1848 / 179 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

unterweges sich meldende den dürfen; desgleichen eihishen Speciesthaler, diesseitigen Kassen; desglei- druckmaterialien gezahit wer= Porto - Freiheit für die in zurüdckgeblie-

der Bestimmung, nah welcher n aufgenommen wer der Kaiserlich ö stücke in den

Beschränkung

end die Annahme nd Zwanzigkreuzer ffend die Preise, den dürfen ; desgleicher - Holstein au benen preußischen ?

Berlin, 29. Okt. ns so eben nacstehe cherheits-Au „Das Publi

betreffend die f Kommando oder in Lazarethen

Der Magistrat und die Stadtverordneten nde Bekanntmachung, betreffend den städti= sschuß, zugehen : März 1848, im Auftrage des Kö- Ministerium erlassen, enthält die Bestimmung : selbst, daß die Aufrechthaltung der lediglich der Bürgerwehr überlassen e möglihe Hülfsleistung des Militairs den äußersten Nothfall und auch dann nur auf ausdrü- liche Anforderung des Commandeurs der Bürgerwehr oder der städtischen Behörden erfolgen wird.“ Diese Bestimmung rief den Sicherheits - Aus\shuß der Stadt as Leben, indem die Unmöglichkeit, die Stadt =- Behörden ür jeden Fall unruhiger Auftritte dazu führte, daß der Magistrat und die Stadtverordneten- Deputirte mit der Geueral-Vollmacht (s für die Sicherheit der Stadt sorgen de im Fall der Noth die Hülfsleistung

fandum vom 29,

„Es versteht sich von öffentlihzn L bleibt und di

Berlin in d

versammeln, Versammlung aus ihrer Mitte entsendeten, vorkommenden Fal zu helfen und zu diesem Zwe des Militairs zu erfordern. Der Sicherheits-Ausshuß tritt zusammen, sobald die Umstände es erfordern, ungufgefordert jedesmal, wenn die Bürgerwehr wegen unruhiger Auftritte in der Stadt in den Bez welhem Falle derselbe sich mit dem Bürgerwehr-Kommando in einem und demselben Lokale vercinigt, um mit demselben Hand in Hand zu

irfen allarmirt wird, in

Ordnung aufrecht zu erhalten lediglich der 3 Militair nur für den äußersten Noth- s\huß sih mit daß leßteres auf seine

Da die öffentliche Bürgerwehr überlassen is, da fall mitwirken sol dem Bürgerwehr - Kommando dahin geeinigt , Verantwortlichkeit zur rehten Zeit und unter Mittheilung der Gründe denselben zur Requisition des Militairs auffordere , d der Sicherheits-Aus\{huß nur durch das Kommando der davon zuverlässig unterrichtet werden kann, wenn die Bürgerw überhaupt oder an einzelnen Punkten niht mehr im Stande ift , die Sicherheit der Stadt zu schirmen.

Mit dem städtischen Sicherheits -2

( und wird, so hatte der Sicherheits-=Au

a in der Regel Bürgerwehr

{[us\husse nicht zu verwechseln ammengetretene Kommission der Königlichen und stüd= tishen Behörden, zu welcher das Ministerium des lizei-Präsidium , der Magistrat und die Staditvero lung Deputirte schicken, welche der Kom der Bürgerwehr-Commandeur und eine Anzahl von Bürgerwehrmän- nern aller Grade, beiwohnen. Zweck dieser Kommission is, zur Ver- meidung von Schreibereien auf dem kurzen Wege der Besprechung die Mittel zu berathen und für die Bestimmung der geseßlichen wodur die öffentliche Ruhe nach allen Seiten hin zu shüßen und zu erhalten sei, und die dabei mit- wfrkenden Behörden im Einklange des Verfahrens zu erhalten. Durch die unruhigen Auftritte am 16. d, M. und die Wendung, welche die Angelegenheiten nah den anderweiten, dur stenographische e National-Versammlung bekannt gewordenen Ereig=- nissen, später um 8 Uhr Abends genommen, ist der Sicherheits-Aus= im Einvernehmen mit dem Commandeur der Bürgerwehr, in zwei Bataillone Militair, jedoch lediglich zur Ausstellung im Königlichen Schlosse, zu requiriren, welche dem Bür- gerwehr-Kommando zur Verfügung gestellt werden sollten. Die Maßre= gel wurde durch ungünstige Rapporte aus den verschiedenen Theilen der Stadt herbeigeführt, um das Kommando der Bürgerwehr in den Hülfe nah den bedrohten Punkten der Stadt aus der es zu entsenden. Das Militair hatte Shloßhofe aufgestellt, dur obige der Requisition des Bürgerwehr- Der Sicherheits-Aus\s{huß durfte 1 Maßregel zu genügen, wie er dieselbe auf Erfordern des Bürger= ar darauf die Umstände sih günstiger Um für ähnliche Fälle jede airs zu der Bürgerwehr zu Ausschuß von dem Königlichen Staats=- amtliche Zusage erbeten, daß das Bürgerwehr-Kommando requi-

ist eine hier zus Innern, das Po- rdneten - Versamm= mandant von Berlin, so wie

Behörden-Justanz vorzubereiten,

Berichte über die

die Lage gebracht worden,

Stand zu seben, Bürgerwehr-Beseßung des Schloss daher nur die Bestimmung, im Maßregel etwa nothwendig werden Commandeurs gewärtig zu sein. fein Bedenken tragen, einer solche: eben so wenig Bedenken trug, wehr-Kommandos, als unmittelb gestaltet hatten, rückgängig zu machen. Besorgniß wegen der Stellung des Milit begegnen, hat der Sicherheits- Ministerium die Erklärung und resp. vom Sicherheits-Ausshusse und dem rirte Militair auf Verlangen derselben jeder Zeit wieder zurücgezogen werden müsse,

Wir haben es für nothwendig erachtet, Kenntniß der Bewohner Berlins zu bringen, um durch eine vollstän- dige Darlegung der Anordnung das Vertrauen zu derselben zu fräf- tigen, da die Stadtbehörden bei allen ihren Beschlüssen nur ein Jn=- teresse leiten kann, das Juteresse des Vaterlandes mit dem der Stadt durch Aufrechthaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit gegen jedwede widergeseblihe Ueberschreitung auf das engste zu verbinden und dadurch es möglih zu machen, daß die Bewegungen, welche die Entwickelung des Völkerlebens überakl hervorgerufen haben, für unser Vaterland \sih im freien Wege der geistigen Revolution auf dauernde Weise beruhigen und zur Wohlfahrt Aller sih verwahrheiten.

