1848 / 129 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

die für den öfentlichen Dienst nöthigen Subsidien bewilligt haben. ch S A L S legenheit wo es die Bedürfnisse des Staates ge=

atten werden, zur Durführung von Ersparnissen benußen. Mylords und Gentlemen:!

Jch habe in förmlicher Weise Meine diplomatischen Beziehungen

zu der Regierung Frankreihs erneuert.

Das gute Einvernehmen

zwischen den zwei Ländern hat ohne die mindeste Unterbrehung fort=

bestanden.

Ereignisse von tiefer Bedeutung haben die innere Ruhe vieler Staaten von Europa, sowohl im Norden als im Süden, gestört. DieseEreignisse haben zu Feindseligkeiten zwischen Nachbarländern gcführt.

Jh biete in Uebereinstimmung mit anderen befreundeten Mächten

Meine guten Dienste auf, um diese Differenzen zu einer freundschaft= lichen Erledigung zu bringen, und Jh vertraue, daß unsere Bemü- hungen erfolgreih sein werden.

Mit Freuden deuke Jh, daß cine zunehmende Erkenntniß von dem Werthe des Friedens zu der Hoffaung ermuthigt , daß die Na= tionen von Europa seine Segnungen zu genießen fortfahren werden.

Jnmitten dieser Ershütterungen wurde Mir die Befriedigung, daß ih im Stande war, den Frieden für Meine eigenen Staaten zu bewahren und unsere heimische Ruhe aufreht zu halten. Die Krast unserer Justitutionen 1 geprüft und uicht als mangelhaft befunden worden. Jch habe getrachtet, das Meiner Obhut anvertraute Volk in dem Genusse jener gemäßigten Freiheit zu bewahren, welche es so gerechterweise werthshägt. Mein Volk seinerseits empfindet zu sehr

684

Jh erkenne mit dankbaren Gefühlen die vielen Beweise von *

Ergebenheit und Anhänglichkeit, die Jh von allen Klassen Meine Volkes cmpfangen habe. Es ist Meine ernstliche A A a Hegung von Achtung vor dem Geseße und von Gehorsam gegen die Vorschriften der Religion die Freiheiten dieses Volkes dur die Seg= | nung des allmächtigen Gottes immer fortbestehen werden.

| Der Lord-Kanzler, welcher diese Thronrede der Königin knieend |

|

|

überreicht hatte, erklärte hierauf das Parlament ; j aa T E e hierauf P für prorogirt bis

Heute Nachmittag wird Jhre Majestät die Königin den Bucking- ham-Palast hon wieder verlassen und sich in Woolwich nah Schott- land einshiffen. Gestern machte der Graf von Neuilly mit seiner Familie der Königin bald nach ihrer Ankunft vou Osbornehouse im Buckingham-Palaft einen Besuch.

E B ea nntmaP i n.0

In der 43\ten Sipung der Versammlung zur Vereinbarung der preußishen Staats - Verfassung vom 24. August d. J. hat der Abgeordnete von Berlin, Landgerichts - Assessor Herr Jung, dem Magistrate den Vorwurf der Verzögerung der Berathung seines An= trages wegen Pensionirung der im März verwundeten Freiheits= fämpfer und ihrer Hinterbliebenen gemacht. Zur Berichtigung etwa dadurch entstehender irziger Ansichten bringen wir hiermit zur öffent- lihen Kenntuiß, daß wir erst unterm s. August d. J. von dem Wunsche der Central - Abtheilung für die Berathung des Jung‘chen Antrages, Kenntniß aus unseren Akten zu nehmen, durch das König-

Kirstein mit einem Mitgliede unseres Kollegium, welhe, wie wir erf jegt gelegentlich erfahren , rein prioatim und ohne unsere Kenntr erfolgt war. Wir haben demnächst unterm 8. August die erfo: lihen Verfügungen zur Offenlegung des gesammten, aus unjz-- Aften hervorgehenden Materials an die Verwaltungs-Deputation lassen, mithin selostredend keinerlei Veranlassung ge Beschwerde : Verzögerung einer uns bisher ganz fremden Berathung gege Hätten wir] irgendwie Kenntniß davon gehabt, daß die Abtheil: der National - Versammlung Mittheilungen aus unseren Akten zu e. halten wünschte, so würden wir nicht einen Augenblick angestand. haben, diesem Wunsche ohne Weiteres und ohne ministerielle Anwei= sung bereitwilligst zu entsprechen.

Es is bedauerlich , daß dergleichen völlig grundlose Vorwür ohne alle vorgängige Prüfung und Kenntnißnahme der Thatsach: öffentlih ausgesprochen werden,

Berlin, den 6. September 1848.

Der Magistrat.

Königliche Schauspiele. Sonntag, 10. Sept. m Opernhause. 98e Abonnem«. Vorstellung: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet ín 3 Bilde

von P. Taglioni. Musik von Pugny. Vorher: Das Portra: der Geliebten, Lustspiel in 3 Abth., von Feltmann. Anfang ha..

