berner Blätter füllen ibre Spalten mit der gehässigsten Polem Ler die Wahlen in den Nationalrath. Die Gegner S E V ihr Privatleben verfolgt, um ihre Wahlen unmög D S E Baseler Zeitung meint, die bisherigen ats t geno ven schaft hätten si 10, 11 die beiden Näthe gethei t, daß hsenbe und Dr. Kern die Leitung des Nationalraths, Munzinger un Fe E die des Ständeraths übernehmea würden. Jun E E 0- nen is bereits eine Revifion der Kantonal-Verfassung bei “p Heide den, um fie, wie E ist, in Uebereinstimmung mit der Dun- „Verfassung zu dringen, / i / E eie Zustände im Kanton Freiburg sind entsezlich. Die Regie= rung hat die Verfassung doppelt und dreifah verleßt, und das arme Volk besizt kein Mittel, jein Schisal zu erleichtern. Von den be- deutenderen Blättern der radifalen Schweiz auf das schouungzsloseste angegriffen, nur von berner und waadtländer Bajonetten gehalten, von der eigenen Partei tin Kanton verlajßjen, bleibt ihr nichts Ubrtg, als zurückzutreien. Der Confédéèrè de Fribour9 enthält die cane Korrespondenz der freiburger Regierung mit tem Bischofe, wie sie in leßter Zeit mit Leidenschaft auf der einen, mit Troß auf der anderen Seite, besonders in Betreff der Eidesformel, geführt worden ist, Die Regierung läßt dem Bischof Frist bis zum 23sten d. Mts., um sich zu fügen. Verharrt er in seiner feindlihen Stellung, o glaubt man, die Regierung werde ihn verhaften lassen. Sie soll deê- halb von dem Vorort eidoenössishe Truppen verlangt haben, aber abgewiesen worden sein. Sie darf unter den jebigen Umständen keine durchgreifende Maßregel wagen, da sie bei ihrer eigenen Partei allen Boden verloren hat. Gegen den radikalen Wächter von Murten hat sie cinen Preßprozeß erhoben ; auch darf derselbe niht mehr er- scheinen, bis der Verleger eine Caution von 4000 Fr. geleistet hat,
Züri 197 Okt, (Kökn. Ztg.) Jeder Tag bringt uns einen Zuwahs von Mitgliedern des Stände- und Nativnalraths; merk= würdig ist dabei, daß der erstere, der eigentlich das fonservative
(neben dem föderalen) Elemente in unserem Staats = Organismus |
vertreten soll, diesmal noch radikaler sein wird als der leßtere, da in mebreren Kantonen, wie in Zug, Freiburg, Wallis, vielleicht auch in Luzern, die die Mitglieder des Ständerathes liberal, das Volk aber in seiner Mehrheit konservativ M De Den Wahlen in den Nationalrath hat in der Waadt die ratikale Partei entschieden gesiegt; am ersten Wahltage sehte sie aht der Fhrigen
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Wechsel! - Course.
Brief. | Geld, 1444 | — R Ee 1507 |
| 2 Mi 150% |
| 3 Mi. 6 24756
| 2 Mi, 8:7 | Bu 91% M 102 [2m 49%, 995
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Amsterduzu .-.«v-. n . 250 Fl. do, e ea Q N . 300 Dik. 300 Mk. I Lst. 300 Fr. . 150 FI. 150 FI1. 160 Thir.
Tklr. Vuss. . 100 Thle, |
Wien 1n 26 r... o. Augsburz --.chch-oc eo. e oco eno Breslau E C S & Tasge Leipzig in Courant im 1A cs Si a Mit
FEraukfurt a. M südd. W.
Petersburg - ._ 100 SEbI S Wocheu | 1063 | 106%
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ZFf.| Brief. [1 748
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St. Schuld-Seh.
K.u.Nm. Schuldv. 3 — | — j | lo. Lt. B. gar. do.|3 :|
9 z J T! Ÿ R f ! "2 Berl. Stadt-Obl. 3Z| - Pr. Bk-Anth.-Sch —} ( Westpr. Ftfandhbr, 35 í î ——- ¡ 1 ln E ¡i Fnedrtcnsd or. j And. Goldu,è Bi.)
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Das Geschäft an heutiger Börse beschränkte sich nur auf einzelne kleine Actieun-Posten, An
die Course ziemlich fest.
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ernennenden Großräthe |
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und auch ihr neunter Kandidat wird am zweiten Wahltage gewählt werden. Jn Bern dagegen siegte, mit Ausnahme des ganz exceptionellen Jura, wo Stockmar allmächtig domi- nirt, die gemäßigt - liberale Partei; hon die neun Gewählten siud Männer wie Ochsenbein (in drei Wahlkreisen), Funk, Neuhaus, (in zwei Kreisen) 2c. Elf Waßlen sind noh zu treffen. Leider war die Theilnahme an den Wahlen nur gering. Auch in Zürich haben wir dicsen Uebelstand zu rügen; alle Gewählten aber gehören der liberalen Liste an. Weit lebhaster war der Kampf der Parteien in St. Gallen; in jedem der vier Wahlkreise hatten die Katholiken das numerische Uebergewiht; dessenungeachtet fiel in allen Kreisen die fonservative Partei durch. Zugleich erwiesen si die Parteien so ge- shult und disziplinirt , daß überall ein absoiutes Mehr sih ergab. Solothurn wähite liberal, Glarus gleichfalls, Zug fonservativ. Im Aargau soll die Wahl von fünf der liberalen Wahlliste angehörigen Kandidaten so gut wie gefichert sein. |
durch,
Bekanntma Un g Aus. mehrfachen Gründen is es w“inschenswerth, darüber int Gewißheit zu sein, wann die Cholera - Epidemie am hicsigen Orte, welche im Abnehmen begriffen zu sein scheiut, als erloshen zu be- trachten ift. S i Diese kann indeß uur erzielt werden, wenn die Perren Aerzte den ihnen dur die Gesche vom 5. Augujl 1835 und 1. August d. J. auferlegten Verpflichtungen, wegen An = und Abmeldung der Erkrankungen, pünktlich nachtfommen, und werden diese daher ersucht, dieser Anforderung im aügemeinen Interesse zu genügen. Die hierzu erforderlichen Mcldungs - Formulare werden im Lokale der Sanitäts= Kommission anf Verlangen unentgeltlich ausgehändigt. Berlin, den 24. Oftober 1848, Königliches Polizei - Präsidium, von Bardeleben.
