1848 / 204 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

erwiedert, daß die Reichsversammlung nicht in dieser Weise die ide blication ihrer Gesebe beslossen, sondern die Veröffentlichung habe in dem amtlihen Theile der Landes-Regierungsblätter zu erfolgen. Darauf hade die preußische Regierung nah der Art und Weise der Veröffentlichung der Reichsgeseße in anderen Staaten si erfundigt ; die erforderlie Antwort hae das Reichsministerium ertheilt, in- ¿wischen aber sei-von der Regierung zu Berlin keine weitere Erö- I ejigelaufen. Diese Frage sei darum den Instructionen des Heri Bassermann beigefugt worden, die jedo bei den gegenwärti- “en Verhälinissei, wie der Versammlung befannt sei, vorläufig un- erledigt hätte bleiben müssen. Der Herr Reichsminister bemerkt noch, daß die Reichsgejege 1n _der preußischen Gefeßsammlung si «war vorfinden, jedoch nur -1njoweit dieselben dem Rahmen der preußischen Geseßesform entsprächen. Anders verhalte \ich die Sache in Oesterreich. Ju der Beantwortung -des Reiche=-Cirkulars habe der österreiishe Bevollmächtigte den Anfang gemacht und, auf die Veröffentlichung der Neichsgeseße dur die Provinzialblätter h inweisend, bemerkt, daß das Geseß über die Centralgewalt im amt- len Theil der Wiener Zeitung abgedrudt stehe. Bri näherer rüfung habe das Reichsininisterium jedo gefunden, daß diese Ver- öffeutiihung nit im amtlichen Theil jenes Blattes, sondern in einr eise erfolgt sci, als habe man darunter blos „Anstliches aus Franffurt““ zu versleben, (Hört!) Der österreichishe Bevoll- mächtigte habe inzwischen Frauk urt verlassen, und den nach Wien abgegangenen Rcichskommissären seien auch in dieser Beziehung die nöthigen Jastructionen mitgegeben worden. Die Jutcrpillationen der Abgeo: dueteu M. Simon, Pattai und Dietsh wird Reichs= minister von Schmerling näcbsten Freitag erledigen, Wesendonck beantragt, daß das von dem Reichsminister der Justiz mitgetheilte Rerfa!;ren der preußischen Regierung dem Ausschusse für die Verhältnisse der Einzelustaaten zur Centralgewalt zur Pcüfung übeiwicseu werde, von Breuninug ersuht dea Vorsißenden, nicht zu dulden, 1 daß Einige auf den Gallerieen sih_ durch Lachen auszeihnetenz; er möge darum die Gallecicen in die Schranken zurückweisen.““ Vice-Präsi= dent Riesser erklärt, Leßteres nicht thun zu können, ka ec eiue solche Störung uiht vernommen have. Von der Linken hört man d23 Wort „Parlamenis-Konstabler‘“, Der Vorsißende : Jch rufe die zur Ordnunsa, die das Wort Parlaments=Konstabler gegea deu Ret=- ner gerihtet haben. Berger: Jh habe es ausgesprochen, jedoch nicht in diesen Sinnez ih habe nur gewünscht, daß eia Parlaments- Konstabler angestellt w.rde. (Heriteifeit.) Löw aus Posen erstaitrt Namens des betreffenden Ausschusses Becict über bie österreichische Anugelegeaheit, Der Majozitäts-Antrag des Ausscusses, von 10 Mitgliederu unterzeichnet, lautet: Ju Betracht, daß das Reikts- Mintstcrium durch Besluß der National - Versammlung vom Z. November aufgefordert worden, die Ancrkennung der Centra!- gewalt in Deutsch - Desterreih zur vollen Geltung zu bringen und die Ehre und die Zuteressea Deutschlands in Oesterreich zu wah- cenz in Erwägung, daß die bis jeßt hierzu angewandten Mittel als unzulänglich sich erwiesen, beschließt die National=Versammiung dem Reichs-Ministerium neuerdings aufzugeben, zu bewirken, daß die un- umwundene Anerkennuug der Ceutralgewalt in Oesterreich und die Ausführung der Reichsgesege daselbst erfolge, und daß die gegen Wien verhängten Ausnahmemaßregeln ausgehoben werden, Die Minorität des Ausschusses (Pattai, Venedey, Reitter, Kirwgeßner) beantragt: Jn Erwägung, daß diz Reichs-Kommissäre Welcker und Mosle gegenüber der österreichischen Regierung nicht jene Achtung sich erworben, welche der National-Versammlung, der Centralgewalt und dereu Kommissarien gebührt; in Erwägung, daß das Reicbs - Ministerium in der bsterreichishen Frage nicht die Stellung eingenommen, w:lche das Juteresse Deutschlaudé erforderte, fordert die National - Versammluag das Reidtô- ministerium von neuem auf, nachdrüdcklide Schritte zu thun, um zu vewirfen, das die“ von der Reichöversammlung gefaßten Beschlüsse iu Deutsch Oesterreich unverweilt in Vollzug geseßt werden. Der Vor- sigende macht bekauut, daß der Ausschuß sür die prcußish? Frage mit der Abfassung des Berichts im gegenwärtigen Augenblicke noch beschäftigt sei, und shlägt darum vor, die Sibung auf wenige Stun- den zu vertagen, Der Vorschlag wird abgelehnt und vorbehaltlich der Berathung über die preußische Angelegenheit zur weiteren Tagesordnung geschritten. Der... Piäsident. H. vou Gagern nimmt deu Vorsíß ein und. verliest Art. VIL, des Verfassungé= Entwurfs, das Zoll- und Handelsgebiet des deutschen Rei. es betreffend, Nach Veilesung der hierz1 gestellten Vcrdesscrungs- anträge wird die Vollendung des Ausschuß berichts für die preu- gishe Frage angezeigt, Der Abgeordnete J ordan (aus Ber- tin) erhält das Wort zur Berihterstattung über diesen Gegen=- stand : Der Aueshuß habe ausführliche Erkundigungen eingezogen und die Herren Bassermaun , Rappard und mehrere Mitglieder dicscr Bersammlung, so wie die Herren Reichensperger und Ostermann, Yit- glieder der preußischen Landes-Versammlung, als Zeugen vernom- mun, Die Aus\chnß-Auträge seien lediglih das Produkt der kefaunt gewordenen Thatsachen und erhalten Zeugenaussagen, si? seien eine formulirte innere Nothwendigkeit derselben. Der Ausschuß - Bericht füprt «au: wie in Berlin eine völlige Geseblosigkeit geherr\scht have; vie vou der Bürgcrwehr Berlins beim Allarmschlage nie mesr als ein Drittheil erschienen sei, in einzeluen Quartieren mzuch- mal uur 40. oder 12. Mannz - wie dort ein „Freicorps zum Dienst der Freiheit“ organisirt worden seiz wie der ganze Ber» sauf der Thätigkeit der preußischen National =- Versammlung die Unfreiheit dieser Versammlung gezeigt habe; wie den Mit- gliedern der Linken stets lärmende Ovationen, den itgliedern der Rechten - stets Gewaltthaten und Todesdrohungen zu Theil geworden seien; -wie von dem Klub der Recht.n, wie aus verschiedenon Theilen des Landes selbs mehrmals Declargtionen und Aufforderungen aus- gegaugen, die Tandesversammlung von Berlin an einen anderen Ort zu verlegen; wie mehrere Mitglieder der Rechten sih von Brrlin ent- fernt hätten, weil die Landesversammlung nicht frei sei, nicht frei h7= rathez wie am 31, Ditober die Landesversammlung, als sie über den Waldeckschen Antrag bezüglich des Belagerungszustandes von Wien berieth, selbji vou cinem Volkshgufen im Belagerungszustande gehalten worden, wie die Thüren des Sibungslokgles verrammelt und vernagelt gewesen seien, und wie man die Mitglieder niht herausacl:}en habe, bis der Waldecksce- Antrag angenommen warz wie die Bürgerwehr damals nicht gewagt habe, die Landesversanmlung in Schuß zu neh- men gegen jenen Volkshaufen ; wie alle Anträge der Nechten, Schuhß- geseße. zu erlaffen, in der Versammlung mit offenem Hohn zurüze- wiesen worden seien; wie einmal Maschinenarbeiter in dem Sihungs- Saale erschienen und. sich auf Abgeordnetensiße medergelaässen und als man sie veranlaßte, sih zu entfernen, erflärt hätten, daß sie spä- ter mit 3000 Leuten zurückkommen würden und man sie dann wohl uicht zurückweisen werde. Der Ausshußbericht bemerkt weiter: Die anfänglich klciue Linke sei durch den von außen einwirkenden Ter10o- rismus allmälig angewachsen bis zur Majorität; dem Aus\huß sei es außér. Zweifel, daß solchem Zustande ein Ende gemacht wer- den mößtez nur über das Wie könne Meinungsverschiedenheit- beste- henz die von Fractionen dex Landesversammlung selbst und durch viele Stimmen aus den Proviazen {on längst verlangte Maßregel der Verlegung erscheine nicht als inconstitutionell; sie sei nur das mildeste aller Mittel, der Landesversammlung die Würde und die

