1848 / 223 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

gestellten Jnterpellation ähnlihen Jnhalts zu Repan Zube, En S | Beisügen, daß das Reichs-Ministerium gegenwartig e S beeilt 7: die aegen die Schweiz veranlaßten Maßregeln ider d 3 F nen, daß es aber bei deren Anwendung wohl berüdsihtigen E : das deutsche Staatsbürger dadurch nit benahtheiligt würden. Eine ay Wu n des Abg. Wiesner nehme Bezug auf die sei- Juderpe Bao Tai dem magyarisden Volke bezeugten rens es Die Sympathieen des Hauses für die un- e Nation, bemerfr der Herr Reichs - Minister , seien ‘nbestreitbar, und dieselben würden auch von dem Reichs- Ministecium getheilt. Eine Vermittelung in der ungarischen Frage ¿ebo von dem óústerreichischen Ministerum niht angerufen wor=- den: das Reichs-Ministerium sei also au nit in der Lage gewesen, «ine solche anzubieten, Den Schuß der durch Streifzüge der Ungarn aefáhrdeten deutschen Jnteressen in Steyermark 2c. betreffend, wovon eine Intervellation des Abgeordneten Go!d handle, so würden die demnä} beginnenden Operationen der österreichischen Heere weiteren -infällen der gedachten Freicorps hoffentlih ein Ende mahen. Auf eine andere Jutervellation des Abgeordneten Wiesner zurückfommend, fo rflärt der Herr Reichs-Minister, feinen Protest gegen das „tyrannische““ Zerfabren des Fürsten Windischgräß eingelegt zu haben , roeil sonst einer Seite des Hauses leiht der Vorwurf erhoben werden unte, daß das Reichs - Ministerium überhaupt nur durch Phrasen wisse. Hinsichklih der von dem Juterpellanten er- wähnten, nah Wien abgeführten beiden graßer Bürger habe das Neis - Ministerium feine Maßregeln ergreifen zu müssen ge- glaubt, da es in Erfahrung gebraht, daß jene Männer nicht vor ein „tyrannishes Militairgericht“' gestellt, sondern nur. als Zeu- gen nah Wien eingeladen worden seien. Auf die Beantwortung sei= uer Jntervellation behält sih Rbeinwald einen Antrag vor. Wies- ner will zu gleibem Zwecke eine günstigere Gelegenheit als die ge- genwärtige, abwarten. Abgeordneter Wagner und Genossen stellen den dringliwen Antrag, die National-Versammlung wolle beschließen, vem Ausfchusse für internationale Angelegenheiten den Auftrag zu er- theilen, im Einvernehmen mit dem volkswirthschaftlißen und österrei- chischen Ausschusse geeignete Vorschläge zum Zwecke eines zwischen Deutschland und den nihtdeutshen Provinzen der österreihishen Ge- sammtiionarchie zu schließenden Bündnisses zu machen, welches fol- de Punkte zu umfassen habe: Erledigung der Zollfrage und Aus- nabme der außer deuts{-österreihischen Lande in das deutsche Zoll= gebiet; Regelung des diplomatischen Verkehrs; Schuß und Truß zur gegenseitigen Verbürgung der Freiheiten u. st|. w. Der Antrag wird dem österreihis{chen Ausschusse zur Begutachtung zugewiesen. Wesen- douck interpellixrt den sogenannten Biedermannschen Aus\s{chuß wegen Berichterstattung über die von ihm gestellten Unträge, die Aus- nahmemaßregeln in Preußen und die Nichtigkritserklärung der oc- troyirten neuen preußischen Verfassung beireffend. von Sauen erwiedert, daß hinsichtlih des ersten Punkt:s Erkundigungen bei dem Ministezium nothwendig geworden seien; den zweiten Gegenstand anlangend, so hätten seiner Zeit die Motive des Antragstellers auf Zeitungsnachribten beruht, und der Ausschuß habe si h keine Ueber- eilung zu Schulden kommen lassen wollen. Wesendoundck beantragt, daß die Berichterstattung nächsten Montag erfolge. Die Versamm- lung entscbeidet sich gegen die Feststellung eines Termins, dem Aus= \huße den Zeitpunkt zur s{leunigen Berichterstattung überlassend. Bice-Präsident Beseler verkündigt die Tagesordnung, wonach zur Berathung über den Ausscußbericht, die beantragte Unteisuchung

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»rzuveugen

gegen die Herausgeber der Neihstagszeitung, Abgeordnete Blum uno Günther, wegen Preßvergehen, geschritten wird. Ein präjudi- zieller Autrag des Abgeordneten Vogt auf Uebergang zur Tagesord- nung wird verworfen, nahdem die Abgeordneten von Langerfeld und

von Beckerath dagegen gesyrohen, Gegen den Ausschußantrag | 0 U, N. V0

sprachen die Abgeordneten Scarre i

i} für dessen Aufrechterhaltung, Es wird zur Abstimmung geschritten und der Antrag des Ausschusses zum Be- schlusse erhoben. Dieser .…. Beshluß lautet : Die National- Versammlung wolle beschließen, daß sie zu der vom Appellationsge- rihte der freien Stadt Frankfurt gegen den Abgeordneten Günther (Blum?s Name blieb weg) als Redacteur der Deutschen Reichstags- zeitung, wegen der in den Nummern 104 und 106 dieser Zeitung enthaltenen Beleidigungen versilzten strafrechtlihen Untersuchung und bezichungeweise zur Fortseßang dieser Untersuhung durch die fom- petente Behörde ihre Zustimmung ertheile.“ Even so wird auch fol- gender Antrag desselben Aueschusses angenommen : „Die hohe National- Versammlung wolle besließen, daß sie zu der auf Anklage des Ab- gcordneten Minkus wider die Abgeordneten Jürgens, Bernh ardi und Fr. Löw als Redacteure der „Flugblätter aus der deutschen National- Bersammlung“/ vom Polizeigeriht der freien Stadt Frankfurt rinzu- leitenden ftrafcechtlihen Untersuchung die beantragte Zustimmung er- theile,“ Abgeordneter Jürgens hatte an die Versammlung per- sönlih das Ersuchen gestellt, die Genehmigung zu der gegen ihn verlangten gerihtlichen Untersuhung zu ertheilen. m Laufe der Debatte hatte Abgeordneter Bassermann den wah- ren Begris der Preßfreiheit hervorgehoben, Man llage über Zeitungsterrorismus, Nirgends - sei dieser zu finden, böchsters jei in Wien und Köln auf wenige Tage eine Maßrege! eingetreten, weiche in einer bena{barten Republik vier Wochen lang angedaguert wgbe, Levysohn vertheidigte sih bezüglih der gezen ihn erhobe- nen Anklage auf Hochvoerrath, beziehungsweise Verbreitung eines Bedichts hochverrätheriswen Juhalts. Der Vorschlag des Ausschus- ses, die National - Versammlung wolle ihre Genehmigung zur Fort- jebung der gegen den Abg. Leoysohn wegen Majeftätsbeleidigung und Verlepung dis Preßgeseles begonnenen Untersuclsuig ertbeilen, wird zum Beschlusse erhoben. Die von den Abg. Jucho und Vene-

