1848 / 128 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

j [i weizerishen Ursprungs sind und von Bern, So- eira R E I raift worden waren, weil sie niht mehr das

regelmäßige Kaliber hatten.

Markt-Werichte. eas

deburg, 2. Sept. Wie ih es in meinem lebten Be- rit atte eröffnete das Getraide - Geschäft dieser Woche mit einer bedeutenden Steigerung der Weizenpreise, und wurde am Mon- tag beste Waare bis 68 Rthlr. bezahlt. Unter dem Einfluß trockener

676 Verladung bald zu niedrigeren Frachten zu bewirken sein wird, vor Allem aber der Abschluß des Waffenstillstandes mit Dänemark die ungestörte Verschiffung nah England gesichert, so wurde heute wie= der bis 65 Rthlr. bezahlt, und unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß die steigende Tendenz \ich bis zum Spätherbst behaupten wird, indem bis dahin England nur aus unseren Nordsee - Häfen Zufuhren von Belang erhalten kann. Auch Gerste blieb bei steigenden Preisen gesucht und wurde heute bis 35 Rthlr. dafür bewilligt. Roggen blieb dagegen troß der sehr geringen Zufuhren vernachlässigt und bedang nur 29 a 31 Rthlr., wie auch Hafer nicht über 18 Rthlr.

Rappsamen und Rüböl matter, wennschon wenig offerirt und die jeßige Witterung der Sommersaat ziemlih günstig, Rappsamen 72 a 75 Rthlr.,, Rüböl 103; Rthlr., Mohn 90 à 92 Rthlr., Mohnöl bei einzelnen Gebinden 18 a 185 Rthlr., Leinöl 97 Rthlr.

Spiritus blieb in effektiver Waare zu leßten Notirungen ange=- nehm, auf Lieferung in Erwartung der Entscheidung über die Steuer- Ays ohne Handel.

Auch in Zuckern ging wenig um. Es is davon nur noch wenig Vorrath bei den Produzenten. Nächste Woche wird nun die neue Campagne eröffnet, wo man denn wohl etwas niedrigere Preise er=-

| und hoher Frachten gingen wir jedoch auf 62 Rthlr. zu= In bt aber seit Mittwoch Abend anhaltender Regen eintrat, auch

Aussicht da is, daß der Wasserstand sich bessern und demnach die

rüd;

pt

[593] 4E ME - E E

Der unten näher bezeichnete Konditor, frühere Lehrer gd Friedrich Karbe von hier is des Versuchs zum Aufruhr verdächtig und is sein gegenwärtiger Auf- enthalt nicht zu ermitteln gewesen.

Es werden alle Civil - und Militair - Behörden des n- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den- elben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm si vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefäng- niß-Expedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert,

Berlin, den 5, September 1848,

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz, Abtheilung für Boruniersu ungen, Signalement des 2c. Karbe. Derselbe is 56 Jahr alt, evangelischer Religion, ín Potsdam geboren, 5 Fuß 4 Zoll groß, hat graue Haare, blaue Augen, graue Augenbrauen, rundes Kinn, ovale Gesichtsbildung, blasse Gesichtsfarbe, kleine Nase, klei- nen Mund, grauen Bart, volle Zähne, is kleiner Ge- stalt, spricht die deutsche Sprache und hat als besonde-

res Kennzeichen einen Bruchschaden,

[487] P cla ma

Jm Hypothekenbuche des unter der Gerichtsbarkeit des Königl. Ober-Landesgerichts zu Frankfurt a. d. O. im Sternberger Kreise belegenen Rittergutes Kemnath, An- theils A., sind in der dritten Rubrik unter Nr. 4, auf Grund des bei der Regulirung des Nachlasses des ver- storbenen Gutsbesißers, Hauptmann von Troschke, zwi- \chen seiner Wittwe Wilhelmine Beate, geborenen von Marwitz, und den 4 Kindern des Verstorbenen am 16, August 1794 geschlossenen und am 8, September 1794 obervormundschaftlich bestätigten Erbrezesses 250 Thlr., Zweihundert funfzig Thaler, zu 4 Prozent verzinslich, zufolge Verfügung vom 14, Oktober 1794 dergestalt eingetragen, daß nach dem Tode des zum lebensläng- et Zinsgenusse berechtigten von Zobeltiy zu Alt-

abe

a) 125 Thlr. an die damalige Besigerin des Guts,

verwittwete von Troschke, später verehelichte Justiz- räthin Grothe,

b) 125 Thlr. an die 4 von Troschkeschen Kinder Carl Gotthilf Ferdinand, / Ernst Bogislas, Geschwister Wilhelmine Christiane, von Troschke, Helene Caroline, ; Eh

leichen Theilen, an jedes also 31 Thlr, 7 Sgr. 6 g fallen, Dex Nitterschafts -Rath von Knobelsdorf zu Berlin, welchem das Gut durch den am 17, Januar 1818 er- öffneten Adjudications - Bescheid zugeschlagen worden, behauptet die Tilgung dieser Post, indem die Justizrä- thin Grothe, verwittwete von Troschke, ihren Miterben ihr Erbtheil ausgezahlt und sie demnächst threm Che- manne, und dieser ihm, dem von Knobelsdorf, die ganze Forderung gegen Zahlung cedirt habe.

