1848 / 227 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

c womit wir uns zeich- beuchelten Hochachtung und dankerfüllten Anerkennung, Ñ ne die! Wahlmänner des Haupt-Wablbezirkes Wieden,“ E (Folgen die Unterschriften.)

Blzesland.

Sranfreich. Straßburg, 9. Dez. (Köln. Z.) Die bonaparti- isen Agenten haben es mit ihren Werbungen bereits so weit gebracht, daß sich der in Bier - und Weinwirthschasten geholte Kaiserliche En- hislasmnus auf den Straßen mannigfache Exzesse erlaubt. Vorgestern und gestern Nacht waren deshalb größere Abtheilungen der Natio= nalaarde auf den Beinen, um Störungen der Ruhe zu verhüten. Geitern Nacht zogen größere Haufen von Bonapartisten durch die tadt, ließen Napoleon boch leben und sammelten sich zulegt vor der ‘erei des Niederrheinishen Kuriers, welhe sie mit De- nolirung bedrohten. Es waren übrigens Vorkehrungen getroffen, daß Eindringen in die Silbermannschen Werkstätten niht möglich war. è Leute verloren den Muth, als sie die Bürgerwehr und die afri- fanishen Jäger von fern erblickten. Für diesen Abend ist eine riesen - Prozession der Bonapartisten angekündigt. Die Büste | soll durch die Straßen getragen werden. Der ?aire bat heute eine Proclamation erlassen, in welcher zur Rube und Ordnung auffordert und zugleich die Ge- in Ecinneruung bringt, welhe gegen lärmende Zusam- nenrottungen bestehen, Der Befehlshaber der Nationalgarde hat ebenfalls in einem Aufrufe die Bürgerschast eingeladen, den wichtigen Uft der Präsidentenwahl nicht durch Störungen der allgemeinen Ruhe u besudeln, Die Partei, welche den Frieden beeinträchtigen möte, t glüdlicher Weise niht stark. Gestern hatten die Bonapartisten den zablreichen Bauern, welche auf dem Markte waren, die Nachriht nit nah Hause gegeben, daß Ledru Rollin auf die Präsidentschaft verzichte, indem er bereits von Louis Napoleon zu seinem Minister er= nannt sei. Plakate und Flugschriften waren so zahlrei angeheftet und verbreitet, daß man kaum Alles lesen kann, womit wir von den geschäftigen Helfershelfern der Wahlmäkler beglückt werden. Das Publikum reißt indessen die bonapartistishen Anshlagzettel ab und bewirft sie mit Koth. Bei uns hat sich nun thatsächlich gezeigt, daß feine bonapartistishen Sympathieen vorwalten, und das ist gerade in den Nheingegenden schr bezeihnend. Der morgende Tag wird au i der Wahl selbs die leßten Enttäuschungen bringen. Die Entfal- tung der Stimmzettel geshieht Mittwoch, so daß wir am Ende der sten Woche das Wahlergebniß im Elsaß kennen werden.

nolenn?’a Den S

Dánemavrk. Kopenhagen, 9, Dez. (Alt. Merkur.)

n der beutigen Sißung der Reichs - Versammlung interpellirte ans Rasmussen den Kultus - Minister, ob er nicht darauf be- ie Bischofsämter einzuziehen und deren Cinkünfte zur Ver-

besserung der Volksschulen zu verwenden, Der Minister antwor= tete, die Regierung könne nicht an dergleichen Maßregeln denken, ehe cas Grundgesez angenommen worden wäre. Die Bestimmungen des= selben in Betref der Kirche und deren Stellung zum Staate würden allerdings mehrere organische Geseße nothwendig machen. Fnzwischen er feinenfalls die Verantwortung für eine soiche Maßregel

dacht jet, die

D

S H

übernehmen, ehe die Kirhe darüber vernommen worden \et, überhaupt aber werde ex sie wohl \{chwerlich beantragen. Hierauf stellte Grundtvig eine Juterpellation über den Zustand und das fernere Scicksal der soröer Hochshule,

auf welche der Kultus-Minister im Wesentlihen erwiederte, es sei dies eine Sache, die nicht isolirt entschicden werden fönne, sondern die Verhältnisse des ganzen Schulwesens müßten dabei berüdsichtigt werden. Aus diesem und anderen Gründen sei die Entscheidung von seinem Vorgänger noch ausgeseßt worden. Es folgte hierauf eine leblafte Debatte, in welher Frölund den Ansichten des Ministers, Flor denen Grundtvig?s beipflihtete, der bekanntlich ein unbedingter Berebrer des Dänenthums [ist und gar zu gern in der soröer Schule das Monopol desselben begründen möchte,

Schweiz, Waadt, (E. Z.) Der große Rath hat den Kouferenz= beshlüssen der fünf Diöcesankantone ebenfalls zugestimmt, Der Bischof y sei eine „Unmögli(hfeit“ geworden. Der Antrag eines Mit- dem exceptionellen Zustand, in dem si die katholische Kirche 1dt durh die Gefangenschaft des Bischofs befinde, ein Ente en, wurde mit großer Mehrheit verworfen.

Giebes, 0

Wissenschaft und Kunst, Fe f.

Am 9, Dezember d. J. hielt die hicsige Archäologische Gesell- chaft ihre übliche, dein Andenken Winckelmann's gewidmete Fest- sizuug. Herr Gerhard hatte hierzu ein „Achtes Programm“' verfaßt, welches unter dem Titel: „Zwei Minerven““, alte Kunstdarstellungen einer in Doppelbildung anschaulih gemachten feindlihen Schupgöttin und friegerischen Trußgöttin Minerva, einer vereinigten Polias und Parthenos, oder Promachos und Ergane, nicht ohne Bezug auf die Gegensäße unserer bewegten Gegenwart, erläutert (1), Hierauf besprah Herr Lepsius die ihm neulich aus London mitgetheilic Entdeckung etruskisher Zahlwörter

IZinckelmaunns -

R E TET A ZE. AMEEN

Sekanntmachungen.