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Freiheit ihrer Berathungen wieder zu verschaffen. Nachdem si der König nach einander an 15 Männer vergeblich gewendet, babe sich endli das Ministerium Brandenburg gebildet, dazu en!s{lossen, seine Existenz aufs Spiel zu seßen ; die Landeêversammlung habe hierauf den constitutionellen Boden verlassen und einen durchaus ungeseßlichen Schritt gethan, indem sie vorüherein gegen die Bildung eines Ministeriums prote= stirte und dadurch ein constitutioaelles Recht verlehte ; seitdem habe sich die in Berlin zurückgebliebene Versammlung zu wahrhaft unerhörten Schritten fortreißen lassen, zu Schritten, die in keinem Vertältniß gewesen zu dem, wodur diese Schritte hervorgerufen worden, und zu einer bloßen U-:ber= siedelúng der Versammlung nah Brandenburg. Die Verweigerung des Budgets sei zwar ein constitutionelles Recht der Volksvertreter ; inconstitutionell, eine Rehtsverlcbung sei es aber, wenn man die Ent- richtung der in geseßliher Weije bereits votirten Abgaben suspendi=- ren wolle; dem Ausschusse und jedem wahren Fréunde des Vaterlan- des bleibe nichts übrig, als sich gegen solche Uebergrisse zu erklären, um das Vateiland zu retten, welches dur solhe Schritte für lauge Jahre, vielleicht in seiner Existenz gefährdet werde, Die Mittheilung über die Bedingungen, welche von mehreren einflußreihen Mitglie= dern dec preußischen Landesversammlung dem Herrn Bassermann be- zeichnet worden seien zur Beendigung des Korsflikts , sei von anderen Zeugin von anderer Seite nicht nur bestätigt, sondern noch vermehrt worden ( bört!); diese Bedingungen seien gestellt worden von den Herren Unruh und Kir&mann, (Bewegungz rechts und im Ceutrum : höit !) Herr von Unruh habe gesagt : „Nichts Anderes könne zur Beeus digung des Konsflifts führen , als die Abdankung des Königs“; als man gefragt, ob der Prinz von Preußen dann die Regierung über- nebmen solle oder dessen Soÿn, habe Herr von Unruh bemerft : „Allerdings wolle man mit ihm regieren; aber nur unker der Be- dingung, daß er sih allen Beschlüssen unbedingt unterwerfe, bis die Verfassung fertig sei’ (bört ! )z. da dies die {limmste Art von Re- pubük sei, e‘ue Republif mit einem bloßen Schattenkönige , so sei dieje Bedingung natürli nicht zugegeben worden; Herr Kirchmann habe geäußert: „Der König b:eibt; er soll sich aber nach Berlin begeben z die Prinzen sollen sich aus Preußen, wenigstens auf einige Zeit, entfernen; Jacoby und Waldeck, wenigstens einer derselben, müsse in das Min sterium treten und Wrangel und die Mitglieder tes Kabinets einem Hochverraths - Prozeß unterworfen werden; der König selbst bebe für die neuen Minister charte blanché zu untér- zeichnen.“ - (Hört !) Der Ausschuß empfiehlt der Versammlung, fol- genden Beschluß zu fassen: „Die National - Versammlung, in Ver= fo!g ihrer Bechlüsse vom 14ten d. M. und in Berücksichtigung der inzwischen eingeiretcnen Ereignisse, fordert die Centralgewalt auf, durch die in Berlin anwesendea Reichs - Kommissäre hinzuwirken auf die Ernenuung eines Ministeriums, welcs.tas Vertiguen dcs Lan= des besibtz sie erklärt den auf Suspension der Steuererhebung ge- richteten, offenbar rechtswidrigen, die Staats - Geselljchaft gefährden= den Beschluß der in Berlin zurückgebliebenen Versamuilung ausdrück- lich für null und nichiigz sie eiflärt endlich, daß sie die-dem pieuß1- ben Volke gewährten und verdheißenen Rechte und Freiheiten gegen jeden Versuch einer Beeinträchtigung s{üßen werde.