1848 / 229 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

j ilih nur für städtische Angelegenheiten berufen, fön-

nen bee H voller Ube: zeugung versbern- daß wir auch jeht die ü aft aussprechen. E

Besianung dar Zuges Bkr ger wüblerise Treiben und bringen

Zi bscheuen das bi E “e Ew Majelät für die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung, für

die dem Lande verliehene Verfassung, für die weise Ds De Staatsschiffes unsere Anerkennung, und unseren Dank allerun E )- nigst mit der Versicherung dar, für die Rechte der Krone und für unseren König Gut und Blut einzuseßen. s L M

Mögen Be Lees vei dies auch von einem sehr kleinen Städ juldre anzunehmen. E 1 G: Mass

allerunterthänigste. Die Stadtvcrordneten zu Pölitz.

Pölitz, im Dezember 1848.

-—

Allerdurlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! A A. Die unterzeichnete Dorfgemeinde zu Lütkenwisch in der West- Priegniß stattet Ew. Königl, Majestät für die dem preußischen Volle verliehene constitutionelle Verfassung, womit dieselbe ganz einverstanden ist, ihren unterthänigsten Dank ab. 2 Q i Jndem sich die Unterzeichneten in ihrem Gewissen gedrungen fühlen, ihre Kundgebungen an den Stufen des Thrones niederzule- gen, ergreifen sie diese Gelegenheit, um zu erklären, daß sie mit Out und Blut für dieselbe einstehen. ags e Pia Allerunterthänigste Dorfgemcnde. (24 Unterschriften.) Lütkenwisc, den 9, Dezember 1848. Aut szug - gus dem Protokollbuhe der Bürgermeisterci- Bersammlung zu Ronsdorf. Verhandelt zu Ronsdorf am 11. Dezember 1848, d Dex Gemeinde - Rath nabm den Vortrag des Bürgermeisters über die Dankbegrüßung der Königlichen Botschaft vom Zten d. M, mit Freuden entgegen, und beschloß, als seine Adresse in das Protofollbuh aufzunehmen: U U „Ew. Königlihe Majestät haben dur Allerhöchste Bot chaft vom Zten d. die dem Lande verheißene Verfassung in vollem Maße ertheilt. :

„Hat der unterzeichnete Stadt - Rath auch nie daran gezweifelt, daß Ew. Majestät die gegebenen Berheißungen auf das Ausgedehnteste ertheilen würden, so begrüßt der Stadt-Rath die frobe Botschaft mit dem innigsten Danke, besonders in dem Zeitpunkte der Gefahr, den die hohe Weisheit Ew. Königlichen Majestät erkannt haben, als ein großes Glüd fürs Vaterland, und {äßt si die Gemeinde Ronsdorf glüctlich, bekennen zu können, Ew. Majestät treue Unterthanen zu sein.

„Nicht weniger bringt Ew. Majestät der Stadt-Rath den herzlihsten Dank für die Ernennung des Ministeriums Brandenburg, welches, die vielen ungegründeten Mißtrgauens- Aeußerungen nicht achtend, die Gefahr des Landes erfeit- nend, unter Gefahr eigener Aufopferung mit der geeigneten Kraft aufgetreten ist und die Gefahr des Landes abzuwenden bemüht war.“

Hierauf beschloß der Gemeinde-Rath, vorstehende Verhandluig in beglaubigter Abschrist aus dem Protokollbuche an Ein hohes Staats-Ministerium ehrerbietigst einzureichen, mit der Bitte, dieselbe zur Kenntnißnahme Sr. Majestät hochgeneigtest zu bewirken,

_ Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben : Der Bürgermeister. Die Gemecinde-Verordneten. Die Beigeordneten. : (21 Unterschriften.)

Geliebter Landesvater! S 5 Mit großer Freude haben wir das wahrhaft Königliche Geschenk einer Verfassung entgegengenommen, an dem jo lange und vergebiich die Vertreter des Landes arbeiteten. E É 5 j Der Friede mit seinen Segnungen wird jeßt wiederkehren und unter Ew. Majestät väterlicher Fürsorge ein Volk beglückeu, das der Mehrzahl nach stets vertrauensvoll auf seinen König hinublickte, L Unterzeichnete fühlen sich gedrungen, ihren tiefgefühlten Dank

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ehrfurchtsvoll auszusprechen und des Allerhöchsten Segen über Ew, Majestät herabzuflehen. j J h

Hemer, Grafschaft Mark, den 10, Dezember 1848,

j (Folgen 78 Unterschriften.)

Hohes Staats=- Ministerium!

Durch die Auflösung der National - Versammlung und leihung der Verfassung vom 5. Dezember ist im Lande die frent Zuversicht erweckt worden.

ERATE L

Seckanntmachungen.

