1848 / 219 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

jestàä L, JZhres Kaiserlichen Oheims, und die Verzicht-

Ee Maden Ses Saa constitutionellen Thron berufen, werden

E lajestât alle Zhre Völker mit drnen E V umsaen, fe Ö rgä i iche , , wie Er, we

wie Allerhöchstdero Vorgänger bn Anh än lichfeil der Bewohner der Monar-

: treuen Anhäng : ín dem Vertrauen und E die Mühen und Sorgen der Regierung.

E E E E r chdeuzigen von der Wichtigkeit seiner hohen Auf- abe wird es. sich angelegen sein lassen, seine Kräfte unauggesept dem grojen B fassungswerke zu widmen, und auf diese Weise den Erwartungen Ew, Maj stät s der Völker zum Gedeihen des gemetnschastlichen Vaterlandes R s chen suhen. Ew. Majestät ist von dem Lenker der Weltschicke der je ruf beshicden, die von Ferdinand dem Gütigen gewährte Freiheit hohe festi en, gegen alle Stürme zu s{ügen, und alle Wunden der. Ver- M delt da dei Freie Justitutionen sind die festesten Stüßen des

nheit zu heilen. 1 Z E g und für den Monarchen is cs ein erhebendes Bewußtsein, dic

eschicke freier Völker zu lenken. : G Hoch unser constitutioneller Kaiser Franz Joseph 1, Kremsier, am 2, Dezember 1848. : e Für den konstituirenden Reichstag. 5 Der Vorstand: Franz Smeolta, Präsident.“

Wien, &. Dez. DasjJournal des Lloyd enthält folgende Be- trabtungen: „Die Tbronentsagung Kaiser Ferdinands hat eine tiefe Einwirkung auf das Volk nicht verfeblen können , dessen Licbe er in einem seltenen Grade besaß. Dasjenige, was der Monarch anführt, daß es jüngere Kräfte, als der seinen bedürfe, um das groß- Werk der Umgestaltung der Staatsformen seiner Vollendung zuzuführen, erklärt genügend die Niederlegung seiner Krone, Diejenigen, welche der Person des Monarchen nahe gestanden, wissen jedo, daß dieser wichtige Entschluß hon vor längerer Zeit bei ihm zur Reife gekommen war. Seiuim wohl- wollenden und weihen Herzen waren Kränkungen zugefügt wordey, zu tief, um sie zu verschzuerzen. Schon in Junsbrudck, nadem er ge- zwungen war, die Burg seiner Ahnen und die Vaterstadt zu vers lassen, hatte er den Wunsch ausgesprochen, dem Throne zu eutsager, und nachdem die ungegründetste Emeute und der s{nödeste Undank den Fürsten ein zweites Mal veranlaßte, seine Residenz zu ver- lassen, ward, was er früher beabsichtigte, zum unerswütterlichen Entschlusse. Kaiser Franz Joseph der Erste besteigt den Thron unter ungewöhnlichen Umständen. Der Pomp, die Pracht, welche den Beginn der Regierung eines Fürsten zu bezeichnen pfl gen, wers den nirgendwo Raum gewinnen, fihch zu entfalten. Die eruste und shwere Zeit, das Gebot der Gerechtigkeit und der Vorsicht werden auch den Quell der Gnade, welcher bei solchen Gclegeu- heiten fröhlih zu fließen pflegt, in seinem Laufe hcmmen. Der neue Herrscher ist zum Throne berufen, wenn nuht in einer Zeit der Trübsal , doch in einer Zeit der Arbeit und dcs Kampfes. Das Glück der Völker, welches ershüttert war, kann eine festere Grund= lage finden, als je zuvor, die Getheiltheit Oesterreihs, welche das Land einer Spaltung nahe brachte, kann zur vollkommensten Eiu- heit und der Frieden im Junern des Landes kann tu:ch Vollen- dung des Constitutionswerfes auf immer gesichert werden, Es ist eine Zeit, in der niht gefeiert werden darf, in der wix gern auf alle die Umständlichkeiten und Feierlichkeiten Verzicht leisten, welche bei dem Advent eines Fürsten zum Throne sciner Väter jonst Plaß finden, Wenn die Einheit Oesterreichs hergestellt ist, seine außeren und inueren Feinde besiegt und die Verfassungsurkunde vol=- lendet sind, dann dürfen wir hoffen, daß die Zeit gekommen sei, um nah der Arbeit zu ruhen, nach dem Kampfe zu feiern und nah dem Siege uns der Freude zu ergeben.“

Am 23. November d. J. brachte eine Deputation der Geweinde der Vorstadt Landstraße, bestehend aus dem Gemeinde- Vorstande, einigen dasclbst wohnhaften Mitgliedern dcs Gemeinderathes der Haupt - und Residenzstadt Wien und mehreren Bürgern, dem Feld- marschall-Lieutenent und Banus von Croatien, Freiherrn von Jel- lahi, ihren Dank für die eben so rasche als shoncnde Besetzung dieser Vorstadt am 28, Oktober durch die seinem Kommando unter= seheude Kaiserl. Armee dar.

Der Gemeinderath und Doktor der Medizin, Herr Joseph Pröbstl, las nah einigen einleitendeu Worten folgeude hierzu vorbereitete Adresse vor :

„Ew. Excellenz ! : :

