1848 / 223 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Güte seiner Kunstgenossen danke er, daß er ein Benefiz habe geben können, und öffentlich wolle er ihnen deshalb seine Erkenntlichkeit aussprechen. Mit diesem liebenswürdigen Familien-Akt schloß die Feier,

Uebersicht der brüsseler Kunst: Ausstellung vom Iahre 4848, Zweiter Artikel. (Vergl, Preuß. Staats - Anz. Nr. 221.)

Portrait Landschaft Marine Thierstück Still- “seben Architektonishe Ansichten Bild stich u. A, Die Wierzishe Sammlung.

Als ein sehr günstiges Zeichen für die Förderung der Malerfunst sehen wir es an, daß das Portrait von vorzüglichen Meistern mit Vorliebe und Gründlichkeit behandelt wird, Denn ceinestheils wird durch diese Ar- beiten der Oberflächlichfeit, die lieber nah Willkür erfindet, als mit Wahr- heit darstellt, entgegengetreten, anderentheils werden die Künstler veranlaßt, sich in das Wirkliche ernstlich zu vertiefen und den Geist, der darin lebt, zu ciner vollständigen Anschauung zu bringen. Wir wollen hier nicht wie- derholen, was wir über die Leistungen einzelner hervorragender Portraiti- sten bei mehreren Gelegenheiten in diesen Blättern bemerkt haben , sondern nur die Thatsache hinstellen , daß die Portraitkunst in den belgischen Werk- stätten auf einem guten Wege und în erfreulihem Fortgange begriffen ist. Wir erkennen in den besten der zu nennenden Portraitisten die Kraft, durch das Portrait der Historienmalerei aufzuhelfen. Die vorzüglichsten Arbeiten dieser Gattung sind die von Gallait und de Grondckelz sie gehören zu den interessantesten Stücken der Ausstellung. Gallait hat zwei weib- lihe BUduiste geliefert, welche seinen besten Arbeiten anzureihen sind: voll Leben und Ausdru, glänzend , zart und edel, aufs glücklichste durchgeführt in allen Theilen , bis in Kleiderstoffe und Umgebungz Zeichnung , Kolorit und plastische Vollendung lassen nichts vermissen. de Grouncckel hat nicht weniger ais vier Portraits ausgestellt, ein weibliches und drei männ- lihe, Ein Hauptvorzug derselben bestebt in der Charakterähnlichkeit, wie wir dies schon früher bei den Portraits dieses Malers bemerklich gemacht haben, Die rechte Portraitkunst begnügt sich nicht mit dem Jubegriff der einzelnen ähnlichen Züge, sondern sie muß vor Allem das Ganze, den Charalter , wiederzugeben verstehen. Die Zeichnung in diesen Bildern is jehr genaz, fest und tlar, die Haltung leicht und uatürlich , die Carnation sehr wahr, uberhaupt das Kolorit warm und harmonisch. Eine so gründ- liche Technik erinnert an die gute Schule der alten Meister. Diese Arbci- ten sind mit Geschmack entworfen und mit jener Sicherheit durchgeführt, die eine entschiedene Wirkung auf den Beschauer nicht verfehlt, Navet hat vornehmlich durch eines der von ihm ausgestellten Poriraits uns für seine mißlungenen religiösen Compositionen entschädigt, Aehnlichkeit und Fleiß sind seinem Bildniß eines Greises nicht abzusprechen, der Ausdruck ist trefflich, desgleichen die Zeichnungz die Farbe dagegen is eintönig und falt, das Detail ängstlich, Senezcourt is von großim, fklarem Pin- selstriche und guter Wirkungz Portaels wohlstudirt; Madame O'Connell kräftig, sicher, fast männlich entworfen; Nob erti gut angelegt und korrekt ; Thomas, Ceckhout, Verboeckhoven, Fauconnier, Cels, Böhm sind wegen verdienstlicher Production namhaft zu machen.

Die belgischen Landschafts maler haben sih dieses Jahr merklich hervorgethan und versprechen, eine vorzügliche Schule zu bilden, die aller- dings durch den Tod des trefflichen de Jonghe vor drei Jahren so gut wie erloschen war, Strebende und begabte Talente, die uns zu dieser Hoffnung berechtigen , sehen wir in Bohm, Kindermans, Keelhoff, Four- mois, Quinauxz wir würden auh Ver beeck dahin rehnen, wenn der- selbe, bei seiner freilih außerordentlichen Leichtigkeit, sich nicht ganz und gar in die Nachahmung Koeckoeck's verloren hätte. Alle diese Maler, welche ivir erwähnt haben , sind noch jung und zeigen etwas Eigenthümliches in threr Kunstweise , sie haben die Wahrheit der lebendigen Natur vor Augen, von hergebrachter Schulmanier sich fernhaltend, und indem sie ihren Ge- genstand, jeder nach seiner Weije, sehen und mit besonderen Vorzügen dar- zustellen wissen, eröffnen sie die Aussicht auf eine mannigfaltige ÉEntwicke- lung der Landschastskunst,

Unter allen ausgestellten Landschaften hat die des deutshen Meisters Achenb ach bei weitem den Vorrangz sie is überhaupt wohl eine der schön- sten, die man in den öffentlichen Ausstellungen, so lange diese bestehen, ge- sehen hat, in einem edlen, großartigen Styl, cine gemalte Poesie wilder Naturscene: Wald, Nuine, Wasserglanz, Kräuterduft um moosige Bäume, cine ahnungsvolle Einfachheit und Größe, Das Licht herrlich ausgetheilt, das Ganze bedeutend, voll Gemüth, ohne alle Uebertreibung und gesuchte Cffefte, Dies Werk beurkundet jene hohe Meisterschaft, worin die Technik

