1848 / 184 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

angel an geshulten und geübten E ch f S 26 an die bedrohten die Garde bisher nur den Beruf wobei ich aber Aufopferung

Tag zu Tag weniger. Terppei welhe die Entsendung

mmöglih machte, indem E Satte, fi be in ihrem Bezirke zu vertheidigen, danfend jener Garden gedenke, welche mit muthiger überall hin sich verwendeten. Weitere Motive waren: N

Die wiederbolte Versicherung , daß die von Sr. Majestät dem Kaisec gewährleisteten Volksörechte nicht beeinträchtigt werden sollen. Die bestimmte Ueberzeugung, daß tas nicht gerufene ungarise Heer der Zahl nah im Mißverhältnisse zur jeßt cernirenden Truppenmacht stebend, feinen Entsay der Stadt bringen fonnte. Die dur fort- geseßten bewaffneten Widerstand unvermeidliche Zerstörung des Wohl- # inoes unserer herrlihen Stadt, das gränzenlose Elend der armen Klasse bei herannahendem Winter, der gestörte Verkehr und Handel, alle die Gräuel eines vorauszuseßenden Bürgerkrieges mit den ent- schlien Fo!gen. i

Vom Standpunkte der Menschlichkeit und Vernunft , ehrlicher Ueberzeugung und verständiger Beurtheilung mußte ih für eine Ca- pitulation stimmen, denn Wien mit einer halben Million Einwohner und die ganze Bevölkerung Oesterreichs lag auf der einen Waag- \chale. Fügung in ein zwar hartcs aber vorübergehendes Loos auf der anderen. Hier hatte Verstand und Gewissen zu entscheiden sanguinische Wallungen sind in solchen Momenten Verdrechen am Volke.

Die heute von Sr. Dur(laucht dem Feldmarschall Fürsten Windischgräß zurückgekehrte Deputation brachte das Versprehen mit, daß die im März unnd Mai errungenen Freiheiten niht geschmälert und die fürs Volk eingetretenen Militairs möglichst mild behandelt werden, fcrner, daß der National-Garde ihre eigenthümlihen Waffen und Geschüße bei Reorganisation der Garde glei zurüdgestellt werden sollen.

Garden von Wien! Jh harrte bei Euch aus, während der mit blutiger Flammenschrift in die Geschihte gezeichneten Oftober- Pericde, Wenn zwanzig mühevolle Tage, wenn zwanzig \chlaflose Nächte, wenn der redlichste Wille , Euch zu dienen, wenn die durch viele Hemmnisse benachtheiligten Anstrengungen einigen Werth haben, so hoffe ih, daß Jhr auf mein Wort höret und mit dem Muthe das Unabwendbare ertragen werdet, welhen Jhr den feindlichen Kugeln gegenüber bewiesen habt.

Jch trete von meinem harten Posten mit dem Bewußtsein treuer Pflichterfüllung zurü, und danke Euch Kameraden für das Vertrauen ünd die heldenmüthige Hingebung im Dienste fürs Volk und Volkzrechte.

Wien, am 31. Oktober 1848.

Ernst Haug, Chef des Generalstabes der wiener Nationalgarde.

Prag, 1. November, Die Prager Zeitung enthält in ih- rem amtliven Theile wiederum folgende Mittheilungen :

Heute 7 Uhr Abends is mir vom Herrn Bürgermcister Wanka aus O‘müy solgende telegraphische Depesche zugekommen:

„Die yrager Deputation wurde bei Sr. Majestät am 31. Oktober um 12 Ubr 30 Minuten Mittags zur Audienz vorgelassen und hat sich in Folge

Zerliner #üÖrse vom 3.

it echsel - (‘aurse.

| Geld. 1484 |

| 142% | 1424

L

| 1504 | 1495 ; 2416 244

Brief. | |

Ámsterdnu co. 00020020010. ae Oli E ER E O ce O R Hamburg «eror 00. 0. ¿e JUO Ml âo. 300 mk. T 300 Fer. Ih FI. Mt. | 905 160 Fi. i | 100 Thir. be 2 A 9% 100 Thlr. 95% 100 SRBbI | 3 Wochen | 06% |

Lendon « « PariSs-.‘.-0oo Wieu 1 Augsburg

Breslau ««.««* Leipziz in Courant im 14 Thls. Fuss.

Fraukfurt a. M südd.

Petersbrr&

984

derselben bestirunt gefunden, zur Erzielung einer bestimmten Antwort weitere Schritte cinzuleiten. Prag, am 31. Oktober 1848. Vom K. K. böhmischen Landes-Präsidium. Mecsérv, K f Sud. -VeecFröfdent,

Heute 6 Uhr 45 Minuten Abends erhielt ih vom Minister-Präsidenten Baron Wessenberg folgende telegraphische Depesche :

„Die telegraphischen Nachrichten, die bis 31sten d. Nachmittags 3 Uhr 40 Minuten ín Olmüg einltefen, lauten kahin, daß Wien am 30sten d. fapitulirtez diese Capitulation wurde am 3lsten gebrochen, weil an diesem Tage um 9 Uhr früh die Ungarn bis Schwecat vordrangen.

Sie wurden alsbald bis Schwadorf zurückgeworfcn, die Vorstadt Wie- den mit schwerem Geschüß beschossen, und der Feldmarschall meldet, daß er die Stadt nocy am 31sten d, besezen werde.“

Prag, am 31. Oktober 1848.

Vom K, K. böhmischen Landespräsidium. Mecséry, K. K Gub.-Vicepräsident.