dey gestellten Anträge auf Befreiung der Mitglieder. ‘der Reichsver- fammlung vue deren Genehmigung von der Zeugen“ fliht über Berfälle in den Partei - Versammlungen 2c, in Bezug auf politische Berathungen wurden auf Voischlag des Untersuchungs - Ausschusses verworfen. Bei de? Berathung über den Bericht des Ceutral- Legitimations - Ansschusses, die Ausschließung mehrerer Abgeordne- ten betreffend, werden die Anträge dcs Ausschusses auf Aus- s{chließung der resp. Abgeordneten abgelehnt, über einen Anti ag des Abgeordneten Waiß dagegen Beschluß gefaßt, Dieser Beschluß lade tet: Jn Uebereinstimmung. mit §, 19 dex Geschäfts - Ordnung und mit der jederzeit übliczen Praxis, beschließt die National - Verfamm- lung, daß die gewählten Stellvertreter bei dem Austritt» eines Ab- geordneten in die National-Versammlung einzutreten b:rehti- t sind ; sie erflärt somit auch die angefohtene Legitimation der pieußishen At-

geordneten Löw aus Posen, Caspers, Heíster, Künbel und von Pla- ten für gültig, Es wird zur Beratbzung über den Antrag des Ah. geordneten Rühl, die Vornahme neuer Reichstags-Wahlen betreffend, geschritten. Dieser Antrag lautet: „Jn Erwägung : 1) daß Zwei- fel erhoben worden sind, ob die National-Versammlung in ihrer jegzi- gen Zusammenseßung noch das Vertrauen der Mehrheit des deutschen Bolífs besißez in Erwägung, 2) daß -zur Zeit des Zusammenutritts der National - Versammlung deren jeßt voraussichtlihe Dauer nicht vorguszusehen warz in Erwägung, 3) daß die aus 1 und 2 entstehenden Jukonvenienzen nur durch eine Entscheidung der Nation selbst in ihrer Gesammtheit beseit'gt werden können z in Erwägung, 4) daß die Nation diese Entscheidung nur

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durch neue Wablen geben fann, daß aber die Thätigkeit der Natíonal - Versammlung inxzwishen nicht - unterbrohen werden darf; beschließt die National - Versammlung: I. Es sind neue Wahlen sofort anzuordnen, welche spätestens am 18. Oktober d. J. beendigt sein müssen; Il. diese Wahlen haben in der vom Vorpar- lament festgeseßten Weise stattzufinden; [1 hat eine Wahl stattge- funden, \o tritt der Gewählte sofort in die National - Versammlung, und sein Eintritt {ließt einen anderen in demselben Bezirke früher Gewählten von der National - Versammlung aus,“ Rüh 1 begründet seinen Antrag, indem er den Termin zur Vornahme neuer Wahlen von dem verflossenen 18. Oktober d. J. auf den 15. Januar 1849 verlegt. Der Redner is} der Ausiht, daß vieles Blut nicht vergos- sen worden wäre, hätte die Versammlung über seinen Antrag früber Beschluß gefaßt. Dieser Antrag sei nit gestellt, um Skandal zu erregen, soudern um Segen zu bringen, Edel beantragt den Uebergang zur Tagesordnung. Dée Versammlung möge ihre Zeit besser benußen, als mit einem Antrag sich beschäftigen, der zueis auf der Pfingstweide produzirt worden sei. (Links: Gelogen! Der Präjident verweist die Rufenden, Rühl u, A. zur Ordnung.) Nach einigen unerquicklihen persönlihen Bemerkungen zwischen den Abg. Edel und Rühl wird der Antrag auf Tagesordnung mit 311 gegen 105 Stimmen angenommen. Shluß der Sißung 3 Uhr Nachw. Nächste Sißung Montag den 11. Dezember, Tagesorduung : Fort- seßung der Berathung über den Abschnitt des Verfassungs-Entwurfs „der Reichstag“.

Hesterreich. Wien, 10, Dez. Die Wien. Ztg. meldet in ihrem amtiihea Theile, daß Alexander Skarbek von Leszcynéki, ehe- maliger österreihisher Lieutenant, und Johann Urban, vormals Ge- {äftsführer in einer Bandfabrik, und später Mitglied der berittenen Sicherheitewache, beide aus Wien gebürtig, der Erstere wegen des Verbrechens des Hvchverratys und der Theilnahme an dem bewasffne- ten Aufruhr, zu zwölfjährigem Festungs - Arrest , der Lehßtere wegen des Verbrechens der Theilnahme am Aufruhr und bewaffneten Wi- derstande zu zwölfjähriger Schanzarbeit verurtheilt worden, nachdem das Kriegsgeriht Beide zum Tode dur den Strang verurtheilt hatte.

Bayern. München, 7. Dez. (A. Ztg.) Die neueste Nummer des Regier ungs-Blattes enthält eine Bekanntmathung vom 5, Dezember über die Formation des Staats-Ministeriums des Handels und der öffentlichen Arbeiten, nah welcher der bisherige Königlihe Regierungs - Direktor von Unterfranken und Aschaffenburg, Karl Friedrich von Bever, zum ersten Ministerial-Rath im genannten Ministerium ernannt und demselben zugleich die Leitung des inneren Geschäftêéganges mit dem Titel eines Ministerial-Direftors übertra- | gen is. Unterm 30. November hat Se. Majestät dem Staats-Rath | im ordentlichen Dieuste, Jch. Bapt. von Stürmer, auf dessen eigenes Ansuchen die durch seine vieljährige Dienstleistung wohlverdiente Ruhe unter Anerkennung seiner seit einer langen Reihe von Jahren entwickelten Thätigkeit und ausgezeihneten Dienste, daun unter Ernennung desselben zum Staatsrathe im außerordentlichen Dienste gewährt z unter gleihem Tage den dermaligen Staatsrath im außerordentlichen Dienste und Präsidenten des obersten Rechnungého- fes, von Heres, unter Enthebung desselben vou dieser Stelle zum Staatsrath im ordentlichen Dienste ernaunt; unter demselben Tage den Staatsminister des Jnnern für Kirhen- und Schul - Angelegen- heiten, von Beisler, unter Anerkennung seiner mit Treue und Anhäng- lichkeit geleisteten guten Dienste von dieser Stelle enthoben und zum Staatsrath im außerordentlichen Dienste und Präsidenten des ober- sten Rechnungshofes ernannt; endlich unterm 1. Dezember die einst- weilige Leitung der Geschäfte des Staatsministeriums des Handels und der öffentlihen Arbeiten bis zur weiteren aller, öcchsten Bestim» mung dem Staatëminister des Königlichen Hauses und des Aeußern, Grafen von Bray übertragen.