Berc@cuntmacmunu g:
Die verhältnißmäßig wenigen Erkranfungsfälle während de1 jüngsten Zeit der bestehenden Cholera - Epivemie in hiesiger Stadt haben uns veranlaßt, die am Halleschen Thore bisher bestandene Cholera - Heilanstalt einstweilen zu schließen. Es bleiben dagegen die
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rom 25.
Heilanstalten in der Jnvoalidenstraße und in der Pallisadenstraße dem Publikum nohch ferner zugänglich. Berlin, den 25. Oftober 1848. Königliches Polizei - Präsidium. von Bardeleben.
Bis zum 24. Oktober Mittags waren an der asiatischen Cholera als erfranft angemeldet 2293 Personen, Zugang von gestern bis heute Mittag 7. Zusammen 2300. Davon siud gestorben 1465, genesen 641, in ärztliher Behandlung 194. Summa 2300.
Berlin, 25. Oktober 1848.
Königlches Polizei-Präsidium.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 26. Okt. Jm Opernhause. Mit Allerhöchster Ge- nehmigung. Zum Benefiz des Königlichen Sängers Herrn Blume, bei seinem Scheiden von der Königlichen Bühne, nah 40jähriger Dienstzeit: Der Gott und die Bajadere, Oper in 2 Abtheilungen, nah dem Französischen von Lichtenstein. Musik von Auber. (Fräul. M. Taglioni: Zoloé, Fräul. Tuczek : Ninka.) Hierauf: Pas de neuf. Ausgeführt von Herrn Hoguet-Vest1is, Fräul. Betbge, Koch 2c. Zum Swluß: Das letzte Finale aus: Don Juan. (Herr Blume : Don Juan. Herr Wauer: Leporello. Herr Döring: Kaufmann Martino.) Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung sind Vormittag von 9 bis 1 Uhr im Kassenflur des Königlichen Opernhauses nur noch Billets zum Par = terre à 20 Sgr. und zum Amphitheater à 10 Sgr. zu haben,
Freitag , Oft. Jm Opernhause. 419te Abonnements- Vorstellung: Oberon, König der Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abth. , nach dem Englischen des J. R. Planché, für die deutsche Bühne überseßt von Th. Hell. Musik von C. M. von Weber. Ballets von Hoguet. Anfang balb: 7 Ubr.
Königsfludtisches Theater.
Donnerstag, 26. Oft. Zum erstenmale: Spinnecke's Brautfahrt, oder: Einer, an dem die öffentlihe Ordnung aufrecht erbalten wird, Lokal-Posse mit Gesang in 1 Aft. Musik arrangirt von F. W. Meyer. Vorher: Er muß aufs Land, Lustspiel in 3 Akten, nach dem Französischen des Bayard und de Vailly, von W. Friedrih. (Dlle, Keller, vom Hof-Theater zu Meiningen: Celestine von Drang, als Gastrolle.)
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QOfrtoder.
wen bann- Actien.
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| Kapitaî,
Stamm - Áctien.
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er Reinerirag wird nach ersfolseter Bekannin 4 Ges - Cours. in der d nmien Rubrik ausgesfiilit.
Die mit 38 bez. Actien sind v. Staat gar |
Rechnnne.
Bürsen-Zins-
| Prioriläis - Actien. | Kapital. | E A a T'ages - Cours:
Zinsfuss
Sümmiliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosrng a 100 pCt. amartis
| | | A
maar
3,900,000 | 4 8,000,000 | 4 4,824,000 | 4 4,000,000 | 4 1,700,000 | 4
4
4
Berl. Anhalt Lit. A B. | do. Hamburg | do. Stettin -Starg.. | do. Potsd.-Magd...
Magd.-Halberstadt .. | do. Leipziger 2,300,060
Halle-Thüringer -..-- | 9,009,009
Cóôln -Mindén.... | 12,967,500 do. AACHen 4% 4,500,020
Bonn - Cöln 1,051,200 Düsseld. Elberfeld .. 1,400,008
Steele - Vohwinkel... | 1,300,000
Niederschl. Märkisch. | 9,950,000
do Zweigbahn | 1,500,000
Oberschl. Li | 2,253,100
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Cosel- Oderberg... Breslau - Freiburg
Krakau- Oberselil.... |
Berg. - Märi
Starfßga
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00.009 Quillungs - Bogen. Berl. Anhalt. Lit. B. | 2,500,000 | 4 69! A. L Mitter ant | N D m1 Magdeb.-Wittenb..…. | 4,500,000 | 4 60] Aachen-Mastricht. ... 2,750,000 | 4 30; Thür. Verbind.-Bahn ) |
wz 5,600,000 | 4 | 2060| Ausl. Quitlungsbog. | Ludw.-Bexbach 44 FI. Pesther E 26 F1. | 18,600,000 Friedr. Wilh.-Nordb. | &#,000,000 |
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Thätigkeit ist natürlich bei dem
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Magdeb.-Leipziger -« 1,768/000! 2
Halle - Thüringer .….. |4,000,000| 44 |
Cöln -Minden [3,674,500 | 47
Khein. v. Staat gar... |1,217,000/| 35 do 1 Porta. |2,457,250/ do. - Stamm - Prior... 1,250,000)
Düsseldorf-Elberfeld. [1,000,000
Niederschl. Märkisch. 4,175,900
do. do. [3,500,000
do. li. Serie. |2,300,000 | do. Zweigbahn | 252,000 4 | do. do. | 248,000) f
Oberschiesische 1,276,600!