Laut einer Mittheilung des Herrn Minister - Präsidenten Freiherrn von Wessenberg sind im Viertel ober dem wiener Walde falsche Allerhöchste Ma- nifeste verbreitet worden, nah welchen Zehnten, Roboten u. dgl. wieder ein- geführt sein sollen,

Dieses wird mit dem Beisayze zur allgemeinen Kenntniß gebracht , daß das Landes-Práäsidium die Kreisamter aufgefordert hat, tarüber zu wachen, daß die Verbreitung dieses falschen Patentes hierlands nicht um sich greife, und dafür zu sorgen, daß das bereits fundgemachte Allerhöchste Manifest vom 19, Olt. d. J., gemäß welchem Se. Majestät erklärt haben, daß die von dem konstituirenden Reichstage bereits gefaßten und Allerhöch sanctionirten Beschlüsse, namentlich jene über die Aufhebung des Unterthans-Verbandes, dann über die Entlastung und Gleichstellung des Grundbesipes gegen die im Prinzipe vom Reichsiaze anerkannte billige Entschädigung aufrecht zu er- halten und in Vollzug zu segen seien, in jeder Gemeinde unter die Jnsassen in angemessener Anzahl vertheilt werde.

Prag, den 31. Oktober 1848,

Vom K, K. böhmischen Landes-Präsidium, Mecséry, K, K, Gubernial-Vice-Präsident,

Brünn, 29. Okt. (Prag. Ztg.) Während unjere Deputa- tion, die heute nah Wien fuhr, ein erk des Friedens begann, hebt sih hinter ihr der böse Dämon des Aufstandes. Wir hatten, ja roir haben noch einen starken Krawall. Schon Moraens umlagerten Massen von Menschen die Nationalgarde-Hauptwache. Ein Bahn- Ang: stellter kam heute von Wien und erzählte, daß Wien farchtbar bombardirt werde, daß es an 11 Orten brenne, daß Windischgräß hon an die Thore Wiens flopfe. i ,

Eine dumpfe Gährung verbreitete sich in der Stadt, eine tele- raphishe Depesche, welche von Einstellung der Feindseligkeiten in L oige der Sendung unserer Deputation sp1a h, erflärte man als &üge, Plakate vom wiener demokratishen Verei forderten das Volk auf, sich zu erheben, um die Freiheit in Wien zu vertheidigen.

Nach 11 Uyr verbreitete sich die Nachricht in der Stadt, der Landsturm werde organisirt. Einige Leute erbrachwen das Thurmthor an St. Jakob und stürmten von 11 bis 2 Utr unausgeseßt, Allarm wurde in allen Straßen geschlagen. Eine Menge Volfs umlagerte

j / j | Stamm - Actien.

Berl. Anhalt Lit. A B.

Halle-Thüringer «.«-- Cöln - Minden... ..-.--

E L Inlindische Fonds, FPfandbrief-, K ommunal- Papiere und

Geld - Course.

f. Brief. | Geld. Si, Schuld-Seb. 131 Bs sSeeb. VPräm. Sch,! ck| 915 | K.u.Nwm. Schuldv. Sz; Berl. Stadt-Obl. 5 Westpr. Ffandbr. 3:

Gem. Zf.| Brief. | Geld. | Gem.

Kur-u.Nwm. Pfdbr. 34 59% | 88% Sehbles1sche do. 35 die 89% do. Lt. B. gar. do. 35

i Pr. Bk-Antb.-Sch

81%

84%; Grossb.Posen do. |

|

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Ci S 1

do. do. Sz E | |

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T | Fnedrichsd’or. Zi 134, G And, Goldm.àSth. ¿4 125 95 | 4 Lee 2 _|

e Vstpr. Pfandbr. 8 Pomm. de. 8 Dizconto.

Ausländische Fonds.

i Poln, neue F fdbr. do. Part. 560 FI. do. do. 300 FL Mamb, Feuer-Cas.|: de. Staats-Fr. Anl. Holl. 2!; % Int.

65 Kurb.Pr.O. 49 th.

do: do. Cert. L.A.| 5 | 77 763 Sardin. do. 35 Fr.

90; | do.beiHope3. 4.8. 5 E E 8 Anl.| 4 ls ana Al 3308 do. Stiegl, 2. 4A! 4 | 82% |— |

Russ Hamb. Cert | 5 | gp | S |

d. do, d, A; 4| | E do, v. Rthsaoh.Lst. D 100%

1004 do.Polu.Schaizü. 4 | 653

| Bonn=-Cölû «c E | Düsseld. Elberseld Steele - Vohwinkel... Niederschl. Märkisch.

Ausl, Quittungsbog- Poethor,.:..... 1011 Friedr. Wilb.-Nordb.

do.da.L.B.200FL. —| | 137 M. Bad, do. 365 Fl. Fol a. Pfäbr.a.C. 4 | 91% | 90%

An der heutigen Börse sind die Course wieder ziemlich ar

_ Auswärtige Börsen. LONNA - 2. Nov. L, Vr. Part. Oblig, 97 Br. Leipz. B. A. 148 Br. Sähs, Bayer, 754 Br. do, Schles. 73 Br. Chemniß - Riesa 255 G. Whan = Zittau 23 Br, Magdeb. - Leipz. 1634 Br. Berl. Anb, A, 814 Br, do, B, 814 Br, Altona- Kiel #8 Br. Des, B. A, 91 Br. Preuß. B. A. 854 Br. L.

Dr. E. A. 97% Br. Hamburg, 1. Nov. 35proz. y, C, 76% Br., 76 : 965 Br., 96 G. Dän. 63 Br. Ard. 3proz. 6% Br. R 632 Br., 63 G. Bergedorf 65 Br. Altona-Kiel 87% Br. 86% O. Medctlenburg 31 Br. ; : s ? Jn Fonds und U Le t Umsab. Paris, 31. t, 3proz. Rente 44. 5yroz. Anlei 40, Ulté Rente 68. 30. Bank-Actien 1500. Nordbahn 351%. ge

1sehnlich gestiegen,

6%, %. Russen alte 97, Méx. 1917.5

78, 4zyroz. 73 G. Geschäft.

O O 4

Geld. Bank 40 Geld. Pariser Wechsel 5. 9. —— t O ——

London, 30. Okt, 3proz, Cons. p. C. u. a. Z. 86. Zipyroz, 854. Ard. 4114. 3proz. 221. Belg. 45 proz. 72%. Int. 45%, 4 proz. 694. Bras. 724. Mex. 21%, 5- A

Engl. Fonds waren heute in Folge ungewisser wiener Berichte weniger fest. Von fremden war nur in Mex. etwas Geschäft,

Amsterdam, 31, Okt, Die Stimmung für holl. Fonds war neuerdings bei einigen Geschäften in Jnt. etwas angenehmer. Von span, waren Ard. bei sehr lebhaftem Umsaß gesucht ; die übri- gen unverändert. Port. , Mex. und Peru waren in Folge höherer londoner Notirungen auch hier höher anzubringen, Oest, eben-

falls lebhaft gefragt.