16, August

Z T O Weder das Original - Dokument vom 8. September

1794, noch gültige Quittungen der Geschwister von Troschke, noch die Cession der Justizräthin Grothe ha- ben jedoch vorgelegt werden können,

Ferner stehen ebendaselbst unter Nr. 6. 1137 Thlr, 12 Gr. 6 Ps, Eintausend einhundert siebenunddreißig Thaler zwölf Groschen sechs Pfennige, rückständige, zu 4 Prozent verzinsliche ite! A auf Grund des mit dem Freiherrn Ferdinand Christoph Gottlob von Glau- big geschlossenen Kaufkontrakts vom 15, /25, Mai 1799, zufolge Verfügung vom 19, Juli 1799, für die gedachte Justizräthin Grothe eingetragen. Das Dokument be- findet sich im Gewahrsam des unterzeichneten Königl, Ober-Landesgerichts,

Nach dem Tode der Justizräthin Grothe hat ihr

zu

für beste alte Waare holte.

Wittwer diese ganze Post an den 2c, von Knobelsdorf

abgetreten, jedo is die Befriedigung der Kinder der 2c. Grothe als Miterben für ihren Antheil am Kapi- tale durch glaubhafte Urkunden nicht nachgewiesen,

Da der Ritterschafts-Rath von Knobelsdorff die Lö- hung beider Posten im Hypothekenbuche beantragt, #0 werden alle diejenigen, welche an vorgedachte Posten und aus den darüber ausgefertigten Justrumenten als Eigenthümer, Erben, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs-Jnhaber Ansprüche zu haben glauben, aufgefor- dert, ihre Ansprüche spätestens in dem

am einundzwanzigsten Oftober 1848, Vormittags elf Uhr,

vor dem Deputirten, Referendarius Burchard, im Ju- structionszimmer des Königl, Ober - Landesgerichts an- stehenden Termine anzuzeigen, widrigenfalls sie aller Anrechte an das verpfändete Gut für verlustig erklärt, ihnen ein immerwährendes Stillschweigen auferlegt und das Dokument vom 8. September 1794 über die Forde rung von 250 Thlr. für amortisirt erachtet werden wird.

Auswärtigen werden die Justiz-Kommissarien Schmidt und Hanff in Vorschlag gebracht.

Frankfurt a. d. O., den 16. Juni 1848, Erster Senat des Königl, Preuß, Ober-Landesgerichts,

[488] Nothwendiger Verkauf.

Das im Carthausschen Kreise belegene, auf 10,453 Thlr. 5 Sgr. 7 Pf. landschaftlih abgeshäßte adlige Gut Londzyn Nr. 145, Litt. B. foll in dem

ani 27, Januar 14849, Vorm. 10 Uhr, im Gerichtshause hierselbst vor dem Herrn Ober -Lan- desgerichts - Rath Gerlach anstehenden Termine subha- stirt werden. Taze und Hypothekenschein sind in unse- rer Registratur einzusehen:

Marienwerder, den 20. Juni 1848, i

Civil -Senat des Königl. Ober- Landesgerichts,

[429] E Das in der Damm - Vorstadt, Roßstraße gelegene, Voól V. Nr. 1413, Fol. 256. bés Hypothekenbuchs ver- zeichnete, der verehel, Ackerbürger Bernicke, Wilhelmine geb. Voigt, früher verehel. Musikus Schulz, gehörige Haus nebst Garten und Weidegerechtigkeit, welche zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur einzusehenden Taxe auf 7638 Thlr. 16 Sgr. abgeschäßt worden, soll

am 14, Dezember 1848, Vorm. 11 Uhr, subhastirt werden.

Frankfurt a. d. O., den 27, Mai 1848.

Königl, Land - und Stadtgericht,

[372] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20. April 1848,

Das in der Jerusalemerstraße Nr. 36 und 37 an der Ecke der Leipzigerstraße belegene Gasthofs - Grund- stück, genannt zur Stadt London, im stadtgerichtlichen Hvpothekenbuche von der Friedrichsstadt Band 1, Nr. 51. auf den Namen des Gasthofsbesißers Georg Ludwig Lämmermaun verzeichnet, mit Einschluß des gesammten Gasthofs-Jnventariums auf 61,422 Thlr, 21 Sgr. 3 Pf. abgeschäßt, soll

am 27, November 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Der Gastwirth Johann Friedrih Schmidt und dessen Ehefrau Marie Elisabeth, geb, Seidler, und der Oekonom Julius Au- gust Schmidt, beziehungsweise deren Erben, werden zu diesem Termine hierdurch öffentlich vorgeladen.

Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 20. April 1848,

Das dem Kausmann Philipp August Villaret zuge- hörige, in der Großen Hamburgerstraße Nr, 30 a. be- legene, im Hypothekenbuche der Königsstadt Vol. 39. Nr. 2450, verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 17,959 Thlr. 4 Sgr. 9 Pf., soll

am 28, November 1848, Vorm, 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[373]

[592]

A. Schaaff haufen.

Den Gläubigern machen wir hiermit die Anzeige, daß das Statut des A. Sd -Verei ( | L , yaaffhausenschen Bank-Vereins die ody ertlide Bestätigung erhalten hat und gleih nah geseyliher Publication eine General - Versammlung mt L des Administrations-Rathes berufen werden wird. vit ung des Vertrages, wona für eine Summe von mindestens 14 Millionen Thaler dazu geeignete estandtheile des A, Scaaffhausen schen Vermögens in der Art zur öffentlichen Versteigerung ad werden )

soll, daß jedem Ankäufer die Befugniß zur Compensation liquider Forderungen an A. Schaaff

ausen gegen

den von ihm zu zahlenden Kaufpreis O : zusteht, werden durch den dazu beauftragten Notar Cardauns in dem Lokale des Gastwirths Harff auf dem Domhofe hierselbst folgeade Gegenstände versteigert :

A. am 2l\ten d. M

+, Morgens 9 Uhr, und am folgeuden Tage,

Actien und Staats-Papiere:

1) Actien der Kölnischen Damysschifffahrts-Gesellschaft

2) » » 3) » 4) Obligationen der Kölnischen Damp 5) Actien der Preußischen Bank

6) » » N u

8 » » Mosel-Dampfschifffahrts-Gesellschaft N) » » Bonn-Kölner Eisenbahn-Gesellschaft

Köln-Mindener Cisenbahn-Gesellschaft

40) Preußische Staats-Schuldscheine .................