[695] Edt tal-Cita lin

Der bereits unterm 29. Juli und 31. August d. J. steckbrieflich verfolgte ehemalige Studirende der Philo- fophie, Johann Gottfried Friedrich, is wegen Hochverraths 1 den Anklagestand v-rsezt worden, teil exam 44, Juni d. J., Abends nach. 7 Uhr, einem theilweise bewaffneten Volkshaufen eine rothe Fahne vorgetragen und vive la république gerufen haben soll.

sich eimufinden,

wärtigen,

den 24, Februar L J, Bor: F Uhk,

an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termin zum münd- bei seinem Ausbleiben mir der Untersuchung und Be E weisaufnahme in contumaciam verfahren werden, er seiner etwanigen Einwendungen gegen Zeugen und Do- fumente, wie auc) aller sh nicht etwa von selbst erge- bender Vertheidigungsgründe, verlustig gehen, demnächst nach Ausmittelung des angeschuldigien Verbrechens auf die gescßlihe Strafe erkannt und das Urtel an seinem zurückgelassenen Vermögen und sonst, so weit es ge- schehen kann, sofort, an seiner Person aber, sobald man seiner habhaft wird, vollstreckt werden wird,

Berlin, den 1, November 1848. 5 Königliches Kriminalgericht hicsiger Residen, Erste Abtheilung.

Harrassowiß,

(logau, den

[694] wegen

pm T.

1376

Einem hohen Staats-Ministerium sagen wir für die Mitreirkung bei beiden Maßregeln unseren lebhaftesten Dank. 2Sir sind: stolz darauf, im Rathe der Krone Männer zu sehen, die sich dur ihre Entschlossenheit und Thatkraft um das Vaterland hoh verdient gemacht, und bitten Hochdasselbe gehorsamst: Z e Leitung des Staatsruders niht aus den Händen zu geben. Demmin, den 11, Dezember 1848. Jm Auftrage des aus 298 Mitgliedern bcstebenden patriotischen Vereins : Der Vorstand.

Zu der Adresse der Stadt Düsseldorf (Pr. Staats-A nzei= Nr. 227, S. 1364, Sp. 1) sind 1007 Uanterschristen einge-

Le Set e

ger gangen.

(Fortseßung folgt.)

Wissenschaft und Üunst,

Königliches Opernhaus. Konzert. (Den 14. Dezember.)

Zum Besten des Spoutini- Fonds sand Dounerstag im Opernhause ein großes Vokal - und Jusirumental - Konzert stait, das sowohl durch Man- nigfaltigfeit, als theilweise auch durch Neuheit der dargebotenen Gaben eín nicht gewöhnliches Kurnstinteresse einzuflößen geeignet war, Troßdem hatte sich nur ein verhältnißmäßig kleiner Kreis von Hörern zu der Veranstaltung eingefunden, der indeß die reichen Gcnüsse des Abends mit desto lebhasterer Theilnahme entgegennahm, Spontini?s shwungreihe Ouvertüre zur „Olympia“, vom Orchester unter Nikolai? s Leitung meisterhaft cxefutirt, diente dem Ganzen zur würdigen Einleitung. Eine Arie aus. Mozart's „Così fan tutte”, von Fräulein Tuczeck mit bekanntem Geschick vorgetra- gen, kam zunächst zu Gehör, Daun folgte, als besonders bemerkenswerth, die Ausführung mehrerer Musikstücke, von B ceth oven zu einem Festspiele, „Die Ruinen von Athen“ betitelt, komponirt. Das Ganze, in einem Chore:

„Schmükt die Altäre“, : cinem türkishen Marsch und einem Chore der Derwische bestehend, wurde hier zum erstenmale öffentlih gehört und erregte in Folge dessen um st0 größeren Antheil bei den Verehrern Beethoven’ s. Der Chor der Der- wische fesselte seines origiuellen Kotorits wegen vorzugsweise, obwohl auch die beiden anderen Nummern von eigenthümlicher und anziehender Wirkung sind und den großen Meister in vielen genialen Zügen nicht verkennen las- jen, Die nächste Nummer bildete eine Romanze (7) aus etner hier noch nicht aufgesührten Oper: „Der Verbanute““, von Nikolai, ein Werk, das, wie verlautet, zur Aufführung vorbereitet wird und, nach diesem heute vor- geführten Bruchstük zu urtheilen, Erfolg finden dürste, Daß Frau Koster im Vortrag dieser Romanze gewohnterweise Vorzügliches leistete, bedarf kei- ner Versicherung. Ein ansprehendes Quartett aus einer 1n Deutschland wenig bekannten Oper No ssini’ s: „Bianca e Falliero“, von den Vamen Tuczeck und Marx und ben Herren Kraus und Z\ch iese gelungen vorgetragen, nahm das Juteresse der Hörer ebenfalls in Anspruche i die Schlußnummer des ersten Theils: „Preußens Stimme, ein Volksgesang von Nikolai, die patriotischen Gesühle des Publikums agu})'s lebhaft.ste zu erregen nicht verschlte, Jm zZweli- ten Theil, der mit der Ouvertüre zu „Egmont“ von Beethoven einge- leitet wurde, erwähnen wir noch (nächst der Declamation von Schiller's „ÖDlocfe‘““ durch Frau Crelinger, die namentlich in den Zeitbeziehungen des Gedichts außerordentlichen Anklang fand), als einer vorzugsweise interessanten und mertwürdigen Musiknummer, der Arie desRiesen Polyph.m, aus der Kantate: „Acis und Galathea““, von Händel, ein Tonstück, das, obgleich an Kunst- werth den späteren Schöpfungen des berühmten Oratorien-Komponisten nicht gleich zu erachten, in historisher Beziehung jedenfalls ein nicht uinbedeutens des Juteresse gewährte. 0e

während

Der berühmte Spontinische Volksgesang: „V russia,“ vom ganzen Sänger- und Orchester-Personal der Königlichen Oper ausgeführt, schloß die Veranstaltung, die Anwesenden dadurch auf’s neue in eine lebhaft erregte patriotische Stimmung verjeßend, 11 wahrhaft er- greifender großartiger Weise ab,

Der Wasserträger, von Cherubini,

(Den +5.

