1848 / 177 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

en und rland. London, 23. Okt. Morgen

e hritanten h Ie welchem sämmtliche Minister E ch der Lord-Lieutenant von Jrland, Lord Clarendon, Boripegeie D den. Es heißt, man wird sih in demselben nit allein mit der nrt ven Lage Irlands und dem Loose der Verurtheilten von Clon-

politischen 2 b auch über die sozialen Bedürfnisse des me beschäf r ites ra “über e Yiittel berathen, welhe am geeig= irländischen die gegenwärtigen traurigen Zustände Jrlands durh=- netfend zu ‘verbessern. Der Globe fügt hinzu, daß übermorgen \hoa eíne zweite Berathung folgen wird. Lord John Russell war gestern bei Besuch. j nos S eniraliti hat 2 Dampfschiffe nah der Einfahrt des Kanals beordert, um die dort durch die Nordost - Winde zurückgehaltenen Kauffahrer nöthigenfalls mik Proviant zu versehen. Die Gazette enthält einen längeren Erlaß des Schaßamts, welchen verschiedene Veränderungen 1m Postreglement, die uar 4849 an in Kraft treten sollen, verbffentliht wer=- : Anderem findet sich darunter eine Verfügung wegen des P ür die Versendung der Parlaments - Protokolle nach den Hansestädten und Hannover. Die übrigen Bestimmungen betreffen meist die Korrespondenz nah den westindischen Jnseln. Aus Clonmel wird unterm 20fteu berichtet, daß nah Beendi=- gung der Vertheidigungsrede Whiteside’)s und des nachträglichen Ver= hórs mehrerer Zeugen die Verhandlungen 1n Sachen Meagher's ge= schlossen wurden. Die Jury erklärte darauf den Angeklagten für

der Königin in Windsor

\huldig, empfahl ihn aber, wegen seiner Jugend und aus anderen | Gründen, der Königlichen Gnade. Der Gerichtshof wird wahrschein | lich_in der nächsten Sitzung das Urtheil sprechen. Wie es heißt, wer- den die noch abzuurtheilenden Angeklagten zu Clonmel sich schuldig | bekennen und sih ganz der Milde des Gerichtshofes anheimgeben. | Jn diesem Falle würde die Kommission gegen Mitte der Woche mif | ihren Arbeiten fertig scin können. Man zweifelt nicht, daß Meagher |

j

Wechsel - Course. Geld. | Kurs FAR do. 50 F1. 2 Mi 1435 | 1425 Hamburg 300 Mk. Kurz 150% aa do. . 300 Mk. | 2. 150% | | 3 i. 6 2435| | 2 Mi, | «BIA | | 231i. ine 907 On TOS [2m 095% 99% 8 Tage 995 as 2 Mt. 93% 2 Mt. 56 24/56 20 100 SRbI | 3 Wochen | 06K | 10535

“Inländische 1 Fonds, Pfandbrief- j Kommunal- Papiere und Geld - Course.

Brief.

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Furs. . 100 Thlr,

Petersburg

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¡Zf.| Brief. | Geld. | Gew. A Brief. | Geld. | Gem, St. Schuld-Sch. 1335| 745 | 733% Kur-u.Nm.Pfdbr. 32 89/7 | 883 Seeb. Präm. Sch. |—| 92% 91% Schles1sche do. |3#| S

üßer

1 l K.n.Nnm. Schuldv, 135 —— | do. Lt, B. gar. do. 37

Berl. Stadt-Obl. 3#| avis Pr. Bk-Anth.-Sch —| S851 Westpr. Ptandbr. | * 817 algicd | / |

1 1 Gros3h.Posen do. 947 | | 2 J do. do. 35 S 0% | Fnedrichad’or. Ls 13%, 13% Ostpr. Psandbr. 6 863 | And. Goldm.àDth.|-— 135 Pomm. dos. | 89% | Disconto. —| 35 Ausländische Fonds.

904 |90 | | 665 |

Russ Hamb. Cert | 5 l -

do. beiHope3. 4-.S- 5) e ian

do. do. 1. Anl. 4

do. Stiegl. 2. 4.A. i 32 1

| Poln. ueue Psdbr.

| do. Part. 509 Fl. 67 | do. do. 300 FL|—| 94 | Hamb. Feuer-Cas.|-. do.Staats-Fr. Anl. Hon. 25 % Int. 65% | Kurb.Fr.0, 40 tb.

| lbs do. do. 5. A. 4 do. v. Rthbsecb.Lst.' 5 do.Poln. SchatzO./| 4 S7 | 65 do. do. Cert. L.A. 5 765 do.do.L.B.200FI.| 137

l 100

3,

| Friedr. Wilh.-Nordb.

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| Sardin. do. 36 Fr. |— N. Bad. do. 36 FI.|— 1903

Pol a. Pribe,a-C.| 4| 905

Die Course haben sich heute in Folge der Nachrichten von Wien gebessert, der Umsatz war ziemlich lebhaft, und die Stimmung blieb auch am Schluss der Börse günstigs

Auswärtige Vörsen.

Breslan, 26. Oft, Holl. und Kaiserl. Dukaten 964 Bi. |

Friedrihsd’or 1135 Gld. Louisd'or 1125 Gld. Poln. Papiergeld 947 Br. Oesterr. Banknoten 955 u. 4 bez. Staats-Sculdscheine 734; bez. Serhandlungs- Prämien - Scheine a 50 Rthlr. 92% Br. Pos. Pfandbriefe 4 proz. 954 Br., do. 32 pro». 77% Br. Schles. | O 3{proz. 90 Gld., do. Lit. B, 4pyroz. 91% bez., do. 35Proz. | 1% Br. |

Polnishe Pfandbriefe alte 4 proz. 907 O 00, nene Ayroz. 905 Br., & Gld., do. Partial - Loose a 300 Fl. 934 Gld., do, a 500 Fl. 665 Gld., do. Bank - Certifik. a 200 Fl. 13 Gld. Russ.-voln. Schayg-Oblig. a 4 % 65% Br.