(7401 cte Wr 6 f _Der unten näher bezeichnete Kaufmann Johann &rievrich Wilhelm Schneider von hier, wegen betrüglichen Bankerotts zu dreijähriger Strafarbeit rechts- kräftig verurtheilt, früher hierselbst wohnhaft, hat sich aus seiner lezten Wohnung entfernt und soll nah Ame- rifa gegangen ein, Da sein gegenwärtiger Aufenthalt nicht zu ermitteln gewesen is, so werden alle Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Auslandes dienst- ergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Trans- ports an die hiesige Gefängniß-Erpedition abzuliefern

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert

Berlin, den 8. Dezember 1848. ;

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz, Erste Abtheilung. Signalement des Kaufmanns Johann Frie- drich Wilhelm Schneider,

Derselbe ist 30 Jahr alt, zu Berlin geboren, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat schwarze Haare, braune Augen, dunkle Augenbrauen, rundes Kinn, gewöhnliche Gesichtsbildung, bleiche Gesichtsfarbe, gewöhnliche Nase, kleinen Mund, Backen- und Kinnbart, vollständige Zähne, ist mittler Gestalt, spricht die deutsche Sprache,

Scçine Bekleidung kaun nicht angegeben werden,

[576 b]

[739]

(f

Pfandbriefs-Kündigung der

Es sind mehrere der Pfandbriefe, welche auf den nachbenannten, zum Pommerschen landschaftlichen Ber- bande gehörigen Gütern eingetragen sind, und zwar gt- gen Ersayß-Psandbriefe und beziehungsweije gegen Aus- zahlung der in den gekündigten Pfandbriefen ausge- drückten Kapital-Valuten, nämlich : j |

bei dem Gute Japdum gegen Ersaz-Pfandbriefe und

bei dem Gute Seeliß gegen Baarzahlung der Valuta in der Art gekündigt worden, daß t Kündigung am 1. Juli 1849 erfolgt, welches mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß die Nummern der gekündigten Pfandbriefe und Anleitung über das von den Inhabern der lezteren zu beobachtende Verfahren zu ersehen sind aus den Aushängen an den Börsen zu | Berlin und Stettin und in den landschaftlichen Regi- | straturen zu Stettin, Anklam, i | Treptow an der Rega, so wie bei dem Landschasts- Agenten Herrn M. Borchardt jun. zu Berlin, f

Stettin, den 1, Dezember 1848, 9 Königl. Preuß. Pomm. General-Landschafts-Direction,

“Vekanntma

Die Coupons Nr, 19 bis R das

henden Elbinger Stadt-Obligationen werden im Laufe

des Monats Februar 41849 in dem Lokale unserer

Stadt-Kriegsschulden-Kasse ausgehändigt werden, Dazu isst erforderlich, daß nid

selbst behufs deren Abstempelung vorgelegt, sondern auh

1358

thu, zal, huth, ki, 5a für 1, A 3, 4, 5, 6) auf zwei etrusfishen Würfeln, welche zum hohen Preise von 109 Pfund dem Vernehmen nach - noch- gegenwärtig im Kunsthandel sich - befinden. Herr Panoffka zeigte eine kleine lukanische Oelkaune, mit der zum erstenmal zum Vorschein kommenden Darstellung eines Siegers der

mach,

Pannychis geschmückt. Nifke, einen Leuchter mit zugedeckter Lampe haltend, triti vor einen myrthenbekränzten sißenden Jüngling hin, der in ciner tiefen Schüssel ein unserem Baumkuchen ähnliches Ba- werk, Pyramus, empfangen hat, Solchen Kuchen von geröstetem Waizen und Honig, aus pyramidenartig 'aufgethürmten kleinen Pyramiden bestehend, bekamen die Sieger beim trinklustigen Nahtdurhwachungsfest, Pa n- n v.ch is, wie dgl. zu Ehren der Demeter, Aphrodite, Chariten, Dionvsos, Priap u, A, gefeiert wurden, Dieselbe Nike Pannychis erkennt Hr. P. auch auf einem berühmten Skarabäus des Wiener Antiken-Kabinets in der we- gen der Jnschrift EAINA mit Unrecht auf Helena gedeuteten Flügelfrau mitOelfläschchen vor einem Kandelaber (Mlillin Gal. myth, CLVI,559). Dr,H, Barth las, mit einleitenden Bemerkungen über seine Reise im selten besuchten Cili- cien, überfolossale und massive von ihmzu Tarsus entdeckte Bautrümmer, welche er für die doppelte Pyra einer männlichen und einer weiblichen Goitheit, dem dortigen Dienst des Sandon-Sardanapalus entsprchend, zu erkennen ge- neigt ist. Von Herrn Zahn lagen Probeblätter aus den beiden ersten Heften der dritten Folge seines großen Werkes „Pompeji, Herkulanum und Stabiae“ vor, welche in anziehendem Jnhalt (2) und kunstgerechter Aus- führung den früheren Folgen würdig zur Seite stehen. Nächstdem for- derte Herr Gerhard zu gemeinsamer Lösung zweier archäologischer Fragen auf; eine von streng philologischer Art auf den vermeintüchen Gen1us bonorum ét studiosorum virorum, nach dem bisherigen Text des Pausanias 1, 24, 3; LYxrovdatov Saur, für welchen vielleicht 0 Bouradorv Sauucor zu lesen sci; die andere mehr künstlerischen Bereichs, indem der zur Stelle gebrachte Abguß eines bisher unbekannten (sru- her bei dem verstorbenen Hillingen befindlichen) Marmorfigürchens von leidenshaftliher Bewegung und feinster Skulptur, bald einer Bacchantin, bald einer Kassandra, Tochter der Niobe, oder sonstigen Heroine vergleichbar erscheint, überdies aber durch den Nest eines Löwenfells s{wierig wird, welches einer {wer zu errathenden Gruppirung angehört haben muß. Zu diesen fernerer Erwägung empfohlenen archäologischen Räthseln gesellte sich noch durch geneigte Mittheilung des Herrn Lersch zu Boun eine und die andere Besonderheit des in gleichzeitigem Befe Yregramm (2) von dem- selben behandelten silbernen Schwertes aus des Tiberius' Zeitz die Ver- sammlung vereinigte sich jedo in der Ansicht, daß, unbeschadet des Augen- \cheins, den für die technishe Würdigung eines so seltenen Fundes ein Jeder \sich vorbehält, weder die verhältnißmäßig geringe Eigen- thümlichkeit der verzierenden Reliefs, noch auch die Seltsamkeit der untersten, einer asiatischen Provinz oder Amazone ähnlichen Figur den Glauben an Echtheit und Werth jenes o eigenthümlichen als kostbaren Fundes zu stören berechtigt sei, S S S

