1848 / 143 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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; (dli i er Sturz des Fürsten Metternich Regens As hien S erei Ungarn erhielt die Freiheit, ck M Minister zu eruennen, und sie wurden sofort aus den gerad Ben nern des Adels und aus den politischen Führern des EPEN Zie Der Autrieb der Revolution beshleunigte den Gang g anau * welche bisher allein von der radifalen Partei gefor=- M E een Das nationale Jnkeresse siegte über alle klei- dart, E eeiten sterhazy und Graf Szecheuyi

D E B otbo Fürst Paul C Ges Streitigkeiten, e ssuth Ln Dee um das neue Ka- eug e a4 - föniglihen Hofes zu Buda - Pesth zu bilden, E hatte es jedo stattgefunden, daß die Magyaren bei Ver- P ibrer alten Rechte und ihrer nationalen Freiheiten die Gs. ihrer Laudsleute \lavishen Stammes, welche

S und Freiheiten E ¡7 S Bud S Ebenen des Bauats, südlich von der Donau, die Misz=

litairgränze und die Flußthäler der Drave und Save bewohnen, mit einer an Ungerechtigkeit gränzenden Beratung dehatdelt Os, Während Pesth unter dem Einflusse der magyarishen Pag E an Wohlstand und Civilisation zunahm, war auh_ Agram, die L aupt- stadt von Croatien, der Mittelpunkt einer slavischen Bewegung ge- worden, welche durch Männer geleitet wurde, die das 10 bergewiht eines von dem ihrigen- ve: schiedenen Volksstammcs mit Unwillen en-

der österreichishen Regierung 1n

f ck i )ewalt

anden. So lange die Gewalt _ L S C e ungarischen Ländern di? L berherrschaft _hatte, dachte die ósterreichische : Regierung daran, die widerstreztenden : Natton a- litäten gegen einander im Gleihgewihte zu halten und

i ahre 6 sie dieselben zu ge- den Frieden dadurch zu bewahren, daß le \ u g

meinschaftlicher Unterthänigfeit unter die deutsche Macht zwang. Sobald aber die Revolution den Magyaren in Pesth eiu offencs Ue-

bergewiht und eine Art von Unabhängigkeit gegeben hatte, da kannte die Feindseligkeit der Slaven keine Gränze

mehr, und es brach ein ;

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Bürgerkrieg aus, welcher von den Gränzen von Serbien bis an die adriatische Küste mit großer Wildheit geführt wurde. Zuerst begin-

gen die Magyaren und das ungarische Ministerium den Jrrthum, von ihren Gegnern zu gering zu denken, obgleich man, wir wissen nicht mit welchem Grade von Wahrheit, vermuthete, daß das wiener Mi- nisterium und die Kaiserliche Familie insgeheim die slavische Bewegung

begünstigten, als ein Mittel, den Stolz des ungarischen Adels zu de= müthigeu und sein2 Unabhängigkeit zu beschränken, Aber das Ergeb= niß des Kampfes is bis auf die jeßige Zeit für die ungarischen Streit= kräfte höchst ungünstig gewesen. Sie sind auf verschiedenen Punkten ge- schlagen worden ; sie waren niht im Stande, südlih von der Donau auch nur einen Schatien von Gewalt aufrecht zu erhalten; und der Bau von Croatien hat aus der kriegerischen Bevölkerung der Pro=- vinzen, welche seinem Befehle mit hiugebender Begeisterung gehor= chen, eine Armee vou 60,000 Mann zusammen gebracht, welche, wie es scheint, jeder Armce, die das ungarische Ministerium ihm entge- genseßen kann, überlegen is... Es würde für alle Parteien bei weitem das Vortheiihafteste scin, dem Bürgerkriege in Ungarn ein Ende zu machen, da er die ÄÂräfte des österreichischen Kaiserthums dur innere Streitigkeiten zu einer Zeit erschöpft, wo dieselben an= derwärts nothwendig sind. Und wir sehen feinen Grund, warum eine solche Vermittelung {wer oder erfolglos sein sollte. © ie Ungarn wünschen natürlich den voilen Betrag jener constitutionellen Greihei- ten zu behalten, welche sie immer gefordert und fürzlih in ihrer vollen Kraft wiedir hergestellt haben. Aver sie sind auch verpflichtet, die Nechte ihrer kroatischen Landsleute als den ihrigen gleich anzusehen. Keincr von diesen streitenden Volksstämmen ist bé= redtigt, die freie Verfassung ihres gemeinschaftlichen Vaterlandes auf die Unterjohung des anderen zu gründen; und es ist ferner ihre Pflicht und ihr Juter-sse, anstatt cinen unversöhulichen Krieg zu un-

Rerliner Börse vom B. September.

ternehmen, gleihe Huldigung ihrem Könige und den Geseßen zu bringen, Eile SoteidcOE Entwickelung ihrer Provinzial-Verfas- sung fann in gewissen Gränzen die gegenseitigen Rechte ihrer Sprache, ihrer Religion und ihrer Abstammung sihern, ohne do die Provin- zen zu trennen, welche seit Jahrhunderten verbunden gewesen sind, und welche nicht gesondert oder gegen einander gestellt werden dürfen, ohne verderblihe Folgen für beide und ohne die größte Beeinträch- tigung für das Reich, zu welchem sie beide gehören.

Bis gestern Mittag sind an der asiatishen Cholera als erkrankt angemeldet 1554 Personen, Zugang von gestern bis heute Mittag 47. Zusammen 1601. Davon sud gestorben 944, genesen 260, in ärztlicher Behandlung 397.

Berlin, den 23. September 1848.

Königliches Polizei-Präsidium.

Äonigliche Schauspiele.

Sonntag, 24. Sept. Jm Opernhause. 1404}e Abonnements-

Vorstellung: Der Freishüß, Oper in 3 Abth., Musik von C. M. von Weber, (Herr Ackermann: Max.) Anfang halb 7 Uhr.

Wegen Unpäßlichkeit des Fräul. Brexendorf kann die Oper: Das Diamantkreuz, heute niht gegeben werden.

m Schauspielhause. 156ste Abonnements - Vorstellung : Der Pfarrherr, Original-Schauspiel in 5 Akten, von Ch. Birch - Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.