„Des innigen Dankcs Worte sind kurz, desto kürzer, weil sie aus dem Herzen strömen ; denn das menschliche Herz verträgt nur kämpfend sckunden- langen Widerstand, und dennoch muß diesmal das Herz ausnahmatweise einen längeren Widerstand ertragen. Ew, Excellenz sind mit Jhrer Armee jedem gutgesinnten Bewohner unferer Vorstadt als ein hellglänzender Stern am Himmel erschienen, welcher uur ein unheilshwangeres , Alles vernichten- des Ungewitter übeï die Kaiserstadt jeden Augenblick zu eniladen drohte, Ew, Excellenz sind auf die erste Kunde der Revelution in Wien aus Liebe zum constitutionellen Throne und unserem gemeinschaftlichen Vaterlande zur Rettung nicht der Residenz der Monarchie mit der edelsten, ans Un- glaubliche gränzenden Aufopferung Jhrer Ew. Excellenz innigst ergebenen Nation herbeigeeilt. Heil dem Führer einer solchen Nation! denn Licbe, Vertrauen, nicht Despotismus kündet scin Mund. Keine noch so unsäg- L he Aufopferung, welche die Truppen Ew. Excellenz erlitten, keine Banden der Liebe, der Freundschaft, keine Anhänglichkeit an Grund und Boden, kein Hinderniß, keine Shmähung, fein Kampf hielt sie zurückz Liebe, Vertrauen und gränzenlose Anhänglichkeit an ihren allverchrten ritterlichen Ban machte sie zum unbedingten Werkzeuge desselben. Die Truppen Ew, Excell.nz be- sehten todesverachtend zum lindernden Troste, ja zur Freude aller Gutge- sinnten unsere Gemeinde, und so viel uns aus dem Munde ac tungswerther Bürger bekannt, waren die Worte Ew, Exeellenz: „Jch komme niht als Feind, ih fomme als eucr Freund, beruhigt euch!“ Die Worte des Fricdens wid unsere Gemeinde Ew, Excellenz nie vergessen! Von jeher war die Vorstadt Landstraße ín öffentlichen Blättern als die hwarzgelbe geschildert (auch der Kaiserliden Armee war dies nicht unbekannt), und vennoch wurde beim Angriffe der Soldaten hef- tiger Widerstand geleistetz cin klarer Béweis, wie groß der Terrorismus in der Residenz um sich gegriffenz cin Beweis, wie die Behörte, die das Re- giment geführt, diescn Terrorismus unterstüßen mochte. Die Gegenwart wid zwar zum Theil darüber Aufschluß geben , die Geschichte aber wird erst im Stande sein , die nate Wahrheit darzustellen. Gewiß is, daß die Bürger hiesiger Vorstadt fast alle, wenige nur ausgenommen, stets auf Gen Boden standèn und jederzeit mit Gut und Blut und Leben für ven constitutionellen hron einzustehen bereit sind, Nicht Wiener-Neustadi soll allein ven Namen: die Allzeit Getreue führen z die Vorstadt Landstraße will au für sich diesen Namen vindizi- ren: auch sie wird und muß in Zukunft durch K i Aa

i, ch Wort und That der Neu stadt an der Seite stehen. Mögen Ew, Excellenz diese herzlichen und wah- ren Worte gütig aufnehmen, mögen Ew, Excellenz unsere Bewohner milb beurtheilen und die heiligsten Bersicherungen Unis allen as e glühenden Dankes für Jhre Aufopferung zur Rettung ver Monarchie ‘nie vergessen Eine Bitte wollen wir Ew. Excellenz noch ays Her MZ Wollen Ew. Ezcellènz die Gesinnung der Bürger der Vorstadt Siedrahe zunächst. für Freiheit, Recht, Sicherheit, Ordnung und Ruhe und immer für unvertilgbare Anhänglichkeit an unseren hochgeliebten, wahrhaft gütigen constiiutionellen Monarchen Ferdinand und dessen Dynastie Sr. Durchlaucht dem Feldmarschall Fürst Windischgräß gütigst überbringen. Nie nie und nimmermehr werden die Bürger unserer Gemeinde ihre Gesinnung ändern und mit unverbrüchlicher Treue an dem vielgeliebten constitutionellen Kai ser und theuren vereinigten Oesterreich, dem gemeinsamen Vaterlande hän- gen; so wahr uns Gott helfe,“ L

ierauf sprachen Se. Excellenz beiläufig Folgendes zur Deputation in tief ergreifenden, herzlichen Worten: ; . s

„Meine Herren! Jch bin gerührt durch die herzlichen Worte, mit denen

Sie mir Jhre dankbare Anerkennung meiner Bemühungen aussprachen,

1290

Sie von der drückenden Herrschaft jener Partei zu befreien, unter deren Gewalt Sie geseufzt haben. _Zch bin hoch. erfreut, etwas zum allgemeinen Wohle beigetragén zu: haben, was Jhnen beweisen mag, wie wenig ich es verdient habe, von den phrasenreihen Wortführern der Umsturzpartei in ihren Reden in den Staub gezogen, in den Koth getreten worden zu sein, was Sie selbst Alle am besten wissen werden. Man. schalt mich einen Neactio- naír, einen Diener der Camarilla ! Jh konnte solche Verblendung nur mit- leidig beläheln! Um -Jhnen, meine Herren, dieses begreiflich zu machen, bedarf es nur einiger‘Daten aus. meiner Lebensgeschihte. Meine Herren ! Jch bin der Sohn eines Kaiserl, Generals, der im Kampfe für die Monarchie sich den Freiherrn -Titel errungen , dessen Vorfahren sich-mit dem Schwerte in der Hand, im Kampfe mit den, Barbaren, Feinden Oesterreichs, jene Landstriche in dem fkroatishen Lande erfämpft haben , die wir jeßt unser Cigenthum nennen, Wer sollte in solchen Anutecedentien Beweise finden, daß ih nur im Dienste der Aristokratie oder der untergegangenen Büreaukratie sei, welche leßtere ih Jahre larg mit Wort und Schrift selbst frcimüthig bekämpft habe? Jh ein Diener der Camarilla! Meine Herren! Jch kenne dieselbe nicht, Nicht am Hoflager bin ih aufgewacsen , nit in Salous habe ih meine

