1848 / 224 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

#+ segne Ew. Königlide Majestät und das ganze Königliche oen Sell segne unser liebes und schönes Vaterland!

‘ester Ehrfurcht ersterben E. O m Ew. Königl. Majestät _ allerunterthänigste.

Der Ortsvorstand.

Malbeck im mansfelder Gebirgsfreise, den 6. Dezember 1848.

=, lInterschrift vorstehender Adresse beschäftigt , wird uns die von Ew. Majestät verliehene Staats-Berfassung vorgelegt, und fühlen uns Ew. Majestät dafür zum innigsten und größten Danke verpflihtet, so daß wir um jo mehr mit gerührtem Herzen auéë-

rufen : h Sis O Ie „Gott erhalte unjeren constitutionellen guten König !“ (42 Unterschriften.)

So eben mit

Hohes Staatsministerium!

Die Stadtverordneten von Posen können es si nicht versagen, Einem Hohen Staatsministerium für dessen eben so kfraftvolle als auf- opfernde Thätigkeit bei Wiederherstellung der vielfah gefährdet ge- wesenen geseßlihen Orduung ihr aufrichtiges Anerkenntniß auszuspre- chen, so wie Hochdemselben für dessen Mitwirkung bei der von Sr. Majestät dem Könige der Nation verliehenen freisinnigen Verfassung ibren tiefgefühlten Dank darzubringen.

Posen, den 6. Dezember 1848.

Die Stadtverordneten - Versammlung.

Hohes Staats - Ministerium!

Jn der vollen Ueberzeugung, daß unter den obwaltenden Um- ständen das Werk einer Vereinbarung der Verfassung einen segens- reihen Fortgang nicht mehr gewinnen founte, ‘erlauben wir uns, Einem hohen Staatsministerium unsere sreudige Zustimmung zu den getroffenen Maßregeln kundzugeben, so \schmerzlich es uns auch sein mußte, daß durch Schuld eines großen Theils der berufenen Volksvertreter die Nothwendigkeit eines Abweichens von dem be- tretenen Wege der Vereinbarung herbeigeführt worden.

Die von Sr. Majestät huldreich verliehene Verfassung erfüllt vollkommen alle gegebenen Verheißungen und wird den Wünschen aller freisinnigen Vaterlandsfreunde entsprechen, welche mit uns außer der Würde und Kraft des Königthums eine freiberechtigte Volksver- tretung und möglichste Selbstständigkeit der Gemeinden und Kreise für die sicherste Bürgschaft eines guten Staats-Organismus achten.

Wir hoffen daher, daß hierdurch in den Herzen der treuen Bür= ger überall das Vertrauen zu Sr. Majestät Regierung gestärkt und damit die Herstellung eines festen Rechtszustandes gefördert werden wird.

Einem hohen Staats - Ministerium aber {prechen wir für die thatkräftigen, des Landes Wohifahrt bezweckenden Entschließungen und Maßregeln hierdurch unseren tiefgefühlten Dank aus,

Posen, den 8. Dezember 1848.

Der Verein für Köuig und Vaterland.

Hohes Staats-Ministerium !

Einem hohen Staats-Ministerium fühlt die unterzeichnete Kreis= Versammlung des soldiner Kreises vom Sten d. M. \ich- tief „Ler- pflichtet, ihren aufrichtigen Dank für die wohlwollende Untêrstüßung, mit der die von Sr. Majestät dem Könige Allergnädigst emanirte Verfassung ins Leben getreten is, hiermit allergehorsamst auszu- sprechen.

Dank sagen wir der Energie Eines hohen Ministeriums, wodur Hochdasselbe unser theures Vaterland vor Anarchie geschüßt hat, Dank sagen wir Hohdemselben für das große Opfer einer edlen Hingebung an das Volk, die Hochdasselbe dargebracht bat, und sclie- ßen unsere ehrlih gemeinten Versicherungen mit der Zusage :

daß wir mit Hochdemselben stets übereinstimmend wirken,

und daß wir nux auf Seiteu dessen stehen und kämpfen

werden, der unsere von Gott gegebene Obrigkeit is, und

der zugleih als Fürst und liebevoller Vater unsere Mün-

digkeit aus eigenem Drange des Herzens ausgesprochen hat. Die Stände des soldiner Kreises,

Hohes Ministerium!

Die weisen und frästigen Maßregeln, welche Ein Hohes Mini= nisterium seit dem Eintritt in die Regterung ergriffen, haben bei dem vei weitem größten Theile der Landesbewohner die entschiedenste Bil ligung und Anerkennung gefunden; die nächsteu Erfolge dersclben ha= ben ihre Zweckmnäßigkeit bewährt. Mehr aber als Alles haben die leßten von Sr. Majestät dem Könige bereits vollzogenen Rathschlüsse Eines Hohen Ministeriums das Land freudig überrasht, Nach einem Verlauf von acht traurigen Monaten sehnte sih das Volk, müde der Täusct ungen seiner gerechten Wünsche und Hoffnungen , nach dea zu ange nur entbehrten kostbaren Güteru der geseßlihen Ordnung, der

[ Cem S C e Na OR A Ta ATSA C E R D A

Bekanntmachungen.