Cosel - Oderberg... | 250,000)
Steele - Vohwinkel... | 825,000|
Breslau - Freiburg . 100,000) «
Ausl. Stamm-.Act.
Dresden-Gorlitz .… .. 6,000,000| eipzig-Dresden 4,500,000) 4 Chemnitz -Risa |4,000,000| Sächsisch-Bayerische |6,00%,000/| Riel AItoDa Sp. |2,059,000| Amsterd.-Rotterd. FI. [8,500,000 Mecklenburger Thlr. S
von Preussischen Bank - Antheilen 85 B.
\ushleiben der wiener Posten nicht zu denken, doch hielten
Auswärtige Börsen.
_ Vreslau, 24, Oft, Holl. und Kaiserl, Dukaten 96% Bi. Friedrihsd'or 113% Gld. Louisd'or 1127; Gld. Poln. Papiergeld 944 Gld. Oesterr. Banfnoten 945, u. 95 bez. Staats-Suldscheine 74 bez. Seehandlungs - Prämien -= Scheine a 50 Rthlr, 92 D Pos. Pfandbriefe 4 proz. 95;—+# bez. u. Br., do, 34 pro’. 775 bez. Sle\. Pfandbr. 3% proz. 90 bez., do. Lit. 8, 4proz. 92 Br., dv. 35 i a
,_ Poln, Pfandbriese alte 4 proz. 90; Gld., do. neue 4 proz, 90% bez. u. Brf., do, D Ge à 000 Al 981 O e a 500 Fl. 66% Gld., vo. Bank-Certifik, a 200 Fl. 13 Gld, Russ.- poln, Schhahß-Oblig. a 4% 65% Br,
Actien, Oberschies. Litt. A. 892 bez Breslau - Schw. -Freib. 87 Br. Niederschl Prior. 94 bez., do. Ser, UL
f do. Litt. B. 895 bez. geeversl, - Mit 685 Gld., do. F, i A r L 08% Br, Ost-Rhein (Köln-Mind.) t 4 Gld. E Neisse - Brieg 38 Gld. Krakau = Oberschles, 43 Gld. Friedrih-Wilhelms Nordbahn 415, —42"/, bez. und Brf
Wien, 22, Oft. (Sonntag.) Die Post ift eingetroffen.
Leipzig „ 24. Okt, L. Dr. Part. Oblig, 97 Br Lol B. A, 148 Br, L, Dr. E. A, 9% Gld. Süd. Schle( 74 B Bayer. 74; Gld. Chemniß = Riesa 25 Gld. Whan-Zittqu 93 O Magd. - Leipz. 163 Br. Berl. Unh. A, 85 Br,, 842 Gld. do. ß. 84 Br., 837 Old. Altona =- Kiel 877 Gld. Deß. B, A. 92 Br. Preuß. B. A. 86 Gld. Ï
Frankfurt a. M., 23. Okt, Für Fonds, darunter vor- züglih österr, so wie für Eisenbahn - Actien zeigte sih au heu'!iger Börse eine bessere Stimmung. Jn mehreren Gattungen derselben wurden verschiedene Einkäufe bewirkt zu höheren Coursen als gestern, Nach der Börse Fonds und Actien ohne Veränderung, Die wiener bt vom 19ten d. war, bis am Schluß der Börse, nicht einge= troffen.
5% Met. 662. 653. Bauk-Actien 1142. 1103, Baden 50 Fl, L. 44:4 Br., do. 35 Fl. L, 24%, 245, Hessen 245. 244. Darmstadt
N “R. O” r P-E 2M N E M OENE L M-M D “M E P -MSM S7 D A E U E 2
20 G, 1/, Dol, S0O S 25 O, ;
E Bexbach O74 005.
O O S do 259 L Span. q 1/27
002.
Sard, 26. L054. do U S L, 074.
Q, 4 y Pro i. ¿Friedrich-Wilh. Nordb. 412,
(D. E Wechsel.
W Amsterd, 100 F! C. f. S. 101 O, do, 2 M. 1005 G. Augsburg 100 Fl. C. k.-S. 1195 G, Berl. C. kf. S, 1056 G. Brêmen 30 Rthlr. in Lidor. k, S. 99 G. Hamb. J Me B f S. 885 Br., do. 20 89 .O. C. k. S. 4054 G. Lond. 10 Pfd. St. k. S. 1203 G., do. 2 M. 1204 G. Lyon 200 Fr. f. S. 945 G. Paris 200 Fr. k, S. 913 Mailaud 250 Lir. k. S. 1005 B., 100% G. Wien in 20r . k. S. 1085 Br. Diskonto 17 O,
Hamburg, 23. Okt. 35 proz. N E V0 O. Dan, 60 Bl. 0 Dl, Hamb.-Berl. 634 Br., 63 Gld. Bergedorf 65 Br. 8/5 Br, 87% Old. Mecklenburg 32 Br.
In Fonds einiger Umsaß; sie schlossen fest.
London, 21. Oft.
845 Nt Al Dro. 72, Mey L903,
Engl, Fouds btieden bei geringem Geschäft sehr fest ; den war gar kein Geschäftz nur Mex. wareu sehr fest.