Cherubini’s „Wasscrträger“', seit länger denn 10 Jahren gänzlich vom Repertoir verschwunden, erschien endlich am Freitag zum erstenmale wieder auf der Königlichen Bühne, ein Kunst. Ereigniß, dem eine zahlreiche, fast alle Räume des Opernhauscs süllende Zuhörerschaft, Handlung und Musik tes Werkes mit gleich großem Interejje und ge|panntester L heil- nahme verfolgend, beiwohnte. Der Eindruck des Werkes war ciu allgemein wohlthuender, Aller Herzen gewinnender, Um soglcih der Musik zu ge:

Dezember.)

V E E R Ee DE R i C A F R O: E d” B: 11ck i I I s A OE L P B: 1X 260 ‘5 a I MRUCE S | P U I - B

putirten, Ober-Landes8gerichts-Assessor von Nottengatter,

: Bs D : j t auf dem hiesigen Schloß entweder in Person oder dur gehörig informirte und geseßlich legitimirte Mandatarien

den Zuschlag an den Meíst- und Bestbietenden zu ge

Die Taxe, der neueste Hypothekenschein und die ctwa noch zu entwerfenden besonderen Kaufbedingungen kön- | nen während der gewöhnlichea Amtsstunden in der hie- | a) des sigen Registratur eingesehen weiden. - e z "dr Ar : Le (Hleichzeitig werden der seinein Aufenthalie nach un- | Derselbe wird zu seiner Verantwortung zu dem auf bcfannte t Besißer Kaufmann Alexander Karl | Friedrich Liezmann und die unbekannten Real-Präten- | , ; L 0A c denten mit vorgeladen, lichen Berfahren unter der Verwarnung vorgeladen, daß bleiben mit ibren etwanigen Real - Ansprüchen auf das Gut präkludirt, und wird ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werten.

3, November 1848, Königliches Ober-Landesgericht, 1

Subhastations-Patent des Gutes

Zur Subhastation des unter der Gerichtsbarkeit des Königlichen Ober-Landesgerichts zu Glogau in der Kö- niglichen Preußischen Ober -Lausiß und deren Rothen- burger Kreise belegenen, uach der landschaftlichen Taxe aaf 24,472 Thlr, 17 Sgr. 1 Pf, abgeshäygten Mann-

denken, wie fesselt sie durch die Fülle, Harmonie, Kraft und Erhabenheit, die ihr beiwohnen, stets aufs neue! Welche Frische und Geisteskraft athmet sie

_noch immer, obwohl beinahe ein halbes Jahrhundert verflossen is, seit

sigen Registratur eingesehen werden,

ihre Gebote abzugeben und demnächst

| | | | | Ließmann, | j |

Nittergutsbefizers

h) des Kammerherrn

Ober

Leßtere werden bei ihrem Aus- mit vorgeladen,

werden, Senat, von Forckenbe ck,

L ; 744 Steinbach, [744]

minsfa, zugehörige, mit

nen während der gewöhnlichen Amtsstunden in der hie-

Zugleich werden zur Wahrnehmung ihrer Rechte: 1) der eingetragene Besißer Alexander Carl Friedr:ch

2) die von dem Vorbesißer, Gutsbesißer Nötschke, zu ibi Speztal-Mitbelehnten in die gesammte Hand auf- genommenen männlichen Leibes-Lehnserben : Johann Siegmund Adolph von Dallwiß auf Siegersdorf, j Moriy von Bissing auf und Mittel-Bellmannsdorf,

3) die unbekannten Nea!-Prätendenten

Lebztere werden bei ihrem Ausbleiben mit ihren etwa- nizen Real - Ansprüchen auf das Gut präkludirt, und wird ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt

(Hsogau, den 3, November 1818, Königliches Ober-Landesgericht. von Forckenb e ck,

Nothwendiger Verkauf. : Die im Thorner Landrathskreise belegene, der Reichs- gräfin Franziska Nompha von Gaschin, geb, von Sa- i Einschluß O 101,620 Thlr, 13 Sgr, 4 Pf. landschaftlich abge- hätte Herrschaft Grabia, soll Schulden“ halber în dem

am 3, Juli 1849, gs 10 UYr;