[734] S ele

Der wegen Tumults verhaftete Zimmerlehrling Karl Ludwig Stolzmann hat gestern Nachmittag Gele- genheit gefunden, während seiner Freistunde vom Hofe des Hausvoigtei-Gefängnisscs zu entweichen. Alle resp, Civil- und Militair-Behörden werde ersucht, auf den unten signalisirten Flüchtigen zu vigiliren, ihn im Be- tretungssfalle zu verhaften und mit allen bei ihm ge- fundenen Cffekten an die Hausvoigtei - Inspection hier- selbs abliefern zu lassen. Wir versichern die ungesäumte Erstattung der dadurch erwachsenen Kosten und den Be- hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit,

Berlin, am 14, Dezember 41848,

Königl, Preuß, Kammergerichts-Juquisitoriat, Signalement des Stolzmann.,

Der Zimmerlehrling Karl Ludwig Stolzmaunn ist am 23, Mai 1829 in Berlin geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 4 Zoll groß, hat hellblonde Haare,

eine kleine Stirn, blonde Augenbrauen , blaue i dicke Nase, gewöhnlichen Mund, röthlichen Bert M: S ständige Zähne, rundes Kinn, ovale Gesichisbilvung, [640]

gesunde Gesichtsfarbe, ist mittler Gestalt, Kennzeichen fehlen.

Derselbe war bei seiner Entweichung bekleidet mit einem braunen Tuchrocke, beschorener Manchester - Hose, \{chwarzer Sammetweste, rothseidenem Halstuche , weiß- leinenem Hemde, Stiefeln , einer gestickten wollenen shwarz-roth-goldenen Mühe und roth gestreistem seide- nen Schnupftuche,

Besondere

[735] S: p:ckd- br i e f Der unten näher bezeichnete Stuccateur Johann As August Höllendach von hier, wegen iebstahls zu 15 jähriger Strafarbeit verurtheilt, hat am óten d. M. Gelegenheit gefunden, aus der Stadt- ML zu entspringen. s werden alle Civil - und Militair - Behörden des In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit !

P A B L E P T T E 7

allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gel- dern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß -Ex- pedition, Molfenmarft Nr. 1, abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch enut- standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert,

Berlin, den 9, Dezember 1848. j

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz.

Signalement des 2c. Höllenda ch.

Derselbe i 38 Jahr alt, evangelischer Religion, zu / Berlin geboren, 5 Fuß 1 Zoll 1 Strich groß, hat braune frause Haare, braungraue Augen , starke blonde Augen- brauen, rundes Kinn, längliche Gesichtsbildung, gelb- lihe Gesichtsfarbe, gewöhnlihe Nase, gewöhnlichen [537] Mund, dunfelbraunen Bart, defekte Zähne, is unter seßter Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat feine besonderen Kennzeichen.

Subhastations-Patent.

Das in der Tuchmacherstraße und am Wilhelmsplahze hierselbst gelegene, Vol. I. No. 90, des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Kaufmann Carl Friedrich Wilhelm Laudon, jeßt seiner Konkursmasse gehörige Grundstück, 4) am 2 aus zwei Wohnhäusern, Seiten- und Nebengebäuden, einer Hos- und Baustelle, sechs3 Morgen Wiesen und Shalmwiesen - Nuzung bestehend, welches zufolge der nebst dem Hypothckensh henden Taxe gu

hät worden, foll

am 45, Mai an aden, L e unbekannten Real - Prätendenten werden aufge- boten, sich bei Vermeidung der Präklusion r diesem Termine zu melden. Frankfurt a. d. O., den 26. September 41848, Königl, Preuß, Land- und Stadtgericht,

f 43,989 Thlr, 25 Sgr, 9 Pf. abge-

1330

Ruhe und des dadur gesicherten Segens seiner Arbeit ; sle wurden von einer freisinnigen Verfassung erwartet. Diese is niht zu Stande gekommen, sie würde nie zu Stande gekommen sein. Der zu diesem Zwecke berufenen National - Versammlung fehlte es , ihrem größeren Theile nah, niht nur an Fähigkeit und Einsicht, sondern rur viel mehr an einem von wahrem Patriotismus beseelten , ernsten , edlen Willen. Die Auflösung dieser Versammlung war das Mittel, wo- dur der immermehr um \ich greifenden Verwirrung und Bedrängniß im Lande ein Ziel gesteckt werden konnte, die von Sr. Majestät dem Könige dem Volke verliehene Verfassung aber der Boden, auf welhem die wahre Freiheit des Volkes erwachsen, befestigt und erhalten wer- den wird. Indem Ein Hohes Ministerium durch \folhe Beschließun- gen der Krone ihre Würde gewahit, hat Hochdasselbe zugleich dem E unzertrennlihen Wohle des Landes den wesentlihsten Vorschub geleistet.

Der unterzeichnete Verein beeilt sich, Einem Hohen Ministerium den Zoll seiner dankbaren Anerkennung darzubringen und Hochdasselbe zu bitten, den mit Weisheit und Kraft betretenen Weg zum Segen eines Volkes zu verfolgen, das scin wahres Glück stets auf der ruhi- gen Bahn des Gesebßes und einer geordneten Freiheit suchen wird.

Der constitutionelle Vercin.

Pyriß, den 7. Dezember 1848.

Hohes Staats - Ministerium!