7 Ubr, gönigsfstädtisches Theater.

die Vortheile von Ordnung und Sicherheit, um den Anstiftern von | liche Ministerium des Junern amtliche Mittheilung erhalten, bis da- Sonntag, 10. Sept. Der Verschwender. Original - Zauber- Plünderung und Verwirrung irgend eine Aussicht auf Erfolg ihrer | hin aber in gar feiner amtlichen Berührung mit der Abtheilung ge- | märchen in 3 Akten, von F. Raimund. verruhten Pläne zu lassen. standen haben, indem die Verhandlung des Abgeordneten Herrn (Dlle. Mehr: Rosa.) S s L ck Ee Ee pen am ‘éer L Is: A 2 425 R I Aen a pu M g ———————— G ä q. E F f erliner #{örse vom 9. September. Wechsel - Course. Eisenbahn=- Actien i | Brief. | Geld. i [2127 T R Zin E | Amsterdam - « »«- C Sai 260 F. | Kurs L l S Stamm - Aclien. Kapital. ‘¿af Prioritäts - Actien. |IKapital.| . | ao | | | E t 2/27 E z A Gei are 0 R Va S e ent ‘.+. 250Fl | 2. |— [14227 A: E S S h Tages - Cours. S Tages - Cours: Hamburg .--+--..--- ooooooo. 300 Mk. | Kurz | 1514 | 1503 L U ALES S Ae De E s En Sümmiliche Prioritäts-Actien werden durch f So: 0ST S e220. 00 Mi, A Me. 150% 150% Die mit 34 pCt. bez. Aas A O gar. Ach|Z jährliche Verloosung a 100 pCt. amortis. C «S0 an R A 0 FGRERESS0CA L Las, ¡j 3 M41. 6 235 6 23% 6 Paris «ean eere aren e reren eee rerrere 300 Fr. | 2 Mt, | t0%| -— Berl. Anhalt Lit. A B. ! 3,500,000 | 4 | 73| 86 B. Berl Anbalt T4800 4 | S8 D. Wien w 20 Xr.................. 100m (20 | 935 | do. Hamburg .….... | 8,000,000 | 4 | 24 62 bz. do, Hambürg 5,000,000 | 44 | 89/5 be. A e eta atb id eet d 0 de Cretes 150 FI. 2 Mi. | 1015 | 1013 do. Stettin-Starg.. | 4824,000|/ 4 | 6 | 86 bz. n. 6. do. Potsd.-Magd. .. |2,367,200| 4 78 B. B ani Eda d oi o ia bbn ee 100 Tbir. | 2m | 9952 997 do. Potsd.-Magd... | 4,006,000 | 4 | 4 59 a BIL bz. u. G. do. do. .. 18,132,800] 5 | 87 8, Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. . 100 Thlr. 2 Magd.-Halberstadt .… | 1,700,000 | 4 | 7 | 10158. Magdeb.-Leipziger .… |1,788,000]| 4 4 i 2M [994 do, Leipziger .…... 2/300,000 | 4 | Is Halle- Thüringer .….. !4,000,000) 44 | 82 B. Frankfurt a. M. südd. W.........-- 100 F1. 2 Mi 56 21 Halle-Thüringer .…... | 9,000,000 4 | —| 495 a 505 be. Cölu Minden... 3,674,500 1 90 B. Petersburg ch-ch..-ch..--- E 100 SRbI | 3 Wochen | | 104% E 06e)! | 12967500 31 —| T4 ba, L Rhein. v. Staat gar.. 1,492,500 zt Inländische Fonds, Pfandbries-, K M ; 0. Aachen........ | 4,500,000 4 | 4 | 513 a 525 bz. u. G. do. 4, Prioritat.... [445/200] 4 * E 9 E S Bonn-Cöln .......... I O 4 do. Stamm-Prior... |1,250,000| 4 : BEs Düsseld. Elberfeld E 1,400,000 4 | 45 Düsseldorf-Elberfeld. |1,000,000| 4 v ¡Zf.| Brief. | Geld. | Gew. Zt.| Briet. | Geld. |Gcum, | Steele - Vohwinkel... | 1,300,000 4 N Niederschl. Märkisch. !4,175,000| 4 | 81 br. u. G. 84, Sebuld-Seh. [3% 72 | 714 | Kar n Mm br S O Niederschl. Märkisch. | 9,950,000 35 | —| 664 a 67 br u. G. do. do. |3,500,000| 5 | 93 8. R fia Seh] i iei, as la e A000: Zweigbahn | 1,500,000 4 | BE do. 111. Serie. /2,300,000| 5 885 G. K.u.Nm. Schuldv. |32| | do L N eur, dog | Obersch]. Lit. À. .…. | 2,253,100 34 | 6 | 864 a 874 bz. u G. do. Zweigbahn | 252,000| 45 T Berl. Stadt-Obl. [35 | Pr. Bk-Anitb.-Sch'—| 834 | 823 do. Lit. B... | 2,400,000 34 | 6 | 861 a STÉ be. u G. d (do: 248,000] 5 Westpr. Pfandbr. (35) | 79% 2 Cosel-Oderberg 1,200,000 | 4 | l Oberschlesische ....- 1,276,600] 4 S a Zl v6 A | Breslau - Freiburg .…. | 1,700,000 4 | 6 aba Cosel - Oderberg...-- 250,000 | 5 _— 8 A l 792 E Nar Krakau: Obere. | 1500000 4 | Steele- Vohwinkel... | 325,000| 5 _ 0 35 77% Friedrichsd'or. 13%! 13% B Märk Î , Ds i Ostpr. Pfandbr. 3{| ei And. Goldm.à Öth.|—| 14% | 1243 S A P E L 4,000,000 4 a A Bréslau - Froivurg. E Im lP’omm. do. 35] 89% | Disconto. —| 3; | 45 | Brie L A 5,000,000 | 4 | --| 644 a 655 bz. u. G. Ss Ers S 5 L SRSS A rIeg -NeIsse........ 1,100,000 | 4 |- Ausl. Stamm- Act. L 2-23 Ausländische Fonds. | Quittungs - Bogen | z N : A & Ss | t Dresden-Görlitz .… .. /6,000,000| 4 | Russ lawb. Cert | 5 | | uit Poln neue Pfdbr.| 4 | 91 Md Anhalt. Lit. B. | 2,500,000 | 4 | 60| 83 B. 824 6. Leipzig-Dresden 4,500,000 4 | —— do.beiHope3. 4.8.6 | | do. Part 509 F1./4| 66 | agdeb.-Wittenb... | 4,500,000 | 4 ' 60 Chemie Ia 4,000,000| 4 | A do. do 1. Anl 4| | do. do. 300 FL|—| | 913 Aachen-Mastricht .…. | 2,750,000 | 4 | 30 - Sächsisch-Bayerische |6,000,000| 4 | 5 do. Stiegl. 2. 4.A. 4 805 / Hamb, Feuer-Cas. 35 —_ s Thür. Verbind.-Bahn 5,600,000 | 4 | 20 E Mio! «Al. Sp. 2,050,000| 4 —_— do. do. 5. 4.4) | do, Staats-Fr.AnL|—| | =— Ausl. Quittungsbog- | Amsterd.-Rotterd. FI. |6,500,000| 4 | _— do e Kand Let l / 99 Holl. 23 % Int. |25| Ludw.-Bexbach 24F1..! 8,525,690 | 4 | 90 A Mecklenburger Thlr. /4,300,000| 4 | _— do.Polu.SchatzO./ 4 643 | 64 Kurb.FPr.0. 49 th.|—| -— a. Pestlièr.... O 18,009,0 | 4 | 0 i do. do. Cert. L.A./5 74 Sardin, do. 36 Fr. |—| Friedr. Wilh.-Nordhþ. 8,000,000 | 4 | 90| 89% § 40 5 a Z bz. de.do.L.B.200FI./—| | 125 N. Bad. do. 35 Fl. |—| | | f 5 5 y / o Gi j Q s f é 0 ; Pol a. Pfdbr.a.C.| 4 0% j Schluss - Course von Cöln - Minden 74 G. von Preussischen Bank - Antheilen 82 a 83 bz. n. G6.