» Kölnischen Dampfsschlep \{i}fahrts- Bey sif ehe G baf

agdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-6 / » » Schweizer Nordbahn-Gesellschaft, a ait ait att 2 500

| 4100 R éa ad ote brbeiides 90

404 Stck, à 200 Thlr, » 200» 200 » 100 » 1000 »

500 Fr. 100 Thlr, 100 »

25 500

11) Prioritäts-Obligationen der Köln-Mindener Eisenbahn-GeseUschaft 3 200

12) Seehandlungs-Prämienscheine

10) aid 95 Ha L 1 a IUIL, 418% 6 «el apiB L AEA N ape dier elubcnse e Ct T 14) Obligationen der Rotterdamer Eisenbahn-Gesellschaft S

15) Obligationen der Stadt Köln 16) Actien der Kölnischen Feuer-Versicheru 17) » der „Agrippína“, eingezahlt 20 185) » des Pannesheider Bergwerks-Vereins 5 » der Niederrheinischen

21) » der Gesellschaft für Türk

üter-Assekuranz-Gesellschaft, eingezahlt 10 % der 5ten R T SOAA níe in Antwerpen, FRZa et 20 % shroth-Garnfärberei und

100 3 50 » 35 24F[. 1000 Fl. H. 100 Thir, 1000 » 500 » 500 » 500 »

ruderei 500 Thlr,

Schöne mittel Linsen 54 a 56 Rthblr., große 58 a 60 Rthlr., Erbsen 56 Rthlr.

22) Actien der Ruhrorter Dampfschleppschifffahrts-Gesellshaft.........................

warten darf, indem manche geldbedürftige Fabrikanten sih beeilen | werden, ihre Waare an den Markt zu bringen.

400 Tblr, 23) der künstlichen Minéralwasser- und Bade-Anstalk.…..................... h v 24) ) der Société John Cockerill 5 O » 1080 Fr, O der Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft, eingez. 20 % » 1000 Thlr, 26) der Vaterländischen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft, eingezahlt 20% » 1000 27) » der Allianz in Stolberg » 2500 Fr. I der Rotterdamer Eiscnbahn i , 1000 Fl, H, 29) Kurfürstlich Hessische 40 Thlr,- Loose 40 Thlr, 30) Actien der Ludwigshafen-Bezbacher Eisenbahn-Gesellschaft E 500 24Fl, 31) Prioritäts-Stamm-Actien der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft... 4: » »: L200 TUL Actien der Riunione Adriatica di Sicurtà in Triest, eingezahlt 15 % 2 » » 1000 20F{l, +- 1 Â nz. am 25\ften d. M., Morgens 9 Uhr, Häuser: Ein in der kleincn Budengasse in Köln gelegenes, mit Nr, 13, bezeichnctes Wohnhaus mit allen Zubehörungen. Ein in der großen Brinkgasse daselbst gelegenes, mit Nr, 15, bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, Ein in der S childergasse daselbst gelegenes, mit Nr. 59. bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, Ein in der Wolfsgasse daselbst gelegenes, mit Nr, 12, bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, Ein in der Wolfs8gasse daselbst gelegenes, mit Nr, 14, bezeihnetes Wohnhcus mit allen Zubehörungen. Ein auf der Christophsstraße daselbst gelegenes, mit Nr. 2. bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungeit, Ein auf der Gereonsstraße daselbst gelegenes, mit Nr. 13, bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, Ein in der Maximinenstraße daselbst gelegenes, mit Nr. 15, bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, Ein in der Maximinenstraße daselbst gelegenes, mit Nr. 17, bezeichnctes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, Ein in der Maximinenstrafe daselbst gelegenes, mit Nr, 19/21, bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, Ein in der Maximinenstraße daselbst gelegenes, mit Nr. 25. bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, Ein in NRoisdorf unmittelbar an dem Stationshofe gelegenes Wohngebäude, Ein in der Peterstraße in Aachen gelegenes, mit Nr. 596. bezeihnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen, 4) Ein in der Peterstraße daselbst gelegenes, mit Nr, 597, bezeichnetes Wohnhaus mit allen Zubehörungen,

C. am 26s\ten d. M., Morgens 9 Uhr, und dem folgenden Tage, Hyvypotheten- Forderungen und Rest: Kaufschillinge bis zum Ve- laufe von etiva 209,000 Thlr., haftend theils auf städtischen Grundstücken in Kölu, Koblenz, Düsseldorf u. #. w., theils auf läudlichen Besibungeu. D. am 2, Oktober, Morgens 9 Uhr, und deu folgenden Tageu, ländliche Besibungeu, und zwar:

) Etwa 200 bis 250 Morgen in den Bürgermeistereien Effern und Müngersdorf gelegenes, zum Landgut Kitsch- burg gehöriges Ackerland. S Etwa 47 Morgen Aerland in der Gemeinde und Bürgermeisterei Löwenich, Der Försterhof zu Stommeln, etwa 210 Morgen Aerland, Etwa 20 Morgen Wiesen unt Holzgewächs zu Grevenbroich. : Der Bungarts-Hof zu Scheuren, Bürgermeisterei Friesheim, Kreis Euskirchen, etwa Der Burghof zu Blaßheim mit etwa 359 Morgen Aerland, Etwa 4 Morgen Ackerland zu Heppendorf, 13 P » » Lechenich. » 42, 0 » » Poll bei Düren. Der Norfer-Hof bei Neuß mit etwa 324 Morgen, Das Kloster Füssenich mit etwa 729 Morgen, Der Jesuiten-Hof unterhalb Bonn mit etwa 415 Morgen Acerland, Wiesen, Obst - und Gemüsegärten, Etwa 17 Morgen Land, im Mehlemer-Bau und in der Ringsdorfer-Aue, Bürgermeisterei Godesberg, gelegen, Ein kleiner Hof mit etwa 6 Morgen Land, in Lannersdorf, Bürgermeisterei Godesberg, gelegen, i Etwa 77 Morgén Land in den Bürgermeistereien Effern und Rondorf. Die Lindenburg mit etwa 36 Morgen. Das Lindenburger Hofgut mit etwa 93 Morgen. E - E Die Bodendorfer Burg mit etwa 75 Morgen Ackerland, Wiesen, Büschen und Weinbergen ( bierauf hastet eine Nußnießung). 19) Das Gut Troisdorf in der Bürgermeisterei Siegburg. 20) Die Grafschaft Morsbroich mit etwa 6440 Morgen Aexland und Waldungen und einem Afktiv-Zehnten von 359 Morgen, Die Bedingungen , Parzellirungs - Pläne der ländlichen Besißungen und Urkunden sind während der den resp, Verkaufs-Terminen vorangehenden 14 Tage in der Amtsstube des Cingangs erwähnten Notars einzusehen,

Koln, den 4. September 1848, : i s H A, Schaaffhausfen. Das proviforische Comité. des Aktenbeschlusses und

D T C v1 .. 4 e 4 Köln-Minden-Thüringer Ber- den 2, Zuni 1849

s der Eröffnung eines abzufassenden Amtsbescheids, wel4 bindungsbahnu. cher rüdsichtlih der Außenbleibenden für publizirt ange- 1 L Die betreffenden Actio- nommen werden wird, gewärtig zu sein,

i naire werden zu einer ; Zugleich wird den entfernt wohnenden und auswär- gemeinschastlihen, höchst | tigen Znteressenten aufgegeben, zu Annahme künftiger wichtigen Vorberathung | Ausfertigungen im hiesigen Orte oder in dessen Nähe zu der am 20sten d. M. | Sachwalter, die von Ausländern auch mit gerichtlichen in Paderborn stattfinden- Vollmach'en zu versehen sind, zu bestellen,

2 den General -Versamm- Pegau, den 29, August 1848.

“lung mit dem Bemer- Das Königliche Justiz-Amt, ken eingeladen, daß nur

Dr. Hauschild. rit m = durch cine kräftige Vereinigung der Gesammtmikglieder

ein günstiges Nesultat von den Unterhandlungen mit dem Staate zu erwarten ist,

Die Versammlung findet im Börsen-Lokale Sonnabend den 9ten d. M, Nachmittags Pete 0 UDT, statt, und werden diejenigen Actionaire, welche ihre Actíen noch nicht angemeldet haben, ersucht, solche mit

zur Stelle zu bringen. Berlin, den 6, September 1848, Das om ite

274 Morgen Ackerland,

[506 b]

Verei der vorowoltenen Persoñenz 1

August Seyfert,

aus dem Dorfe Weideroda bei Pegau gebürtig und des vormaligen Begüterten Johann Martin Seyfert, dasigen Ortes, âltester Sohn, ist im Jahre 1813 als Marqueux nach Rußland gegangen und seitdem von dessen Leben und Aufenthalte einige Nachricht nicht erlangt worden,

Dessen Vermögen besteht in 200 Thlr, väterlicher Mithülfe, auf dem Gute seines Bruders, Johann Gott- lob Seyvyfert?s zu Weideroda, hypothekarisch versichert,

)

Andreas Huth, aus Groißsch gebürtig, ist im Jahre 1800 als Zeug- machergesell von dort aus auf die Wanderschaft gegan- gen und seit Fastnachten 1810 über dessen Leben und Aufenthalt einige Nachricht nicht eingegangen. Das Vermögen des Abwesenden is gerichtlich depo- nirt und besteht dermalen U 55 Thlr, 14 Ngr. 9 Pf,

[594] EdtfktalkaLadbdungi

Jn Gemäßheit des Mandats vom 13, November 1779 soll zu Regulirung des von den unten sub © näher bezeichneten abwesenden und verschollenen Perso- nen hinterlassenen Vermögens mit Eröffnung des Edik- tal-Prozesses verfahren werden.