Hessen. Kassel, 10, Dez. (Kass. Ztg.) Der Landtags- Kommissar überreichte den Entwurf des Finanz - Geseßes nebst Vor= anshlag der Staats-Einnabmen uud Ausgaben für das Jahr 1849 und machte die Mittbeilung, daß der Hauptmann Pfister vom Kriegs- Ministerium als Regierungs-Kommissar für alle die Kriegs-Verwal= tung betreffenden Angelegenÿzeiten beauftragt sei, =

Hessen und bei Nhein. Darmstadt, 10. Dez. (Darm st. Zt g.) Die heute erschienene Nummer des Regierungsblattes enthält :

1) Bekanntmachung des Großherzogl. Staats - Ministeriums vom 25, November , die Titulaturen und Rangsbezeichnungen der Behörden und Beamten im Geschästsverkehr betreffend. Se, Königl, Hoheit der Groß- herzog haben zu befehlen gernht, daß in dem Geschäftsverkehr der Broß-

herzoglichen Behörden unter sich und in Eingaben an dieselben die Bezeich- nungen der Behörden, als Höchstpreislich, Hochpreislich, Hochlöblich, Wohl- | löblich 2c, 2c., wo sie früher vorgeschrieben waren oder sich in anderer Weise | eingeführt und bis jeyt erhalten haben, weggelassen werden sollen, und eben so die auf persóuli hen Rang der Beamten sich beziehenden Bezeichnungen, als Excellenz, Hochwohlgeboren, Wohlgeboren, zu vermeiden seien.

2) Bekanntmachung des Großherzogl. Ministeriums des Junern und des Krieges vom 30, November, die zur Ergänzung und Vermehrung der Feldtruppen für das Jahr 1849 aufgerufenen Militairpflichtigen, insbesondere die Ver- theilung der verschiedenen Aufgebote auf die Provinzen betreffend. Jm | Verhältniß der Gesammtzahl aller tauglichen Dienstyflichtigen (laut Muste- rungsliste von 1848 in der Provinz Starkenburg 1922, in Oberhessen 1926, in Rheinhessen 1244, zusammen 5102 Maun) hat demnach zu stellen: zu dem ersten Aufgebot von 1700 Mann: Starkenburg 640, Oberhessen 645, Rheinhessen 415; zu dem zweiten Aufgebot von 1700 Mann: Starkenburg 641, Oberhessen 645, Rheinhessen 414 Mann, Der Rest, mit Ausnghme des Depots, bildet das dritte Aufgebot.

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Ausland.

Franufreich. National-Versammlung. Sihung vom 9, Dezember. Corbon, Vice - Präsident, eröffnet um 15 Uhr die Sizung. Das Protokoll wird vorgelesen. Corbon: „Jh theile zunächst der Versammlung folgendes Resultat des gestrigen Skruti- niums für die Wahl des provisorischen Staatsrathes mit, Zu Mit- aliedern wurden gewählt: Fr, Arago mit 433 Stimmen; Lacrosse 415, Lamartine 407, Bedeau 389, Dupont de Eure 336, Senard 335, Goudchaux 338, Billault 316, Martin aus Straßburg 309, Tocqueville 296, Hävin 280, Parieu 280, Remusat 272, Simon (Zules) 272, Stourm 271, Gievy 264, Boude: 259, Chambolle 256, Cormenin 247, Buchez 246, Lichtenberger 237, Carnot 236, Boulatignier 234, Marrast 229, Ländrin 225, Ferdinand von La- stegrie 223, von Falloux 219, Vaulabelle 214, Baroche 212, Bixio 197 Stimmen.“ (Sensation.) An der Tagesordnung is das Gese über die Veräntwortlihkeit des Präsidenten. Pascal Duprat findet dasselbe {hon in den Entwürfen zu den organischen Geseben, Man könne unmöglih zwei Geseße aus demselben Teig baden. Er verlangt daher, ‘ers über die Frage zu berathen, ob man den * Vorschlag überhaupt genehmige? (Zweideutiger Beifall. ) Cremieux vertheidigt seine Arbeit, .Die Versammlung habe sie bereits auf die Tagesordnung geseßt; sie müsse sie also diskutiren. St. Gaudens findet den Antrag verfassungswidrig. Er hätte