3 iff Die belgischen Landschafter werden sich èaran ein Muster nehmen, um sich vor dem Manierirten zu hüten; allein es läßt sih vorausfagen, Nachahmer wird dieses Stük schwerlich finden. Die einzige Bemeikung, die wir bei Ach enba zu machen finden, ist, daß die Bäume gegen den Himmel etwas hart sich abschneiden, daß überhaupt der Himmel nicht ganz mit der Landschaft selbst hormonirt, die an und für sich im größtenEin- flange aller Theile is, Unter deu jüngeren belgishen Landschaftsmalern ist Keelhoff zwar nicht derjenige, welcher hon die größte Fertigkeit sich erworben hat, wohl aber ist er es vorzüglich, bei dem eine freie Auffassung der Natur, ein Schöpfen seiner Juspirationen an der ersten Quelle sich fundgiebt, Der Vordergrund seiner Landschaft is fkraftvoll, entschieden und wahr im Tonz diese Partie seines Bildes is das beste dieser Art, das wir unte den Landschaften wahrgenommen haben, wie überhaupt das Stück sich anziehend, frisch und reichhaltig darstellt, Kindermans hat seine Land- schaft mit vorzüglicher Kenntniß des Effekts in der Uebereinanderlegung der verschiedenen Ebenen in Höhe und Ferne entworfen, die Linien sind gefällig, man sicht eine fertige Hand, aber die große Leinwand is einförmig. Fourm ois is fein im Ton, vornehmlich in seinem lihtvollen Himmel, die Bodeulinien sind bewegungsvoll, Färbung und Pinselführung zeigen die nämliche Zartheit, nach Art vou Wynuants. Necht gut würde seine Ge- gend für eine Haide-Ansicht passen, sie scheint aber den Charakter eines „Thals im Oberland““ nicht zu haben z der gelbliche Vorgrund ist zu weich- lich, nahdruckslos. Trotz dieser Ausstellungen schen wir seine Arbeit, we- gen der weit gediehenen Technik, als sehr \{häßbar an. Bohm ftreift an die französischen Landschafter, seine Farbe is kräftig, die Linien elegant, die Arbeit fest und sicher, Quinau x erinnert zu schr an die Schul- manier, er zeigt Geschmack und Eleganz , nicht aber das Gepräge der Na- turwahrheit, Die Pastellbilder von Lauter s dagegen haben diesen legz- da Vorzug in nicht gewöhnlichhem Gradez desselben Landschaft in Oel S S oes sie ist aber sonst geschmacckvoll und mit trefflicher Luft- Able fue T nen befriedigt nitz die Nebel, welche scine Ruinen untergang“ S alt, sein Vordergrund shwankend, In seinem „Sounen-

I, wo die Sonnenstrahlen sich im Wasser iviedersptegeln, hatie er

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voriges Jahr einigen Erfolg, Ruhe und durhshimmernde Lichter gefielen darin. Verwée is im Handwerk befangen, mehr \{werfällig als fest, luftlos, sonst zwar nicht unrichtig, aber au nit gefällig. B ild er s is luftig und ansprehend, R o eloß isst zwar eiwas hart, zeigt jedoch viele löbliche Eigenschaften, seine Sachen sind einfach , naturtreu, gut gezeichnet, an Perspektive fehlt es nicht, Koeckoeck, mit aller seiner allbekanuten Fertigkeit, interessirt nihtz die Bilder kommen fabrifartig aus seiner frucht- baren Werkstatt, als sollien sie mehr den Handel, als die Kunst bereichern, Man verlangt mehr von einem solchen Meister, als diese ermüdende Selbst- nachahmung, man verlangt mehr cin Ganzes und Großes, als diese punk- tirten, zerfezten Parzellen; Koeckoeck gicbt täuschend die Schale der Na- tur, nicht ihre Form, Huet fehlt zwar dur den entgegengeseßten Mangel, bei Phantasie und Größe in der Anlage bleibt seine Arbeit ftiz: zenhaft, unfertig. Doch versöhnt uns dieser französishe Maler von gutem Namen durch seine poetische Naturauffassung, dadurch is er mehr Künstler als Foeckoeck Wir beschließen diese Aufzählung mit zwei besonders gus- zuzeichnenden Stücken, Zucrst eine Laudschast von dem Franzosen Lanou e, dieje ist näâcbst der von Achenbach das bestez die Vorzüge der- sclben wirken mehr auf die Sinne, im Gegcnsay zu den innerliceren des deutschen Meisters. Lanoue stellt sich durch sein frästiges, poetish-wahres Kolorit, worin er Nachfolger Ru ysdael's is unter die Maler ersten Nanges;z lein Himmel is schr schön, stark im Ton, die Wolken wandeln prächtig und lagern sih in guter Perspektive über einanderz das Ganze wirkt höchst befriedigend, Pose aus Mannheim liefert von hohen Ber- geschlossencs Thal, worin die Ferusicht vollkommen beobachtet ist; Eleganz und Harmonie în den Linien gewähren dem Bilde einen sehr angenehmen Anblick, es hat überhaupt ein hervorragendes Gepräge, wie wenig andere des Salons. Nur hat die Farbe etwas Herbes, das Blau tritt zu stark hervor, és fehlt in den Mitteltiesen, die nicht genug abgestuft sind, um die Koniraste zu vermitteln und zu verbinden,

Unter den Seestücken begegnen wir nochmals Achenbach. Scin „„Meer nach Sonnenuntezgang“ hat viel Beifall gefunden. Der Himmel, aus dem hier und da Lichtstrahlen hervorbrechen, is außordentlich schön; das Meer, bald lichivoll spiegelnd, bald duftig, schlfend, die vom Land ein- gehegten Streisen aufgeregt, die Fläche auf der Höhe dagegen gleichmüthig. Dies Bild is ein Seclenstück, zuglcih ein Beweis der tüchtigen Malerei des Meisters, Nächst ihm hat der Holländer Waldo rp mehrere Stücke ausgestellt, denen Lokalwahrheit und Feinheit des Kolorits zum Vorzug ge- reichenz der Mangel dersclben besteht in der shwachen Abstufung des Tones und 11 der unfreien Nachahmung äußerer Dinge, die zu keiner klaren Ein-

heit verbunden sind, Der Belgier Cla is bringt einen „Sechafen“‘, mit gut durchschemendem Wasser, jedoch zu flockigem Himmel, Von Le hozn

ist die „Ausfahrt aus dem Hafen“ zu erwähnen. Die Arbeit von Fran- c1a 1 mehr Zicrrath als Gemälde. Wir fonnten dies Jahr aufs neue wahrnehmen , daß die Marine von den Belgiern wenig angebaut wird. Vie obige Aufzählung hat bewiesen, daß die Landschaft bei weitem den Vorzug hat. Wir kounten dabei zwar nicht auf Vollständigkeit ausgehen, doch glauben wir, dasjenige hervorgehoben zu habcn, was bei wiederholter Betrachtung der Aufmerksamkeit sich einprägte,