Neben \o vielfachen neuen Ergebnisjen der Denkmälerforshung ließ die Emvfindung si nicht verhehlen, wie wenig die Gegenwart den dadurch be- theiligten Kunst - und Alterthumsstudien günstig sei, Cs ward nicht ver- wiegen, daß die seitens der Gesellschast seit bald sechs Jahren eisrig unterstügte, überdies den Bedürfnissen deutscher Kunstliebe und Wissenschaft au durch Wohlfeilheit des Preises entsprechende Archäologische Zeit- \chri ft) nur im Fall beträchtlichen neuen Beistandes sich fortheßen läßt, und sclbs die Besorgniß ward laut, daß der bisherige Mittelpunkt, welchen das archäologishe Jnstitut bereits zwanzig Jahre hindurch jenen Studien darbot, dur die neuesten Zeitereignisse in seinen Grundvesten er- schüttert sein möchte. Um so entschiedener ward aber auch die Zuversicht geltend, mit welcher die Festgenossen Preußens König, dem Königlichen Veo \schüger von Kunst und Wissenschaft, dem auch jenes römische Institut sein Dasein und sein bisheriges Bestehen verdankt, ihren vom Vollgefühl des neuesten und königlichsten sciner Geschenke getragenen Segenswunsch weih- ten und unter dem Schirm des volksthümlich gesicherten preußischen Kö- nigthums auch die frischen Regungen der Wissenschaft in fernere Aussicht stellten.

1) Zwei Minerven. Achtes Programm zum berliner Winckelmannssest von Ed, Gerhard, Berlin, 1848, 12 S, 4, 1 Abb, (Jn Komnission bei W. Hery. Bessershe Buchhandlung.) d

2) Taf. 1. Thronender Jupiter von Victoria gekrönt. 2, - Galatea auf einem Meercentauren, vou Nereiden und Amoren umgeben. 3. An- funft der Jo in Aegypten, 4, Ariadne von Theseus verlassen, Sämmt- lid aus Pompeji. 5, Auge mit dem Faun, aus Herkulanum, 6, Fries aus dem Jsistempel. s z :

3) Das sogenannte Schwert des Tiberius, Ein römischer Chren- degen aus der Zeit dieses Kaisers, im Besiß des Kunsthändlers Hrn. Joseph Gold in Mainz, Einladungs - Programm zu der an Winckelmann's Ge- burtstage den 9. Dezember 1848 stattfindenden General-Versammlung des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinland. Bonn, 1849, 4, 28 S.

4) Arch äologische Zeitung, unter Mitwirkung des archäologischen Instituts und der archäologischen Gesellschaft zu Berlin herausgegeben von Éd. Gerhard. Mit Beiträgen von H. Abeken, H. Barth, Ie Bort, Sam. Birch, C. Bo, A. BödcLh, K. Bötticher, Graf Borghesi, E. Braun, Cel. Cavedoni, E. Curtius, G, vou Eckenbrecher, J. Franz, J- Friedländer, E. Gerhard, K, Göttling, W. Henzen, K. F, Hermann, P. Horkel, O, Jahn, H. Kiepert, W. Koner, F. Lajard, J. F. Lauer, K. Lachmann, N, Lepsius, L, Lersh, W, W, Lloyd, L, Merlin, Th. Mommsen, Ch. Newton, F, Djann, Th, Panofka, C, von Pauer, L, Preller, Fr. von Prokesch-Often, A, von Rauch, L, Roß, L. Schmidt, H. W. Schulz, L. Urlichs, Ch, Walz, F, V. Welker, F. Wieseler, W. Zahn. Berlin bei Reimer. gr. 4. Erster bis vierter Jahrgang 1843—1845. Neue Folge, Erster und zweiter 1847, 1848, Jährlich zwölf Abbildungstafeln unedirter oder neu erflärter Denk- mäler, nebst monatlich einem Bogen Text, worin außer jonsligen *lusjaßen auch die Berichte neuer Entdeckungen (neuerdings der lobischen, halifarnassi- schen, assgrischen) sich befinden. : l 2,

Die Fortseßung dieser Zeitschrift soll unter dem Titel: „Denkmäler, Forshungen und Berichte aus dem Gebiete des flassi-

c c / é Mai 354 a schen Alterthums“ vom Jahr 1849 an erfolgen, (oba He e E e eo Il. efffeft, 34 Fl. Rübo läßliche Bedingung bisher “unerreichter Kostendeckung durch Unterzeich- essekt, 26 S A R essett ( " nung auf mindestens 60 Exemplare neuen Absayes exfüllt ist, Die | fucen 56 a 0UV Fl, Leiniuen 5 a Ö! - E DE Ma E T ner aa)

Vorsteher öffentliher Biblio!heken und öffentliher Bildungs - Anstal- ten, aber auch die Philologen und Künstler, denen die Denkmälerkunde

des klassischen Alterthums am Herzen liegt, werden zu solcher neuen Betheiligung im FJhunterese der Wissenschaft aufgefordert, und wird

dieselbe noch durch die Bereitwilligkeit der Verlagshandlung erleichtert, welche den an und für sih sehr mäßigen Preis der bisherigen 6 Jahrgänge von 20 Rthlr. auf 12 Rihlr. herabgesegt hat.