Actien. Oberschles. Litt. A. 895 Br., do. Lité B. 895 Br. Breslgau- Schw. -Freib. 86 bez. Niederschl. - Märk... 68 Br., do, Prior. 94 Gld., do. Ser, I[I. 89 Br. Ost-Rhei&“ (Köln-Mind.) 73% Gld. Neisse - Brieg 38 Gld. Krakau - Oberschles, 427 Br. Friedrih-Wilhelms Nordbahn 414 Br.

We -

Amsterdam 2 M. 143 A Ca

Hamburg a vista 1514 Br,

do. 2 M. 150% Br. London 1 L. St. 3 M. 6.254 Br Berlin a vista 99% Gld. f do. 2 M. 99% Gld.

AVien, 23. Oft. Met. 5proz. 731 Die Börse fast gar nicht besucht. L 135 bez.

Leipzig, 26. Okt, L, Dr. Part, Oblig, 97 B. A, 148 Br. L. Dr. E. A. 964 Gld. Sia 97 Br.

do. Swles. 735 Br. Chemniy -Riefa 25 Gld. LWbau - Zittau 23

Nordb. 1035 bez*

Leipz. Bayer. 754 Br.,

Br. Magdeb. - Leipz. 163 Br. Berl. Anh. A, 842% Br. do. B

832 Br. Altona - Kiel 87% Old. Deß. B. A. 92 Br. Preuß.

B. A. 855 Br.

Frankfurt a. M., 25. Okt, Das Geschäft beschränkte sich an heutiger Börse nur auf einige Fonds und Eisenbahn-Actien- Gattungen. Für 5- und 2xproz. Metall., russische, furhessishe und preußishe Fonds zeigte sich mehr Begehr, und man bezahlte dafür etwas bessere Preise als gestern. Süddeutsche Obligat. und 3proz. Spanier waren mehr angeboten. Alle übrigen Gattungen preishal- tend. Nach der Börse 5proz. Metall, und Nordbahn - Actien etwas

angenehmer.

944

um Tode verurtheilt wird, hält aber die Umwandlung der Strafe n lebenslängliche Deportation für gewiß.

Niederlande. Aus dem Haag, 24. Oktober. Jn der Sibung der zweiten Kammer der Generalstaaten am 21sten is der= selben ein Geseß-Entwurf vorgelegt worden, demgemäß das Defizit des laufenden Jahres durh Erhöhung der 1840 freirten 8 Millio- nen Schaßkammer - Scheine auf 10 Millionen (von denen indeß nie g gs 8 Millionen in Circulation sein dürfen) gedeckt wer- den joll.

Italien. Turin, 18. Oft. (A. Z.) Das Parlament wurde am 16ten eröffnet ; abwesend waren noch der größte Theil der Deputirten von Sardinien und Savoyen. Die erschienenen Abgeordneten ließen si besonders zahlreich auf der Linken nieder. Eine förmlihe Sißung ward nicht gehalten, offiziell darum nicht, weil das Parlament bis zum Schluß des 16. Okt. prorogirt und nur irrthümlich bis zum Mittag desselben zu einer Sißung berufen sei. Gestern fand die erste Sitzung statt. Das Ministerium ward wegen des Waffenstill- standes u. \. w. interpellirt und versprach nach einer-längeren De- batte, aus der sih über die Physiognomie der Kammern nur so viel entnehmen läßt, daß sie jedenfalls niht das PVinisterium sogleich stürzen will, am Donnerstag (19.) Auskunft zu geben über den Was- fenstillstand, die Vermittelung, die etwaige Erneuerung des Krieges Uz: fe Wer Minister - Präsident sprach französis, da er in jemer langen Abwesenheit von Jtalien das Jtalieni)che nicht ganz gewohnt sei. Jn der Sißung des Senats vom 1/ten erklärte der Ex-Minister- Präsident Alfieri, daß er seinen Posten blos persönliher Rücksichten wegen aufgegeben habe.

Bis zum 26. Oktober Mittags waren an der asiatishen Cholera als erkrankt angemeldet 2313 Personen, Zugang von gestern bis

E E

Davon s\síud gestorben 1479,

eute Mittag 4. Zusammen 2317. ? Summa 2317.

genesen 657, in ärztlicher Behandlung 181. Berlin, 27. Oktober 1848. j ag Königlches Polizei-Präsidium.

Königliche Schauspiele. j

Sonnabend, 28. Okt. Jm Schauspielhause. 178jte Abonne- ments - Vorstellung: Sie is wahnsinnig, Drama in 2 Abth., nah dem Französischen, von Angely. Hierauf: Badefuren, Lustspiel in 1 Aft, von G. zu Putliß.

Sonntag, 29. Oft. Jm Opernhause. 420ste Abonnements- Vorstellung: Norma, Oper in 2 Abth., nah dem JFtalienischen. Musik von Bellini. (Frl. Sophie Cruvelli, vom Theater der Köni- gin zu London: Norma, als erste Gastrolle. Frl. Kellberg: Adal= gisa, als ersten theatralisch:n Versuch.) Aufang halb 7 Uhr.

Im Schauspielhause. 4179ste Abonnements = Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Be- nußung der Auerbachshen Erzählung : „Die Frau Professorin‘‘, von Ch. Birch-Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 28. Oft. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Ì ucia di Lammermoor: YDper in 3 Akten. Musik von Donizetti. F

Sonntag, 29. Okt. Provinzial - Unruhen, Vaudeville -Pojje in 3 Akten, von Friedrih Adami. (Mit neuen Couplets.) Musik theils neu fomponirt, theils nah befannten Melodicen arrangirt von W. Meyer: Und: Konzert der Geschwister Neruda.