Äöonigsfstädtischcs Theater. R

Sonntag, 24. Sept. Martin, der Findling, Schauspiel in 5 Aften, nah Eugen Sue’'s Roman bearbeitet von L, Meyer.

2 e ——————————

F Ü ctien IV echsel - Course. Eiscnbahn- A . Brief. | Geld. E F 7 S P Al | 8 E j E G Stamm - Aclien. | Kapital. è | S Prioritäts - Actien. |Kapilal.| ; | Amsterdaii ¿se L 250 F1 | Kurz 1434 143 E 8 5 |Ès | Tages - Cours. —— —— | S Tages - Cours. A Ea S S EN E E M A O 250 Fl 2M 1425 | 1422 Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. | S 2D | Stimmiliche Prioritäts-Actien werden durch S É Ei e3i 300 Mk Kurz 1505 P S in der dazu bestimmten Rubrik ausgesüilt | S4 L jährliche Verloosung a 100 pCt. anmortis. } | E A 300 "uk 2 21 1502 | 1493 Die mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar 1M M R E E L Ut . 2146. A S, S 3 Met. 6 233 6 232 F 1 n f I ; i | : 1 | Lad abet chou nber odr eanBdtts tens | A L I 8127 S0 Berl: Añbalt LittA B. 3,500,000 4 | 7% 845 B. Berl Ana, dorc E T ae E V ala id tg anes 0d. n84090 00 Fr 42 042 93 do. Hamburg .....- | §8,000,000 | 4 | 2575| 69 B. do. Hamburg ¿«. 5,000,( 4 | 885 B. Wien 10 20 Xr.....-...+0....00. 150 F1 2M. j E 1012 do. Stettin-Starg.. | 4,824,000/ 4 | 6 87. 1. do. Potsd.-Magd.…. |2,367,200| 4 78 B. E t taate ide 150 Fi 21. e | ‘992 do. Potsd.-Magd... | 4,000,000 | 4 | 4 | 605 a 3 br, u G. do. do. .…. |/3,132,800| 5 | 864 B. E E O 997 Gez Magd.-Halhberstadt 1 1,200,000 | 4 | T 101 B. Magdeb.-Leipziger 11,788,000 4 E Q im 14 Thlr. F Abts 12 20 s do. Leipziger ....- | 2,300,000 | 4 | 16 E Halle - Thüringer .….. 4,000,000) 44 | 82 B. Leipzig in Courant im 1‘ Thlr. Fuss., f s 2 it. e | 934 e Thitinzer H 9,000,000 4 | k 51: B. Cöln. Mde aas 3,674,500 43 68’ B. Fraukfar a. Ml old, Wee... 100m (20 06 2 e | Cöln-Minden.…...-- | 12,967,500 34| —| 75 bs. Rhein. v. Staat gar. 1,217,000 35 Petersburg -«- -- ae aar anan neb aneanro I00 SBbI | 5 Wockeu | —- Me do, Aachen... 4,500,000 4 4 53 8. 0.4. Priorität. 441,200 4 Z is “Inländische Fonds, Pfandbrief-, tomnmunal- Papiere und 3oun-Cöln ....-.+--- 1,051,200 | 4 | 6. Stamm-Prior. . 1,200, B Inländische Fonds, 1 E 2 E F Diissecld, Elberfeld .… | H400,000/. 4 | d Düsseldorf-Elberfeld. |1,000,000| 4 ——— ———— ——T—T7— | Steele- Vohwinkel. | 1,300,000 4 | —| 30 6. NiederschI. Märkisch. /4,175,009) 4 | 81% B- ZC,| Brief. | Geld, ' Gem. Zf.| Brief. | Geld, | Gem. Niederschl. Märkisch. 9,950,000 34 L 68 B. do. do. 00,00 5 | Hs. ; gu] 73% | 723 | 2 |3Z| 89 | Ic Zweigbahn | 1,500,000 4 | do. 111. Serie. |2,300,000 4 zt, Schuld-Seh. |32| 73% | 72% | Kur- u. Km. Pdbr.\SZ On do. weig ,500,(0 ( : tet R Gl B E ot | s | Sehlezische do. 3E) “+ | —_ 1 Uer I A 2,253,100 EOE 6 7t 6, do. Zweigbahn | 252,000 45 | 76 G dia Mute U | do. Lt. B. gar: do.|34| | | de E O l 6 | fi u d 1% 00, 248,000 | 5 due Berl. Stadt-Obl. 35 |— Pr. Bk-Antb. Seb —/ 844 | 83: | Cosel- Oderberg .…. 1200:000| 4 | —|. Oberschlesische 1,276,600 | 4 Westpr. Stth RU 79% vei | / / Breslau - Freiburg .…. 1,700,000 4 6 | cha Cosel - Oderberg... 250,000 5 t Gros3b.Posen do. | 4 | 953 | | N Krakau - Oberschl.... | 1,502,000 4 | —| 42 bz. Steele - Vohwinkel... | 325,000 5 e do. do. |3{| T8% | Friedrichsd'or. | 21 132. 13a) Berg Märki. l 40000004 076. Breslau - Freiburg . 400,000| 4 is Ostpr. Pfandbr. Zi 85S | Aud.Goldm.ùbtb.|—| 125 | 124 Stargard -Posen As 5,000,000 d 652 6. ¿ 7 é u. de Zt) Ge | 89 | Disconto. |—| 251% E Brieg-Naisse ........ 1,100,000 | 4 |- Zim duél Siamm-Act. É 58 L M E L E pp | . S528 Atusländische Fonds. Quitlungs - Bogen. | E e ge P Berl. Anhalt. Lit. B. | 2,500,000 | 4 | €0| 83 6. Leipzig-Dresden .….- /4/500,000| 4 | 4 R Ha) Cbri 5 | |— | Poln. neue Psdbr. | 4 Ai | E | Magdeb.-Wittenb. 4 4,500,000 460 Chemnitz - Risa o. 4,000,000] 4 fa E de-beillopes 4.5.16 | |— E H 014 Sg Aachen-Mastricht .…. | 2,750,000 | 4 30 Sächsisch-Bayerische 6,008,000| 4 | do. de: 1 Anl./4)| | | do. do. 300 A | 93 Thür. Verbind.-Bahn | 5,600,900 | 4 | 20 D Kiel R s e 2,050,000 4 | i l: G7 G. do. Stiegl. 2. 4.4./4/| 83 | amb, Feuer-Cas.|35| an 2 : - : j | Avetord Nottóril:FLod "0 E ‘do do a4 |— | do-Staats-Fr. Ant B Ao Mecklenburger Thlr. |4,300,090| 4 | —| 344 8. h. Lst. 5 !100 H Eoll. 25 3% Int. 22) _— |— Ludw.-Bexbach 24FL | 8,525,060 | 4 | 90 dus g Ne Es i; Gl 4 652 2 65 ik PeO, co. e | Pesther;...i.- 26FL | 18.000.0C0 | 4 | 80 1 M LGURM S d Sardin, do. 36 Fr.|—| | Friedr. Wilh.-Nordb. | 8,000,000 | 4 | 90| 41 a 4i5 u #4 bz. u. G. 0. 40. Ler. 1. o] 5 1 E . E : E E | E : _ S fa | 60 | E N Schluss - Course von Cöln - Minden 745 6. von Preussischen Bank - Antheilen 834 a 84f bz. u. B. s br.a.C.| M i : : i : —— - die Stimmung günstiger, und die Course sind gestiegen, weil man 1m {gemeinen mehr Zutrauen gewinnt. Besonders stellten sich