Je mehr wir schon seit lange zu der Ueberzeugung gelangt waren, daß die Vereinbarung einer für unser Land ersprießlihen Ver=- fassung mit der bisherigen, in ihrer Majorität eben so unfähigen als unpatriotishen Volksvertretung unmöglich sci, je mehr wir mit Schme1z und Unwillen sehen mußten, wie im Schoße dieser Volksvertretung die wahre Volksfreiheit niht gepflegt , sondern untergraben wurde, mit um \o größerer Freude haben wir die von Sr. Majestät dem Könige ergriffene Maßregel der Auflösung dieser hoffnungslosen Ver- sammlung, in deren Mitte zuleßt der shamloseste Hochverrath sein unbeiloolles Wesen trieb, begrüßt; mit um so größerem Danke haben wir die nun von Sr. Majestät aus eigener Machivollflommenheit einstweilen zum Staats-Grundgescß erhobene, so lange heiß ersehnte Verfassung vernommen. Wir fühlen uns gedrungen, Einem hohen Staats-Ministerium für seine Mitwirkung bei dieser Maßregel unse=- ren Dank eh: furhtsvoll auszusprechen.

Sommerfeld, den 10, Dezember 1848.

Der Preußen-Verein für constitutionelles Königthum. An Ein hohes Staats-Ministerium.

Hohes Staats - Ministerium!

Die Mitglicder des Vereins für corstitutionelle Monarchie in Wittenberg fühlen sich gedrungen, Cw. Excellenzen für die seit Jhrem Amtsantritie bewiesenen kräftigen und entshlossenen Regierungs- Maßregeln den tiefgefühltesten Dank ehrerbictias auszusprechen. Ein hohes Staats - Ministerium wolle gütigst gestatten, daß wir uns mit demselben, insbesondere auch mit der Auflösung der National - Ver- sammlung, vollkommen einverstanden erklären und zugleich unsere große E aussprechen, daß nunmehr dem Lande eine Verfassung gege» en 1.

Ein hohes Stagts - Ministerium ist zu e‘ner Zeit in Thätigkeit getreten , „in welcher mehr als gewöhnliche Kraft und Umsicht erfor- derlich war, den bestehenden Zuständen eutshieden entgegenzutreten, Werden auch die hohen Verdienste Ew. Excellenzen noch vielfach ver- fannt: die nächste Zukunft wird Vielen die Augen öffnen und sie mit Beshämung zur richtigen Erkenntniß führen,

Gott rüste auh ferner Ew. Excellenzen mit Kraft aus und nehme Sie Alle in seinen mächtigen Schuh!

Mit der größten Ehrerbietung und dem zuversichtlihsten Ver- trauen verharren

Ew. Excellenzen ganz gehorsamste sämmtliche Mitglieder des Vereins für constitutionelle Monarchie, Wittenberg, den 7. Dezember 1848.

Hohes Staats - Minijterium !

Je shmerzliher das Land unter den traurigen Zuständen der legten Monate gelitten hat, desto freudiger haben wir die von einem hohen Ministerium Sr. Majestät dem Könige vorgeschlagene und von Allerböchstdemselben vollzogrne freisinnige Verfassung be- grüßt. Wir fühlen uns deshalb gedrungen, cinem hohen Ministerium

unseren aus reinster Vater!audsliebe fließenden tiefgesühiten DA i | em Bache, der zwischen blumigen Ufern hinfließt, und in dessen klaren

die durch diesen Schritt in sichere Aussicht gestellte Beendigung un- serer traurigen geseßlosen Zustände darzubringen, und leven der Hosfs- nung, daß ein hohes Ministerium, dejsen hochherzige Hingebung die

Geschichte zu würdigen wissen wird, seine Wirksamkeit nicht früher

TTUEL I

[736]

Erste Abtheilung. meistbietend veikauft werden,

zusehen.

Es sind hierselbst verstorben :

eine in der Registratur einzuse- 40 Thlr.

E möge, als bis die Rettung des Vaterlandes vollendet sein ird. Naumburg, den 7. Dezember 1848. j Der Krieger-Verein aus den Jahren 1813 bis 1815.

(Fortseßung folgt.) Wissenschaft und Kunst.

Dritte Symphonie-Soirée.

Gott sei Dank, das politische Fieber, von welhem unsere Stadt heim- gesucht war, hat etwas nachgelassen, und man fängt nachgerade wieder an, auch den Bestrebungen, an welchen die Politik keinen Theil hat, einige Auf merksamkeit zuzuwenden. Die gefüllten Theater und Konzerte weisen darauf hin, daß die Kunst, die so lange in dea Hintergrund getreten war, allmálig wieder zu ihrem Rechte kommt. So drängte sich am Abend des 5. Dezem- bers das Publifum eben so im Saale der Singakademie, als zu den besten Zeiten O National-Versammlung.

In der dritten Symphonie-Soirée kamen zur Auffüh : Svymvhoni (D-dur) von Mozart, B zur Medea Gie C atung? O land“‘, schottische Ouvertüre von Niels W, Gade und die B-dur-Symphonie von Beethoven. S