Zu der Thiermalerei unterhält Verboeckhoven den erworbenen

Nubm, man beschaut scine Arbeiten in kleinem Maße eben so gern, wie die großenz er is Meister in der naturhistorischen Treue, in dem idvllishen Ver- skandniß, in der unsäglih genauen Durcharbeitung , die jedoch alles Müh- selige abstreist, Stevens sucht seinen Thierscenen einen äsopischen Anstrich zu geben, er erinnert dabei an den bekannten Meister Landseer. Er greift auch in das Feld des Nührenden, wie in seinem „Hunde“, der bei jsoinem von Frost entseelten Herrn, einem Savoyarden , treulih ausharrt. Stevens muß darauf Acht haben, die Naturwahrheit nicht zu überschrei- ten, nicht zu viel in die Thierform hineinzutragen. Nobbe bleibt sich in seiner anerkannten Geschicklichkeit gleich, Die „Schafe“ von Mademoi- selle Bon heur sind artig und fein. __ Die „Blumen, Früchte und Wild“ von Van Os sind fleißig und rihtigz Decaisne bringt einen geschmackoollen Blumenstrauß “z die „Blumen“ von Nobie sind im Einzelnen gut, das Ganze macht wenig Wirkung, es is überarbeitet.

Unter den perspektivischen Ansichten sind ein Paar „Kirchen von Genisson zu beachten, denen nur mehr Abstusung in der Luft zu wünschen wäre, Sebron hat seine Moschee von Cordova klar gc- zeichnet, wohl erleuchtet und vertiest, Architektonische Zeichnungen sind von Dumont und Deman zu nennen, i

Die gewöhnliche Fluth von Aquarellen i dieses Jahr versiegt, Wir nennen: Billoin, nah Galla its „Kaiser Balduin von Konstantinopel“, cin Aquarellbild und cine Lithographie; von demselben ferner „Portraits in Kreide“z desgleichen von Delatour, dessen „Miniatur-Portraits““ zu be- achten sindz ferner die Arbeiten von Sch uber t, lithographirte Bildnisse auch Martinet, Madame O’Connell und David sind zu nennen, Jm Kupferstich ist Calamatta hervo:ragend, nach ihm sind Forster und Verzwyvel zu beachten, im Holzstih Browu und Hendrickx, in der Glasmalerei Plu9s, in der Medaille Wiener und Hart, im Stein- N Sun

_Aus diesen kleinen, zerstreuenden Ansichten wollen wir, zum Schluß unserer Gemälde-Uebersicht , den Leser noh mit einigen großen Werken be- lannt machen, für welche Wier h eiue eigene Ausstellung in seiner Werk- statt erossnet hat, weil in den gewöhnlihen Sälen dafür kein Raum war. Zu gleicher Zeit hat Wier cin Name, der unseren Lesern hinreichend bekannt is eine Anzahl seiner früher gefertigten Gemälde dabei versam- melt, so daß das Publikum eine umfassende Ansicht seiner Kunstleisturigen, die allerdings in Belgien cine Art für si bilden, gewinnen konnte, Wierg liedt cin großes Feld sür seine Schöpfungen, Sein Hauptbild, schr groß in der Breite, stellt den „Triumph Christi“ dar, Man kann viel gegen die- scs Werk einwenden, man muß aber gestehen, in vieler Hinsicht zeigt es in dem Künstler cine gewisse geistige Ueberlegenheit, die, wenn sie nicht auf der Mitte des Weges stehen bliebe, eiwas Außerordentliches produziren würde, Christus am Kreuz, in der Mitte des Bildes, haucht seinen Geist aus, umgeben von Wolkenmassen, die sich öffnen, um den Erlöser den Blicken zu zeigen, Diese lehte Jdee is zu vorübergehend im Effekt für den Maler, sle paßt wohl für eine Klopstofshe Dichtung. Satan is rücwärts ge- stürzt bcim Anblick des Versöhners, nebst dem gefallenen Engel (Abbadonna) und anderen Genossen. Der gefallene Engel hatte den

| Arm über das Haupt, um das Licht, das von Christus kommt, auf-

Î ; Sekannlmachungen. L & N enblger Verkauf,”

rster Senat des Ober-Landesgerichts “as |

g an 16, August I zu Cöódslín, |

Das dem Gutsbesißer Edmund Haber geböri l Hinterpommern im Lauenburgschen Kreise eee | dial- Nittergut Groß - Wunneschin, landschaftlich abge- | shägt auf 33,004 Thlr, 21 Sgr. 1 Pf. zufolge der | nebst neuestem Hypothekenschein und Bedingungen in | unserem dritten Büreau einzusehenden Taxe, soll

am 26. April 1849, Vormittags 10 Uhr, an ordeutlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Der 2c. Haber, dessen Aufenthalt unbekannt is, wird hierzu öffentlich vorgeladen,

Interessenten,

[591] Nothwendiger Verkauf.

Zur Subhastation des im Guhrauer Kreise belege- nen, nach der landschaftlihen Taxe auf 23,155 Thlr. 11 Sgr. 5 Pf. abgeschäßten Gutes Birkendorf is ein

ê

Bietungs - Termin auf den 31. März 1849, Vor- E ; S

mittags um 11 Uhr, angescßt worden, Besiß - und zahlungsfähige Kauflustige werden vor-

j geladen, in diesem Termine vor dem ernannten Depu- | tirten, Ober-Landesgerichts-Assessor v. Nottengatter, auf dem hiesigen Schloß entweder in Person oder durch ge- hörig informirte und gesetzlich legitimirte Mandatarien sih einzufinden, so wie zur Wahrnehmung ihrer Ge- rechtsame die ihrem Aufenthalte nah unbekannten Real-

der Kaufmann Joseph Jacob Lazarus und der vor- malige Gutsbesizer Anton Wilhelm Corty. Die Taxe und der neueste Hopothekenschein können während der gewöhnlichen Amtsstunden in der hiesigen egistratur eingesehen werden. Glogau, den 15, August 1848, Königl, Ober-Landesgericht, 1. Senat,

50 [529 b] Bom 15, Oktober ab

fahrten der Personenzü von Minden nah Deuy 7 Uhr 30 Min, Morgens

zufangen, sein Kopf is dadurch im Schatten, durch welchen er einen Blick nah dem Kreuze wirst, der den inneren Zustand desselben vorzüglich ausdrückt, Jm Hintergrunde und auf den Seiten is der Kampf der Engel und Teufel vorgestellt, in noch angestrengter Verwidckelung der

| Krastmassen, wobei einige Körper aufs beste angelegt und bewegt sind.