“ von Rap= pard crkiärt, daß vou allen thatsäcihen Angaben, vi EE dem Ausschusse mitgetheilt , auh nicht ein einziges Wort in dem verlesenen Berichte vorkomme (hört!), und verlangt, daß eutweder das Protokoll des Ausschusses ver!esen oder daß es ihm verstattet werde, seinen im Ausschusse gehaltenen Vortrag von der Tribüne zu wiederholen, Der Präsident eiwiedeit, daß er Herrn von Rappard im Laufe der Verhandlungen das Wort ertheilen werde. Die Ver= sammlung geht mit Stimmeneinheit auf die sofortige Beratbung über die Ausshuß-AÄnträge ein. Jordan gus Berlin theilt Nameüs des Ausschusses mit, daß von Rappard’'s Angabtn, weil mebr auf per= sönlichen Unsichteu, als auf Thatsachen beruhend, in den Bericht nicht hätten aufzeuommen werden éönnen, Folgende Veibesserungs - An=- träge werdeu verlesen: Die Abgeordn. Schwarz3, Haym uud Genossen beautragen: Die National - Versammlung, iu Folge thres Beschlusscs vom Lten d. M, und in Berücksichtigung der inzwischen eingetretenen Ereignisse und nach Kenntnißnahme der Zustände in Berlin 2c., erklärt alle von dem in Berlin zurückgebliebenen Theile der preußischen Land:soerfanunlung gesaßten Beschlüsse, wodurch die Orgaue der preußishon Regierung des Hochverraths beschuldigt wer= den, für null und nichtig, und daß die dom preußischen Volke ge- währten Fre:heiten feierlich verbürgt und gegen jeden Vei such einer Ve1kü-.nmerung in Schuß genommen werden sollen. Zeil, Mit- termaier, Kirchgeßner und Genossin stelen d.n Antrag: Die National-Versammlung wolle in“ dem zwischen der preußischen Re- gi.rung uad Laudesverfanunlung entstandenen Konflikte entscheiden, daß sie das Recht und die Pflicht der preußischen Regierung als exefutive Behörde wahre und daß sie die zum. Schuße der berl'ner Versamm- lung und zur Sicherveit ihrer Mitglieder erfordei lien Maßregeln e: greife. Was aber die Vertagung und. Verlegung dieser Versamm- lung nad Brandenburg anlangt, so e:flärt sie, daß diese Auordnung dem Wesen und den Rechten einer olen Versammlung widersprechè z sie erflärt ferner, die preußische Regierung anzuhalten, der Fori- \. hung der Berathungeu jener Versammlung in Berlin keine weite= ren Hiudernisse entgegenzuseßen, so wie alle erlassenen einseitigen Ausnahme - Maßregeln sofort zurückzuziehen. Zur Durchführung dieser Beschlüsse hat das Reihs-M'nisterium die nöthigeu Vor- fehrungen zu treffen. Scboder und Genossen stellen hierzu fol- genden Zusaßz- Antrag: Das Reichs - Ministerium wird aufgefor- dert, ungesäumt dem Gencral Wrangel ten Befehl zugehen zu laf- sea, die Feindseligkeiten gegen die preußische National-Versammiung und gegen die Start Barlin einzustellen. Zur Eiöffuung der L'is= fussion, zu deren Tre:lnabnte 12 Redner für und 23 gegen die Aus- \{chuß- Anträge sich haben einschreiben lassen, erhält das Wort von Rappard: Die Voiwände zux Begründung der von der preußischen Regierung ergriffenen Maßregel, beginnt er, liefen immer auf das Z:el hingus, die Versammlung fei icht fre! in thren Berathungen. Das Bild, welches der Reichskommiisär Bassermanu von Berlin ent- worfen, sei nicht das richtige, die Folgen, tie er (der Redner) daraus ziehe, seien ganz die entgegenges:ßten. Mitglieder der preußischen Landeeversammlung hätten versichert, daß die Neact:on fortwädrend es darauf angelegt habe, die zum Schuße der Versammlung anzu- ordnenden Maßregeln zu verhindern, Was man diescr Versammlung zur Last lege, beruhe lediglich äuf. Aeußerungen ein:eluer ihrer Mit- gli: de. Mit Willen der Reis - Versammlung si auf jene Vértre- tung Terrorismus ausgeübt worden z nit seinen politischen Freun- den fühle ex dicsen unérhörten Terroriemus, (Ruf: Thatsa- chen!) Deutschland habe geglaubt, Männer hierher zu schicken zur raschen Entscheidung seiner großen Fragen; aber alle diese Fragen müßten dem büreaukratischen - Verfahren der Ausschüsse unterliegen, in welwe wieder nur Mitglieder der Majorität gewählt würden. Sämmtliche Beschlüsse würden am grünen Tische berathen dur den Einfluß der Reichs-Minister, Der Redner führt an, wel@e Sympa- thieen die preußische Landes-Versammlung in allen Theilen des Lan- des besiße, wie dagegen ein Schrei des Unwillens über die: von der Réihs-Versammlung in der österreihishen und preußishen Frage ge- faßten Beschlüsse vernehinbar sei. Daraus habe er die Ueberzéugung geschöpft, daß, falls die Reichs-Versammlung diese Bahn fortwatdle, e mit’ dem Bundestag von einem und demselben Leichentuhe be- deckt werde, (Links; Bravo!) von Vincke eignet si die Mo-