Die D-dur-Symphonie von Mozart gehört zu den vier größten unter seinen 33 Symphonieenz sie ist indessen immer noch weit entfernt von dem großartigen Schwunge der C-dur-, von der leidenschaftlihen Tiefe der G-moll- und von dem Reichthume der Es-dur-Symphonie. Geschrieben wurde sie 1786 surz nach der Vollendung der Hochzeit des Figaro, an welche sie manche Anklänge enthält. Sieist zwar klar, durchsichtig und einfach wie alle Compositionen Mozart's, entbehrt aber des genialen Gepräges, welches seinen übrigen Werken guf- gedrückt ist. Wir sind nun einmal verwöhnt, und wo uns gewöhnlich das Beste geboten wurde, mit dem Guten nicht mchr zufrieden. Der erste Sat ist melodish ziemlich dürftig ausgestattet, und die Art und Weise der Verarbeitung veraltet. Diese monotoncn Gänge und Modulationen sagen unserem Ohre nicht mehr zu. Das Andante is ret niedlih, aber anch nichts mehr z eine gefällige Melodie shwimmt hier auf einer sanften ge- \hmadckvollen Begleitung. Dies Andante gleicht mehr einer für das Or- chester transpouirten Opern-Arie, als dem zweiten Saye einer Symphonie, Mozart war damals noch nicht so tief in den Geist der reinen Jastru- mentalmusik, welche eine besondere Handlungsweise erforde1i, eingedrungen, Die dem Andante solgenden Säße berühren wohl das Ohr recht angenehm, hinterlassen aber keinen bedeutenderen Eindruck,

Cherubini’s Medea-Ouvertüre is cin Wek im edelsten Styl geschric- ben, die wildeste Leidenschaft findet in diesen Tönen einen erhabeunner Aus- druck, Cherubini gehört wie Gluck, Mozart und Beethoven zu denjenigen Komponisten, die in der Ouvertüre die ideale Einheit der Handlung mit den Mitteln, die ihnen das Orchester bietet, darzustellen suchen, Es ist dies die einzige der Kunst würdige Form der Ouvertüre; der große Fort- schritt, den Beethoven in der Entwickelung der Justrumentalmusik gemacht hat, bestand darin, daß er diese Form auf die Symphonie übertrug, die nun nicht mehr bei einem bloßen lyrishen Gefühlserguß stehen blieb, fondern einen epischen oder dramatischen Charakter annahm. Während nämlich die Gattung der Ouvertüren, die wir im Auge haben, dramatische Symphonieen genannt werden können , sind Beethoven?s größere Symphonicen Ouvertüren zu einer Handlung, die vor den Augen unseres Geistes vorüdergeht. Lie Ausführung übrigens der Medea - Ouvertüre war weit entsernt, uns zu be- friedigen, Obgleich blos Allegro vorgeschrieben is, wurde das Tempo }o rapid genommen , daß das Ohr unmöglich folgen konnte und alle feineren Nüancen verloren gingen. Die zweite Melodie, die etwas Sansftes, Klagendes hat und so cinen wohlthuenden Gegensay gegen den leidenschastlicen Aus- schwung des ersten Thema's bildete, bekam durch die übertriebene Hast einen ganz frivolen Charakter, Wenn doch unsere Dirigenten ket Dex Mozartschen Worte eingedenk sein wollten: „Da glauben sie, hierdurch sol es feurig werden, ja, wenn's Feuer nicht in der Composition steckt, so wird's durch Abjagen wahrlich nicht hineingebracht.“ a Á

Die schottishe Ouvertüre von Niels W, Gade ist ein romantisch zer- rissenes Werk neueslen Schlages. Die Musik muß immer einen psychischen Charakter haben, und es is ein Mißgriff, wenn man sie, wie es unsere mo- dernen Komponisten thun, wir erinnern an „die Wüste“ von David, an „die Hebriden“/ von Mendelssohn auf Landschaftsmalereien ausdehnen will, eil ein solcher Jnhalt musikalish sich nicht darstellen läßt, so suchen die Komponisten in allerhand Aeußerlichkeiten die Erfüllung ihrer Aufgabe, also wenn sie, etwa eine Schweizerlandschast schildern, so nehmen sie den Kuh- rcigen auf, oder wenn sie das Meer beschrciben woilen, so ahmen sie das Rauschen der Wellen möglichst naturgetreu nah. Wodurch die Gadesche Composition ihren Titel rechtfertigt, haben wir nicht eingesehen, wenn nicht etwa das betäubende Getöse des Orchesters an die Voriiebe der Bergschot- ten für lärmende Jnstrumente erinnern soll, Die Blech-Justrumente sind fast ununterbrochen in Thätigkeit, sie werden zur Hauptsache, während das Streichquartett in den Hintergrund tritt. Troß aliedèm hat das Werk einen gewissen Werth wegen der frischen Farbe, welche die meisten seiner Melodicen tragen. S Becthoven's B-dur-Symphonie is der Form nah die abgerundetstie von allen, und sie findet selbst vor den Augen der größten musikalischen Philister Gnade. Sie istt von Anfang bis zu Ende freundlich, klar und durchsichtig und dabei mit einer Fülle von Melodieen bedacht. Sie gleicht

Wellen sich der Himmel sptiegelt, Auch hier verdarb an einigen Stellen

| das übertriebene Tempo den Eindruck z besonders widerwärtig berührte uns

TTY FAML E R" T C

Frankfurt a, d. O., den 24. November 1848, Königl. Land- und Stadtgericht.

