die Müben und Sorgen der Regierung, Tagen, als es verbrecheri}chen Umtrieben getungen I 00 c
Theile Bürgerkrieg zu entzünden, verharrte Unferer Völker di
die, inmitten harter Prüfungen, Un ten, sind Uns aus allen Gegenden
weislihe Bedürfniß nach etner Unserer Staatsformen, weis res entgeagecnzufkommen und dte d ben in Uns dürfe, um daëck qroße
dung zuzuführen.
ter gebieterishen Nothwen igfeit dieses Schrittes, zu
qaelangt, hiermit feteri!
Rate: fcchaaren.
Lodomerien un®D
von Aushwiß und Zator, von Teshen F:iaul, Ragusa und Zara; gefürsteter Graf von Habsburg, von Tyrol, von Kyburg, Görz und Gradisfa; Fürs von Trient und Brixen ; Markgraf der Ober- und
pa
Nieder-Lausiß und in Jstrien, Graf von Hobenembs, Feldkirh, Bre- genz, Sonnenberg 2c.z Herr von Triest, von Cattaro und auf der windishen Mark.
Als Wir nach dem Hintritte Unseres Herrn Vaters, Weiland
Kaiser Franz des Ersten, in geseßlicher Erbfolge den Thron besticgen, flehten Wir, durhdrungen von der Heiligkeit Pflichten, vor Allem Gott um Seinen Beistand an. \chüßen, ward der Wahlspruch, das Glü der Völker fördern, das Ziel Unserer Regierung.
feit und dem Eraste Unserer Das Recht zu Oesterreichs zu
* s , Sr 7 d di Pia F fer belohnten reili Die Lebe und Dankbarkeit Unserer Völker vet05 E e Liebe Un®LD A ¿t selbst in den jüngsten i war, in einem C uN: dund 4 tören und den nserer Reiche die geseplihe Ordnung zu E! j M I aria dé 4 die unermeßlihe Mehrheit L s M nin 0t Ty oi1o Beweise rov in ‘dér den Mönarchen schuldigen Lrele. — r f, serem betrübten Yerzen wobhltha- des Reiches zu Theil pen trie Gy 9 7 B nov erie! ‘e 1MV-
Allein der Vrang der Ereignisse, das unverfennbare und unc he fniß qroßen umsfa}senden Umgejtaitung e : Ds Ix ea Cal im Monate März dieses Jah-
Ton 0 { Bahn zu brechen beflissen waren, ÿa= es jüngerer Kräfte be- nedeihlihen Vollen-
52 Werk zu fördern und einer ged
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{dem Wir 3 die Ueberzeugung festgestellt, daß
d durhgedrungen von dem Entschlusse
irx sind daher, nah reiflicher Ueberlegung un
t g: Fh lr chit
dem vsterreibischen Kaiferthrone zu entjagen. Unser dur{hlauhtigster L
s M T LegIerung , S1
Zeite gestanden und Unsere Bemühungen getheilt, hat si erflärt,
gemeinschaftliche Unterfertigung gegenwärti:
erflärt hiermit durch
Manifests, daß : S d na 1m Thron berufenen Sohnes, des durchlauchtigsten Herrn S7z-
3 c
Fndem Wir alle Staatsdiener ihrer S ie an den neuen Regenten, gegen welchen sie- ihr bes lichten fortan getreuli zu erfüllen baben.
Unserer tapferen Armeé sagen Wir dankend | der Heiligkeit ihrer Eide, ein Bollwerk gegen au Berräther im Jnnern, war sie stets und nie ine feste Stüße Unseres Throues, el
„2 01+ cil st : Fa Pat F Jor hb T ftigfeit und Todesverachtung, (in
al ivo dpr & tol2 1E De Ils
1A ; | i d ; A; Es H h Mit gleicher Liebe und Hingebung wud |le 1) auc) Ur
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Indem Wir endlid
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Völ Uns entheben und alle hierher gehörigen Pflichten und i A F “4 C 4 } c: 1 Q J 5 1 oro a3 »l 5 p) P nit feierli#| und im Ungisicht der Weil au] Unjeren geliebten Herrn Fn, als Unseren rechtmäßigen Nachfolger, Übertragen, empfehlen
ee Vei f ( S S i dieje Bolter der Gnade und
Y der All! die Bie führez:, die verttegten 22
um Heile der Jhm anvertrauten Völker.
Geaeben in Unserer Königlichen Hauptstadt Olinüß, den zweiten vierzigsten, Unjerer
Dezember im eintausend achthundert und acht und v Reiche dem vierzehuten Jahre. LS) GFerdinand. Sanz Karl. : ckchwarzenberg.
W !
C P A0 6, C ov A. N Ein weiteres Manifest Sr. Majestät des Kaisers Franz 0
rev h T. verkündet den Völkern seine Thronbesteigung und lautet, wie
felgt :
Se L
vardei ‘und Venedigs, von Dalmatien, Croatien, Slavonien, Galizien, Sllyrienz König von Jerusalem 2c. z Erzherzog von Oesterreiih, Großherzog von Toëcanaz; Herzog von Lothringen, von Salzburg, Steger, Kärnthen, Krain, Großfürst von Siebenbürgen ; Markgraf von Mähreuz Herzog vou Ober =- und Nieder - Schlesien, Parma, Piacenza und Guastalla, von Auschw1y und cen, Friaul, Ragusa und Zara;z gefürsteter Graf von Tyrol, von Kybura, Görz und Gradiskaz Für)t von ven; Markgraf von Ober - und Nieder-Laustß un 1n Ÿ
von Modena, Zätor, von T Habeburg, 901 Trient und Br \strien; Graf
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“ e , . Herr von Trieit
von Cattaro und auf der windischen Ma: f.
Durch die Thronentsagung Unseres ervabenen Oheims, Kaisers und Königs Ferdinand ves Ersten, in Ungarn und Böhmen dieses Nameus des Fünfteu, uid die Verzichtleistung Unseres Durchlauchtigsten Herrn Vaters, Erzberzog Franz Karl, auf die Thronfolge, kraft der prag- matischen Sauction berufen, die Kroneu Unseres Reiches auf Unser
Hauyt zu seben,
verkündigen Wir hiermit feterlich| allen Völkern der Monarchie Unsere Thronbesteigung unter: dem Namen Franz Joseph des
Ersten.