Montag, 30. Oft. (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Oper in 2 Aften. Musik von Bellini.

Norma.

iner Börse vom 397, Oktober.

Kisenbahn- A cie

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Stamm - Actien.

Kap ital. |

Börsen-Zins- Rechnung.

Der Reinerirag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmien Rubrik ausgefüllt, Die mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar

Tages - Cours.

BRein-Ertrag. 1847.

Berl. Anhalt Lit. A B. | 3,500,000 do. Hamburg | 8,000,000 do. Stettin-Starg. . | 4,824,000 do. Potsd.-Magd... | 4,000,000 lagd.-Halberstadt L 1,700,090

do. Leipziger 2,300,000

Halle-Thüringer 9,000,000

Cöln - Minden... | 12,967,500 do. Aachen......-.’| 4,500,000

Bonn - Cöln 1,051,200

Düsseld. Elberfeld .. | 1,400,000

Steele - Vohwinkël... | 1,300,000

Niederschl. Märkisch. | 9,950,000

do. Zweigbahn | 1,500,000

Oberszchl. Lit. À. 1 2,209,100

doit B. 2,400,000

Cosel- Oderberg 1,200,000 |

Breslau - Freiburg .….. | 1,700,000 '

Krakau - Obersehl.... | 1,500,000

Berg. -Märk, .….....- | 4,000,000

Stargard - Posen 5,000,000

Brieg -Neisse 1,100,000 Quittungs - Bogen. |

Berl. Anhalt. Lit. B. | 2,500,000 |

Magdeb.-Wittenb.... | 4,500,000 | -

Aachen-Mastricht .…. | 2,750,090 |

Thür. Verbind.-Batn | 6,600,000 |

83 G.

63 B

867, G

53 a 5 br. n. G. 1025 G.

51 B 505 G. 74 G6.

525. B.

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295 G. 68% bz

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897 G. 89% G

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42 G. 57 G. €67 G.

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Ausl. Quiltungsbog- Ludw.-Bexbach 24 FI. Peoethern .:.. Z0F1.

8,525,000 | 4 | 90 18,000,000 | 4 | 80 8,000,000 | 90

4145 a N bs

Schluss - Course von Cöln - Minden 74 6

5% Met. 674. 66%. Bank-Actien 1115. 1100. Baden 50 Fl. L. 441. 44x, dto. 35 Fl. L, 25, 24%. Hessen 245. 24% Darmstadt 50 Fl. L. 59%, 594, do. 25 &l, £. 204 G. Sard. 25%. 4% Span. Zproz. 17%. 174. Poln. 300 Fl. L. 922 G., do. 500 Fl. L. 67%. 67. Friedrih-Wilh. Nordb. 413. 415. Bexbach 68, 67%. Köln-Minden 1DZe (As

Hamburg, 25. Okt. R. 96% Br., 96 G. Dän. 00% D Hamb.=-Berl. 635 Br., 63 Gld. Bergedorf 65 Br. 88 Br., 872 Gld. Mecklenburg 325 Br.

32 proz. p. C. 76% Br., 76 Old. E. Ard. 6 Br. 3proz. 17 Br.

In mehreren Foadô und in Alt.-Kiel. Actien ging Einiges um. |

Die Course behaupteten sih fest.

Paris, 24. Oft. Viele Geschäfte und etwas bessere Preise.

3proz. 44 . 60. proz. Anleihe 69. proz. alte 68 . 85. Bank 1530. Nord. 358%.

London, 23. Okt. 3proz, Cons. p. C. 844, a. Z. 844. 833, Span. 3proz. 22. Jnt. 444. 4 proz. Cert. 68%. Ayroz. 22%, 22. E, R, 984. Bras. 724. Mex. 19x.

Engl. Fonds sind heute # % gewichen z in fremden war wenig Geschäft; nur Mex. fest.

Eisenbahn-Actien niedriger.

Amsterdam, 24. Oft.

3Zproz*

waren Russ. mehr angeboten ,"Dest. bei ziemlih lebhaftem Geschäft mehr gesucht. Peru 18%.

Holl. Jntegr. 447, 44. 3proz. neue 513. 4proz. ostind. 68, 1 ZL3proz. Synd, 68%. Span. Ard., gr. Piecen 6%. Port. neue 21%, 4yroz. 234, 23%. Russen alte 96%. Stiegl. 755, %. Oest. Met. 5proz. 60%, %. 24proz. 317, %-

Antwerpeu, 23. Oft, Wenig Geschäft. 5proz. 77%. 44proz» 71%, %. 21proz. 384, k. Ard. 6%, %

__ Madrid, 16. Oft. Z3proz. 19, 185. 5% Br. Zfr, 3%, %.

Madrid, 18. Oft. 3proz. 185 Papier (nach der Börse 18% Geld.) _5yroz. 9% Papier (nah der Börse 9% Geld) Passive 35 Papier (nah der Börse 3% Geld.) Ferdingndsbank 44 Papier.

Wechsel auf Paris 5. 9,

——————ck—--——

5proz. 9%, 4. Coup.

Altona = Kiel

Port. |

Der Handel in holl. Fonds war heute | unbedeutend; auch die Preise sind nicht meldenswerth verändert. | Span. und Portug. fast unverändert; von den übrigen fremden Fonds |

Prioriläts - Actien. |Kapital. lla S Et R Es E A ZE S Ses - Cuurs-

Sümmtiliche Prioritäts-Actien werden lurch

jährliche Verloosung a 100 pCt. amortis.