-

Jugendjahre verlebtz nein, meine Herren, sondern in den Nethen der tapfe-

ren Armee unseres Kaiserstaates, in den schwierigsten Verhältnissen, fern von jenen Orten, an welchen sich der Lebensgenuß konzentrirt , habe ich meine Lebensjabre, niht nah Genüssen jagend, in angestrengter, mühe- und gefahrvoller Thätigkeit für das Vaterland zugebracht, Kroate von Geburt, liebe ih mein Heimathsland mit der ganzen Wärme meines Herzens, und seitdem mich das Vertrauen mei- nes gnädigen Monarchen an die Spiye desselben gestellt hat, war mein un- iandelbarer Entschluß gefaßt, meinen Landsleuten das scit so vielen Jah- ren {wer auf ihuen lastende Joch zu erleichtern. Jch habe sie aus gedrüdck- ten Vasallen in freie Besizer ihrer Grundstücke umgewandelt. Darin, meine Herren, in der Liebe des fkroatishen Volkes liegt der Grund der begeisterten Hingebung, mit der meine Landsleute meinem Rufe folgten z darin ihre Be- reitwilligkeit in Aufstellung so vieler neu gebildeter Bataillone und in Auf- opferung ihrer lezten Habez eine Bereitwilligkeit, die mich wieder mit un- auflöslichen Banden an meine Landsleute \nüpft, die mich antreibt, auch ihnen jene nationale Gleichberehtigung zu erringen, nach welcher alle Na!io- nen unseres Staaten - Konglomerais mit solcher Begeisterung streben, wonach nun und nimmermehr eine. Nation über die andere herrschen, eine die au- dere kuechten soll. Wenn ich aber Kroate durch Geburt und Neigung bin, so bin ih doch auch eben so begeisterier Oesterreiherz als Oesterreicher ge- boren, will ih auch als Oesterreicher sterben. Mein politisches Glaubens- bekenntniß liegt in den wenigen Worten: Der herrliche Kaiserstaat möge fort und fort einig und mächtig zum Heile aller ihn bildenden Nationen verbleiben, möge in der Paulskirche zu Frankfurt auch eine nocch so ab- iveichende Meinung laut werden, Jch ehre übrigens die Sympathieen der deutschen Bewohner unserer Monarchie für ihre übrigen deutschen Brüder, so wie ich meine Sympathie für meine Stammesbrüder gechrt wissen will. Aber es kann auch den Deutschen in Oesterreich nicht zugemuthet werden, dieser Symva- thicen halber aufzuhören, Oesterreicher zu sein, und um Deutsche zu weiden, die eigene Existenz als ein Volk mit einer ruhmvollen Geschichte zu vernich- ten. Noch is Oesterreich groß und mächtig genug, um auf eigenen Füßen zu stchen, besonders wenn von jedem sciner Bewohner der Begriff wahrer Freiheit rihtig erfaßt und alle -egoistischen Bestrebungen der Berücksichtigung der allgemeinen Juteressen untcrgeordnet werden, Nur in der Gleichberec- tigung Aller vor demselben Geseze besteht die wahre politische Freiheit; und so wie die Schönheit in der Natur nur in der höchsten Mannig- faltigkeit aller Objekte besteht, so stellt sich auch eine Staats- form nur dann als eine shöne und heilbringende dar, wenn sie bei aller Verschiedenheit der einzelnen Glieder dieselben zum harmonischen Zusam- menwirkea für tas Allgemeine begeistert, Diese Jdeen, meine Herren, sind es gewesen, die mich nach Wien zogen, als ih vernahm, das diese schöne Stadt den Gräueln der Anarchie verfallen. Solche mit aufopfernder An- strengung meiner tapferen Armee zu überwältigen, den gesehlichen Zustand der Ruhe, Ordnung und Sicherheit für die rechtlichen Bewohner und ihr Eigenthum wieder herzustellen, war das mir vorgesteckte Ziel. Habe ich dic- ses zu crreichen beitragen können, so fiude ih mcinen Lohn im redlichen Bewußtsein, Jhre Ausgabe, meine Herren, wird es sein, diesen Zustand unwandelbar zu erhalten. An Jhrer Bereitwilligkeit und Entschlossenheit hierzu zweifle ih nicht, werde auch uicht ermangeln, diese Sr. Durchlaucht dem Herrn Feldmarschall Fürsten von Windischgräy zur angenehmen Kennt- niß zu bringen, Gern möchte ih der ganzen Bevölkerung der Vorstadt Landstraße meine bürgerfreundliche Rechte darrxcichenz dies ist nicht möglich; darum möge der Händedruck, womit ich jedem Einzelnen von Jhnen ein herzliches Lebewoh! darbringe, der Dolmetsh meiner Gesinnungen für die ganze Bevölkerung sein.“

Kremsier, 5. Dez. (J. d, Lloyd.) Der wichtigste Gegen- stand der gestrigen Neichstags-Sißung war der Staats- voranschlag des Finanz-Ministers Kraus, Beim Defizit von 49s Millionen Fl. erscheinen 30 Millionen für den Krieg und 12 Mi!- lionen für die Staatsschuld als außerordentlih, Die nicht ver- tretenen Länder werden zu den Lajten beitragen, wie sie auch alle die Freiheit genießen, Die Staatsschuld errege keine Besorgnisse, Als künftige Fiuanz - Maßregeln werden be- zeichnet; Besteuerung dis inländischen Zuers, mäßige Erhöhung de Brauntweinsteuer, Umgestltung des Zollsystems, Hauszins- und Eins fommensteuer, Umgestaltung der Taxen- und Stempelsteuer, das Lehn- und Allodialwejens, wodurch ein Mehreinkommen von 20 Millionen erwachsen würde, Ferner fommen in Vorschlag als Erleichterung : Grand- und Hauszinosteuer gleidmäßig auf 16 pCt., Herabseßung der Salzpreise , Modificationen in der Verzehrungssteuer, Aufhebung der Personalsteuer in Dalmatien, Aufhebung des Lotto. Der Um- lauf der Banknoten ist zu beschränken. Ein Kredit von 80 Millionen wird gefordert, Der Anirag wurde dem Finanzaus\huß zur Bauicht- erstattung überwiesen.

Olmüg, 3, Dez. (Prag. Ztg.) Unter den vielen Hoffnun- gen, die sich an die Thronbesteigung Franz Joseph's knüpfen, ragt insbesoudere jene bervor, welche q eine Gegenerhebung der Ungarn für den Kaiser spriht. Denn Se. Majestät ist der magyarischen Sprache vollkommen mächtig, hat bei mancher Gelegenheit in dieser Sprache Reden gehalten und zeigte immer Vorliebe für Ungarn, Motive genug, um bei einem auf seine Nationalität so stolzen Volke die wärmsten Sympathieen zu erregen, Heute hat Se. Majestät alle Behördeu, Natic- nalgarde und auderwcitige Deputationen auf das huldvollste empfangen z nan sagt, der Kaiser werde bald eine fleine Reise durch das Reich un- ternehmen und dann feine gegenwärtige Residenz mit Wien vertgu- \chen. Seine Ankunft in Wien sollte daun das Signal der Aufhe- bung des Belagerungs-Zuslandes werden, Neursten Nachuichten zu- folge, erwartet man eine Deputation aus Wien, welche die Bitte vortragen soll, die Nichtanerfenuung der Fg. 2 und 3 der deutschen Reichsverfassung von Seiten der Regierung auszusprechen oder die wiener Deputiiten vom frankfurter Parlamente zurüczuberufn.

Sessen und bei Nhein. Unterliederbac, bei Höchst, D CRrau t L) De fert bem 27, September d. J. da- hier und in den Gemeinden Sossenheim und Svlzbach im Quartier gelegene 4te Compaguie des 35sten Königl. prer ischen JInfanteric= Regiments hat uns 6m heutigen Tage verlassen, um nah Frankfurt überzuziehen. Die allgemeine Achtung und Liebe ihrer bisherigen Quartiergeber folgt diesen braven Männern, die fich während ihres zehnwöchentlichei Hierseins durch ein musterhaftes Betragen auszeich- neten und selbst frühere Gegner des preußischen Heercs zu dessen wärmsten Freunden umwandelten.