Deckel der Kanonen ab, bis eine Abtheilung ter National-Garde die Militair-Hauptwache mit beseßte. Doch das Volk duldete dies nicht und zwang die National-Garde, abzuziehen. Ja diesem Momente wälzten sich Massen von Militair aus der Renngasse, der Komman- direr.de Reuß an der Spiße; das Volf erhob ein fürchterlihes Ge- heul und bat, das Militair abziehen zu lassen.

Während der Zeit bewaffnete sich die Menge, größtentheils Pro- letarier mit Stöcken und Latten und drängte das Militair, worauf nah vielem Bitten der Kommandirende das Militair abziehen ließ. Nun \ammelten \sch mehrere Arbeiter mit deutschen Fahnen vor der Hauptwache der Nationalgarde uud beshlossen nah Wien zu gehen. Die Stadt wurde etwas ruhiger. Jeßt sammeln si die Arbciter vor dem Rathhause und veriangen die Waffen der Polizeiwache.

Brünn, 30. Oft. (12 Uhr.) Die Nacht hindur zogen die Arbeiter mit Fackeln und Fahnen herum, kehrten in Wirthshäuser ein und betranfken sich, Morgens sammelten sie sich um das Haus des Ober - Kommandenten der National = Garde und verlangten Waffen, um nah Wien zu Hülfe ziehen zu können. Man oersicherte ihnen, daß in Wien Ruhe sei, daß die Deputation aus Brünn unterban- dele, allein sie wollen es nicht glauben, und ziehen herum, mit Lär- men und Geschrei, Der Landtag vertagte si auf 8 Tage, man hörte von e.ner Sturmpetition und hilt es gerathener, aus einander zu gehen. Unbegreiflich ist es, daß mau diejem Treiben so lange zu- sieht! es ist, als ob Alles ten Kopf verloren hätte, die Ruhe ist noch immer nicht hergestellt, die Gewölbe sind alle geschlossen.

Großbritanien und Jrlanund. London, 31. Oft. Die Königin und Priaz A.brecht statteten gestern, von Windsor aus, der Familie Ludwig Philipp's und der Königin der Belgier zu Claremont einen Besuch ab; Leptire kehrt nächstens nah Brüssel zurïck. Die Nachricht, daß ein Theil der Familie Ludwig Philipp's erfranft sei, war unrihti1; blos seine Gemadlin is etwas ledend.

Div zuen 2. Muvember itttags waren an dei ajiatishen Chol-ra als erfranft angemeldet 2348 Pe: sonen, Zugang von gestern bis heute Mittag 5. Zusamm»n 2353. Davon s\iud gejtorben 1514, genesen 683, in ärztlicher Behandlung 156. Summa 2353.

Berlin, 3. November 1848.

Aéunialihea Polizei- P räfsidium.

401g lla zuuu PÞlili.

Sonnabend, 4. Nov. Jm Opernhause. 123ste Abonnements- Vorstellung: Esmeralda, großes Ballet in 2 Abth. und in 9 Bil dern, von J. Perrot. Musik von C. Pugny. Die Ouvertüre, die Jutroduction des zweiten Aktes, der Tanz mit den Köiben sind von der Composition des M. Graziani, (Frl. Lucile Grayn, erjte Solotänzerin der Könglich italienischen Oper zu London: Esme- ralda, als erste Gastrofle.) Vorher: Der Weg durchs Fenster, Lust- spiel in 1 Aft. Anfang halb 7 Ubr.

Königsfladtiszes Theater. | Sonnahend, 4. Nov. (Jtalienische Overn-Vorstellunz.) ¡l Moro di Venezia. (Othello, der Moÿyr von Venedig.)

Otello Oper ia

die Militair-Hauptwache, man haranguirte die Soldaten, warf die E L L E L L I

E ————

Kapilal.

Tages - Cours.

Der Reinertrag wird uach erfolgter Bekanntm. in der daru bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 3h pCt. bez. Actien- sind v. Staat gar.

Rein-Ertrag. 1847.

3,500,000 | 8,000,000 4,824,600 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,060,000 12,967,500 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 9,950,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 | 1,200,000 | 1,700,000 | 1,500,000 4,000,000

S0 a { be. u, G. 63 G.

065 B.

52; G.

1023 be.

50% B.

78k

525 B.

L Dad

do. Hamburg

do. Stettin -Starg.-

do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt

do. Leipziger

p J c C; O l

A

do. Aachen... .--

295 6. L 68 a e bx. u. G. do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A. ... do. E Cosel- Oderberg... -- Breslau - Freiburg -... Krakau - Obersehl.... Berg. -Märk, ...-.-.-- Stargard -Posen «..-- | 6,000,000 Brieg - Neisse 1,100,000 Quittungs - Bogen. | Berl. Anhalt. Lit. B. | 2,500,000 Magdeb.-Wittenb.... 4,500,000 Aachen-Mastricht .…. | 2,750,000 | Thür. Verbind.-Bahn | 5,600,000

8682 G. 85% G.

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| 90| 80 a 4 bz u. Ge E

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18,000,000 15,000,000

90 90| 40k a 417 bs u U,

16 na

Schluss - Course yon Cöln -Minden 74 &

Hou. Jntegr. 444, %, Æ&- 4P10z, 0jtn1de 68%. Gpan. Uro, Or. Piecen 6%, Port. neue 235, 3. 4Aproz. 24%, % Oest. Met. 5 proz. 66. 25 proz. l B 75:

Peru 185, 19. Antwerpen , 30, Oft, Wenig Geschäft. Belg. 5proz. 78%, 2Lproz. 382, 4, In span. Fends war kein

Madrid, 24. Oft, Madrid, 26. Oft. Z3proz. 4183 baar (nah der Börse

18% Geld, 184 Papier ). Hsproz. 8Z a 94 baar (nah der Börse 9 Passive 3% Papier (nach der Börse 34 Geld), Ferdinands-

3 proz. 184, sproz. 95 G, Coup.