5

Cherubini das Werk schrieb! Endlich, welche Gemüthstiefe, welche Cha- rakteristif, welche Wahrheit tritt überall daraus entgegen und mit wie ein- fahen Mitteln hat der geniale Meister so Großes geschaffen! Jn leßterer Beziehung, wie überhaupt in der Tendenz seiner Geisteskraft, darf Cherubini unbestreitbar mit den großen Kunst - Heroen: Haydn, Mozart und Beethoven, kühn in Vergleich gestellt werden, Wie diese, offenbart er eine Einfachheit der Gedanken, cine Ockonomie bei Handhabung der musikalischen Mittel, die, erwägt man die dg- durch erzeugten grofartigen Wirkungen, wahrhaft bewunderungstoürdig er- scheinen und seinen Werken den Stempcl ächter Klassizität aufdrüen, Welch? tiefe Wirkung übrigens Haydn's und Mozart's Werke auf C he- rubini’s Gemüth machten, wzilchen Einfluß sie auf die ernste, gediegene Nichtung seines Genius ausübten, indem sie es waren, die ihn bestimmten, einen ganz neuen, dennoch eigenthümlichen Weg zu gehen, is bekannt und auch aus seinen Schöpfungen klar zu erschen, Daher (beiläufig) seine fast findlihe Pietät namentlich für Havdu, die so weit ging, daß er, einst aufgefordert, ihm seinen „Wasseriräger““ zu widmen, dies Ansinnen mit den Worten ausshlug: „Noch nie habe ih etwas geschrieben, was dieses Meisters würdig wäre!“ Wahrlich, eine Bescheidenheit, die solcher Größe würdig is und in Cherubini auchß als Mensch den wahren Künstler bemfundete. Doch genug von dem Meister eines Werkes und einem Meisterwerke, deren unvergänglicher Ruhm în der Ge- schichte der Kunst längst verzeichnet is, Gedenkeu wir in der Kürze no der Aufführung des „Wasserträgers“! Diese war, unter Mitwirkung der Frau Köster, cine des Meisterwe:kes durchaus würdige, besonders so weit cs die Lösung des rein musikalischen Theiles der Aufgabe betrifft. Dagegen stellte der ziemli umfangreiche Dialog des Singspieles einigen der mit- wirkinden Sänger Hindeinissc in den Weg, die sie nicht ganz zu besiegen vermochten, insofern hier sogar nicht selten hinsichtlih der Deutlichkeit zu wünschen blieb. Die Titelrolle gab Herr Krause indeß durchaus zu Dank. Der trefflihe Künstler b-friedigte nicht nur im Gesange, sondern er wußte auch den Charakter des braven, gemüthlichen Wasserträgers , der mit rohem Muthe sein Leben für die Rettung zweier edler Menschen in die Schanze schlägt, in der Darstellung natürli und wirksam zu An- shauung zu bringen, Den Grafen Armand repräsentirte Herr Pfister ebenfalls anerkennungswerth, wenngleih genügender im Gesange, als im Dialog. Als seine Gattin, Konstanze, sahen und hörten wir mit Vergnü gen Frau Köster. Sie sang die Partie mit allem Zauber, dessen ihre reizvolle Stimme fähig is, und bewälligte ihre Aufgabe musikalish über haupt so verständuißreich, wie man stets von dieser Künstlerin gewärtig sein darf, Nicht minder Lobenswerthes leisteten Herr Mantius, als Anton, und Fräulein Marx, als Marzelline, die Beide sowohl im Gesange wie im Spiele vortrefflih waren, Auch die kleineren Sing- und Spiel-Rollen befricdigten in der Beseßung, so daß, da auch Chor und Orchester unter N ikolai's Leitung zu cinem s{önen abgerundeten Ensemble das Jhrige beitrugen, die Vorstellung in jeder Beziehung genügte und allen Anwesen- den reiben Genuß verschaffte.

M ufifalisches.

Nachrichten aus Paris zufolge, hat sich eine neue Oper von Halevy: „Das Mairöschen oder das Thal von Andorre“‘, eines wahrhaft außerordentlichen Erfolges zu erfreuen. Troß der Präsidenten wahl nimmt sie das Interesse der Pariser so in Anspruch, daß in ganz kur- zer Zeit bereits vierzehn Vorstellungen davon bei vollem Hause staitgefunden haben und die Billets bis zur 24steu vergriffen sind, Text und Musik sol len gleihmäßig zu diesem Erfolge bcitragen. DJedenfalls dürste es daher interessant sein, „das Mairöschen““ auch in Deutschland kennen zu lernen,

Daß „„Mairöschen““ übrigens in Verlin baldigst gegeben werden dürfte, steht nach solchem Erfolge nicht zu bezweifeln, Zunächst wird un die Königliche Bühne aber mit ciner deutschen Opern - Novität erfreuen, Wie wir hören, fommt noch im Laufe diescr Woche der Rothmantel ‘“, von Richard Würst zur Ausführung, Der Komponist is ein hiesiger junger Musiker, der sich bereits durch verschiedene Publicationen im Gebiete der Jnstrumental- und Gesangs8-Musik bekannt gemacht hat, Das Süijct zu dieser (seiner Erstlings-) Oper wurde von thm selbs nah dem bekann- ten Märchen „Stumme Liebe ‘“ M

B erlitt,

von Musäus, bearbeitet, Möge dem „„Rothmantel“/ in Berlin ein ähnlicher Erfolg zu Theil. werden, wie Ha le vy’s Mairöschen‘““ in Par18,

Die Ziehung der Lotterie von Schmuckgegenst. inden des unterzeichneten Vereins findet am Donnerstag, den 21sten d, M,, in der Jägerstr. Nr. 22 eine Treppe hoch statt.

Avyfang der Zichung 11 Uhr.