niht ‘vom Bürger Cremieux ‘gestellt werden“ dürfen, sondern vom

Verfassungs-Ausshusse ausgehen müssen. Dieser habe in den Org nishen Geseben bereits vorgesehen. „Man wirft ein, wir könn- ten doch unmöglich in Gegenwart des Präsidenten deliberiren. Warum denn nicht? Wir werden doch immer noch stark genug sein, um un- sere gesebgeberishe Würde zu behaupten. Jch trage also auf Ver taguug bis zu den organishen Geseten an.‘ (Ja, Ja! Nein!) Die Vertagung wird cntshieden, Rondeau, der Konkurrent des Bonapartisten Pyat, wird für das Yonne - Departement zugelassen. Die Vexsammlung schreitet zur Abstimmung dar- über, in welcher Reihenfolge die organishen Geseße zu be- rathen? Baroche s{lägt Vertagung vor, da die Gemüther gar zu aufgeregt seien. (Ja! Ja! Nein! Nein!) Man ruft nah Äb- stimmung darüber, Dieselbe erfolgt dur Zettel; 329 stimmen gegen, 224 für die Vertagung. Die Reihefolge der organischen Geseße wird also sofort berathen, Jn erster Linie fömmt das Gesey über Verantwortlichkeit der Staatsbeamten, also auch des Präsiden= ten ; dann das Geseß über den Staatsrath; drittens das Wahlgeseg, Die Frage: Ob auch die Departements- und Gemeinde. Organisation in diese Reibe aufzunehmen? wird mit 359 gegen 221 Stimmen bejaht. Ferner eutscheiden 380 gegen 179 Stim- men, daß auch viertens die Gerichts8ordnung unter die organi schen Geseße aufzunehmen sei. Howyn Tranchère ruft einigen Tumult hervor, weil er die nachfolgenden Geseße (über Unterricht u. st. w.) ausschließen will, Es beginnt ein viertes Sfrutinium, Die Versammlung eutsceidet, daß auch der sogenannte subsequente Theil der organischen Gesche (worunter das Unterrichts- und Bela- gerungs-Geseß) in obiger Reihefolge Plat finden soll. Joly: „Jch verlänge das Wort über die Tagesordnung!“ Corbon: „Sie ha- ben das Wort.“ Jolly: „J besteige die Tribüne, um den Mi- uister des Junern über die Lage von Paris zur Rede zu stellen.“ (Hört! bört!) Eine große Agitation herrsche in der Stadt. Alle Straßen, namentli die Viertel um den Vendomeplaßz, seien vollge- propft und die Circulation gehindert, Ein Bürger, der cs gewagt: Cs lebe Cavaignac! auszurufen, sei fast gesteinigt worden, Áe Welt habe ihm entgegengerufen : Nieder mit Cavaignac! (Erstaunen.) Die Elemente des Hasses seien verschiedener Natur, Darunt:r die Ver=- fammlung der Obersten bei Dufaure. Die ministerielle Willkür der lebten Tage habe _sie genührt. Der Kriegs - Minister z. B. habe „rothe“ Offiziere verseßt. ( Der Redner liest einen Brief aus dem Journal Republique.) Ferner gehe das Gerücht, die Klubs würden am Montag geschlossen u, st\. w. Er wünsche darüber Auskunft, Dus- faure: „J erwiedere auf die verschiedenen Punkte: 1) Jch ließ die Nationalgarde - Obersten zu mir fommen, um sie zu kfonsultiren. Das war meine Pflicht in Rücksicht auf die Lage. 2) Die Oruppen waren bis jeßt friedlich; daß man : Nieder mit Cavaignac! geschrieen, hat mich noch nit zu Gewaltmaßregeln gezwungen. Wenn i sie aber unterdrücken wollte, werde ih es nicht mit Polizei - Gesetzen, sondern mit dem Attroupements-Geseß tbun. 3) Betreffs der Klubs erwiedere ih, daß die Regierung dann sie aufheben wird, wenn sie selbige für gefährlih halten wird, und fie wird ihr Geseß selbst auf die Wahlversammlungen auedehnen. Für jebt is dies niht nöthig. Ist der Präsident zewählt, dann wird die jeßige Exekutivgewalt zur gehorsamsten Dienerin herabsinken.“ Boureya: „Wir Alle!‘““ (La- cen zur Linken.) Ledru Rollin widerspricht heftig und wirft dem Minister vor, daß er verhehle, was in der Versammlung der Obersten der Nationalgarde geschehen. Der Minister habe eine Jusurrection prophezeiht, die vom Berge unterstüßt wurde. Ledru Rollin bestreitet dics und erhäit lebhaften Beifall. Lamoricière erflärt, daß alle Vor= sihtösmaßregelu getroffen seien. Was die Offizier-Verseßung betreffe, jo glaube er si in jeiínem Rechte. Eine Regierung, deren Offiziere rothe Klubs besuchen dürften, wäre verloren, Die Sibßung wird um 64 Uhr geschlossen. Der Vorfall hat keiue Folgen,

Paris, 9. Dez. Auf den Boulevards und am Vendomeplaße vor den Thüren des Gasthoss, wo Louis Bonaparte wohnt, siud wieder viele Gruppen versammelt, die sich aber ruhig verhalten, Man lat und ruft von Zeit zu Zeit: „Es lebe Napcleon! Es lebe der Kaiser !‘““ Jm Viertel St, Jaques beträat man sich wen!ger sanft. Das Volk warf gestern Abend dort Koth und Steine in die Kaser- nen und Wachtstuben ter Mob.lgarde, die in Folge dieser Scenen mit Linientruppen umgeben und beseßt worden sind, Das Ministe- rium hot eine farze Proclamation an die Börsenhalle heften lassen, worin es für die Ruhe von Paris bürgt und das Wahl- Resultat zu achten verspriht, wie dasselbe auch ausfallen möge. Jn den Mairiehöfen erblickt man, wie vor Theaterkassen, lange Nei- hen, die auf ire Wäblerkarte harren, Gassenjungen und fein ge= fleidete Damen theilen ganze Stöße von bonapartistishen Stimm= zeftelu an die Vorübergehenten, die sie je nach Laune in tausend Stücke zerreißen und ia die Luft werfen, Dieses Schneegestöber er= regt viel Gelächter, Jn Paris soll indeß Cavaignac wenig, dage- gen in den Departements viel Hoffnung haben. Es unterstüßen Cava!gnac, wie man herausgerechnet hat, 190 Journale, darunter fast alle Vräfekturblätter ; Louis Bonaparte 103 und Ledru Rollin 48, Der National warnt. seine Leser vor Enpörungs- Versuchen der Bonapartisten am morgenden Tage; man wolle das Gerüct vom Tode des Gencrals Cavaignac aussprengen, Die Afssemblée Nationale sagt: „Tiese Entmuthigung herrsht um den Chef ber Exefutivgewalt. Sein Hof gleicht schon dem Hofe eines sterbenden Königs. Die untergehende Sonne hat wenig Anbeter,'“ Considerant’s Democratie und Ledru Rollin's Revolution behaupten, in einer Geheim-Sipuzg des bonapatisti- schen Ministerraths sei der große Staatsstreih auf den 20sten d. Mts. versdobeu worden.

Heute is die neue preußische Verfassung hier bekaunt geworden, Das Journal des Débats theilt eine vollständige Uebersebung derselben, \o wie des ministeriellen Berichts an des König, mit und spricht sich -darüber folgendermaßen aus: „Der König von Preußen hat scinen Völkern eine Verfassung gegeben, welche ohne Zweifel den Wünschen der vorgeschrittensten coiustitutionellen Partei entsprechen wird, Schon beim Beginn des Konflikts zwischen der Krone und bder- Versammlung war von dem Gedanken, eine Verfassung zu ver=- leißen, mehr als einmal die Redez er fand anfangs Ungläubige und dann Gegn-r, sowohl in der Partei der äußersten Linken, wie in der Partei der äaßersten Rechten, aus verschiedenen Beweggründen, über die man sih leiht Rechenschaft geben kann. So lange noch einige Hoffnung vorhanden war, eine hinreichende Anzahl von Mit- gliedern in Brandenburg zusammenzubringen, zögerte die Regierung 3 aber nah der Sipung vom 4. Dezember, wo die widerstrebenden Mitglieder erschienen, um die Einberufung ihrer Stellvertreter zu verhindern, und sich dann entfernten, um die Gültigkeit der Bera- tungen zu hindern, mußte die Regierung sich {nell entschließen, diesem anarchischen Zustande ein Ziel zu seßen, und der Gedanke, eine Verfassung zu verleihen, wurde sogleih wieder aufgenommen. Die neue Verfassung ist auf sehr breiter Grundlage entwor- fen und der belgischen nahgebildet; alle bürgerlihen Rechte, alle politishen Freiheiten und Garantieen, wie die per- fönlihe Freiheit, die Religionsfreiheit, die Lehrfreiheit, die Preßfrei- heit ohne Caution, sind darin aufgenommenz die beiden Kammern sollen aus indirekter Wahl hervorgehen; die Unabseßbarkeit und Un- abhängigkeit der richterlihen Gewalt, die den Beamten gegebene Ge=-