Oldenburg. Oldenburg, 4. Dez. (Hannov. Ztg.) Zur heutigen Sißung des Landtages hatte sich ein ungewöhnlich zahlreihes Publikum eingefunden, weil man allgemein auf die De- batten gespannt war, welche die heute zur Verhandlung angeseßte Frage der großherzoglichen Civilliste und der Apanagen herbeiführen

würde, Der Großherzog hatte befanntlich seine Forderung auf

180,000 Rthblr. Cour. Erlaß von 30,000 Rthl auf 150,000 Rihlr, jährlich stellt man bedenkt, daß uach Domainen für den Rtblr. Cour. belausen haben soll.

achten des Finanz-Aussusses vorget betreffenden Anträge zur

gestellt, jedoch von dieser Summe vorläu sicht gegeben, so daß sihch die S e, eine nicht zu hohe Summe, wenn mehrfachen Angaben der früher aus den g sich auf etwa 250,000 Nachdem nun Bericht und Gut- ragen worden waren, wurden die

Der eine, welcer og auf 85,000: Rtßblr, ; ge von 15,000 Riblr, gegen 6 Stimmen mit überwiegeuder Majorität agegen der Vorschlag der Majorität des „Die Civilliste wird vereinb für die Dauer hunderttausend ren Landtags

der Levante antreten, als er den Befehl erhielt, Herrn von Cor- celles an Bord zu nehmen und somit einen Umwe Dem Militair - Kcmmando i} die erste Brigade der ersten Division der Alpenarmee sich nach Toulon und Marseille in Marsch seven soll, um eventuell nah Jtalien über= geshift zu werden,“ Jun einer Extrabeilage fügt der Semaphore vom 2. Dezember obigen Nachrichten noch Folgendes hinzu: „„Ca- pitain Cambiaggio, der das Dampfschiff „Courrier Corse“ läuft so eben in Marseille ein. 27, November

g zu machen, Weisung zugegangen,

Hof entnommene Betra

Abstimmung gebracht. autete: die Civilliste für den Großherz zu seßen und dem Erbgroßherzoge eine Apana auszuwerfen, wurde

Er verließ die Stadt Neapel am

26 sten dahin König von Neapel die Ankuuft des Papstes in Gaëta erfuhr, bestieg er mit sciner Familie ein Staatsdampsschiff und stattete Sr. Heilig Er bot ihm alle Dienste an. was Pius 1X. geantwortet, aber er behielt den „Tenare““ zu sciner Verfügung im Hafen von Gaëta.“ çais sagt: „Pius IX, zählt zwar erst 56 Jahre ungeachtet dies seine Gestalt nit verräât», um sich den Stürmen anzuver= wohin ihm Kardinal Lambruschini

Ausschusses : art mit Sr. K. Hobeit dem Großherzoge seiner Regierung auf tie Jabreësumme von einmal- Thaler, und mit dem Erbgroßherzoge bis auf weite Besluß , der aber keine Mi darf, auf jährli 15,000 Ntklr.““ Einstimmigkeit gränzender Majorit gleih die Erklärung hinzugefügt 1 eine Verbindlichkeit zu fernerer geldern an die Descendenten und

feit einen Besuch ab. Wir wissen nit, nderung eintreten lassen wurde mit überwiegender, fast an ät angenommen, Dabei wurde zu- ind angenommwen: „Daß der Staat Zahlung von Apanagen und Jahr- Seitenverwandten des Großherzog= lien Hauses zur Zeit nit anerkannt habe.“ Diese Erklärung trifft namentlich den Prinzen Peter von Oldenburg (in Kaiserlich russischen her bisher vom Staate eine Apanage von 6000

Der heutige Courrier fran- , ist aber vou zar- ter Gesundheit, sheinlich war die See zu bewegt, Darum blieb er in Gaëta, vorangeeilt war.“

Nach Berichten aus Neapel vom Kammern bis zum 1. Februar vertagt. sardinisch-französishen Gränze erscheinende Na ti c= n meldet, daß in Turin ein Ministerwesel stattge- und daß in Genua am 1, Dezember große Gährung

». November hatte die tor- tige Regierung die Der an der nal Savoisie funden babe, geherrscht habe, Der neue türkische Gesandte Me tinopel in Paris eingetroffen. Marschall Bugeaud erklärt in stitutionnel, daß er sich der An Ordnung anschließe und für die K men werde. Der heutige Moniteur wei tern verbreiteten Be Heere zu Gunste

Diensten lebend, wel: Rthlr. bezogen hat,

008 TntD. hmed Pascha is aus Konstan- National-Versammlung. ] Das Protskoll wird verlesen. An der Tagesordnung is daun die Aushebung von 80,000 Mann gewöhnlicher Rekruten aus der Klasse von 1848 für die Land- und Eben fo einige andere Die Versammlung is zum Sten Theile des hrcre Kapitel werden genebmigt. gnac, Mt Dipesdeen in der On, F ürger-Repiäfsentanten! daß wir eine Depesche erhalten hätten, die uns die Abreise des Papstes aus Rom in der Nacht vom 24. zum ». November und seine Flucht nah Gaeta meldeten. batte Befehl erbaltcn, Dieses Dampfschiff lag eben vor C'vitavecchia. theilten Jhn'n ferner mit, daß es die Absicht d-s Papstes sei, sich Es bleibt uns nun übrig, Sie vom

Sihung vom 1 einem Streben an den Con- sicht der Masse von Männern der

andidatur Louis Bonapart!e's stim-

Frankreich. 2 Prá sident Marr alt.

Ohne Wetteres Geseß-Entwürfe rein lokaler Natur. Budget - Discussion wieder auf. Finanz-Budgets gerückt, vor 3 Uhr besteigt Cavagi die Tribüne. Tiefe Stille, Wir zeigten Ihnen an,

S opp-Nrm oe onebmiat dp , au See-Armee, genehmigt. st die in verschiedenen Parteib!ät-

hauptungen von angebliwen Wablmanövern im E n. Cavaignac’s zurü, Dufaure hat an alle Beamte ein neues worin er sie zur Ueberwach p von neuem auffordert. sehr beftig gegen Louis Bona Cavaignac wird ehemaligen

Rundschreiben geritet, ung aller Umtriebe zu Gunßen Louis Bo- In der Reforme tritt Georges Sand

E 1 heute einem Baukctt beiwohnen, welches die as ch/amps- heitigen Barbara (beim

1 0 glinge des. Kollegiums der sich zu seiner Verfügung

antheon) unter sih geben. Die Theater-Censur will si e Nati Zheater-Censur will sich an die National- den, um ein Spezialgeseß zu erwirken, im Vaudeville-Theater : 2 Admiral Linois, der

\chifff} „, Tenare “‘ Vez:samm!ung wen- anitijche Posse st Diebstahl“, verbiete. zurücégezogen lebte, ist ge-

l das die fomm Cigenthum i in Versalles

nach Frankrei 2u begeben, Inhalte der späteren Depeschen in Kenntniß zu seben, Corcelles traf am 30, November in Marseille ein. bielten wir eine Depesche unseres Gesandten Harcourt, der sih von Rom dorthin begeben hatte, um das dortige Kabinet von den Vor- Der Hof von Neapel hat den Herr von Coicelles hat sih unver- vollkom- beschlossen, Telegraphen Telegraphen

Aus Neapel er-

Der Polizei » Depots von W lassen, und in mehreren St vorzugsweise bezeichnet w

Präfekt hat in Betreff der vo

4 ) rgeblihen geheimen asfen und Kriegs-

Munition die strengsten Befehle er- adtthellen von Paris, we!che der Br hörde urden, wird die shärsste Ueberwachung ges

fällen in Kenntniß zu seben. Papst in Gaeta besucht.