Markt - Berichte. Berliner Getraidebericht vom 3. November. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt :

Weizen nah Qualität 58—62 Rthlr, Roggen loco 28—30 Rtbir.

» p, Nov., Nov. /Dez. 274 Rthlr. Br.

» y, Frühjahr K2pfo. 31 Rthlr. Br. Gerste, große, loco 25—26 Rthlr.

» fleine 24—25 Rthlr. Hafer loco nah Qualität 47—18 Riblr.

» p, Frühjahr 48 pfo. 18 a 17 Rthlr.

Vorember.

Z Akten. Myvusik von Roisini.

a E L E

Eisecenbahn- Actien

Prioritäts - Actien. [4 apital. | G E E T'ages - Cours: Simmtliche Prioritäts-Actien werden durch 7

jährliche Verlooswnag a 100 pCt. amortis

Berl.-Anhalt.….. do. Hamburg ....-- do. Potsd.-Magd... do. do. i; do. Stettiner

Magdev.-Leipziger «.

Hallo - Thüringer .…..

Cöln - Minden

Rhein. v. Staat gar.. 1,217,000 3 do. 41. Prioritàt.….. |2,4-7,250| 4 do. Stamm-Prior... |1,250,000)

Düsseldorf-Elberfeld. | 1,000,060;

Niederschl. Märkisch. |4,175,000

do. do. 3,500,000 do. lil. Serie. |2,300,000 do. Zweigbahn | 252,000 do. do. 248,000

Oberschlesische ....- 276,600!

Cosel - Oderberg ‘250,000

Steele- Vohwinkel... | 325,000)

Bres!au - Freiburg . 400,000;

1,411,600] 5,000,000 | - 2,367,200 3,132,800] 800,000) 1,758,000! 4,000,000 | 42 3,674,500 | 42

M T F f E S

T a a

_— A

R N U

Ausl. Stamm- Act.

Dresden-Görlitz „...- 6,000,000 Leipzig-Dresden 4,500,000 | Ludw.-Bexbach 24FI. |9,525,090| Sächsisch-Bayerische 6,008,000) Kiel - Altona... Sp. [2,050,000 Amsterd.-Rotterd. Fl. 6,500,000 Mecklenburger Thlr. N

Börsen- Zinsen

A a n e f f

von Preussischen Bank - Antheilen 84% a 835 bz.

und bei mehrseitig starker Nachfrage fehlte es besouders am Schluls der Börse an Abgeberu.

D Der 17 a 10{ Rrtglr. Erbsen, Kohwaare 36—40 Rthlr. » Futterwaare 34—36 Rthlr. Ra s _- I : Rüben 73 75 Kthlr. Rüböl loco 11% a 115 Riblr. » p, diesen Monat 11% a 114 Rthlr. » Nov. /Dez. 14% a 115 Rthlr, B S » Dez. /Jan. 4115 à 115 Rthlr. y L N E S Rthlr. Br., 115 G. » Febr. /WViirz 114 a 11% Rthlr. » Märi /April dito. » April / Mai dito. Leinöl leco 94 Rthlr., Lieferung 9 Spiritus loco ohne Faß 15% Riblr. verk, » y. Nov. 154 Rthlr. Br. » Dez. 154 Rthlr. bez. u, O. E » p. Frühjahr 174 Rthlr. Br., 174 G.

Mit der heutigen Nummer desStaats-Anz ei- gers werden Bogen 286 und 289 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober -Hofbuchdruderei. Beilage

Bundes- Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der

Hessen, Wetenden Reichs - Versammlung. I

Stn, Kassel, Verhandlungen der Stände-Versammlung. 7

Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Verordnung in Betreff der Universität Gießen.

Ausland.

Frankreich. Paris. Berichtigung über eine Straf-Execution in War- hau. Die Kandidaten für die Präsidentschaft, Nachrichten aus L den Plata-Staaten. Vermischtes, : Großbritanien und Jrlanud. Anstalten, 7 Belgien. Brüssel. Die neuen Budgets. Schweden und Norwegen. Stockbolm, Thronrede des Königs. Schweiz. Bern. Optirungen. Gefangenhaltung des Bischofs von Freiburg in Lansanne. Ungarn aus Nadebky?s Heer. Freiburg. Abzug der waadtländischen Truppen. Genf. General Dufour. i

O S A Italien. Turin. Verhandlungen der Deputirten-Kammer. Fl orenz, Unruhen in Livorno. :

UWissenschaft und Kunft.

Venedigs alte Aristokratié,

London. Jrländische Unterrichts-

h ord pv i T1 A Q 7

Uebersicht der im Frühjahr 1848 verkauften Wolle und der dafür gezahlteu Preise. 2 Uebersicht der im Hcrbste 1847 und im Frühjahr 1848 ‘vir- tauften Wolle und der dafür gezahlien Preise,

n E I ANPEAC R

lichtamtliczer Theil. Deutschland.

Bundes -Angelegenheiten.