C N A t: 5 0 E 2 l h A ; __ Das Bedinfuiß und den hohen Werth freier und zeitgemäßer Zustitutionen aus eigener Ueberzeugung erkennend, betreten Wir mit
Aivoritc 0 A / z s h 1 Zuversicht bre Bahn, welche Uns zu eiuer heilbringenden Umgestal-
tung und Verjüngung der Gesammtmonarchie führen soll,
Uuj den Srundlagen der wahren Freiheit, auf den Grundlagen der Gleichberehtigung aller Völter des Reiches und der Gleichheit aller Stagtsobürger vor dem Geseye, so wie bder Theilnahme der Volksvertreter an der Gesebgebung, wird vas Vaterland neu erste- hen in alter Größe, aber mit verjüngter Kraft, ein unerschütterlicher Bau in den Stürmen der Zeit, ein geräumiges Wohnhaus für die S'ämme verschiedener Zunge, welche unter dem Scepter Unserer
Väter ein brüderlihes Band seit Jahrhunderten umfangen hält
Fest entshlösen, den Glanz der Krone ungetrübt und die Ge- sammt-Yonarcie ungeshmälert zu erhalten, aber bereit, Unsere Rechte mit den Vertretern Unsercr Völker zu theilen, rechnen Wir darauf, daß es mit Gottes Bristand und im Einver ständnisse mit den Völ fern gelingen werde, alle Lande und Stämme der Monarchie zu einem
großen Staatsförper zu vereinigen,
Schwere Prüfungen sind über Uns verhängt, Ruhe und Ordnung in mehreren Gegenden des Reiches gestört worden. Jn einem Theile rer Monarchie entbrennt noch heute der Bürgerkrieg. Alle Vorkeh- rungen sind getroffen, um die 2 tung vor dem Geseße allenthalben wieder herzustellen. Die Bezwingung des Aufstandes und die Rü- fer des inneren Friedens sind die ersten Bedingungen für ein glück-
liches Gedeihen drs großen Verfassungswerkes,
Wir zählen hierbei mit Zuversicht auf die verständige und auf-
richtige Mitwirkung Wir zählen au wohner, welche durch Lösung des Unter den Vellgenuß dé Wir zählen Von Unserer
f den gesunden Sinn der stets getreuen Landbe-
thans - Verbandes und Entlastung des Bodens in r staatsbürgerlichen Rechte getreten sind. auf Unsere getreuen Staatsdiener.
glorreihen Armee versehen Wir Uns der alt be- wäbrten Tapferkeit, Treue und Ausdauer. Sie wird Uns wie Unse- ren Vorfahren ein Pfeiler des Thrones, dem Vaterlande und den freien Jnstitutionen ein unerschütterlihes Bollwerk sein. j Jede Gelegenheit, das Verdienst, welches feinen Unterschied des Standes fennt, zu beloßnen, wird Uns willkommen jein. | Völker Oesterreihs! Wir nehmen Besiß von dem Throne Unse- rer Väter in einer ernsten Zeit. Groß sind die Pflichten, groß die Verantwortlichkeit, welhe die Vorsehung Uns auferlegt. Gottes Schuß wird Uns begleiten. : E So gegeben in Unserer Königlichen Hauptstadt Olmüß, den zweit:n Dezember im Jahre des Heils Eintausend Achthundert und Acht und Vie: zig.
boben fonftituirenden Reichstage und h 2 us, das Verfassungswerk bald beendet werde, und giebt sich der Hoffnung hin, daß die Vertreter der Völker Oesterreichs tigt mitwirken werden, (Beifall) “Hierauf wird Präsidenten verlesen, wodurch das ge! Amte bestätigt wird. S / : Ein ves Dandiitei zeigt dem Minister-Präsidenten die Ernennung des Baron Culmer zum Minister ohne Portefeuille mit Siß und Stimme im Ministerrathe an. Schreiben
drr Bruder und rechtmäßiger Nachfolger ¿herzog Franz Karl, dér Uns |tets treu zur
H E Gui sten Seines 1 h Der Präses fordert die auch Er, und zwar zu Gu«asten Seines nah ihm D C E atafe af A Kaiser Franz Joseph entgegenzunehmen. ( | : sich und bringt dem Kaiser ein dreimaliges Lebehoch ) Neumann (von der Tribüne): hohe Haus eine Nachricht v ervâlt, eine Nachricht, U auf ternde Einwirkung verfehlen wird, / jer Pflicht, aus Len Schoße der von Sr. Majestät \o feierlich be- ten Reichöversammlung eine Deputation zu ernennen, um Ausdru der tiefsten Verehrung dem jugendlichen Monarchen darzu-
D Le e z ana L S f die övfterreihishe Ka1jerfrone Verzicht
E S Ch s erzogs Franz (So |eP9, A]
leiste. 0 c Qi : Eide entbinden, weisen Wir
A chworenen Berufs-
d Lebewohiz cinge- ¿wärtige Feinde
mehr als in neue= Vorbild von Treue, Hoit der bediängten Mo-= und die Zierde des gemeinsamen Vaterlandcs. | ¡im ihren neuen
Schöpfer unserer Frei / L ar ingen, Fch stelle somit den Antrag, das hohe Haus möge aus seiner Mitte eine Deputation ernennen, die, wo möglich heute, jedenfalls aber ck71, Majestät nah Olmüß si begeben möge. jeser Antrag wird einstimmig unterstüßt und angenommen. Jch stelle den Antrag, daß aus jedem Gouvernement úr diese Deputation gewählt werden
Mayer (von der Tribüne): Der große Moment erschüttert ge- wiß Alle aus der Versammlung in doppelter Beziehung, einerjeits über die Freude der Thronbesteigung Sr, Majestät des Kaisers Franz Joseph l,, andererseits knüpft sih daran das Gefühl der Wehmuth, daß Se. Majestät Ferdinand der Gütige, dem wir die Volksfreiheiten , ins Privatleben zurückzukehren sich entschlossen. her, anfnüpfend an den Antrag meines Vorredners, auch den Antrag zu stellen, daß diese Devutation etne Beglückwün- \hungsadresse an Se. Majestät Franz Joseph L, aber au zugleich unsere leßte Dankadresse an unseren gewesenen gütigen Kaiser zu überbringen habe, S —
Auch dieser Antrag wird sofort zahlreich unterstüßt und ange-
) die Vöiker des Reiches Jhrer Pflicht aegen | morgey, zu
drei Mitalieder f dem besonderen Schuße Gottes, nächtige ibnea dea inneren Fricden wieder verleihen, “Verirrten zur Pflicht, die Bethörten zur Eckenntmyþ zurüt= n Quellen der Wohlfahrt neuerdings erofnei
und Seine Segnungen Uder Unjere Lande im vollen Maße ergiepen, óae Er aber auch Unseren Nachfolger, Kaiser Franz „ZFojepy den
Ér Sfti ta G, Seos 5 he rsten, erleuchten und kräftigen, damit Cr Semen hohen und [Awe en Beruf erfülle zur eizeuen Ehre, zuin Ruhme Unseres Haujes,
zu verdanken haben Ich glaube da
Der Präsident fordert die Versammlung auf, si auszuspreceu, wie die Deputation zusammenzuscßen sei? : Ein Abgeordneter ruft : Gehen wir 1n corpore hin, ; i Dies findet jedoch Widerspruch, und der Antrag Brauner's wird unterstüßt und angenommen, _ E Wir haben unserem neuen Katjer eimn freudiges Hoch entagegengejubelt. Nennung des Nam ihm ein: Hoch zu. ; e E Der Präsident bittet die Kammer, sich auszusprechen, von wem die Adresse abzufassen sei? : Brauner stellt den Antrag, der Präsident solle 5 Mitglteder der - , -, e , M E T ga Ep o » Versammlung ernennen, die sih sofort mit Abfassung der Adresse zu beschäftigen hätten. — : Dieser Antrag wird angenommen, und der Präsident bezeichnet folgende Mitglieder : Mayer, Neumann, Schujelka, Brauner und Z!e- Hierauf fordert er sämmtliche Abgeordnete auf, um 4 Uhr, behufs der Wahl der Deputation nach den Gouvernements, zusammenzutreten, und giebt die ti Uft ton d stimmten Lokalitäten kund. | : den Umstand, ob die Adresse einer Genehmigung des
Vir Franz Joseph der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich ; König von Hungarn und Böhmen, König der Lom-
A A “s i _| mialfowsfi. on Hohenembs, Feltfirch, Bregenz, Sonnenberg 2c.