Jnhabern von Loosen is, gegen Vorzeigung derselben, der Zutritt ge- stattet, : | Loose a 1 Thlr, sind bis zum 20sten bei Herrn Friedeberg unter den Linden Nr, 40 zu haben. Das Ergebniß der Ziehung wird durch die dssent- lichen Vlätter bekannt gemacht werden,

Berlin, den 18, Dezember 1848,

Der Frauen-Verein zur Abhülfe der Noth unten Fabrikanten und Handiverkern,

den lleinen t OUS Li O ——

D S E E I E A o T A T i PECA S L BV D P D E G C R Ai A

Vol. 9, Nr, 490, verzeichnete Grundstück, gerichtlich ab- geshägt zu 29,311 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf., soll

i a Qu 840 Doe L an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

cure ern M rere E A E. M A MTE M E R T

[7418| Be a wn

Das handeltreibende Publikum wird hierdurch be- nachrichtigt, daß die Meßhandelswoche der Lichtmesse 1849 mit dem 28, Januar ihren Anfang nimmt und daher das Auspacken der kurzen Waaren am 22, Ja nuar, aller übrigen Waaren aber am 24. desselben Mo- nats von Mittags 12 Uhr an gestatict ist. ——

Was die Dauer der hiesigen Messen betrifft, so machen wir in Folge Höherer Bestimmung hierdurch befaunt, daß die Dauer der hiesigen Messen um cine Woche abgekürzt worden 1k, daß also künftig eine jede Messe wie bisher am Mittwoch beginnt, aber am Don- nerstag der dritten Woche endet. i

Nach dieser Höchsten Bestimmung wird daun auch die Lichtmesse des Jahres 1849 am 24, Januar, Mit- tags 12 Uhr, beginnen und am Vonunerstag den 8, Fe- bruar enden.

Braunschweig, den 1. Dezember 1848.

Herzogliches Haupt-Zoll-Anit,

I. Senat,

Wolff,

———

der Forst auf [745] Be ; Preis-Ermäßigung für Sc{warzwild,

tath Roloff im Bezüglich der Bekanntmachung unterzeichneter Stelle

[693] Subhastations-Patent wegen des Gutes Sänißzt.,

lehngutes Steinbah oder Stimpach nebst der Hutung aus der Rietschener Haide ist ein Bietungs-Termin auf den 31, Mai 1849, Vormittags um 11 Uhr, angejeßt worden.

vor dem Herrn Ober - Landesgerichts - No | Gerichtshause anstehenden Bietungs - Termin öffentlich

verkauft werden,

vom 18, Oktober d, J, wird hiermit Folgendes zur Kenntniß gebracht:

Zur Subhastation des in der Königlichen Preußischen Ober-Lausiß und deren Nothenburger Kreise unter der Gerichtsbarfeit des Königlichen Ober-Landesgerichts zu Glogau belegenen, nah der landschaftlichen Taxe auf 30,511 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf. abgeschägten, mit dem Vor- behalte des Verreichs von Fällen zu Fällen in Erbe verwandelten Gutes Sänig ist ein Bietungs-Termín auf

den 31, Mai 1849, Vormittags um 11 Uhr,

Besißz- und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De- putirten, Ober-Landesgerichts- auf dem hiesigen Schloß ent gehörig informirte und rien sih einzufinden,

Assessor von Nottengattier, weder in Person oder durch d geseßlich legitimirte Mandata- e f ihre Gebote abzugeben und dem- nächst den Zuschlag an den Meist- und Bestbictenden

Tare und Hypothekenschein sind in unserer Registratur einzusehen, Wi E Marienwerder, den 2, Dezember 1848. j; Civil -Senat des Königl, Ober - Landesgerichts,

[743] Nothwendiger Verkau f. Stadtgericht zu Berlin, den 6, Dezember 1848, Das dem Zimmermeister Martín Peter Mißling ge-

Eingetretener Verhältnisse wegen, welche jedoch in kei- ner Weise auf die Güte des Schwarzwildes Bezug ha- ben, soll dasselbe von jeyt an zu

5 17 D Rh, a, 5 Sgr. Preuß, pro Pfund, bei Abnahme von ganzen Stücken dagegen zu_

45 Kr. Nh. oder 45 Sgr. Preuß. pro Pfund bis zum Schlusse dieses Monats abgegeben werden,

Koburg, den 12, Dezember 1848,

Herzogl, Sächs. Hosjägerei.

angeseßt worben, Es : Besiß- und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De-

E ie Taxe, der neueste Hypothekenschein und die etwa

noch zu entwerfenden besonderen Kaufbedingungen kön-

hörige, in der Dorotheenstraße Nr, 37 belegene, im stavtgerichllichen Hypothekenbuche von der Dorotheenstadt

Liebscher,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für Jahr. Rthlr. - F Jahr. Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Preußischer

Staats-Anzeiger.

é 229,

D

stimmt werden kann.

I pa. K Amtlicher Theil.

Deutschland. Preußen. Berlin. ben des Chef-Präsidenten des Geheimen Ober-Tribunals, Vorstellun- gen der Ober-Landesgerichte zu Ratibor, Bromberg und Münster, Desterreich. Wien, Verurtheilungen, J uns bru ck. Denkschrift des Provinzial-Landtages an das Gesammt-Ministerium. i Frankfurt. Frankfurt a. M. Schreiben des preußischen Obersten von Brandenstein an den Senat.

A usland.

