man guf eire gute Mittel-Aerndte.
Großbritanien und Jrlaud. London, 29, Aug. Der Staats-Secretair des Junern, Sir G, Gréy, wird die Königin nah Schottland begleiten, Lord J. Russell aber erst \pä*er dort ein- treffen, da er mindestens zehn Tage in Jrland zu bleiben beabsichtigt. | Seine Abreise dahin wird übrigens eist erfolgen, wenn die wichtige- | ren Geschäfte der Session beendigt sind, was bis zum Donnerstage | oder doch zuverlässig bis zum Schlusse der Woche der Fall sein dürfte. Der Observer will wissen, daß die irläudishe Neise des Premier= Viinisters keinen vorher bestimmten und auédrücklihen Zweck hab». Willkommen werde es ihm freilich sein, sich persöulih mit Lord Cla- | rendon besprechen zu fönnen, der in Dublin so unentbehilich sei, daß | er auhch nicht einmal für einen furzen Besuch in Loudou alkommen | fönne.
Der preußische Gesandte, Herr Bunsen, ist heute auf Besuch bei der Königin nach Osbornebhouse, Jusel Wight, abgegangen.
Der Globe bezeichnet den 5, Sept, als den für Prorogation des Parlaments nunmehr anberaumten Tag, seßt aber hiuzu, daß eiu weiterer Aufschub eintreten müsse, wenn das Parlament sich mit För- derung seiner noch zu erledigenden Arbeiten niht möglichst beeile.
Nach der Mor ning=Poft hielten vorgestern die hiesigen Klubs der Chartisten und Verbündeten an mehreren Orten Versammlungen, um über geeignete Maßrege!n zur Erlangung der Volke - Charte für die arbeitenden Klassen zu beschließen und um zuglei{ den jebigen Zustand von Europa in Erwägung zu ziehen. Die Polizei hatte Vor- sichts - Maßregeln getroffen, um Ruhestörungen zu verhindern. Es blieb jedoch bei Reden über die Dringlichkeit der Charte und gegen den Freihandel, so wie gegen die Bauk -= Maßregel Peei's, die als Augrif} auf die Rechte des Gewerbfleißes bezeichnet wurde, Auch gestern Ubend wurden mehrere Versammlungen abgehalten; es kam aber fo wenig wie vorgestern zu einem Zusammenstoße mit der Po- lizeimannschaft, Zwei Klubs der irländischen Verbiindeten sind dem Beispiele des Mitchell-Klubs gefolgt und haben sich gestern aufgelöst; die Zwei einzigen erbeblichen Klubs dieser Art, welche noch bestehen, sind ebenfalls der Auflösung nahe. Der Grund, welcher die Klub- führer bestimmt, ihren Genossen die Auflösung anzuenmpfehlen, ift die ihnen gewordene Anzeige, daß die Regierung con der Bill für die Sicherheit der Krone gegen, die Klubs der irländischen Verbündeten Anwendung zu machen beabsichtige.
Aus Dublin wird unterm 28sten berichtet, daß endlich besseres Wetter eingetreten war, und daß man davon noch eine günstige Ein- wirkung auf die Aerndte hoffte, über welche fortwährend aus den Provinzen, zumal wzs die Ka:toffelu betrisst, größtentheils {imme Nachrichten eiuliefen. Ein bedeutendes Defizit im Acerudte - Ertrage scheint gewiß; aber man glaubt jeßt, daß dasselbe uidt so enorm groß scin werde, wie von manchen Seiten gusgesprengt wurde. Man rechnet auch darauf, daß ein ansehnlicher Theil der Kartosfel-Aerndte genieß-
bar sein wird, — Aus Tralce und der Umgegend werden eine Anzabl Verhaftungen gemeldet. — Das Geschwader des Admirals Napier ist
von Cork aus zu vierzehntägigen Uebungen in Sce gegangen.
Die Parlaments - Verhandlungen von gestern und heute bieten fein erheblihes Juteresse. Jm Oberhause beantragte gestern Graf Grey die zweite Lesung ter Zuckerbill, welche bekanntlih im Unter- hause schon durhgegangen ist. Der Antrag wurde nach kurzer Dis= fussion genehmigt, und heute passirte die Bill berei:s das Comité der Lords. Jm Unterhause erhielt beute die Bill zur Anknüpfung diplomatischer Verbindung mit dem päpstlihen Stuhle die dritte Lesung.