Unten fließt die Lava des Hölleuschlundes, wohin die Bösen geschleudert werden. Der Erzengel Michael führt die himmlische Heerschaar,

er ist sehr schön und würdig gedacht; er steht oben im Bilde , unten aber

treffenden Zug.

[572 b]

E DLLG b 2 1m

v, Forckenbe ck,

Aa fd l Ad

E i C VED

Köln - Mindener Eisenbahn.

Poisdam geht. Potsdam, den 9, Deumee 1848, Das D

im Anschluß an den um 7 Uhr von Hannover ein-

oon Minden nah Deuß 12 Uhr 15 Min. Vorm. im Anschluß an den um 11 Uhc 15 Min. von Ber- lin, Dresden, Leipzig, Braunschweig, Bremen, Uelzen, Hildesheim und Hannover eintreffenden Zug,

Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn.

Jn Gemäßheit unserer Bekanntma- chung vom 24sten v. M, hören mit dem

ck 41ten d, M, die Züge um 7 Uhr Mor- fa gens von Berlin nach Brandenburg und Sum 3% Uhr Nachmittags von Branden- burg nah Potsdam auf, wogegen wie früher um 8 Uhr Morgens ein Zug von Berlin nach

refkftorium,

schreitet der En gel des Gerichts von der Rechten zur Linken und hâlt in schneidend horizontaler Linie das feurige Schwert, den Arm gebietend ausgestreckt, um die lezten Streitmassen der höllischen Geister in den Ab. rund hinabzuweisen, Wier h hat Einbildungskraft und Genialität , ex ollte sie aber besser anwenden, er nimmt das Extravagante für das Erhg- ben-Schönez inaterielle Kraft, das Kampfgewühl der Engel und Teufel, is es nit, worin der Gedanke dieses Triumphes liegt, eine Aufgabe , die einen Künstler von Tiefe des Gedankens und Gemüthes erfo1dert , nicht einen Athletenmaler. In der Behandlung seiner Bilder is Wierß kühn frei, groß, aber er is inforreft, von oberflächlihen Studien, Doch gefallen seine Sachen, ja man hört: „Es is schön, wie Rubens!“ Wir wissen daß Wierßz die Vergleihung mit Rubens und Michel- Angelo gar nicht von sich weist, Allein Rubens, bei allen seinen Ausschweifungen hatte immer die Natur vor Augen, er is immer ein Kenner , er entwarf seine Sachen richtig und klar, sie sind scharf betont, wohlgegliedert und be- dacht, wenn es auch manchmal an der Arbeit fehlt, Wierß hat cin run d- lihes Dessin, und von allen möglichen Manieren in der Zeichnung ist die runde die s{limmste, weil sie nichts betont und gestaltet, Diesen Fehler ge wahrt man vornehmlich ín scinem zweiten Bilde, die „Flucht nach Negvp- ten“ vorstellend. Es is für die St. Josephslirche in der Leopoldestadt bei Brüssel bestimmt, wo dann über dem Hauptaltar, aus der Tiefe dex Kirche angesehen, die Figuren in Lebensgrößc erscheinen werden. Die Composition ist sehr zu loben: Die Jungfrau Maria bedeckt das Jesusktinv mit dem Mantel, um es gegen den Sonnenbrand zu schüßen. Die Jungfrau rist s{öón, mild, natürlich, nur zu allgemein, nicht individualisirt, was überhaupt bei Wierßt selten gelingt. Eine Gruppe von Engeln schrei- tet voraus und streut Blumen auf den Weg. Sanuct Josep h hat einen Kopf wie gewöhnlich, er trägt einen rothen Mantel, welchen der Maler of. fenbar aus dem Kopfe, und zwar ganz schlecht gemacht hat, Oben \cchwe- ben verschiedene Engel mit Kränzcn und Blumen, welche sie auf die hej- lige Familie fallen lassen. Könnte sich Wiery dahin überwinden, auf die Ausführung einen besonnencn Fleiß zu ve:wenden und auch darin sti- nen großen Mustern zu folgen, so würde er ein sehr namhafter Meister sein, da ihm die Natur so viel Kraft ve: liehen hat. Er müßte denn bei dem Trachten nach Großem die Ergrüundung des Einzelnen und Kleinen, das Studium der iüdividuellen Erscheinung erwerben, denn nur die Gründ- lichkeit führt zur Wahrheit, zum vollen Leben in der Kunst,

Wt arft : Serichte.

Stettin , Freitag, 8 Dez. (Oftsee-Ztg.) (Wo chenbe- riht.) Die Beendigung des Provijoriums, in we!chcm sich die po- litischen Zustände des Lindcs seit mchr als einem halben Jahre bu fanden, hat auch an unserer Börse cinen günstigen Eiudruck gemacht,

Die Witterung bleibt ungeœwöhnlich gelind und feucht für di- schon so spâte Jahreozeit; es finden noch immer einzelne Ablagdun- gén statt.

Getraide. Weizen is ohne sonderlihe Frage und nur bei Klei- nigfeiten gehandelt; die englischen Berichte lassen die Frage, ob der Zeitpunkt zu Ankäufen auf Speculation {hon gekomnen sei, noch im- mer unentschieden. Man fordert für pommerschen, inärkischen und \chlsischen Weizen nah Qualität 46 a 50 Rt., die lezten Umsäpe geschahen zu 47 a 485 Rt. Roggen. Die disponiblen Vorräthe ha- ben sich nach und nah gezäumtz bei Kleinigkeiten in loco wurde bis 26 Rt. bezahlt; auf Liefcrung pr. Frül jahr is es wider etwas fester und 28pfd. mit 287 Rt. bezahlt. Gersie, Odezbruch- ist zu 23 Rt, zu haben, pemmersche 743 /75pfd. ifl mit 245 a 25 Rt. bezahlt, Hafer, pomm. 16 Rt., anderer 14 Rt. Erbsen ohne Unisaß. Russisches Mehl zu 15 Rt. zu haben.