Im Geschäft war heute zwar nicht viel Leben, indess war

preuss. Bank-Antheile und Staatsschuldecheine höher im Course.

MHuswáärtige Börsen.

Breslau, 22. Sept. Holl. und Kaiserl. Dufaten 964 Bi. Friedrichöd'or 1135, Br. Louisd?or 1125 Olo. Poln. Papiergeld 944 Br, Oesterreichische Banknoten 95, 5 bez. und Br. _Staats Schuldscheine 734 Br. Seehaudlungs - Prämien-Scheine a 50 Rthlr. 872 Br. Schles. Pfanbbr. proz. 907 Br., do. Dit, B. 4pr04. 92% Br., do. 35 proz. 815 Br,

Poln. Pfandbriefe alte 4 proz. : Br., do. Partial - Loose a 300 Fi, 9352 67 Br., do. Bank - Certisik. a 200 Fl, 125 Gld,

04 Br, bo. nelle 4 proz, 205 Old, do a 00S Russ.-Poln. Scha8=

Oblig. a 4% 655 Br. i Í Actien. Oberschles. litt, B. 86 etw. bez. u. Gld. Schw. - Freib, 855 Br, erd Z A e Br, do. Ser, Ill. 89 Br. Sächs. = Schles. (Dresd, - Görlis) 74 Br. Neisse - Brieg 364 Br. Krakau - Obersch!, 41 B-:. Friet rich - Wil- helms- Norobahu 40 und 39% bez. i

Die Börse war heute vollständig konsternirt. f : Ereignisse ließen alle industriellen Papiere uud Staats - Cffekten mit Brief schießen. i sehr ungünstigen Zeitpunkt zur Emittirung neuer Actien von 1,650,000 Rthlr. gewählt, Heute is in diesen Papieren uichts gemacht wor- den und fonnten selbe gar nicht notirt werden.

Wien , 21. Sept. Met, 5pro:, 79, 5, a # 79%. Aproz. 63 64. 3proz. 48—49, 24proz. 427, 4. Anl, 34: 130—131, 39; 88—90, Nordbahn 105— {— 1054, Ologgn. 95— 96. Mail. 68 a 70 -=71. Livorno 66 6523, Pesth 63 64. B. A. 4094, 98—1100, K. K. Gold 112! B. 112 G.

Wechsel: Amsterdam 150% Br., 159 G. 407 G. Franffurt 1074 Br., 107 G. Hamburg 1594 Br., 159 G. London 10.46 Br.- 10. 45 G. Paris 1271 Br,, 1275; G.

Leipzig 22, Sept. L. Dr, Part. Oblig. 97 Br. Leipz. B, A. 148 Br. L, Dr. E. A. 90 Br. Säghs. Bayer. 74 Br. Sles. 735 Br. Magd. - Leipz. 1635 Altona - Kiei 88 Br. 84 Br.

Frankfurt a. M., 1220, 1210. Darnmst.

Br. Berl. äüuh, A. 855 Deß. B. A. 925 Br. Preußisch. B. A.

21. Scpt. Met. 745. 74. Bank-Actien 30 L S Or Dr. V0, 29 Bi,

202. O. Baden 50 Fl. 452. 45). do. 35 Fl. 254. 254. Kurhess. 25%, |

25%. din. 243, 245. 3proz. Span. 185. 184. Poln. 300 Fl. os Ge 500 Fl. ri G7. Köln - Minden 767, Br. Bex-

68. 67%, Friedrich Wilhelms-Nordbahn 434. 43, E Von Lie Ua an heutiger Börse die badischen, furh. und poln. Loose, Jntegr., 3% Span., württemb. Obligationen und österr,

| Die frankfurter | ] ; j : E Saa | Nur portug. blieben anhaltend gefragt; der Handel darin war sehr

E ‘r er , | leb Oest. Met, Zproz. 69%, #. Die oberschlesischen Eisenbahu- Effeften haben etnen | l:-bhaft. Dest. Met, "proz. DYE

Augsb. 1075 Br., |

Cbemn.-Riesa 24% Br. Whbau=- Zittgu 20s Dr, | Br., do. B. 84 Br. |

Breslau- | Nit dersch!l. » Märk. 68% Br., do. Prior. 94 |

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Bon Cisenbahn - Actieu gingen die F. W. Alle übrigen Gattun=-

gen bei stillem Geschäft ohne Bewegung. Zum Theil etwas fester.