Desterreich, Mailand, Tagesbefehl Radctky's,

Frankreich. National - Versam mlung. Unterstüßungs-Antrag für die Ciseubahn nach Sceaux. Bewilligung einer Bank - Anleibe für Marseille und eines Viertels des Budgets, Wiederherstellung der Salzsteuer. Die Prüfung der Präsidentenwahl-Protokolle, Paris, Weiiere Nachrichten über Präsidentenwahl und künftige Negierung und Uber die Haltung der Parteien. Rückkehr Corcelles? von Gaeta. Fortdauer der Minuister-Krisis in Turin, Vermischtes,

Großbritauien und Irland. London, Das Parlament. Hr. Botvring, Keine Erpedition nach Marokko, Die muthmaßliche Politik einer bonapartischen Regierung in Frankreich, Jrländische Zu-

¿nos L E in Kanada, Vermischtes, E

s Ç - F (T

Wilhelm, un QAIE St, Petersburg. Ankunft des Erzherzogs

Belgien. Brüssel. Die Mis x : S ] D mändisde Dl eh, Reectission des Grafen Reventlow, Der fla-

Dänemark, Kopenhagen, Innern,

Schweiz, B ern, Die Umtriebe der fremden Flüchtlinge und die Maß- regeln der schweizer Behörden dagegen, Aargau, Beschränkung des Personenverkehrs an der Rheingränze, /

Italien, Rom, Aenderung des Ministeriums. Franzosen vor Cívi- avecmia.

Spanien. Madrid, Der Karlistenchef Posas ; Finanzielles,

WBörsen- und Handels - Nachrichten.

Neue Einrichtung des Ministeriums des

Ee

Amtlicher Theil. ODeffentlihe Dauksagung.

Seit dem 10ten v. Mis, sind den Truppen der hiesigen Gar» nison, sowohl den an diesem Tage neu eingerüdckten, als den schon vorher hier gestandenen, unzählige Beweise freundlichen und herzlihen Wohlwollens von den Bewohnern dieser Haupt - und Residenzstadt zu Theil geworden,

Die eingerüdckten Truppen fanden in den nur wenige Stunden, ja vielen Orts gar nicht vorher bestellten Quartieren den gast= lichsten Empfang, und als nah zwei Tagen diese Quartiere verlassen und gegen solhe in den großen Hauptgebäuden der Stadt vertauscht werden mußten, gab sich ein allgemeines Streben kund, nicht nur jenen, sondern auh den in den Kasernen verbliebenen Truppen die Mühen des angestrengten Dienstes und die Beschwerden, welche üble Witierung , überfüllte Wohnungsräume und audere Verhältnisse ihnen vielfach bereiteten, erträgliher zu mahen. Es flossen ihnen Spenden und Liebesgaben aller Art zu: an baarem Geld darun= ter Summen von 200 und 100 Rthlr. bis herab zu einzelnen Gro- schen, welhe von armen, aber woblmeinenden Händen geboten wur= den an Viktualien, an Taback, Hemden, Strümpfen, Leibbinden u. st. w., gesammelt im Ganzen oder gegeben im Einzelnen, vou allen Ständen, aus allen Theilen der Stadt, ja selbst vou auswärts her, aus den Orten, deren Gäste die einen oder anderen dieser Trup= pen noch jüngst gewesen. Und nohch jeßt, wo Wochen bereits darüber vergangen, hat jenes Streben uicht nachgelassen. Noch täg- lih wird mit derselben Sreudigfeit, in demselben Sinne gegeben, wie zu Anfang. Es is der Sixn, der in diesen Soldaten nicht blos die wackeren Söhne und Brüder, sondern der in ihnen, und zwar vor=- nehmlich, jeue Treue und Zuverlässigkeit ehrt, bie in stürmischer Zeit dem Vaterlaude so feste Stüben bilden. F

Jn solhem Sinn gegeben, slnd die gedachten Gaben und Spen- den mit innigem Dank von den Truppen angenommen worden, mit um so innigerem, als der Mangel jeglicher öffentliher Kund-= gebung desselben beim Einrücken an jenem 10, November sein Vor= handensein hier in solhem Umfange wohl zweifelhaft erscheinen lassen fonnte.

Es is ein erhebendes,

ein freudiges Gefühl für mich, jen Dank Namens der Truppen ; M Aue Nd

öffentlich aussprehen zu dürfen, sage ihn hiermit den biederen Bewohnern diefen hönen Gie 2a der Fülle des Herzens und begleite ihn mit warmem Handdruck, den ih im Geiste Jedem reiche, der auchþ nur Einem meiner braven Soldaten Gutes gethan !

Ih sage diesen Dank aber au in gleiher Weise allen jenen wadckeren Menschen von nah und fern, deren Theilnahme ihren frü- heren Gästen, den Soldaten, ungeshwächt hierher folgte, und deren

Die Organisation der Kunst- Anstalten; Schrei- *

O T O

wohlwollender Sinn, auch nah dem Seiden no si imtnerfort bethätigte ! E e Af nd, S, fri, zud Berlin, den 17. Dezember 1848, Der Ober-Befehlshaber in den Marken. (gez.) von Wrangel.

_ Angekommen : Se. Excellenz der Herzoglich Anhalt-Deßauische Wirkliche Geheime Rath und Vorsizende im Staats-Ministerium, De Habicht, von Deßau,

_ Uet Der Großherzoglich hessische Generalmajor von Schäffer = Bernstein, nah Frankfurt a, M.