Berlin, den 28. Oktober 1848,

Der Magistrat und die Stadtvoerordneten- Versammlung.

dies zur öffentlichen

Desterreich.

Reichstags - Verhandlu vom 24. Oktober. g andlungen

N (All g. Des. Z.) Vorsißender Smolka, der Ministerbank Niemand, a vit Sipung 123 Uhr. der anwesenden Mitglieder zur Eröffnung genügend. Smolka be- L dd ¿Ii aut ges drei 3

ver Reichotags-Borstand hat in einer Zuschrift an den Fürsten Win= dishgräß gegen ein solches dent Been e eingelegt, Minister Kraus ist mit dieser Maßregel einverstanden und hat von Seiten des Ministeriums eine ähalie Fürsten Windischgräß gelangen lassen. oor einer Stunde ein Courier vom Fürsten Windischeräß mit einer Depesche angekommen ist, deren Juhalt vom permauent-n Ausschusse zum Behufe der Berichterstattung im Reichstage beratheu wird, Der permanente Aus\huß ersucht zu diesem Behufe um Unterbrechung der Sigzung bis 5 Uhr Nachmittags, Diesem Ansuchen wird willfahrt Schluß der Sibßung 1 Uhr, E

Abendsißung vom 24. Oktober. Vorsißender Smolka, Auf der Ministerbank Niemand. Anfang 5# Uhr. Mitglieder : zur Eröffnung der Siß richtet im Namen des permanenten nen Seiten Beiträge für mittellose Garden u. st. w. eingelangt sind. Sodann wird eine Loyalitäts-Adresse an den Reichstag aus Braunau Durch das Ministerium is dem permanenten Aus- welche der Minister von Win=-

Abgeordnete zurückgehalten.

e aliehe Erflärnng an den Smolka berichtet ferner, daß

Zahl der anwesenden Schuselka be-

ung genügend. Ausschusses, daß von verschiede-

am Jun verlesen. \husse die Antwort mitgetheilt worden,

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dishgräß auf seine Zuschrist, mit welher das Kaiserliche Manifest vom 19, Oktober demselben zugeschickt wurde, erhalten hat. Dieselbe ist dem Ueberbringer des bezeihneten Manifestes nicht schriftlich, son- dern mündlich, mit dem Auftrage, dieselbe persönlich zu hinterbringen, ertheilt worden. Sie lautet dahin, daß der Herr Feldmarschall feine andere exefutive Behörde in Wien kenne, als ten Gemein- derath, Von diesem verlangt er unbedingte Uebergabe der Stadt. Als Frist zur Unterwersung werden 24 Stunden be- zeichnet. (Zischen.) Hierauf verliest Schuselka eine an den Gemeinde- rath, ohue ein Einbegleitungsschreiben gelangte Pïöclamation des Fürsten Windischgräß, datirt aus Hetzendorf“ am 23, Oktober 1848, welhe als ein merfwürdiges historishes Dokument wörtlich mitge= theilt wird. Nach Vorlesung dieser Proclamation unter ununterbro= chenen Aeußerungen der höchsten Entrüstung bemerkt der Berichterstat- ter, daß die Geschichte der civilisirten Welt darüber das Urtheil fällen werde. Von dieser Proclamation sind sofort Abdrüde nach Olmüß gesendet worden, mit der Frage, ob der dort sich befindlihe Minister, mit dessen Koutrasiguatur das Manifest vom 16. Oktober versehen is, die in der Proclamation des Fürsten Win- dishgräß enthaltenen Maßregeln für constitutionell halte. Zugleich hâlt es der permanente Ausshuß für seine Pflicht, alle dem Rcichs- tage zu Gebote stehenden moralischen Maßregeln, insbesondere Er- flärung der Ungesebßlichkeit ter Proclamation, in Antrag zu bringen. Der Berichterstatter weist darauf hin, daß die Proclamation 1m Widerspruche stehe mit dem Kaiserlichen Versprechen, die Errungen= schaften niht in Frage stellen und den Rceichôtag frei tagen lassen zu wollen, Ferner wird darauf hingewiesen, daß die in der Pro- clamation enthaltenen Punkte uicht nux constitutionswidrig , son- dern geradezu inhuman und barbarish seien. Auf Grundlage dieser Umstände stellt die Majorität des permanenten Ausschusses den Au- trag, die hohe Kammer wolle in Berücksichtigung drs Umstandes, daß das Manifest des Fürsten Windishgräß vom 23. Oftober mit dem Kaiserlihen Worte im Widerspruche stehe, beschließen, daß dieselbe uiht nur ungeseßlich, sondern ebeu so feindlich sei gegen die Rechte des Volkes, wie gegen die des constitutionellen Thrones. Neben die- sem Antrage der Majorität wird auh der Antrag der Minorität mitgetheilt, welcher dahin geht, diesen Gegenstand durh Hinweisung auf den gestrigen Reichstags - Beschluß, worin die Erklärung Wiens in Belagerungs - Zustand a s ungeseblich erklärt wird, zu erle- digen. Borrosch glaubt di- Proclamation mit Hinb!ick au} die barbarishe, dem menschlichen Gesühle hohnsprehende, unter civilisirten Personen ungausführbare Forderung dex Auslieferung be- liebig zu bezeihnender Personen a!s eine bloße Schreck - Rakete be- traten zu müssen. Nach ciner längeren Debatte, an welcher sih außer Borrosch, Goldmark, Sicrakowsfi und Audere betheiligten, wurde der bezeihnete Antrag der Majorität des permanenten Aus- {usses in Anwesenheit von 194 Mitgliedern zur Abstimmung ge- bracht und angenommen. Podleski stellt den Antrag, den Be- {luß der Kammer durch Plakate und durch die Wiener Zeitung zu veröffentlihen, Wird angenommen, Zum Schlusse der Sißung wird das Protokoll der leßten Sihung verlesen und genehmigt. Schluß der Sißung 74 Uhr. Die nächste Sißung beginnt morgen um 12 Uhr.