An der heutigen Börse herrschte eine bessere Stimmung, und die Course sind meistens etwas gestiegen, obwohl das Vertrauen, wegen der Unsicherheit über die Zusammenstellung des neuen

Ministeriums, sich noch nicht wesentlich besser gestaltet hat.

Answärtige Börseu.

Breslau, 8. Sept. Holl. und Kaiserl. Dukaten 96; Bi. Friedrichêd’or 113% Br. Louisd’or 1125 Old. Poln. Papiergeld 954 bez. u. Gld. Vesterreichishe Banknoten 93 bez. u. Br. Staäats- Sguldscheine 3# proz. 745 bez. Seehandlungs - Prämien = Scheine a 50 Rthlr, 885 Br. Schles. Pfandbr. 34 proz. 90%, Br. do. Lit. B, 4yroz. 92% Br. do. 3# proz. 815 Br.

Polu. Pfandbriefe neue 4pr2z. 91 Br. do. Partial-Loose a 300 Fl. 925 Gld. do. a 500 Fl. 68 Br. do. Bank-Certifik. a 200 Fl. 123 Gld. Russ. poln. Schaßg-Obligationen 4proz. 665 Br.

Actien. Ob-rschles. Litt. A, 35 proz. 89 bez. do. Litt, B, 3xproz. 89 bez. Breslau - Schweidniß - Freiburg 4 proz. 86% Br. Niedersibl. - Märk. 34proz. 69# Br. do. Prior. 5proz. 94 Gld. do, Ser. I, 5proz. 90 Br, Neisse - Brieg 4proz. 40 Br. Krakau- Oberschl. 4 proz. 43 Br., 42% Gld. Friedrih - Wilhelms - Nordbahn 4proz. 41%, 45 4 bez. und Gld,

Wien, 7. Sept. Met. s5proz. 785 —78%, X, 5: Aproz. 64— 645. 3proz. 48—49. 24proz. 41—-414. Anl. 1 128—129, 39 86—87, Nordbahn ‘1044—105. Gloggu. 93—94. Mail. 73—— 74. Livorno 685—+4. Pesth 64—65. Budw. 69. B. A. 1075—1080. K. K. Gold 115 Br., 114 G. Holl. Gold 1155 Br., 115 G.

Wechsel. Amsterdam 152 Br., 1514 G. Frankf. 1094 Br., 109 G. London 11 Br., 10.55 G. Augsburg 1084 Br., 108 G. Hamb. 1615 Br., 161 G. Paris 1294 Br., 129 G.

Leipzig, 8. Sept. L, Dr. Part. Oblig. 97 Br. Lei B. A. 148 Br, L. Dr. E. A. 93 Br. Sädf. Bayer. 74 L E Schles. 745 Br. Chemn.-Riesa 243 Br. Löbau- Zittau 235 Br. a R t Sal quel, Anh. A. 874 Br., 864 Gld. do.

s r, 80 . vng - Riel Gc c ; C Preuß. B. A, 85 Br. lel 99 Br. Dejsz B. A. 91 Br.

Fraukfurt a. M., 7. Sept. y Bis 50 Fl. L. 624. 624, do. 25 Fl. 20x Sn Babe s Á R: do. 35 Fl. 244. 2414. Kurhess. 244. 24x. Sardn. 243, 241, 3proz. Span. 175. 17%. Poln. 300 Fl. L. 92x. 92 ‘do 500 Fl. 664. 66. Köln - Minden 764 Br, Bexbach 65%. 651. Friedr. Wilh. Nordbahn 414. 41. ,

.… Hamburg, 7. Sept. 3#proz. p. C. 764 Br., 76: 95x Br., 954 Gld. Dän. 674 Br., 67 Gld. Ard. 71 A A 4174 Br. Hamkurg - Berlin 655 G. Bergedorf 67 Br, Altona- e L g Br., 88 Gld. Kop. Roeskild. 50 Br, Medcklenburg 5 Br.

Jn einigen Fonds und Actien war etwas Umsaß.

Paris, 6. Sept. Neue Eskomptirungen von 70,000 Fr. 5proz. Rente hatten keinen Erfolg, die Rente giug_ nach einer kleinen Stei- gerung auf ihren gestrigen Stand zurück. Es wurde selbst sehr viel angeboten. Indeß interpretirte man die englische Thronrede in gün- stigem Sinne, nämlich dahin, daß England im Fall einer französischen

Intervention in Jtalien neutral bleiben werde. Am Schluß eine kleine Steigerung. Eisenbahn-Actien stark angeboten,

3 proz. Rente blieb wie gestern 44. 25. 72. 90, \hloß 73. Unleide vou 1848 72 725. à 41640, Nordbahn 376. 25 a 37/7. 60.

London, 5. Sept. 3 proz. -Cons. p. C. 86. 37 0003, 80%. Urd. 12, Port. 4vroz, 204 C Ne 98.

Engl. Fonds waren heute ct. vas weniger fest und gingen 4 % zurück. Jun fremden Fondë war wenig Geschäft und keine wesentliche Veränderung. Eisenbahn =- Actien flau.

Amsterdam, 6. Sept. Die Stimmung für holl. Fonds war hente weniger flau als gestern. Russ., Oesterr , Span. und Portug. waren niedriger angeboten. Der Handel war im Allgemcis nen ziemlich belebt. G. a P. 24. WD. 3. Russ. alte 975. 49704. 16. Des, Met. 5yroz. 092, %, Bras: 79:

Holl. Jnt. 443, §, #. 3proz. neue 524. 4pioz. ostind. 685, x. 35pro:. Synd. 68%, 68. Span. Ardoins 85. Gr. Piecen 8. Coupons 3proz. 254, 3. . Portug. neue 204. 4proz. 22, %, 22.