Eiseubahn- Actien etwas niedriger.
Amsterdam, 22, Oft, (Sonntag.) Effekten-Sozietät. Bei geringem Geschäft wurden heute Jut. zu 4447, 1 Delg, 23Prb3, 364 und Coup. Ard, zu 5% gemacht. /
4 Antwerpen, 21. Okt, 4sproz. 715. 24proz. 385.
Madrid, 16. Oft. Z3proz. 19 baar (19 Papier, 185 Geld na9 der Börse.) Z5yroz. 93, Papier (9% Geld nah der Börse Passive 3% Papier (3% Geld.) L d hee Bors
— I
v C 97 Dr. o O E
I-64 UArD,
Wenig Geschäft. Span. Ard. 65 Gld.
5proz. 77% Old,
Köln=-Yinden |
60 Rthlr. |
Leipzig 60 Rthlr. | 100 |
7 5 j 3proz. 165 Br. | Altona-Kiel |
3proz., Cons. p. C. u. a. Z. 844. 34proz. |
in frem-= |
Markt- Verichte. Berliner Getrgideberit vom 25, Oktober. Am hreutien Markt waren die Preise wie folgt :
Weizen nach Qualität 58—62 Rthlr. Roggen loco 28—30 Rtblr. » 820d, p, Otte 259 Nihlr. V. » Okt. /Nov., Nov. /Dez. 28 Rihlr. » y, Frühjahr 31 Rthlr. bez. Gerste, große, loco 25—26 Rthlr. » fleine 24—25 Rthlr. Hafer loco nah Qualität 17—18 Rthlr. » p. Frühjahr 48 pfd. 18 à 1/5 Nthir. » p. Herbst 17a 165 Rthlr, Erbsen, Kochhwaare 36—40 Rthlr. » Futterwaare 34— 36 Rthlr, Rüböl loco 115% a 115 Rihlr. » V, dien U O0, » Oft. /Nov. 145 a 115 Rtÿdlr.
Nov, /Dez. dito.
Dez. / Jan. 115 a 114 Rthlr.
Fan. /Febr. dito.
Febr. /März dito.
März / April dito.
April / Mai dito. |
Spiritus loco ohne Faß 144 a Rthlr. verk, mit Faß 14%. » p. Okt. bis Dez. 15 Rthlr. Br. ÿ v. Frühjabr 174 Rthlr. Br.
— Fit der heutigen Nummer des Staats-Anzei- gers werden Bogen 262 bis 264 der Verhandlungen zur Bereinbarung der Preuß. Verfassung ausge- geben.
Dru und Verlag der Dederschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage
—_ — E E Oi
Seilage zum Preußische
933
S rgen — r ——————— ——— nit ET
Inhalt.
Deutschland. Sachsen. Dresden, A Sachsen-Koburg. Koburg, Verhandlungen der Landstände, Sachsen-Altenburg, Altenburg. Bekanntmachung. Anhalt-Bernburg. Bernburg. Landtags-Verhandlungen, : - A usland.
Frankreich.. Straßburg, Präfektur-Cirkular in Betreff der russischen
Gränz-Maßregeln, — Truppenbewegungen, Niederlande. Aus dem Haag. Annahme der Adresse auf die Thron-
rede in der zweiten Kammer,
Luzern, Wahlen in
Schweiz. Bern, Erklärung Raveaux's. — den Nationalrath, — Tessin. Schwicrigkeiten in der Herstellung des in d mit der Lombardei, — Freiburg. Verhandlungen mit dem
orort,
Italien. Rom. General Durando freigesprochen, — Die Verhältnisse zum spanischen Hose wiederhergestellt, — Vermischtes. — Aus Ober- Jtalien, Republikanische Bewegungen in Genua,
S Wissenschaft und Kunst.
Königliches Opernhaus. (Alceste.) — Konzert-Revue,
Börjßen- und Handels-Nachrichten.
Uichtamtlicher Theil. Deutschlaud.