Berl.-Anhalt 1,421,800) do. Hamburg 5,000,000 | 47 do. Potsd.-Magd. .. |2,367,200 do. do. .. 13,132,800 do. Stettiner 800,000

Magde, L ODEEor ¿oli L 89,000,

Halle - Thüringer .….- 4,000,000 | 43

Cöln - Minden 3,674,500 | 4!

Rhein. v. Staat gar.. (1,217,000: do. 4. Priorität... |2,457,250) do. Stamm-Prior... |1,250,000|

Düsseldorf-Elberfeld. |1,000,000

Niederschl. Märkisch. |4,175,000

do. do. [3,500,000 do. I11. Serie. |2,300,000 do. Zweigbahn | 252,000 do. do. 248,000

Oberschlesische 1,276,600

Cos2l - Oderberg 250,000

Steele - Vohwinkel... | 325,000

Breslau - Freiburg. -. | 400,000|

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| | 1847. |

Büörsen-

A f ja f N A S 7 Sen

Ausl. Stamm-ÁÂct. |

Reinert

Dresden-Görlitz .. .- /6,000,000| Leipzig-Dresden .…..- 4,500,009 Chemnitz - Risa 1,000,009] Sächsisch-Bayerische |6,0069,000/ Kiel - Altona .…..- Sp. |2,050,000/ Amsterd.-Rotterd. FI. [6,500,990

Mecklenburger Thlr. |4,390,999) |

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von Preussischen Bank - Antheilen 86 a 4 bz

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E H LLLAEDE: e E OERG F TDRENES

Markt - Berichte. Berliner Getraidebericht vom O DEEOV E, Am heutigen Markt waren die Yreise wie solgt Weizen nah Qualität 58—61 Rthlr. Roggen loco 28—30 Rthlir.

» \{chwimmend 842 yfd. 29 Riblr. Br.

» K2 pfd, p. Oft. 28 Rthlr. G.

» Okt. /Nov., Nov. / Dez. 28 Rt“lr.

» y, Frühjahr 30% Rthlr. bez, 4 Dr, Gerste, große, loco 25—26 Kthlr.

» tleine 24—25 Rthlr.

Hafer loco nach Qualität 17—18 Rthir. » p, Frühjahr 48 pfd. 18 a 172 Nor: » G Ob 17 a 105 Rthlr. Erbsen, Kochwaare S640 Nr: » Futterwaare 34—36 Rthlir. Rapps 74 a 73 Rthlr. Tinter-Rübsen 72 a 71 Rtblr. Soinmer-Rübsen 64—b66 Rthlr. Leinsaat 48—509 Rthlr. Rüböl loco 11% a 11% Rthlr.

»- he diesen Mb 41126 A 145 Rthle.

»„ Oft. /Nov. 115 Rthlr. Br. u. bez.

» Nov, /Dez. dito,

» Dez. /Jan. 115 Rthlr. Br. u. bez.

» Jan. /Febr. 115 a 11% Rthlr.

» Febr. /März 114 Rthlr. Br.

» Mäárz/April dito.

» April /Mai dito. i Leinöl loco 9% a 95 Rthlr., Lieferung 95. Spiritus loco ohne Faß 15 Rthlr. V U O7.

15 Br. i 19s 46 bst-Termin 15 Rthlr. Br., 145 G. p, Frühjahr 16% Rihlr. Br., 16% bez.

E D C G G C: C T T I A: ‘i D R

mit Faß

Mit der heutigen Nummer des Staats-ÜUnzei- gers werden Bogen 268 bis 271 der Berhandlungen

H

zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.

ODruck und Verlag der Deerschen Geheimen Ober -Hofbuchbruerei. Beilage

Seilage zum Preußischen

945

Staats-Anzeiger.

Sonnabend deu 2s. Oktober.

E —————————

E A

Deutscchbland.

Bundes-Angelegenheiten. Frankfurt a, M, Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs - Versammlung.

Oesterreich. Triest, Bülletin ín Betreff der Uebergabe von Osoppo,

Sachsen. Dresden. Kammer-Verhandlungen.

Hannover. Hannover, Grubenbrand bei Zellerfeld,

Baden. Mannheim. Abmarsch der preußischen Truppen.

Hessen. Kassel. Stände-Bersammlung,

Sachsen-Altenburg. Altenburg. Verhandlungen der Laudschaft.

Schleswig-Holstein, Schleswig. Proclamationen der Regiernng,

N usland.

Desterreich, Von der ungarishen Gränze. Truppens-Zusammen- ziehungen an der ungarischen Gränze und Depeschen nah Olmüy.

Frankreich. Paris. Organisirung der mobilen National - Garde, =- T EON T ARJONSN Ie Bankett und Aussöhnung der Bergpartei. &

Bermischtes.

Großbritauien und Arland. London, Die Gesellschaft zur Bis Ans der Juden, Eisen - Industrie, Nordlicht, Gold inNa- 1sornilen.

Eisenbahn- Verkehr. Markt - Berichte.

ltichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes-Angelegenheiten.