Wien, 25. Okt. (Allg. Oest. Ztg.) Sibung des Gemeinde- rathes der Stadt Wien am 22. Oftober. Fleischer stellt den An- trag, daß der Gemeinderath gegen Windischgräß und Wessenberg ebenfalls Protest einlege. Nach längerer Debatte zieht er wieder seinen Antrag zurück. Auf die offizielle Nachricht von dem Proteste des Reichstages beschließt der Gemeinderath, diesen Beschluß des Reichôtags zu veröffentlichen, so wie die ablehnende Autwort an Win- dishgräß auf dessen Zumuthung, daß der Gemeinderath unter seiner Verantwortlichkeit die Plakate des Fürsten veröffentliche, der Gemeinde bekannt zu geben. Sylvester's Antrag, dem Reichstag den Danl der Stadt Wien für seine Wirksamkeit auszusprechen, wird ohne Debatte angenommen. Zuleßt erscheint die Deputa tion der Bezirks-Chef noch einmal. Sie erklärt, drei aus ihrer Mitte an Windischgräß senden zu wollen, um zu erfahren, was er eigentlih wolle, Die Versammlung debattirt, ob ste sch dieser Sendung anschließen oder bei ihrem Beschluß, an Windischgräß \chrift= lih zu antworten, verbleiben solle. Bei der Abstimmung, die auf Freund’s Antrag namentlich vorgenommen wurde, bleibt der Antrag, sih der Nationalgarde anzuschließen, in der Minorität.

Sißung des Gemeinderaths am 23. Oktober Abeuds 5 Uhr. Eine Note des Ober - Kommando's is} eingelaufen, des Ju- halts: Herr Evelt hat die Anzeige gema®t, daß die österrei= chishen Truppen die Zufuhr von ungelöshtem Kalk durchaus nicht gestattcn. Wenn dies einige Tage dauert, so könnte die Stadt nicht beleuhtet werden. Der Gemrcinde - Rath möge daher die ge eigneten Schritte treffen, daß diesem Uebel abgeholfen werde. Bern- brunn meint, deshalb sogleich an die Reichstags-Permanenz zu fen- den. Freund glaubt, au das Ministerium die Sendung richten zu sollen, Bernbrunn zicht seinen Autrag zurü. Freund's Antrag wind angenommen. Das Ministerium des Junern ersucht den Gemeinde= Rath um sein Gutachten über folgenden Gegenstand : Alle Arbeits- pläze sollen aufgelöst, die bewaffnete Mannschaft auégeschieden und der Arbeitslohn für Weiber auf 12 Kr., für Mäuner auf 18 Kr. ermäßigt werden. Es wird eine Kommission ernaunt. Das Nationalgarde - Ober - Kommando wird hiervon verständigt. Braun stellt den Antrag: Da die mittellosen Gaiden nur an den Dienst - Tagen Sold und etwas Provision genießen, in den anderen Tagen aber alles Verdienstes entbehren, so soll allen mittellosen Gar= den täglih 20 Kr. C. M. und Brod und Wein gespendet werden. Freund trägt an, den Gegenstand ciner Kommission zuzuweisen. Die Kommission wird ernannt. Wessel y stellt den Antrag, einen Aufiuf an die Wehrmänner Wiens zu erlassen, daß sie sh, da die Centralgewalt die friedliche Lösung der Dinge in Wien in die Häude ge- nommen, aller Feindlichkeiten euthalten, Dhne Debatte ange - nommen. Ein fernerer Antrag Wesselg?s lautet auf Verlängerung der Aufkündigungs- und Auszichzeit. Die Verlängerungsf; ist wird auf vierzehn Tage bestimmt.

S, L O S Big Juf ben Zustand der Haupt= stadt bemerkt das Journ. d. i L Ie LURE Wiens in Bezug auf die Verpflegung gestaltet sich immer schwieriger. Milch gehört bereits zu den gesuchtesten Artikeln. Es hält {chwer, ein \hlechtes Glas Milch gegen theure Bezahlung zu ervascheu, und nur Protection vermag sie zu verschaffen. Wir glaubten, die Zeit der Protection sei vorüber, nun herrscht sie bei den Milchständen. Nicht lange, und es dürfte mit dem Fleische nicht anders ergehen. Mit Mehl und Brod i} es noch leidlih. Die Schmalz- und Eier- preise haben {on bedeutend aufgeshlagen. Die ängstlihe Sorge um Person und Eigenthum steigert sicch von Tag zu Tag, und man sieht Bewohner mit Kindern und mit ihrer besten Habe angstvoll von Ort zu Ort irren, um solhe in Sicherheit zu bringen. Ja den Vorstädten, welhe mit ihrem Wasserbedarf auf die städtische Wasserleitung angewiesen sind, macht |ch die Besorgniß einer Wassernoth geltend, da durch die gestrigen Konflikte zwischen der mobilen Garde und dem Kaiserl. Militair nähs der nußdorfer Linie die Wasserleitungs-Maschine in Nußdorf Beschädigungen erlit-

ten haben soll. Wie man erzählt, hätte sich eine Abtheilung der mobilen Garde in das dortige Wasserleitungsgebäude geworfen und von da aus mit dem Militair Schüsse gewechselt. Was hieran Wah= res sei, werden wohl die offiziellen Berichte des Nationalgarde-Ober= Kommando's melden. Die von Tag zu Tag eintretenden Ereignisse machen das Bedürfniß einer friedlichen Lösung des jeßigen unerträg= lihen Zustandes immer wünschenswerther und dringlicher.““

Herr Eisele, Mitglied der Gasbeleuchtungs-Gesellschaft, hat dem Gemeinde-Rathe angezeigt, daß jeßt auch die Zufuhr von ungelösch- tem Kalk (zur Gasbereitung) abgeschnitten sei.

Wien, 24. Okt. Nahmittags 5 Uhr. (Allg. Dest. Ztg.) Unsere Bevölkerung bewahrt trotz der bereits befannt gewordenen har- ten, widerrehtlihen und ungeseßlichen Bedingungen, welche dur Windischgräß der Stadt Wien zur Unterwerfung vorgeschrieben wur=- den, ihre alte besonnene und würdige Haltung. Is der friedliche Weg der Ausgleichung aber noch möglich, \o soll man ihn troß der zu jeder Anstrengung aufrüttelnden Bedingungen noch einmal in Be- traht der Tausenden von Mitbürgern einschlagen, welhen von beiden Seiten ein gewisses Grab bereitet wird. Von unserer Seite wird in allen Vorstädten an den Vertheidigungsmaßregeln mit riesenhaster An- strengung und Ausdauer gearbeitet. Alles, was Hände hat, Weiber, Kin der, Greise sind emsig, um der liebgewornenen Freibeit einen, wenn auch noch anscheinend geringfügigen, Dienst zu leisten. Während die- ses in der Stadt geschieht, ist aber auch unser Feind niht müßig. Geshütz und Pulverwagen werden bei Nußdorf über die Donau ge- hi}. Das Militair scheint sich vor der nußdorfer, währinger, mazleinêdorfer und Favoriten - Linte fonzeniriren zu wollen, um nah Ablauf von den 48 Stunden auf mehreren Punkten zugleich die Stadt angreifen zu können. Bei der kleinen nußdorfer Linie nächst der Spittlau wurde vom Militair um 2 Uhr abermals ein Haus in Brand geseht. Um 1 Uhr fielen bei dieser Linie von feindlicher Seite gegen 35 Kanonenschüsse. Das Militair ist in Vesiß der Ferdinands - Wasserleitung und hat der Stadt das Trinkwasser abge= schnitten.

