1848 / 232 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ädigung sind aufgehoben: 1) Die Patri-

L 2A T ‘dié E tbercide Polizei, sammt den

mon n ren Rechten fließenden Saar De 4 f reen fi i / - und“ s{ußherrlihen Verbande» t:

2) Die aus" dem“ gut&- 115 e esen Rechten fallen ichen nb Leistungen. Mit téchtei

e S ¿¿ciisiliden und Lasten weg, welche den bisher: Berechs

tigten dafür oblagên.

Ueber §. 34 und die

genwärtig noch abgestimmt. L L A

F t a. M., 18. Okt. (D. Z.) Zu einem Reihs6wahy!-

Ai R detano ist dem Verfassungs - Ausschusse dur scin

ge dad Comité bereits ein Entwurf vorgelegt worden; der-

vorb

- ie folgt:

E er bie Wahlen der Abgeordneten zum Volks= ! hause.

g. 1. Wähler is jeder selbstständige, „unbescholtene Deutsche, welher 1) das fünfundzwanzigste Lebensjahr zurückgelegt hat, 9)-in dem vom Geseß) ihn“ angewtejenen Wahlbezirke, zur Zeit der Wabl seinen festen Wohnsiß hat; er darf jedoch nur an Einem Orte E Als nichtselbsiständig, also von der Berechtigung zum | Wählen ausgeschlossen, sollen angesehen werden : D Personen, welche | unter Vormündschaft oder Kuratel stehen, oder über deren Vermögen | Konkurs oder Fallitzustaud gerihtlih eröffnet worden ist, und zwar | während der Dauer dieses Kounlurs= oder Fallit-Verfahreus 2) Dienst- | boten; 3) Gewerbegehülfen; 4) diejenigen, welche für Taglohn, | Rocenlohn oter Monatslohn arbeiten; (?) 5) diejenigen, welche cine Armeu - Unterstüßung aus, öfentlihen Mittein beziehen oder im lezten der Wahl vorhergegangenen Jahre bezogen haben ;- 6) diejeni- gen, welhe eine Einkommensteuer, wo eine solche Steuer chou be- |

zu demselben gestcllten Anträge- wird ge-

steht oder noch eingeführt werden wird, zu eutrichten nicht verbunden | sind, oder im lebten der Wahl vorhergegangenen Jahre nicht bezahlt haben, oder, wo eine solche Steuer noch ncht besteht, eiu jäh!liches Einfommen von 300 Gulden nicht haben. i

g. 3, Als besc{olten, also von der Ber: htigung zum Wählen qusgeshlossen, sollen erachtet werden: 1) diejenigen, welhe durch retsfrästiges Erkenntniß wegen Diebstahls, Betrugs oder Unter- {lagung, oder zw einer Zuchthaus-, Arbeitshaus=, Festungsarbeits- Strafe oder zum Veilust der bürgerlihen Ehren oder Rechte oder zur Sellung unter polizeiliche Aussiht und zwar während der Dauer der leßteren verurtheilt woiden siudz 2) diejeuigen, welche durch rehtsfräftiges Erkenntniß überführt worden sind, bei den Wah= leu Stimmen erkauft, ihre Stimmen verkauft oder in mehr als einer Wahl-Versammlung, bei der für einen oder den nämlichen Zweck be= stimmten Wahl, ihre Stimmen abgegeben zu haben. §4, Das Recht zum Wählen ruht bei den Kriegern, welche in aftivem Dieuste stehen, mit Ausnahme der Unteroffiziere und Offiziere. d

g. 5. Wählbar zum Abgeordueten des Vo!kshauses i} jeder selbsiständige, unbescholtene (§. 2, 3) Deutsche, welher: 1) in eincm deutschen Staate das Staatshürgerreht besißt; 2) das dreißigste Lebensjahr zurüdgelegt hat.

g. 6. Jn jedem Einzelstaate sind Wahldistrikte von 100,000 Seelen der wirfihen Bevölkerung zu bilden. Dieselben werden zum Zweck des Stimmenabgebens in fieinere Bezirke eingetheilt, in wel=

a

chcn für den ganzen Wahldistrift Ein Atgeordneter zum Volkshgus

| Jubel der Bevölkerung in die Stadt ein. ( ) | gend vou Kapuvar zurückgezogen. Se. Durchlaucht der Herr Feldmarschall

zu wählen ift.