Samen, Jn Rappsamen, von Schlesien schwimaiend, ist wieder einmal zu 78 Rt. ein Geschäft zu Stande gekommen. Schlag-Lein- samen 46 a 48 Rt. zu notiren. Rigacr Sâe - Leinsamen , in neuer \{höner Waare, wurde aus dem Schisse mit 6% Rt, bezahlt, für per- nauer wurde 85 Rt. pr. Kasse bewilligt.

Spiritus in loco 245 %, pr. Frühjahr 214 % bezahlt. Da

zu diesen mäßigen Preisen die Ankäufe, wie es scheint, noch fortge- seßt werden, so dürfte sich der Artikel wohl auf diesem Standpunkte ungefähr behaupten.

Metalle. Schott. Roheisen mit 1 Rt. 13 Sgr. käuflich, \pan, Blei 62; Rt. Zink mit 4% Rt. gebantdelt. Danziger Stahl 85 Rt. y s

Butter bei mehr Zufuhr ohne wesentlihe Veränderung.

öettwaarcn. Baumöl etwas flauer, Galipoli 157 Rt,, Malaga 15% Rt. unverst. käuflih. Bestes Kokusnußöl zu 17 Rt. käufliw, Palmöl hat si dur m-hrere Zufahr, da man nicht gern zu Lager damit gehen will, etwas gedrückt und is zu 125 a 1225 Rt. bege- ben. Südseethran hingegen hat sich gehoben und ist mit 95 a ? Rt. bezahlt ; auch Leinöl hat sich gebessert und is bereits mit 9! Rt, bezahlt, auf Lieferung pr. Frühjahr wurden 95 Nt. mit Fässern be- willigt, Stearin ist unter 36 Rt. versteuert uicht käuflich, für S# fentalg wird 14% Rt, und für gelbes Lichttalg 15% Rt. unverst. gef, br. berger Leberthran mit 19%, Rt. käuflich, blauker berger 225 Rt,, 3 Kroneuthran 285 Rt., kopenhagener Wallfishthrau 205 Rt., scott, Thran wude mit 175 Rt, bez.

Rüböl hat im Laufe der Woche unter deuselben Einflüssen wie auf dem berliner Markte eine erheblihe Steigerung erfahren und ist jedenfalls der Artikel, auf welchen sich jeßt die arößte Aufmerksam- fet rihtet. Wir meldetea gestern bereits ein bedeutendes Geschäft darin. Bezahlt is noch nicht über 115 Rthlr., man hält aber jeßt fest auf 12 Rthlr., da der berliner Markt fest bleibt. Auch auf Ter- ntiae, von Dezember bis März, is Manches gehandelt und 113 a 115 Rthlr. bezahlt.

Nach der Börse. Weizen 91pfo. wurde zu 48 Rthlr. vertauft. Roggen pr. Frübjabr 82 pfd. auf 29 Rthlr. gehalten, 285 Rihlr, Geld.

Rüböl war eher matter und in loco sowohl als auf Ter- mine 105 Rthlr, Brief, in loco dieser Preis auch wohl noch zu machen.

Spiritus. Aus erster Hand zur Stelle (am Laudmarkt)

245 5% bezahlt, aus zweiter Hand ohne Faß 247% Geld, mit Fässern 244% Glt.,z pr. Jan. /Febr. 235% Gld., pr. Frühjahr 215 % bez. und Gld, \

[699] Subhastations-Patent, Zu dem öffentlich meistbietenden Verkaufe der zur Konkursmasse des hiesigen Tuch - Fabrikanten Louis Wedde gehörenden Immobilien : S 1) einer im Hamburgschen unpartelischen Korrespon- denten Nr. 193, und 201., dem Preußischen Staats- Anzeiger Nr. 102. und 110., dem 190sten und 191sten Stücke der Hannoverschen und dem 66sten und 68sten Stücke der Lüneburgschen, auch dem 193sten und 208ten Stücke der Braunschweigschen Anzeigen von diesem Jahre näher beschriebenen Tuchfabrik, s 2) zweier Erbenzins-Gärten, | 3) einer Prieche in der St. Marieukirche, und 4) eines Grabgewölbes auf dem Kirchhofe, wird dem Antrage des Konkurs - Kurators gemäß ein- ziger Termin auf den 9, Januar k. J., Mittags 12 Uhr, angeseßt, zu welchem Kaufliebhaber auf das hicsige Rathhaus geladen werden, Uelzen, den 16. November 1848, Stadtgericht, A, Keuffel,

Das Abonnement beträgt * 2'Rthlr. für 2 4 Rthlr. 9 1A 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Uummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Preußischer

E É E E E E E R Eq E E A E KEE I A

223.

Inhalt

Amtlicher Theil.

Deutschland,

Preußen. Berlin, Das Gescy über die unentgeltlihe Aufhebung verschiedener Lasten und Abgaben,

Bundes-Angelegenheiten. Fraukfurt a. M. Verhaudlungen der verfassunggebenden Reichs-Versammlung,.

Desterreich, Wien, Verurtheilungen.

Bayern. München, Das Ministerium dcs Handels und der öffentlichen Arbeiten. Ernennungen,

Hefen. Kassel. Stände- Verhandlungen.

Hessen und bei Nheim. Darmstadt, Bekanntmahungen wegen Abschaffung der p und T der Militairpflichtigen.

I usland.

Frankreich. National - Versa mmlung, Wahl des provisorischen Staatsraths. Vertagung der Frage über dite Verantwortlichkeit des Prásidenten der Republif. Reihenfolge der organischen Geseße.

nterpellation über die Aufregung in Paris. Nes, Physiognomie ter Haupistadt am Vorabend der Prâsidenteniva l, Die preußische Verfassung. Nachrichten aus Spanien und Jtalien. Das Ge- schwader der römischen Expedition. Vermischtes. Die lombardisch- sardinische Frage.