Hamburg , 21. Sept. 34{proz. p. C. 76% Br., 704. O. E N: 96: Br, 10.0. Oos 07 Br, Ard, 5 Br. 3pro3. 17% Br., 17 G. Hamburg = Berlin 645 Br.,“645 G. Bergedorf

G. Medlenburg 35 Br. u.

65 G. Altoua - Kiel 86; Br., 86%

Geld. i : Fonds und Actien waren heut bei wenigem Umsaß schr fest, : Lyndon, 19. Sept. 3proz. Cous. p. C. 864 a. Z. 864-

4proz. ostind. Engl. eröss- (Ei-

S S P So 2 B 70%; Mex. 16%. Portug. 4proz. 22, E. R. 992. 1 neten zu den gestrigen Preisen; doc chlossen sie etwas höher. scnbahn-Actien waren bedeutend b: ser als gestern,

Nmsterdaiut, 20. Sept. Die Stimmung war heute etwas flau und holl. sowohl als fremde Fonds eimgermapen gedrückt,

Do, Sit 4477, 2, Ac. 684, §4 GDiproz, Sud, 087. Coup. 64%, ÿ¿ Port. neue 21, 5. 98, Stiegl A775 : 2

Nutwerpea, 19. Sept. Die Börse wlliger, höher uud sehr fest. 5prez. 77%, #. Azproz. 714. 4, K Spani Urd, 85

Madrid, 14. Sept. 3% 4, Gou 7 E

Markt :- Berichte. Berliner Getraideberiht vom 23, September. Am heutigen Markt warea die Preise wie folgt : Weizen nah Qualität 62—65 Rthlr, » s{wimmend 87/88 pfd. poln. 63—64 Rthlr, verk. Roggen loco 285—31 Rthlr. » \{chwimmend 29—31 Rthlr. » §2yfo, p. Sept. /Okt. 29 Rthlr. Br. : » Oft. /Nov. aufänglich 297 Rthlr, bez., später 29 Br. Gerste, große, loco 30—28 Rthlr. » fleine 26—25 Rthlr. Hafer loco nah Qualität 16—17 Rthlr. » p, Frühjahr 48pfo. 18—17 Rthlr. » Herbst 17 Rthlr,

2

3 proz. neue 52%, # l i: 2, gr: Plecelt 85, Belg. Fonds

219r0z 307, 6, 5 S522, % Aproz. ostind. Span. Ard. ; e 4yroz. 22%, %, 23, Russ. alte 2tproz. 385, Zfr.

Buro 19%, %. Oproz, 105, 4.

Gattungen gefragter, und worin mebrere Umsätze zu besseren Preisen, als gestern, stattfanden. Nordbahn auf einige Verkäufe etwas zurück.

Erbsen, Kochwaare 40 Rthlr. » Futterwaare 33—32 Rthlr. Ra 6 ck my Wie ter-Rübsen } 72—71 Rihle, Leinsaat 48—47 Rthlr. Rüböl loco 117—1155 Rthlr. bez. » Sept. /Okt. 115—11% Rthlr. » Oft: /Nov. 41 77—114 a # Rihlr. » Nov. /Dez. 117, —115 Riblr. » Dez. /Jan. 117¿—115 Rthlr. » Jan. /Febr. 115—11# Rthlr. » Febr. /März 115—11/4 Rthlr. Leinvl loco 107 Rthlr., Lieferung 9%. Mohnöl 19 Rthlr., Ueferung 18. Hanföl 15 Rthlr., Lieferung 12. Palmöl 14 Rthlr., Lieferung 13%. Südsee-Thran 10 Rthlr. Spiritus loco 17{—164 Rthlr. ohue Faß verk., 164 G. » Sept. /Okt. 165 Rthlr. » Oft. /Nov. 16{—164 Rthlr. » p. Frühjahr 184 Rthlr. wenig Abgeber. Königsberg, 20. Sept. Zufuhr war mittelmäßig. Wei=- zen 60 bis No Sr pr. Schffl. , Roggen 32 bis 36 Sgr., gr. Gerste 30 bis 33 Sgr., kl. Gerste 25 bis 28 Sgr., Hafer 16 bis 22 Sagr., graue Erbsen 40 bis 55 Sgr., weiße Erbsen 36 bis 50 Sgr., Kartoffeln 12 bis 135 Sgr., der Ctr. Heu 18 Sgr. Breslau, 22. Sept, Weizen, wrißer 58, 63 bis 68 Sgr., gelber 55, 60 bis 64 Sgr. Roggen 29, 32 bis 36 Sgr. Gerste 26, 275 bis 29 Sgr. Hafer 16%, 175 bis 185 Sgr. Rapps 74, 77 bis 80 Sgr. Kleesaat weiß 6 bis 7 Rthlr. bez. Spiritus 84, 7; bis £ Rthlr. bez. u. Rübö! auf 105 gehalten. Zi ne Handel. l i P Mari stellte sich heute flauer, daher Preise billiger notirt werden mußten.

Mit der heutigen Nummer des Staat s-Anzei- gers werden Bogen 181 und 182 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.

Druck und Verlag der Deerschen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei, Beilage

Br.

M 143.

I-64 L. Deutschland. : Schleswig-Holstein. Rendsburg. Das Staats -Grundgeseß.

Lippe- Detmold. Detmold. Truppen - Vermehrung. Neuß-Schleiz. Schleiz. Einberufung des konstituirenden Landtags. Ausland. | Oesterreich. Pesth. Batthvans als Minister - Präsident bestätigt. Verhandlungen des Unterhauses, Nachrichten vom Kriegsschauplaße. Herman ala, Protestation gegen dic Refruten-Aushebung. Frankreich. Paris. Abschaffung der Krone über dem Stern der Chren-

Legion. Vermischtes. i | Großbritanien und Jrlaud. London, Bankbericht, Arbeiter- Bewegungen. Die Auction in Stowe. Vermischtes.

Schweiz. Luzern. Verhaftungen. Chiasso. Abbrehung des Post- Verkehrs zwischen der Lombardei und Tessin. Atalien. Rom. Das Madonnenfest, Nachrichten aus Modena. Eisenbahn- Verkehr. Holländische Eisenbahnen. Markt - Berichte.

arme L E E E M P E E I TEi I E D I A E A L A E A L E T E R T O I I

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Schleswig-Holstein. Rendsburg, 15. Sept. (Alt, Merk.) Fortseßung des Staats-Grundgeseßes (S. das gestrige Blatt deó Preuß. Staats-Anzeigers.):

Art. 16. Die Freiheit der Person is unverleglih. Die gerichtliche Verhaftung einer Person soll außer im Falle dex Ergreifung auf frischer

That nur geschehen in Krast eines richterlichen, mit Gründen versehenen Befehls, Dieser Befehl muß im Augenbli der Verhaftung oder spätestens

innerhalb der nächsten 24 Stunden dem Verhafteten zugestellt werden, Die Polizeibehörde muß Jeden, den sie in Verwahrung genommen hat, im Laufe des folgenden Tages entweder freilassen oder der richterlichen Behörde übergeben. Jeder Angeschuldigte soll gegen Stellung einer vom Gerichte zu bestimmenden Caution oder Bürgschaft der Haft entlassen werden, sofern nicht dringende Anzeigen eines schweren peinlichen Verbrechens gegen den- selben vorliegen. Wegen unbefugt verhängter und widerrechtlich verlängerter Gefangenschaft haften die daran Schuldtragenden und nöthigenfalls der Staat dem Gefangenen für Entschädigung und Genugthuung.