§. 7. Ergiebt sich bei der Bildung der Waghldistrifkte ein Ueber= {uß von wenigstens 50,000 Seelen, so ist für diese ein besoudcrer Wahidistrikt zu bilden, welcher cinen Abgeordneten zu wählen hat.

§. 8 Kleinere Staaten mit einer Bevölkerung von wenigstens 50,000 Seelen haben einen Abgeordneten zu wählen, Die Stadt Lübeck soll diesen gleichgestellt werden. ;

g. 9. Tie Staaten, welche keine Bevölkerung von wenigstens 50,000 Seelen haben, werden zum Zweck der Wahl der Abgeort= neteu mit anderen fleincren oder größeren Staaten, nah Maßgabe der Reichs - Wahlmatrikel, zusammengelegt und haben in dieser Ver- einigung Wahldistr kte zu bilden, ‘i i j

_§. 10. Die Wahl erfolgt dur einfahe Stimmenmehrh«it aller in einem Waßhldistrifte abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleich= heit entsceidet das Loos, 1 j s

g. 11, Stellvertreter der Abgeordneten sind niht zu wählen.

§. 12, Das Wahlrc{cht muß in Person ausgeübt, die Stim- men mündlich zu Protokoll abgegeben werden. i

g. 13. Staatodiener bedürfen zur Annahme .ter auf sie ge- fallenen Wahk keiner Genehmigung ihrer Vorgeseßten.

F. 14. Die Wahldislrikte und Bezirke, die Wahldirektoren und das Wahlvezfahren , insoweit dasselbe niht durch das gegenwärtige Geseb festgestellt worden is, werden von den Regierungen der Ein- zelstaaten angeordnet.

Frankfurt a. M., 18, Dez, (Deutsche Ztg.) Die óster- reichishen Abgeordneten zur deutschen Reichsversammlung sind zum größten Theil aus den verschiedenen Parlamenteklubs, denen sie bieher angehörten, ausgetreten, um sih zu einer rein österreichisch - lands- mannschaftlichen Partei im Hotel Schröter um von Schmerling zu vereinigen. Diese Fraction soll bereits 74 Mitglieder zählen. Vom Kaiserli österreichischen Kabinette is gestern eine Zeitschrist an das Reicheministerium eingegangen. Sie cnthält die Eiklärung, taß das österreichishe Ministerium seine ferneren Beziehungen mit der deut- schen Centralgewalt durch sein Ministerium des Ausnärtigen fort- seßen werde.

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_Desterreich., Wien, 18. Dez. (Schles. Ztg.) Am gestrigen Nadmittage erschienen die nachfolgenden, noch du’ ch kein Zeitungsblatt veröffentlichten Kundmachungen:

„So eben is mir nachfolgender, von Sr. Durchlaucht dem kommandi- renden Herrn Feldmarschall Fürsten zu Windischgräß an Se. Majestät ge- richteter Bericht über die bereits stattgefundenen Operäationen gegen Ungarn zugekommen, Wien, am 17. Dezember 1848,

Weld en, Feldmarschall-Lieutenant, Civil- und Militair-Gouverneur,““

„Ew, Majestät berichte ih in tiefster Ehrfurcht, daß ich ‘heute -Vormit- tags mit dein ersten Armee- und dem Reserve-Corps - eine ‘allgemeine Re- cognoscirung von Bruck an der Leitha und Puellenkirchen aus vorgenom- men habe, in der Absicht, aus selber in das Gefecht wirkli ch überzugehen, wobei ih mit Hinblick auf die feindliche Stellung weit ausdehnen mußte, Der Gegner nahm jedo den Kampf nicbt au, ‘sondern wich nach geringem Widerstande auf allen Punkten; nur die Ortschasten Barendorf und Nendorf wurden erst nach einer ziemlich lebhaften Kanonade beseyt. ‘Gegen Bgumern ging die Cavallerie-Brigade Ottinger vor, worauf der Gegner auch dieses

Sp.