Velgien. Brüssel, 31, Aug. Herr de Jaegher is gestern von Madrid bier eingetroffen. E Der Assisenhof von Antwerpen hat gestern den Prozeß gegen die wegen der Theilnahme an der französish-belgischen Freischaaren- Expedition angeklagten Judividuen (die sogenannte Affaire von Ris-
quons-Tozut) beendigt; gegen 18 wurde das Schuldig ausgesproeen, und davon sind 17 zum Tode verurtheilt worden.
Italien. Von unseren | Kammerverhandlungen is wenig zu sagen, weil sie während der leß- ten Tage nur ausnahmsweise stattfanden. Dagegen bielt diesen Mor- gen der Staatsrath eine Generalsißzung, in welcher über das witige Geseß in Betreff der Neugestaltung der Munizipal - Verfassung des Kirchenstaats diskutirt wurde.
_Das diplomatische Corps is seit gestern um eine wichtige Zahl vollständiger geworden, da der langerwartete spanishe Gesandte, Var- “a, endlih eintraf. Heute war er beim Staatssecre» tair § Der diplomatishe Repräsentant der Republik Siciliens, Padre Ventura, is von seinen Landsleuten aufs neue dur die Ernennung zum Archimandriten Messina's geehrt worden. Außer der Ehre bezieht Ventura für dieses geistlihe Würdenamt ein jähre liches Gehalt von etwa 3000 Ducati,
Für Handels -= und Verkehrsfreiheit zeigte die neue römische Munizipal-Verfassung seither wenig Sinn. Da hat der Senat gestern zum Erstaunen der Römer urplößlih dekretirt, es könne jeder Ein- wodnec Roms nah Belieben Brod bacen und verkaufen.
Aus Bologna nichts Neues.
(D. A. Z.)
tinez de la é tair Kardinal Soglia.
L Die Stadt is vollgepfropft von Soldaten, doch kehrt die alte Ordnung und Ruhe und mit ihr das frühere Aussehen der Stadt zurück. Die Hierhersendung des Advo- faten Cattabeni hat für Bologna und die ganze Romagna das sehr willkommene Resultat gehabt, daß die in dieser Zeit fälligen Wechsel- Zahlungen den Schulduern noch bis auf zehn Tage nah Sicht kre- i Woblthätig wirkte auch die dur die außerordentliche Regierungs-Kommission in der Romagna proklamirte Befreiung aller Judividuen aus der gefänglichen Haft, die wegen Vergehen gegen die sie beaufsihtigende Polizei in Untersuhung waren. i
Spanien. Madrid, 24. Aug, Am 21isten wurde der Königl. preußische Gesandte, Graf Raczynski, von Jhrer Majestät der Kü-e uigin in la Granja in Privat-Audienz empfangen.
Dem ministeriellen Blatte, la España, schreibt man aus Bar- ( haben in unserer Provinz jeßt zwei Factio=- nen siatt einer, und beide sind im Zunehmen. davon ist, daß die Einwohner nicht nur an die Regierung, sondern auch an eine jede dieser Factionen Steuern zu entrihten haben, und obeuein belegt der General-Capitain diejenigen Ortschaften, welche j Die republikanishe Bande des Molins durhziebt alle Ortschafteu der Umgegend von Barcelona. Vorgestern drangen sie in Badaloua, auderthalb Meilen von hier, ein und s{lugen die Besaßung zurü, und in voriger Nacht brach- ten sie in Tiana und Premia, zwei Meilen von hier, zu. die carlistise, wie die republifanishe Faction bedroht die Ortsbehör- den, welhe Sturm läuten lassen, mit dem Tode, und der General- Capitain bedroht sie mit derselben Strafe für den Fall, daß sie es e Da die Cinwohner keinen Schuß bei der Regierung iden, so lassen sie sich in Uebereinkünften mit den Factiosen ein. Während dies geschicht, fühlt Cabrera sih stark genug, um 500) Mann unter Forcadell nach dem Maestrazgo, dem Schauplate seiner früheren Thaten, zu c1.isenden.“ i \chreibt man „Die Nachrichten, die wir hier aus dem Maestrazgo haben, seten d Die Untergerichte ziehen sich aus den gufständischen Bezirken nach den festen Pläßen Castellon und Peñiscola zurück, um sich gegen einen Handstreih zu sichern. Montemolinisten nehmen \o zu, daß sie binnen aht Tagen sich ver- Mehrere wichtigere Städte, unter ihnen S. Mateo, sind von ihnen heimgesucht worden, und es fehlt hier gänzlich an
celona Folgendes : Die nächste Folge
teres thun, mit doppelten Steuern.