Viele General - Conscils der nördliche

schlossen, auf die erste Kunde vor zujammenzutreten, um über dice

n Departements haben be- ernsten Ereignissen i Interessen des Landes

Expeditions - Geshwa

Gegenbefehl zuzuschicken, zu beratlh-

Gesandte Harkourt befindet gebung des Papstes, ihm zu vexeinigon hat: eingelaufenen Depeschen. get-Debatte zurü.

_ Großbritanien und Jrland. London, 5. Dez. Mittag wurde im auswärtigen Amte ein Kabinets welchem alle in der Stadt

Lord Clarendon, desse gedauert- hat, wäßrend er war, is geßern nach Liverp blin euischiffen wird. einstweilen niht mehr die

Derr von Corcelles mit Darin bestebt das Wesentlich ste der Die Versammlung kehrt hierauf zur Bud- iet sich jedo in die 2 rück, und man schreitet zu den Vice - Präsideuten- und Secretair- erer Betrachtung ergiebt sih, daß obige Wahlen Präsidenten uud zwei Secretaire wieder vernichtet weil die Abtheilungen niht in beshlußfähiger Zahl \amlich nur 376 Mitglieder in den neuem vor-

Rath gehalten, anwesende Minister beiwohnten, n hiesiger Aufenthalt fast cinen Monat anfaugs kaum auf eine Woche bercchnaet oo! abgereist, wo er sich beute nach Du- sselben ins Kabínet ist Rede; die Regierung glaubt, daß es {wer sein würde, ihn als Lord-Lieutenant von Jrland durch einen gl ih tüchtigen Mann zu erseßen.

Zum Nachfolger des Lord Go

btheilungen zu-

für sechs Vice - Von einem Eintritt de werden müssen, vorhanden gewesen.

Abtheilungen, 5 ugh, dessen Amtsdauer als Ober-

indischen Armee in kurzem abläuft, hat die M tair - Brhörde dem Direktorenhofe den Helden von Sind, Sir Da Leßterer aber mchrere Direktorea per- sönlich beleidigt hat, so ist vou Seiten des Hofes erwiedert worden, daß er zwar, wenn die Militair - Behörde auf Ernennung Nap'er's dringe, dieselbe genehmigen, den neuen Obec - als Yütglied des obersten Rathes von Judieu zu-

wird wieder auf„enommen und Befehlehaber der Ehrenlegion, Widerspruch Auch das Cuziebungshaus für die Kinder der Ehrenlegions- Mitglieder, dem man 7800 Fr. von den Professorengeh [ubrt Sarrans U die cinzige Mitgift sür diese Wai ) 6 verfürzen, das Tie guten Profcssoren versheuhen würde. : Marrast lies wiederholt die Resultate der Vice- Es haben abermals nur 441

und die Budget- Debatte

Legionaire , Napier, vorgeschlagen. alten abziehen Eine gute Erziehung set Man solle aiso kein Gehalt

die Tribüne. Bifehiahaber jedoch nicht, wie übli5, lassen werde.

Die Ueberlandpost hat Nachrichten aus Bomba y bis zum 2, Die Armee von §000 Maun, welche für den Dienst jenseits der Gränze zn Rorih unter Genecal Auchmu!y sollte am 15, November marshfe.tig werden und si, falls man ihrer für Multan benöthigt wäre, auf dem nah Bahawulpore begeben, so daß sie am 1. Dezember Man erwartete aber, daß Multan bis dahin erobert sein werde, in welchem Falle man wahrscheinli Theil von Auhmuty's Heere im unteren Die oberste Regierung hat befohlen, iultan, zu Firozpore uud an de Heer von 30,000 Mann vers der Ober-Befehlshaber übernehmen wird; die zu Lahore bilden au ferner ein Heer für vor Multan standen am 2. Okto Lager, zwei Stunden fallene Schihr Singh h am Yten verlassen und ér sih verschanzen und den briti Mulradsh soll an Sir F. C er b¡sher nah den Wei zu ergeben bereit sei, shauer waren die Tr Räuberhäuptlinge beschäftigt, durchziehen.

Aus Westindien hat man neuere N günstiger lauten, als die früheren. daß die Verwaltungskosten der Kol wenn ihr ohnehin drohender Ruin niht un

Im Globe liest man: amtes über den Mon vorhergegangeue Mon des Ausfuhrhandels

zug fällt durch. Präsidenten - un® Secretairs-Wahlen, ( nu U von 529 anwesenden Mitgliedern gestimmt, die Wahlen sind also „Das is böser Wille! Loch Marrast, der Skandal fü:chtet, hebt

November mitgebracht.

wieder ungültig. Man ruft: 80 baben ab- versammelt wurde, sichtlih nicht gestimmt!“ D

die Sibung um 64 Uhr auf, ( | ' stimmung erreichen fönnte.

des Débats zweifelt begeben würde. fatheolischen einen fatholiswen Bischof, aber Pius IX. waide cs scher bis zum Aeußersten kommen lassen wollen, ehe er den italienischen Boden verließe. Hoffnung verzichtet, so trügerish sie vielle Rôümer, reuig über ihren S

Pendschab verwenden wird, daß am Sutledsh, die Streit- r Gränze eingerechnet, ein

dessen Kommando 8 10,000 Mann

daran, daß der Papst itch

englische Besißung, Gouverneur, Herrn Ferral!, O So D

5

Er habe sicher nicht auf die ammelt werden soll, auch sein möge, die bsimord, zu ibm zurückehren zu sehen. jedem Falle weide er gcwiß eist die Wirkung der Gewis- | undankbarea

ver noch ruhig in ihrem vershanzten Der von den Briten abge- atte dieselbe wegen Haders mit dem Mulradsch 2ten zu Sirdarpoor angelangt, wo schen Angriff abwarten wollte, urrie zu Lahore geschrieben haben, des Durxbar versahrèn hätte und sich wenn ihm sein Leben gesihe:t werde. Zu Pe- und eifrig mit Bekämpfung derx welhe das Land nach allen Richtungen

vor der Stadt. verblendeteu

der französischen Fiagge in Auspruch nehmen, Die Presse meldet : Turin ist eine Depesce angekommen, welche das französische è zu thun gedenke, wenn die Oesterreicher, ohne Bologna anzugreifen, über Faenza, im Einverständniß mit dem Kö- | dizeft auf Rom losmarschirten.“' meint, der Papst werde wohl in Neapel den Gang der Ereignisse abwarten.