(D. A. Z.) Sizung der
Sachsen. Dresden, 20, Oft. ersten Kammer. (Schluß)
Herr von Schönberg-Purschenstein hält die unbeschränkten Wahlen für bedenklich und glaubt, daß man einst von ihnen zurücfehren müsse. Das Zweikammersvstem sei nur dem Scheine nah berücksichtigt worden, denn die 1, Kammer werde eine Null sein, Das Gesey sei unverbesserlih, Staats- Minister v, d, Pfordten; Schon seit Jahren sei das Bedürfniß nach einer Reform des Wahlgeseyes gefühlt worden, Man habe dies in der Presse, im Verkehr und in den Kammern ausgesprochen, Die Zeit fordere die De- mokratie, Die Weltgeschichte zeige überall, daß vom Patriarchalismus zum Aristokratismus uud von da zum Demokratismus übergegangen worden sei, Diesem Zuge der Weltgeschichte könne kein Volk widerstehen. Europa sei an dem Standpunkte augelangt, wo von der Aristokratie zur Demokratie überzugehen sei, Es zeige sih dieser Drang nicht blos in Sachsen, sondern auch im Norden und Süden Europa’s, Nach O einer Seite hin sei jede Verfassung gefähr- lich, so auch die aristokratishe, Neben dem Gebrauche der Kraft stehe die Gefahr des Mißbrauchs derselben, Greife dieser leßtere über, so gehe die Verfas- sung ihrem Ende entgegen, Was nun die Prinzipien der gegenwärtigen (Beseßvorlage betreffe, so bemerke er, daß in jedem Lande, das sich seit Jah- ren mit Erörterung dieser Frage beschäftige, ein ähnlicher Vorschlag gemacht {corden sei, Jenes Amendement sei aber nicht angenommen worden, indem die Majorität zur Annahme des Einkammersystems gegangen, Wenn man wolle, daß auch für die zweite Kammer ein Census bestimmt würde, indem sons dem Besiplosen zu viel Recht gegenüber dem Besißpenden, der mehr Steuern zahle, gewährt werde, so sei zu erwägen, daß dem, der weni hat, es gewöhnlih |chwerer wird, wenig, als dem, der mehr hat, viel zu zahlen, Der Besiplose würde auh sein Recht niht zum Nachtheile des Besizenden gebrauchen, denn noch sei die Heiligkeit des Cigenthums im Volke nicht geshwunden, Daß man sich auf die sittliche Kraft des Volkes verlassen fónne, davon gebe ein deutliches Zeugniß Wien, wo unter den jeßigen großen Wir- ren von keiner Verleßung des Eigenthums gehört worden sei. Ueberhaupt sei ja auch nicht anzunehmen, daß lauter Besiblose in die zweite Kammer ge- wählt werden würden, Indem aber dem Volke so das Recht, selbst die Geseve für sich zu schaffen, gegeben würde, könne es auch úber die Folgen Niemanden verantwortlich machen, Wie der Mensch sich bette, so schlafe er, Daß das Geseh aber provisorisch sein müsse, liege in der politischen Lage der Gegenwart, die allgemeine Verfassung Deutschlands werde noch erwar- tet, Die Frage über das Ein- oder Zweikammersystem könne jeßt nicht ge- löst werden, Er sei für das Zweikammersystem, weil das Einkammersystem zum Terrorismus führe. Lamartine selbs habe das offen erklärt; er hatte geglaubt, durch eine Diktatur die drohenden Gefahren am besten unter- drücken zu können, Gegen seine politische Ueberzeugung zu stimmen, wie er- flärt worden sei, rathe er Niemanden, wenn es blos wegen gewisser Per- sönlichkeiten geschehen sollte, Jn der jeßigen Zeit, die österen Wechsel bringe, wäre es unklug, auf die Dauer eines Ministeriums zu bauen, die- selbe hänge eben so sehr von der politischen Gestaltung dex Umstände, wie vom Vertrauen des Volkes ab. Davon, was das Wohl des Vaterlandes erfordere, nicht davon, was man von seinem individuellen Standpunkte für richtig halte, müsse das politische Gewissen sich leiten lassen, (Beifall.)
Dr. Großmann stimmt in einer längeren Rede den gegen den Ge- sezentwurf vorgebrachten Bedenken bei und wünscht wesentliche Abänderun- gen. Staats-Minister Georgi widerlegt den vorhergehenden Sprecher und äußert unter Anderem, wenn man dem vorliegenden Geseße nicht vertraue, so möge man dem Geiste des Volks vertrauen, der das Vaterland seither über manche Klippe hinweggeführt hobe, Pr. Crusius und Bürgermeister Starke sind im Allgemeinen gegen die Gesehvorlage, wollen aber für sie stimmenz Bürgermeister Schanz vertheidigt dieselbe, Herr von Posern ist ge- gen das Geseß, es geschehe mit ihm ein gewagter Schritt, vielleicht ein Schriit zur Republik, Gegen die Vorlage sprechen noch Graf von Einsiedel-Wolken- burg, von Friesen, Bürgermeister Bernhardi, von Pflug und von Welk; für dieselbe der Präsident, Hierauf Schluß der Debatte, Nach dem langen, mit Beifall aufgenommenen Schlußworte des Referenten Klinger entspinnt sih noch eine Debatte über die Zulässigkeit des von Herrn von Schönberg-Bibran gestellten Antrags, in der nachgewiesen wird, daß er nah der Verfassungs-Urkunde an ei- nem außerordentlichen Landtage nicht zulässig sei, wsrauf der Antragsteller auf Vorschlag des Referenten dem Antrag folgende Fassung giebt: „Die Kammer wolle in Uebereinstimmung mit der zweiten Kammer in der ständi- schen Schrift den Wunsch ausdrücken, daß die Regierung die Frage über die alljährliche Wiederkehr des Landtags im Auge behalte,“ Der Antrag wird hierauf in dieser Fassung gegen drei Stimmen (Bernhardi, Großmann und Ritterstädt) angenommen, Sodann nach einer kurzen Debatte über den im allgemeinen Theile des Berichts enthaltenen Antrag, den §. 131 der Verfassungs - Urkunde betreffend, wird derselbe in der von der weiten Kammer beschlossenen Fassung mit 23 gegen 13 Stimmen (Graf von Solms, von Schönberg - Reinsberg, Dr, Großmann, Graf Schönburg, von Posern, vou Miltiy, Graf Hohenthal-Püchau, von Friesen, von Mebsch, von Hey- niß, von Schönberg-Purschenstein und von Schönberg-Bibran) genehmigt,
Sachsen-Koburg. Koburg, 19. Okt. (Magdb. Ztg.) Der Herzogliche Landtags-Commissair, Geheimer Staatôrath Bröh- mer, machte in der heutigen Sizung den Landständen die Mitthei- lung, daß nach so eben empfangener Anzeige tes Reihs-Commissairs von Müblenfels auf Befehl des Reichs-Kriegsministers 3000 Mann han- noverishe Truppen aus ökonomischen und strategischen Rücksichten nach Meiningen, Hildurghausen und Koburg verlegt und in der allernäch= sten Zeit eixrücken würden. Diese Mittheilung erregte unter den Abgeordneten und dem anwesenden Publikum lebhafte Sensation. Abgeordneter Dieb fragte, ob in Anbetracht der ungestörten Ruhe und des durchaus geseßlihen Zustandes im hiesigen Herzogthume nicht gegen eine solhe Truppen-Einquartierung protestiren wollten. Der Laudschasts-Direktor beraumte zur Besprechung dieser Angele- genheit eine außerordentlihe Sißung auf morgen an.