Art, 17. Die Haussuchung findet uur auf Verfügung des zuständi- gen Gerichts oder der Ortsobrigfeit in den geseßlich bestimmten Fällen und Formen stait.

Art. 18. Die Beschlagnahme und Einsicht von Privatpapieren darf nux auf Grund einer richterlichen Verfügung vorgenommen werden.

Art, 19. Das Briefgeheimniß darf uicht verleßt werden, Ausnahmen davon können nur in Folge einer richterlichen Verfügung stattfinden oder in Kriegsfällen angeordnet werden,

Art, 20. Jeder hat das Recht, sich mit Bitten und Beschwerden \hriftlich an den Herzog, an die Landes-Versammlung und an die Behör- den zu wenden, Dies Recht kann sowohl von Einzelnen, als von Mehre- ren gemeinschaftlich ausgeübt werden. Bitten oder Beschwerden unter einem Gesammtnamen sind nur Behörden und Corporationen gestattet,

Art, 24. Das Necht, Vereine zu bilden, wird anerkannt, darf durch keine vorbeugende Maßregel beschränkt werden,

Art, 22, Die Schleswig-Holsteiner haben das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln, Volks-Versammlungen unter freiem Himmel können bei drohender Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit verboten und aufgelöst werden,

Art, 23, Jeder Schleswig-Holsteiner hat das Recht, durh Wort und Schrift seine Meinung frei zu äußern, Die Censur ist und bleibt aufgeho- ben. Die Preßfreiheit darf weder durch das Erforderniß von Konzessionen noch durch Sicherheitsleistungen beschränkt werden. Die Postbeförderung findet für alle Zeitungen und Zeitschriftcu unter gleichen Bedingungen

O 24, Der bestehende Gebrauch der Sprachen in Kirche und Schule, Rechtspflege und Verwaltung is gewährleistet. Die Geseße werden in deut- {her Sprache erlassen; denselben wird für diejenigen Distrikte, in denen die dänische Sprache Kirchen- und Schulsprache ist , cine beglaubigte dänische ebung hinzugefügt. E §5, O liewaidicitardili ist von Staatswegen nicht be- ränkt, Abzugsgelder werden von Austvandernden nicht erhoben. Art, 26. Das Eigenthum - und alle Privatrechte sind unverleßlich, Eine Enteignung kann nur aus Gründen des allgemeinen Besten in den Fällen und in der Art, welche das Geseh bestimmt, und gegen Entschädi- gung vorgenommen werden. E . S

Art, 27. Vermögens-Confiscation darf nicht stattfinden.

Art, 28. Kein Staatsbürger is verpflichtet und kann gezwungen wer- den, eine Steuer oder Abgabe an den Staat zu bezahlen, welche nicht auf die durch das Staatsgrundgesch vorgeschriebene Weise bewilligt ist.

Art. 29, Alle Bannrechte und Grundlasten, soweit leßtere in Natu- ral-Leistungen bestehen, sind auf Antrag der Belastèten ablösbar. Das Ge- sey wird die Art und Weise der Ablösung bestimmen. Prohibitivrechte, welche dem Gemeinwohl widerstreiten, sollen durch das Geseß cntfernt

werden, H Art. 30. Das Jagdrecht steht Jedem auf eigenem Grund und Boden

zuz die Ausübung dieses Rechts wird nah Gründen des öffentlichen Wohls

durch das Gesey geordnet werden, 5 : Art. 341. Die den Gemeinden oder Privaten zustehende Gerichtsherr-

lihfcit und die gutsherrlihe Polizei werden aufgehoben werden, Mit diesen Rechten fallen auch die Gegenleistungen und Lasten weg, die den bis- her Berechtigten dafür oblagen. Art. 32. Kein \chleswig-holsteinischer Staatsbürger darf von einer fremden Macht Titel oder Orden annehmen, (Fortsetzung folgt.)

Lippe-Detmold. Detmold, 18. Sept. (D. A. Z) Unm der Vorschrift, das Militair auf 2 Prozent der Bevölkerung zu brin= en, Folge zu leisten, wird man hier nach eingeholter Jnstruction von Ntauffünt die noch fehlende Mannschaft, etwa 1000 Mann, auf zwei Mal zusammenberufen und einexerzieren , also die erste Hälfte jetzt und die andere über vier Wochen. Es ziehen so eben die der ersten Abtheilung angehörigen Rekruten singend zur Stadt herein, um sich einkleiden zu lassen. Von Ernennung neuer Offiziere verlautet noch nichts, und wird dieselbe wahrscheinli einstweilen noch unterbleiben.

Neuß-Schleiz. Schleiz, 19. Sept, (D. A. 2,) Durch Verordnung vom 9. Sept, is der konstituirende Landtag für die Sürstenthümer Reuß j. L. auf den 2. Oct. nah Gera berufen wor- den. Die Verordnung is vom Fürsten Heinrich LXII, zugleich im Auftrage des Fürsten Heinrih LXXII, von Ebersdorf unterzeichnet, welcher seine Regierungsrechte an Ersteren als seinen verfassungsmäßi-

Dasselbe

gen Nawfolger, abzutreten gedenkt, wodurch die Fürstenthümer Schleiz Lobenstein, Ebersdorf, Gera und Saalburg unter eine Administration

kommen werden.

MNuslanDd.