en sehr vort ft postirt hatte * Unsere Truppen entwickélten dabei ihre G are e L sahen sih auch von den slovakishen Freiwilligen Lifs beste unterstüßt. Der F gegen Sillein zurückgeworfen, wo er die Wagbrücke abbrach, somitzd(z weitere Verfolgung hinderte; Oberst- liéutenánt_. Zrisdri F di dauer und Hing seïner;-Truppén níht genugz lo r {Feldm zLieutenant Graf ( eigt mir an, daß er am t « ¿Unter dei Wutel des7Volkes i eriessam Vór-- mittag citgerückt sci-und auch ‘das - erf und die Stgdt Sóvar beseyt habe. Auch auf. dieser Sêïte hat der Feind’ keinen entschiedenen Widerstand- eleistet, Hauptquartier Petronell, am 16, Dezember 1848, Alfred Fürst Windischgr ät, Feldmarschall,“

„L. Armee-Büiletin vom 17, Dezember 1848, Das Ar- mee-Corps Sr, Durchl. des Fürsten Windischgräg- hat den 15ten d. M., Abends 8 Uhr, seine Vorrückung gegen Ungarn begonnen. Oberst Baron Horváth mit: beiläufig 3000 Mann des wiener Besazungs-Corps-+ und dem Befehle, die äußerste rechte Flanke bildend, auf der Straße nah Oedenburg

| vorzugehen, begann. nämlich. an. diesem Tage seine. Aufgabe, indem erdem | Major Grafen Schaffgoische- mit 2 Compagnieen des oguliner Gränz-Re-

giments und 2, Eskadtoneu- des: Chevaux-legers-Regimeuts- Graf. Wrbzua, von Ebenfurth aus über Höflein gegen Oedenburg entsandte, um ihn in seiner liufen- Flanke: zu decken¿ Diese: Koloune sticß- den 16ten früh. in Volka-Brodersdorf auf eine feindliche Abtbeilung, welhe mehrere Häuser besezt: hatle und heftig, daraus- feuerte, Major Graf Schaffgotsche- ließ jedoch den Ort durch eîne Compagnie Oguliner unter Führung- des Haupt- manns Kössauovich uud: einer Abtheilung Chevqux-legers unter Oberlieute- nant Moldovany stürmen, nahm ihn mit Gefangennehmung zweier feind- licher Offiziere und 26 Mann ( theils Husaren, theils“ Honved) und marschirte fodann nach Klingenbach, wo er sich bald darauf mit der Haupt- Kolonne vereinigte. Oberst Baron Horvath rückte mit dem Gros seines Corps auf der Wiener-Neustädter Straße gegen Oedenburg vor, mußte selbe

| in Pötschin , wo sie abgegraben war, herstellen, entdeckte in der Höhe von

Krensdorf in dem rechts gelegenen Orte Siklos ein feindliches Detachement,

| konnte es aber wegen seiner schnellen Flucht nicht erreihen. Nach kurzem

Halt auf der Höhe vor Baumgarten wurde der Marsch den 16ten früh gegen

| Oedenburg fortgeseßt und nach: Vereinigung mit der Koloune. des Majors

Grafen Schaffgotsche im Gesichtskreis der Stadt Oedenburg angelangt, wo- srlbst auf den Anhöhen eine große Menschenmasse erblickt wurde. Bei nä- herem Aurücken- zeigte. es sich. jedoch, daß es nur Neugierige seien, und die

Kaiserk, Truppen zogen um 11 Uhr Vormittags ohne Widerstand unter dem er Der Feind hat sich in die Ge-