Reichôtages unterzogen werden solle, entf Deb y Dioas AIlEI, nur die Daten solle davon Einsicht neh- men, die Adresse ser Gemüths - Ausdruck, enthalte keine politischen Eine dem Reichôtag zu machende Vorlage würde nur die Kommission fompromittiren und eine Zögerung hervorrufen. m Mayer: Der Zweck der Adresse sei fein politischer. Cine De- batte würde die Gibße des Augenblicks s{wächen. Jedoch fei es besser, sie einer Debatte zu unterziehen, als einer Kommission vor-
Grundsäße.
Wer die Adresse überreicht, solle sie auch fennen. Borkowski : - feine aber îe soll der Ausdruck der Kammer sein ; das sei sie nicht, wenn sie niht der ganzen Kammer vorgelegt werde z dann fei sie blos der Ausdruck der Deputation, das solle sie nicht sein.
Neumann: : ) ) Deputation eine constitutionelle Bedeutung beilege, Ein Anderes sei die au den constitutionellen Kaiser gerichtet werde, wenn er den Eid auf die Verfassung leistet ; ein Anderes eine Adresse, die als Pflicht der Courtoisie, als Ausdruck der Volksvert eter gegeben Wenn man dem Monarchen, der den Reichstag feierlih be- antworte, würde man den Wünschen des Volkes shlet Er fóönne daher nicht absehen, wie eine Verschiedenheit der Meinung hier stattfinden könne. Goldmark ist ebenfalls dafür, baß die Adresse, so wie sie die Kommission entworfen, abgesendet
eine Adresse,
grüßt, nicht entsprechen.
Mager : Man werde einfach sagen, der Reichstag wünsche Sr. Majestät zur Thronbesteigung Glück; das sei doch der Wunsch der Kammer, die Einkleidung zu beurtheilen stehe wohl der Kammer, niht aber der Deputation zu. i
Die Kammer entscheidet dafür, daß die Adresse von der Kom- mission entworfen und ohne weitere Rev sion abgesendet werde, wor- auf die Sizung um 3 Uhr geschlossen wird,
1262
aller Völker dur ihre Vertreter.
die neucsten geseßliden Bestimmungen über die
(L. S.) Franz Joseph. Schwarzenberg.
Manifest entbietet Allerhöchstdero Gruß dem spriht den Willen aus, dah
zu diesem Werke fräf-
Sr. Majestät an den Minister-
ein Handtillet l Din ammte Ministerium in jeinem
werden mit großem Beifalle aufge=- Versammlung auf, diese so wichtigen constitutionellen (Die ganze Kammer erhebt Jn diesem Augenblide, wo das on fo bohec welthistorisher Bedeutung f Niemanden im Hause ihre erschüt- olaube ih, is es unsere crste ) ,
den
aber auch um Ferdinand dem Gütigen, dem heiten, den Dank von Millionen darzubringen,
Jedes Oesterreichers Herz fklopft aber auch bei ens des Kaisers Ferdinandz darum jubeln wit auch (Lebhastes Vivatrufen erschallt.)
für die einzelnen Gouvernements be-
pinnt sih eine Debaite,
Die Richtung der Adresse sei zwar feine politische,
Es scheint, daß der vorige Redner der Adresse und
(Wiener Ztg.) Se. Majestät an den Freiherrn von Welden fo!gezdes Handschrei-
„Ueber Freiherr von Welden ! Vergnügen, Ihnen, nah dem Ausspruche des von Mir angeordneten Marien-Theresien-Ordens- Kapitel, das mit Einhelligkeit der zugesprohene Commandeur-Kreuz dieses Ordens, in Anerkennu und mit einsihtêvvller Tapferkeit ausge=- führten Operationen mit dem in dem gegenwärtigen Feldzuge in Jialien unter Jhrem Kommando g«cstandeuen Reserve -= Corps, zu
Kaiser hat
ben erlassen : (Fs gereicht M
von Jhnen eingeleiteten
7, November 1848. Ferdinand.“
München,
Olmüß, am
(Münch. Ztg.) Staate-Ministerien wird an den dem Landtag vorzulegenden Gese entwürfen mit größter Thätigkeit gearbeitet. würfen über Trennung der Justiz von der dadurch nothwendig gewordene Einführung der No'ariate und Frie- densgerihte, Preßpolizei und Preßstrafgeseßbuch, Geschß über Fluß- bauten und Alluoionsrecht, Forstpolizei, Verbesserung des Looses der Staatsdiener und ihrer Hinterlassenen, Dicnstespragmatif der Offia ziere 2c. unterliegen noch eine Menge andere fortgesesten Berathungen, ein Geseß über Emancipation der sgangehörigen im gan leichen Pflichten ( christlichen CEinwoßne Religionsverhältnisse Verfassungs - Beilage wäre eine vollständige politische Emanci hlihen noch vorläufig Um- Einen Gegenstand mannigfache! zwischen der fatholischen und protestantischen Geistlichkeit bildete 10 der 11. Verfassungs - Beilage, welcher von den des Uebergangs von der cinen Kirche zur ande Pfarrer ode
Bayern.