Oesterreich. Pesth, 17. Sept. (Oest. Ztg.) Gestern Abend brachte der Courier von Wien endlich di nebt, daß der

D C H A 5ST O S O CM T A A A D A R E A Ce R

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König die Abdankung des Ministeriums angenommen und Batthyany neuerdings zum Minister-Präsidenten ernannt habe. Abends 7 Uhr fam Batthyany in die Sißung, wo die Deputirten ganz niederge s{lagen zu sein schienen und nichts Gutes von der Zukunft Ungarns erwarteten. L, j :

Batthyany erklärte, das Präsidium, d. h. seine Ernennung nicht anneh- men zu können, indem man seine Bedingungen în Wien nicht angenommen habe und er sich auch nit des Vertrauens vom Hause erfreue, Es wurde run der Brief Sr. Majestät an den Palatin in ungarischer und deutscher Sprache verlesen , worin ausgedrüclt wird, daß cinige Minister die Gesetze übertreten und selbst das Haus sich am 11ten entblödet habe, ungesezliche Beschlüsse zu fassen. Man will Minister vorgeschlagen wissen, in denen man oben Garantie erblickt, Die kroatischen Wirren soll der Reichstag lösen. L, : ; : Batthyany will {hon deshalb kein Ministerium bilden, weil er in Ver- legenheit wäre, Minister zu ernennen, die sowohl oben als auh dem Lande genehm wären, aber Nyary, Madaraß, Kossuth und Alle bitten ihn, den Faden, welcher in Wien gercicht wird, nicht fallen zu lassen und ver- sprachen ihm, alle Parteilichkeiten zu lassen, ihn in Allem zu unterstügen, nämlich die gesezliche Bahn zu verlassen.

Das ganze Haus erhob sh, um sein Vertrauen auszudrücken, und Batthyanv fügte sich dem Wunsche der Repräsentanten. Er enthüllte aber einen Theil seiner Politik sogleih und sprach mit starker Stimme Folgen- des: Jch werde Jellachih zwingen, ungarisches Blut zu vergießen, wird er denno vordringen können, so werde ih die Hauptstadt von ihm belagern lassen, wir werden uns zu verthridigen wissen! (Ungeheurer Beifall.)

Batthyany wurde mit Jubel begrüßt, i

Kossuth sagte: Seine Meinung wäre nicht die, die Stadt in der Stadt zu vertheidigen , aber er beuge sich vor dem Willen des Premier- Ministers, und bitte ihn, sogleich über feine Person zu befehlen, er werde der Erste sein, der die Schaufel ergreist, um Schanzen zu bauen, Wir werden Zeit zu Verhandlungen, aber auch zu Waffenübungen haben, wir werden wenn es nöthig Barrikaden erbauen gegen den äußeren Feind und gegen die Neaction, und es wird genug Frauen geben, die heißes Wasser und siedendes Oel in Bereitschast halten werden und dann möge Jellachich kommen!“ (Alle Repräsentanten und die Gallerie rufen nach: Er möge kommen !) E :

Die Deputirten begleiteten Batthyany mit Freudenrufe in seine Woh- nung, Heute hat er die Namen von sieben Ministern, denen er aber die Portefeuilles noch nicht ausgetheilt , bekannt gemacht, mit der Person des achten is er uo nicht einig. Die vorgeshlagenen Minister sind folgende: Baron Niclas Vay, Graf Erdödy Sándor, Baron Joseph Oetoós, Baron Dionys Kemeny, Meßaros, Koloman Ghiczv, ‘Moriz Szent-Kiralyi,

Aus Kißthely ist so eben der Courier Mesterhazy angelangt, der die Nachricht bringt, daß dic Offiziere des Nicolaus- und Alexan- der - Regiments dem Verräther Teleky gedroßt haben den Befehl zu cinem weiteren Rückzug gebe - ihn einem Verräther gleih zu behandeln. Graf Bubna und Bàrzy sind nah Canischa gereist, um Jellachih zum Rückzuge zu bewegen, sonst werden sie (sie sind Offiziere) ihn mit Aller Kraft angreifen lassen, Das Volk ist unendlih gegen ihn gereizt, selbst die Kroaten in der Mura-Jnsel wünschen nur eine kleine Hülfe regulaires Militair oder geübte Frei- willige unsererseits, und sie sind bercit, ihn von rückwärts mit 60,000 Mann (Bauern) anzugreifen, Teleky is wieder bereit, gegen Jellahich zu kommandiren , man wird aber \ckchwerlich Gelegenheit zu einem zweiten Verrath geben, Jellachih is in Canischa mit 3 österreihishen Generalen eingerüdckt, Der Kampf soll heute bei Hidrég, unweit Kißthelg, beginnen, wenn Jellachich sich nicht zu- rüdzieht.

(All g. Deff, Ztg.) Der Palatin hat unterm 12, d. M. folgende Bekanntmachung erlassen :

„„Die verantwortlichen Minister des Landes, die Männer, welche Se, Majestät am Schlusse des leßten preßburger Reichstages auf den Waunsch der Nation in scinen Nath berief, haben ihre Portefeuilles nieder= gelegt. Jm Sinne der §8, 11 und 12 des Gesez-Artikels 111. 1848 folgt nun die Bildung eines neuen Ministeriums. Dieses ernennt Se. Majestät, in Abwesenheit aus dem Lande, auf meine Unterbreitungz diese Sorge ist unter den jeßigen Verhältnissen nicht die geringste unter den Sorgen für das Vaterland. Das Land ist nicht in einem solchen Zustande, daß es auch nur auf einen Augenblick die vollziehende Gewalt entbehren könnte, Darum habe ih meinestheils nicht versäumt, den auf sein Minister-Amt resignirten Grafen Ludwig Batthyany als Präsidenten des künftigen Ministeriums der Gutheißung Sr. Majestät zu unterbreiten, und ihn sogleich aufgefordert, provisorisch seine Abdankung zurückzunehmen, die in der Zwischenzeit durch mich zu erlassenden Verordnungen zu fontrasigniren, und als provisorischer verantwortlicher Minister die übrigen Angelegenheiten zu leiten. Mit dieser Bekanntmachung mache ih alle Organe der öffentlihen Verwaltung für die Aufrechthaltung der geseßlichen Ordnung verantwortlih. Jch schreibe es jedem Bürger zur unnachsichtlichen L vor, einzeln und insgesammt Feinde der Ordnungsstörer zu sein, as Gemeinwohl, die Treue für den König und ‘das von Gefahren bedrohte Vaterland, sollen es den Vaterlands- Bürgern zum Geseßze machen, daß sie eine unerschütterliche Stütze bieten. Die Feinde des Königs und des Vaterlandes sche ih als meine Feinde anz die Gesegze, die Constitution und die Freiheit des Landes gegen jeden Feind nach meinen Kräften zu vertheidigen und aufrecht zu erhalten, bin ih so entschlossen, wie ih meinem Könige und der Nation den Eid geleistet habe, par: wie ich dies als Palatin und Königlicher Statthalter für meine Pflicht erkenne.