Amts wegen werden daher die bezeichneten Abwesen- den, so wie beziehendlih deren Erben und Gläubiger, hiermit öffentlich geladen,

den 2, Februar 1849, zur gehörigen Gerichtszeit, unter der Verwarnung, daß außerdem die Abwesenden selbs für todt erklärt und das solchen zukommende Vermögen den angemeldeten und legitimirten Erben und Gläubigern verabfolgt, die Ley- teren aber, wenn eine as nicht erfolgt, von ihren Rechten am Vermögen des Verschollenen ausge- chlossen und der ihnen etwa zustehenden Rehtswohl- that der Wiibereiniehung in den vorigen Stand sür verlustig werden geachtet werden , in Person oder durch gehörig instruirte Bevollmächtigte an hiesiger Amtsstelle u erscheinen und sich ausreichend zu legitimiren, so wie eziehendlich die betreffenden Ansprüche und Forderun- gen uis nachzuweisen, auch darüber binnen einer wölfwi entlichen Frist mit dem bestellten Kontradiktor n abwechsélnden Säyzen rechtlich zu verfahren, sodann aber den 3, Mai 1849

Christian Nichter, ; aus Lippendorf gebürtig, is im Jahre 1812 als Gemei- ner im Königl, Sächsischen schwarzen Dragoner-Regiment mit nah Rußland gezogen und seitdem einige Nach- richt von dessen Aufenthalt und Leben nicht eingegangen,

Das demselben zugefallene Vermögen besteht in 25 Mfl., auf dem Hause seiner Schwester, Marien Christinen verw, Schiebold zu Lippendorf, hypothekarisch versichert.

4

Johann Carl Nebe,

aus Zeschwiyß, ein Sohn des vormaligen Begüterten Christian August Nebe, dasigen Ortes, if von dort aus vor läuger als zwanzig Jahren als Fleischerbursche in die Fremde gegangen und hat seit dieser Zeit keine Nachricht von seinem Aufenthalt und Leben gegeben, Dem Vernehmen nach is derselbe vor längerer Zeit in Ungarn gewesen und soll daselbst gestorben sein, i

as demselben zugefallene Vermögen besteht in einem mütterlichen Erbtheil von 40 Thlr,

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Preußischer

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128,

amter Zeu. 2 v halt, Deutscvlaud.

Bundes- Angelegenheiten, Frankfurt a. M.

c I Zerhandlungen der verfassunggebenden Ï Verhandlungen Ministeriooas. en Neichs - Versammlung. Abdankung des Reichs-

Preußen. Berlin. Auszug au M iinisterial-s für di 2 ebianmie iat Duidaltan s dem Ministerial-Blatte sür die S. ften D fer Wesel, eswig:-:Holjstein, Le Be x L s ne E el Verhandlungen der Landes - Versamm- s / A us lanàùà Desterreich. Pesth, Niederlage der Ungarn, Vermischtes, Agram Die Rüstungen gegen Ungarn, Frankreich, National-Versammlung. Die direkten Steuern. Cavaignac über legitimistische Umtriebe, Die tägliche Arbeitszeit, Aufhebung des Beschlusses doppelter täglicher Sipungen, Nepräsentant der Republik Haiti, Die italienische Frage, Wieder- herstellung der Theater-Censur. | Großbritanien und Frland. London, Parlaments-Verhandlun- gen. Lord J. Russell in Dublin. Louis Blanc. i Belgien. Brüssel, Audienz des Baron von Drachenfels, Schweden und Norwe en. Schließung des Storthings, Ie Florenz. Zustand Livorno’s. Rom, Entlassung des pes: Vertagung der Kammern. Messina. Feindselig- Moldau und Wallachei, Zulassung der englischen Schiffe Griechenland, A utt Md E Haudels- und Börsen-Nachrichten.

E i O R R E Ee

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst gerubt :

Dem Königlich niederländischen a8 E Gesandten am spanischen Hofe, Baron von Grovestins, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse; so wie dem französischen Sciffs-Capitain der Kauf- fahrtei-Brigg „„St. Joseph“ aus St. Malo, Johann Franz Ro- bert zu Briac, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen ; : Den bisherigen Kammergerihts-Rath S eth e zum ersten Staats- Anwalt bei dem Kammergericht und dem KrimitwlGreits in Berlin zu ernennen; : E j

Dem Sanitäts - Rath Dr. Angelstein hierselbst den Charaf- ter als Geheimer Sanitäts-Rath zu verleihen; so wie j ___ Den bei dem Stadtgerichte hierselb angestellten bisherigen Kammergerichts - Assessor Flittner zum Rath bei demselben Ge- richte zu erncnuen.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes-Angelegenhceiten.

Srantsurt «M, 0 Se rant Bl) 72e Sihung der verfsassunggebenden Reichs- Versammlung am 5. Sept, Der Abgeordn. Glaß von Landau zeigt seinen Aus- tritt an, Hollandt erstattet für den volkswirthschaftlicen Ausschuß Bericht über die Antwort des Handelsvereins zu Flensburg auf die ihm zur Beantwortung vorgelegten volkswirthschaftlihen Fragen. Jn dieser von 56 Mitgliedern unterzeihneten Antwort wird erklärt, daß man sich auf jene Fragen nit einlassen könne, so lange das staatôsretlihe Ver- hältniß Schleswigs nicht festgestellt sei; F‘ensburg gehöre nicht zum deutschen Bundesgebiet, und dort, so wie in Schleswig überhaupt, sei auh keine Sympathie für Deutschland zu Hause. Eine Minori- tät von 15 Mitgliedern verwahrt sich gegen diese leßtere Behauptung. Adams erstattet einen Petitions- Bericht. Der Präsident verliest ein Schreiben des Präsidenten des Reichs- Ministeriums, wonach das= selbe der Berichterstattung und Berathung in Betreff der Waffenstill« E e oen P jedoch erst um 12 Uhr in der Ver=

einen fönne. e :hließt hierc di Î Ubr gu Sett btere beschließt hierauf, sih bis 11:

Nachdem die Sißung wieder eröffnet worden, erbielt Dahlmann, als Reserent der beiten vereinigten Aus- \hüsse (des internationalen und des Ausschusses für die Central- g das Wort. „Meine Herren! Jh trete heute vor Jhnen als Berichterstatter der beiden Ausschüsse auf, des internationalen und des Ausschusses sür die Centralgewalt, welche Sie in der gestrigen Sißung vereinigten, um Jhnen binnen 24 Stunden über die Frage Auskunft zu geben, ob eine Sistirung des dänischen Waffenstillstandes der hohen Versammlung zu empfehlen sei. Da muß ich nun aller- dings vor Allem erklären, daß ih nicht in dem Falle, keinesweges so ausgerüstet bin, Jhnen einen Bericht vorzulegen, wie er sonst in einer so hohwichtigen Sache wohl erwartet werden möchte; keinen schrift- lichen Bericht, welhen Jhre vereinigten Ausshüsse vorher durch- gesehen, im Einzelnen geprüft und genehmigt hätten; ih fann Jhnen nur das geben, was, von meiner innersten Ueberzeugung abgesehen, erwachsen is aus Notaten, welche die heutigen Früh- stunden zusammenzustellen mir erlaubten, Jh kann Sie nament=- lich niht durch den Irrgarten -der verschiedenen Unterhand- lungen , führen, indem , weder die dazu gehörigen Aktenstüde vorhanden waren, noh die Zeit irgend ausreihte, um das Vorhan-

Paris.

Berlin, Sonnabend den 9, September

dene in genügender Art zu bewältigen. Wie i es nun damit ge= gangen? wenn ih darüber zunächst berihten soll, Als Jhre Aus-= \hüsse gleih nach der Sißung zusammentraten, lag diesen nihts An- deres vor, als was der Reichsminister des Auswärtigen bereits in der gestrigen Sißung der hohen Versammlung mitgetheilt hat, Uns ward jedoch zugesagt, daß um 5 Uhr Nachmittags alles Nothwen- dige beschafft sein sollte, Jedoch, als wir in benannter Stunde aber= mals zusammentraten, war noch nihts aus der Druerei vorhanden, und erst später kamen einige Aktenstücke und in einer ungenügenden Anzahl, theils Abdrücke, theils Abschriften an. Anderes wird \{merz= lich von uns vermißt; namentlich erstes Schreiben des Herrn Staats- ministers von Camphausen, welches der Reichsminister als später zurückgenommen und durch ein anderes erseßt erklärte. Als Ent- schädigung für die Unzulänglichkeit der urkundlichen Mittheilungen trat inzwischen ein mündlicher Bericht des als Ausshuß-Mitglied an- wesenden Reichsministers Heckscher ein, welher uns zunächst in das Gedächtniß zurückrief, daß zuerst Anfangs Juli zu Malmö von der Krone Preußen eín Waffenstillstand, doch nicht definitiv , geschlossen sei; Preußen sei zu diesem Abschlusse von der Bundesversammlung beauftragt gewesen; doch sei das ein beschränkter Auftrag gewesen, indem die Genehmigung der Bundesversammlung vorbehalten wor- den. Nachgehends habe e‘ne zweite Verhandlung zu der Bellevuer Stipulation vom 19, Juli geführt, Auch in dieser sei die Ra-

| tisication, diesmal die des Erzherzogs Reichéverwesers , ausdrücklih

vorbehalten gewesen. Diese Stipulation habe einen Stillstand von drei Monaten festgestellt, Aufhören der dänischen Blokade, Freige- bung der Kriegs- und politischen Gefangenen, Herausgebung der ge- nommenen Schiffe und Entschädigung von Seiten Preußens für das in Jütland Erhobene, Was aber die Herzogthümer angeht, fo sei zwar eine gemeinsame Regierung für die Dauer des Waffeustillstan- des dadur eingeseßt worden, aber eine solhe gemeinsame Regierung, welche die Herzogthümer nah den bestehenden Geseßen und Verord- nungen verwalten folle, die, sage ih, die Herzogthümer nah den be- stehenden Gesepen ‘und Verordnungen verwalten solle. Diese Sti- pulation brachte der preußische General-Major von Below nah Wien zum Reichsverweser, der sih zu dieser Zeit dort, begleitet vom Reichs- Justiz - Minister Heckscher, befand, uud begehrte volle Autorisation zum Abschlusse. Bekannt genug is es, daß von Deutschland damals biltere Klagen geführt wurden über jene Stipulationen, als ganz un- würdig der Stellung Deutschlands dem Feinde, cinem Feinde, wie Dänemark, gegenüber. Wie dagegen unsere Feinde, die Dänen, da- mals jubelten , das is leiht ersihtlich aus den damals erscheinenden öffentlihen Blättern Dänemarks, namentlich dem Fädrelan- det, wo es heißt: 1) Der Waffenstillstand sei auch materiell für Dänemark höchst vortheilhaft, da Deutschland die drei Her- zogthümer aufgeben müsse, welhe von einer undbesiegten Ar- mee beseßt sind, die stark genug sei, einer um das Dop- pelte zahlreiheren Armee, als die dänische, die Spibe zu bieten; 2)

die Einverleibung Schleswigs in den deutshen Bund, die von der

Bundes-Versammlung feierlich erklärt und von der National- Ver-

sammlung bestätigt worden wäre, nicht erfolge; 3) die provisorische

Regierung, welche als legitim anerkannt sei; 4) die s{chleswig-holstei-

nische Partei; 5) die augustenburger Prätendenten, denen nit ein-

mal ein Asyl zugesichert seiz 6) der Ersaß der Kriegókosten. Das

starke Deutschland habe daher weit mehr Ursache, mit dem Waffen-=

stillstande unzufrieden zu sein, als das geringgeshäßte dänische Volk.