Außer den Gesetzen
tarunter folgende : Nach diesem sollen den israclitischen Staat Umfang des Königreichs neben g bürgerliche zugestanden die Bestimmungen
pation ausgesprochen, währeud von der fird gang genommen worden.
ausfeßungen t ‘einen delt, nah welchem allezeit bei dem einschlagigen lichen Vorstande der neu gewählten sowohl als der der Uebergang persönlich erklärt werden lage, wonach die sreie Wahl des Gl n 1 ; dungsalter vorausseßt, welches für beide Gej Um den fortwähren
6 derselben befenutnisses dad lie Unterschei ora t ) auf die geseßlihe Volljährigfkeit bestimmt wird. : den Streitigkeiten über das Unterscheidungsalter , j0 wie Fähigkeit des U-berganges von vorzubeugen, 1. Verfassungs Minderjährige, welche übertretin wellen, senden Kirche vor versamme sollen, wobei den Anwesenden über Religionssachen zu erfor]chen, 0 freier Ueberzeugung hervorgehe oder nid ganz wegfallen und §. {ammlungs einen Seite die unbedi 1 erlaubten Zwecfen friediih und unbewaffnet zu fannt, auf der anderen Seite aber der Regierung wß einen Beamte: dorthin zu senden, der die Aufplöjung sobaid diejelbe eine geseßbwidrige oder wenn dringende Gefabr aus der längeren D
Y » hr o Minderjabhrigen,
- Beilage noch einen Zusaß anhängen , nach welent i öffentlich in der zu verla)- lter Gemeinde das Recht zustehen soll, dur ch Fragen der Uebertritt r Damit müßte der §. 6 18 modifizirt werden. i ? und Vercinigungs C ? ngte Berechtigung der Staatsbürger , verjammein ,
geräumt werden, der Versammlung verlangen kanu, Handlung bescließt oder begeht , die öffentlihe Ordnung und Sicherheit Versammlung zu entstehen droht. i ammlungen unter freiem Himmel können bet dringend Gefahr für die öffentliche Sicherheit unter Sturmpetitionen î Während des Landtags sollen Himmel in einem Um
sagt werden, eben so sollen
Volfsversammlungen unter freie! freis von aht Stunden vom Siy des L denselveu Grundsäßen Ueber die Verpflichtung irsachten Schadens soil ein Ge badische Geseßz
Vereinsrecht geseßlih festgestellt zum Ersaß des bei Aufläufen veri sa bei welchem das franzöji\cze und ienen wird, vorgelegt werde die Landesbewaffnung betrisst,
setz - Entwurf, hen Betresss als Anhaltspunkt d die geseßlichen so kann durch die \chritteu werden, Wehrgeseb vollendet sind. Wie beka Entwurfe die ) banne cingetheilt, von denen der 4e u e Da nun nach Art. : Entwurfs die Bestimmungen über den Att gebungen überlassen bleiben, if em oten, welches dem ahre 1826 folgen, l So soll die 2
Bestimmungen Partial - Gesetzgebung nicht rw, bis die Berathungen über das allgemeine deut|che nut, wird vorläufig nach dem Reichs Deutschlands i iferem bayerischen
ITI, g. 10— 21
bewaffnete Macbt
Zustitute entsprich schen WBehrgeseß- l bann den einzelnen Geseßg liches Bürgerwehr-Geseb geb 1 Landwehr-Ordnung vom zahre Grundsäße enthalten soll. l | Gemeindegliedern auf : Einwohner ausgedeh! bisherigen Dispensati Dispensirte , [ der Chargen du
Offiziere sta!tsindet
Gange der baye jedo Y Wwejzen
modisizirende dsl pflicht außer den wirklichen “und eine direkte Steuer zahlenden sollen Beschränkungen der Reluitionsgelder auf alle hren, möglichst freie önigl. Bestätigungsrechte der ents- und Bataillons- Kommand qus drei Gewählten einen testätigen | gen nah 3 Jahren Uniform g ersten Kam
Ausdehnung der
der Reluitionsgebü änner mit K Für die Regim
unterworfen, ferner auf eth: Ein Geseß-Entwurf über Erweiterung Landtage vorgelegt werden. ndsaße ansgehen, die alten und die freie Wah!
wieder der Wahl esehen werden. mer soll gleichfalls dem Entwurf soll von dem Gru lagen der ersten Kammer breiter zu ge|t
auszuschließen.
Sachsen-Altenburg. Gestern Nachmittag nah Leiche der Frau unter entsprechende dem vom Herzog
Altenburg, 3. hr fand die vorlaustge in der Gruft der hiesigen r Feierlichkeit statt; die : ug i Joseph auf dem allgemeinen Goitesagcker e: bauten n Erbbegräbuiß wird später Reichsfommissar Ludwig M an die Bewohner von Thüringen und und man spricht allgemein davon , he ein Bataillon Hannoveranfr
z Beiietzun
eigentlihe Beiseßu:
Mühlenfels | Altenburg verö}fe! lichen lassen daß vielleicht noch
Y , n Laufe dieser Wo
it meiner ersten an euch gerichteten An- ft der Geseye allmälig geträstigl, u schwinden , sie fassen tigen unter ihnen nicht e immer noch thätigen Widersacher der s absolutistishe Reactionaire, bald als treten, mannhaft zu bekämpfen mit den Unkundigen hinzuwirken. lichen Ordnung berufenen Reichstruppen g der politischen Zustände in Thüringen influß geübt, weil sie, von den als Brüder aufgenommen, die wah uch ferner als Gäste bei eu ß die Eindquartierung keine 27, November d. J, hat
„Jn den sechs Wochenl, e verflossen sind, hat sich hüchterung der besseren Möge es den Ÿerz
die Herrschast d Bürger beginnt z wieder Muth, haften und Einsicl an Ausdauer gebrechen , heit, wenn sie e Wühler und Verständigung m Dienste der öffent fel auf die Besser! einen günstigen C Ordnung als Freunde, 2 Ein Theil der RNeichstruppen wird a Die Reichsgewalt trägt aber Sorge, da
wahren Frei republifanisch und auf die marsch der zun hat ohne Zwei und Altenbu Freiheit und
Anarchisten auf
Freunden der
unerträgliche Last werde. Durch Beschluß vom
nämlich die National-Versammlung dem Reichs-Ministerium einen Kredit von 1 Million Thaler zu dem Ende bewilligt, damit die unmittelbar zu zablende baare Vergütung für die tarifmäßigen Naturallieferungen, welche die im Neichsdienste becfindlihen Truppen von ihren Wirthen zu fordern haben, alsbald geleistet werden könne. Demgemäß wird durch eine Ma- trifular-Umlage die obige Summe auf Betreiben des Reichs - Ministeriums der Finanzen erhoben werden und demnächst die zugesagte Vergütung aus der Reichs - Kasse erfolgen. Jnzwischen habe ih, bei der erklärten Bereitwilligkeit des Reichs - Ministers der Finanzen, auch {hon aus den vorbandenen Baarbeständen der Reichs - Kasse Zahlungen an igen Regierungen zu leisten, welche außer Stande sind, durch ise der Bedürftigkeit der Einwohner gewisser Distrikte zu fe zu fommen, die Bewilligung entsprehender Vorschüsse nachgesucht, werden solche sofort aus der Reichsfkasse an die betheiligten Regierun- ewährt werden. Bewohner von Thüringen und Altenburg ! Jhr selbst t das Eure dazu beitrazen, um eine Erleichterung der Einquartierungs- dadurch herbeizuführen, daß ihr eure Bemühungen mit denen der Be- ¿xden zur Bildung tüchtiger Bürgerwehren vereinigt. Das FJrunstitut der irgerwehr muß so eingerichtet sein, daß dasselbe für die Aufrechthaltung fentlichen Ordnung Gewähr leistet. Je nachdem die Bürgerwehr in einzelnen zu meinem Geschäftsfreise gehörenden Städten der betreffen- den Landesregtierung jene Gewähr leistet und Vertrauen erweckt, wird eine Berminder:ng der Besaßungen von mir veranlaßt werden,“
— f — -- -
Zânslaud.