Großbritanien und Frland, London. Der Krieg in Ostindien, Verdift in der Katastrovhe des Schiffs „Londonderry““,

Jtalien, Neavel. Besuch der Königlichen Familie beim Papst in Gaëta, Genua, Große Aufregung. Vermischtes,

Griechenland. Athen. Die Deputirtenkammer.

Börsen- und Handels - Nachrichten.

Beilage,

Amtlicher Theil. E

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Ober - Hofprediger, Wirklichen Ober - Konsistorial = Rathe Dr. Ehrenberg, den Rothen Adler-Orden erster Klasse mit Eichcu- laub zu verleihen.

D R L D L D LEE

«“ Vekanntmachun g.

Mittelst Allerhöchster Verorduung vom 24. Mai d. J. (Gef. S. Nr. 29 pr. 1848) ist vorgeschrieben worden, daß die preußischen Post - Anstalten bei Aufgabe von Briefen oder Brief - Adressen auf Verlangen baare Zahlungen in Beträgen bis zu Fünf und Zwanzig Thalern aufwärts einshließlich zur Wiederauszahlung an einen be- stimmten Empfänger im Bereiche des preußischen Post-Verwaltungs- Bezirkes anzunehmen verpflichtet sein sollen. Durch diese Allerhöchste Bestimmung wird dem Geldverkehr in kleinen Beträgen eine wesent- lihe Erleichterung gewährt, indem danach die Ucbermütelung mäßiger Summen mit weniger Mühe, größerer Sicherheit und größtentheils für geringere Kosten wird erfolgen können, als bei der baaren Ver- sendung. Diese neue Einrichtung sokl, nahdem die desfalls er- forderlichen Vorbereitungen beendigt worden siüd, mit dem 1. Dezem- ber d. J. zur Ausführung kommen.

Dabei if folgendes Verfahren zu beobahten:

Jede preußische Post-Anstalt ist verpflichtet, Einzahlungen von den kleinsten Beträgen bis zu Fünf und Zwanzig Thalern einshließ= lich in fassenmäßigem Gelde auf Briefe oder Brief - Adressen zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Adressaten nah Orten inner- halb des preußischen Post-Verwaltungs-Bezirks anzunehmen.

Für die richtige Auszahlung solcher Beträge haftet die Post- Verwaltung in derselben Weise, wie bei der Versendung von Geldern.

Die für dergleichen Zahbhlungsleistungen zu entrihtende Gebühr beträgt einen halben Silbergroschen für jeden Thaler und für jeden Theil eines Thalers.

Auf dem Briefe oder der Brief-Adresse muß der Vermcrk :

„Hierauf elgezablt s Nthlr. S, e P enthalten sein. Die Thalersumme muß in Buchstaben, der Betrag an Groschet und Pfennigen in Zahlen ausgedrüdt sein. Seinen Namen hraucht der Absender diesem Vermerke nicht beizufügen.

Ueber die geleistete Einzahlung wird dem Absender ein Schein ertheilt.

Auf Briefe, welche deklarirtes Geld oder Geldeswerth enthal=- ten, ferner auf refonmmandirte Briefe und auf Padet - Adressen, es mögen zu denselben ordinaire odcr geldwertye Packete gehöreo, wer- den vorläufig baare Einzahlungen niht angenommen.

Vorerst können Briefe oder Brief-Adressen, worauf baare Ein- zahlungen stattgefunden haben, nur mit den Fahrposten und den den- selben gleihzuahtenden Postengattungen versandt werden.

Am Bestimmungsorte wird dem Adressaten ein Formular zum Auslieferungsschein und zuglei der Brief oder die Brief- Adresse be- händigt. Gegen den vollzogenen und untersiegelten Schein wird dem Adressaten der Betrag der stattgefundenen Einzahlung ausgezahlt. Erfolgt die Beitellung des Scheines und Briefes dur den Brief- träger, so wird dabei in gleicher Weise verfahren, wie bei der Be- stellung des Auslieferungesceines zu einem Geldbriefe.

Die Mitsendung des baaren Geldes durh den Bricfträger fin- det, wenn der Adressat am Orte der Post-Anstalt wohnt, nit statt. Wohnt der Adressat im Umkreise der Post-Anstalt, so können mäßige Beträge dem Landbriefträger zur Auszahlung an die Adressaten mit=- gegeben werden.

Wenn ein Brief, auf welchen eine Einzahlung stattgefunden hat, nach dem Abgangsorte zurükkömmt, so wird derselbe dem Absender gegen Quittung und Aushändigung des Einlieferungsscheines zurück- gegeben. Js der Absender äußerlich nicht zu erkennen, so geht der Brief an die Retourbrief-Deffnungs-Kommission. Kann auch auf die=- sem Wege der Absender nicht ermittelt werden, so wird derselbe, wie bei zurückgesandten Geldbriefen, zur Empfangnahme öffentlih aufge=- fordert.- Meldet sich der unbekannte Absender niht, \o wird der Brief dem General =- Post - Amte eingereiht und der eingezahlte Be- trag zur | arti abgeliefert.

orto-Taxe für dergleichen Uebermittelungen seßt ih zu-

Die : sammen:

Berlin, Mittwoc deu 13, Deze

1) aus dem Porto für den Brief oder die Brief-Adresse nah den gewöhnlichen Säßen und

2) aus der Einzahlungs-Gebühr. Die Einzahlungs - Geblihx beirägi als Minimum, nämlich für

eine Einzaßlung unter und bis zu einen: Thaler inkl., 4 Sgr. und so fort für jeden Thaler oder He eines Thalers ÿ Sgr.

Es steht dem Üäbsender frei, die Sendungen fraukirt oder ui- frankirt aufzugeben; doch fan die Bezahlung des Porto und der Einzahlungs-Gebühc nicht voa einander getrennt werden.

Bei nahzusendenden Briefen mit Einzahlungeu wird das Porto für den Brief nah den für solhe Fälle bestehenden allgemeinen Vor- schriften erhoben. Die Einzahlungs-Gebühr bleibt fih für alle Eut- fernungen glei.

Bei zuriückzufendenden Briefen mit Einzahlungen wird das Porto s ia Gebühr nur für den Hinweg, nicht aber für den Rüdweg erhoben.