UAntwecpen, 5. Sept. Wenig Geschäft und Veränderung. proz. 77, 44proz. 70%, 23proz. 38%, 4. Span. Ard. 8,4.

5 proz. do. gestern Bank-Actien 1645

a. Z. 86%

————

Markt - Berichte.

Berliner Getraideberiht vom 9, September. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen nah Qualität 58—62 Rthlr. » \{chwimmend 88 pfd, 58 Rthlr. begeben. Rogg-?u loco 30—32 Rthlr. nominell. » 8 pfd. 305 Rthlr. gefordert. » chwimmeud 84 pfo. 30 Rihlr. offerirt. » 2pfd. p. Sept. /Oft. 285 Rthlr. » Okt. /Novo. 29 Rthlr. » p. Frühjahr 32 Rthlr. Gerste, große, loco 28 Rth(r. » fleine 25 Rthlr. Hafer loco nah Qualität 16—17 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 40 Rthlr. ä » Futterwaare 37 Rthlr. apps Winter-Rübsen j 068 Rihlr, Sommer-Rübsen 62—60 Rthlr. ohne Vorrath nominell. Leinsaat 46—15 Rthlr. Rüböl loco 11/4 Rthblr. Br., 11 G. » Sept. /Oft, 11 Rthlr. Br. u. bez. » Oft. (Nov. 115—11/2 Rthlr. bez.,, 11 G. » Nov. /Dez. 14%—114 Rtblr. » Dez. f R 11¿—114% Rthlr. » Jan. /Febr. 444—11% Rthlr.

Rüböl Febr. /Viärz 115,—115 Rthlr. Leinöl loco 9% Rthlr., Lieferung 95. Mohnöl 20 Rthlr. Hanföl 16 Rthlr. M 14—144 Rthlr. Südsee-Thran 10 Rthlr. Spiritus loco 19 Rthlr. bez. u. Br. » Sept. /Okt. 18 Nthlr. verkauft. » Oft, /Novo. 17% Rihlr. bez, u. Br.

Breólau, 8. Sept, Weizen, weißer 61, 65 bis 69 Sgr., gelber 59, 62 bis 66 Sgr.

Roggen 30, 34 bis 37 Sgr.

Gerste 27, 29 bis 31 Sgr.

Hafer 17, 18 bis 19 Sgr.

Rapps 75 bis 77 Sgr.

Spiritus 100 E. a 9 Rthlr. begeben.

Rüböl 300 Ctr. pro Okt., Nov., Dez. a 105 Rthlr. begeben.

Zink ab Gleiwiß 3x Rihlr, Gld.

Die Stimmung am Markte war heute schr flau, daher Preise neuerdings niedriger notirt werten mußten.

Köln, 6. Sept. (25 Scheffel.) Weizen direkt 64 Rthlr. Waare, alter 6% Rthlr. W., pr. Nov. 65 thr. W., pr. März 64 Rthlr. W. Roggen 4 Rthlr. W., pr. Nov. 4“- Rthlr. W., pr. März 45 Rthlr. W., 44 Rthlr. Geld. Gerste, hiesige 35 Rthlr. W., oberländishe 4 Rthlr. W. Hafer 2 Rthlr. W., pr. Nov. 2% Rthlr. W., pr. März 2% Rthlr. W.. Rübfkuchen 2000 Pf. 27 Rthlr. W.

Rüböl compt. 29% Rthlr. W., pr. Okt. 29 Rthlr. W., 294 G., pr. Mai 30 Rihlr. W., geläutert 31 Rthlr. W. Leinöl pr. 260 Pfd, 26 Rthlr. Waare,

Neuß, 5. Sept. Weizen 2 Rthlr. 13 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 5 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 5 Sgr. Buchweizen 1 Rthlr. 8 Sgr., Hafer 24 Sgr., Erbsen 2 Rtblr. Rappsaamen 3 Rthlr. 15 Sgr. Kartoffeln 15 Sgr. Kleiner Sag- men 3 Rthlr. 6 Sgr. i

Rüböl pr. Ohm 2 282 Psd. o. F. 31 Rihlr. 15 Sgr., dito r. Okt. 31 Rihlr. 15 Sgr. _- f Rübkuchen pr. 1000 St. 32 Rthlr.

reßfuhen pr. 2000 Pfd. 29 Rthlr._ Grirana mit geringer Kauflust. Rüböl f.

Mit der heutigen Nummer des Staats-Anzei-

gers wird Bogen 162 der Verhandlungen zur Ber- einbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.

Druck und Verlag der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei. Beilage

129.

HSeilage zu

685

m Preußischen Staats-Anzeiger.

Sountag den 10. September.

Uai tO D ee T E E gt E E M I R E nos Inhalt 33 } E

Mgterrei „„Dentscchland. S

Spe erreich. Z Reichstag : Protest gegen das Verhalten der Minister

A Cartelfrage z Interpellation in Betreff der Veröffentlihung von Reichs-

tags-Beschlüssen ; italienische Gefangene in Szegedin; die Einführung der National-Garde in Galizien; Toleranzfrage; Erledigung aller Amende- ments zu Kudlich's Anträgen, : H

P? s nul anod.

«Frankreich. Paris, Protest der italienischen Flüchtlinge. Die La Plata-Händel, Organisation der beweglichen Nationalgarde. Bro- cure Cormenin's über die Verfassung. Beschlagnahme von Blättern

and Flugschriften.

«weiz. Vorort, Bericht der nah Neapel abgesandten cidgenössischen Atommissarien, Rechtfertigung. Porto-Erhöhung. Neuenburg. mermischtes, 7

panten. Madrid. Die angeblice Modification des Ministeriums,

il r

ée Die Montemolinisten. Die Staatsgefangenen, L Wissenschaft und Kunft. Konigliches Opernhaus. (Thea.) Königsstädtisches Theater. (Eröffnung

der neuen italienishen Opern-Saison.) Eisenbahu - Verkehr.

unichtamtlicher Theil. Denutschaud.