Fraukfurt a. M., 24. Oft. 101ste Sipung der verfafs- sunggebenden Reichs-Versammlung. (Schluß.) Reichsminister vonBeckerath macht zur Erledigung einer Juter- pellation des Abgeordneten Maifeld, die Portofreiheit der Ahbgeord- neten im Bereiche des Großherzogthums Baden betreffend, die Mit- theilung, daß die badische Regierung nicht auf dem Verwaltungswege, sondern lediglich auf dem legislativen Wege eine solhe Begünstigung ertheilen könne. Sogar die Korrespondenz des Regenten sei diesem Ge- seße unterworfen; das Reichsministerium erahte es daher nicht für angemessen , eine Ausnahme für die Mitglieder der Reichsversamm- lung zu beanspruhen, noch auch eine weitere Erklärung von der ba- dishen Regierung über diesen Gegenstand abzuverlangen. Ju Auf- trag des Reichsverwesers seßt das Finanz-Ministerium die National- Versammlung in Kenntniß von den Voranschlägen für die Bedürfnisse der Centralgewalt, für die Reich8-Versammlung und zum Zwee der deutschen Bundesstaaten, 90m 1. September bis zum 31. Dezember. Die Summe der Ausgaben beläuft sih auf 10,468,766 Fl. Davon betragen die Ausgaben für das Kabinet des Reichsverwesers 3813 Fl., für dessen Wohnung 5866 Fl., für die National-Versammlung 100,000 Fl., einsließlich einer Summe von 68,000 Fl. für den Funfziger-Ausshuß, für das Reichs-Ministerium 11,113 Fl., für das Ministerium des Aeußern 17,000 Fl., für die Gesandtschaften 100,000 Fl., für das Ministerium des „Fnern 5293 Fl. , für dessen Verwal- tung 16,000 Fl, für das Justiz-Ministerium 2946 Fl., für Geseß- gebung und Verwaltung 20,360 Fl, für das Handels-Ministerium 21,206 Fl., für das Kriegs-Ministerium 20,006 Gl, für die Reichs- festungen 3,041,040 )3F[. für-die Reichstruppen 1,75 ),000FL,, für dieMarine 5,323,000 Fl, für das Finanz-Ministertum 3960F[., für dessen Verwaltung 4000 Fl. Hiervon sind 167,000 Fl, zur Bestreitung für die Na- tional - Versammlung und für die Eentralgewalt durch Umlagen zu erheben, auéeshließlih der Gehalte sür die Mumister und Unter-Staats- Secretaire. Die Summen zur Bestreitung der Kosten für die Reichs- Festungen sind vorhanden ; jene für die Reichstruppen sind dur Ma- trifular - Umlagen zu decken, wobei jedoch die bereits erstatteten Lei- stungen der Einzelstaaten in Abzug kommen. In gleicher Weise sind 5,160,000 Fl. für die Marine zu erzielen, in welcher Beziehung Preußen eine besondere Theilnahme gezeigt hat. Die Summe der freiwilligen Beiträge für den Flottenbau beträgt 73,000 Fl. Jucho behält sich einen besonderen Antrag vor in Bezug auf seine durch den Reichs - Minister von Schmerling erledigte Junterpella- tion. Der Präsident verliest eine Erklärung des Abgeordne- ten Heinrih Simon, worin derselbe als Mitglied des Verfas sungs-Ausschusses seinen Anschluß an die dem Entwurfe der Reichs- Verfassung beigefügten Minoritäts - Gutachten der Abgeordn. Blum, Wigard und Ahrens anzeigt. Der Tagesordnung gemäß, wird zur Berathung über den Bericht des Ausschusses für die österreichischen Angelegenheiten , die Anträge der Abgeordn. Venedey und Naurwerck an Wahrung der Juteressen Deutschlands in den gegenwärtigen Zu- ständen Oesterreichs betreffend, geschritten, Der Antrag Venedey's und Genossen lautet: „Die Reichs=Versammlung möge beschließen: 1) das Reichs-Ministerium aufzufordern, bei den gegenwärtig einge- tretenen Zuständen in Oesterrei alle hier in Frage gestellten deutschen Interessen in Schuß zu nehmen und sie mit allen Kräften Deutsch- lands zu unterstüßen; 2) das Reichs-Ministerium aufzufordern, Sorge dafür zu tragen, daß alle Truppen deuts - österreichischer Länder nur den geseßlihen und verantwortlichen Behörden, dem konstituirenden Reichstage und den constitutionellen Ministern zur Verfügung stehen; 3) das Reichs - Ministerium aufzufordern, die Ausführung und Ver- wirklihung dieser Beschlüsse unmittelbar den von der Centralgewalt abgesandten Kommissarien zu übertragen.“ Nauwerck beantragt: „Die National - Versammlung beschließt: 1) der österreichishe Reichs- tag nebst den Sicherheits - Behörden Wiens wird für jeyt als die einzige geseßliche Gewalt im deutschen Oesterreih anerkannt ; 2) das deutsche Reichs - Ministerium hat der geseßlichen Gewalt des deut- hen Oesterreihs unverzüglih gegen die äußeren und inneren Feinde den nachdrüclichsten Beistand zu leisten und zu diesem Behufe sofort ein Reichsheer aufzubieten,“ Die Majorität des Ausschusses von 10 Mitgliedern stellt hierzu folgenden Antrag: Die National- Versammlung möge beschließen: 1) Die von der provisorisden Cen- tralgewalt für Deutschland verfügte Abordnung von Commissairen nah Wien, in welcher die National - Versammlung sowohl ein Mittel zur Abwehr des Bürgerkrieges und] zur Wiederherstellung der geseß- lichen Ordnung, ‘als auch gleichzeitig eine Gewähr der Sicherung der Jnteressen Deutschlands wahrnimmt, gutzuheißen ; 2) das Reichs- Ministerium aufzufordern, nah Maßgabe der von den Commissairen eingehenden Berichte \ogleih die weiter erforderlihen Schritte zu jun, insbesondere aber mit aller Enischiedenheit jede zum Schuhe