Sachsen-Altenburg. Altenburg, 22, Oft, (D. A. Z.) Das Ministerium macht bekannt, wie es mit Bedauern habe verneh-
men müssen, daß auch jept noch von Privaten vielfach über ungenü- enden Schuß gegen verbrecherishe Umtriebe wider die bestehende
taats-Verfassung und gegen zu erduldende Unbilden manherlei Art Klagen erhoben worden und der Grund hiervon der Unthätigfkeit der Staatsgewalt zur Last gelezt werde. Das Ministerium sei sih be- wußt, alle diejenigen Maßregeln, welche zur Aufre{terhaltung der staatlihen Ordnung im Ganzen wie 1m Einzelnen erforderlich sind, innerhalb des ihm angewiesenen und nicht zu überschreitenden Dienst- wirkungsfreises pflihtgemäß ergriffen zu haben; es könne sih aber au nit verhehlen, daß nur ein entshiedenes Zusammenwirken aller Behörden des Landes den gerügten Uebelständen genügend abzuhel- fen und die geseßmäßige Ordnung zu erhalten vermöge, und er- warte daher, daß diejenigen Behörden, welche unter Verkennung ihrer Pflicht ungesebßlichen Bestrebungen gegenüber seither eine eingeshüh- terte Stellung eingenommen haben möchten, selbige verlassen und den wiederholten Anweisungen des Ministeriums, verbrecheri\{chen Angrif- fen gegen Regierungsgewalten, |0 wie gegen Rechte der Privalen, fräftig entgegenzutreten, nunmehr nachzukommen si bemühen werden, Gleichzeitig untersagt die Landesregierung bei Gefängnißstrafe den in neuerer Zeit zur großen Belästigung des Publikums sehr überhand genommenen Unfug des Haustrentragens und Vertreibens fertiger Bü- cher, Broschüren und sonstiger Drucksachen, besonders politishen Jn- halts, durch Colporteure oder andere nicht dazu befugte Privat- personen.
Anhalt: Bernburg. Bernburg, 21. Oft, (Mgdb. Ztg.) Eine Extrabeilage zu der heutigen Nummer des Regierungs-Blattes enthält zwei Anträge, die in der Sißung am Abend des 20. Oktober einstimmig angenommen wurden, 1) Jndem wir auf den Juhalt der in der Vormittags-Sißung vorgelesenen Briefe zurückkommen, bean- tragen wir, zu beschließen : „Der Landtag fordere das hohe Staats- Ministerium auf, daß dasselbe sofort und energisch Alles versüge, was erforderlih scheint, um der unheilbringenden Reaction in Ballenstedt, sowie im Lande überhaupt, die Wurzeln abzuschneiden, und die Ver- sammlung von dem -Geschehenen benahrihtige. 2) Der Herr Major von Trüßschler i in Folge seiner Unterschrift vom 413ten d, vom Dienste suspendirt worden. Die Bereitwilligkeit, zur Zeit solcher Gefahr, wie an jenem Tage vor der Thür war, für die Erhaltung der öffentlihen Ruhe mitzuwirken, scheint uns bei einem Stabsoffi- ziere eine so rühmliche Eigenschast, daß sie billig von Sr, Hoheit zuerst anerkannt zu werden verdient, Wir zweifeln auch niht an der Uebereinstimmung unseres Herzogs hiermit und halten uns überzeugt, daß Se. Hoheit nur falsch berihtei worden sei. Deshalb beantragen wir, zu beschließen: „das Staats-Ministerium möge sofort dafür sorgen, daß dem Herzoge die Sachlage wahrheitsgemäß vorgestellt, jene Suspension des Herrn Major von Trüßschler ungesäumt zurüd- genommen und ihm die nöthige Ehrenerklärung öffentlich gegeben werde.“ Es muß dies um so mehr geschehen, als der Landtag nur mit dem Ministerium entzweit war, dem Herzoge aber die alte Treue und Anhänglichkeit bewahrte, und Herr von Trüßschler jene Unter- rist mit dem protokollarischen Vorbehalte gab, daß er sih damit zu Nichts verpflichte, wodurch der Sr. Hoheit geleistete Cid verleßt werde — mithin selbst formell als Ehrenmann gehandelt hat.
Ausland. «
Frankrei. Straßburg, 20. Okt, (Köln. Ztg) Un- sere Präfektur hat folgendes Umlaufschreiben an die Maires der Ge- meinden erlassen :
„Bürger! Der Eintritt von Ausländern in Rußland is neuen Schwie- rigkeiten unterworfen. Die russiche Gesandtschaft zu Paris hat Befehl, die Reisenden, welche ihre Pässe wollen visiren lassen, zu benachrichtigen, daß dieses Visa ihnen den Eintritt in Nußland nur sichert, wenn der Herr Ge- sandte für sie eine besondere definitive Zulassungs-Ermächtigung erhält. Zu diesem Zwecke unterwirft man die Bittsteller einer Untersuchung, worüber Verbal-Prozeß nah Petersburg geschickt wird, und man ersucht dieselben, die Antwort abzuwarten. Trisst die Ermächtigung ein, was eine Verspätung von wenigstens zwanzig Tagen erfordert, 0 wird der russische Gesandte oder Konsular-Agent in den Departements, an welchen sich der Reisende gewendet, dessen Reisepaß visiren und seinem Visa die amtliche Formel vorseyen; auf Allerhöchste Ermächtigung, Oft geschieht es, daß der Bittsteller Einwendungen macht und Gründe der Dring- lichkeit angiebt, Jn diesem Falle bewilligen die russischen Agenten das bloße Visa auf den Reisepaß ohne die Formel der allerhöchsten Ermächti-
ung. Es ist ihnen eingeschäft, alsdann dem Ansuchenden zu erklären, daß
in diesem Visa keineswegs die Erlaubniß liegt, Rußland zu betreten , daß es blos eine Gefälligkeit is, und sich der Reisende auf eigene Gefahr an die russische Gränze begiebt, Es scheint daher nothwendig, die Bürger ge- gen diese Nachtheile zu shüyen, damít sie sich nicht Ungelegenheiten an der russischen Gränze aussehen.“
Jn den nächsten Tagen beginnen bei uns und in Lothringen starke Truppenbewegungen. Der Rückzug eines Theils der Alpen-= Armee wird dazu benußt, der Franche-Comté und den östlichen Be- saßungen größere Militair-Mannschasten zuzuwenden. Es is übrigens neuerdings die Rede davon, eine neue Aushebung vorzunehmen.