E E T N T 1 E

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

_ Preußen. Berlin, 418, Dez. Unter dem 44. Juli de J. war über die in Aussicht genommene neue Organisation für die Verwaltung und den Betrich der Kunst - Angelegen= heiten von Seiten des Ministeriums der geistlichen 2c. Angele- genheiten eine öffentliche Erklärung und zuglei) eine Aufforderung zur Einsendung hierauf bezügliher Vorshläge an alle Betheiligten ergangen. Es ist dem Ministerium in Folge dessen eine bedeutende Anzahl von Mittheilungen zugegangen, welche zur Beleuchtung der einzelnen hierbei zur „Sprache “kommenden Gegenstände von den ver- schiedensten Gesichtöspunkten aus Gelegenheit geben. Gegenwärtig ist nun auch dée Einleitung getroffen, nah vorgängiger Ordnung des reihlihen Materials, darüber die erforderlichen Berathungen unter Zuziehung Ffompetenier Sachverständiger zu eröffnen und hieraus ein Oeseß über die Organisation der Kunst - Anstalten bervorgehen zu lassen, welhes bei dem bevorstehenden Zusammentreten der Kammern vorgelegt werden soll,

Berlin, 18. Dez. Es geht uns \o eben folgendes Schreiben zu :

Ew. Hochwohlgeboren haben leider dem Jhuen im Namen der Mitglieder des ersten Senats des Geh. Ober - Tribunals ausgespro- chenen Wunsche : :

sih bis auf Weiteres von den Sitzungen dieses Senats feru= zuhalten, E niht Folge geleistet, Dies hat ein Zusammentreten der Mitglieder aller vier Senate des Kollegiums nöthig gemacht, damit wir uns über die nun zu treffeuden Maßregeln vereinigten.

Wenn ih Ihnen das Ergebniß dieser Besprehung mitzutheilen habe, so meine ich, Sie vor Allem daran eriuneri zu müssen, mit welcher follegialishen Freundlichkeit Sie von uns Allen bei Fhrem früheren Eintritt in das Kollegium aufgenommen worden sind. Sie mögen daran ermessen, in welhem Grade wir eine geänderte Lage der Dinge wichtig zu nehmen uns verpflichtet fühlen, welhe uns die Nothwendigkeit einer Auflösung dieses Verhältuissis als unerläßlich ersweinen läßt. :

Jn einer anderen Stellung haben Sie sich zu Ansichten bekannt und diese mit Beharrlichkeit durchzufüh1 en gesucht, welche mit den Auffassungen, die wir über Ret, Pflicht und Treue haben uud un- bedingt festhalten werden, in dem Maße entschieden und schroff im Widerspruche stehen, daß es uns, wie Zhnen, nur auf das Aeußerste peinlich sein könnte, eine Gemeinschaft äußerlich fortzuseßen, die in- nerliW nit mehr besteht. j N

_Ich soll Sie daher auf einstimmiges Verlangen sämmtlicher Mitglieder des Kollegiums, mit Auënahme des nicht zugezogenen Präsidenten Bornemann, dringend aufforderu und ersuchen, Jhrer- seits Schritte zu thun, welhe zur Auflösung dieser Gemeinschaft führen fönnen, s U dieser dringenden Aufforderung - sind wir aber verpflichtet nmcht allein und nicht hauptsächlich iu Rücksicht auf unsere Person, auch nicht blos in Rücksicht auf Sie selbst, sondern vor Allem in Beziehung auf den höchsten Geridbtshof, dem wir angehzren, Vor Gott und Menschen siud wir schuldig, mit allen Kräften dafür zu sorgen, daß diesem Gerichtshofe das Vertrauen und die Achtung des Landes erhalten werde, Das wäre aber unmöglich, wenn irgendwie die Bermuthung Anhalt erhielte, daß in demselben Ansichten Eingang oder auch nur Nachsicht gefunden hätten, bei denen man niht obne Grund Recht und Gerechtigkeit, die man in Anspruch nimmt ge- fährdet finden würde. n

Berlin, den 16, Dezember 1848,

(gez) Mühler,

An des Königl, Geheimen Ober-Tribunals-Raths Herrn Dr, Waldedck Hochwohlgeboren,

G ln

Berlin, Dienstag den 19, Dezember

Alle Post-Anstalten des Jn- und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

1848.

amit wir in den Stand gesezt werden , den verehrlichen Abonnenten des Preuß. Staats: Anzeigers, mit welchem die vollständigen stenographischen Berichte über die Sißungen der zu Ende des Monats Februar k. J. zusammentretenden beiden Kam i i werden fïe ergebenst ersucht, ihre resp. Bestellungen für das erste Q

mern werden ausgegeben werden, vollständige Exemplare zu liefern, E E uartal 1849 gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die Auflage sogleich zu Anfange desselben danach be- Den später hinzutretenden Abonnenten dürften komplette Exempkare niht immer nachgeliefert werden éönnen. |

N c e . ,e è 2 L L Der vierteljährliche Pränumerations- Preis beträgt 2 Rthlr., mit Einschluß der genannten stenographischen Beriste,

den König ‘resp. an den Justiz - Minister mit der Bitte gewandt, dahin zu wirken, daß die Ober = Landesgerichts - Präsidenten von Kirhmann und Gierfke und der Ober - Landesgerichts - Direktor Temme nicht bei ihnen eintreten, sondern daß denselben wo mög=- lih ein anderer Wirkungskreis angewiesen werde. Wir befinden uns in der Lage , diese Vorstellungen mittheilen zu können, und nehmen deshalb feinen Anstand , sie hier folgen zu lassen :