Fran ffurt a. M., 30. Oft. (O. P. A. Z,) 105te Sipung der verfassunggebenden Reichs-Versammlung. (Schluß.) Shneer möchte eine Juterpellation verleseuz er zieht sie jedoch auf morgen zurück, weil, nach eigener Erklärung, die Geschäfts- Ordnung in Ansehung der vorgerückten Zeit den Uebergang zur Ta- gesordnung vorschreibe. Der Vorsitzende ersucht den Juterpellanten, seine Anfcage zu verlesen, da man dem Reichs-Ministerium keine unnöthigen Zeitverluste bereiten solle. S ne er fragt bierauf, ov das Reichs-Ministerium zur Errichtung eines statistishen Centralbüreau's Einleitungen getrossen oder, ob es glaube, ein solches Büreau ent= behren zu fönnen? Handels-Minister Ducckwih erwiedert, daß das Reichs-Ministerium seit Monaten mit der Errichtung eines solchen Büreaus sich beschästigt habe; da aber die Vorbereitungen noch bis zum fünftigen Frühjahr dauern würden, so geschehe erst bis davin im Budaet dieses Gegenstandes Erwähnung. Förster behält sich in Folge der Eiflärung des Reichs - Mmisteriums einen Antrag vorz ebèn so Beseler. Zimmermann aus Spandau verlangt, daß das Mini- e um seine Grundsäße über auswärtige Politik ofen ausspreche; davon hänge d'e Achtung Deutschlands nach außen ab. Nauwerck beantragt, die National - Versammlung wolle das Reichsministerium G die Aufhebung des Belagerungszustandes zu Wien und die Entfernung der Truppe: aus der Nähe dieser S adt zu veran- lassen, ferner Lruppen aufzubieten, um die Ortnung in Wien herzu- stellcn und das Ansehen des Reichstags aufrecht zu erhalten, so wie die Ausführung dieser Maßregeln den Reichekommissarien zu übertra- gen. Die Dringlichfeit sowohl dieses als eines ähnlichen Ant-ags des Abgeordneten Rank wird abgelehnt, Desgleichen der Antrag Nauwerck's auf eine morgen zu erfoigende Berichterstattung über diese briden Anträge. Die Beantwortung der Jahnschen Jnterpellation veranlaßt den Abgeordneten Vogt zu dem Verlangen einer festen Re- gelung über Jnterpellationen ; übrigens sei der Minister bei Nichtbe- antwortung einer Anfrage zur Angabe der Gründe scines Schweigens durch die Geschäftsordnung angewiesen. Präsident is der Ansicht, daß nad der Geschäftsordnung verfahren worden sei. Demel protestirt dagegen, daß thm der Präsident das Wort verweigert habe, um die namentliche Abstimmung über die Dringl:chkeit des Ran'schen An- trags zu verlanzen. (Vielfacher Ruf: „Zur Tagesordnung! ‘*) Zim- mermann aus Spandow tadelt das Verfahren des Präsidenten. Lezterer bemertt zu feiner Nechrfertigung, daß die Diskussion über die Jaterpellation beendigt war, as Demel das Wort verlangte. will sprechen. Die Unruhe und der erneute Ruf zur Tages- ord»ung mehren si. Der Präsident verweigert dem Abgeordn:ken Vogt das Wort. Neuer Sturm. Der Vorsigende bemerkt zur Her- stellung der Ruhe, daß man einen speziellen Antrag einbringen möge, falls fein Benehmen Tadel verdiene. Wies ner und Berger stellen den Antrag auf Zurückberufung der Reichskommisszrien und auf Vertretung der Deutschen durch energischere Männer. Der Vo1 sißende wird im Verlesen dieses Anti aas mehrfach unterbrochen, so zwar, daß er si veranlaßt findet, zu dem Rufe: „Die Ordnung wird gehandhabt werden, oder ich werde die Sißung aufheben.“ Es wird der Tages - Ordnung ge- mäß zur Berathung über §. 4 der Verfassung geschritten *). 8- ler aus Oels entwickelt folgenden Antrag: „Das Staats - Ober- haupt eines deutschen Landes, welhes mit einem nicht deut- hen Lande durch Personal- Union verbunden is, darf weder nichtdeutshe Truppen in seine deutshen Länder, nech deutsche Truppen in seine nihtdeutshen Länder verlegen, außer auf Veranlas- sung von Reichskriegen mit Genebmigung der Reichögewalt., von Linde kann die Ansichten des Ausschusses nicht theilen, beoor nicht in den Orundrechten hervo. gehoben is , ob Deutschland fünftighin zu einem Staatenbunde, z1 einem Bundesstaat oder zu einem Reiche sich gestalte. ser von Oesterreich habe keine Vorschrift von

| Vog

Der Kai] der National-Versammlung darüber anzuerkennen, ob die österreihisch- deutschen Pivvinzen in eine Personalunion treten sollen oder nicht. Der Redner sucht diese Meinung aus dem seitherigen Gange der Revolution zu entwidckeln, Vogt erflärt sich für das Minoritätsvotum und für den Nöslerschen Antrag, wobei er besonders die Bestimmungen über

E D

) Der Wortlaut dieses Paragraphen ist folgender: „Das Staatse oberhaupt eincs deutschen Landes, welches mit cinem nichtdeutschen Land- in dem Verhältniß der Per‘onalunion steht, muß entweder in scinem deut- {hen Lande residiren oder in demselben eine Regentschaft niedersezen , zu w:lcher nur Deutsche berufen werden dürfen,“ Minoritätsootum, Zusaß: „Das Staatsoberhaupt eines deutschen Landes, welches mit einem nicht- deutschen Lande durch Personalunion verbunden ist, darf nichtdeutsche Trup- pen in seine Länder nicht verlegen, außer in Veranlassung von Reichskriegen auf Anordnung der Reich8gewalt.“

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Souuabend deu 4. November.