Das Univers hat Briefe erhalten, welche ihm, wie es sagt, von Personen aus der Umgebung des Papstes selbst geschrieben wor Hiernach begab sich der Papst, Landwege über Terracina nah Gaëta. court, der franzöósisce Gesandte, schissten und veretnigten

Kabinet fragt, was

, Dio S i nige von Neapel, Lie Patrie uppen treu

achri&ten, welche aber nicht er mehr her:us, ermäßigt werden vcrmeidlich wer-

wie schon erwähnt, Mehrere Kardinäle und Har- sich auf dem „Tenare“ in mit dem Papst in Gaëta. „HDarcourt“, heißt es im Unier weiter, „eilte wahrseinlich von Gaëta nah Neapel, um das dortige Kabiuet von den Ereignissen ge- Hieraus wird erklärlich, warum die leßten Dee

Cs stellt si imm omeen bedeutenb

Civitavecchia „Die amiliche Uebersicht des Handels- at Oftober bestätigt die Hoffnungen, welche die atê-Uebersiht in Bezug auf die Wiederbeleb ( Wenn man die Ausfuhr Monate von 1848 mt 1847 vergleiht, so gervahrt n Monaten des laufenden Jahres unsere att ferner zuzunchmen, in den Monaten sich verringerte, zuleßt noch den gewö Ausfuhrwerth, wel Pfd, St,. betrug, \sich im St, gehoben,

nau zu unterrichten. rege gemacht hatte.

britischer Erzeugnisse während der zehu ersten denen der entsprechenden Monate von man, daß nach den zwei erste Auefuhr, st bedeutend und plögli mälig sich erholte und So hat dean der Jahres 3,397,454 auf 3,428,448 Pfd,

Pius IX. wolite heiligen Kol- lud darum

ein, sich in Neapel bei ihm einzufinden. Falls si dec heilige Vater auch entschiede, nah Fra! heilige Kollegium folgen.““ berichtet in seinem Blatt vom ] : R lle der außerordentliche Kommissarius Cavaiguac s, hat sih am 1, Des zember auf dem „Osiris“ eingeschifft und is nah Civitavecchia Der „Osiris“ wollte gerade seine gewöhnliche Reise nah

| würde ißm immer das Der zu Marseille erscheinende Semaph ore „Herr von Corcelles,

ifreih zu fommen, rz und April daß fe aber nachher all= hulihen Betrag über- er im Oktober vorigen

diesjährigen Oktober was eine Vermehrung um 30,994

Dezember :

1291

Pfd. Skt, ergiebt, Die Verminderung der Ausfuhr beträgt sür den Zeitraum der ersten zehn Monate von 1848, mit derselben Periode von 1847 verglichen, die bedeutende Summe von 5,319,235 Pfd. St., obgleih \ich für die ersten zwei Monate ein Zuwachs um 991,757 Pfd. St. herausstellt. Alle Umstände lassen übrigens hoffen, daß die Zunahwe der Ausfuhren nunmehr fortschreiten wird.“

Kurz nach Beendigung des irländischen Aufstaudes langten in Jrland zwei Amerifaner ay, welche die Jusurgenten unterstützen woll- tin und die nahe Ankunft von Zuzug aus den Vereinigten Staaten anmeldeten. Sie wurden sofort verhaftet, jedoch vor einigen Tagen wieder freigelassen, haben jedoch Befehl erhalten, bei Veimeidung wiederholter Verhaftung, binnen drei Wochen Jrland zu verlassen,

Der englische Gesandte bei der Regierung des Diktgtors Rosas, Herr Southern , is am 5. Oktober in Buenos - Ayres eingetroffeu, aber noch uicht ans Land gegangen,

Der jüngst verstorbene Präsident des Armenpfl-geamtes, Charles Buller, war in Kalkutta 1806 geboren und det Soÿn tines Beamten der ostindischen Compagnie. jn Edinburg und Cam- budge erbielt er seine wissenschaftlihe Biidung, kam 1830 für Westloo ins Unterhaus und gehö te zu den Radikalriformern. Als Lord Dur- ham nach Kanada als Generalgouverneur ging, begleitete er densei= beu als Regierungs-Secretair. Jm Jahre 1846 wurde er General- azwalt und übernahm im vorigen Jahre die Stelle eines PYräsiden- tender aligemeinen Armen-Verwaltung, eines neu errihtcien ministe- riellen Amtes, dem er mit der größten Auszrihnung vorstand,

J Manchester haben sih die Mitgkieder der ehemaligen Anti- kornges. ßleague unter Vorsiß des Herrn G. Wuson in ciner zahls rei besuhten Versammlung für Sir Culling Eardleg's Kantidatur ausgesprochen, Jun Bradford, wo die Chartisten zablreie Aabäng-r haben, hat weder er, roch sein Gegenkfand.dat Denison Aukiang ge- funten, und man sprach sich sehr für Herrn Noebuck aus.

Die Freihandel- partei is sehr erfreut über den Wah sieg des General Toylor. Sie bofft, daß die nordamerikanishen Whigs nun die Freihandelstheoricen praktisch auszuführen suchen werden.