Oeffentliche Vorladung. 1) am 11. Dezember 1845 die Wittwe des Schnceider-

\{warztuchenen Hesen, schwarzseidener Weste, weißkattu- 93 am 29. Juni 41846 der beim- großen Friedrichs- nenem Hemde, halblangen Stiefeln, weißbaumwollenen ) Blsnbatfe hierselbst e A A S Aufseher Carl Dosse mit Hinterlassung eines Ver- mögens von ungefähr 30 Thlr., ; 3) am 28. Oktober 1816 die Webergesellen - Wittwe Schäfer, Juliane geb. Nohrbeck, aus Landsberg a, d. W. gebürtig, mit Hinterlassung eines Ber- mögens von ungefähr 40 Thlr., ; 27. November 1846 die Wittwe des Gardero- biers Wilhelm, Sara Margarethe geb. Eisenmarck, mit Hinterlassung eines Vermögens von ungefähr

Auf den Antrag der Nachlaß-Kuratoren werden hier- mit alle diejenigen, welche an die gedachten Verlassen- : enc j schaften ein Erbrecht zu haben glauben, insbesondere | ten, wo Directions- Mitglieder wohnen, von dieser auch ad3 der dem Aufenthalte nah unbekannte Töpfer- geselle Carl Rohrbeck, vorgeladen, spätestens in dem

am 29. Juni 1849, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kammergerichts-Assessor Sello im Ver- ra Nr. 21 des Königl. Stadtgerichts, Jüden-

raße Nr. 59, eine Treppe hoch, anstehenden Termine ) entweder in Person oder durch einen gehörig le itimir- Die G ten Bevollmächtigten, wozu denen, welchen es hier an

dieser Mißgriff im Trio des dritten Sates, wo die kleine Violinfigur im Anfang dadurch in das Gemeine herabgezogen wurde,

B L A G 5 Tui

Subhastations-Patent. | Bekauntschaft fehlt, die Justiz- Kommissarien Justizrath Das in der Oderstraße Nr, 58 belegene, der Frau | Jordan, Justiz-Konmissarius Licht und Furbach vorge- Kaufmann Lehmann gehörige, im Hypothekenbuche Vol. I, | Nr. 624. Nr. 641. verzeichnete und laut gerichtlicher Taxe auf 6205 Thlr. 19 Sgr. 5 Pf. abgeshäßte Haus nebs Zubehör, soll Schulden halber in termino

dén 12, Zuli 41849, Vormitt, 11 Uhx, oor dem Ober - Landesgerichts - Assessor Herrn Moers Taxe, Hypothekenschein und Kaufbedingungen sind in unserer Registratur ein-

schlagen werden, zu erscheinen und ihrxr Erbreht nachzu- weisen, widrigenfalls sie mit ihrem Erbrecht werden prä- fludirt und der Nachlaß als herrenloses Gut der be- rechtigten Behörde wird ausgeantwortet werden,

Berlin, den 13, Juli 1848, Königl. Stadtgericht hiesiger Residenz, Abtheilung für

Kredit -, Subhastations - und Nachlaßsachen.

Aachen-Düsseldorter Lisenbahn- Gesellschatt. [552 b] Dritte regelmässige

General-Versammlung.

Die dritte regelmässige General-Yer-

Fu 35 Aber e are x

| , j meisters Buchwiß, Wilhelmine geb. Heinecke, mit ; sammlung findet i Bekleidet war derselbe mit schwarztuchenem Leibro, | C O A I ea (S Ele. ä . g, Montag, den 18. Dezember 2 \ E d. J., Vormittags 10 Ubr, zu Aachen

: ¿8 1n Nuellen’'s Hôtel —S —SZ- statt.

Der im Artikel 29 des Statuts vorgesehene Nach- weis über den Besitz der Actien ersolgt an den bei- den letzten Tagen vor der General-Versammlung, Vor- mittags von 9 bis 1 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr, auf unserem Büreau in Aachen, am Burt- scheider Verbindungswege» entweder durch Vorzei- gung der Actien oder durch Beibringung eines genü- genden Zeugnisses über den Besitz derselben. Diese Zeugnisse können, ausser von inländischen Notarien und kompetenten Behörden, in Berlin von den Her- reù Anhalt & Wagener und an denjenigen Or-

ausgestellt werden. : i Gegen Vorzeigung der Actien oder der Besit:- Bescheinigung derselben erfolgt an den obigen beidzn Tagen zu der angegebenen Zeit dic-Ertheilung der En- tritts-Karten zum Besuch der General-Versammlung. Aachen, am 9. November 1848. Direution Stromer.

Das Abonnement beträgt 2 Rthlr. für 5 Jahr. 4 Nthlr. - 2 Mad 8 Rthlr. -

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Bei einzelnen Kummern wird

der Bogen mit 24 Sgr. berechnet.

A 224.

RCZA A 7M PAE ai

Inh it Amtlicher Theil. Deutschland. Berlin, Verordnungen des General-Post-Amts, Amts- Durchreise des Prinzen Albrecht von Sachsen, Frankfurt a. M. Audienz des sardi- Ankunft des Erzherzogs

Preußen. Jubiläum. Breslau, Bundes-Angelegenheiten. nischen Gesandten beim Reichsverweser, Ferdinand. Desterreich. Wien, Kommandatur, Mecklenburg-Schweria, Schwerin. Kammer-Verhandlungen. Schleswig-Holstein, Kiel, Verurtheilungen. Sonderburg, Adresse an die gemeinsame Regierung der Herzogthümer. Frankfurt, Frankfurt a, M, Truppen-Bewegungen, : Ausland. Frankreich. Paris. Der Tag der Präsidentenwahl und Proclamation Cavaignac’s. Aufregung in Lyon, Depesche aus Gaeta. Ab- stimmung des Expeditionsgeschwaders über die Präsidentschaft, Erklä-

Ernennung. Bekanntmachung der Stadt-

rung Changarnier’s, Die Kommissions - Liste der Nationalbelohnun- gen. Abreise von Tocqueville’s, Organisation der republikanischen Garde, Vermischtes. Lyon und Straßburg. Die Aufregung

wegen der Präsidentenwahl.