ZSDesterreich. Reichsiags-Sihßung vom 5. Sept. (Allg. Oest. Ztg.) Violand bringt den angekündigten Protest gegen den Ausspruh des Ministers Bach ein. Er lautet, daß er uicht nur oor den Bäuken dieses Hauses, sondern vor dem gesammten öster=

‘chischen Volke protestire: 1) gegen das Benehmen der jeßigen ister, welde bei Bach's Erklärung geschwiegen, sih also einver= standen erklärt und mithin das Recht dieses Hauses geleugnet ; 2) ge- gen das Benehmen des Präsidenten, der wohl in scinem formellen Rechte gewesen, doch auch Pflichien als geistiger Leiter des Hauses habe und, wenn er es daher nicht vorgezogen, die Minister selbst zurückzuweisen, doch ansnahmsweise bei so wichtiger Sache das Wort ive gestatten sollen, Diesem Proteste haben sich gegen 40 Abge- ordnete angeschlossen.

Sieralovsfi interpellirt den Minister des Jnnern und sagt, daß troy der Versicherung desselben, noch immer russische Flüchtlinge an Ruf- land überliefert würden, und daß mithin ein altes Kartel noch immer ge- handhabt werde. Er frage daher, ob das Ministerium noch fortan eine

artige Maßregel, welche alle Psliht und Ehre eines constitutionellen caates verlege und nur eines zumenschlichen asiatischen Hordenhäuptlings würdig sei, fortbestehen lassen wolle? Doblhoff antwortet, daß er Anord- nungen bereits habe ergehen lassen und es mit begreife, wie derartige Fälle noh vorkommen könnten. Er bitte daher nur um die Mittheilung dex einzelnen Fälle. 2

Borrosh: Er wende sich an das Gesammt-Ministerium mit drei Anfragen, er wolle aber eine bestimmte Antwort und keine nachträgliche, er- gänzende. Er erklärte sih, daß er eben so ein Bekämpfer aristokratischer Oligarchie, als auch demagogischer Gelüste sei. Er habe sih als Volks- vertreter eben so die Rükzugsbrüce zur behaglichen Vergangenheit, als die Zukunftsbrücke zu einer Staais - Anstellung abgeschnitten, demgemäß möge man glauben, daß er einem volksthümlichen Ministerium seine volle Ach- tung zollen werde, so lange es der Sache des Volkes treu bleibe, Ein solches Ministerium braucht nicht einmal gestüßt zu werden, im Gegensaße aber werde er es als seine heiligste Volksvertreterpflicht halten, gegen das Ministerium zu wirken, unbekümmert darum, ob der Grundstein zum neuen volksthümlichen Gebäude der Grabstein eines alten Ministeriums sein werde. Mit tiefem Bedauern habe er geschen, -wie das Ministerium eine Volks- frage zur Kabinetsfrage gemacht, sich mit diesem aber noch nicht genügend, der souverainen Kammer die Art und Weise vorgezeichnet habe, in welcher sie die Frage erledigen solle. Hierauf sei ein Ministertadel gegen einen Abgeordneten gefolgt, was er ein- sür allemal entschieden zurückckweise. Nun handle es sich um die Kundmachung eines vorläufigen Bestandtheiles der Constitution, und das Ministerium habe sich zwischen zwei Gewalten, welche in bester Cinigfeit lebten, störend gestellt, Welche Folgen dieses Hinderniß haben könne, das könne er jegt noch gar nicht absehen. Nach einem Kai- ferlichen Manifest vom 6, Juni habe das Volk die volle Freiheit erlangt, und es habe auch jedes Ansinnen einer octroyirten Verfassung abgelehnt, Es sei mithin dem Volke cine aus ihm selbst hervorgegangene Verfassung zugesichert. Damals habe man das Volk für müadig ertlärtl, und jegt wolle man den Reichstag für unmündig erklären ?- Woher das Mißtrauen, zweifle man an seinem gesunden Sinne, an der wirklichen Liebe zum erblichen Throne , die keine bloße Phrase sci, sondern die Gesammtmonarchie zujam- menhalte? Wolle das Ministerium den Reichstag als Null hinstellen f Ein Veto kónne gar nicht statifinden, der konstitnirende Reichstag könne weder durch die Krone, noch durch eine Majorität außerhalb des Hauses aufgelöst, er könne nur durch Gewalten erdrüct werden ; dann werde aber Anarchie folgen, und nach dieser Anarchie Reaction, Hunderttausende würden 1nglücklich werden, Ströme Blutes fließen, abermals werde Reaction auf-

wuchen und zulegt die echte Volksfreiheit dennoch triuumphiren. Dieser erste Jieichstag sei der erste zeugungskräftige Adam aller nachfolgenden, lasse man iesen im geringsten shwächen, o vernichte man jene und stelle sie in die Neihe jener historischen Landtage, die jeßt vernichtet worden. „Wir ver- \chmähen es, uns von einem gewissen Liberalismus aus einem beliebigen Tuche das Kleid der Freiheit zuschneiden zu lassen, weil dann eine kurze Jacke daraus würde und endlih ein Stückchen Feßen. Das Flügelroß der Volks- freiheit wird sich sein Futter hon selbst suchen z aber man darf durchaus nit in einer doktrinären Krivpe ihm das beliebige Heu oder Hafer vor- ezen. Will das Ministerium die einigen Gewalten, Freiheit und Thron, trennen? Das Ministerium hat wohl einen außerordentlichen Vortheil, es is noch ein unverantwortliches, da die Constitution erst \cstgesezt werden muß, ein bezügliches! "Gêsey noch nicht besteht und ein Gesey auch nicht