Wenn Behörden, Corporationen oder Personen eine portofreie Rubrik gebrauchen, so kanu diese!be nur auf den Brief Anwendung finden. Die Gebühr für die Einzahlung muß au in solchen Fällen von dem Absender oder Empfänger entrichtet werden.

Das Besiellgeld ist dem für gewöhnliche Briefe gleih. Für Beträge, welche durch die Landbriefträger überbracht werden, if das Bestellgcid für den Brief und das Geld 2 Sgr.

Soóvald die Erfahrung das Bedürfniß der einzelnen Post - An- stalten an Zahlungsmitteln sür solche Geldzahlungen festgestellt hat, wird das General-Post-Amt Anördnungen treffen, damit überall die erforderlichen Summen zur prompten Berichtigung der Zahlungen bereit gehalten werden. Auch für den Fall eines bis davin etwa hervortretenden ungewöhnlichen Bedürfnisses an Zahlungsmitteln sind die Post-Anstalten mit der nöthigen Justruction versehen worden.

Es kaun indeß in der ersten Zeit des Bestehens der neuen Ein= rihtung dennoch der Fall eintreten, daß einzelne Auszahluugen um Jzurze Zeit verzögert werden. Weungleih solcze Fälle thunlichst ver« mieden werden sollen, so wird doch dieserhalb ein Entschädigungs- Anspruch gegen die Post-Verwaliung nicht erhoben werden können,

Berlin, den 23, November 1848.

General-Post-Amt,

Angekommenr Se. Durhlaucht der Prinz Peter Biron von Kurland, von Wien. Der Vice - Oberjägermeister Graf von der Asseburg-Fal-

fenstein, von Meisdorf.

Abgereist: Der Fürst Karl vou Lichnowsky, nach Krzyzanowiß.

Se. Excellenz der Ober « Burggraf im Köuigreih Preußen, von Brünneck, nah Trebnit.

Der Ober =- Präfident der Provinz Preußen, Staats - Minister von Auerswald, nah Magdeburg.

Der Staats - Minister von Au erswald, nach Plauthen.

Uichtamtlicher Theil. Dentschland.

Preußen. Berlin, 12. Dez. Se. Majestät der König ha- ben Allergnädigst geruht: Dem Major Deeb, aggregirt der Zten Artillerie-Brigade und kommandirt zur Dienstleistung im Reichs-Mi- nisterium des Krieges zu Frankfurt a. M., die Anlegung des von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen - Koburg - Gotha ihm verliehe- nen Komthur-Kreuzes zweiter Klasse des Sachsen-ErnestinisÞhen Haus= Ordens zu gestatten.

Berlin, 10. Dez. Nach dem Königlichen Patente vom sten d. M. werden in kürzester Zeit mehrere Geseße, welche die Befrie- digung der dur ein dringendes Zeitbedürsniß hervorgerufenen Wünsche des Volkes bezwecken, mit Vorbehalt der Genehmigung der zunächst zusammentretenden Kammern zur Publication gebraht werden, unter Anderem eine Verordnung über die Einführung des mündlichen und öffentlihen Verfahrens mit Geschworenen in Untersuhungssachen, deê- gleichen eine Verordnung über Aufhebung der Privatgerichtsbarkeit und des eximirten Gerichtsstandes, so wie über die anderweitige Or- ganisation der Gerichte, deren bekannt gewordene Grundzüge von den Bewohnern der altländishen Provinzen überall mit Beifall begrüßt worden sind.

Der provisorische Erlaß dieser und anderer nicht zu verzögern- nw Verordnungen gründet sich auf Artikel 105 der Verfassungs-

rfunde :

wona, wenn die Kammern nicht versammelt sind, in dringenden Fällen unter Verantwortlichkeit des gesammten Staats - Ministe- riums Verordnungen mit Gesebeskraft erlassen werden können, jedoch den Kammern bei ihrem nächsten Zusammentritt zur Genehmigung sofort vorzulegen sind.

Wenn sich unter ihnen das Geseh, betreffend die unentgeltliche Aufhebung verschiedener Lasten und Abgaben der ländlihen Grund- besißer, nicht befindet legteres vielmehr nah dem weiteren Jnhalte des Königlichen Patents den zunächst zusammentretenden Kammern vorgelegt werden soll, so beruht dies auf den hinsichtlih jenes Ge- seßes obwaltenden besonderen Verhältnissen. Dasselbe is in der jeyt aufgclösten National-Versammlung bereits zur Verhandlung gelangt, leider jedoch nur zum Theil wirklich berathen worden, und selbst diese Berathung und Beschließung ist um deswillen niht als eine vollgül- tige alzutebdie, weil die reglementôömäßige O4 ehobsiumung über das ganze Gesep ausblieb. Die Ursachen hiervon sind bekannt

enug. Es braucht nur an die unaufhörlichen en Ag Di über inge erinnert zu werden, welche dem wahren Berufe der Versamm-

lung LIES fern lagen. as Gesep hat aber auch Eigenthumsrechte zum Gegen-

Staats-Anzeiger.

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Behren-Straße Ur. 57.

stande, über welhe shon nah der älterez Geseßgebung nur untcx dem Beirathe der ständischen Vertretung ge sebliche Bestimmungen getroffen werden fonnten, weshalb fein provisorisher Erlaß ohne Ameitel auf gewihtige Bedenken bei dex Unwendunug gestoßen sein würde.

Nach dem Jnhaltie des Allerhöchsten Patents liegt die Hebung des Woßlstandes der ländlichen Bevölkerung der Staats - Regierung ganz besonders am Herzen. Mit Zuversicht is zu erwarten, daß jenes wichtige Geseß, dazu bestimmt, den Grund und Boden von drückenden Lasien zu entfesseln und die Verhältnisse der kleineren wie der großen Grundbesißer auf dem Fundamente völl'ger Freiheit des Eigenthums und der Verfügung darüber - dauernd festzustellen, vou den zunächst zusaminentretenden Kammern in kurzer Frist genehmigt werden wird. Ein großer Schritt zur Erreibung jenes Zweckes wird alsbald durch die Vererdnungen über die interimistishe Regus * lirung der gutsherrlih-bäuerlichen Verhältnisse in der Provinz Schle- sten und über die Aufhebung des bäuerlichen Erbfolgegeseßes in der Provirz Westpfalen gethan, deren Publication nächstens bevorsteht. Es fommt nochch hinzu, daß durch die Verfassungs-Urkunde die unent- geltlihe Aufhebung aller Lasten, welhe aus der Grund- und - Gerichtsherrlichkeit, überhaupt aus den niederen Regalicn und aus der E: bunterthänigkeit fließen (vergl. Urt. 40) bereits ausgespro=- chen, und daß endlih durch das Geseß vom 9. Oktober d. J. die Suspension der über dergleichen Lasten \chwebenden Prozesse und Re- gulirungs-Verhandlungen verordnet worden ist.