Markt- Berichte. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 14. Dezember. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 25 Sr; Nogat 1 Air. S Sat., aud 1 Rihir. C Sgr. 3 Pf; große Gerste 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf. ; kleine Gerste 1 Rthlr., auch 27 Sgr. 6 Pf. ; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr. ; Erbsen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. Zu Wasser: Weizen 2 Riblr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.z Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch_1 Rthlr 2 Sgr. 6 Pf. ; große Gerste 1 Rthlir. ; kleine Gerste 26 Sgr. 3 Pf. ; Hafer 22 Sgr 6 Pf., auhch 21 Sgr. 3 Pf. ; Erbsen 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte). ; Mittwoch, den 13. Dezember. Das Swock Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr., ner Heu 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. Farto fels P Der Scheffel 15 Sgr., auch 12 S 9 Pf. Branntwein - Prét)eé.

Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 8, Dezember 1848 14% u. 147, Rtö!r.

der Cents

Fee gr. z mezenweis 1 Sgr., auch

M » S frei ins Haus geliefert E i4t u. 14% \ y, 200 Quart a 54 % 12. » 15 oder 10,800 % nah E: » D \ Tralles.

14. » w 45

Korn-Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 14. Dezember 1848. :

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Breslau, 14. Dez, Weizen, 3 5 gelber 42, 47, 52 Sgr.

Roggen 28, 305, 334 Sgr.

Gerste 21, 23, 25 Sgr.

Güser 11 157, 17 Sgr.

Rapps 88 bis 90 Sgr.

Kleesaat unverändert.

Spiritus 64 Rthlr. bez. u. Gld.

Rüböl roh 13 Rthlr. und raffinirtes 14 Rthlr, bez.

Z/nf nichts gehandelt. | |

An unserem Markte blieb Alles unverändert, nur Roggen ging um etwas höher.

Weiler 49, 90, 95 Si

Neuß, 12. Dez. Weizen 2 Rthlr., Roggen 1 Rthlr. 6 Sqgr., Wintergerste 1 Rthlr. 2Sgr., Sommergerste 1 Riblr, 2 Sgr. Buh- weizen 1 Rthlr. 7 Sgr., Hafer 21 Sgr., Erbscu 2 Rthir. 5 Sgr, Rappsaamen 3 Rthlr. 24 Sgr. Kartoffeln 20 Sgr.

Heu pr. Ctr. von 110 Pfd. 20 Sgr. { 1200 Pfd. 4 Rthlr. 12 Sgr.

Kleiner Saamen 3 Rthblr. 13 Sgr.

Rüböl pr. Ohm à 282 Pfd. o. F. 34

Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr. 15

Preßkuchen pr, 2000 Pfd. 28 Nthlr.

Branntwein pr. Ohm 18 Gr, 11 Rthlr. 15

Gereinigtes Oel 35 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.

Sypeiseöl pr. 24 Psd. 12 Sgr.

Getraide überhaupt, besonders Weizen, mehr gefragt.

Für Rüböl bleibt die Srimmung günstig.

Bonn, 12. Dez. (25 Schfl.) Weizen, neuer 64 a % Rthlr, Roggen, neuer 34 a 2 Rthlr. Gerste, hiesige 2% Rthlr, Haser a 5 Milk

Amsterdau, 11. Dez, l wenig Handel; 127pfd. bunt. poln, 320 Fl, 330 Fl., 122pfd. groning. 163 Fl. an der Zaau, fled. 178 Jl :

Roggen zu etwas höheren Preisen mit gutem Handel an Kon- sumenten und Speculation; im Entrepot : 121psd. preuß. 136 Fl, und in Consumtion : 116pfd. petersb. 123 Fl. kontant, 117pfd. do, 128, 130 Fl., 120pfo. ode. 133 Fl, 124 pfd, neu, inländ. 146 Fl. 127pfd. pommer. 150 Sl, 124pfd. neu. inländ. 143 Fl, 420 psd. dv. 145 Fl., 122pfd. holst. 135 Fl.

Gerste und Hafer ohne Handel. : e

Buchweizen wie früher, 121pfd. amers|. 15 G!. E

Kohlsaamen auf 9 Faß glei # L. medr1gerz verfauft : seeländ, 58 Lz auf 9 Faß gleih 603 L., April P

Leinsaamen wie früher; 111p}d. 11ga. 215 8, 08s, arhang. 225 Fl, 112pfd. odessa. 250 Fl. ,

Rüböl gleich nicht williger; auf Lieferung sebr angenehm, Leinöl sehr flau. Rüböl auf 6 Woch. 37% Fl.z; effeft. 36% a 5 Yly

) Fl, Sept, 39% -a 4 Fl. Leinöl auf 6 Woch. 26% F!

Rthblr. 7 Sgr. 6 Pf.

p Wr

Zg1 J 9+

4 bd

Weizen zu den vorigen Preisen mit 130pfd. gelder. 326, 23pfd. nord=-holl,

109pfd,

Cz i

Pommerschen

Landschaft. | Kasse übergeben werden,

schehen muß.

rechtfertigten 2 ut so ist die Kasse autorisirt,

die Realisirung der 1 i zur weiteren Beförderung abzugeben. Elbing, den 12. Dezember 1848, De

[577 b]