etwa in Frage gestellten Interessen, Deutschlands nothwendige Maßregel zu ergreifen und über dieselben der National - Ver=- sammlung Mittheilung gzu machen. Der Antrag von fünf Mitgliedern dagegen lautet: Tie Reichs - Versammlung möge beschließen: 1) das Reichs-Ministerium aufzufordern, bei den gegen- wärtig eingetretenen Zuständen in Oesterreich alle hier in Frage ge- stellten Jnteressen Deutschlands in Schuß zu nehmen und sie mit allen Kräften Deutschlands zu unterstüßen; 2) das Reichs-Ministerium aufzufordern, Sorge dafür zu tragen, daß alle in deutsh-österreici- schen Landen befindlichen Truppen nur den verfassungsmäßigen und geseßlich verantwortlichen Organen zur Verfügung stehen; 3) das Reichs-Ministerium aufzufordern, die Ausführung und Verwirklichung dieser Beschlüsse unmittelbar den von der Centralgewalt abgesandten Commissairen zu übertragen. Jn Bezug auf den Antrag des Abge- ordneten Nauwerck, so weit derselbe nicht dur die vorstehenden Cr- achten erledigt is, erachtet der Ausschuß der National-Versammlung, vorzuschlagen , zur Tagesordnung ae». Jn der Berathung erhält zuerst das Wort Reitter aus Prag. Der Redner spricht für den Antrag der Minorität , welchen éêr selbst mit unterzeichnet hat. Auf eine Schilderung der neuesten wiener Ereignisse näher eingehend, sucht er darzuthun, daß die Bewegung in Wien feine vemokratishe, sondern eine vorwiegend nationale sei, Der österreihishe Reichstag habe die exekutive Gewalt durch den Drang der Umstände übernommen und dadurch der Anarchie vorgebeugt ; Vorschläge in ultrademokratisher Richtung habe die Aula abgelehnt. Eine Schmach aber sei es, wolle man Rußlands Hülfe anrufen zur Wahrung deutscher Jnteressen. (Der Präsident ermahnt den Redner, feine Veranlassung zweideutiger Auffassung seiner Worte zu geben.) Werde auch von der Versammlun fein energishes Wort in der vor- liegenden Frage ausgesprochen, |0 bleibe Oesterreih dennoch deutsch in Sinn und Gefühl. Maifeld: Das Gefühl der sittlihen Ent- rüstung gegen die verrätherische Camarilla hat ganz Wien zum leh- ten Wiederstande gereizt. Nur eine Alternative giebt es: Entweder die deutsche Sache siegt oder sie geräth in Gefahr, eine Zeit lang un- terdrückt zu werden, Was will Jellachich vor Wien, da der Aufstand keines= weges gegen das monarchische Prinzip gerichtet ist ? Die österreichische Ar- mee muß den Händen Jellacbih?s entnommen und den geseßlihen Organen wiedergegeben werden. Es ist der Würde der National - Versamm- lung angemessen, entschieden aufzutreten und zu sagen, dies is deut- {her Boden. Jch bin für das Majoritäts-Gutachten, falls der Aus- druck „Sorge zu tragen“ in „sogleich die Verfügung zu tresfen““ um- gewandelt wird. Berger erinnert an die Beantwortung einer früher von ihm gestellten Jnterpellation. Mit den Rebellen von oben verfahre man viel glimpfliher, als mit denen von unten, Die Vorlage des Ausschusses sei dürstigz in ihr finde sich das System organisirter Langweile ausgedrückt. Der Redner verlangt ein Mißtrauens-Votum gegen das Ministerium, Aufhebung der Cernirung Wiens, Rüdkehr des Kaisers, Rudkzug der fremden Truppen. Jch nehme keinen An- stand, zu erklären , daß die Oesterreicher in Wien Demokraten sind; ih würde es bedauern, wäre dies der Fall niht. (Bewegung.) Dekretiren Sie den Abzug der Truppen von Wien, und das Mate- rielle des Streites hat ein Ende. Dahinter aber lauert dessen gei- stige Potenz, die Reaction in Olmühß und die Freiheit zu Wien. von Somaruga carakterisirt die ungarishe Bewegung in einer