Böser Wille und verderbliche Agitationslust werden zwar auch noch fernerhin das Volk damit täuschen wollen, daß dic Regie:ung auf Rüdlkschritte sinne. Das Volk aber wird diesen Verführern [eis uen Glauben senken.

Angelegenheiten.

Fcaukfurt a. M., 9. Dez. (O. P. A. Z) 132sîte Sibung der verfassunggebenden Reichs-Versammlung. Tages- ordnung: Ergänzungswahl dreier Mitglieder in den volkswirthschast= lihen Ausshuß. Berathung über die Namens des Ausschu!;es zur Begutachtung der wider Mitglieder der Reichs-Versawmlung beans tragten strafrechtlihen Untersuchungen erstatteten Berichte. Bera= thung über den vom Abgeordneten Sellmer Namens des Central- Legitimationsausschusses erstatteten Bericht, die Ausschlicßung - des Abgeordneten Löw aus Posen, so wie der Abgeordneten Caepers, Heister, Künbel und von Platen aus der Reihê-Versammlung betreffend. Antrag des Abzeordueten Rühl aus Hanau auf neue Wahlen zur ver- fassunggebeuden Reihs-Versammlung. Berathung über den vom Ub geordneten Stahl Namens des volkswirthschaftlichen Ausschusses er= statteten Bericht über die in der Sißung vom 23. September ge- machte Vorlage des Reichs-Handelsministers. Der Präsident eröffnet die Sißung um 95 Uhr Vormittags und zeigt an, daß die in der leßten Sißung stattgehabten Ergänzungéwahlen in den Marine-Äus- \chuß auf die Abgeordneten Groß aus Hannover, Merck aus Ham- burg und Rahm aus Stettin gefallen sind. Namens des Finanz=- Ausschusses erstattet Abgeordneter Reh Bericht über das von dem Reichs-Finanzministerium der National-Versamm!ung vorgelegte Budget vom 1. September bis 31. Dezember d. J. Der Ausschuß beantragt, die National - Versammlung wolle 1) das Büreau beauf tragen, sofort mit einer Revision des Ausgabebudgets für 1849 sich zu beschäftigen; 2) die in der Vorlage bei Nr. 3, §. 18 angeführten 1400 Fl. und Nr. 7, §. 10 aufgestellten 10,000 Fl. (für Deputa- tionen, Feierlichkeiten 2c. und für Untersuhung und Bestrafung der

Bundes-

an 16. bis 18. September in Frankfurt begangenen Verbrehen und

Vergehen) nicht zu genehmigen; 3) sämmtliche Ausgabeposten (den Nachweis vorbehalten) zu genehmigen; 4) die Besoldung der ReichÞe- Minister auf monatlich 1000 Fl. und die der Unter-Staats=Secretaire auf monatlich 500 Fl. zu stellen; 5) die Kosten für die Hülfebeam- ten, welcher die sreie Stadt Frankfurt in Folge der Ereignisse vom 16. bis 48. September benöthigt war, auf die Reichskasse zu über- nehmen und dem nächsten Budget einzureißhen. Auftrags des Wihr- Ausschusses berichtet Abgeordneter Schulz aus Potédam über meh- rere aus der bayerischen Rheinpfalz eingegangene Petitionen, die Ver- minderung der stehenden Heere betreffend. Der Ausschuß beantragt, die National-Versammlung wolle über die gedachten Petitionen ohne Weiteres zur Tagesordnung übergehen. Namens der nämlichen Kommission erstat- tet Abgeordneter Martens Bericht über einen Antrag des Abgeord- neten Mohr auf Zurüdckzichung der in der Umgebung von Mainz einquartierten Truppen , beziehungsweise deren Vertheilung nicht auf einzelne, sondern auf mehrere Gemeinden, Baarvergütung ter Ein- quartierungelasten 2c. Auch in Betreff dieses Antrags beantragt der Wehraus\{hnß den Uebergang zur Tagesordnung. Ein weiterer Ve- richt ist der des Abgeordneten Sprengel, Namens des Aussch1|[e2 für gerihtlihe Requisitionen hinsichtlih der von den füstich hohen- zollern-sigmaringenshen Justizbehörden beantragten gerihtlihen Un- tersuhung gegen den des Hochverraths angeklagten Abgeordneten Dr. Würth aus Sigmaringen. Der Ausschuß beantragt, die National- Versammlung wolle zur Einleitung der verlangten Untersuchung die Genehmigung ertheilen. Auf die frühere Beantwortung einer am 7, November anu das Reichsministerium des Auswärtigen gestellten Juterpéllation über die österreichisch- italienische A A sih bezie- hend, stellt Abgeordneter Nauw er ck an den Reichsminister des Aeu- ßern die Aufforderung , derselbe wolle eine Erklärung abgeben, aus welcher die Art der Betheiligung der deutschen Centralgewalt bei der Vermittelung in der österreihish-italienishen Kriegêfrage genau si beurtheilen lasse und woraus si ergebe, ob das deutsche oder an Ee dinishe Ministerium oder aber beide zugleich in einer irrth bér»

Auffassung der Sathlage si befänden. Zur Beau s 9 r

rer Juterpellationen ergreist Reihs-Minister von, 0 d6-Minio

Ba, Met L enes ui ter Seh da Bri

erium aus Anla erwürfnisse va

ade Ware fe an der \hweizerischen Gränze in A n D:

beabsihtige, antwortete der Herr Rei{s-Minister, Bieser Maalcaendeit auf die Erledigung elner unterm 7. November