Stargardt, Stolpe und

v, Eidstedt-Peterswalde. j P ung dendenscheins Nr. 11, ausste-

zu den noch

t nur die Obligationen

Verzeichnisse derselben nach der laufenden Nnmmer der |

Bemerkt wird hierbei, daß der Kasse, es teù Kräfte wegen, keine Zusendungen von Obligationen gemacht werden dürfen, die Vorlegung diejer Obligaiio- nen vielmehr durch einen hiesigen Bevollmächtigten ge-

| Sollte dennoch dieser durch die Nothwendigkeit ge- Bestimmung entgegen gehandelt werden, die bei ihr eingehenden Obli-

gationen dem hiesigen Banquier Sein L, S,

M ra

Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Die Zahlung der auf unsere Actien „am 2. Januar a. Í Zligen Zinsen «folgt gegen Cinlósung des Zins- und Divi- mit 4 Thlr, für die Voll-Actie und

mit 2 Thlr, für die Halb-Actie : hier bei unserer Hauptkasse vom 2, Januar a. f b,

in Berlin aber am 4.,9.u. auf unserem Bahnhofe des Vormittags von 9 bis 12 Uhr,

werden auch d1?t ausgegebene! Einlö sung 5 Tr, für

Jn deuselben Terminen Zinsen auf die inzwischen | Prioritäts-Obligationen gegen des Zins-Coupons Nr. 1, nit die Obligation gezahlt werden,

Stettin, den 12. Dezember 1848.

Bir eftortu mi Kutscher, Rhades, Lenke,

ihrer beschränk-

e R 4 Z e F

15781) HRilhelms-Bahu.

Die am 2. Januar 1849 fälli- gen Zinsen unserer Prioritäts- bligationen fönnen von da ab bis

Ende Janunr täglich, mit Aus-

nahme der Sonn- und Festtage,

I ———ch in Berlin bei den Herren M, Oppenheim’s Söhnen, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, E

in Breslau bei den Herren Eichborn & Co, in} gleicher Zeit,

Hirs ch

A Gta e

. fäl-

Vormittags von

_ R «4 V Stroh pr. Schock von |

hier in Ratibor bei der Hauptkasse, 9 bis 1 Uhr, c egen Einlieferung der mit einem Verzeichniß versehenen oupons erhoben werden, : Natibor, den 10, Dezember 1848, O U,

6. Jan.

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für % Jahr. 4 Nible. s E Je, 8 Ale: - ]. Jähe,

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Bei einzelnen VKummern wird

der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Me 227.

Preußischer

Éiialiitto,

C ZAL A Af

Staats-Anzeiger.

Berlin, Sountag deu 17, Dezember

Alle Post-Anftalten des Jn- und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

1848.

Damit wir in den Stand geseßt werden, den verehrlihen Abonnenten des Preuß. Staats-Anzeigers, mit welchem die vollständigen stenographischen Berichte über die Sibungen der zu Ende des Monats Februar k. J. zusammentretenden beiden Kammern werden ausgegeben werden, - vollständige Exemplare zu liefern, werden ffe ergebenst ersucht, ihre resp. Bestellungen für das erske Quartal 1849 gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die Auflage sogleich zl Stitfnhe dessilben dél! s stimmt werden fann. Den später hinzutretenden Abonnenten dürften komplette Eremplare nicht immer nachgeliefert werden können. U nSded p tiss j o

Der vierteljährliche Präánumerations- Preis beträgt 2 Rthlr., mit Einschluß der genannten stenographishen Berichte; / 1

A'gY lt, Amtlicher Theil. Deutschland. & Preußen, Berlin, Beförderungen und Abschieds - Bewilligungen in der Armee, Bundes-Angelegenheitea. Frankfurt a, M, Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs-Versammlung, | j Desterreich. Wien, Adresse des erjten Wahlbezirks von Wien an den

Kaiser und an ihren Vertreter in Frankfurt a. M. Deputationen in Olmüy und Prag. Kremsier. Die Parteienvertheilung im Reichs- tage, Olmüß, Besuch des Prinzen Karl von Preußen bei dem Fürsten Erzbischof.

Sachsen. Dresden, Empfang des sardinischen Gesandten dur den König.

Frankfurt. Frankfurt a, M, Huldigungsfeier der österreichischen L4Truppen.

Hamburg. Eröffnung der konstituirenden Versammlung. Ausland.

Hesterreich, Bartfeld. Einrücken österreichisher Truppen, Aufruf des Feldmarschall- Lieutenants Schlick,

Frankreich, National-Versammlung. Geldbewilligung. Wie- derherstellung der Haft wegen Schulden. Paris, Weitere Ergebnisse der Präsidentenwahl und darauf bezügliche Umstände. Lamoricière. Changarnier, Ankunft Bugeaud's, Klubschließung, Das Expe- ditionsgeschwader zu Marseille, Marquis von Clanricarde.

Großbríitauien und Jrland. London, Nachrichten aus Nord- und Süd-Amerika, Ludwig Philipp und seiue Familie in Richmond, Parlamentswahl, Streitkräfte in Jrland, Liverpools Schiffs- verkehr, Vermischtes.

Provisorisch

talien. Rom. Manifest der Deputirten-Kammer, Regierung in Bologna, Vermischtes.

Vereinigte Staaten von Nord-Nmerika. New-York, Antwort von Gerolt’s auf die Adresse deutscher Kaufleute.

Börsen- und Handels - Nachrichten.

Hamburg.

Beilagen.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 5 Dem Ober=-Bergamts-Registtatör F. Doert zu Brieg den Cha- rakter als Kanzlei-Rath beizulegen.

E T A A,

Edi Ri E A G M omi A: I Éd AEMIACT. TN E

Uichtamtlicher Theil. Deutschlaud.