tive au, die von der linken Seite der Behauptung unterlegt worden sind, seit dem März sei das Recht an tie Stelle der Willkür getre- ten. Was für Thatsachen auch vor dieser Zeit auf die Ministerien gcegeuwärtige

Staats und die Befugniß der Krone scien durhaus Die vreußischen Vertreter hätten sih selbst das Geseh der Jm Volke aber herrsche ämmtlihe Handlungen der Landeéversamm=- prôcben, wozu sie berufen.

preußischen Vereinbarung der Verfassung angeeiguet, die Uedverzeugung, daß f lung uicht dem Zwe@ck ent) Vertagung augeorduet, so fönne diejelbe, wie meine, auf Jahre lang nicht stattfinden. Gebrauch 1ächti auf.

vorgefommei.

Sei jeßt eine ein früherer Redner Mißbrauch hebe den Fälle seien im englischen Parlament nie Pian b.streite das Ret der Krone, die Minister zu eruezneu; allein uach coustitutionellen Begriffen stehe diescs Recht unzweifelhaft der Krone zuz wo nicht, vea der Versammlung und der Staat zur schlehtesten Republik ge- Nah einer Widerlegung der Behauptungen und Ansichten auf die Steuerverweigerung zu dem Eiudringen des

o werte die Krone zum Skla-

von Rappard’s kommt der Redner

Der betreffende Beschluß Militairs, unter Tumult gefaßt worden, und nicht mit jener Ueberle- gung -und Ruhe, wie es den Vertretern des Landes gezieme. Stellver- treter der ausacsciedenen Mitglieder

Veisammlung bes{lußfähig zu maßen. gert, die man nicht einmat das Recht habe, zu bewilligen; eine in der Geschidßte unerh&:te Handlung, di Staats - Orgauiemus lahm zu den zweiten Antrag des Ausschuhes. gebilligt, so sühre man den Umsturz des preußishea Staats herbei. Wolle man Republif oder Monarchie, fo wer einen Entschluß nicht ins begriffe stündlih mehr in das Volksbewußtsein dringen, dicse Begriffe aufzukiären und des Spruches eingedenk zu sein: „Recht muß do Ret bleiben,“ f

cinberufen, Yian habe Steuern verwei=-

Der Redner stimnit nur für rde die Steucr-Verweigerung

man in solcher Weise

eben füßren wollen, Da, wo die Rechts-

zer ten Berit des Ausschusses, wie er Franksurt mitgetbeilt wud, Fólacn er. aevt, wie der nen Motiven weit über die Jhr Ausschuß für das Verbältuiß Einzelstaaten hat zwar dur Zurückziek eingebrachten Anträge Krone mit der zur Verci Landesversammlung diese Anträge, fühlte cr sich durch über diese hochwichtige Angelegenheit einen Ex hat zu diesem tie Stellung der

rrüvere, in seis Anträge felbst hinaus.

Centralgewalt ven sämnmitliwer als dringend den - Konflikt der preußijchen erfassung berufenen preußischen nicht aber seine Aufgabe für er- Jhren Beschluß

T O ubarung der

selbststäudigen Bericht und Autrag vorzu Zweck über die Zustände, die jüngsten Ereiguisse, 1 Berlin Erkundigung eingezogen und die Berichte von dièsen den Herrn Unter-Staats-Secretair National-Versammlung von Rap- erliner Ver-

Augenzeugen gebört, uuter Bassermaun, die Abgeordneten zur pard, Schröder und Plehn und die Abzcordueten der b sammlung Reichensperger und Ostermann,

Der Berichterstatter hat in Folgende! als die Mittheilungen der genänn gar nah wörtlicher Niederschrift,

n kaum etwas Anderes ges ten Herren, zum Theil sos

gruppirt und in Reihenfolge ge-

Ausschuß überzeugt, seinen Schlußantrag durch eine that sädhlihe Darstellung ohne weitere 3 Wie er selbs, anfänglich nung durch den Drang der gehörten und unwillfürlih zu seinen Antrage gesührt tie Versammlung von ihnen ergrissen und zu der Anerfemmung bewogen werden, daß dieser Antrag uichts it, als die formulirte innere Nothwendigkcit der Sachlage. eingereichten Antrag } Nauwercck und Genossen fonn der Ausschuß aus eben diesen that- sächlihen Grüuden nicht empfchlen.

Berlin befaud sth vor dem Erlaß des Verlegungs-Dekretes und vor dem -Eiuxüken der Truppen in einem Zustande der höchsten Ge=- Die Behörden schienen eiuer völligen

wirisamsten zu zuin Theil ganz anderer Mei- Thatsachen, glei{sam organish wurde, so hot er,

Erwägungen an

wird in gleicher Weise

des Abgeordneten

seblosigkeit. auheimgefallen,

aa S : ¿8organijation n, Nachdem eine halbe Stunde Allarm gebl2sen war, ren z. B. in einem Bezirke im Ganzen nur 12 Manu Bürgerwehr guf dei Sauimelplay erschienen. Unter den Augen der Behörden und obne von ihnen daran verhindert zu werden, orgauisirte sich an- ‘U 4 .. 7

geblich unter dem Kommando der 2

Ä t T E Z E E p 6 R! der Behörde ganz gesondertes svgenauntes „Freicorps jür den Dienst der Straße bewegten sich Gruppen von er-

erren Braß und Eibler ein von

der Freiheit.“ s{chreckendent Aussehen.

: Soll jedo die Einwirkung der berliner Zustände auf die preu- ßische National - Versammlung und die offenbare Unfreihei teren in das rechte Licht j ; foudern _den ganzen

nicht uur die leßten Thätigkeit ins Auge Gleich nag ibrer Eröffuung zeigten sich Erscheinungen, die rah tem Urtheil der Mehrheit großen Einfluß auf die Abstimmun= i der Linken stimmende Minorität è der Zeit immer dem aufänglichen genannte Volks - Versamm- Jhr offen an den Linke und Demüthigun- Sebr vft mußten die Deputirten durch eine ufen“’, wobei ibnen Str'cke sie gusgestoßen wurden, ag gebört: „Die Kerls von der damit man sie gleich

gen gehabt ba Lie. im Sinne var aufaugs unbedeutend, m: hx an Stärke. S 1hungelokole schaarte sich häufig eiue \ lung, die eine unzweifelhaf!e Parteinahme bewieé, Tag gelegter Zweck “waren Ovationen an die gen für die Majorität. O oppelréibe vou 50— 60) Mei schen „Spalier l ins Gesicht gehalten und Droßungen gege! Herr N. hat dabei mehrmals die Acußeru Rechten müißt-n eigentiih ein Zeichen tragen Dis Treiben dauerte bis zu dem Tage, wo der ugen der Bürgerwehr nicht nur mit lt wurde, wo-

demn Kastanienwmäldchen vor

erkennen Föumite.““ Abgeorducte Sydo.v unter den A Worten énsultirt, sondern auc) mit Fußtritten mißhande Jemand mit der Aeußerung in Schuß nahm: „Jh verachte Dich, Kerl z aber :ch. chüpe Sie doch.“ Ninister von Arnim,

sitätegecände und du: die Studeuten damals geschahen in der Vers:-mmlung Schritte, der Sing-Akademie zu räumen und k ten Brauntweinbuden fortzuschaffen, denen man eine Steigerung der Aufregung unter dcu Volksmassen z Bald darauf kam werthvolle,