Am 24. Oktober fehlten in Wien die Posten aus Mähren, Shlesien, Galizien, Polen, Rußland, Moldau und Preußen seit 5 Tagen!; aus Prag, dem nördlichen Böhmen und Sachsen jet #4 La gen; aus Ungarn, Siebenbürgen und Wallachei seit 6 Tagenz aus Triest und Kärnthen seit 2 Tagen z aus Jtalien seit 2 Tagenz Un zer, Reichs=-, klentscher, iglauer, fremser und zwetiler Posten waren am genannten Tage ausgeblieben,

Wien, 24. Okt., Morgens. (Allg. Oest. Z.) Die Schiff- brücke über die schwarze Lacken ist vollendet. Sogl: ih nah ihrem Fertigwerden wurde Geschüß, viel Militair und eine Anzahl Bagagewagen auf derselben übergescßt, um über die Donau an das nußdorfer Ufer weiter gesch1st zu werden. Es wai dieses gestern um vier Uhr Nachmittags. Diescs Urbershissen und Weitertransportiren gab Veranlassung zu dex gestrigen 1achmittägigen Kanonade. Von den Unsrigen wurde aus dem währinger Friedhose und aus der nußdorser Linie das Feuern des Militairs tapfer erwiedert. Um eine Stunde früßer fam auf der Nordbahn ein Train mit Militair, mit Pock- und Pulverwagen a1. Wahrscheinlich geschah dieser Transport ohne Willen der Eisenbahu= Direction. Jn Florisdorf wurde Alles abgeladen. Auch wurde ge- stern Nachmittags vom „jenseitigen Donau - Ufer auf die Un \rigen im Prater mit Kartätschen, gefeuert, wobei es mehrere \chwere Verwundungen und einen Todten von unserer Seite gab. Aus den Vorbereitungen, welche Windischgräß tit, ersieht man, daß er gesonnen ist, seinem ungeseblih crflär- ten Vorhaben den nöthigen Nachdruck zu vershafffen. Wird er ein- mal die Angriffspunfte der Stadt bestimmt haben und hinreichend gerüstet sein, danu wird ex Ernst machen und losschlagen, © adurh gräbt er sih aber selbst sein Grab. Es bleibt nur noch die Ho] nnng , daß die beiden Reichsfommissäre so viel Einfluß bei Hofe ge winuen, um diesem unhelshwangeren Plane noch durch friedliche Mittel zuvorzukommen. Ju der S:ellung der zwei anderen Lager hat sich bis zur Stunde nur das geäudert, daß sih Auersperg um Juzersdorf mehr konzentrirt, und daß in den Ortschaften um Wien, woraus er seine Truppen gezogen hat , Militair von Windischgräß hon wieder angesagt ist.

Berlin, 29, Oft. Nachrihten, welhe aus der Umgegend Wiens über Breslau hierhergelangt sind, stellen fest, daß bis zum 27\tea Mittags noch kein Nngriff auf die Stadt stattgefunden hatte. Dagegen waren von der Stadt aus mehrfache Angriffe auf die Ka! serlihen Truppen gemacht worden ; so war am Breiten - See und in der Vorstadt Lerchenfeld bedeuteud gekämpft worden. Durch die wiederholten Ängriffe hatte sich eiu Theil des mährisheu Armee Corps zum Vorrücken genöthigt gesehen und war bei dem \chmelzer Kirchhof auf ein starkes Kartätschfeuer der Städtischen gestoßen, wo- gegen eine Batterie herbeigeholt und der Kirchhof von den Füsilieren genommen, später aber, wegen zu sehr exponirter Lage, wieder ver- lassen wurde. Auf der nußdorfer Seite waren die Städtischen voll- ständig in die Linic zurückgedrängt und alle Punkte der Umgegend beseßt, so auch Füns- und Sechshausen. Der Fürst Windischgräß hatte Befehl gegeben, das Feuer überall einzustellen, wo dasselbe nicht durch Angriffe von der Stadt aus unverineidlih seiz auch waren feine Bomben in die Stadt geworfen. Der Banus hatte das Lust- haus im Prater und die Palverthürme beseßt und lehute sih an die Donau unterhalb der Stadt. Die Wasser- und Gasleitungen waren der Stadt abgeschuittenz erstere waren auf der nußdorfer Seite von

den Städtern mit großer Tapferkeit dur einen energischen Angriff

geuommen, aber bald darauf an die Kaiserlichen Truppen wieder verloren.

Es wurde erzählt, daß sechs Dampfböte mit Ungarn die Donau herabgekommen, aber wieder umgekehrt scien, als das erste davon heftig beschossen worden. E

As der Stadt kamen fortwährend Deputationen an den Fürsten Windischgräßz in Folge eiuer derselben, an deren Spibe ein Ab- geordneter Pillersdorf gestandeu haben soll, hatte der Fürst Windisch e gräß die unten folgende Proclamation „an die Bewohner Wiens erlassen. - Vom Reichstage hatte sich eine Deputation vou 3 Mitgliedern, an dereu Spiße der Minister Kraus (welcher schon früher vom Kai1- ser nah Olmüh berufen war), ans Hoflager begeben, Um gegen die Verlegung des Reichetags nach Kremsir zu remonstriren. L

Es wurde behauptet, der Fürst habe dem Gemeinderath die Per- sonen namhaft gemacht, auf deren Auslicferung er bestehen werde.