Prenßeu. Berlin, 16. Dez. Nah dem heutigen Militair = Wochenblatte is der Prinz Friedrich Karl von Preußen Königl. Hoheit, Hauptmann vom 1sten Garde-Regiment zu Fuß, dem Regiment Garde du Corps als Rittmeister aggregirt, der Hauptmann von Stücradt 1. vom Kaiser Alexander-Grenadier- Regiment zum Major und Commandeur des 2ten Bataillons 32sten Landwehr - Re- giments ernannt worden, F-ruex- ist dem General « Lieutenant von Brandenstein, Commandeur: der-Ien Diviston, mit Pension, dem Hauptmann Wellhausen, Artillèrie--Vssizier des Plabes Wesel, und dem Hauptmann Friedrich von der 7ten, Artillerie - Brigade als Major mit den vorschriftemäßigen Abzeichen für Verabschiedete, Aussicht auf Civilversorgung und Pension dex Abschied bewilligt worden. N a

Dasselbe Blatt enthält folgende Bekäüntmächung: „Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Kabinets - Ordre vom 25. No- vember d. J., im Veifolg der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 15, Juni d. J., dem Kriegs - Ministerium zu eifeanên zu geben geruht, daß auch den zur preußischen National - Versammlung abgeordneten Offizieren das ganze Gehalt unverkürzt zu gewähren sei,

Dies wird hierdurch zur Brachtuug in vorkommenden Fällen zur allgemeinen Kenntniß gebracht.

Berlin, den 5. Dezember 1848.

Kriegs =- Ministerium. Militair-Oekonomie-Departement. Müller. Cammerer, An sämmtliche Königlihe General-Kommandos 2c,“

Bundes- Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 14. Dez. (Frankf. Journ.) Nachdem

in der heutigen 13s5sen Sihung der verfassunggebenden Reichêver= amlung der Abg. Dahlmann als Berichterstatter des Verfassungs- Ausschusses die Annahme des §. 19 des Abschnitts vom Reichstag in der vom Aus\huß beantragten Form (mit dem absoluten Veto der Reichsgewalt) wiederholt cnalellen hatte, wurde über den Eingang des §. 19, also lautend: „Bei Ausübung der der Reichsgewalt zu- gewiesenen Befugnisse ist die Uebereinstimmung der Reichsregierung und des Reichstags erforderlich‘, mit Namensaufruf abgestimmt und derselbe mit 267 gegen 207 Stimmen abgelehnt , somit

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das absolute Veto verworfen, Der Antrag des Abgeordneten von Trüßschler: „Die - Reichs - Regierung ist verpflichtet, die Reichstagsbeschlüsse auszuführen“ (wonach also kein Veto stattfin- den würde), wurde durch Ausstehen und Sibenbleiben abgelehnt. So- dann ging die Abstimmung zu den verschiedenen Anträgen in Betreff des beschränkten (Suspensiv-) Veto?s über. Die Anträge der Abge- ordneten Nauwerck, Schulz von Darmstadt, Heisterberg und Malyahn, so wie das Minoritäts-Erachten von Wigard, Schreiner und Mitter= maier, verworfen, dagegen jener des Abgeordneten Fallati mit 274 gegen 187 Stimmen angenommen. Derselbe lautet : „Cin Beschluß des Reichstags, welcher die Zustimmung des Reichs-Oberhauptes nicht erlangt hat, darf in derselben Session nicht wiederholtwerden. Js ein Be- \chluß des Reichstags in drei auf einander folgenden Sihungen in Er= wägung gezogen und unverändert angenommen worden, so erhält er, auch wenn die Sanction des Reichsobirhauptes nicht erfolgt is, Geseßzeefraft, sobald der Reichstag sich \chließt. Hierauf wurde über die einzelnen Säße des §. 19 abgestimmt ünd sodann die Berathung der Grundrechte fortgeseßt, von welchen bis jeßt (17 Uhr) die §§. 15 und 16 angenommen sind. Sie lauten : N

F. 15. Jeder Deutsche is. unbeshränkt in der gemeinsamen häuelihen und öffentlihen Uebuug seiner Religion. Verbrechen und Vergehen, welhe bei Ausübung dieser Freiheit begangen werden, sind nah dem Geseße zu bestrafen.

F. 16. Durch das religiöse Bekenntniß wird der Genuß der bürgerlihen und staatsbürgerlihen Rechte weder bedingt noch be= schränkt. Den staatshürgerlichen Pflichten darf dasselbe keinen Ab- bruch thun.

__Desterreich. Wien, 14. Dez. (Wien. Ztg.) Die Wahl= männer des ersten Wahlbezirks der Stadt Wien für die deutsche Natioual-Versammlung zu Frankfurt .a. M. haben bezüglich der in den §§. 2 und 3 der fünftigen deutschen -Reichsverfassung aufgeführten Be=-

stimmungen in ihrer dieserwegen besonders abgehaltenen Versamm- lung einstimmig nachstehende Adresse beshlosseu und sofort an Se. Majestät übersendet; ferner haben dieselben Wahlmänner an ihren TIER Dr, Eugen von Mühlenfeld ein Vertrauensvotum ge- richtet:

Ew, Majestät! Als im leptverflossenen Frühjahre in ganz Deutschland der Ruf nach einer Neugestaltung seiner Bundes - Verhältnisse laut wurde, fand derselbe auch ín den zur Krone Ew, Majestät gehörigen Ländern deut- scher Zunge den lebhaftesten Wiederhall. Mit freudiger Zustimmung be- grüßte man den Beschluß des Bundestags zu Frankfurt am Main, der die Bertrcter der deutschen Bolksstämme nach dieser Stadt berief, um an den Bau eines neuen, den Zeitbedürfnissen entsprechenden Verfassungswerkes Hand anzulegen; und als in Folge dieses Beschlusses Ew. Majestät Re- gierung auch in unserem Vaterlande die bezüglichen Wahlen anordnete, da waren wir unterzeichnete Wahlmänner des 1, Wahlbezirkes der Hauptstadt Wien mit gewissenhastem Cifer bemüht, den uns gewordenen ehrenvollen Austrag unserer Mitbürger in würdiger Weise zu erfüllen.