Aehnlich erging es zu der- Beide haben erst im Univer- Sicherheit gefunden, um den Plaß vor amentlih die daselbst aufgestell-

selben Zeit dem

Die Linke mißbilligte es zu dem bekannten Zeug- mit Silber auch zwölf jener neuen Zünd- Construction

diefe Versuche, hausfturm, legte Waffen und unter anderen nadelgewehre

eine Declaration, einer Verlegung der Versammlung aufgefordert dann übergeben werden solite, wenn, wie zu bes Singakademie unter physiswe Gewalt verfiele, stellte der Abgeordnete Uhlih den Antrag, die verzichten auf den bewaffneten Schuß der berliner d sich lediglich dem Schuße des berliner Volkes ane er Antrag wurde Angesichts des eben erfolgten Zeug= haussturmes mit großer Majorität angenommen,

entwarf damals ihrem Klub

die Regierung zu“ wurde, die aber erst fürchten "schien, die Zu deëïfelben Zeit Versammlung \o Bürgerwehr ‘un

Die Bänke dexs

Rechten waren an diesem Tage um 40 Mitglieder leerer als bisher. Hexr R, war selbst Zeuge, daß Kollegen von ihm in der Naht zu- vor. nriach Charlottenburg südteren und erklärten, uiht mehr fommen zu wollen, weil sie die Versammlung für unfrcei hielten. Von diesem Zeitpunfte ab änderte sih die Lage der Dinge, wie deun überbaupt nah jed l Haupt eine Zeit der Ruhe einzutreten C jedem gelungenen aup coup pflegte. Es waren niht mehr alltäglih solche Menschenhaufen zee ge, und 14 Tage blieb der Play am Sigzungs-Lokale fast leer, 9 of aber ein dié Linke besonders interessirender Antrag fam, war er stets ; N mentlich der Fall bei dem zweiten be- wieder besest. Dies war na D N, R el fannten Antrage des Abgeordneten Stein. Bei dieser erhandlung wurde im Hause selbst unter Hinweisung auf einen Artikel der Held- hen Lokomotive, der den Rath gab, das Volk solle si mit kur- zen Waffen, Beilen und Messern versehen, behauptet, man habe mehr=- fah drohende Bewegungen und s unter dem Volkshaufen bes merkt, aus denen zu schließen sei, daß man jenem Rath wirkli uah- gekommen. Alle Zugänge nicht nur außerhalb, soudern auch innerbalb des Gebäudes und angeblich selbst das Lejezummer und der Keller waren mit zwe;deutigen Personen angefüllt. Mehrere Personen, die sich als eine „Deputation des souverainen Volis““ bez zeichneten, versuchten, in den Saal einzudringen und wurden nur mit Mühe zurückgehalten. Um 4 Uhr Nachmittags wurde der Antrag angenommen. Um 44 Uhr soll eiu Volfsredner draußen geäußert haben: „Man fragt nun, ob nun die Rechte ungefährdet durchpassi- ren soll. Jh denke, Jhr antwortet nun wohl mit Ja.“ Der Ab» geordnete Berends hatte bei dieser Verhandlung behauptet, die Bür- erwehr habe beschlossen, die Nationalversammlung nur insofern zu chüben, als sie ihren eigeuen füheren Beschluß über den ersten Steinshen Antrag aufrecht erhalte. Der Abgeordnete Reichensperßer verlangte Konstatirung des Faktums, um, wenn es sich bewahrheitete, die Verlegung der Versammlung zu deantragen, Die Einzelbeschlüsse der Bürgerwehr - Bataillone stellten sich jedoch heraus als derartig abgefaßt, daß man in der Versammlung glaubte, darüber hinweg- gehen zu fönnen.

Derartige efklatante Scenen haben sich bis zum 31, Oktober, nachdem inzwischen die Verlegung in das Schauspielhaus geschehen war, nicht mehr stattgefunden, obwohl sich auch dort das Volk öster shaarte und unter Anderem einmal einen Abgeordneten der Nechten, der \ih links vom Hause fortbegeben wollte, nah der anderen Seite nöthigte, mit dem Zurufe: „Seht, das ist ein Rechter, der links hin- aus will; aber für seine 3-Rthlr, kann er auch dort rehts gehen.“ Am 31. Oktober wurde in einer Abendsipgung der Waldeckshe Antrag, betreffend die Ereignisse in Desterreih und den Belagerungszustand Weens, berathen, Dabei befand sih die Versammlung selbst im Be- lagerungszustande, Das ganze Gebäude war vom Volk umstellt. Von der Treppe des Schauspielhauses wurden Reden gehalten, die, in Verbindung mit dem Zurufen des Volkes, - nicht selten die Reden im Hause übertönten. Man erbrah ein Sprißenhaus, holte Fackeln aus demselben und pflanzte sie, nebst einer rothen Fahne, vor der Thür auf. Gegen 9 Uhr befand si die Versammlung gefangen und eingeschlossen, mit ihr Herr Rimpler, der Commandeur der inzwishen eingetroffenen Bürgerwehr. Die Thüren wakten verrammelt und vernagelt, und das Volk erklärte, die Abgeordneten nicht eher zu entlassen, als bis sie den Waldeckschen Antrag: ange- nommen, Den Abgeordneten Milde hatte man hineingelassen, mit dem Zuruf: Laßt ihn hincin, heraus kommt er do nicht mehr. Gegen 10 Uhr, nahdem schon 3 Abstimmungen erfolgt, waken die Thüren wieder geöffnet. Zwei Deputirte der Rechten, die sich üm diese Zeit entfernten, hörten den Ruf: Aufgepaßt! laßt keinen Déa putirten durch! Sie hörteu Tages darauf von einem höheren Beam- ten, der als Bürgerwehrmann zugegen gewesen: die Bürgerwehr habe sie Beide shon verloren gegeben z sie hatte es niht gewagt, sich ihrer anzunehmen, und es wäre niht einmal angegangen, sie auch nur zu warnen. Am 1. November erklärte Minister Eichmann, falls die Bürgerwehr sich als ungenügend zum Schuß der Versammlung ér- wiese, zu diesem Behuf das in Berlin anwesende Militair zu requi- riren, diese Maßregel wurde auf das heftigste angegriffen. Ein Üb- geordneter erklärte: nach dreimaliger Verwerfung aller Anträge auf Schuß halte er es unter seiner Würde, nochmals von der Versamm- lung eiwas der Art zu verlangen. D'e Versammlung ging zur Tag- gegordnung über. Als Grund dieser Verwerfung wurde Jhrem Ausschuß von einem Mitgliede der hiesigen Reichsversammlung ein Gefühl der Abneigung gegen alle von der Versammlung selbst aus gehende polizeilihe Maßregeln zu ihrem eigenen Schuß angegeben,