Ratibor, den 9. Dezember 1848,

Die unterzeichneten Mitglieder des hiesigen Oberlandes-Gerichts haben aus der in öffentlihen Blättern vielfach besprochenen Unterre- dung des Oberlandes-Gerichts-Präsidenten von Kirhmann mit dem Unter-Staats-Secretair Bassermann Veranlassung genommen, unter dem 22, November d. J. eine Erklärung über die darin vorgekomme- nen, den Herrn von Kirchmann schwer gravirenden Aeußerungen von 2D zu fordern. Jn iy Antwortschreiben vom 24, November J. verwies er uns auf seine inzwishen veröffentlihte Berichtiaun vom 21, November d. J. ms Fette, RGERIEns _ Da inmittelst aber auch dieser Erklärung von dem Herrn Unter- Staats -Secretair Bassermann ein öffentlihes Dementi gegeben worden is, und Herr von Kirhmann seitdem geshwiegen hat, so haben wir uns gedrungen gefühlt, den Herrn von Kirhmann zu ersuchen :

Sich einen anderen Wirkungskreis zu eröffnen.

Indem Ew, Excellenz wir Abschrift unserer Schreiben vom 21. November und 9. Dezember d. J. gehorsam} überreichen, fügen wir die dringende Bitte bei:

Aus den in dem leßtgedahten Sgreiben angeführten Gründen etwaigen hierauf gerichteten Anträgen des Herrn von Kirchmann jede mögliche Berücksichtigung angedei-

Berlin, 18. Dez, Die Mitglieder der Ober - Landes erichte zu Ratibor, Bromberg und Münster haben sih an Seine Maiesiát /

hen zu laffen, (Unterschriften. )

Geehrter Herr!

Aus der beiliegenden Nr. 120 der Neuen Preuß. Zeitung werden Sie ersehen, welche Unterredung zwischen Jhnen und dem Unter = Staats = Secretair Bassermann in öffentlichen Blättern und zwar, wie wir ausdrücklich bemerken, nicht blos in der Neuen Pr Ztg. mitgetheilt wird, Í i

__ Die Unterzeichneten baben die Ehre, Mitglieder eines Gerits= hofes zu sein, dem auh Sie die Ehre haben, ‘anzugehören. :

Wir gehen zwar von der Vorausseßung aus, daß Sie die Jh=- nen in den Mund gelegten Bedingungen, in denen wir einen offenen Angriff auf das constitutionelle Königthum finden müßten, nit pro= poniri baben. l

Da aber von Jhnen bisher jener Mittheilung nit widerspro=- chen worden, dieselbe auch vielleiht nit zu Jhrer Kenntniß gefom- men is, so ersuhen wir Sie um die einfache, aber s{leunige Beant- wortung der Frage : : :

S ob jene Mittheilung wahr is oder nicht? damit wir dassenige öffentlih thun fönnen, was nah unserer Ueber- zeugung die Ehre und Würde des Gerichtshofes, dem wir gemein= \chaftlich angehören, s{leunig erheisht.

Natibor, den 21, November 1848.

(Unterschriften.)

_ Herr Präsident! Wie verschiedenartigen Beurtheilungen Jhre Erklärung vom 21, v. V auch unterliegen mag, \o glaubten wir unterzeichnete Mitglie- der des hiesigen Ober-Landesgerichts doch, von unserem Standpunkte aus, uns bei derselben beruhigen zu müssen. _ Inzwischen i} jedoch die Sache durch die neuerlich veröffentlihte Erklärung des Unter = Staats - Secretgirs Bassermann in eine ganz neue Lage gekommen. S Es werden Jhnen darin niht nur wiederholt Aeußerungen in den Mund gelegt, welche mit einer loyalen constitutionellen Gesinnung unvereinbar sind, sondern Sie werden noch obenein einer Entftellung der Wahrheit in Jhrer Erklärung vom 21, November d. J. geradezu besculdigt. E Wir Unterzeichneten sind der Ansicht, daß ein Justi -Beamter Beschuldigungen so s{werer Art nicht auf sich f en An bare, und erwarten daher zuversihtlich eine öffentlihe Widerlegung derselben, welche feine Schwierigkeiten haben fonnte, da die Herren Grabow und Geßler Zeugen der ganzen Unterredung gewesen waren. Wir sehen uns in dieser Erwartung getäuscht und müssen Jhnen nunmehr s reiflih überlegte und entschiedene Ansicht dahín zu erkennen geben: Daß die vorliegenden Thatsachen in uns die Ueberzeugung begrüne det haben, daß ein ersprießliches follegialishes Zusammenwirken mit Jÿnen unmöglich is, und daß es daher glei sehr in Zhrem eigenen, als in unserem und im Jnteresse der Rechtspflege über« haupt liegen würde, wenn es Jhnen gelänge, sich einen anderen

Wirkungskreis zu eröffnen. L ails: 2 Wir Jabeit Abschrift dieses Schreibens dem Herrn Justiz-Mini-

er mitgetheilt, um Jhren in dieser Beziehung etwa zu formirenden Para V s mögli einen größeren Nachdruck zu verschaffen, atibor, den 9, Dezember 1848,

(Unterschriften.)