Frankreich. Zational-Versammlung. Sißung vom
2. D: z. Anjang 14 Uhr. Leon von Malleville führt als Vicéê- Piäjivent den Vorsiß. Louis Bonaparte erscheint auf seinem Plaß in mit seinem Lehrer und Nachbar, Professor Vieillard.
e nähern sich ihm, um sich mit ihm zu unterhalten.
Unter diesen bemerkte man auch Herrn von Tocqueville, eines der nigen Mitglieder des Repräsentanten-Vereins der Rue de Poitiers, en cin Blatt zum Vertreter der französischen Republik in der italie- usen Vermitteungs - Frage bestimmte. Nach Verlesung des Proto- fo zeigt Malleville an, daß Präsident Marrast ein Danksa-
s\chreiben vom Nuntius erhalten haben, welches also laute: Herr Präsident der National - Versammlung! Der Edelmuth der Hefühßile für ten heiligen Vater, welhe beute von der National=-
(ammlung in so glänzender Weise ausgesprochen wurden, hat mich
tieister Seele gerührt, Jch kann nicht unterlassen, Jhnen unmit- telbar die Anerkennung auszusprehen, vou der ih für die Re-
Nepublif durchdrungen bin, so wie für die Vertretea 10s, jener Nation, ol ie die qulen Juislinkte ibrer
traditionellen Ergcbung vergessen dürfte. Genehmigen Sie, S Präsident, den Ausdruck meiner ausgezeihueten Hochachtung 2c. parié, 1, Dezember. (gez.) Erzbischof von Nicäa, apostolischer Uuntias. uf diejes Schreiben hat Marrast Folgendes geantwor-
—
i Nuntius! Jch werde mich beeilen, der National-Ver= anm!ung den Bricf mitzutheilen, den Sie mir zuzusenden die Ehre rwiefen, Organ der Souverainetät des Volkes, entsprach die Na- tional-Versammlung den Gefühlen der ganzen Nation, als sie ihre leblafte und t'efe Sympathie für den heiligen Vater kundgab. Die ¡he das Recht hat, unter den Traditionen der Vergan- iejenige zu berufen, welche darin besteht, allem
oßen l ck zur gafi hen Zufsluchtsstätte zu dienen, theilt
13 dre Anerkennung “der erhabensten Tugenden. Das Votum der tational - Versammlung, indem es die von der Vollziehungsgewalt rgriffene Juitiative guthieß, hat Jhnen hinlänglich béweisen können, elen Empfang der erlauchte Pontifex bei seinem Eintritt n das Gebiet des republ.fanishen und fatholischen Frankreich zu ge- wärtigen habe. Er wird allen Respekt finden, welchen- seine hohe Stellung verdient, und diese Beweise des. Herzens werden so rührend
aufrichtig fein, wie Alles, was der Glaube und die Freiheit ein- . Genehm'gen Sie, Herr Nuntius, die Versicherung meiner aus= znetsten Hochachtung. Paris, den 1. Dezember 1848. (gez.) rrast. Nach Veilesung dieser Aktenstücke nahm die Versamm=
zeratbung des Budgets des Finanz - Viinisteriums wieder au, Besancon, Souteyra, Julien, Lacroix, Berryer, Tassel, ou i Duclerc und mebrere Andere nehmen an der Debatte Theil. Lagrange unterbriht die Budget - Debatte“ und trägt dar=- auf an, die Versammlung mbge doch endlih über die Anträge ent- (beiten, welde von ihm und von Pierre Leroux so wie von einer Menge unglücklicher Petenten rüdsihtlich der Juni - De- 1 gestellt worden seien, Der Termin zur Prâäsiden-
fen - Wabl rücke heran, es ck01 also o wohl hoba Zett, daß mau sich des Volkes annehme. Lamoricière bemerkt, daß er ils Kriegs - Minister selbst einen ähnlichen Antrag gestellt habe, der emnächs|t zur Entscheidung gebracht werden solle. Die Versammlung [chließt, über die Juni - Insurgenten nah dem Budget zu berath-
| i n Mitalied verlangt, daß auch die Kranken in den Ho- jitälern am 10. Dezember mitstimmen soklen. Dufaure verspricht, einen Autraag hierüber einzubringen oder spezielle Peaßregeln dafür roffe, Die Versammlung seßt die Diskussion des Finanz - Bud= ohne wesentlihes Juteresse for. Charles Dupin findet,
1 bie yrovisorische Regierung zu sehr unter dem Tabackspersonal jewüthet hab Garnier Pages vertheidigt sch. Man habe / varaa gethan, diesen Faullenzer-Generalstab zu lihten. (Bei-= uh der Postdienst ruft eine Debatte hervor. St. Priest
l verschiedene Mängel, E. Arago, Post-Direktor, giebt einige Auf chlü}ez unter Anderem hört man, daß die fahrenden Briefträ- ger langi\amer sind, als die zu Fuß gehenden. Sctluß der Sipung
Paris, 1. Dez. Beruays, der als Attaché der französischen Gesandtschaft in Wien war, geht heute als Konsul der Republik von hter nach Jamel auf Haiti.
Die Zahl der französishen Runkelrübenzucker - Siedereien is im Jahre 1848 von 287 auf 238 gefallen, Der Ertrag derselben be- lief sich im Jahre 1847 noch auf 9,460,253 Kilogramm Zucker, während er 1848 nur 5,375,053 Kilogramm erreihte. Auch die ZKolontalzucker-Fabrikanten seufzen gewaltig. Jhr Geschäft hat so ab- genommen, daß ihr Produkt der Douane nur noch 14 Million Fr. während der leßten Monate an Eingangszoll brachte.