Dagegen habe sie erwartet, die Regierung würde selbstständige energishe Maßregeln treffen, um sie zu \{hüßen, und würde, wenn solche von leßterer eingebracht wäre, sie mit großer Majorität unter- stüßt haben, hiergegen spriht jedo außer dem añgeführten Wider= streben gegen das Vorhaben des Ministers Eichmaun, Militair anzu- wenden, au die Thatsache, daß das Tumultgeseb, welches die Re- gierung nah dem demonstrirenden Angriff auf ein Minister - Hotel éinbrahte, bisher ohne Resultat im Ausschuß liegen geblieben ift; eben so das folgende Faftum, das Bedürfniß des Schußes hatte sich \o dringend faktish herausgestellt, daß ohne Beschlußnah 1e eintge Schußmannschaften, Konstabler, im Hause postirt waren. Als der Steinshe Antrag zum dritteumale zur Verhandlung kam, beantragte Herr Lehmann, Abgeordneter von der Linken, auédrüdli die Auf= rechthaltung des Beschlusses über den oben erwähnten Ublihschen Antrag, und der Vice-Präsident Phillips fand sich dadur veranlaßt, jene Schußmannschaften fortzushicken. Ja, man fügte zu dieser Ver- weigerung des Schußes sogar den offenen Hohn. Der Abgeordnete Krause von Sagan wies hin auf die Erfahrung seiner eigenen P-rson, rühmte \ich, vom Volke niemals eine Unbill erfahren zu haben und verbürgte sih dafür, daß es scinen Kollegeu von der rechten Seite eben so gut gehen würde, wenn sie sich uur dazu verstehen wollteu, in seinem Geiste abzustimmen.

Während der Sibßung am 31, Oktober drangen drei Perscnen mit Gewalt in den Saal und nahmen ohne Weiteres Plaß auf den Sigen der Abgeordneten. Als man sie auf das Ungehörige ihres Benehmens aufmerksam machte und aufforderte, sich auf die für die Zuhörer bestimmte Tribüne zu begeben, antworteten sie: Wir sind Ma- \chinenarbeiter und fönnen eben so gut hier unten wie oben sigen. Als sie dennoch fortgewiesen wurden, erklärten sie: Wir gehen, aber wir fommen wieder mit 3000 Mann, und daun wird man uns nicht so den Weg weisen.

Aus einem vergleichenden Ueberblid sämmtlicher Abstimmungen ergiebt es sich nun auf das unzweideutigste, wie sehr das geschilderte Treiben von Einfluß gewesen is auf die Beschlußnahme, die ganze Haltung und Parteistelung der berliner National-Versammlung. Die anfänglich {wache Minorität der Linken erscheint bei einer solen V-rgleihung in beständigem Wachsen begriffen, bis sie zuleßt zu ei- ner Stärke angeshwollen , daß Linke und linkes Centrum mit 1—2 Stimmen in die Majorität kommen. Ein Faktum macht diese allmä- lige Verrückung des Schwerpunkts dur den von außen her geübten Terrorismus besonders anschaulich.

Ju seinem ersten Bericht hat der. Ausschuß die Rechtsfrage, ob die Regierung zur Verlegung befugt war, unentschieden gelassen, und fie (st in der That nicht zu entscheiden, da es weder ein geschriebenes Gesey, noch hinreichende Präcedentien ‘für diesen Fall giebt, Auch

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diesmal vermeidet er es deshalb, diese prinzipielle Seite der Sache a Ri s, sowohl im Auéschu,ß

och {ien damals, sowohl im Auéschu,ß als in der G - heit der Reichs-Versammlung, die Ansicht vorzuwiegen, daß res L. sung jener Aufgabe dur kie Maßregel der Verlegung mindestens ein politischer Fehler gewesen, und daß die preußishe Regierung besser gethan haben würde, durch unmittelbares Herbriziehen der Truppen der Anarchie in Berlin ein Ende zu machen und die Frei heit und Würde der Berathungen herzustellen.

(Schluß folgt.)

Hestterreich. Krem sier, 19, Nov. (Prag. Ztg.) Es sind bereits 127 Abgeordnete zum Reichstage des österreichischen Volkes, so wie das Vorstands - Büreau, in der Stadt eingetroffen, Früh, Mittags und Abends langen frische Zuzüge an. Präsident Smolka kam in Ge- sellschaft Füster?s. Löhner war einer der ersten unter den hier ein- getroffenen Deputirten, Violand macht den ankommenden Mitgliedern von der Linken die Honneurs; es mögen ihrer bereits 35 anwesend sein und Alie haben sih vereint, gegen den Anschluß an Deutsc:- land zu stimmen, und überhaupt gar feine Sympathie für das frank- furter Parlament an den Tag zu legen. Jun einer auderen Bera- thung wurde beschlossen, seitens der Linken die Oftober = Ereignisse nit zu berühren; 06 ein gleicher Beschluß scitens der Rechten ge- faßt wurde, steht dahin, j

Die Oede und Leere des Städthens nimmt durch die allmälige Ankunft der Deputirten eine lebendigere Gestaltung an. Der Siz- zungssaal ist 12 Klafter lang, 7 Klafter breit, mithin bedeutend kleiner, als jener in der wiener Reitshule, welcher 12 Klafter lang und 13 Klafter breit is. Er wird bis zum 22sten völlig hergestellt ; die Deforirung is einfah aber s{ön. Prachtvoll jedoch sind díe Büreaus, so wie der Vorsaal, Die Ministerien werden im erzbishüf= lichen Schlosse untergebraht werdeii;z der Erzbischof selbst behielt nur 4 Zimmer für si, welhe auch zum Absteigequartiere für Aller- höchste Personen dienen. Fünf Journalisten sind {on eingetreffen ; sie vervalten sih ganz negativ, Die Staats-Druderei sendet eine Abtheilung von 3 Pressen, 140 Sehkästen mit 20 Segern hierher, um die stenographischen Prototolle und das Reichstagsblatt als Beilage zum Oesterreichischen Korrespondenten zu drucken.

Gegenwärtig befinden sich 2 Compagnieen vom Kaiser - Regi- nente bier in Garnison, 2 Compagnieen stehen in der Umgegend und 1 Grenadier-Compagnie wird nächßens eintreffen, Der ‘Landsturm im prerauer Kreise if so organisirt, daß derselbe, im Falle eines Ein- bruches der Magyaren, wekche sieben Stunden von hier ihre Vor- posten haben, sogleih aufgeboten werden fann,

Dm, S (Prag. Ztg.) Gestern sind zwei Mit- glieder des frankfurter Parlaments als diplomatishe Abgeordnete hier eingetroffen.