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anzugreifen, wenn der s{lechte Wind den Admiral Albin verhindern sollte, seine Seekräfte zusammenzuhalten. Es is überdies dem wie- ner Kabinet neuerdings von kühnen grieishen und dalmatischen Schiffern das Anerbieten gemacht worden, die sardinische Flotte anzu- zünden. Durch alle diese Gründe {eint die Zurückberufung der sardi= nischen Flotte uns zur Gerüge gerechtfertigt zu sein. Es bleibt uns noch übrig, einige Worte über die Sendung des Grafen Martini nach Paris zu sagen. Man erinnert si, daß der General Marmora Adjutant des Königs von Sardinien, nah Frankreich gekommen war, um díe Autorisation nachzusuchen, daß General Bugeaud an die Spibe der piemontesishen Armee gestellt werde, ein Änsinnen wel- es die sranzösishe Regierung förmlih abschlug. Das sardinische Ministerium, oder vielmehr die krieggesinute Partei in Piemont beauftragte hierauf den Grafen Martini, statt des Marschalls Bugeaud j um den General Bedeau zu bitten. Wir glauben zu wissen, daß

Graf Martini eben so wenig, als der Graf della Marmora, das Ziel seiner Vermittelungen erreihen wird, da Frankreich im Einverständ- niß mit England während der Dauer der diplomatischen Unterhand- lungen sich jedes Aktes enthalten will, der sih von der rein friedli= cen Vermittelung entfernt.“

währ gegen die Willkür einer höheren Behörde, die Fürsorge für deu Volksunterriht und für die Lage des Lehrerstaudes haben darin ihren Plaß neben den Artikeln, welche das Association3-= und Ver- sammlungs -= Recht feststellen oder die Fideikommisse, Privile- | gien und Standes - Unterschiede abs#baffen. Das monarhisce | Element stüßt \ich auf die Unverlezlichkeit und Unverantwort- lihfkeit des Königs, auf das ibm zustehende Recht, die beiden Kammern aufzulösen, die Armee zu befehligeu, Verträge zu \hließen, Krieg zu führen und zu allen Aemtern zu ernennen, Die | Verfassung soll den näcchstzusammenkommenden beiden Kämmern zur Revision vorgelegt und noch sonstigen Modificationen, welche die de- finitive Verfsssung des deutscwen Reichs erheichen fönnte, unterzogen werden. Wir wijsen noch n:cht, wie der neue, der Nation vom Kü= nige vorgeshlagene Vertrag aufgenommen worden is, cs dünkt uns aber, daß es unmöglih war, beer zu beweisen, els König Friedrich Wilhelm IV. es gethau, wie unbegründet die gegen das Ministerium vom 8. November geschleuderten Reaclions - Beschuldigungen waren, und daß der vernünftigste und einsictsvollste Theil des Landes Recht | gehabt hat, den Absichten und dein Wort seines Königs zu vertrauen.“ Der National sagt unter Auderem: „Die preußische Verfassung if, wir lassen ihr gern diese Gerechtigkeit widerfahren, liberaler als die | 5 Charte, unter der wir vor neun Monaten lebten, uud mit | Großbritanien und Jrland. London, 9, Dez. Die der Preußen ; damals wahrscheinlich würde zufrieden gewesen | englische Presse spricht sich jeßt fast einstimmig für die Nothwendig- ldi mad fins fir Viltnenrven vacioter ebnen ib R N lange, S ITS, E N Ad wier j ms vor tis König von Preußen hat si L6G A Mats Zad S [E E E E ME D ERGanos sei derts Us, Junitiative unserer demokratischen Tor L 2 Non a O E d feinen Zuwachs ¿Uu wik unge. Lie Times bemerkt Ñ E N E “rade T ea ima Ein A | rof A daß é gegen Eh Se Schuß rebellirenden gemeine Stimmrecht, wenn auß in seluen Konse: uenzei ‘nit } ri rität 4 it fr é ‘Mut ¿f 4 ca, Fi E e Mia p durchgeführt, do im Primip anerkannt. ien eit dv be "Ges 5 350,000 s E védEene erne halbe Million únter fébe, Hnverleb Ute „L Ap e) E E leichbeit vo1 deut Q 6: 3,000, 00 Seelen, und daß das eigentliche Volk sich unter engl:s{er E r E anin, Î pit Sgt anb Me: Staate, Me sehr zufrieden ate. Die Morning Chronicle meint, obligatorisch bleibt, vdllfodimeze dTbaikets die Preslocóina ille Sa eeRS A ‘Uber die fn e U E E De und fiskalische Hemumnisse, das Versammlunasrect uur beshräukt dur donderty“ erfü ielt Fofgeubté: Die nglüc iden Qu vas die Verpflichtung, sich in ges{iossenen Ntuinen zu ve faninéla das dur die Ünine R), Di l b M L T E lo Petitianétent, Wi Mid N R E a Ie i -| d bie 4 l A 290. Eee des Capitai s buchstäblich antwortlihfeit der Minister, Neuwal der zu fentlichen Aemtern veförder- 100 Hi id D - N A ra E di Ge ten Minifter, Unab s bt Me E M etnes N LT erde «Passagiere, die nach Amerika wollten. Das Wetter Preßvergehen vor die Geschworeueugericté das echt ‘die Bebntes | do Verd l bleibe e E as a v ceiO Ait E T ohne, vorhergehende Autorisation gerichtlich zu belangen, die bes | ver Qucs bleiben fonte, Da wurden alle Passagiere hei verschlosse- bung der Steuern von der Genevmiaung Ra led pte E M S eingelchlossen, und sogar ein Segeltuch über ste bingewor-= U Ra E E gu T E 0 Ss fen, jun sie vor dem Eindringen des Wassers zu \{chüßen. Ullein an genheite1, mit Einschluß der Ortspolizei, S ura S E | A1 lge Os UNNE, I Le SQwanzen zusammengepreßt, erstiten die Zugeständnisse, die ah, A G A E ho M T deren /V, und in der Verzweiflung des Todeskampfes zerfleischten sie sich ZU( , die, einmal bewilligt 1 wechselseitig auf das fürhterl:chse. Jhre furchtbare Entstellung soll mit | | f | f