rüwirkend sein kann,» Es besteht aber ein moralishes Walten, und dieses kann Nache nehmen oder mit Ruhm bedecken. Jch stelle daher an das Gesammt-Ministerium 3 Fragen : 1) Ob das Ministerium unter der Sanc=- tion oder der noch verfänglicheren Vereinbarung etwas Anderes verstehe, als die bloße Hinausschiebung und Verzögerung der Beschlüsse der Kammer? 2) Ob das Ministerium gesonnen sei, bezüglich jener Gesetze, welche die Reichskammer zur Wahrung des inneren Friedens zu veröffent- lichen beschlossen, eine Verweigerung der ministeriellen Sanction auszuspre- chen? 3) Ob das Ministerium gesonnen sei, im Falle der Bejahung einer dieser Fragen nicht blos die moralische, sondern auch die rechtliche Verant- wortlichkeit der etwaigen traurigen Folgen dieser Berathung auf sich zu neh- men. Minister Bach antwortet, daß, nachdem der Herr Juterpellant sich an das Gesammt-Ministerium gewendet, die Frage in Gesammtberathung gezogen werden müssez er bitte nur um schriftliche Uebergabe derselben. Löhner interpellirt den Justiz - Minister, Jn Szegedin befinden sich seit 1834 italienische Gefangene, etwa 500 an der Zahl, deren Vergehen noch sämmtlichen Behörden unbekannt sei. Das ungarische Ministerium B dies dem jeßigen Ministerium hierher gemeldet, da es zugleich die erpflegungskosten nicht tragen wolle. Hierauf habe das Ministerium die Gefangenen belassen und an den sogenannten Hof-Commissair Montecucoli in Jtalien ein Schreiben gesendet, wonach ihm die Gefangenen überliefert wer- den und er dann über sie zu verfügen haben werde, Er bitte daher um Vorlage sämmtlicher Papiere nund Nechenschaft darüber, wie das Ministerium das Schicksal der Gefangenen in die Hände des Hof - Commissairs Monte- cucoli legen könne und man sie nicht einmal in Jtalien freilassen wolle, da gar kein Grund für ihre Verhaftung als ein angeblicher Hang zur Ungesetlich- feit vorhanden sei, Bach antwortete: Das Ministerium habe Nachforschungen angestellt, was für eine Bewandtniß-es mit den Gefangenen habez troh aller Bemühungen sei es nicht gelungen, in den Archiven und Registraturen etwas

über sie zu finden, und das Ministerium habe sich nur an den Ministerial- Commissair Montecucoli gewendet, day er an Ort und Stelle Erhebungen vflege, Gegen die Freilassung in Ungarn habe das dortige Ministerium feier- lichst protestirt, Das hiesige Ministerium habe daher nur noch den Trans- port um einen Monat zu verzögern gesucht, um in diesem Monate Erhe- bungen zu pflegen. Was die Frage betreffe, ob Montecucoli Hof-Commis- sair sei, so habe ihm das Ministerium den Titel eingestellt, und er sei jeßt Ministerial-Commissair. Wenn der frühere Titel noch in cinem amtlichen Schreiben vorkomme , so sci es ein Kanzleisehler. Uebrigens werde er die Papiere vorlegen, E

Smolka interpellirt den Minifter des Innern, ob er auf die ver- sprochene Besei igung der Hindernijfe, welche in Galizien der Errichtung der National-Garde in den Weg gelegt würden, gedacht habe. Ein Bürger- meister habe die Errichtung mit den Worten verweigert: „Radeßki hat in Mailand gesiegt, und die Narren denken noch auf die National-Garde !“ D oblho ff verspricht Untersuchung und Abhülfe.

Reimers ho fer fragt in Angelegenheit der Toleranz für evangelische Gemeinden und erzählt den Fall, daß bereits seit 8 Jahren Jemand er- folglos einschreite, um für sich den Uebertritt aus der fatholischen in die

“B

evangelische Kirche zu erwirken. L oblhoff verweist die Toleranzfrage auf

dic Constitution, der er nicht vorgreifen könne.

Die ferneren Amendements zu dem Kudlichschen Antrage fommen nun an die Tagesordnung. Sie werden theils als erledigt erklôrt, unter diesen auch sämmtliche Punkte der Amendements Borrosch's und Peitler's, theils zurückgezogen, unter lezteren das Amendement Brauner's. Die Verbesse- rungs-Amendements zu dem Antrage Kudlich?s sind nun zu Ende.

Plus land.

Frankreich. Paris, 5. Sept. Die nah Paris geflüchte- ten Jtaliener erlassen durch F. G. Urbino, als ihr Organ, folgende Protestation gegen die vom sardinishen Ministerium an den Rath der Lombardei unterm 24. August gerichtete Einladung, die Lombar dei mit Piemont zu verschmelzen :

„Jm Namen der italienischen Emigiation und aller Lombarden und nah Einsicht des Jnhalts des Dekrets der provisorischen Regierung vom 42. Mai 1848, das \sich über die Verschmelzung der Lombardei mit Pie- mont ausspricht; nah Einsicht der Einladung, die der Ministerrath von Turin an die Mitglieder der provisorischen Regierung der Lombardei unterm 24, August richtet; in Erwägung , daß die in dem erwähnten Dekrete der lombardisch - provisorischen Regierung vom 12. Mai 1848 rüdcksitlich einer Verschmelzung der Lombardei mit Piemont aufgestellten Gründe gar nicht mehr existirenz daß die Unterschriften unter jenes Dekret auf betrügerische und ungeseylihe Weise erzielt worden sindz in Erwägung endlich, daß Karl Albert in seiner Capitulation vom 6. August, die übrigens von keinem der anwesenden Lombarden genehmigt worden, aus eigener Machtoollkommen- heit auf alle Rechte enisagt hat , die er etwa aus jenem Dekret auf die Lombarbei hätie geltend machen könnenz erklären die Emigration und sämmtliche Lombarden die Vershmelzung der Lombardei mit Piemont für null und nichtig und gar nicht geschehen und protestiren gegen alle Hand-

lungen der ex-provisorischen Regierung, welche auf diese Verschmelzung Be- zug haben. Paris, 2. Sept. 1848,“

Der franzöfishe Gesandte, G. von Beaumont schreibt aus Lon= don, daß die für den europäischen Großzandel, besonders in Leder, o fühlbaren La Plata-Hänoel ihrer günstigen Lösung endlich nahe eien.