anderen Weise als seine Vorredner, indem er darauf aufme:fsam macht, wie die Freiheits- Bestrebungen der dortigen Bewegungs-Paitei nie mit den wahren Bedürfnissen des Landes sich vereinbart haben. Jn dem ungarischen Reichstage sigen blos Abgeordnete des Komitats- Adels; daß das Volk seinerseits auch an den Berathungen Theil nehme, davon wollen Kossuth und seine Anhänger nichts wissen. Frei- heits-Versicherungen sind in Menge ausgesprochen worden, in Doku- menten und Journalen. Jst dies auch Deutschland gegenüber ge= \hehen, so möge man doh nit die den Deutschen, den sogenanuten Schwaben, zugefügten Nachtheile vergessen. (Hört ) Jellachich, in= dem er die Sache der Südslaven vertrat, hat nihts Anderes gethan, als ein Juteresse vertreten, welches die Vertheidigung der Humani- tät zum Bundesgenossen hat. Kein Beweis liegt vor, daß Jellachich ein Werkzeug der Kamarilla gewesen; er selbst hat erklärt, daß er nur als österreihischer General handele, Zum erstenmale sind Reichs- Commissaire nah Wien entsendet worde. Sie treten auf als Boten des Friedens, um dem Bürgerkriege ein Ende zu machev. Haben sie ihre Aufgabe erfüllt, so wird man in Oesterreich nicht mehr die Um- sturz - Partei als den Ausdruck der deutshen Gesinnung anerkennen, Durch diese Absendung der Bevollmächtigten der Centralgewalt wird so viel gewahrt, als die augenblicklihen Verhältnisse es gestatten. Schmidt aus Schlesien begnügt sich mit keinem der vorliegenden Anträge. Je mehr es wünschenswerth sei, daß die obwaltenden Zu=- stände in Oesterreich sih beilegen, um sto weniger dürften die- selben den Ministern der Centralgewalt übertragen werden. Der Redner beantragt, die Minister der Centralgewalt müch- ten auch ferner ruhig zusehen, wie die öósterreichischen Verhält- nisse sich entwideln, weil man den Teufel nicht austreiben fönne durch den obersten der Teufel. (Bravo links.) von Vincke: Es handelt si durchaus niht darum, ob eine Bewegung eine monarcische, aristokratische oder demokratische ist, sondern ledig- lich darum, ob ihr Zustandekommen auf geseblihem Wege geschicht. Die Bewegung in Wien aber war eine anarhishe. Beweis davon ist die Thatsache, welche der Abgeordnete Bassermann in seiner leßten Rede anführte. Kein Mitglied der Aula wagte es, dem Mörder Latour's, der mit blutgefärbter Stange vor die akademische Legion trat und fragte: „habe ih niht Recht gethan 21 das einfahe Wort: „Nein!“ entgegen zu rufen. Das Kommando der National - Garde ging an einem einzigen Tage viermal in andere Hände über; und wenn der Befehlshaber der Bürgerwehr in einer Proclamation zu der Ermahnung sich gezwungen sah, man möge doch in militairischen Dingen gehorchen, so frage ic, liegt hier kein Beweis von Anarchie vor? Man spriht von Nationalitäten ; anstatt aber von der eigenen zu sprehen, führt man uns immer fremde Stammes - Angelegenhei- ten vor. Unrecht ist es, dem Ministerium Schwierigkeiten zu berei- ten in Augenblicken, wo die Juteressen des Vaterlandes in der Schwebe sind. Der Redner stimmt für den Antrag der Majorität, als einem Vertrauensvotum für das Ministerium. Vogt findet die Ausschuß - Anträge als Vertrauensvoten sehr richtig; dies sei aber anch der einzige Punkt, worin er seinem Vorredner beistimme. Al- lein es müsse auch untersuht werden, ob das Ministerium ein solches Vertrauen verdiene, und ob es fähig ci, noh fernerhin das Steuer des Staates zu lenken. Was hat das Reichs - Ministerium gethan in der Publication der Gesehe und in der Anwendung der Regie- rungs-Maßregeln? Haben die vier erlassenen Gesebe die herrschen- den Zustände etwa geändert ? Oder ist von Seiten der Einzelstaaten in dieser Beziehung etwas geschehen? Freilih hat man Alles von der Paulskirche erwartet, allein die alten Zustände bestehen noch immer fort, Die Umkehr , die man uns anempfiehlt, ist die Rückkehr zum

Polizeistaat. Das Reichs-Ministerium hat zu regieren geglaubt; es hat aber Polizei geübt. Als die Kroaten der deutschen Gränze sih näher-