Fürst Windischgräß , welcher sein Hauptquariier am 14ten in Fischa- Mit? am 1Zten nah Petronell verlegt hatte, machte am 1óten mit dem 1sten' Corps und der Reserve von Bruck und Prellenkirchen aus eine Rekognoszirung. Die Jusurgeuten wichen auf allen Punkten vorx un- seren im Sturessibsite vorrückenden Kolonnen zurück, und zwar in der Nich- tung von Wieselburg, Das Hauptquartier des Banus war am 16ten Nachts im Kasimirschen Maierhofe nächst Altenburg. Er hatte die linke Flanke der Rebellen über Zurndorf gegen den Neusiedlersee gedrängt. Heute wird das 2t: Armee - Corps (Feldmarschall - Licutenant Wrbna) über die March gehen und Neudorf angreifen, so wie auch über die Höhen nah Preßburg vorrücken, nmährend das Haupt-Corps am rechten Donauufer ge- gen Engeran vorgeht, Ju den Karpaten hat das Corps unter dem Feld- marschall - Lieutenant Grafen Schlick {on den 10ten Eperies unter dem Jubel des Volkes besegt und rückte gegen Kascb au, Oberst-Lieutenant Frischeisen, der mit ciner anderen Kolonne über Jablunka vorgegangen, be- staud ein glänzendes Gefecht bei Sillein, Feldmarschall-Lieutenant Sis- monih hat die feindliche Stellung bei Jablonigz forcirt und steht in der ¡ähe von Tyrnau,“ :

N “11. Armee-Bülletin vom 18, Dezember 1848, Nach einer so eben angekommenen telegraphischen Depesche aus Tyrnau vom 17ten d, M. haben sich die Rebellen, welche bei dem Anrücken der Kolonne des Feldmarschall-Lieutenants Simonich bis Szered zurückgegangen waren, nach- dem sie den 15ten von Preßburg her bedeutende Verstärkungen an sich ge- zogen, bei Tyrnau wieder gestellt. Sie wurden am 16ten d. M. um 4 Uhr Abends vom Feldmarschall - Lieutenant Simonich dort angegriffen und nach einem zweistündigen Gefecht vollkommen geschlagen. Fünf Kanonen, viele Waffen, eine Fahne, 766 Gefangene, 43 Pferde blieben in den Händen der Sieger, Der Feind zerstreute sh nach allen Richtungen, ohne mehr einge- holt werden zu fönnen, da die Nacht hereinbrah, Das Armee- Corps des Feldmarschall - Lieutenantè Simonich beseßte Tyrnau und die Umgebung. Major Lauingen von Erzherzog Karl Ludwig Cheveaux- legers berichtet aus Kaschau vom 41ten d, M., daß diese stark verschanz:e Stadt noch am 10ten von der Avant-Garde des Corps des Zeldmarschall- Lieutenants Grafen Schlick nach cinem sehr hartnäckigen Gefechte mit Sturm geuommen wurde. Leider hat der Sieg den Verlust mehrerer braven Of- fiziere gekostet, unter denen wir ganz vorzüglich jenen der Majore Concoreg- gio und Scudier, leßterer Corps-Adjutant des Grafen Schlick, beklagen, Welden, Feldmarschall-Lieutenant, Civil- und Militair-Gouverneur,“

„Se, Durchlaucht der Feldmarschall Fürst Windischgräg hat gestern auf dem reten Donau-Ufer die Vorposten bis gegenüber Preßburg vor- rüden lassen: auf dem linken hat das zweite Armee-Corps Stampfen ohne allen Widerstand beseyt und die Avantgarde bis vor Preßburg aufgestellt.“

Zur Ergänzung dieser authentisheu Nachrichten kann als un {ht minder zuverlässig gemeldet werden, daß die Ungarn im eigentlichsteu Sinne des Wortes geflohen sind und nirgends Stand hieiten. Der Fanatisnius für die magyarishe Sache schien sehr verrauht, und der österreichischen Partei, die besonders unter den obersten Klassen des Adels wie des Bürgerstandes viele Anhänger zählt, schien es nur au Entschiedenheit zu mangeln, um hervorzutreten. Ban Jellachich war, wie man versichert, in großer Gefahr, gefangen zu weiden. Er hatte sich bei einer Vorposten- Refognoszirung zu sehr vorgewagt, und nur die Schnelligkeit seines Pferdes soll ihn vor den uugauischen Husaren gerettet haben, | :

Preßburg is} übergegangen, und zwar, wie man hinzuscht, ohne Schwertschlag. (S. im gestrigen Vörsenberichte den Artkel Wien.) Man erwartet, unsere Heeregnmacht in 8 bis 14 Tagen in Pesth ein- rüden zu sehen. 8 7 ,

Heute wird stark von Ministerialverändezuugen gesprochen. Kraus soll abgedauft haben und Stadion an dessen Stelle das Ministerium der Finanzen übernehmen, wog gen Schm: rling das Portefeuille des Junern erhalten würde. 2 : : S n

Die Minister, welche wieder sämmtlich nah Olmüß und Kremsier abgereist sind, werden am 22sten hicr erwartt, um die 14 Tage lang

währenden Reichstagsoferien in Wien zuzubringen.