Die bewegliche Nationalgarde wird durch ein Dekret organisirt. Dieselbe besteht von heute an aus 25 Bataillonen zu 650 Mann, de=- reu Sold für die alten Gemeinen auf 14 Fr. und für die neuen Gemeinen auf 14 Fr. für den Tag festgesetzt bleibt, wofür sie sih aber selbst beköstigen müssen, Die Anwerbungen geschehen nur gegen Vorzei= gung des Taufzeugnisses oder Geburtsscheins ; der Anzuwerbende darf niht unter 16 und nicht über 30 Jahre alt sein, und muß außerdem noch Aeltern, Verwandte, Vormund oder ansässige Bürger nahwet=

Die Jndependauce hebt hervor, daß kein antwerpener Haus

von Bedeutung dur die finanzielle Krisis gestürzt worden sei, ein Umstand, welcher der Umsicht des antwerpener Handelsstandes Ehre mache und nicht ermangeln könne, dem antwerpener Plaße neue Ge- schäfte zuzuziehe:, nachdem er seinen Kredit so vortrefflih bewährt habe. Die Kapitalien wendeten sich übrigens dermaßen {hon diesem Plate zu, daß man daselbst die Wechsel guter Häuser zu 3 Prozent disfontiren fönne. Ein brüsseler Blatt berichtet, daß die Benußung der in Belgien noch unbebauten Ländereien wohl 100,009 Familien beschäftigen fönnte, und daß es mehr als 59,000 Hektaren belgishen Bodeus gebe, dessen bessere Benußung gleichfalls einer sehr großen Menge Naÿ= rung verschaffen würde.

Schweiz. Vorort. (Eidg. Ztg.) Der Vorort übersendet deu Stäuden den Bericht der beiden nach Neapel abgesandten eid- genössischen Kommissarien, Frauscini und Collin, welche bekanntlich eine Untersuchung über das Benehmen der {weizerisch:n Regimenter beim Kampf des 15. Mai anzustellen hatten. Die Hauptergzbunisse dieses Berichts sind den Regimentern sehr günstig. Zuvörderst er- flären die Kommissarien, daß die neapolitanischen Behörden und die sämmtlichen Regiments - Offiziere (mit alleiniger Ausnahme eines troßzig antwortenden Hauptmauns) wit aller Offenheit und Zuvor= fommenheit die Untersachung erleichtert haben. Hierauf wird den Nea=- politaneru im Allgemeinen ein sehr unshmeichelhaftes Zeugniß über ihre Wahrhaftigkeit gegeben, indem sie gern alle möglicven anonymen Änschuldignngen machten, die allerwenigsten aber zu ihren Worten stehen wollten und fast Niemand seine Klage begründen konnte. Siebzehn motivirte Klagen kamen den Kommissarien zu, worüber die Offiziere vernommen wurdenz ein einziger der siebzehn Kläger wußte diesen Gegenbemerfungen zu repliziren. Die angeblichen UVnthaten der Schweizer reduziren sich nun auf einige Kostbarkeiten, die bei der Habersacoisite gefunden und sofort abgenommen wurden , auf Zerstörungen in einem Magazin, wobei Privathaß vorauêge=- seßt werden fann, und hauptsächlih noch auf die Tödtung zweier Klosterbrüder bri Anlaß der Durchsuhung eines Klosters am Tag nach dem Kampf, aus welchem geschossen worden war. Dies sen Thatsachen gegenüber erhielten die Kommissarien vierundzwanzig Eingaben von Augenzeugen, welche die Mäßigung, ja die Großmuth der Schweizer während und nah dem Kampf beloben, indem auch in den eistürmten Häusern die Bewaffneten von den Schweizern ein=- fah entwaffnet und gefangen genommen wurden. Weiter erklären die Kommissarien, daß sie über allfällige Reactionsversuhe am 15. Mai feia Urtheil zu fällen haben, daß aber jedenfalls die Schweizer= Regimenter von jeder Mitwissenschast einer Unternehmung gegen die Constitution durchaus frei seien und ruhig und allein ihrer militairi=- hen Schuldigkeit nach: elebt haben. Die Kommissarien zeben noch einige Details über die öffentliche Meinung in verschiedenen Theilen Ftaliens, die si stark gegen die Capitulationen auëspreche; hätte nicht die Tapferkeit der römischen Schweizer - Regimenter bei Treviso und Vicenza eine glückliche Diversion gemacht, {o wären viele in Jtalien angesessene Schweizer in große Ungelegenheit gekommen. Der Yorort knüpft keinerlei Anträge an die Uebersendung diejes Berichts, der allerdings den Blättern und sogar gewissen Voten in der Tag= saßzung gegenüber laut genug spricht. c

Herr Reymond, \{chweizerisher Konsul in Mailand, hat si ge=- gen die Beschuldigung, beim Einzug der Oesterreicher eine weiße statt der eidgenössischen Fahne aufgesteckt zu haben, oollfommen gereht=- fertial Dor ver Nevolution hatten die diplomatishen Agenten in

sen, die für seinen Unterhalt bürgen, falls der Ungeworbene aus dem Dienst wieder entlassen ist. Dieser neuen Mobiigarde von 16,250 Mann will Cavaignac die Obhut der Stadt Paris anvertrauen und ihr nur 25,000 Mann Linientruppen beigeben. Die übrigen 25,000 Maun werden sich in die Gegend von Meß zurückziehen, wo ein La-= ger aus 5 Divisionen gebildet werden soll. E

Cormenin hat eine kleine Broschüre über die neue Verfassung, deren Entwurf von ihm ausgegangen, veröffentlicht. Er erklärt darin, daß er die Worte: „Ju Gegenwart Gottes und im Namen des französishen Volkes“ an deren Spiße gestellt, und ist sehr unwillig darüber, daß man das Recht guf Arbeit daraus gestrichen habe. Dann bekämpft er hauptiächlih das von einem gropen Thel der National-Versammlung gewüns.hte Zweikammer=System.

Die Polizei war gestern bemüht, die aufzufindenden Cxemplare von Proudhon's Le Peuple, von einem Brief, an den Marschall Bugeaud gerichtet, von dem Negozianten Jacques Frédèéric Viguié, von Riancourt's Dieu le vent, und von den legitimistishen Blät= tern Peuple français und Bouche d'acier in Beschlag zu nch= men. Duchesne, der Geschäftsführer des Proudhonschen Le Peuple hat gegen die Confiscation seines Blattes cine Klage eingereiht, in welcher es heißt, daß sih Männer, in der Uniform von Polizeidie- nern, gestern erlaubt hätten, sein Blatt wegzunehmen, ohne daß ihm der -obrigkeitlihe Consiscations-Besfehl mitgetheilt worden. Er trage daher auf Entschädigung der in ihrem Privat - Eigenthum verlebten Journal - Verkäufer an. : 5 i E,

Die April -= Jusurgenten von Limoges sind, wie die Gerichtszei=- tungen melden, nah Poitiers transportirt worden,

Die österreichishe Gesandtschaft hat jeßt ihr Logis in dem dem Baron Rothschild zugehörigen ehemaligen Talleyrand\hen Hause der Rue St. Florentin , statt in ihrcr früheren Staatswohnung der Rue Grenelle St. Germain.