Großbritanien und Jrland. London. Hosnachricht, Das Mini- sterium, Antiquarische Gesellschaft, Truppeneinschiffung nach Ost- indien, Vermischtes.

Rußland und Polen.

St, Petersburg. Ernennungen, Graf Woronzoff. Cholera.

Niederlande. Aus dem Haag, Vermischtes,

Belgien. Brüssel. Lokal für den italienishen Kongreß. Dänische Gesandten.

Schweiz, Bern, Die Verhältnisse zu Deutschland, Dex spanische Gesandte. Die Bundessiy -Sache, —- Vermischtes, Züri ch. Gränzsperre. Luzern, Schultheißenwahl, Aarau und Basel, Rundreise Dr, Steiger's,

Italien. Neapel, Pretest des Papstes, Rundschreiben Galetti's, S Bologna. Proclamation, Rom, Die Flucht des 2 ap es,

Börsen- und Handels - Nachrichten. Beilage. E

Amtlicher Theil.

Jhre Kbunigl. Hoheit die Prinzessin von Preußen und Höchstderen Kinder, der Prinz Friedrich Wilhelm und die Prinzessin Louise, Königliche Hoheiten, sind na Weimar ab- gereist.

Der Königliche Hof legt morgen für Jhre Hoheit die Frau Herzogin Amalie von Sachsen-Altenburg die Trauer auf drei Tage an.

Berlin, den 13, Dezember 1848.

Der Ober-Ceremonienmeister, Graf Pourtales.

Bekanntmach Unt

Die am 2. Januar 1849 fälligen Zinsen der Staatsschuld scheine fönnen gegen Ablieferung der Coupons Ser. X. Nr. 4 {hon vom 15ten d. M. ab bei der Staatsshulden-Tilgungskasse hierselbst, Tau- benstraße Nr. 30, in den Wochentagen von 9 bis 1 Uhr Vormittags erhoben werden. j

Die zu realisirenden Coupons müssen nach den Appoints geord- net und von einem die Stückzahl und den Geldbetrag enthaltenden aufsummi ten Verzeichnisse begleitet sein.

Berlin, den 12, Dezember 1848.

Haupt - Verwaltung der Staats ck Schulden. Natan, Koehler. Knoblauch.

Betanntmacou n 0

Es fommen, namentlich zur Weihnachtszeit, häufig Fälle vor, in welchen durch unzweckmäßige Verpackung und mangilhafte Signirung der mit der Post zu versendenden Päckereien Beschädigungen, Ver= wechselungen und Verluste herbeigeführt werden, Insbesondere ist dies bei Paketsendungèn, welche für Soldaten bestimmt sind, der Fall, welche häufig nicht haltbar und angemessen verpackt, noch hâu- figer aber undeutlich und unleserlich signirt sind.

Dem Publikum werden daher die in dem Porto-Tax-Regulativ

vom 18. Dezember 1824 Abschl. VI, §§. 80 89 enthalte=-

nen Vorschriften über zweckmäßige Verpackung und dauerhafte Be- zeihnung der Päereien, welhe zur Versendung mit der Post be- N sind, imgleichen die Bekanntmachung vom 7. April 1832, wona : 1) alle mit den Posten zu versendenden Päckereien, ohne Ausnahme, dem Juhalte angemessen und nah Maßgabe der Weite des Transports haltbar verpackt, gehörig vershnürt und versiegelt und 2) mit einigen lesbaren, großen Buchstaben, allen- falls auch mit einer Nummer, ferner mit dem Be- stimmungsorte und, wenn in diesem keine Post- Anstalt befindlich is, mit dem Namen der nächsten Post-Anstalt deutlich bezeihnet werden müssen, zur genauen Beachtung in Erinnerung gebracht. Außer auf zweck- mäßige, dauerhafte Verpacung ist, namentlich bei Sendungen, welche an Soldaten gerichtet sind, genau darauf zu achten, daß die Sie- gel, mit welchen das Paket verschlossen is, mit dem Siegel des Begleitbriefes oder der Adresse genau übereinstimmen.

Die Post-Anstalten sind wiederholt angewiesen worden, nur vor-

Berlin, Donnerstag den 14, D

Preußischer

taats-Anzeiger.

E verpackte und signirte Paketsendungen zur Beförderung

mit der Post anzunehmen. Berlin, den 10. Dezember 1848. General-Post-Amt,

Bekanntmachung.

Die von dem unterzeichneten Königlichen Kredit - Justitute für Schlesien unterm 24. April 1838 auf das im leobshüßzer Kreise be- legene Rittergut Kaldaun ausgefertigten 4proz. Pfandbriefe Litt, B. sind von dem Schuldner aufgekündigt worden, und es sollen die

Apoints: Me: 1460S 1E 050.000 000000 60 O T Ne, 3200 bis (nl, E A 0002s ..._ QUO E,

Nr. 5894 bis inkl. 5900 à .……. 100 Rthlr.

Nr, 11,281 bis einschließlich 11,285 und

Nr. 141,287 bis einschließlich 141,293 à .….. 50 Rthlr.