NMiederlaude. Aus dem Haag, 21. Oft. (K. ZZ) Die Adresse der zweiten Kammer als Antwort auf die Thronrede wurde in der heutigen Sißung mit allen Stimmen angenommen, Dieselbe ist nah altem Brauch eine Umschreibung der Königlichen Worte,
Schweiz. Bern. Unter den Anzeigen des Verf. Frds, ersheint folgende: „Ein Artikel der Helvetie enthält die Angabe, welche auh in mehrere Schweizerblätter übergegangen is, als habe ih bei Ueberreihnng der Note vom ten d. M. dem Präsidenten des hohen Vororts erklärt, „daß ih deren Sprache nicht billige. ‘““ Jh weise diese mir in den Mund gelegte Aeußerung als unwahr zurück. Bern, 18, Oktober 1848. F. Raveaux, “
Luzern. (N. Z. Z.) Die Nationalraths-Wahlen sind vollen- det. Ueberall waren die Versammlungen sehr zahlreich besuht, Ju fünf Wahlkreisen haben die Kandidaten der Liberalen mit glänzendem Mehr gesiegt. Fast einstimmig wurden erwählt in Luzern Dr. S tei- ger; in Ettiswyl Dr. Kasimir P fyfferz in Münster Obergerichts- Präsident A. Shnyderz in Entlebuh Schultheiß K o pp; in Dag- mersellen Dr. Häller, Nur in Rothenburg siegten, jedoh mit ganz geringem Mehr, die Sonderbündler, Da wurde erwählt Herr Alt- Rathschreiber Ph. Segesser.
__ Greiburg. (E. Z,) Der Courrier Suifse will wissen, die Regierung habe den Vorort um Truppen angegangen, aber eine abshlägige Antwort erhalten. Das allein sei der Grund, warum man es nicht gewagt habe, den Bischof zu verhaften. Jun- zwischen hat der Staatsrath Truppen nah der Stadt gezogen und auh nach einigen Gemeinden des Bezirks Romont abgesandt. Es sollen bereits Beshwerden gegen die Regierung an den Vorort ab- gegangen sein, und Herr Funk soll die Ueberbringer derselben
n Staats-Anzeiger.
Donnerstag den 26. Oktober.
| ‘hab des Son- derbundes mit Contribntionen belegten Persouen befindet sich au
ein Mann, der seit vier Jahren, als man noch nichts vom Sóönder- bund wußte, todt ist.
__ Tessin. (Bern. Ztg.) Jm Kanton Tessin stoßen die eidge- nössishen Repräsentanten immer noch auf Schwierigkeiten zur voll- ständigen Aufhebung der Maßregeln Radeßky's. Die Wiederherstel- lung der Postverbindung und das Aufhören des Visirens der Pässe wurde nämlich von Leßterem an „Garantieen“ und dergleichen ge- e Den Besuh Radebky's in Mailand haben sie positiv abge-
agen,
di Italien. Rom, 10, Oft. (A. Z.) Der vor einem halben Jahre noch so gefcierte päpstliche General Durando ward des Holh- verraths sogar auh ‘von vielen Gliedern der Deputirtenkammer be- huldigt, weil er in Vicenza mit den ihm doch mehr als dreimal an Stärke überlegenen Oesterreichern kapitulirte. Allerdings lauteten die Berichte Durando's an den damaligen Kriegsminister, Fürsten Doria, über die außerordentlichen, dur ihu aufgeführten Befestigun- gen Vicenza's und dessen Vertheidiguagswerke vor der Action auders, als nachher, uud deshalb war cs billig, daß der Papst eine Unter- suhungs - Kommission gegen iÿn niederseßte. Heute macht der pro- visorische Kriegsminister Duca di Rignano folgendes Ergebniß des Prozesses bekannt : „Der interimistische Kriegsminister hat durh eine Kommission ehrenhafier und distinguirter Offiziere die Haltung des Generals Durando von damals untersuchen lassen, als eran der Spihe unseres Heeres stand. Die Kommission hat auf Grund von Dokumenten und nach Erwägung aller Umstände die gegen den Ge- neral gerihteten Anklagen einstimmig für unhaltbar erklärt.“
Am 1. Oktober traf in Lugano Graf Zampieri aus Jmola ein,
der dem General Zucchi ein offizielles Schreiben des Kardinal-Staats- secretairs Soglia mit der Anzeige dorthin überbi achte, daß der Papst ihn zu seinem Kriegsminister ernannt habe. Man versichert, Zucchi habe nach mehreren Erörterungen und Versiherangen des Grafen Zampieri über die Absichten des nenen Ministeriums das Portefeuille angenommen, _ Auf außerordentlichen Befehl des Papstes macht heute der Ober- Ceremonienmcister dem Kollegium der Kardinäle in einem Cirkular bekannt, daß nun das alte Freundschaftöverhältniß zwischen dem hei- ligen Stuhl und dem spanischen Hofe völlig wiederhergestellt sei. Die Kardinäle sollten sonach die bisher suspendirte Etikette gegen die Kü- nigin und den König vou Spanien auss neue streng beobachten und mit ihren nächsten Beglückwünshungen am diesjährigen Weihnachts- fest in der üblichen Weise den Anfang machen.