Ju der Nacht vom 26sten zum 27sten hörte man von mehreren Seiten deu Donner des groben Geschüßes, auh am Morgen des 27sten hier und da vereinzeltes Feuern; am Mittag herrschte aber voll- kommene Stille, und es hieß, daß sich wieder cine Deputation bei M Pn Aa und der Prater bis nahe an die Leopold Stadt waren bei Abgang der lebten Reisenden vom Banus beseßt; man wollte 50 h Gefangene aus der Stadt haben ins Haupt=

¡er abführen sehen. aa h ‘lea Nachrichten s{lugen die Städtischen sich mit Tapfer- feitz man wollte an ihrem guten Schießen besonders die Polen er-

kennen. Dagegen soll die Erbitterung der Truppen durch die fort- während auf sie gemachten Angriffe, welche sie noh niht erwiedern durften, aufs höchste gestiegen sein.

An die Bewohner Wiens.

Es if mir der Antrag gestellt worden, eine friedlihe Vermitte- lung mit der Stadt einzugehen und mit meinen Truppen nach Wien einzurüen, um die von mir vorgeschriebenen Bedingungen selbst in Ausführung zu bringen.

Fh appellire an den Rechtlichkeitssinn eines gewiß - großen heils der Bewohner Wiens und frage sie, ob es möglich is, daß ih nach allem Vorgefallenen , nachdem auf meine Truppen ohue allen Anlaß gleich bei ihrem Erscheinen gefeuert wurde, mit denselben nach Bien einzeben fönne, in die Stadt, die nach Ausf\age Aller von bewaffneten Uebelgesinnten wimmelt, ehe diese Menge cutwafsnet ist, obue einen mörderishen Straßenkampf herbeizuführen. Jch frage. ob diejenigen, welche mir Frieden aubieten, welche mih auffordern, unge- scheut nach Wien einzuziehen, auh wenn sie es gut mit mir meinten, im Stande wären, denen Ruhe und Mäßigung zu gebieten, die nun schon seit Wochen mit Waffen in der Hand die Stadt ter- rorinren,. en gute: Theil der Bewohner Wiens von u feß was seit der kurzen Zeit meines Erschei- ind vor derselbe aesheben if, da diese Vorfälle gewiß auf das höchste Scit mehreren Tagen finden stete An- arisse auf meine ruppen statt, die gencksten Falle dies

oh y Pt N O0t dv p!l C » mere en rfen C)eDCnn 1il, 21

fehl haben, nur im drin-= was denn auch bereits au Partei, welche für die Urheber jener unerhörten S( that, die an den Kriegs - Minister Grafen Latour und sel 109) ai je Leiche begangen wurde, von Sr. - Entfernung der Truppen, die i langt, einen Antrag auf Ver- bannung m-chrerer Glieder des Kaiserlichen Hauses stellte, noch vor kurzem gegen d von Sr. Masestät dem Kaiser verliehene Voll macht Pprotestirte und meine gan Sendung als ungesebßlih er- Elarte, dieje Par chickt Friedensboten zu mir, um mich mit meinen Truppen ohne alle Garantie in die Stadt zu ziehen! unnöthiger Gewalt-Maßregeln ; die Hauptstadt uno Monarchie » ih fcage nochmals die rechtlich ist Vermittelung in der mir angetra- jen Vorausseßungen möglich ? edorfíf, den 25, Oltober 1848. Fürst zu Windischgrä b.

erwiedern

(Prag, Zig) Di der Landtags - Sißzung die Gemeinde - Orduung für Mähren zum erjten A L a} j d

germeister Koller von M. Neustadt, mie der Gemeinde, der Trennung der in dieser ersten staatlichen Einheit die mährishe Gemeinde - Ordnung 160 Paragraphen umfaßt. welche mit einer Adresse am Sonn-= noch nicht zurü.

» 4

26. Oît. (Prag. Ztg.) Das böhmische Landes-Präsi= entlicht nachstehenden Erlaß des Kaisers in Bezug auf die ähute) Verlegung des Reichstages nah Krems\ier :

der Erste, constitutioneller Kaiser von Oesterreich

zen so schmerzlichen Ereignisse in der Hauptstadt der dauer des anarchischen Zustandes daselbst haben Thrones und des Glückes Unserer Völker in die keit verseßt, die offene Empörung durh die Gewalt der unterdrücken, wie Wir dieses in Unseren Manifesten vom 16, Ofkiober l. J, Unseren Völkern verkündigt haben. dem gestörten Zustande der geseßlichen Ordnung in der Haupt- G bei dem bevorstehenden Eintritte militairischer Maßregeln ist für Netchstag unmöglich geworden , daselbst seine Berathungen fortzusezen. l bewogen, anzuordnen, daß der Reichstag seine Siz- ld unterbreche, und Wir berufen denselven auf den t Kremsier, wo er in der Lage sein wird, seiner großen Aufgabe, der Ausarbeitung 1 Interessen Unserer Staaten entsprechenden Verfassung, ausschließlich zu Tonnen.

werden demnach alle zum konstituirenden Reichstage erwählten aufaefordert, sich bis zum 15. November in der Stadt Krem- 1 eimufinden, um daselbst die unterbrochenen Berathungen in die Verfassung fortzusezen und solche mit Beseitigung aller

in Bälde cinem gedeihlichen Ende zuzuführen. ersehen uns, daß alle zum konstituirenden Reichstage gewählten

l 8, ihrer Pflichten gegen das Vaterland eingedenk, sich an= gelegen sein lassen weiden, pünktlich zur oben bestimmten Zeit an dem le- zei n zeitweiligen Sitze des Reichstages zu erscheinen , um sich daselbst

mit der baldigen Lösung der ihm gewordenen großen Aufgabe zu beschastigen. Î 22, Oftober 18458,

e . Ferdinand. Wessen verg.

Dieses allerhöchste, mir am heutigen Tage von dem Herrn Minister- berg zugekommene Manifest wid hiermit zur allgemeinen Kenntu1ß gebracht.

Vom K. K, böhm, Landespräsidium,

rag, am 26, Oktober 1848,

prasitdenten ZW

Me c séry. K, K. Gubernial-Vicepräsident.