: ¿amartine {reibt heute an alle Journale cinen Brief, worin er sie benachrichtigt, daß er keinesweges auf seine Präsidentschafts-Kan= didatur verzite,
Die Gazette de Gra nce wurde gestern Abend auf der Post und ia ihren Büreaus fonstszirt wegen eines heftigen Artikels gegen Cavaignac zu Gunsten Louis Bonaparte?s, 5
as Blatt Le Credit behauptet, Pierre Bonaparte und Louis Napoleon Bonaparte ließen jebt bei dem gutmüthigen Landvolk eine Anleive von 3 Millionen Franken negoziren.
Blanqui der Aeltere hat seine Vorträge über die Lage der fran- zösischen Arbeiterklasse vorgestern in der hiesigen Gewerbeschule be- gonnen.
Jm Kriegsministerium hat man bereits aus Marseille die Nach= richt vom Aufbruh der Molièreschen Brigade auf 4 Fregatten nach Civitavecchia.
Laut Bericht des heutigen Moniteur werden in diesem Augen- blick blos an Fleishbons 30,181 Rationen jeden Tag an 2067 ver- schiedene Haushaltungen vertheilt, deren jede 29 Centimen fostet (im
1263
Ganzen 41436 Franken 40 Centimen auf den Tag), Hierzu treten 2280 Franken monatlihe Gehalte an die Beamten, welche mit Ver- theilung der Almosen beauftragt sind. Früher geshah diese Verthei- lung durch 400 sogenannte wohlthätige Bürger, welche kein Gehalt bezogen. Da ergab sich aber ein täglihes Abhandenkommen von 1892 Fleischrationen, deren Kostenpreis obige Gehalte bei weitem überstieg.
Großbritanien und Jrland. London, 2, Dez. Die spanishe Schuldfrage giebt der Times wieder Anlaß, auf die Behandlung der spanishea Staatsgläubiger und auf die Art und Weise zu sprechen zu kommen, wie alle auf einauder folgenden spa- nischen Ministerien in Bezug auf diese Forderungen sich verhalten. Sie is auch der Ansicht, daß die heutige Lage Spaniens troß der {lehten Verwaltung des Landes ihm gestatte, die seit dem Jahre 1840 ganz unterbrochene Zinsenzahlung wieder aufzunehmen. Sie meint, daß die Zeit zu Komplimenten vorüber sei, und hätte nicht übel Lust, daß man Spanien durch Zwang zum Zahlen anhalte.
Ueber die Absendung fcanzösisher Truppen nah Civitavecchia bemerkt die Times: „Der Beschluß der französischen Regierung, ein Detaschement von 3500 Mann sofort auf vier DampfschiFen nach Civitavecchia zu senden, wo sie zur Beshüßung des Papstes gelan- det werden sollen, is eine Maßregel, welhe durch den traurigen Zustand von Rom gerechtfertigt wird. Und da General Cavaignac den Zweck seiner Jntervention sorgfältig festgestellt und die Voll- ziehung dieses schwierigen Auftrages den! Herrn von Corcelles an- vertraut hat, so finden wir feinen Grund, ihn als eine Verleßung der Grundsäße des Friedens und der Neutralität, welche die fran- zösische Republik bisher getreu beobachtet hat, anzusehen, Man fann unmöglich zugeben, daß Mord und Raub ungehemmt in der ewigen Stadt herrschen sollen, und daß das Oberhaupt der katho- lischen Kirche ohne die Ehre eines Schußes oder ohne das Ansehen einer Regierungs - Gewalt allen Verböhnungen des siegenden Verbrechens ausgeseßt sei. Das unschuldige Blut des Herrn Rossi, dessen Ermordung ohne Zweifel das verabredete Zeichen zu einem furchtbaren Aufstande war, hat den leeren Verstand des italienischen Pöbels zur Tollheit berauscht. Ein wilder Jubel der Anarchie begrüßte in vielen der wichtigsten Städte Jtaliens die Nachricht von diesem furchtbaren Ereigniß, und das Volk feierte in Chören, welche den Opern des Tages entlehnt waren, die Schänd- lihfeit einer That, welche diese wüthende und elende Volksklasse nach dem Urtheil der Menschheit bis zu gleicher Stufe mit den Wilden herabwürdigte. Unter solhen Umständen und bei einer solhen Re- gierung, wie sie jeßt in Rom ins Leben getreten ist, ist es nothwen- dig, daß fremde Macht dazu verwendet werde, um die Möglichkeit eines noch absheuliheren Verbrehens abzuwenden. Wir hoffen nur, daß auhch die sehr große britishe Seemacht, welhe wenigstens aus sechs Linienschiffen besteht und kürzlich in der Bai von Neapel vor Anker lag, sich auch bereits nach Civitavecchia begeben habe, wo ein Theil der britishen Seetruppen zweckmäßig zum Schuße des Papstes mit- wirken könnte, und wir begen feinen Zweifel, daß auch zu Livorno und Genua die Anwesenheit von britischen Kriegsschiffen für die reht- mäßigen Herrscher dieser Länder uicht weniger nüßlich sein würde, als für unser Handels-Jnteresse. Die Stellung, welhe von den Franzo=- sen in Civitavechia eingenommen worden is, wird wahrscheinlich auch den Weg bestimmen, welcher von dem linken Flügel der österreichischen Armee eingeschlagen werden wird, der auch wohl durch den Zustand in den Legationen aufgefordert werden möchte, seine Operationen über den Po auszudehnen z denn eine der ersten Bedingungen der revolu- tionairen Bewegung in Jtalien is eine allgemeine Er= neuerung der Kriegs =- Erklärung gegen ODesterreih. Die= ser Zustand der Dinge überschreitet die Geduld. Er be- droht jede Regierung in Jtalien; er vernichtet Alles, was die constitutionelle Sache gewonnen hat; er zwingt den Papst, nach einem zweiten Avignon oder einem zw-iten Fontainebleau zu flüchten ; und es ist das gemeinschaftlihe Jnteresse Frankreihs, Englands, Oesterreihs, Sardiniens und Neapels, diesen Strom der Anarchie in den Kanal geseßlicher Rechte des Volkes einzudämmen,““ Die Morning Chronicle äußert sih niht so zustimmend zu den Maß- regeln der französishen Regierung. „Ueber den Schritt des Gene= rals Cavaignac“, sagt dieses Blatt, „der Herrn von Corcelles nah Rom \cchickte, wollen wir uns niht mit Hast und ungebührender Strenge aussprechen; doch können wir nicht recht begreifen, was für Umstände zur Kenntuiß der französischen Regierung gelangt sein fönnen, um ein so außerordentlicheë Verfahren zu rechtfertigen, wel- ches sich durch die plöglih eingetretene Wendung der Dinge nicht hinlänglih entschuldigen läßt, Zwar weisen die Jnstructionen des Herrn von Corcelles ihn an, sich auf die Sorge für die persönliche Sicherheit des Papstes zu beschränken, Aber zu solhem Zwecke würde ein einziges Kriegs-Dampfschiff vollkommen hingereiht haben. Auf welche Berechtigung hin oder unter welhem Vorwande erscheint ein französischer Kommissar in den päpstlihen Staaten mit einer Streitmacht von 4 Dampfschiffen und 3500 Manu? Jn Fftalien wie in Syrien, unter der dreifarbigen wie unter der weißen Flagge, werden die Regierer Frankreihs sich keine Gelegenheit entgehen lassen, der Welt in Erinnerung zu bringen, daf sle, wer sie au sonst sein mögen, die Nachfolger einer Reihe von allerchristlihsten Köni- gen sind.“
Schweiz. Bern, 30. Nov. Aus Freiburg is der Bundes- Versammlung eine Petition von 214 Bürgern und 139 Gemeinden übergeben worden, worin die Bittsteller verlangen, daß. die ihnen allein auferlegten Contributionen nah billigen Verhältnissen auf das ganze Land vertheilt würden.