Der Senator Bologna's ist heute hier eingetroffen, um sih mit dem Ministerium über die zu ergreifenden kräftigsten Maßregeln für die Wiederherstellung der von Zeit zu Zeit immer wieder gestörten Ruhe in der Romagna zu berathen, Kardinal Amat hat flug und wirksam vorgearbeitet.
Der diplomatische Repräsentant der französischen Republik, d'Har=- court, hatte gestern ein glänzendes Bankett im Palaste Colonna veranstaltet. Ünter den geladenen Gästen bemerkte man auch den Minister des Junern, Grafen Rossi, und ben Kardinal Orioli.
Unsere politischen Klubs empfingen gestern die Nachricht von dem glücklichen Eintreffen ihrer und der in Ancona veranstalteten Geld- und Effekten-Sammlungen zur Unterstüßung der unter General Fer- rari in Venedig mitstreitenden päpstlichen Freicorps. Der Secretair des Vertheidigungs - Comité's in Ancona, Advokat Feoli, und der Präsident des dortigen Circolo populare, Sgr. Antonio Bassetti,
überbrachten ibnen auf dem französischen Dampfer „Ocean“ am 30, September 33 Schiffsballeu mit Tuch, Hemden, Schuhen 2c. und Zündhütchen.
Die gestern in Civitavechia vom Südeu her angelangten Dampf- böte bringen nihts Neues. Sie bestätigen die in der Stadt Neapel und in ganz Calabrien herrshende außerordentlihe Aufregung der Gemüther. f
Aus Ober =- Jtalien, 12, Okt, (A. ZZ) Ju Genua haben auch in den leßten Tagen wieder republikanische Bewegungen stattge- funden; sie wurden aber, wie früher, so auh diesmal, durch Militair und Bürgerwehr im Entstehen unterdrückt.
Wissenschaft und Kunst.
Königliches Opernhaus. Alceste, vou Glu.
Dem neulich geleisteten Versprechen, unsere Betrachtungen über das oben angeführte Werk, so wie eine Beurtheilung der Aufführung desselben, nach der ersten Wiederholung zu liefern, kommen wir nunmehr nach, da diese Wiederholung am Freitag stattgefunden, :
In jener Kunstperiode, wo die Geschichte einer klassischen Vorzeit als das einzig würdige Element für die große Oper angesehen wurde, wo Dich- ter und Komponisten römische und griechische Fabeln, wie Dido, Alceste, Olympia, Titus und viele andere, immer wieder von neuem behandelten und auf die Bühne brachten, in jener Kunstperiode tauchte auch Glu ck auf. Seine Stoffe von einer ganz neuen Seite erfassend, {uf er Werke, die nicht nur die Opern aller seiner Zeitgenossen überrragten, sondern auch noch jegt klassishen Ruhm genießen, Während die Schöpfungen eines Rei- hardt, Righini u, #, w., obwohl reich an musikalischen Vorzügen, von ihren Schöpfern überlebt wurden, wril ihnen cine (übrigens schon in der dichterischen Behandlung bedingte) unwahre Auffassungsweise des Alterthums zum Grunde lag, is es gerade die Wahrh eit, mit welcher G lu ck den Geist des Alterthums durchdrungen hat, die in seinen Werken stets aufs neue mächtig ergreist und das Interesse dafür so lange lebendig erhalten dürfte, als überhaupt die Wahrheit in der Kunst Geltung behaupten wird, Gluck, indem er jene antiken Stoffe komponirte, wurde au ihr Dichter, er gab nicht diesen, sondern seine eigene Auffassung vom Gedichte, Die An- sicht und Gefühlsweise, wie sie sich in Gluck’s Schöpfungen offenbart, ge- hört durchaus dem alten Griechenland an, Es is jene Ansichtsweise des Kindesalters menschlicher Erkenntniß, nah welcher das Göttliche vom Men- hen geschieden und die Triebfeder der Exrcignisse nicht in einer einheits- vollen Gottheit, sondern in verschiedenen, einander oft widerstrebenden Ge- walten zu suchen is, So in der „Alceste.“ Admet soll sterben, Alceste sich opfern, weil ein Gott es will, Nicht Alceste vollbringt das Opfer, nicht irgend ein inneres Motiv hindert Admet, den Tod mit ihr zu t eilen, die Todesgötter vollziehen Beides, Als endlich Rettung erscheint, ist es wieder niht ein eigenes Vermögen, sondern der dur äußere Kraft die Rettung blinde Uebermacht, nirgends Wille und freie That. cis das Borwalten dieser Tendenz, moderner Nast L unbefriedigend wirken, um so mehr, als die Dare Vie Ein Grundidee zu verdecken nit vermag, muß es 3- übermenschliche Wesen i kraft störend berühren, wenn uns menschliche und. tfön- gleicher Gestaltung, Größe, Schönheit oder Unschörp nen wir überhaupt an Gottheiten vente S 4 / sen prahlerischen Herkules, nicht glau! Lächeln ab, vor einer Keule entweichen, sogar ein