Wir gingen dabei von der Ueberzeugung aus, daß Oesterreich sich eng an Deutschland anschließen müsse, auf das es durch Gleichartigkeit der Kultur und Juteressen, so wie durch seine politische Weltstellung, hin- gewiesen is, mit dem es Glück und Unglück getragen, geduldet, gekämpft und gesiegt, und das es noch jünpst von fremder Willkürherr|haft mitdem Blute seiner Söhne befreien geholfen. Wir sprachen aber auch hon bei Gelegenheit unserer Wahlen die feste Willensmeinung aus, diesen Anschluß nur în sol- cher Weise verwirklicht zu schen, daß dadurch der innige: Verband der öster- reichishen Provinzen unter einander, daß dadurch die Selbstständigkeit un- seres Vaterlandes, die Einheit des Kaiserstaates uicht verlegt würde.

Wir kövnen in der Gestaltung Oesterreihs nicht cin bloßes Werk des Zufalls oder donastischen Ehrgeizes erblickenz wir finden darin ein organi- sches Gebilde, dazu bestimmt, zahlreiche Völkerschaften, welche vereinzelt ihre Selbstständigkeit niht zu wahren vermöchten, mit gleicher Berechtigung zu einem großen Ganzen zu vereinigen, zu einer Weltmacht, welche gebieteud in die Schicksale Europa's einzugreifen befugt ist, und als der Stüppunukt eines mittel - enropäischen Staatenbundes jedwedem Uebergrisfe, er komme vou Osten oder von West:n her, gleich kräftig entgegen zu treten vermag.

Wir würden uns nie und nimmer damit einverstanden erklären, daß die innigen Beziehungen, die seit Jahrhunderten zwischen den deutschen und nichtdeutshen Provinzen unseres Va!erlandes bestanden , in gewaltsamer Wise zerrissen und die getrenn:en Bestandtheile einer ungewis- sen Zukunft Preis gegeben würden. Wir hängen mit aufrichtiger Liebe an allen unseren österreichischen Brüdern, deren Geschicke wir so lange getheilt, Wir halten fest an dem Gesammtbestande der Monarchie, den unsere Grund- geseze gewährleistet haben, und der uns allein die Bürgschaft giebt für Kraft und Wohlstand und künftiges Gedeihen.

Leider finden wir aber diese staatliche Einheit Oesterreichs bedroht durch die Abstimmung der deutschen National-Versammlung zu Frankfurt über zwei Para- graphen der künftigen deutschen Reichsverfassung, welche dahin lauten; „Daß kein Theil des deutschen Neiches mit nichtdeutschen Ländern zu einem Staate ver- einigt sein dürfe‘“‘— und daß, „wenn ein deutsches Land mit einem nichtdeutschen dasselbe Staats - Oberhaupt hat , das Verhältniß zwischen beiden Ländern nach den Grundsäßen der reinen Personal-Union zu ordnen sei,“

Wir vermögen in diesen Bestimmungen, sollien sie bei der zweiten Abstimmung zum Beschlusse erhoben werden, nur eine Auflösung der öster- reichischen Monarchie, eine Trennung in ihre deutschen und nichtdeutshen Bestandtheile, eine Vernichtung der staatlichen Einheit unseres Vaterlandes

zu erbliden, Das Band der reinen Personal - Union, wie man die Sache auch bemáänteln mag, ist ein blos illusorisches, gerade in einem constitutionellen Staate, wo nicht das Machtgebot des

einen Herrschers entscheidet, sondern die Majoritäten der verschiedenen Volks- vertreiuungen den verantwortlichen Räthen der Krone ihre Wege vorzeichnen, die nur allzuleiht in den durch nichts als durch die Person des Staats- Oberhauptes verbundenen Ländern nah “abweichenden oder vielleicht gar entgegengeseßten Richtungen hinführen könnten. Wie wäre eine Ausglei-

hung der so vielfach vershlungenen Juteressen aller Völker Oesterreichs

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* mögli, wenn ihré Banireiete icht auf ei | sammen beriethen, wêm# diz wichtigsten

43d N M 1945 _ Anu S L -

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| ‘wß fing! ffllefi°fó wie internationalen Fragen von verschiedegen,.

2 ] N éStnein Sinne abgefaßt und beantwortet würden, wende Î

| i 1 Bin mehrere Abtheilungen zer- splittert, nit mehr genügelr 18 0E Vf C@gßrien oder inneren Feinde mit Kraft zu widerstehen! Will "in unstm Vaterlande zumutheu, seine Provinzen in einem Augenblicke zu zerreißen, wo sie das Band einer gemeinsamen freien Verfassung fester als jemals ums{lingen und jedem einzelnen Landestheile die durh die Staatseinheit gebotenen Vor- theile einer Großmacht gewähren soll? Und ein solches müßte unfehlbar

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| geschehen, wenn die deutshe Reichsverfassung, so wie sie aus den Beschlüs-

sen der National-Versammlung zu Frankfurt hervorzugehen droht, zur Aus- führung kämez wenn die wichtigsten Rechte, ohne die eine wahre Sou- verainetät nicht destëhen, fann,„gn Je Reichsgewalt abgetreten werden müß- tenz wenn die Gesandte Vesterreschs81Wdlfwiden Mächten nur dessen nichtdeutsche Provinze#)-vertreteu: dürften wenn der Monarch nur in Ansehung diefer! Gebietsjpeile Hf foladen Regierungen Verträge abzu- schließen befugt} wgxez, —, venn ein HWFvetbühden durch eine Jahrhun- derte lange Geht fa D 10) die Ersiering1azgsey piele unter dem Banner Oesterreichs geschlagene, Slhlachten, unv fob, ungeadtet aller natio- nalen Verschiede 1 1 ‘dieses Zeit iglterprobter Treue und Be- geisterung ges{chà f TUE Jetsplittert: wide yyÞ dadurch seinen inneren und äußeren Halt vek StnBis 1g 192 AnA

Mit solchen Gralidfäuwhrif fig peichsSélbsiständigkeit, ist Oesterreichs Integrität unseres Erachteys gi A Jlifsabar.