Die Gewerbsvereine der Schweiz rühren sh. Sie wollen sich zu einer Petition an die Bundes-Versammlung verständigen, worin sie verlangen: „Schuß der vaterländishen Arbeit und die Annahme und Geltendmachung der Grundsäße des Gegenrehts in Gränz- und Zollsahen gegen das Ausland.“
Italien. Florenz, 23. Nov. (D. A. Z.) Die vorgestri- gen Wahlen hatten zwar fein entscheidendes Resultat geliefert (von den 2900 Wählern der Hauptstadt hatten nur 1200 abgestimmt), aber die Mehrzahl der Stimmen war nur mit einer Ausnahme wic=- der auf erklärte Anhänger der gemäßigten Partei, größtentheils auf dié früheren Mitglieder, gefallen. Gestern Morgen begann die Ab=- stimmung von neuem, aber ehe ste vollendet war, drangen Volkshau- fen in die Wahllokale (in den 6 Hauptkirhen), warfen die Urnen um, vernichteten die Wahlzettel und zwangen die anwesenden Wäh- ler, si eiligst zu entfernen, wobei es ohne cinige grobe Real-Jujurien nicht abging. Dann eilten die Tumriltuauten vor den Palazzo vecchio ;
‘eine Deputation eilte hinauf, fand jedoch nur den Justizminister Maz=
zoni, von dem sie im Namen des florentinishen Volkes: Vernich=- tung der stattgehabten Wahlen, ein provisorisches Wahlgeseß mit allgemeinem Stimmrecht und Verseßung des vorigen Ministeriums in den Anklagestand forderte. Der Minister antwortete, er könne nihts versprehen, und ermahnte zum Auseinandergehen. Jn der That verlief sich der Haufen, und Alles schien vorüber. Aber Abends 6 Uhr versammelte \si{ch eine neue Volksmasse unter den Hallen der Affffizi, zog, nahdem sie dem Kriegs-Minister d'Ayala ein
Hoch gebracht, vor die Häuser des Ex-Ministers Ridolfi, des Depu=-
tirten Capri, des Marquis Martelli, des Redacteurs der Patria, Salvagnoli, und vor die Büreaus dieses Journals, warfen überall die Fenster ein, verdarben so viel sich von außen an den massiven Pa- lästen von Florenz verderben läßt und versuchten sogar, wie ver- sichert wird, den Palast Martelli in Brand zu stecken, indem sie die Vorhänge der Parterre-Zimmer anzündeten. Der ganze Haufen be- trug ohne die Zuschauermenge höchstens 500 Köpfe, größtentheils Gassenjungen von 12— 16 Jahren. Der zufällig vorüberfahrende Wagen der Gräfin Nemini wurde aufgehalten, zur Umfkehr gezwun- gen, die Gräfin von einem Steinwurfe, der Bediente von einem Stockschlage getroffen, die Fenster und Laternen zershmettert, denn nâbbass0 Pinsame aristocrazia!“ tónte der Ruf. Nach einem noch unverbürgten Gerüchte soll das Ministeríüum, „um die Ruhe herzu- stellen“, das provisorishe Wahlgeseß mit allgemeinem Stimmrecht versprochen haben.
__ (Nathmittags 3 Uhr.) So eben wird eine von dem ganzen Ministerium unterzeichnete Erklärung angeschlagen, worin die gestri=- gen Vorfälle nicht allein aufs ernsteste gemißbilligt, sondern auch die strengste Untersuhung und rücksihtéloseste Bestrafung der Schuldí- gen versprohen werden. Fahre „das Volk“ fort, durch ähnliche Vorgänge dem Ministerium Mangel an Vertrauen zu bezeigen, fo werde dasselbe sofort seine Demission einreihen. Zugleich verkündigt ein Anschlag seitens des Präfekten, daß die Untersuisuas über die gestrigen Vorfälle öffentlih sein würde: „man hoffe, das würde bessere Wirkung thun, als außerordentlihe Vorsichtsmaßregeln irgend welcher Art.“ Von einem provisorischen neuen Wahlgeseß verlautet agegen nichts.
__ Túrkei. Konstantino pel, 15, Nov. (D. A. Z,) Die
hiesigen Beratbshlagungen des Kriegs-Conseils für die Bildung einer Reserve zur türkischen Armee haben bis jegt zum Ergebniß, daß in der Türkei ein Landwehr - und ein Reservesystem eingeführt werden soll gleih dem preußischen, mit dem alleinigen Unterschiede, daß, jo wie in dem türkfishen stehenden Heere nur Muselmänner dienen, #o auch nur solche zur Landwehr gehörer sollen, wodur die Türkei- ein stehendes Heer und eine Landwehr mit Reserve, in Zahl gleih der preußischen, haben würde. Ein Umstand, der zu diesem Ergebniß ge=- führt hat, soll der Kostenpunkt sein; man glaubt nämlich, daß die shwachen Finanzen der Türkei am leichtesten ein preußishes Land= wehr - und Reservesystem einführen lassen. Ob bei diesen Absichten noch die Abreise des Obersten von Kurzkowsky zu erwarten steht, von welcher schon so viel geredet worden, i} vielleiht zu be- zweifeln.
Wissenshaft und Kunst.