ten, mußte Thüringen aus strategishen Gründen militairisch beseß werden. Was that man, um den Umtrieben der reactionairen Parte zu begegnen? Jellahich's Briefe waren offenkundig geworden, allein man hatte nichts zu thun, als der Shweiz eine Note zugehen zu lassen, und die sorgfältige Aufzeihnung der politischen Vereine zu verfügen. Vergebens blickte man iu Wien nah alleu Gewalten, und nun will man eine Bevölkerung verdammen, die im Falle der Noth ihr Recht vou den Sternen si holte? Als das Ziel erreiht war, so war auh die geseßliche Ordnung wiedergekehrt. Billigen Sie dies nicht, so seien Sie konsequent, und verdammen Sie auch die Anarchie des Märzmonats, ohne welhe Sie hier niht sißen würden. Nur diejenigen, welche die Bewegung in Wien anshwärzen und an- gelben möchten, bezeichnen sie als eine anarhische. Die Anarchie wurde fortgeseßt im Hoflager und der Constitutionalismus von der Kamarilla mit Füßen getreten. Dagegen einzuschreiten, findet das Ministerium keinen Anlaß. An demselben Tage, wo deutsches Ge- biet von Jellachich's Horden betreten wird, ernennt das Reichs-Ministe- rium Commissaire für die reußischen Fürstenthümer ; allein, wo es galt , Kraft zu zeigen , sank es im Uebermuth seiner Schwäche zu- jammen. Wenu Sie die Hand zu dieser Bewegung nicht bieten, um sie besser zu lenken, so wundern Sie sih nicht, wenn die Bewegung mehr und mehr demokratisch wird, wenn alsdann die Regierung zu dem Volke zurüfehrt und wenn das Volk die ihm entgegenstehenden Dämme durhbriht, um sie für immer zu vernichten. Der Redner verliest eine Eingabe des wiener Studenten - Ausschusses, worin der- selbe die Reichsversammlung darum angeht, das Verfahren Zellachih?s als eine Kriegserflärung zu betrahten und diesem Verfahren dur geeignete Truppensendungen zu begegnen. (Bravo links, Lachen rehts.) Lachen Sie nicht über jene jungen Männer, die bereit sind, ihr Herzblut für die deutsche Sache zu vergießen und die mit einer Besonnenheit gehandelt haben, wie es Staatêmännern geziemt. Die Aula konnte ein anderes Banner aufpflanzen; im Bewußtsein, für Deutschland einzustehen , hat sie es verhindert, und darüber sollte nur eine Stimme sein. Möge der Spruch des Dichters : „Es giebt in Deutschland keine Stadt, kein Dörfchen , auf dessen Kirchhof niht ein Freiheitsmärtgrer ruht,“ nicht auch auf Oesterreich seine traurige Anwendung finden! Bassermann beantragk, gestügt auf die Geschäftsordnung, daß au ein Redner für den Majoritäts-Antrag gehört werde. Auf vielfahen vorhergegangenen Schlußruf bringt der Vorsißende den Schluß der Debatte zur Abstimmung ; derselbe wird jedoch abgelehnt. Eisenmann stellt den Antrag, die Natio= nal-Versammlung wolle dem Reichs-Ministerium aufgeben, die nah Wien abgegangenen Reihs-Kommissäre zu inslruiren und zu ermäch- tigen , Alles aufzubieten zur Herstellung der Rube und geseplichen Ordnung im Sinne des Anschlusses der österreichish=-deutschen Pro- vinzen an Deutschland, wie auch die österreichishe Regierung zu ver=- anlassen, das Ausscheiden der nichtösterreihishen Abgeordneten aus dem wiener Reichstage zu verfügen. Venedey is der Meinung, daß die in Rede stehende Angelegenheit zu einer ministeriellen und Parteifrage gemaht worden ist, die im Juteresse Deutschlands nur als eine nationale angesehen werden dürfe. Keinesweges aber sei der Aus\chuß der Ansicht gewesen, in dem von ihm gestellten Antrage dem Reichs-Minmisterium ein Vertrauensootum zu ertheilen, Nicht nux handelt es sich um die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung, sondern auch um die Erhaltung der Freiyeit und Einheit in Oesterreich. Die beiden leyten Momente sind in der Justruction der Reits-Kommissarien zu suppliren. Der Red- ner bedauert, dem Reichs - Ministerium kein Vertrauens - Votum ab- geben zu fönnen;z Grund davon sei die von einem Mitgliede des Ministeriums beantragte Zustimmung der österreihishen Regierung hinsihtlich der künftigen Stellung der österreichisch - deutschen Provin- zen zum deutschen Reihe. Siege man in Oesterreich ohne die Reichs=- Versammlung, so sci dies ein Sieg gegen dieselbe. Bassermann: Bevor ih auf die vorliegende Frage eingehe, fühle ich mich zu der Erklärung veranlaßt, daß das Reichs - Ministerium mit der mehrfach guf dieser Tribüne in Anregung gebrachten „Oberpostamts-Ze i- tung“ nur in der Berührung steht, daß es seine amtlihen Verfün- digungen in diesem Blatte veröffentliht und politishe Angaben be- richtigt; im Uebrigen hat sich Jedermann nur an den am Fuße dik- ses Organs stehenden Namen zu halten. Das Reichs - Ministerium wird in Allem nur solhe Maßregeln treffen, welche die Majorität des Hauses will; so auch in Betreff der erwähnten politishen Vereine, deren Streben wohl Aufaierksamfeit verdient, wenn auf ihren Tages- ordnungen die Worte zu lesen sind : „Aufzeichnung der Volksfeinde.“/ Wenn die republikanische Regierung Frankreichs eine Reg:lung der politischen Vereine für nöthig fand, so wird es sich wohl auch fragen dürfen, ob die Centralgewalt niht auch solche Maßregeln zu ergreifen hat, die eine Republik für nöthig erachtet. (Hört!) Ob die Bewegung in den österreichishen Provinzen eine flavische oder deutsche sei, be- weisen niht Worte, sondern Thatsachen, Jn den Demokratieen sind Zahlen von großer Geltung. Wenn nun, wie erwiesen ist, die Un- garn in den aufgeregten Landestheilen die Minderzahl der Bevölfe- rung bilden, so fönnen wir die Kroaten niht geradezu verdammen. (Unterbrehung. Der Vorsißende ermahnt zur Ruhe.) Die Kroaten haben in gewissem Maße Recht, die Herrschaft der Minderheit sich nicht gefallen zu lassen, (Wiederholte Unterbrehung von der Linken. Der Redner: Es wäre aber doch anständig, wenn Sie mich. nicht unterbrächen.). Wie groß diese Herrschaft is, geht daraus hervor, daß in allen Schulen in magyarisher Sprache gelehrt wird, während do selbs Rußland auf der Hochschule Dorpat die deutsche Sprache zuläßt. (Nochmalige Unterbrechung. Der Vorsitzende läßt den Ord- nungsruf ergehen.) Was die österreichische Regterung diesem Bruder- friege gegenüber gethan hat? Sie hat eine Vermittelung eingeleitet und die Gleichstellung der Nationalitäten als deren Basis aufgestellt. Es soll cine glorreiche Erhebung sein, wenn ein Theil der wiener Bevölkerung eines verbrecerischen Regimentes sich annimmt? Wenn die freie Presse und eine geseßlihe Volksvertretung besteht, so ist jede Ge- waltthat ein Verbrechen! (Bravo.) Wenn die Russen, Ungarn, Piemontesen und Franzosen über diese Erhebung sih freuen, so haben wir am wenigsten Ursahe, diese Freude zu theilen, hinter der die Kriegsfurie lauert. Soll Deutschland den umliegenden Mätten Ah- tung einflößen, so darf es keine solhe Erhebung dulden. Wenn, wie gesagt worden, das Ministerium um die Polizei si verdient macht, so übt es durch die Erhaltung der Ruhe und Ordnung im Jnnern und der Achtung nah außen eine Polizei, wodurch das Vaterland oor Verderben bewahrt wird. (Beifall.) Die Versammlung ent- scheidet sih für den Stluß der Debatte. Pattai beantragt na- mentlihe Abstimmung über den Majoritäts-Antrag. Se illing S hält das Wort zu einer persönlichen Bemerkung über eine ron ie- der Rede Somaruga's. Leßterer erklärt, daß er feine Per f meint habe. Dem Abgeordneten Maifeld, wirb Simson

Frage das Wort nicht gegeben- Vice - Präses des

vor, des heute statthabenden Leichenbegs chusses morgen ¿u hören. Brunck wegen, den Berichterstatter des 7 bt. ubert,

Die Versammlung theilt diese Ansicht n