Nr. 22,055 bis einschließlich 22,080 à ….…. 25 Rthlr. gegen andere dergleichen Pfandbriefe gleihen Betrages eingetauscht werden,

Ju Gemäßheit der §§. 50 und 51 der Allerhöchsten Verordnung vom 8, Juni 1835 (Geseßsammlung Nr. 1619) werden daher die gegenwärtigen Jnhaber der bezeichneten Pfandbriefe hierdurch aufge- fordert, dieselben mit den Coupons Ser. Ill, Nr. 6 bis 10 über die Zinsen vom 1, Juli 1848 ab in Breslau bei dem Handlungshause Ruffer und Comp. zu präsentiren und in deren Stelle andere der- gleichen Pfandbriefe vom nämlichen Betrage in Empfang zu nehmen.

Berlin, den 8, Oftober 1848.

Königliches Kredit - Justitut für Schlesien,

Dem Mechaniker H. F. Clémevt zu Berlin is unter dem 9, Dezember 1848 ein Patent auf eine durch Modell dargestellte und für neu und eigen- j thümlih anerkannte Construction eines Kaloschenhalters auf sünf Jahre, von jenem Tage an gerehuet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden. Der verehelichten Marie Trenn geh. Pape zu Berlin. is un- ter dem 11. Dezember 1848 ein Patent auf einen durch Zeichnung und Beschreibung erläuterten Apparat zur Kontrollirugg der Droschkenkutscher , ohue Je- mand in der Anwendung der. bekannten Theile des Appa- rats zu beshränken, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerehnet, und für den Umfang des preußishen Staats ertheilt werden. -

Angecommen: Se. Excellenz der Großherzoglich mecklen- burg-strelibshe Staats-Minister von Dewiß, von Neu-Streliß.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Friedri ch August zu Schleswig = Holstein - Sonderburg - Augustenburg- No er, nah Noer.

Se. Durhlaucht der Prinz Peter Biron von Kurland, nah Dresden,

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 13. Dez, Das Amtsblatt des Königlichen Post-Departements enthält die Verordnung, betreffend die Bestimmungen über gleihmäßige Portofreiheit auf den deutschen Posten sür die zu Reichs= zwecken außerhalb ihrer Garnisonen verweudeten Reichstruppen ; des- gleichen betreffend die Ausdehnung der den aus ihrer Garnison abgerück= ten Truppen bewilligten Portofreiheit und Fem gnng auch auf die außer der gewöhnlichen Uebungszeit zusammengezogene Landwehr ; desgleichen betreffend die Portofreiheit der Korrespondenz und Geld= sendungen zum Besten einberufener armer Wehrmänner des bten Armee-Corps; desgleichen betreffend die Adressirung der die baaren Einzahlungen betreffenden Rechnungssachen.

Berlin, 13. Dez. Ju unserer bewegten Zeit thut es wohl, Ruhepunkte zu finden, wo das rein menschlihe Juteresse, verbunden nit der Hochachtung vor einer edlen Persönlichkeit, sich in der Feier der 50jährigen Amtswirksamkeit eines vielbewegten und frucht- baren Manneslebens geltend zu machen berechtigt ist.

Eine solche Feier beging am 10ten d. M. der Königliche Ober- Hosprediger, wirkliche Ober-Konsistorial-Rath Dr. Ehrenberg hierselbst, lauge und weit bekannt durch seine Leistungen, namentlih im Ge- biete der ascetishen Lteratur, durh seine Wirksamkeit als Kanzel - Redner und Seelsorger , durch seinen tief greifenden Einfluß auf die Gestaltung der Angelegenheiten der evangelischen Kirhe. Vor 50 Jahreu zu Plettenberg in der Grafschaft Mark zum Predigtamte ordiuirt, ist es ihm jeßt vergönnt, auf den langen Zeitraum eines in seinem hohen Berufe und dem Dienste zweier Könige treu und erfolgreich gewidmeten Lebens, geliebt und geehrt von Allen, die das Glück haben, ihn zu kennen, noch in rüstiger Kraft und im bewährten Vertrauen auf die Zukunft des Vaterlandes und der Kirche zurückblicken zu können. Nur dieser inneren Freudigfkeit wollte der ehrwürdige Jubilor im engen Kreise der Seinigen das Recht der Feier an diesem Tage zugestehen. Seinem Wun- he i von seinen zahlreihen Freunden und Verehrern, wenn au niht ohne Widerstreben, nahgekommen worden. Seine Majestät der König hatten es jedoch Allerhöchstsich vorbehalten, die bewährten Verdienste des Jubilars durch Verleihung des Rothen Adler - Ordens erster Klasse mit Eichenlaub anzuerkennen und dem

ezember

Alle Post-Anstalten des Jn- und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Lr. 57.

1848.

Gefühle inniger Theilnahme an dem seltenen Lebens - Ereignisse

dur folgendes Allergnädigste Handschreiben Auéëdruck zu geben : „J kann den Tag, an welchem Sie die Vollendung eines fünf- zigjährigen Zeitraumes Jhrer Berufsthätigkeit feiern, uiht vor- iber gehen lassen, ohne Sie Meiner innigen Theilnahme an die- sem seltenen Lebens - Ereignisse zu versihern, Zugleich bietet Mir dasselbe die erfreuliche Veranlassung, Jhnen in den beigehenden Jusignien des Rothen Adler - Ordens erster Klasse ein erneuertes Zeichen der großen Anerkennung zu geben, welche Jh Jhren Verdiensten um die Kirhe und Jhrem treuen und gesegneten Wirken am Werke Gottes durh Predigt, Schrift und Seelsorge zolle. Gott erhalte Sie der Kirhe und Meinem Königlichen Hause noch lange in leiblihem und geistigem Wohlsein und s{enk; Ihnen einen stets heiteren Lebensabend. m

Potsdam, den 9. Dezember 1848,

Friedrich Wilhelm.“

Beide Zeichen Allerhöchster Huld sind dem Jubilar am Morgen des 10ten d. Mts. durch den Minister der geiflihen Angelegen- heiten, Herrn von Ladenberg, unter dem Ausdruck seiner eige- nen, dem früheren Lehrer und langjährigen Freunde und Mitarbei= ter gewidmeten Hochahtung und Theilnahme überreiht worden.