Im Namen des Königs und des Gesehes!

Budapest, 12, September 1848.

Stephan, Palatin, Königlicher Statthalter. Graf Ludwig Batthyany.“

_ Hermannstadt, 11. Sept. (Wien. Ztg.) Der ungarische Mi= nister des Junern hat mittelst Cilpost dem Bürgermeister von Her-= mannstadt eine Ministerial = Verordnung vom 29. August zugesandt, worin demselben unter strenger Verantwortlichkeit aufgetragen wird, binnen 48 Stunden eine Beschreibungs-Kommission für diese Stadt und ihren Stuhl niederzuseßen, durch dieselbe nah dem mitgetheil- ten Muster die Ausschreibung aller, aus der Alters-Klasse vom 20— 22sten Lebansjahre auszuhebenden Rekruten innerhalb 7 Tagen voll- ziehen zu lassen und dann das ihm von der Kommission einge- reichte Verzeichniß der Rekruten dem Ministerium in 24 Stunden mittelst Eilpost zu fernerer Veranlassung hinaufzuschiken, Der Bür= erme hielt es für seine Pflicht, sogleih eine Raths-Sitzung zu halten und theilte in derselben dem versammelten Magistrate den ihm zugekommenen Minister-Erlaß zur Berathung mit, indem er in einer so wichtigen Angelegenheit, die geradezu und tiesfühlbar in das gesellschaftliche Leben des, durch die gegenwärtigen Zeitercignisse sehr beunruhigten Volfes einschneidet, die chwere Verantwortung keines- weges für sih allein übernehmen könne. Der Magistrat Wre sein Befremden über die faktishe Verfahrungsweise des ungarischen Mi- nisteriums und sah si, im lebendigen Gefühle seines beshworenen Amtes, die Rechte der, seinem Schuße anvertrauten Bürger stand- haft zu vertheidigen, nothgedrungen, dem Königl. Gubernium, als der für Siebenbürgen geseßmäßig bestchenden Regierungs - Behörde, folgende Vorstellung unterm 4ten September zu übersenden :

„Hochlöbliche Landesregierung!

Als das sächsische Volk von der am 30, Mai 1848 beschlossenen Ver- einigung Siebenbürgens mit Ungarn die Kunde erhalten, hatte die eben versammelte sächsische Nations-Universität in einer gleichzeitig an Se. Ma- jestät, serner an Se. Kaiserl, Dise den Palatin von Ungarn und an den siebenbürgischen Landtags-Commissair beförderten Bittschrift, die Sicherstel-

inm Zal erx | | Stellung frei is, will einem von Sr, Majestät uoch nicht bestätigten

lung ihrer Nationalität, Munizipien und Autonomie im Wege der festzu- stellenden Unionsbedingungen angesucht , zugleich aber erklärt , daß sie vor Erlangung dieser Sicherstellung die Union nicht für bestehend anschen könne und auch keine vom ungarischen Reichstag votigirte Leistung über- nehmen werde. :

„ZU dieser Bitte und Erklärung war und is die sächsische Nation nicht nur dur den, die Union verhandelnden ungarischen Landtagsartifel, nach welchem die näheren Unions-Bedvingungen auf dem gemeinsamen ungarisch- siebenbürgischen Reichstag bestimmt werden sollen? sonderu auch dadurch be- rechtigt, daß die sächsishen Deputirten in ihrer am 30. Mai d. J. abgege- benen Erklärung, belangend dic Union, die Sicherstellung ihrer Nationali- tat mittelst eines Gesezes sich vorbehaltcn, und daß die Union auch bis zur Stunde noch nicht gesezlih vollzogen ist,

„Eine höchst unangenehme Veranlassung, auf jene Erklärung sich zu berufen und darauf zu beharren, hat sih diesem Magistrat vor wenigen Stunden aufgedruugen.

„Während nämlich das gesammte sächsishe Volk der Bestimmung der Unions - Bedingungen und hierdurch der Sicherstellung ihre Nationalität, Autonomie und Rechte mit Zuversicht entgegensicht, erhielt der gehorsamst gefertigte Bürgermeister ein, vom 29, August l. J, datirtes Rundschreiben des ungarischen Ministeriums des Junncrn, worin nebst Mittheilung des, von Sr, Majestät noch keinesweges bestätigten Gesez-Entwurfes, bctreffend die neue Rekrutirung, die Vorbereitung dieser neuen Rekrutirung, mittelst s{leuniger Beschreibung der militairpflichtigen Burschen angeordnet wird.

„Der gehorsam gefertigte Magistrat kann nicht umhin und hält si,

vermöge seiner Stellung, verpflichtet, in aller Bescheidenheit zu bemerken, daß dicser hohe Ministerial-Erlaß vorzeitig und unausführbar ist. „Da nämlich der Geschzentwurf, welcher die Stellung von Rekruten be- stimmt, von Allerhöchst Sr. Majestät noch uicht bestätigt is , folglich für Niemanden verbindende Kraft hat, so liegt es am Tag-, daß derselbe zum Vollzug noch keinesweges reif is, ja, es muß dieser Magistrat jede Vorarbeit zur Rekrutirung vor Allerhöchster Bestätigung jenes Entwurfs aus mehreren Gründen widerrathen,

„Aber selbst danu, wenn jener Geseßentwurf die Allerhöchste Sanction erhalten hätte, müßte die sächsishe Nation, ihrer früheren Erklärung einge- denk, auf Feststellung der Unionsbedingungen und Sicherstellung ihrer Natio- nalität dringen, indem offenbar nur dann die Union als vollzogen ange- schen und die sächsische Nation zur Uebernahme von Lasten rechtlich ver- pflichtet werden kaun.