die Truppenverlegungen hervorhebt , ‘na deren Annahme es nicht mehr vorkommen fönne , daß m Limburgischen die gestörte Ruhe dur außerdeutshe Truppen wieder hergestellt werde. Dem Vorred=- ner gegenüber bemerkt Vogt , daß er jede Revolution, welche gelungen sei , auch für berechtigt eracbtet. Auch sei die Versamm- lung nidt hier, um eineù deutschen Kaiser, wohl aber um ein deut- sches Reich zu schaffen. Schüler aus Jena vertheidigt tas Mino- ritätsgutahten und von Soiron den Antrag des Aueschusses, worin nur dasjenige aufgenommen sei, _was zu einer Reichsverfassung ge- hörez uit hierher gehörige Bestimmungen enthalte aber der Rös= lershe Antrag. Der Schluß der Debatte wird ausgesprochen, Riesser als Berichterstatter verbreitet sich furz über die Motive, welhe dem Ausschusse bei Abfassung diescs Paragraphen zu Grunde gelegen. Rösler aus Oels verlangt namentiiche Abstimmung dur ch Stimmzettel über das Minoritätsvotum und über den von ihm gestellten Antrag. Der Präsident shreitet zur Abstimmung, deren Ergebniß, beste- hend in der Annahme des Ausschußantrags mit ciner von Rappard beantragten Aenderung, wir bereits mitgetheilt haben, Das Minoritätserahten wird mit 187 gegen 180 Stimmen verwor- fen, eben so der Röeslershe Antrag mit 224 gegen 138 Stim- men. Die Versammlung geht auf die Disfussion über §. 5 nicht ein, Derselbe wird in der von dem Ausschusse beantragten Fassung ein- stimmig zum Beschlusse erhoben, wie schon mitgetheut wor- ten is. Folgender Antrag Ziegert's wird angenommen: In Erwägung, daß die bei §. 5 und §- 6 des Verfassungz-Entwurfss von mehreren Seiten angeregte Mediatisirungsfrage eine gründ» lihe Erledigung erheischt; in fernerer Erwägung, daß die Ver- sammlung über diese Frage wegen der davei fonfurrirenden territo= rialen, lokalen und statistischen Verhältni)je ohne weitere Vorbcrei- tung zu entscheiden außer Stande ist und die Verweisung der in dieser Be- ziehung bereits gesteilten Anträge in die Vorbereitung eurch §. 33 der Ge- \häftzordnung auch formell gerechtfertigt ist, beschließt die N:tional- ocrsammlung: daß alle Auträge aus Méediatisirung der Einzelstaaten Deutsblands, einschließlich des Minoritäts- Erachtens zu §. 5, dem Verfassungs - Ausschuß zur besonderen Erörterung und zur Bericht- erstattung überwiesen werden und bis zum Eingang dieses Berichtes eine Verhandlung über diese Anträge nicht stattfinde. Cin Autrag Wernber's von Nierstein, den §. 6 nebst dem Minoritätözusaß zu §. 5 an dea Verfassungs-Aus\schuß zur weiteren Beguia htung zurüczuwri= sen, wird abgelehnt. Die Einsammlung der Stimmzettel zur Ergän- zungswa)l des Geschäftsordnunge-Aussbu|jes wird vorgenommen und mehrere von dem Vice-Präsidenten Riesser vorgetragenc Urlaubsge- suche vo1 der Versammlung genchmigt. Wedekind widerseht sih der A 1sdehnung der Tagesordnung auf §- 6 des Verfassungs: Entwurfs. Der Redner wird bald durch Slußruf, bald durch Aus- brüche der Heiterkeit fortwährend unterbrohen und verläßt endlich, obwohl nur Wenige ihn verstehen konnten, unter allgemeinem B:ifall die Tribüne. Die Versammlung ent\cheidet sich für die Diskussion über §. 6. des Verfassungsentwurss. Dieselbe wird Gegenstand der morgentlichen Tagesordnung sein. Vicepräsident Simson verliest einen Antrag Vogt's und Genossen, dahia gehend, die Nationalversammlung wolle in Anbetracht, daß der Präsident den Abgeordneten Vogt und Demel das Wort verweigert habe, ihre Miß- billigung über die Handlungsweise des Präsidenten auss\prechen. Die Erwägungspunkte diejes Antrags, in welchen die Gründe und Aus- sprüche des Präsidenten als fals und unwahr bezeichnet sind, rusen auf der rechten Seite des Hauses großen Unwillen hervor, welcher in dem w:ederholten Rufe „pfui““ sih kundgiebt. Der Antrag wird nicht für dringlih erkannt und sofort an den ‘lusschuß für Geschästsordnung gewiesen. Nach einigen die Ausschüsse betreffenden Verkfündigungen schließt der Vicepräsident Sim}on die Sißung um 25 Uhr Nachm.

Hesseu. Kassel, 29. Oft. (Kass. Z.) In den Sißungen der Stände am 27. und 28. Oftober ward der Geseß-Entwurf über die Einrichtung der Gerichte nah geshehener Revision (wobei be- stimmt wurde, das neue Ober-Gericht nah Hersfeld, statt nah Ro- tenburg zu verlegen) mit 34 gegen 6 und der wegen Umbildung des Strasverfahrens mit 43 gegen 3 Stimmen angenommen, Der Be- richt des Verfassungs- Ausschusses über die ablehnenden Mittheilungen des Finanz - Ministeriums auf die ständishen Schreiben wegen Vero minderung der Hofdotation und Rückzahlung der Vorschüsse an die Hoftheater - Kasse wurde zum Dru verordnet, die Zustimmung zur Ueberweisung der durch Umbhildung der Verroaltungs - Behörden ab= fallig werdenden Etatsposten zu den Kosten für Bildung der neuen Ver- waltungs-Bezirke und Einführung von Bezirks-Räthen wurde ertheilt, die Aufstellung des Normal - Eta!s aber dem neuen Landtag vorbe= halten. Ju der heutigen Sipung wurde der Geseh - Entwurf wegen Abschaffung der körperlichen Züchtigung bei den Cioilstrafgerichten mit Besritigung der früher beibehaltenen körperlihen Züchtigung der Finder unter 14 Jahren in geheimer Abstimmung mit 36 gegen 8 Stimmen, desgleichen der (Geseßentwurf über die ö}-ntlihe Abhal- tung der FKriegs- und Standgerichte in ge)eimer Abstimmung mit 43 gegen 1 Stimme angenommen. Hierauf wurde der Geseßentwurf wegen Bildung neuer Verwaltungsbezirke revidirt, die geheime Ahb=- stimmung aber ausgeseßt, weil über die Frage wegen des Sipes des Bezirksraths Rotenburg in dieser Stadt oder in Hersfeld erst am anderen Tage entschieden werden wird. Der Landtags-Commissair hatte nämlich eine neue Proposition wegen des Gesetzes, die Organi- sation der Gerichte betreffend, zugesagt, da die Regierung in mehreren Punkten, namentlich wegen Verlegung des Obergerichts nah Hers= feld, nicht einverstanden sei. Man will aber beide Orte bedenken. Morgen wird der Landtagsabschied berathen und hiernach die Stände- versammlung entlassen werden.

Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 31. Okt. Die beute erschienene Nummer des Regierungsblattes enthält die nachstehende Verordnung, die Abänderung verschiedener Einrichtungen der Universität Gießen betrcssend :

Ludwig 111. 2c, 2c. Von der Absicht geleitet, der Universität Gießen und ihren Einrichtungen eine freie Gestaltung und zeitgemäße Entwickelung zu gewähren, jedoh nicht verkennend, daß cine durcbgreifende Reform des Universitätöwesens, wie solche durch Erfahrung und Bedürfniß und zur voll- ständigen Durchführung des Grundsaßes der Lehrsreihcit und der Lernsrei- heit geboten erscheint, theils nur nach umfassenden Vorarbeiten vorgenom- men werden kann, theils gleibmäßige Bestimmungen für alle deutsche Hoch- schulen vorausscgen dürste, haben Wir, um an den bestehenden Einrichtungen Unserer Landes-UÜniversität vorerst diejenigen Abänderungen sofort eintreten zu lassen, welche als dringende Forderungen der Gegenwart und des Juter- esses der Anstalt selbst si geltend machen, verordnet und verordnen, wie folgt: Art. 1. Nachdem die Bundesbeschlüssc vom 20. September 1819 und 13. November 1834 über gemeinsame Maßregeln in Betreff der Universitäten und anderer Lehr- und Erziehungs-Anstalten Deutschlands außer Kraft ge- treten sind und hiermit auch das Amt,eines außerordentlichen landesherrlichen Be- vollmächtigten an der Universität aufgehört hat, ist _es nicht nöthig, für das Geschäft ter Jmmatriculation eine besondere Kommijsion bestehen zu lassen. Die Jmmatriculations-Kommission zu Gießen i daher aufgehoben, Art. 2,

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Die Jmmatriculation der Studirenden is von dem Rektor der Landes- Universität im Wesentlichen in der Weise vorzunehmen, wie sie vor den er- wähnten Bundesbeschlüssen stattgefunden hat. Art, 3. Zu dem Ende haben si diejenigen, welche die Universität beziehen , binnen der ersten at Tage nach ihrer Ankunft bei dem Universitäts - Sekretariat zur Aufnahme unter die Zahl der Studirenden anzumelden und daselbst die erforderlichen Zeugnisse abzugeben, nämlich: a) wenn ein Studirender das akademische Studium beginnt, das vorschristsmäßige Zeugniß der Reifez b) wenu der Studirende sich von einer Universität auf die andere begeben hat, auch von jeder früher besuchten ein Abgangszeugnißz c) bei solchen Studirenden, die einer väterlichen oder vormundschaftlihen Gewalt unterworfen sind, ein obrigfeitlih beglaubigtes Zeugniß der Aeltern oder derer, welche ihre Stclle ver:reten, daß der Studirende sih mit ihrer Zustimmung auf die Universität Gießen begebe. Das Zeugniß der wissenschaftlichen Vorbereitung zum akadcmi- cen Studium is in den im Art. 10 und 11 den akademischen Disziplinarstatuten vom ‘28, April 1835 bemerkten Fällen nicht erforderli. Art. 4. Der Univer- sitätssccretair hat über die erfolgenden Anmeldungen ein Protokoll aufzunch- men und solches nebst den beigebrachten Zeugnissen alsbald dem Rektor vor- zulegen, Derselbe bestimmt sodann den Zeitpunkt der Jmmatiiculation und ertheilt den Studirenden, nachdem sie oorher handtreulich Gehorsam den Geseygen, Achtung der Obrigkeit und ihren Lehrern angelobt und das V:r- sprechen geleistet haben, ein sittliches, anständiges Betragen einhalten und auf ihre Studien gehörigen Fleiß verwenden zu wollen, die Matrifel. Art. 5. Die Ausstellung des im Artikel 12 der afademischen Disziplinar- statuten vorgeschriebenen Reverses is künftig von keinem Studirenden zu ver- langen. Ueberhaupt hat bei der Jmmatriculation sowohl, wie später, also namentli au bei Ausstellung der Abgangszeugnisse Alles das aufzuhören, was mit den Bundesbeschlüssen vom 209, September 1819 und 13. Novem- ber 1834 zusammenhängt. Art. 6. Demzufolge sind die auf der Universität Gießen bercits immatrikulirten Studirenden nicht verbunden, sich beim Anfange eines jeden Semesters über ihren Aufenthalt inzwischen auszuweisen und die Erneuernng der Matrikel zu erwirken. Nur wenn ein Studirender dic afademisden Studien eine Zeit lang unterbrochen hat, is eine Erneuerung der Matrikel ersorderlich, jedo bedarf es in Fällen, in welchen die Untcr- brehung nicht die Folge ciner als Strafe erfanntcu Entfernung von der Universität war, künstig nicht mehr der Beibringung eines Zeugnisses über das Betragen des betrcffenden Studirenden von der Obrigkeit des Orts, wo cer sich im lezten Jahre längere Zeit aufgehalten hat, beziebungseweise einer Bescheinigung darüber, daß von ihm eine öffentliche Lehranstalt nicht besucht worden sei. Die Erneuerung der Matrikel erfolgt in diesen Fällen unentgeltlich. Art. 7. Die bestchende Vorschrist, wonach sämmtliche Studirende, welche sih dem inländischen Staats - oder Kirchen-Dienste widmen sollen, gehalten sind, die beiden ersten Jahre ihres akademischeu Studiums auf der Landes-Unisersität zuzubringen, ist aufgehoben und \#o- nach jedem Juländer geptattet, seine Studien auf ciner auêwä: tigen Univer- sität oder höheren Bildungsanstalt zu beginnen oder fortzuscyen, ohne day er dazu die ausdrüliche Erlaubniß Unseres Ministeriums einzuholen hat. Die Bestimmungen über den Gymnasialbesuch und die Maturitätsprüfungen erleiden hierdurch keine Abänderung, Art. 8. Die Zulassung zu den akademischen Prüfungen ist durch den Nachweis des dreijährigen Besuchs ciner Universität, so wie durch Beibringung von Studienzeugnissen über den fleißigen Besuch der Vorlesungen nicht bedingt, Um zu diesen Prüfungen zugelassen zu werden, genügt die Vorlage des Maturitätsze:-gnisses und der Abgangszeugnisse von den Universitäten, auf welchen die Studien erfolgt sind. Art. 9. Diejenigen Studirenden, welche die Universität beziehen, um ih zum Staats- oder Kirchendienste vorzubereiten, sind demnach nicht verpflichtet , bestimmte Vorlesungen, sci es über allgemein wissenschaftliche oder über fachliche Gegenstände, zu hören. Der im Jahre 1843 eingeführte Sttudienplan, insoweit er Vorschristen über den fleißigen Besuch von bestimm- ten Vorlesungen als PBorgusseugung der Zula\jung zur Prüfung enthält, und die damit in Verbindung stehenden Bestimmungen über Vorprüfungen in denjenigen allgemeinen oder fachlichen Disziplinen, deren Vorträge gar nicht oder nicht fleißig besucht wurden, sind aufgehoben. Jnsoweit der Studienplan aus einer übersichtlihen Aufzählung dec einzelnen zu einem Berufsfache gehörigen Disziplinen, und zwar nach der Reihenfolge geordnet, in welcher am zweckmäßigsten diese Wissenschasten betrieben werden, besteht, oder in sowcit er eine Uebersicht derjenigen Disziplinen enthält, welche Gegen-