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zestandni 1 nd, wenn wir die aufrichtige und definitive Annahme derselben hoffen dürfen, uns die nahe Er= | daher entstanden sein, daß die Schwankungen des Schiffes die Un- uguits 004 deset, was Preußen an politischer Freiheit wünschen glücklichen aufeinanderschleuderten. Der Capitain und die beiden at 0 e 8 G A E, Loud T, obi E a 24 Bootsmänner sind von dem Geschworenengeriht des Verbrechens der E Na E Mae epe)che aua Madrid Tödtung schuldig befunden und zugleich die Entrüstung über das un- ea, ah e p A8 S N den Minister der m?nschliche Beue9men der übrigen Mannschaft ausgesprochen, \o wie tallera wird Die geringste ‘Verur S iets | daran aufmerksam gemacht worden, daß es täglih dringender nöthig welhe gegen sie aus Veranlassung per Vorfälle A Ds e | S aa S E Se au Mean E ] or fil m Bor ieser | Es sind 32 Frauen, 23 Männer und eine große Anzabl von Kindern i eim Vpfer dieser schrecklichen Unvorsichtigkeit geworden.

Q) Aus Marseille vom 6. Dezemb:r Semaphore: | ee Vie drei Fregatten, welche die römische Exveditio R t, : :

I s FI Ee D s 4, - L on am ord tra=- | D: ç o I F s i L gen (,„Magellan““, „Christoph Columbus“ und „Montezuma7, haben | tun Aeotten, Men 27. Nov. (A. Z.) Die amtliche Zei- die Höhe von Endoume verlafs: n und sind in den N benhafen A | b D) tvrnale Costituzionale delle due Sicilie enthält

/ an 2 i Li Lt GUC U | ute s t D D M dell e Cd rüdgefehrt. Das .Meer war furchtbar stürmisch. und die Mannschgf=- | E Spiye folgenden Artikel: „Der Herr erhört die ten erkrankten. Von Paris erwartet man uod tf ; 02 Werl, | Ne S Christen. Seit zwei Tagen hatten si die

j } . 7 Wars AItei nta! 0 LeNalilve D?Tebioe., | » 4p Yelyo if H É A : A » Von Herrn von Corcelles hat man keine Nachrichten.“ E | Aba N eee für den Papst zu, Gott erhoven. Mit Freuden Aus Turin wird ein Minilterwe&, n i e S E A _| melden wir nun, daß Se. Heiligkeit sich unter uns befindet und {ingsten Wahl - Resultate ershien Pinettl! knt Ecbfurite Ic, Aa | Q M seinem Aufenthalt gewählt hat, Ihre Majestät:n der Kö- Bit - ¿ E C h WiC Jit ¿ i h {1 g er Sib n0 nig un ie öt ín mit den Köni li e Ç h j c d vom 4, Dezember in der Kammer und zeigte ihr an, daß das Mi-= | jener Stadt zu fen, um Sr. Deatert L ao bm nisterium abdanke. Die Kammer blieb fill, Das Volk, mit den | allen möalichen Beístand anzubieten, wie es die Pflicht jedes guten slchtigen Lombarden und tren VIynelt, qu. Ver SPIBE, 4g 901 die | fatholishen Christen i, in welcher Hinsicht unser Souverain (immer

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Wohnung Gioberti's, L Et S E „Ss lebe das | bas Beispiel gegeben dur seine kindliche Achtung und Liebe geaen jreie Jtalien! Es lebe Gioberti! Es leben die Römer und Tosca die heilige Kirche und den höchsten Pontifex.““ * Ae ner !‘“’ Gioberti soll vou Karl Albert mit Biidung eines neuen Ka-= | N | |

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binets beguftragt worden sein. Dem bonapartistischen Blatt Liberté

G enua (+27 Di. (D. N 25 Dle F 5 | i na Me : 2 V, V. U. 5.) Die Fluht des Papste ehemaliger Kriegs-Minister, damit beauf= G 7 pstes