Der Justiz-Minister Heckscher verweigerte jene Autorisation auch aus

dem Grunde, weil zu der Zeit das Auswärtige nicht in seinen Hän-

den lag, sondern in denen des Herrn von Schmerling. Die hohe

Versammlung erinnert sh auch, mit welhem Beifall die edle Zu-

sicherung aufgenommen wurde, welche Herr von Schmerling mit so menslich ansprehender Beredtsamkeit von dieser Tribüne verkündigte: das Ministerium werde Sorge tragen, daß ein allen Anforderungen ent- sprechender Waffenstillstand abgeschlossen werde und die zur kräftigeren Fortführung des Krieges erforderlihen Truppen dem General Wran-=- gel so schnell wie mögli zugeführt werden sollten. Dem entsprechend, lautete die zugleih ösfentlih mitgetheilte Zusicherung des preußischen Generals Wrangel: „Es hätten allerdings vorläusig Mittheilungen stattgefunden ; allein er werde feinen Waffenstillstand abschließen, wel- cher der Ehre Deutschlands nicht entsprehe, und von dem er nicht mit Sicherheit annehmen könne, daß er die Genehmigung des Erz= herzogs Reichsverwesers erhalten würde.“ Wir kommen nun zu den neuesten Vorgängen, wie sie der Herr Reichsminister dem verei- nigten Ausschuß darlegte. Am 5. August verlangte der preußische Minister Camphausen unbeschränkte Vollmacht für Preußen, den Waf- fenstillstand abzuschließen, Auf dieses Begehren warb von Sei= ten des Reichs - Ministeriums niht eingegangen, vielmehr ward unterm 7, August das preußische Kabinet zum Abschluß zwar ermächtigt, aber mit dem Vorbehalt, daß er geshehe im Na- men der provisorischen Centralgewalt und auf der Grundlage der Bel- levuer Stipulation, jedoch mit folgenden Modificationen, wie sie aus dem Erlasse des Erzhcrzogs Reichsverwesers am 7. August erhellen : ,-1) Daß die zur Bildung einer neuen gemeinsameu Regierung für die Herzogthümer Holstein und Shleêwig zu wählenden Personen ncch vor dem Abschlusse des Waffenstillstandes ausdrücklich und na- mentlih unter den kontrahirenden Theilen in solher Art vereinbart werden, daß hierdurch der Bestand und die gedeihlihe Wüksamkeit der neuen Regierung verbürgt erscheinen. 2) Daß uuter den im Artikel VIL erwähuten, in den Herzogthümern „bestehenden Geseßen und Ver- orduungen“’ ausdrücklih alle bis zum Abschlusse des Wasffenstillstandes daselbst erlasseneu mit einbegriffen seien. 4) Daß die nah Artikel VIL. in den Herzogthümern Holstein und Schleswig zurückbleibenden

Truppen sämmtlih unter den Befehlen des deutschen Oberbefehlsha- -

bers bleiben. Unter vorstehenden Bedingungen habe ih gegenwärtige Vollmacht für die Königl. preußische Regierung ausstel “i und E fundlih dessen mit nfeinem Jusiegel bestätigen lassen, Frankfurt, den 7. August 1848. Johann. ‘“ wobei ih freilih die reihsmni- sterielle Gegenzeihnung , welhe das Geseß für die provisorische Centralgewalt ausdiüdlih fordert , vermisse, Von dieser Vollmacht, versicherte uns der Herr Reichsminister des Auswärtigen, ist niemals

Bravo ! )-,

1848.

etwas zurückgenommen, wobei derselbe aber beklagte, daß Preußen sehr wesentlich davon abgewichen sei. Der Herr Înter Gla von Würth, ebenfalls Mitglied des vereinigten Ausschusses, seßte hinzu : ,, Die Centralgewalt hat immer vorausgeseßt, daß es einer Ratifica- tion von Seiten der National - Versammlung bedürfe.“ Als ih, Jhr Berichterstatter, hierauf zu bedenken gab, ob nur auch das preußische Kabinet dieselbe Vorauësebung möge aufgefaßt haben, ward dieses Bedenken von dem Ausshußmitgliede Herrn Wurm unterstüßt, un- gefähr mit den Worten: „Nöthig sei ein solcher Vorbehalt allerdings gewesen, der freilich aber son in dem Geseße über die Central- gewalt liege. Außerdem aber habe freilih , was die Haupt- sache, das preußishe Kabinet die Bedingungen nit eingehalten. ““ Worauf der Herr Reichs-Minister des Auêwärtigen erwiederte: „Das ist der Fall , daher die andere Frage gar nichts wiegt.“ (Zischen auf der Rechten.) Derselbe theilte hierauf ein Schreiben des Herrn Kriegs-Ministers von Peuer, abgefaßt als Antwort auf en Schrei- ben des Generals Wrangel vom 26. August mit, aus welchem Schrei= ben des Reichs - Kriegsministers klar hervorzugehen schien, daß das Reichs - Ministerium noch in den allerleßten Tagen des August ge- glaubt hat, es, sei durhaus nur von einem dreimonatlichen Waffen- stillstand die Rede, (Allgemeine Bewegung.) Nun lag aber Jhrem vereinigten Ausschusse klar vor, daß gerade das Gegentheil eingetre- ten sei durch den Abschluß des 26. August. Keine einzige der Be- fürchtungen, welhe Jhr Berichterstatter am gestrigen Tage in seiner Znterpellation gegen Sie aussprach, i} unbestätigt geblieben. ( Auf der Linken: Sehr gut!) Ein siebenmonatlicher Waffenstillstand ! welcher also Deutschland die Möglichkeit entreißt, sih der Vor= theile der winterlihen Jahreszeit im Kriege gegen Dänemark zu bedienen, welcher ret geradezu unser armes Deutschland in den 1. April hineinschickt! (Auf der Linken und in den Centren lebhastes Bravo und Händeklatschen.) Nicht blos Auflösung der provisorischen Regierung, der von der Bundes - Versammlung, von der Krone Preußen, von der deutschen Centralgewalt anerkannten, wiederbolt anerkannten provisorischen Regierung! kraft welcher Anerkennung auch die schleswig = holsteinischen Abgeordneten in der National - Versamm=- lung sigen ungeseblih! wie ih 2er wenn der Stillstandaver=