Breslau, 10. Dez. (Schles. Ztg.) Heute Mittags 12 Uhr fam Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Sachsen hier an und seßte um 2 Uhr Nachmittags auf der oberschlesishen Cisenbah: seine Weiterreise über Ratibor nah Olmüß fort.

——— A M S A

Bundes-Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 10. Dez. (D. P. A. Z\Z Der - Reichs=- verwejer hat heute um 1 Uhr dem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Sr. Majestät des Königs beider Sicilien, Herrn Freiherrn von Antonini, eine Audienz zum Behuf der Ueber=- reihung des Schreibens des Königs ertheilt , welches in verbindlih= ster Weise "die dur den Gesandten Herrn Hedcksher an den König-

lihen Hof nah Neapel verbrachte amtliche Benachrichtigung wegen Errichtung und Uebernahme der provisorishen Centralgewalt für Deutschland beantwortet.

Frankfurt a. M,, 8. Dez. (Deutsche Z.) Der Erzherzog Ferdinand is heute von Potsdam hier eingetroffen und im Englischen Hofe abgestiegen. Der Gedanke, Reichsgesandte nah Kremster zu schien, ist als aufgegeben zu betrachten.

Desterreib. Wien, 10, Dez. Die Wien. Ztg. meldet : „Se. Kaiserlihe Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom ten l. M. auf Vortrag des Ministerrathes den Ministerialrath Michael Rueskefer, Ritter von Wellenthal, zum Unter - Staatssecre- tgir lim Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentlihe Bauten zu ernennen geruht,‘ *

Die Stadt-Kommandantur hat folgende Kundmachung erlassen : „Da man neuerdings Pabrgöicintien hat, daß an öffentlihen Orten, besonders in Wirths- und Kaffeehäusern, von Fremden und Einhei- mischen Reden geführt werden, welhe zum Aufstande und zum Auf= ruhr aufzureizen geeignet sind, sehe ich mih veranlaßt, an die hierbei betheiligten Bewohner der Kaiserlichen Hauptstadt Wien die ernste Warnung zu erlassen, sich derlei aufreizender Reten zu enthalten, weil ich son mih iín die unangenehme Lage geseht sehen würde, gegen die Schuldtragenden nah dem 7. Para- graphen der Proclamation des Herrn Feldmarschalls Fürsten zu Win- dishgräß, vom 1, November 1848, die standrechtlihe Behandlung eintreten zu lassen. Wien, 7. Dezember 1848, Von dem Vorstande der K. K. Central-Kommission der Stadt-Kommandantur. Frauk, K. K. General-Major.“

Meecklenburg-Schwerin. Schwerin, 9. Dez, (H. C.) Die Kammer der Abgeordneten hat in ihrer gestrigen Sipung den von dem Verfassungs-Ausschusse vorgelegten Gescß-Entwurf, durch dessen ersten Paragraphen die politische Gewalt der Landstände als ständischen Corporation aufhört, mit 54 gegen 18 Stimmen ange= nommen, obgleich die landesherrlihen Kannen verlangten , der- selbe möge mit ihren Einwänden noch einmal dem Ausschusse zur weiteren Prüfung übergeben werden. Der engere Ausschuß und einige andere Kommissionen sollen als Administrativ-Behörden noch so lange fortbestehea , bis auch ihre Aufhebung durch ein Geseg verordnet

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wird. j

Schleswig - Holstein. Kiel, 10, Dez. (H. C.) Das Strafurtheil gegen die Betheiligten von der Pontonier - Compagnie ist jeßt gefällt, nahdèm das exste Erkéfntniß des Ober=-Kriegsgerichts von der Regierung nicht bestätigt “und die Aburtheilung einem neuen Kriegsgerichte übergeben war. Gegen den Verfasser der Erklärung über den Armeebesehh des Generals von Bouin (Rohwer aus Hol- torff) is eine dreijährige Zuchthausstrafe, gegen die übrigen Juhaf- tirten sind verschiedene Festungsstrafen und resp. scharfer Arrest er- fannt worden, Jn Rendsburg, wo vielleicht das Publifum über die den Verurtheilten geschehene Darlats noh E unterrihtet war, herrschte" heute Nachmittag Ruhe. Die Untersuchung wegen der Vorfälle im 7ien Bataillon is noch nicht beendigt; von hier wurde heute noch ein betheiligter Artillerist gefangen nach Schleswig ge-

\chickt, ;

Sonderburg, 3. Dez. (Alt.-Merk,) Von hiesigen Bür- gern und Einwohnern ist eine Adresse an die gemeinsame Regierung der Herzogthümer mit folgendem Begleitschreiben abgesandt worden:

„An die hohe gemeinsame Regierung ber Herzogthume: Schleswig-Holstein, Indem die e anliegendem Bogen p egn neten Bürger und Einwohner der Stadt Sonderburg endlich ans air Sue nügen haben, Einer hohen gemeinsamen Regierung den a5 d usdruck ihrer Gesinnungen und Wünsche darzubringen, m chten