von Rom hat die hier faum etwas beruhigten Gemüther - | wiederum in die höchste Aufregung verseßt, Zahlreiche Zusammen- aué A ea- | rottungen baben täglich stattgefunden unter wildem Geschrei vou: | | „Nieder mit dem Ministerium Pinelli! Krieg mit den Feinden Jta- liens6!“ Den zahlreihen Truppen is} es jedoch bis jetzt gelungen | Thätlichkeiten zu verhindern und die Schreier an vielen Orten gus- einanderzusprengen. Am 29jten v, Mets. hielt der Circolo Nazionale, dcssen Präsident der Marchese Pareto, Geueral der Bürgergarde von Genua, ist, eine öffentlihe Sißung, welche jedo von einem Haufen ote ag i e e R O e L E von Unrußestftern gewaltsam unterbrochen ward, Mehrere Tausende : ) resse ist wieder eine Mittheilung üver di Lage der | derselben durchzogen gegen acht Uhr Abends die Stadt, und, vor dem Verhandlungen in Betreff der lombardisch - jardinijchzen ¡Frage zuge= | Theater Carlo Felice angelangt drang eine bedeutende Zahl der- gangen, welche lautet: „Wir haden bereits auseinandergescßt, auf | selben in den großen Konzertsaal, wo die Versammlung statthatte welche Weise die eine Zeit lang suspendirten Berhandlungeu in der | Unter wildem Geschrei von: „Tod dem Pareto!“ und: „Es lebe italienischen örage zwishen den vermittelnden Mächten und dem | Pellegrini! ‘’ zwangen sie die Versammlung auseiuanderzugehen. Der österreichiswen Kabinet wieder aufgenommen worden sind, Wir kön- | Advokat Pellegrini, ciner der thätigsten Leiter des Circolo Nazionale nen jeßt hinzufügen, daß der leßte Aft des Ministeriums Wessenberg | befindet ch seit einiger Zeit im Gefäuguiß, und die Sibungen des darin bestand, _Granfreid) und Sugland zu erxflären , dah Oesterrei) | Circolo Jtaliano sind seitdem eingestellt gewesen, um so mebr da der Wahl der Stadt Brüssel zum Unterl indlungsort richts entzegen- | der bisherige Präsident desselben Genua verlassen hat. Er hatte std) zuseßen habe. Wenn wir „wohl unterrichtet sind, so hat der Fürst | von hter ber Livorno nad Florenz begeben, Dort hat er damit debi= Schwarzenberg seine: seits die Bereitwilligkeit gezeigt, diese Konf.ren- | tirt, den Genuesen ein trauriges Loblied zu singen, wegen der Filzigkeit zen sogleich zu eröffnen; aber das Kabinet von Paris, von anderen | und Vershlagenheit, womit ste die hierher geflüchteten Lombarden von hier Fragen zu sehr in Anspruch genommen, „iN die Angelegenheit bis | fortzush1ffen gewußt. Sodann fing er an, sich heftige Ausfälle gegen die E N F O ags, Mauggel oben haben , und Lord toskanische Regierung zu erlauben, die seinem Unwesen jedoch bald Einhalt a ersioin if hiermit einverstanden, Da es inzwischen von | that, indem sie ihn sogleih aus dem Lande verwies. Jebt soll der- df tagung ist, ; daß die gegenseitige „Haltung der frieg- | selbe si nach Bologna begeben haben, Gestern Abend fand nun jede Kllisin: S N: genau bestimmt werde, damit | nach vierwöcheutliger Unterbrehung wieder eine Versammlung des S ben N E L N Dee Le Sfle | Circolo Ztaliano in dem gewöhnlichen Lokale bei der Acqua - Sola- M Le l Vealftr tat Metan en Grantreid)s „Und Englands zu Promenade statt. Der Vice- Präsident L zotti, bekannt wegen des moralischen Verpflichtunn u veran erreid und Sardinien zu der | persönlichen Angriffs, den er vor etwa vier Wochen hier auf öffent- dem Geiste des Wasffenstilistäandes von Mailcud e 5 E DUB Jenes liwer Straße gegen den Priester Gullo machte, eröffnete die Sißung, évtbeltai:. Si Ga E E Vial widerspre(enden Uktes inzem er die nothgedrungene Abwesenheit des Präsidenten de Boni êarodel ag Mils S éfratinés Vie B e M ns ver= aud des Secretairs Pellegrini bedauerte, und zeigte sodaun an, daß zu erneuern und fich selbst zu Lande jeder Ra aan bie “eBerer an S CRNE Ben dey N Peuua erwählt sei, so daß Dogenstadt zu enthalten, vorausgeseßt, daß die Kaiserlichen Teupy E Bs O ES, G Mars Unge ans s P E O4 7 ; O“ P D O uPppet le Stadt ( i f i i i Ausfall t Ur: nit, agegen Würden, wie es bei dem jüugsten System V oninaaabeiie ie R Or : » x 14 tyr o ofchioli on 16 p c i | / I 8 sardinische Flotte v L O gUMer ijt, Gegen Wunsch nach Wiedererlangung der republikanischen Freiheit haben und in den Hafen von Añeóña zurüctehrel biete dutddes Waffonstillfen fee Ablondorne e Bes m e E G: U T i j eyT S dur) den Waffenstillstand er onderung erhalten, Ersteres wurde daher nah der Constitu- vo4 Mailand festgeseßt war. Uebrigens würde die sardimsche Flotte | tion Karl Alberts durch den Circolo Nazi i aria ì gelei l T d), | le mit dem Präsidenten nur unter den größten Gefahren ihre Stellung an der Küste von G ibe in Die Sibiis i | Venedig während der Winterzeit behaupten können, da dec S Geher R aub, wit Uugnakme der U R Dit maren , , i , E Die vermitteluden Mächte dig. Das demokratische Element repräsentirte si ctncs BAL farb den Circolo Italiano, dessen Präsident mehrmals weselte, bis endlich Herr Philip de Boni den Advokaten Pellegrini ablöste. Leßterer nahm den

zufolge, wäre Colegno, tragt.

Aus Rom sind Berichte bis zum 30, November und pel bis zum 29. November in Paris (angen. | richten befindet sih der Papit noch in Gaëta, wo am 2, Dezember | ein geheimes Konsistorium ftattsinden sollte, in welhem, wie wan | glaubt, die Miitel und Wege berathen werden sfollen, turch welche |

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Laut dtesen Be-

PIRIGEO

die Römer zur Ordnung zurückzuführen. Der neapolitanische Hof war auh noch in Gaëta, und der Papst soll versprochen haben, Nea= pel zu besuchen.

dann mit größter Gewalt im Golfe wüthet. scheinen speziell die Erhaltung der durch Admial Albini kommandirten Flotte beabsichtigt zu haben. Das österreichische Geschwader, das in

Titel eines Secretairs des Zirkels an, blieb aber , in Wahrheit, die Seele desselben. Jn der so eben stattgehabten Deputirtenwahl“ sind nun Pareto und Pellegrini als Vertreter der beiden Parteien er-

dem Hafen von Pola in Jstrien Schuß hät, könnte jeden Augenbli nishen Schiffe angreifen. Wenn_das österreichische Geschwader nicht so wählt. Pareto hat bereits angekündigi, daß diese Wahl ihn nöthige,

stark als die sardinische Flotte für den Kampf in ges{los}sener Linie

mit Hülfe der E mit denen cs wohl versehen is, die sardi- ist, so i es mehr als hinrcihend, um die sardinishen Schiffe isolirt | die Kommandantux der Bürgergarden aufzugeben, und es" scheint

zweifelhast, ob unter den obwaltenden Schrecken, welhe das Schick- sal Messenhauser's auch hier verbreitet hat, sich irgend Jemand hier zu diesem Posten bereitwillig finden lassen werde,

Troß des täglichen Geschreies von Krieg! Krieg! haben die let= ten Ereignisse in Wien hier große Besorgnisse erregt, besonders we- gen des Aufgebots des Feldmarschalls Welden, worin dieser Rekruten zu dem Kriege in Jtalien unter die Fahnen ruft. Obgleich in den etwas babylonishen Sißungen der Kammern zu Turin (das Geschrei in allen Sprachen, ítalien!s{ch, französis, genuesisch, piemontesis, venetianish 2c., is dort oft betäubend) beständig von der Kriegslust der italienischen Jugend gesprochen wird, so ist es doch nit minder wahr, daß se:: # Monaten der Preis eines Stellvertreters in der Ar= mee von 1500 bis auf 4000 Fr. und roh etwas mebr gestiegen ist. La man jeßt außerordentlihe Truppenerhebungen der noch lange nit dienstpflichtigenKlassen von 1829, 30 und 31 dekretirt hat, so steht zu gewär- tigen, doß jener Preis von 4000Fr, sehr bald aufs Doppelte steigen wird, wodur denn natürlich den meisten jungen Leuten die Möglich- feit geraubt würde, sich Stellvertreter zu verschaffen. Um diesem Uebel abzuhelfen, hat das Kriegsministerium zu Turin der Kammer so eben einen Geseßentwurf vorgelegt, wonah dasselbe die Einstel- lung von Stellvertretern selbst übernehmen will, und zwar gegen den ein- für allemal festgestellten Preis von 2200 Franken, welche den Stellvertretern von ihrem Eintritte in die Armee bis zu vollendeter Dienstzeit mit 4 Prozent verzinst und sodann in baaren Thalern zu- gestellt werden sollen, mit Ausnahme von 200 Franken, welche ihnen gleih beim Eintritt eingehändigt werden sollen. Dadurch würde die sardinische Regierung sich denn durch die; von den Staatsbürgern freiwillig geleisteten Zahlungen in den Stand gescht sehen, dem Heere eine Anzahl von Fremden, z, B, Schweizer - Vertretern, beizugesellen.