trag Genehmigung findet, und ungesetli i i Berichterstätter U wenn vri M Lehe V ans dier, at E langt. (Stimmen auf der Linken: Sehr gut!) Ferner die Stel- lung des Grafen Karl von Moltke an der Spite der neuen interimi- stischeu Regierung! Also die Berufung zur Herrschaft desjenigen Man- nes, der vielleicht von Allen in dem Bereiche jener Laude der in Schleswig- Holstein gehaßteste ist, die Aufstellung eines Mannes, der nit einmal ohne persönliche Lebensgefahr sih in Schleswig - Holstein hineinwa- gen darf außerdem die Trennung der s{leêwigschen Truppen von den holsteinishen, wodurch offenbar, außer der gänzlichen Ver- wirrung der Kriegsorganisation, au schon- praktisch angebabnt wird cine Trennung der beiden Herzogthümer Schleswig und Holstein ! Als nun alle diese Erwägungen in dem weiteren Fortgange bér sehr lebhaften Diskussion unseres Ausschusses zur Sprache kamen, er- flärte der Herr Reichsminister des Auswärtigen : „Jene Ueberschrei=- tung von seiten Preußens sei zwar eingetreten, vieles Traurige sei zwar in den eigenmächtig hinzugefügten Bedingungen enthalten, doch wohl, wie ihm scheine, uihts eigentiih Entehrendes,“ (Auf der Lin=- fen: Oh! Oh !) Er rieth auch dringend ab, sih niht durch Ver= werfung in die unabsehbare Gefahr eines von allen Seiten droben= den europäischen Krieges zu stürzen. (Bewegung.) Zunächst aber rieth derselbe an, diese hohe Versammlung zu berichten : „Man könne die Frage wegen der Sistirung, diese durch die Annahme des Waißschen Antrags isolirte Frage, keinesweges trennen von der Hauptfrage, der Waffens stillstand bilde eine Einheit, durch die Aufhebung einer einzigen Be= dingung desselben stoße man den ganzen Stillstand um, überdies fei die Sache nicht eilig.“ (Zischen auf der Linken und in den Centrén.) Nichtsdestoweniger, meine Herren, ist der Aus\{uß in seiner Majoríi- tät schließlich eines anderen Weges gegangen. (Bravo auf der Lin- fen und in den Centren Zischen auf der Rechten.) Er stellt hier- mit den Antrag: „Die hohe Versammlung möge die Sistirung der zur Ausführung des Waffenstillstandes ergriffenen militgirishen und sonstigen Maßrrgeln beschließen.“ Zugleich erwählte er, zur Begut- atung der Hauptfrage, die noch .zurüsteht, einen Voraus\chuß, be- stehend aus den Abgeordneten Wurm, Cucumus und Jhrem Bericht- erstatter, Warum nun Jhr Ausschuß jene erste folgenshwere Ent-= scheidung getroffen?! Gewiß nicht, weil er jene großen Folgen übersah oder gering anshlug. Aber er ward, wenn ih nicht irre denn die Diskussion durhkreuzte sich mannigfach in ihrer Lebhaftigkeit, er ward dur folgende Erwägungen gelenkt. Zunächst das Scidsal der Lande Schleswig-Holstein, welte die Ausführung cines Wafsfen- slillstaudes, wie dieser, der die heiligsten Zusicherungen verleßt, uicht allein in die gefürchtete Knechtshaft der Dänen, sondern, was noch mehr ist, in eine sichere Anarchie stürzt. (Bewegung.) Eben deshalb nun die unerläßlihe Wichtigkeit, die provisorische Regierung zu stüßen und beizubehalten, die provisorische Regierung, an deren Spiße zwei Mäuner stehen, die, wenn man die besten Männer in ganz Deutsch- land zusammennimmt, keinen von diesen an Willfährigkeit patriotischer Aufopferung hinter si lassen (mehrere Stimmen : Brasv ! ), die aber jeßt 1 fann es nit anders ausdrücken als Missethäter be» handelt werden. (Bewegung.) Es liegt hier ein Brief, geschrieben von einem Mitgliede der provisorischen Regierung, vor mir, datirt aus Rendéburg vom 1, September, und dieses Mitglied fängt gleich mit der Klage au: noch in diesem Augenblicke, wo dem Ver- nehmen nah in Lübeck die Ratificationen ausgewechselt werden sollen, noh an diesem Tage sei ihnen keine offizielle Benachrichtigung über den Jnhalt. des Waffenstillstandes irgend von Berlin Zugekominen. (Große Bewegung.) Wenn aber die Anarchie in Schleswig-Holsleiu droht, wenn sie, trügen die Zeitangönachrichten nit, schon bégonnen hat, wird diese Anarchie niht für ganz Deu C Ei : sein? Wenn Séhleswig - Holstein den beldenmüthigen Entschluß faßt, den ich ihm zutraue, an (von vitlen Seiten werdén dann nicht Frei ren hberbeiströmen aus

allen Theilen Deutschlands, um diesen Helden des Vaterlandes"