„Doch jener hohe Ministerial-Erlaß is auch vor der Hand und wenig- stens für Siebenbürgen unausführbar. Während nämlich für Siebenbür- gen cin erst unlängst sanctionirtes Rekrutirungs- Gese noch immer fort- besteht und das Land mit Stellung des für 1848 bestimmten Rekrutirungs- Quantums für die zwei siebenbürgischen Linien-Junfanterie-Regimenter noch fortwährend beschäftigt is, und ein Gesch, welches auf dem System der Capitulation begründet, sciner Wirkung nach die Garantie gewährt, daß derjenige, welcher dem Loos verfallen und frei geworden, von der künftigen

neuen Geseh - Ent.vurfe Geltung verschafft und diesem zufolge nach ganz neuen Grundsäßen aus der nämlichen Alters-Klassec, woraus sür das Zahr 1848 und für die siebenbürgischen Regimenter, die Rekruten kaum gestellt werden konuten, ein mehr als dreifaches Quantum zum Bedarf des unga- rischen Reichs ausgehoben werden, wodurch das Volk ohne Zweifel eine derartige Aendcrung der Dinge zum Anlaß offenbar werdender Besorgnisse ergreifen wird. ; :

„Von diesen Besorgnissen erfüllt und zugleich verpflichtet , seine Unter- gebenen vor widerrechtliher Bebürdung zu \hüßen, nimmt daher dieser Ma- gistrat scine Zuflucht zum hochl. Königl, Landesgubernium, als dem_einzi- gen für Siebenbürgen dermalen gesehlich bestehenden Regierung - Organ, und bittet gehorsamst+ Hochdasselbe wolle nah seinem Wirkun sfreis zu vermitteln geruhen , daß die Beschreibung der vom ungarischen Ministerium verlangten Rekruten bis zur Allerhöchsten Bestätigung des diesfälligen Ge- sezentwurfs vertagt, zuvor aber dîe Unionsbedingungen bestimmt und hierin die Gerechtsainen, Autonomie, Munizipalität und Gebiets - Integrität der sächsischen Nation geseylich sichergestellt werden mögen, indem man so lange, bis dies geschehen sein wird, dic Union für niht vollzogen ansehen und dieserwegen auch keine Lasten übernehmen wird, Die wir 2c.

Frankreich. Paris, 19. Sept. Ein im Moniteur ver- öffentlihtes Dekret schafft die Krone über dem Ordenssteru der Ehren- legion ab und verordnet außerdem díe alte Juschrift ihres Gründers : „Bonaparte, erster Konsul, 19. Mai 1802“ cinerseits, und „Franzü- sische Republik, Ehre und Vaterland ‘“/ andererseits.

Der Kriegsminister will der Natioual-Versammlung unverzüglich den Geseßentwurf über die Rekrutirung vorlegen.

Die Gemablinnen Cavaignac's, Marie's, Frouvé’s, Chauvel's, Lechevalier?s, Goudchaux's, Lamartine's, Luynes?, Lamoricière's, Re- curt’s, Senard's, Tourret’s und Verninhac's haben einen Verein ge=- bildet, dessen Grundsäße im Wesentlichen folgendermaßen lauten : 1) Der Verein hat zum Zweck, Arbeiterinnen, die in Noth sind, Be= schäftigung zu geben, da er außer Stand ist, alle arbeitslose Arbeite= rinnen zu beschäftigen, 2) Die Arbeit wird in die Wohnung jeder Arbeiterin geschickt, und zwar dur Vermittelung der Bezirks-Ärmen- Büreaus oder der Vereins - Angestellten. 3) Arbeiterinnen , die nicht nähen köunen, wird das Nähen gelehrt. 4) Um die Kosten dieser Anstalt zu deen, werden seit einigen Tagen Lotteriebillets zu 4 Franken ausgeboten. „Das Kapital des Vereins““, heißt es in die=- sem Paragraphen, „besteht in der Privatmilde, in Baarem oder Ge- schenken zur Verloosung.““

Schr viele der hiesigen Bäckergesellen haben einen Verein ge= schlossen, um die Meister zur Zahlung eines bestimmten \chr L Tagelohns zu nöthigen. Dieser Tage zeigten sie den Meistern die Bildung dieses Vereines mit dem Bemerken an, daß jeder Bäkerge= selle sih demselben anschließen müsse, und daß kein Meister einen Ge= sellen beschäftigen dürfe, der dem Vereine niht angehöre. Zugleich wurde denjenigen Gesellen, welhe dem Vereine nicht beitreten, unter Androhung von Gewaltthätigkeiten befohlen, die Arbeit zu verlassen. Wo diesem Ansinnen keine Folge geleistet wurde, kam es zu eitun: gen und Thätlichkeiten, Mehrere Schwerverwundete wurden schon in die Spitäler gebracht, Vorgestern wurden eilf zum Vereine gehörige Gesellen verhaftet, und weitere Haftbefehle sind ergangen. Da die Meister sich den Forderungen des Vereins nicht fügen wollen und dessen Mitglieder daher zum Theil chon zu arbeiten aufgehört haben, so hat die Behörde Anstalten getroffen, um durch die niht zum Ver= eine gehörigen Gesellen und dur die Leute der Garnisonbäckereien das für Paris nöthige Brod backen zu lassen.

Es hat sich das Gerücht verbreitet, daß der Divisions - General Chrzanowsfi, ehemaliger Chef des Generalstabes der polnischen Ar- mee, dem seit ungefähr 12 Tagen Anerbietungen von Seiten Sardi- niens gemacht worden seien, den Oberbefehl der piemontesischen Trup- pen übernehmen werde.

Aus Anlaß des übrigens nicht allgemeinen Feierns der Maurer- gesellen hat der Polizei-Präfekt eine Adresse an die Meister und Ar- beiter veröffentliht, worin er erläutert, daß das Dekret der National- Versammlung wegen Festseßung der Arbeitsstundenzahl für die a werke, wo die Arbeitsdauer vor dem 2. März weniger als 12 - den betragen habe, gar nichts ändere, sondern blos des wo früher länder als 1 us gen mise s eßt auf diese Stundenzahl beshrän á e die Eín- f Zu S Le E Se ieb p06 MUA pru mgen. in Bolts-

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