Griechenland. Athen, 26. Nov, (A. Z) Die Deputir= | tenkammer vereinigte sich oder vielmehr vertheilte sich am 24, No- | vember in drei der griehischen Nation eigenthümliche Sö6nderungen : | die Rumelioten, die Moreoten und die Jusulaner hielten getrennte Sißungen, um für die Präsidentenwahl ihre Kandidaten vorzuschla- gen. Obwohl nun jeder dieser drei Haupttheile des Reichs seinen oder seine Kandidaten fertig hatte, so war es doch {on nach einer furzen Unterhandlung sichtbar, daß die Rumelioten mit ihren zwei Kandidaten, Hadschisfo und General Tzavellas, den Sieg davontra- gen würden. Hadschisko, Deputirter aus Phtbiotis, wo er reih be- gütert ist, bekleidete früher die Stelle eines Gouverneurs in Eubva und is jeßt der von der Regierung vorgezogene Kandidat.

Jch wohne jeßt im Dienstgebäude des Justiz - Ministeriums, Wilhelmsêstraße Nr. 65, und bin Mittwochs und Sonnabends Nach- mittag von 6 bis 7 Uhr für Jedermann z1 sprechen.

Berlin, den 12. Dezember 1848,

Der Justiz-Minister

Rintelen.

Der Verlust, welchen diese Stadt durh dcn am 9en d. M. erfolgten Hintritt des General -Stabs - Arztes, Geheimen Medizinal - Raths Dr. E ck, betrauert, trifft auch uns, die Unterzeichneten, und die unter unserer Leitung vie wohlthätige Erziehungs - Anstalt, das Friedrichs - Stift, auf das \ärteste,

Seit den 35 Jahren, in welchen der Verewigte auf unsere Bitten sich uns anschloß, hat er eben so liebreich theilnehmend an den Zwdecken der Anstalt, als durch seltene Gaben des Geistes zu deren Förderung ganz vorzüglich mitgewirkt.

Wir müssen uns dem höheren Rathschlusse fügen, werden aber stets das Andenken des theuren Entschlafenen segnen, der selbst in der kurzen Dauer seiner dem Friedrichs - Stift gegönnten Theilnahme s\ch Denkmale seiner Wohlthätigleit septe, die ihn lange überdauern werden,

Berlín, den 11. Dezember 1848,

: Die Direction des Friedrichs - Stifts, von Arnim. Bode. Graf von der Gröben, Hartung. Dr, von Können, von Schöning, von Tempsky, Tondeur.

Meteorologische Beobachtungen.

1848. li Dez.

Abeuds 10 Ubr. |

Morgeus | Nachmittags

6 Uber. | 2 Ubr. |

340,32" Par. 339,51’ Par./339,34"Par, [Quellwärme T4 + L R.| -+ 9,2 R. + 5,8° R. Flusswärme 3,9° R.

S 1,4 R.) -+ 43° R 0,0° R. |Bodenwärwe

Dunetsättigung.| TI pet. 65 pci. 60 vet.

Wetter heiter | beiter beiter Niederschlag 0

Wi C A W, | SW, | W, | Wärmewechsel -t- 94

Wolkeuzug.... Î W., | s | 4 :

,

Tagesmittel : 339,72" Par... +6,8° R... 1,9° R... 65 pCt. W

Nacb einmaliger Beobachtung.

Luftdruck Luftwärme

Thaupunkt

Ausdüustun

: Königliche Schauspicle. Mittwoch, 13. Dez. Jm Schauspielhause. 203te Abonne- ments - Vorstellung: Walleustein?s Tod, Trauerspiel in 5 Attheil. von Fr. von Schiller. ; Donnerstag, 14, Dez. Jm Schauspielhause. W4te Abonne= ments - Vorstellung: Alles für Andere ! Original-Lustspiel in 1 Akt, von Ch. Bir - Pfeiffer, Hierauf : Familienzwist und Frieden, Luft- spiel in 1 Aufzug, von G. zu Pulliß. (Verfasser des Lustspiels : „Die Badekuren.‘*) Und: Ein Arzt, Lusispiel in 1 Akt, nach dem

Franzbsishen von J. Ch. Wages. : 143\te Abonnements-

Greitag, 15, Dez. Jm Opernhause. Der Wasserträger, Singspiel in 3

Vorstellung. (Neu einstudirt) : Abth, vom Pr. Schmieder. Musik von Cherubini. Hierauf: Ein orientalischer Traum, aus dem Ballet: La Péri, (Fräul, Marie

Taglioni : Die Peri. Herr Hoguet-Veslris : Achmet.)

Donnerstag, 14, Dez. Jm Opernbause. Mit aufgehobenem Abonnemeut: Großes Vokal- und Me T ies Dí=- rection des Königlichen Käpellmeisters Nicolai. Anfang halb 7 Uhr. __ Die Einnahme is zum Besten einer Unterstützungs-Kasse (Spon- tini-Fonds) für hülfsbedürftige Theater- Mitglieder bestimmt.

_Der Billet - Verkauf findet im Kassenflur des Königl, Opern- hauses zu folgenden Preisen statt:

Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr. ; ein Billet in den Logen des ersten Rar- ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.; ein Billet im Parterre in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr. ; eú- Billet im Amphitheater 74 Sar.

Königsflädtisches Theater. 2 Mittwoch, 13. Dez. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti. Donnerstag, 14. Dez. Die Töchtêr Lucifer's. Großes phanta=- stisches Zauberspiel mit Gesang in 5 Abtheil, (42 Tableaux), von W. Friedri. - Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann. (Decorationen und Kostüme neu. Die Maschinerieen sind vom Theatermeister Herrn Brandt.) ¿s : Freitag, 15, Dez: Die Töchter Lucifer's.