Zweite Sympho ée. Die Symphonie-Soiréen sind für uns immer Abende eigentlicher musifa- lisher Erbauung und Andacht gewesen, Vor den übrigen Gattungen der Kunst hat die Symphonie den Vorzug, daß sich in ihr der Egoismus der Einzelnen nicht geltend machen kann, sondern vaß sih Alle dem einen gro- ßen Ganzen unterordnen müssen, die Kunst is hier der Zweck und der Künst- ler tas Mittel, Jn der Oper liegt {hon die Versuchung, \sich auf Kosten des Ganzen hervorzudrängen und nur die eigene Jndividualität zur Gel- tung zu bringen, viel näher. Am widerlichsten macht sich diese Selbstsucht
in dem Thun und Treiben der meisten Virtuosen breit, die sih von ihren Brüdern, den Seiltänzern und Bereitern, nur dadurch unterscheiden, daß sie
ihre Arena anf das Klavier oder die Violine verlegten. Jhnen wird die Kunst zum Ackergaul, womit sie das Feld pflügen, auf daß es ihnen Brod, und was sonst zur Lebensnothdurft und Nahrung gehört, hervorbringe, oder zum Paradepferd, auf dem sie ihre halsbrehenden Kunststücke, welche die Menge anstaunt, produziren.
Das Programm der zweiten Symphonie-Soirée, die am 30, November stattfand, war vortrefflih bedacht, und die Ausführung entsprach in jeder Beziehung dem Werthe der vorgetragenen Werke. Das Konzert enthielt: die Ouvertüre zur Cantemira von Fesfa, Symphonie D-dur von Haydn, díe große Leonoren-Ouvertüre und die F-dur-Symphonie von Beethoven,
Die Leistungen der hiesigen Kapelle bleiben wenig hinter dem Jdeal orchestraler Aufführung zurück und machen dem pariser Conservatoire den Ruhm, es am weitesten in dieser Beziehung gebracht zu haben, streitig.
- Das Vorurtheil, das man dort in das Verständniß Beethoven's am tiefsten
eingedrungen sei, muß verschwinden, wenn man die Konzerte des Conserva- toire mit denen unserer Kapelle vergleicht, beide zeihnen sich durch dieselbe Präzision, durch dasselbe spmmetrische Zusammenwirken aller Kräfte zu eiínem Ziele aus, aber die gewissenhafte Nüancirung im Einzelnen, dieselbe geistige Ourchdringung suchen wir vergeblih in Paris, Wir glauben überhaupt daß der Beethoven - Kultus der Franzosen, von dem so viel Aufhebens ge- macht wird, mehr eine künstliche affeftirte Begeisterung is, sie meinen, diese Musik zu lieben, weil sie dieselbe nicht verstehen, Das anscheinend barocke und zerrissene Wesen Beethoven's imponirt ihnen, wie alles Neue und Son+- derbare, Nur Deutschland kann diese durh und durch deutsche Musik ganz verstehen und \chäzen.
S v BEO Anfang des Konzerts machte die Ouvertüre zur Cantemira vou Geoia.
Fesfa gehört zu jenen ehrenwerthen Componisten, diz, ohne gerade neue Bahnen in der Kunst zu eröffnen, mit Fleiß und Gewissenhasftigkeit den Mustern nachstreben, die ihnen in den Werken älterer Meister atgebo sind, Ex verleugnet nirgends die Regeln des guten Geschmacks, is weit entfernt von aller Effekthascherei. Während unsere neuen Justrumental-Compositio- uen gewöhnlich die innere Leere vurch äußeren Glanz, durch pikante Kon- traste, gesuchte Uebergänge, durh übertriebene Tempi und eine lärmende Znstrumentation zu verdecken suchen, überschreitet diese Ouvertüre nirgends das vernünftige Maß, sie is klar und natürlich, die Melodieen sind anspre- chend, die Verarbeitung zeigt von einer gründlichen Kenntniß des Kontra- punktes, wir wünschten indessen dieser Musik etwas mehr Wärme und Leben,
Es folgte die Hapdnsche Symphonie, eine Composition, friedlih und hei- ter tvie ein schóner Maimorgen. Die Jdee, aus der sie entsprang, is der ähnlich, welche der Paftorale-Symphonie zu Grunde liegtz es ist die Schil- derung der Gefühle, welche bei dem herannahenden Frühling unsere Brust bewegen, ein Lieblingsthema aller Komponisten und Dichter, Haydn malt hier eines jener naiven, ländlichen Feste, womit das Volk die schönste Zeit des Jahres sons zu begrüßen pflegte. Lob gebührt dem Orchester, welches dieses Werk mit der reizendsten Grazie und Zartheit ausführte und hier dieselbe Vollkommenheit bewährte, welche es auf andere Weise in dem Vor- trage der brilla nten Musik zu entwickeln pflegte. Man hat gesagt, daf, wer eine Symphonie Haydn's gehört habe, sie damit alle kenne, und es is wahr, sie sind alle aus derselben Grundstimmung hervorgegangen und schildern ähnliche Nebenzustände, Für die Vielseitigkeit aber, die dieser Musik ab- geht, entschädigt uns die naive Unschuld, deren ursprünglicher und vollende- ter Ausdru sie is, Dieser Familientypus, den die Havydn'schen Kinder tra- gen, is ein so bezaubernder, ihre Gesichtszüge sind so lieblich, daß wir uns immer freuen, wenn uns eines derselben begegnet. Es sind junge Mädchen mit blonden à l’enfant gescheitelten Locken, mit frommen blauen Augen und glockenreinen Stimmen , Gestalten voll der kindlichsten Anmuth, Munterkeît und Schelmerei, Die Haydn'\he Musik erfüllt uns immer mit Rührung, weil bei diesen Klängen die unschuldigen Freuden unserer ersten Jugend an uns vorübergehen. „Unser Herz taumelt von Erinnerung zu Erinnerung, und wir wandeln mit breitem Fuße zwishen den Blumenbeeten unserer Kindheit und erheben uns auf den Flügeln der Phantasie zu den rothen Abendwolken unserer hinabgesunkenen Jugend.“ — Solche Musik Paten die ersten Menschen im Paradies noch vor dem Sündenfall. Es is ein bekannter Vergleich, daß Haydn der reine Grundton, Mozart die S Terz, Beethoven die erhabene Quinte sei, wir möchten Haydn dem Es: lenden Kinde, Mozart An E Jüngling, Beethoven dem fenden und shaffenden Manne vergleichen, j ;
Der nun folgenden Leonoren-Ouvertüre, der p eat aae R
die innere Einheit, die plastishe Abrundung, 1 Egmont und Coriolan so auszeichnet, Ueber diesem Werke schwebte von