Heute sind gegen 16,000 den Wienern abgenommene Gewehre hier angelanzt und in das militairishe Zeughaus zur Aufbewahrung überbraht worden z viele derselben waren noch geiaden. Die übri- gen Gewehre werden, da in dem hiesigen Zeughause kein Plaß mehr ijt, nah Kufstein, Josephsstadt 2c. gebracht werden.

Am Montag kamen zwei Bataillone von Dom Miguel Jufan- terie hier an und werden nach Prag in Garnison verlegt. Sie wa- ren früher den vecrätberischen Fahnen Kossuth's gefolgt und fehrten nun zu ihrem rechtmäßigen Banner zurü, welchem sie den Eid der Treue geleistet hatten.

Der Minister Kraus ist am Hoflager angekommen.

Reuß. Gera, 20. Nov. (Lpz g. Ztg.) Heute hat der Landtag einstimmig den Antrag an die Staats - Regierung gestellt, sich über den Anschluß an einen größeren deutshen Staat, nament- lih an Sachsen, zu erklären,

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Ausland.

Frankreich. National-Versammlung. Sißung vom

90. November. Anfang 14 Uhr. Vice-Präsident Lacrosse führt den

Voi: sit. An der Tagesordnung ist der Antrag des Finanz= Ministers : Die Juhaber der Schahßbons , so wie die Inhaber der ehemaligen Spaifassenbüchelchen für ihre durch das immerwährende Sinken der Staatepapiere erlittenen Verluste zu entschädigen. Paul Rabuan befämpft denselben, da er abermals auf reiner Willkür beruße. „Jhr gabt,““ sagt er, „den Sparkassen - Gläubigern 5prozentige Renten zu 80 Franken, Seitdem fielen aber diese Renten bis auf 64 und 63, diese armen Leute würden also 16 Franken auf jeden Coupon ver= loren haben. Heute wollt Jhr einen tieferen Cours feststellen, aber wer bürgt Euch dafür, daß es der tiefste ist, und daß die Rente nicht noch tiefer falle? Euer System ist falsch; ich {lage daher vor, dasselbe zu verlassen und statt die Bons - und Sparkassengläubiger zu allge- menen Staatsgläubigern zu machen, sie vielmehr auf die Departe=- ments zu hypotheziren.““ (Od! 0h) Jules de Lasteyr ie tadelt den vorigen Finanz-Minister deshalb, daß er es nicht in das Belie= ben der Sparkassengläubiger gestellt habe, ob sie Renten annehmen wollten oder nit. Diese Wahl hätte man ihnen durchaus lassen sol- len und solle man ihnen noch heute zugejiehen. (Unmöglich!) Uebri- geus findet er die neue Abrechnung der Sparkassenbüchelchen in 5 prozentiger Rente zu 71 Franken 69 Centimen und der Schahÿ- bons in Zprozentiger zu 46 Franken 40 Ceatimen vollständig geret, Er spricht eine volle Stunde. Die allgemeine Diskussion wird als geschlossen erklärt, und man schreitet zur Abstimmung über die ein- zelnen Bestimmungen. Art. 1. „Die Sparkassen - Deponenten er- halten ein Sypezialbüchelchen , in welchem ihnen die Diffe- renz zwishcn den 80 und 71 Franken 60 Centimen gutge- {rieben werden soll,‘ ‘Ehe die Abstiminung hierüber erfolgt, erhält Goudchaux das Wort, um folgenden Nachsay rüdsichtlich der Tresorbons-Junhaber zu entwickeln: „Die Konsolidirung der alten Schabbous in Z3proz. Rente geschicht zum Course von 51 Fr. per Hundert, Ein Spezialkonto für die Differenz von 51 ¿zu den bishe- rigen 55 soll ibnen eröffnet werden.“ Die Entwickelung dieses An=- trages dauerte drei Viertelstunde. Goudchaux erflärr, daß er den Cours von 55 nicht erfunden, er habe ihn nur angenommen. Der Herr Finanzminister“, ließt er, „verspricht sich von seinem Geseß- Entwurf Steigen z ih aber sage ihm, daß er Sinken ärndten wird.“ Das geschehe ihm aber schon R:cht, denn warum habe er seine (Goudchaux's) Finanzpläne für 1849 verworfen. Lanjuinais suht zu beweisen, daß die ministe: iellen Ziffern genau das Mittel der Course bilden, und glaubt niht, daß der Entwurf Sinken an der Börse hervo:rufen ‘würde, (Zum Schluß !) G oudchaux nimmt wiederholt das Wort, um seine Prophezeihung zu rehtfertigen. Trouve Chauvel, Finanz - Minister, kann nicht glauben , daß seine Maßregel einen ungünstigen Eindruck auf den Geldmarkt machen werde. Auch giebt er zu verstehen, daß sie einen politishen Charakter trage. Die niederen Volksklassen seien erbittert worden gegen die Republik, weil sie kein baares Geid für ihre Spar- pfennige zurükerhielten. Legeard de la Driays- b. steigt noch die Tribüne, aber von allen Seiten ruft man: Zur Abstimmung! Man schreitet zur Abstimmung durch Stimmzettel. Nah der Zählung er-

giebt sstch, daß sich nur noch 482 Mitglieder im Saale befinden und an dem Votum Theil nahmen, daher die Abstimmung über den Art. 1 morgen noch einmal vorgenommen werden muß. Die S aus diesem Grunde shon um 5% Uhr ges{lossen. schien vollständig hergestellt von scin-em jüngsten Unwohlsein. Er un- terbielt fih lange mit dem Staats-Oekonomen Leon Faucher, den er, wie bemerkt wird, zum Finanz - Minister auserkoren zu haben scheine. Wie es jegt heißt, wird Louis Bonaparte kein Manifest erlassen.

__ Paris, 20. Nov. Das gestrige Verfassungsfest, wel ier mit Jllumina‘ion und drei ereóaein an T aßorsten Sas T Stadt gefeiert wurde, verlief oßne alle Störung. gen, daß Unruhen ausbrehen würden, haben sich nit bestätigt. Die einzige Demonstration, welhe hier staitfaud, war, daß gegen Abend auf deu Stadthausplaße aus den dort sehr zahlreih ver- sammelien Volfêmassen mehreremale der Ruf erscholl: der Mobilgarde!

ißung wird

Die Befürchtun-

Nieder mit E Es lebe die demofratish-soziale t f! Judessen stellten sich die auwesenden Mobvilgarden, als hörten sie cs iht, und die Jllumination verlicf ruhig. nacht war der Plaß leer. :

Hoch die Linie!