unterlassen.
uns in die größte Bestürzung.
doppelt haben,
España shreibt man aus Saragossa unter dem 21.: welche über den Ebro ging und sich in tas Maesirazao warf, ist. weiter in das südliche Aragonien vorgedrun- | gen und hat das Fort von Castellote mit 200 Mann Jufanterie und | 30 Reitern besebt.““
e España sagt: „Alle Nachrichten, die wir aus Frankreich j erhalten, Fündigen an, daß der Entwurf eiuer Juvasion der an der | Gränze si{ sammelnden spauishen Repablifaner unter einer zu diescm Behuf eingeseßten Junta nächsteus zur Ausführung as Blatt fügt hinzu, daß Sir Henry Bulwer sih insgeheim von Paris nah der Pyrenäengräuze bege- ben habe, um im Auftrage Lord Palmerston's dicse Bewegung zu
„Die catalonishe Faction,
aecbracht weiden solle.“
Es scheint, daß eine Bande Republikaner vor einigen Tagen aus Portugal in Galicien eingedrungen ist. Diese Leute tragen rothe Müßen nah dem Muster der in Paris gebräuchlichen.
Ju Cadix wurden in voriger Woche 95 aus politischen Gründen verhastete Personen am Bord der Fregatte Colon ua den Philippi- mischen Juseln eingeschifft. : :
Jn Baleucia nahmen die Behörden am 20, die Vorsichtsmaß- regel, 43 politis4e Gefangene, die von Saragossa kamen und einigen Verdacht erregten, nah Cadix einschiffen zu laÿen.
3/90 19% P.
Moldau (Allg. Oest. Z.)
(Clamor.)
5% 103 G.
I& allachei.
Unverzinsl, 4 P.
. Bucharest, 20. Aug. So eben ist Suleiman Pascha mit einem Ge- folge von ungefähr 200 Personen hier eingetroffen uud mit allen seis nem hohen Rang gebührenden Ehren empfangen worden. sen Besuch unserer Hauptstadt, sv wie dur sein ganzes Benehmen in den Verhaudlungen, giebt er Beweise genug von den Gesinnungen die uns gern durchhelfen will, Verträge geknüpft ist, die sie entweder zu lösen niht für gut fiudet Die von der hiesigen deutswen Romania ver- breitete Nachricht, daß unfere Coustitution von der Pforte angeuom- men sei, ist nicht begründet. Um dics zu bewirken, ist in dieser Woche erst eine Deputation von hier nah Konstantinopel abgegangen, be- gleitet von Emin Effendi, einem Pforten - Dolmetsch , den Suleiman Paschazur Pforte sendet, um unsere Sache zu bevorworten und seine Zufrie- denheit mit der Ruhe und Ordnuug zu erklären, die er überall in diesem Lande gefunden hat. Obgleich der Pascha in seinem leßten offenen, Schreiben an die Romainen““ sagt, daß er die in Folge der Ereignisse vom 11. (23,) Juni eingeseßte provisorisbe Regierung aufgelöst habe : doc, daß die neue interimistische Regierung „Stellvertretung des Für- sten“ heiße und niht „Kaimakami““, und daß sie aus drei der ausge- zeid glieder der früheren previsorishen Regierung bestehe: N. Go'esko, E. Elias und General Tell. N Staats-Grundgesohß zufolge, die Kaimakin aus drei Ministern bestehen soll und die Genannten den Ministerien des Jnnern, des öffentlichen Unterrichts und des Krieges vorstehen. h ließ diese Regierung niht nur durch Taujir Efendi bekomplimentiren, sondern richtete eine offizielle Note an die hier akfreditirten diploma- tischen Agenten der europäischen Mäte, daß die Pforte die jeßige interimistishe Regierung anerkenne, worauf die Hern Konsuln ihr ebenfalls ihren offiziellen Besuch abgestattet haben. Und heute kam er uun selbst,
Durch die-
der Pforte, aber an Rußland durch
oder nit vermag.
gestattete er
eihnetsten Mit Er ktonnte dies, weil dem
Er that aber noch mebr; er
in der er ibnen anzeigte,