Unmöglich fonnte daher-xine Witdliung Deutschlands in dem Herzen eines Oesterreichers Anklang finden, welche die Zerstückelung unseres Vater- landes zur Folge haben müßte,

Wir halten es für eine ernste Pflicht , diese Gesinnung offen und un- umwunden auszusprechen z wir würden ein Verbrechen an unseren nicht deut- schen Brüdern zu begehen glauben, wenn wir uns von ihnen lossagten und das Schiff in Trümmer schlügen, auf dem wir gemeinschaftlich allen Stür- men der Zeit getroyt haben.

Darum bitten wir Ew, Majestät, durch Jhr Ministerium die geeigne- ten Schritte einleiten zu wollen , auf daß in Frankfurt das große Werk der Vereinbarung in einer Weise zu Stande komme, welche es Desterreich möglich macht, ohne Selbstvernichtung seines staatlichen Lebens, ohne Auf- geben seines weltgeschichtlichen Berufes, ohne Trennung dessen, was die jüngst erstandene Freiheit nur um so inniger an cinander fitten sollte, dem neuen Bunde beizutreten.

Wir sepen in die Einsicht und den redlihen Willen der zu Frankfurt tagenden Männer zu -viel Vertrauen, als daß wir nicht hoffen sollten, es werde einer flareu Darlegung und entschiedenen Vertretung der cigenthüm- lichen Verhältnisse Oesterreihs gelingen, eine solche Vereinbarung zu erzie- len, wie sie der ungeschmälerte Bestand und die Selbstständigkeit unseres Vaterlandes fordern. E

Wien, am 30, November, 4848.

' 7: Die Wahlmänner des ersten Wahlbezirkes der Stadt Wien, s

An den Abgeordneten des ersten Wahlbezirkes der Haupt- und Residenz-

stadt Wien zur Löitkfthen National.-.Versammlung, Þr, Eugen von Mübhlfeld, 7

Ew. zWohlgeboren!

Mit hohem Juteresse hat die gefe@tiÎte Wahlmannschast des ersten Wahl- bezirkes der“ Stadt Wiey zux euen Nâtfonal-Versammlung die An- sprache zur Kenntniß genommen, welche Sie“ sn Gemeinschaft mit 39 Ab- geordneten anderer Pstexreichischer «Wahlbezirke aus Anlaß der Abstim- mung der National-Versänimlutg hi? KE Patagraphen 2 und 3 des deut schen Neichs-Verfassungs-Entwurfes unterm 1, November l, J. an ihre resp. Wähler gerichtet habén,

Die in diesen Paràgraphêm® aufgestellten Grundsäße sind zu wichtig, sie schneiden zu tief in das: Mark gegebener Verhältnisse und Jnteressen, als daß sich die gefertigte Wahlmaunnschaft niht aufgefordert finden sollte, Ew. Wohlgeboren ihre volle Zustimmung zu den in der gedachtcn Ansprache niedergelegten Ansichten, so wie überhaupt zu der Stellung, welche Sie bei Berathung dieser Lebensfrage _ eingehalten , in einem Momente aus- zusprechen, wo dei dem xäswhenFöttgange des Verfassungsweikes die zweite, definitive Lesung diéser _beibêt- Paragraphen und damit neue Kämpfe und entscheidende Beschlüssé! besoêstrèn.: j

Als im April’d) J die Wahlen, zun frankfurter Parlamenté stàttfan- den, da gab ‘sich alttii Ländern Oesterreichs, wetche daran Theil nahmen, nur eine Gestnniing kund: der A éint8 engen, innigen Anschlusses an Deutschland, jedoh unbeschadet vem Beskanbé*êinès großen, einigen Oester- reích, Diese: Gesinnung. hat sih nicht geändert, sie ist vielmehr durch Alles, was seither geschah, nux befestigt und! gekräftigt worden, Jn einem Augen- blie, wo Oesterreichs könstituïrende NeichsckVersarmlung tagt, um durch das große Werk “einét freien *Vétfaffung alle Völker und Stämme der Monarchie, bei vLolléèr Sicherstellung: “ihrer - landschaftlichen Autonomie, innui- ger als es je der Fall war, zu ‘einen staatlichen Ganzen zu verbinden, in einem Augenblické, wo sich dies. Oesterreich zur Wahrung seiner Kraft und Einheit gegen die Bestrebungen -feparatistisher Factionen in ungeahnter Energie erhoben, in cinem solchen Augenblicke kann dasselbe am allerwenig- sten geneigt sein, durch Annahme einer \{wälihen, illuso rischen Perfonal- Union an die Stelle der altererbten Real-Verbindung seiner Bestandtheile, zur Selbstauflösung die Hand zu bicten. Jn dem geschichtlichen Boden von Jahrhunderten- hat die Real-Verbindung ilre ticfen Wurzeln geschla- genz die Grundgeseße der Monarchie haben sie gewährleistet, engverschlungene Bande der geistigen und materiellen Jnteressen sie unauflöslich gefestiget, Oesterreichs Völker wollen und können sie nicht aufgeben! Sie vergessen aber auch nicht, welche warmen Sympathieen und ernsten Juteressen sie auf Deutsch- land hinweisen. Sie können jedoh nicht anerkennen, daß es außer der Al- ternative einer Zerstückelung Oesterreichs bis zum Schatten einer bloßen Perso- nal -Union oder völliger E n A M Os As A

elchen ie Interessen beider gleihmäßig wahren ließen, S! orer A Sh selchen Stellung Oesterreichs zu Deutschland, e seinen eigenthümlichen Verhältnissen gebührende Rechnung trage f n wohl jede damit verträglihe Cinheit und Gemeinsamkeit hrer Po I

ihrer Institutionen E würde, von Jhnen mitgefertigte Ansprache

Auf dieser Grundlage faßt die us i der 45 Agbrreiihischén Abgeordneten, auf derselben Zhr ganzes Verhalten în