Bude. Klebe, 24 D Cle. S) Dié gestrige Sibung der ersten Kammer wurde dur den Präsidenten, Se. Großh. Hoheit den Markgrafen Wilhelm, mit folgender Anrede eröffnet :

„Nach einer Unterbrechung von mehreren Monaten freue ih mich, Sie, durchlauchtizste, hochgeehrteste Herren, heute wieder in diesem Saale be- grußen zu lonnen, wo uns neue Arbeiten erwarten,

„Aber mit schmerzlichem Gefühle zeige ih Jhnen den Verlust zweier von uns Allen so hoch geschäßten Mitglieder diescs Hauses an, die in ciner Reihe von Jahren mit unermüdlichem Eifer sih ihrem Berufe gewid- met hatten, und deren Plôße wir nun erledigt sehen, :

A fes A schon N von Personen fehr betrübend is, die unsere Hochachtung in so hohem Maße in Ansy hme i

bei den beiden uns zu [rüh dahin Gifchtevrhèn E Su O O wir dereu Verlust jeßt doppelt betlagen, wo ihrer Thätigkcit ein noch so weites Feld offen gestanden wäre, und ihre Kräfte dem Va- t.rlande, und besonders diesem Hause die ersprießlichsten Dienste hätten leisten können, Darum werden Sie mil mir die Empfindungen theilen, von denen mein Herz durch den Tod des Freiherrn von Laroche, so wie des Geh, Naths Vogel bewegt i}, und werden mit mir ihren Verlust schmerz- lih bedauern. Friede ihrer Asche! \

Es erfolgte hierauf vou Seiten der sechs ältesten Mitglieder der Kammer die Prüfung des Protokolls über die Wahl eines Abgeord= neten für die Universität Heidelberg (Staatsrath von Stengel). Die Wahl wird als unbeanstandet erklärt und die Bceidigung des zum N ln M hohe Kammer Aufgeforderten vorgenommen.

N 4d p lh wor 110 j - M , grben dee IEN Buen, vie Gt O M B Mitth g der zweiten Kammer, den Gesetzentwurf über die Ge= shworenengerichte betreffend, so wie einiger Petitionen, wird die Sißung geschlossen, und eine Vorberathung anberaumt,

Fraukfurt. Grankfurt a. M., 27. Okt. Gestern früh machte das gesammte Offiziercorps der hiesigen Reihstruppen Sr,

| den Banketten und in den Journalen.

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Königl. Hoheit dem Prinzen Adalbert von Preußen seine Aufwar- tung, nachdem dasselbe vorher beim Reihsverweser \sich vorgestellt hatte.

Hamburg. Hamburg, 27. Okt. (H. C) Se Königliche Hoheit der Kronprinz und Jhre Kaiserliche Hoheit die Kronprinzes- sin von Württemberg sind unker dem Jukognito eines Grafen und einer Gräfin von Hohenberg gestern hier eigetrossen und im Hotel de l’Eu= rope abgestiegen. Zugleich befauden sih bier JJ. KK. HH. der Großherzog und dieverwittwete Großherzogin, so wie Se. Hoheit der Herzog Wilhelm von Meckleuburg-Schwerin. Die Gesandten Rußlands und Württem- bergs am Königl. preußischen Hofe_hatten sih hierher begeben, um das sürstlihe Paar zu begrüßen. Sämmtliche hohe Hen schaften sind heute bereits wieder abgereist.

R

Muslatd.

Oesterreich. Mantua, 20, Okt. (A, Z.) Die Offiziere der hier befindlichen ungarishen Regimenter haben nachstehende Erklärung vir- öffentliht: „Die vom Agitator Ludwig Kossuth an die ungarischen Krieger gecschleuderten verrätherishen Aufforderungen werden hier mit ocller Judignation und mit dem Beifügen zurückgewiesen, daß wir, obwohl mit Leib uud Secle Ungarn, kür unjer Vaterland den ge- sammten und mächtigen österreichischen Staat halten, und daß wir als Soldaten unscrem Eide stets treu verbleiben und niemals eine die pragmatishe Sanction verleßende wahnsiunige und nur zum Sturze der Einheit hinarbeitende Partei unterstüßen werden, Das Offizier - Corps der ungarischen Regimenter in Mantua. Den 20. Oftober 1818,“

Frankreich. National - Versammlung. Sißung vom 95, Oktober. Jn der heutigen Sißung der National = Versammlung

brachte Herr Grandin das neuliche Bankett an der Barriere du

Noule zur Sprache, wo Herr Bac den zu Vincennes eingekerkerten

Augeklagten unter Lobpreisungen einen Toast ausgebraht, Er hob die gefäßrlihen Tendenzen dicser Bankette hervor und sagte zum Schlusse: „Verschwörungen sind im Gauge, geheime Gesellschaften werden gehalten und bereiten eine Ergreifung der Waffen vor, Jh frage daher den Minister, welche Maßregeln cer ergriffen hat, um wenigstens die Wiederkehr der Juni- Skandale zu verhindern. Herr Bac meinte, daß ihm cigentlic die Beantwortung der an den Mi uister gerichteten Frage zustehe; es handele sih übrigens hier nur um eine in den Justitutionen begründete Freiheit, wegen deren Aus- übung ibn zu befragen Niemand berehtigt sei. Dem fraglichen Ba1 fett hätten 2000 Arbeiter beigewchnt, wozu sie unleugbar be- fugt gewesen seien. Da man die Klubs geslosseu habe, so flüchte die Freiheit zu den Banketten, bei denen übrigens die Ortnung nicht im mindesten gestört worden sei. Gerade weil cs Baufkette gebe, und weil man sie in voller Freiheit halten dürfe, habe der Bürger nicht nöthig, zur Flinte zu greifen. Die Gegner möchten ebenfalls Bankette veranstalten ( er werde nie daran denken, sie zu fragen, was sie dort gethan oder gesprochen hätten. Allerdings habe er den Ar- beitern von Rouen und Elbneuf einen Toast ausgebracht und die un- glücklichen Eiugekerkerten in denselben eingeschlossen, (Herr Grand Us Das Verbrechen is} kein Unglück!) Man könne unschuldig angeklagt sein, und bei jedem Angeklagten sei die Voraussebung der Unschuld zulässig. Ob etwa eine Versammlung, der ein srüherer politischer Vcerurtheilter präsidire, die Lehre aufstellen wolle, daß ein politischer Angeklagter keine Freunde haben, keine Sympathieen einflößen dürfe Es gebe feine Verschwörungen für die Republik, sondern blos für einen Einzelnen, für die Tyrannei. Seine Partei konspirire ofen bei Er vertrete für sih, für Alle das Recht der Vereinigung bei Banketten; er verlange, doß man dies Recht in sciner Partei achte, wie sie cs bei Anderen thue. Herr Corbon bemerkte, daß er bei cinem Bankett der demokratischen Republik cinen Toast ausgebracht, sich aber geweigert habe, das Wort ¡e sozial ‘“ beizufügen, weil es ein Pleonasmus sci. Er habe stets wahrhafte soziale Reformen verfochten z er wolle die Sache, aber nicht die Formel, weil sie so traurige Erinnerungen erwecke. Herr Dufaure: „Wie groß auch die Freiheit der Vankette sein mag, so is doch jeder Repräsentant berechtigt, die Regierung über stattgehabte Bankette zu befragen. Die Angriffe auf die Republik fönnen zweierlei sein; sie können von ihren Feinden, aber auch von jenen ausgrhen, welche ihre vermeinte Hingebung jür die Republik