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ANußland und Volen. Warschau, 5. Dez. Se, Kai serlihe Doveit der Erzherzog Wilhelm if heute dur Warschgu nad Ot, Petersburg gereist, in seinem Gefolge befinden sth der Fel marsball -Sicutenant von S¿llaba und der eldsutant Oberst \

Bernier.

von

Schweiz. Neuenburg. Die Eidg. Ztg. meltet: ntr Große Rath hat in den lebten Tagen erin Kirchen - Gesctz berathen, das einige meifwürdize Bestimmungen enthält, Wir beben hecrvor die Festseßung einer fehssährigen Erneuerungswahl der Geiillichen, und. tie Bestinmung, daß für den Eitrut ins Minist.rium der Ausweis über an der eidgenössischen Universität otec wenigstens einer Hochshule cin.s Schweizer- Kantous gemachte Studien vorzulegen sri.“

Jtalien. Rom, 25. Nov. (A. Z.) Gefstera war es dem Ministerium doch eudlih gelungea, eine Kammer- Sißung zu Stande zu bringen, Bei der Verbandlung über die Öidcifommißfrage gerie- then Sereni und Sterbini mit einander in einen etwas allzu unglei= chen Kampf. Leßterer nämlich wollte, tro seiner zeologishen Ten- denzen, dic Fideikommisse in Bezirhung auf Kunslwerke, durch deren festen Besitz das Nationalgefühl der Jtaliener sich geshmeichelt fühlt, bei Geltung erha!ten wissen, Einem gewiegten Rechtsgelehrten wie Serent gegenüber is nun aber ein solcher zu den lächerlihsten Jn- fonsequenzen führender Vorschlag etwas Unerhörtes. Es fam daher zwischen beiden Ministern zu einem Wortwechsel, bei welhem Ster= bini natürl'ch ins Gedränge fommen mußte.

Mamiani is von Geuua wohlbehalten hier eingetroffen, war

aber gestern noch nit in der Kammer erschienen, Ju Betreff Zuc- bis will man wissen, daß er sih in seinem dur{hgreifenden Verfahren turh die Nachricht von Rospsi?s Ermordung durchaus nit babe stö- ren lassen, und daß er gerade so handle, als ob das abgetretene Ministerium noch in Kraft sei, Einem Gerücht zufolge, bat er die Republifaner bei Comacchio geschlagen. i j

Der bayerishe Gesandte, welchem man ebenfalls arge Unbilden zugedacht haben foll, is nach Neapel abgereist,

Nachdem Galletti das (gestern mitgetheilte) Schreiben des Pap= stes au den Marchese Sacchetti in der Kammer verlesen hatte, er- flärte er, daß er darin eine Bestätigung des Ministeriums sehe. Sterbini verlangte für das Ministerium cia Vertrauens Votum, \el= chem Canino Schwierigkeiten entgegenstellte. Mamiani suchte diesel= ben niederzuschlagen, indem er erklärte, er habe zwar seinen Eintritt in das Ministerium gestern noch an Bedingungen geknüpft, die er jeßt aber fallen lassen wolle, Auf die Forderung Canino's, zur Er- rihtung der Constituante zu schreiten , entgegueie er, daß man zwar an die Confödrration sofort Hand anzulegen habe, aber dies und so vieles Andere ließe sich in einem Augenblick nicht thun. Galletti trat dann vermittelud auf und bestimmte die Aufgabe da- bin, daß die Conföderation niht blos die Gürsten, sondern auch die Völker zu begreifen habe. Die Kammer erklärte si insoweit per- manent, als drei Sectionen gebildet werden sollen, welche abwechselnd permanent sißen und das Recht haben sollen, die Kammer jeden Au- genblick zusammenzurufen, Bis jetzt ist Alles ruhig, und die Bür- ger scheinen iüdcksi{chtlich der Aufreczrthaltung ter§ Ordnung guten Muth zu haben.

Die diplomatischen Verbindungen zwisben Toseaua und Neapel sind unterbroden; der neapolitanische Gesandte in Florenz hat auf Befehl von Neapel bin von der toscaniscen Regierung seíue Pässe gefordert und erhalten. Uisahe des Brüchs soll sein, daß Toscana dem stcilianishen Geschäftsträger in Florenz sein Wappen auszuhäns- gen erlaubte.

Die in Florenz e:sheinende Alba meldet aus Rom vom 29. November: „, Vorgestern is Lord Temple hier angekommen ; gestern ward er vom Padre Ventura besucht. Aus setnen Aeußeruu= gen entnabm man, daß er das Ultimatum Englands and Fraukreichs in der sicittanishen Frage nach Neapel überbringt, Die Artikel dessel- ben sind nahe die nämlichen wie ie vormals von Lord Minto vor- geschlagenen und voin König von Neapel nicht angenommencn. Die wesentihsiea folgende: Sicilien erhält eine vön Neavel getrennte B rwaitung, cine eigene Verfassung, eine einveimishe Armce und Glotte, Die Krone von Sécitien bleibt mit der von Neapel vereinigt, Sollte einer von beiden Theilen d:8 Ultimatum verweigern, so wird es zurückgenommen und die Entscheidung dem Schwert überlassen, wobei Frankrei und England sirenge Neutralität beobachten werden, Alles das ist offiziell,“ e

Spanien. Madrid, 29, Nov. Der General D, Manuel de la Concha is vorgestern mit feinen Adjutanten nah Catalonien abgegangen, um den Oberbefehl zu übernchmen. Dort befinden sich gegeuwärtig 46 Bataillone Jufanterie, drei Regimenter Kavallerie und cine zahlreide Artillerie. Diese so bedeutende Streitmacht würd auf das Verlangen des Geuerals Couha nun noch durch 20 Bag- taillone verstärkt, so daß der größte Theil der spanischen Armee den farlistishen Schaaren Cabrera?s gegenüberstehen wird. Diese haben seit dem 20sten die 40,000 Einwobner zäblende Stadt Reus, ‘einen Hauptsiß der catalonuischen Industrie, auf so lauge in Blokadezustand

eiflärt, bis sie den Karlisten die fälligen Steuern entrichtet haben |

würde. Ju Folge der Niederlage des Brigadiers Manzano erbeute- ten die Karlisten 600 Flinten, und viele der gefangenen Soldaten traten in ihre Reihen. Cabrera hat einen der in Sie Gefangen=- haft gerathenen Offiziere, den Sohn tes Generals Lorenzo, hier- her geshickt, um der Regierung Anträge auf Auëweselung der ge- fangenen Offiziere vorzulegen.

In der Provinz Burgos i} der bekannte farlistishe Parteigän- ger El Estudiante an der Spiße von 40 bis 50 Mann aufs neue aufgetreten. Er hielt in den leßten Tagen die von Bayoune hierher bestimmten Diligencen an und bemächtigte sih der Pferde, ohne die Reisenden zu behelligen, Seine Leute hoben verschiedene Detasche=- ments von ©-ldaten und Gendarn:en auf, kleideten sich in dereh Uniformen und führten auf diese Weise mehrere Handstreiche aus. Die Posten föunnen nur unter starker Bedeckung ihren Lauf nehmen.

Gegea das Ministerium bildct sich aus der Mitte der Moderir=- ten eine Oppositions - Partei, au deren Spiße die Herren Gonzalez Bravo und Rios Rosas getreten siud.