Bei der National-Versammlung sind 20,000 Petitionen von Ar= beitern eingegangen, welche um die Erlaubniß und die Mittel bitten, si in Algerien niederlassen zu dürfen. Der Ausschuß für die algie- rischen Angelegenheiten beschästigte sich gestern mit Prüfung dieses Antrages. Falloux, Barrot und Pascal = Duprat waren anwesend. Der Kriegs - Minister General Lamoricière erschien in der Sißung und trug darauf an, den Gegenstand noch fünf Tage ruhen zu lassen. Binnen dieser Frist werde er einen vollständigen Colonisationsplan für Algerien vorlegen. Der Ausschuß will heute beschließen, ob er dem Minister diese Frist bewilligen oder den Gegenstand sofort vor die National-Versammlung bringt. ;

Der Moniteur füllt ebenfalls sechs seiner Spalteu mit Namen und Stand von Juni-Jusurgenten, die nah Havre gebracht worden. Man bemerkt darunter wieder ein Dußend deutsher Namen. |

Das Le peuple français will wissen, es sei in einem Mini-= ster-Rathe tie Auflösung des Munizipal-Ratyes von Montpellier be- \chlossen worden. A ]

Gestern untersuhten Jngenieur-Offiziere die Tragweite der pa- riser Wälle und Bastionen, um 1m Falle einer Belagerung die Wir= fung der Artillerie zu berehnen. E,

Louis Napoleon, der am Donnerstag in Ostende anlangte, ist am folgenden Tage son wieder nah England zurücgereist. Er hatte nur seinem Oheim Jerome Bonaparte, der mit seinem Sohn, Mit= glied der französischen National-Versammlung, noch in Ostende ver= weilt, einen Besuch abstätten wollen.

lombardish =- venetianishen Königreich kein Recht, irgend ein Zeichen beim Siß ibrer Kanzlei aufzupflanzen. Als die Krisis fam, im Mo= ment, wo die piemontesische Armee abzog, ließ Herr Reymond im Juteresse der Schweizer am Kousulats-Hotel eine große weiße Fahne mit der Juschrift: „General-Konsulat der s{chweizerishen Eidgenossen=- shaft‘“ entfalten, aber in einer der Eten der Fahne war das eidge= nóössishe weiße Kreuz auf rothem Felde. Das Konsulat wurde übri= gens immer respektirt.

Es wird versichert, daß am 2. September von Luzern aus die Anzeige nah Bern gekommen sei, daß der Kanton Uri, welcher seit vielen Jahren seine Posten an größere Kantone und namertlih an Zürich verpachtet hatte, dieselben urplößlih auf eigene Kosten über- nommen habe. Nach einem Vertrage mit Luzern sollen von heute an Pakete und Waaren, wel? durch den Kanton Uri nah dem Tessin und Jtalien zu spediren sind, eine Porto-Erhöhung von 3 Kreuzern für jedes Pfund erleiden. Somit kostet ein Paket 90a 10 Pfund Gewicht, welches bis dahin von Bern nah dem Tessin 28 Baten Porto kostete, von heute an 354 Bahen, was auf den Centner 75 Fr, Porto-Erhöhung ausmacht.

Neuenburg. (E. Z.) Der Große Rath hat seine Gesandt- haft dahin iustruirt, die neue Bundes-Verfassung für angenommen zu erklären, wenn sich die Mehrheit der \chweizerishen Bevölkerung und die Mehrheit der Kantone für sie ausgesproheu. Neuenburg verdankt ferner dem Vorort seine Bemühungen für die italienischen Flüchtlinge und wird diese Angelegenheit zur Bundessae ertlären. Es stimmt endlich auh zur Errichtung einer außerordentlichen Agent= {haft in Turin.

(Schweizerbote.) Jn die Frage über die Bestimmung der fünftigen Buudesstadt, wofür Bern, Zürich oder Luzern bezeichnet werden, mischen sich nun auch, nah wiederholten Korrespondenzeu, Stimmen aus Zofingen, welche der guten Lage, der gesunden und freundlichen Gegend, der bekannten Opulenz der Stadt und der Gastlichkeit ihrer Bürger halber, diese“ Ehre für sich in Anspruch nehmen.

Spanien. Madrid, 31. Aug. Die Gerüchte von einer bevorstehenden Modification des Ministeriums weisen sich als -unbe- gründet aus. Es hieß seit der Zurückkunft der Königin von la Granja, der Zustand von Catalonien errege solhe Besorgnisse, daß der Ge= neral Narvaez entschlessen wäre, sich selbst dorthin zu begeben und den Krieg aufs nachdrücklichste zu führen. Der Finanzminister, Herr Mon, sollte dagegen , wie man versicherte , den Vorsiß des Kabinets und der General Odonell das Kriegsministerium übernehmen.

Man \chreibt dem Clamor aus Olot (Catalonien) unter dem 24sten Folgendes: „Vor einigen Tagen kam auf der Gränze eine vornehme Person an, auf welche einige Karlisten warteten. Diese übergaben ihr ein Pferd, um sih nah Spanien zu begeben. Man hat niht mit Bestimmtheit erfahren können, wer die Person Jet, man hält sie aber allgemein für einen Bruder Montemolin's; ars weiß man nicht, ob sie berei s sich auf spanishem Bodeu Un nt, man bezweif:lt es jedoch. Die Montemolinistea seinen übrige

L S; n aus Frankrei War en umfassende Pläne zu haben. Sie beziehe G L man {hren dad und Munition und gehen hin und her, ohne

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Mindeste in den Weg leg ispsPééidéi den Ortschaften Cataloniens

| angekündigt, daß er alle Einwohner,

Cabrera hat in einem welche, den Befehlen des Ge-