zum Uebermaß treiben und daher ungefährlichen Kundgebungen zu grope

Wichtigkeit beilegen. Wir wollen, daß die Republik eine Regierung der Ord- vung sei, und daß alle Rechte geschüßt werden; aber wir wollen nicht dic Begründung der Or?nung auf Kosten von Freiheicen, deren Aus- übung die Oisete gestatten und gestatten müssen. Die bestehenden Geseze erlauben die Bankette. Sollte einst die Regicrung wahr- nehmen, daß die Klubs oder die Baukette gesährlich seien, so wird si: die gecigneten Schiitte thun, da das Wohl des Laudcs den Klubs um Banketten vorgehen muß. Gewisse Klubs sind geschlossen wor- den, weil das Gesetz es befahlz außerdem wäre es nicht geschehen. Bezüglich der Bankette hat die Regierung ihren Agenten Weisungen gegeben, die veröffentlicht wurden. Sie meint, daß es nicht gui jei, Behörden au üffentlihen Banketten Theil nehmen zu lassen, weil allerhand Unvorhergesebenes dort vorfallen kann “und Niemand für die Absichten künftiger Bankette einzustehen vermag. Sie meint ferner, daß jedenfalls die Ruhe ter Straßen gesichert und die Behörde berechtigt se.n muß, bei etwaigen durch ein Bankett oder eine vffentlihe Versammlung herbeigeführten Ruhestörungen einzu- schreiten und für diese Einschreitung Vorkehrungen zu treffen, So fassen wir die Baukette auf. Wir haben untersucht, ob bei dem Bankett der Barriere du Roule gegen eine der eben erwähnten Be=- dingungen verstoßen wurde, aber wir haben nichts der Art ermittelt. Ein ehemaliger Pair piäsidirte dabei und forderte alle Gäste auf, in Erwägung der Aufhebung des Belagerungszustandes die vollkom- neuste Ordnung zu bewahren, wofür ih ihm danke, Herr Proudhon griff in einer Rede den Berg an, den zu vertheidigen die Regierung nicht berufen ijt. (Allgemeine Heiterkeit.) Noch is} der Toast des Herrn Vac übrig. Vom Gesichtspunkte des Herrn Grandin aus fann derselbe freilich angeshuldigt werdenz vom Gesichtspunkte der Regierung aus scheint er mir jedoch keine Strafanwendung zu erhei: {chen. Wir glauten nicht, daß die Bankette gefährlich geworden sind; aber dies isst fein Grund für uns, in unserer Ueberwachung nahzulassen. Herr Graud'n fragt uns, was wir von den geheimen Gesellschaften dächtenz ih thrile nicht die volle Sicherheit des Herrn Bac, aber ih beschränke mich auf die Erklärung, daß die Regierung das Jÿrige zu thun wissen wird, sobald die kommerziellen Gesellschaften sich in geheime Gesellschaften umwandeln, Jch komme auf einen anderen Punkt, Herr L. Napolcon hat vorgestern an mehrere Journale ein ailbefann- tes Schreiben gerichtet. Es is wahr, daß er mir die darin erwähnte Mittheilung machte; aber ih konnte ibn beruhigen. Es gab feine Verschwörung zu seinem Vortheile; Niemand in Paris dachte daran, für ihn zu fonspiriren. Jch bedaure, daß er es, als er sein Schreiben drucken ließ, nicht für angemessen befand, zur Beruhigung der öffent- lichen Meinung die ihm von mir ertheilten sehr bcstimmten Aufschlüsse mitzutheilen. Es leuchtet aus diesem Schreiben einige Besorgniß hervor, für welhe in der Wirklichkeit gar kein Grund vorhanden

war.“ Herr Jerome Bonaparte wollte antworten, viele Skir- men aber riefen: „Nicht Sie halben zu antworten; Herr L. Napo- leon fehlt stets, wenn er da sein sollte.“ parte: „Jh bin niht der Einzige, welher an die Gerüchte glaubte, von welhen ich an Cavaignac Mittheilung mate; ein General hatte darüber die nämliheu Anzeigen empfangen. guay d'Hilliers: „Das bin ih.) Der Minister des Jnnern be- streitet heute, daß eine Emeute zu Gunsten meines Vetters im Werke seiz weshalb bezeihneten ihn denn die vollziehende Kommission und die provisorische Regierung als ein Zie! der Emeute und Verschwörung ?““ „Nicht an Herrn Jerome , zu antæœorten ;

Herr Jeromé Bona=-

Herr Clem. Thomas:

sondern an Herrn Lou s

B3onaparte war es, aber dieser fehlt stets, wenn eiue irgend wichtige Frage gilt; er handelt stets nur il Jch muß wih wundern, daß Leute sich dem Lande zur Erfüllung eines der wichtigsten Berufe darbieten und die- i (Jerome Bonaparte: Da Herr Jerome Bonaparte hier im Namen seines Vetters antwortet (Jerome Bonaparte: Hier und überall), so frage ich ihn, ob sein Vetter niht gegenwärtig in allen Departe- ments Wahl-Agenten umherrcisen läßt, |

durch Enthaltung.

sen dann nicht erfüllen. Sie nicht.)