Aegypten. Kahira, 13, Nov. (Allg. Ztg.) Die Krankgcit, woran Jbrahim Pascha im 60sten Lebensjahre gestorben ist, war eine durch Erfältung erzeute und nicht sorgfältig geheilte Lungenentzündung,.. die in Lungensucht übergegangen war, Jm leh- len Stadium der Krankheit _ hatte sich eine heftige Neuralgie dazu gesellt, die den Verlauf der Krankheit beshleunigt hatte. Die Schmer- ten ließen vier Tage vor seinem Tode nat, allein Ibrahim verfiel darauf in eine gänzlihe Bewußtlosigkeit. Die bei den Leichen- begängnissen der Moslimen übl:chen Ceremonien wurden in solcher Eile verrihtet, daß elf Stunden nah dem Ableben JZbrahim schon begraben war. Er wurde in der Familiengruft zu Jmam Saffi nähst der Citadelle von Kahira beigescht. Die Grage, mwelhe der Jmam vor dem Einsenken an die anwesenden Begleiter zu stellen pflegt: „ob nämlich ZJbrahim, Mehmed Ali Pascha’s Sohn, verdient habe, in die ewigen Freuden einzugehen““ wurde ux von wenigen und so s{hwach beautwortet, daß eine kleine Zögerung bei diejem leßten Akte dr Begräbnißfeierlichkeiten einge- treten war. Das Leichenbegängniß war unter aller Erwartung axm- selig, Statt der höheren Miliai stellen trugen Kavasse (Janissare) die aus ungehobeltem Holze zusammengesügte Bahre, die mit einem ordinären rothen Shawl kümmerlich bedeckt war. Keine Salven wur- den gefeuert, und den Helden des Orients begleiteten zu Grabe 10 Compagnien Soldaten, deren Offiziere nit einmal in Parade -Uni- form erschienen waren. Diese Armseligkeit mag zum Theil dem Mangel eines Anorduers, zum Theil aber der Hast zugeschrieben werden, mit welcher die verwöhnten Hefleute dieses fargen, strengen, reformirenden Statthalters los werden wollten.

Nach Jbrahim's Verscheiden fand eine Berathung des Diwan statt, der die anwesenden Mitglieder der Familie und die Vorsteher des Verwaltungsrathes beiwohnten. Es wurde beschlossen, den Nach- folger Jbrabin's, Abbas Pascha, aus Mekka zu rufen, Demnach wurde am 10: n gegen Mittag Safer Bey beordert, sich nah Suez zu begeben und ihn mit dem dort stationirten englishen Dampboote abzuholen. Ferner wurde versügt, zugleih dem Großherrn die To= desbotschaft zu übersenden und in Erwartung der hohen Befehle das Verwaltungsgeshäft dem erwähnten Diwan unter dem Vorsiße Said Paschas, der so eben von Alexandrien eingetroffen, zu übertra- gen. Kein Laut von einer Parteiung in der Familie wurde bieher vernommen. Mehmed Alis Söhne haben nicht im geringsten im Sinne, Abbas Pascha?s Recht zu bezweifeln; sie erwarten vielmehr mit Ungeduld seine Ankunft und erzählen viel Rühmliches über seinen Gerechtigkeitösinn und über seine Großherzig=- keit. Hierin stimmen Alle jene überein, bie ihn näher kennen. Abbas Pascha ist 1811 geboren. Seine Erziehung i die eines Mcedólims. Weder er selbst wollte Unterricht in europäisden Sprachen nehmen, noch wollte er zugeben, daß sein Sohu desselben sih erfreue, während alle übrigen Descendenten Mehemed Ali's theils hier, theils in Pa- ris von Franzosen geschult werden. Die dffentliche Meinung hat sich auf ene entschiedene Weise gegen Jbrahim ausgesprochen. Yan erzählt sich scheußlihe Geschichten über seine Grausam- felt, jogar der Feigheit wird erx beschuldigt. Einige Mit- glieder der Familie stimmen damit überein. Sein alter Vater seibst soll, als ihm gemeldet wurde, man habe so cben Jbrahim Pascha beerdigt, geäußert haben: es sei der Willé Gottes, ibn aber s{merze es, den Tod dieses Sohnes nicht bedauern zu dürfen. Wenn auch nur ein Theil der Schandthaten, die ihm zur Last gelegt wer- den, wahr wäre, so muß man annehm:n, daß Jbrahim s{ou vor der lezten Krankheit dem Wahnsinn verfallen war, Vieles davon aber fommt auf Rehnung der gedachten Reformen und Rebvuctionen. Der europäishen Kolonie gereicht es übrigens zu großer Beruhigung, daß uter diesen Umständen die Genera!fonsuln dêèr vier Großmäte in erwünshter Eintracht ihr zur Seite stehen.

Defkgunimamu n @ck@

Seit dem 21sten v. M. if kein neuer Cholera- Erfrankungê- oder Todesfall angemeldet worden. Die Genesung des leßten noch in der Behandlung Verblicbenen ist unterm 28sten v. M. angezeigt.

Zun Gemäßzeit der bestehenden Bestimmungen wird hiernach zur öffentlichen Kenntniß gebracht,

daß Berlin als von der Cholera gänzli befreit? jeßt zu erah- Ie H ,

Berlin, den 9, Dezember 1848.

Königliche Sanitäts-Komnission hiesiger Residénzièn.

KFonigliche Schauspiele.

Sonnabend, 9, Dez. Jm Schauspielhause. 200se . Abonne- ments - Vorstellung: (Neu cinstudirt): Die Royalisten, Schauspiel in 4 Abtheil, von E. Raupa.

Sonntag, 10. Dez. Jm Opernhause, 441\te Abonnements- Borsteliung: Catharina Cornaro, große Oper in 4 Abtheil, Musik von Fr. Lachner. Ballets von P. Taglioni.

Jm Schauspielhause. 2 lste Ubonnements- Vorstellung : - Gott sed und Gellert, Charakter - Lustspiel in 5 Abth., von H. Laube.

Mont, I ui Schauspielhause. 202te Abonne- inents - Vorstellung: Wallenstein's Tod, Trauerspiel in 5 Attheil.,

von Fr. von Schiller.

Fonigsftüdtisches Theatzr.

Sonuabend, 9. Dez, Die Töchter Lucifer's. Großes phan- stisches Zauberspiel mit Gesang in 5 Abtheil. (12 Tableaux), vou W. Friedrich, Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann, (Decorationen und Kostüme neu. Die Maschinericen sind vom Theatcrmeister Herrn Brandt.) :

Sonntag, 10. Dez. Die Töchter Lucifer's.

Montag, 11. Dez. Die Töchter Lucifer's.