stand der Prüfungen sind, wird derselbe zwar als empfehlende Anlei-

tung für die Studirenden, mithin nur in Form ciner Rathsertheilung und nicht als bindende Norm beibehalten, jedoch auch in diesen Be- ziehungen einer Nevision unterworfen werden. Art. 10. Um die Ueber- zeugung von der genügenden wissenschaftlihen Ausbildung und Befähigung derjenigen Studirenden, welche in den inländischen Staats - oder Kirchen- Dienst treten oder zur Ausübung eines Faches, das eine wissenschaftlich technische Bildung voraussept, zugelassen werden wollcn, zu erlangen, baben sich dieselben den oorschriftsmäßigen Prüfungen zu unterziehen, Diese Prüfungen sollen jedoch cine solche Einrichtung erhalten, daß durch sie nicht nur jene Ueberzeugung nicht nur gewonnen, sondecn auch cine freie, durch feine Nebenrüsichten bestimmte und beengte wissenschaftlihe Entwickelung der studirenden Jugend gesichert, die Lehrfreihcit und die Lernfreihcit ge- währleistet wind, Bis die desfallsigen näheren Bestimmungen erlassen wer- den können, sind die bisher vorgeschriebenen Fakultäts-Prüfungen mit Strenge und Gewissenhastigkcit, wie es der Zweck derselben erfordert, und mit Rück- sicht auf die gewährte Studienfreiheit vorzunehmen. Art. 11, Unser Miní- sterium des Innern wird die nöthigen Anordnungen zur alsbaldigen Vornahme ciner gründlichen Revision und Umarbeitung der akademi- {hen Disziplinarstatuten trefen, um diejenigen Bestimmungen , welche mit der gegenwärtigen Verordnung und den veränderten Verhältnissen im Widcr\pruch stehen, zu beseitigen, Hierbei is} insbesondere darauf Be- dacht zu nehmen, daß die Studirenden sowohl in polizeilicher und strafrecht- licher Beziehung, als auch rüdsichtlich ihrer civilrehtlihen Verhältnisse den allgemeinen Geseßen und Bchörden unterworfen und der Universitäts- Behörde nur die eigentlichen akademischen Vergehen der Studirenden, nnter Beobachtung eines mit den allgemeinen Landesgeseßen möglichst überein- stimmenden Verfahrens, zur Aburtheilung übertragen werden. Art. 12. Inländer, welche in irgend einer Fakultät einen akademischen Grad zu er- halten wünschen, können sich denselben zwar auch auf einer auswärtigen Universität ertheilen lassenz sie haben aber, um zu einem Staats- oder Kirchendienst, zur Advokatur oder zur ärztlichen oder chirurgischen Praxis zugelassen zu werden, die vorgeschriebenen Prüfungen zu bestehen. Art. 13. Zur Aufnahme unter die Zahl der Privat - Docenten an der Univer- sität Gießen wird vorausgeseßt, daß der darum Nachsuchende vor dem cinshlägigen Promotions - College eine \chriftlihe und mündliche Prü- fung bestanden hat, wie sie zur Erlangung eines akademi' hen Gra- des erforderlich ist z sodann, daß er öffentlich disputirt und eine mit dem Imprimatur des Decans der einshlägigen Fakultät versehene Dissertation dat dructen lassen, auch si über sein sittliches Verhalten auszuweisen ver- mag. Dagegen wird zur Erlangung der Venia legendi die vorherige Aus- bildung auf dem für den höheren Staats - oder Kirchen - Dienst überhaupt vorgezeichneten Vorbereitungswege nicht erfordert, Die auf einer auswär- tigen Universitäten promovirten Kandidaten haben, wenn sie unter die Zahl der Privatdocenten an der Universität Gießen aufgenommen werden wollen, den obigen Bedingungen gleichfalls Genüge zu leistenz es versteht sich je- doch von selbst, daß von einer nochmaligen Promotion derselben keine Rede sein kann. Die Ertbeilung der Venia legendi geschieht durch die Landes- Universität, welche hiervon Unserem Ministerium des Junern Anzeige zit machen hat. Art. 14. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihres Er- scheinens im Regierungsblatte in Kraft. Urkundlich Unserer eigenhändi- chrift und des beigedrückten Staatssiegels.

gen Unter) Sha ‘udwige

4 Darmstadt am 26. Ott. 1848. Jaup.

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Ausland. teur berichtet: 2D

Frankreich. P ar is, 30, Okt. Der Mo ti Marchand, in War-

Bresl. Z. hatte angezeigt, daß ein Franzose, No ilitair-Kommission zu

schau im Laufe des verflojsenen August dur einé