Das Ffümmert

und unter welcbem Titel er Jch weiß wohl, daß jeder Bürger als Kandidat für die aber diese Kandidatur muß sihch we= Der Präsident erin-

Präsidentschaft auftreten darf ; nigstens auf wirklihe Ansprüche stüßen. nerte daran, daß es sih um die Bankettsrage handle, und Herr Jer. Bonaparte verlangte, daß Herr Thomas werde, weil derselbe niht berechtigt sei, hier irgend eine Kan- denunziren, C \ Kandidatur

homas zur Ordnung gerufen

angegriffen z it Präsidentschaft f ; as Kaiserthum aufzutreten ; Hr. Flocon begehrte, daß man auf die Bankeit-Frage znrückgehe und über Dufaure’s Worte einen Beschluß fasse. ; Grandin erklärte si durch : er wünsche nur, daß sie im Lande vekaunt werden und Früchte tra=- Der Kriegs-Minister verlas hierauf die Motive eines Dekret-Entwurfs , nah welchem die zur Transportation verur= theilten Judividuen nah Algerien gebracht werden sollen, den dort 10 Jahre lang gemeinsamer Arbeit uud militairischer Dis= ziplin unterworfen und ihre Niederlassungen von deu für freie Kolo- nisten vorvehaltcneu völlig gesondert sein, Nach Verlauf der 10 Jahre sollen die Wirkungen der Transportation rechtsfräftig aufhören z aber hon nah 3 Jahren können die Transportiïrten, welche sih gut be- tragen, der gemeinsamen Arbeit enthoben werdeu und i Beschäftigung, für sich erhalten; ua 6 Jahren aber können sie Eigen- thümer und vou der militairischen Disziplin entbunden werden, Den Weis bern und Kindern der Transportirten soll die Begleitung derselben Herr Leroux, welcher Fragen an den Kriegsminister an= gekündigt hatte, nahm dieselben zurück und ver Berathung des Dekret-Entwurfcs gesprochen ward. fand aber feinen Anklang. Geseßz-Entwurs genehmigt hatte, welcher die Liquidirung der Se(ul= Eigenthums der ehemaligen Civillisle Budget - Entwurf dex neue Finanz - Minister Fh auvel, beantragte die Vertagung bis zum hmigt und die Sißung aufge=

Kandidat für

Dufaure?s Erläuterungen für befriedigt z

gen möchten.

Wohnung wie

langte blos für die ¡ie Dringlichkeit, welche auch auê- Herr Lagrange eiferte gegen die Transportation, die Versammlung

den und die Verwaltung des Ft, wäre die Erörterung über den berichtigten ür 1848 an der Tagesordnung gewesen, aber, Herr Trouv é Sein Antrag ward gene

Sitzung vom 26. Oktober. Die Bänke übersüllt. wurf rücksichtlih der Arbeiter in 1 orduung gesebßt zu sehen. der heutigen Tagesordnung befindliche Geseß Entw Arbeiter-Association6=Verträge zurückgezogen werden soll; ich prote-

Vor allen Dingen müsse die neue Darum müßten die obigen Entwürfe Louis Bonaparte, der ge- ,„, Bürger Repräser-

Lacrosse wünscht den Geseß-Ent= Seehäfen bald- auf die Tages-

Ich höre eben, taß der an rf rücksichtlich der

Dahireil:

“d St. Gaudenus: Verfassung promulgirt werden. noch warten.

stire dagegen.

(Jé; 0; ne, nen stern niht anwesend war, verlangt das Wort, tanten“, beginnt er, s{chüchtern und mit {wacher Stimme vom Pa-= pier lesend, wie gewöhnlich, „der bedauerliche Fall, der si gestern in meiner Abwesenheit zutrug, ruft mich auf die Rednerbühne. beflage cs tief, so oft von mir sprechen zu müssen; N'emand mehr den persönliczen Fragen Jhuen meine Gefühle, meine Wünsche, meine Ansichten mitgetheilt. Niemand kann mich eines Wortbruchs zeihen, und doch muß ih mein parlamentarisches Benehmen gerügt und meine Gesinnungen entstellt Für jeßt kann ih Keinem das Recht zugestehen, mi über mein Verhalten und meine Meinung zu interpelliren, meinen Wählern Rechenschaft schuldig. Man klagt mich an, den Gedanken zu hegen, eine Kandidatur anzu= id Dee, e dis, n die Gesell- (Hier erhebt die gesammte Linke einen heftigen Sprechen Sie weiter! ). \

auszuweichen,

i Jch bin nur Wessen klagt mau mich an?

mir anbietet. Frankreich betrachtet meinen Namen als dazu geeignet , schaft zu befestigen. Lärmz doch hört man rufen : die mich des Ehrgeizes anklagen, kennen mih s{lecht. mein Name die guten Bürger zu einigen im Stande is, wenn die Sympathieen meiner Mitrürger glauben, daß ich in die Reihe der Kaudi- daten zu stellen, warum sollte ih es nicht? Jch hätte längst das Exil ver= wenn ih der Galle na&gegebea, : d Clement Thomas: Jh verlange das Wort.

Diejenigen, Aber wenn

| i mit der mich Einige zu fränken suchen.“ Flocon: wenigen Per- Doch giebt es Jn diesen Augen-

sonen gegeben, auf der Tribüne beredt zu sein. nux dieses Mittel, um seinem Lande zu dienen?

sind vielmehr gerechte und weise Jdeen nöthig, welche die antijozialen Jdeen ins Nichts verseßen können.

meiner Laufbahn allerlei Fallstricke legen möchte. Jch werde die größte Umsicht zu behaupten wissen. Jh werde nur die größte Achtung der Versammlung zu verdicnen trachten, so wie jenes Volks, das man gestern hier so leichtfertig be- Jh erkläre also denen, die ein Verfolgungs-System gegen ß ih ihnen zu widerstehen wissen werde. ““

Jch weiß, daß man L Ich werde nicht bineinfallen,

mich {mieden wollten, da

von ter Tribüne herunter. Mehrere Stimmen rufen: Zur Tage®- ordnung! zur Tagesordnung! Clement Thomas sucht sich Geyör zu verschaffen und wiederholt gestern son vorgebrahte Augaben n Departements behufs bonapartistischer Propa-

über Emissäre in de Tagesordnung

ärm wird indeß immer stärker und die T An der Tagesordnung is das Dekret des [ am 10, Dezember. daß man den Präsidenten er Rabaud Laríibère lle die Verfassung bekämpft beide Ned1 nimmt das Wort, der Versammlung a e votiren solle, Cavaignac Versammlung 1

Verfassungs= Paguerre Notirung der

aufgenommen. ( Ausschusses über die Präsidentenwah trägt darauf an,

fen Ge l organischen Geseße stücfweise pro!

Dupin der Aeltere ner iur Nas

s - Ausschusses. Stillschwei organisihen

daß sie erst die rásidenteit neben lgt dem Redner auf d 7 bedrohlider Weise an,

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Tribüne und de