Um Mitter- ir der Auch auf den inneren Boulevards und an den Straßenecken und öffentlihen Pläßen hatten sich zahlreiche Gruppen gebildet, welhe von der Polizei -überwaht und dur starke auseinandergetricben wurden. Louis Bonaparte au en m Verhaftung. batte das Ministerium gestern bedeutende Waffen- und Munition- Vorräthe aus den Zeughäusern in die Kasernen fahren lassen. waren alle Wachtposten verdoppelt, gierungsorgan, „auch das volkethümliche Constitutionsfest würdig vor- über und das republifanishe Staatsgebäude fann als vollendet be- en. Doch noch Ein Stein fehlt ihm, und das ist der Práfident, Hoffentlich wird der gesunde französishe Sinn auc) die- sen Stein noch ruhig zu finden und hinzuzufügen wissen,“

_Die Herren Garnier-Pagès, Pagnerre, Duclerc und Barthelemy de St. Hilaire haben im Nameù der Mitglieder des Abgeordneten- Vereins des Jnstituts ein Rundschreiben erlassen, in welhem sie sich gegen jede Einmischung der Repräsentanten in die Präsidentenwahl als eiue Verleßung der Volks - Souverainetät erklären, weshalb sie auch feinen Kandidaten aufstellen. Jn gleichem Stune erklärt \ich Leon Faucher in einem Briefe an den Constitutionnel. Der Re- präsentanten-Klub des Justituts will bezüglich der Präsidentschastss frage eiu Manifest erlassen und darin erklären, daß er si, in Be- rückjihtigung der aufgetretenen Kandidaten, de halten werde. Der Klub scheint auch der Ansicht zu sein, daß die National-Versammlung, da sie berufen sein könne, felbst den Präsi- unkug und gefährlich handeln würde, wenn sie Der Klub will daher alle Repräsen- tauten auffordern, sich von Wahl-Jutriguen fern zu halten. Macon lud neulih Lamartine zum Vors ate aber auf seine Vorstellungen în Bezüglich der Prä- artine, daß er nicht nach diesem

mehreremale durch Geschrei

„So wäre denn,“ sagt ein Res

trachtet werten.

r Parteinehmung ent-

denten auszuwählen, selbst auf die Wahl einwirke.

Deputation der Wähler von sie bei einem Bankett ein, willi den Aufschub desselben bis zum künftigen Mai. sidentshaftäwahl äußerte Lam strebe und seine Kandidatur eine sehr unfreiwillige sei. die Stelle ablehnen, wenn es niht Desertion und eine Handlung der sten abzulehnen, auf welchem man die Ein Manifest oder Programm werde azis seinem bisherigen Wähle man ihn, so werde er anneh- er sehr zufrieden und mit Ver» vorausgeseßt, daß der Re-

Bischof von Arras, ein Schreiben 's erflärt und hinzuseßt, Beweis zu liefern Andererseits hat der Erz- auf die Práäsidenteu-

Feigheit wäre, irgend einen Po Republik vertheidigen könne,

er nicht erlassen; öffentlihen Leben zur Genüge. men; wähle man ihn nicht, so werde zweite, dritte oder leßte sein, ent und sie gut vertheidigt werde. ch der Kardinal de la Tour d’ÄAuvergne, t seines Sprengels andidatur Cavaignac zu dienen und thm den

denn das Land kenne ihn

gnügen der publik gut gedi

hat an die Geistlichfei worin er sih für die K daß er hierdurch Frankrei glaube, daß er es nach Verdienst liebe. bischof von Paris einen Hirtenbrief in Bezug wahl erlassew, der sich, wie der Hirtenbrief des Bischofs von Langres, im Widerspruche mit dem Bischof von Oirleaus gegen jedes direkte Eingreifen der Geistlidkeit in, die Wahl ausspricht. f auf die Pflicht der Geistlichkeit hinweist, -sich jeder Ein- arteikampf zu enthalten, bezeihnet er Wahl als eine Bürgerpflicht, welcher

Während der

mishung in den politishen P zuglei die Theilnahme an der sich Keiner entziehen dürfe.

i prechen, theilen ndes uns so eben zugekornmenes Schreiben mit:

Um dem Wunsche des Herrn Einsenders zu ents

Es is mir heute früh mit-Poststempel „Berliit, 18, November ‘““ unter der Nubrik National - Vers. - Sache‘“, unter einem mit dem Kös ler und der Umschrift : „Siegel des Vereinigten

niglich preußischen Ad versehenen Siegel ein Sthreis

‘4 (das Weitere niht ausgedruckt)

ben folgenden Jnhalts zugekommen : „Der Abgeordnete Simons National - Versammlung entzogen. National - Varfammlung vom 14ten d, M.

hat sich den Berathungen der Nach folgendem Beschluß der

2) für diejenigen Mitglieder, welche am 9, und 10. November c, obne Urlaub die Versammlung verlassen und bis morgen nicht zurückgekehrt sein werden, am Montag die Stellvertreter ein-

als erwählten Stellvertreter desselben, nit ferner unvezrtreten bleibe, sh \s{leu- zu wollen und sich unmittelbar nah Jhrer ét auf dem Büreau der National - Versammlung zu melden. Die National - Versammlung hat das unbcdingte Vertrauen, in diesem entscheidenden Augenblick \o s{leunig wie ir- er unserer Aufforderung nachkommen werden, Berlin, den 17, November 1848. Das Prásidium der National - Versammlung. (gez.) von Unxu h. ;

ir Sie deshalb, auf, damit Jhr Kreis hierher begeben

gend mögli tief

den Banquier Herrn Daniel von der Heydt, Wohlgeboren, zu Elberfeld. ‘“

Da des Königs Majestät Sten d. M. an die „zur Vereinb ammlung ‘‘ dieselbe aufgefordert ‘haben, nd zur Fortse6ung derselben denburg wieder zusammenzutreten , der Versammlung, welche in Wider dem usurpirten Name Berlin fortgeseßt haben,

nah meiner Schon am 1Áten ; ld mit - einer an Sl : das ungel€P

mittelst Allerhöchster Botschaft vom arung der Verfassung bér Berathungen 7sten d. M. in Bran- ann ich diejenigen Mitglieder ino hre Berathune National - Versamme ndwie bered-

Ueberze LAE

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Versammlung niht anerkennen.

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rheit meinen Antr Versammlung förmli ; f fte Bepulkerung dieses

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