Schleswig-Holstein. Rendsburg, 17. Dez. (Alt. Merk.) Es wird in diesen Tagen eine allgemeine Dislocatio 1 der shleêwig-holsteinishen Truppen vorgenommen werden. Vas zweite Linieubataillon, w-lhes bisher hier in Ga nison lag, verläßt uns in den uächsten Tagen uud mit Ausnahne der s{h!eswig =- ho!steinischen Artillerie werdeu nur Reichstruppen, Wünttemberger, Badener und Hessen-Darustädter unsere Reichdfestung beseßt halten,

——OUR D

Ausland.

Fraukrei{. National-Versammlung. Sipung vom

Dorf verließ, Er zog st\{ch in der Nichtung gegen Ungarisch-Altenburg ver- maßen rash zurück, daß das erste Corpdeinaidier in „Kasimirhof \ heute Nacht. sein wird. Als er gegen zwei Uhr Nachmittags auch Kittsee räumte, ließ Feldmarschall-Lieuteuant Kempen. guch diesen Ort mit einem Bataillon beschen. Vom’ Feldmarxschall-Lieutenant Simonich fommt mir die Meldung, daß er bereits die feindliche Pafßstellung O Zabloniß..am 14ten d. M. angegriffen, den Gegner nach Wegnahme desselben bis Seins úber Nadasd v gt und bis Tyrnau zurückgedrängt habe, Der Oberst-Lieutenant Frischeisen berichtet, daß er am 11ten ein glänzendes und siegreiches Gefecht gegen einen weit überlegenen Feind bestand, der sich unweit Budatin hinter

18, Dezember. Anfang 2 Uhr, Präskdent Marrast. Die Bünke sind übervoll. Rolla nb uimmt gleich nach dem Protokoll das Wort, um den Justiz - Minister zur Reète zu- stellen, Er erzählt, daß das Journal de Cambray éinen Aufsaß gebracht, der die neue Ver- fassung der Republik und die National - Versammlung auf das em- pörendste -behandele, : Dieser -Aufsaß.-sei von der Gazette de France abgedruckt. wordeu uud. enthalte unter, Anderem die Phrase, daß der National - Vertretung an dem Tage von den pariser Klubs

Zwang angethan worden sei, wo sie (4, Mai) die Republik vom Pe-

ristyle ihres Lokales herab proklamirt babe, Marie, Justiz - Mini- ster, erwiedert, daß auh er von dem Tone._dieses Aufsates- betroffen gewesen % iund-/daß er die gerichtliche Verfolguug der Gazette verordnet habe. An der Justiz sei es, das Jhrige zu thun. Gent, aús- Avizuon, besteigk- dann wegeu. seiner Duellwunde den Arm noch in dex Binde tragend die Tribüne, um den Minister des Juneru: wegen dex Polizeimaßregeln- zur. Nede zu stellen, die er ge- gen die Wahlvereine ergriffen, indem: er_ihnen cinen Polizei - Kom= missarius beigesellt, der alle Vorträge überwahe. Dies sei gegen die Verfassung; die Bürger hätten das freie Vereinsrecht, das sie

vor allen Dingen zu Besprehungen über Deputirtenwahlen benußen

müßten, die in Folge der Erhebung Bonaparte's zum Präsidenten nächstens wieder emtreten würden, Der Minister habe sich erlaubt, selbst das Centralwahl-Comité zu ließen. Er frage hiermit, ob der Minister laut Artikel 16 oder 19 des berüchtigten Klubgeseßzes, hierzu ein Retht habe. (Ja, Ja! Nein, Nein!) Dufaure, Mi= nister, des Juueru, bält eine lange Gegenrede zur Unterstüßung seiner Maßregel. Der Ausdruck* Wahlverein sei nur ein Aushängeschild zur: Bemäntelüng der Propaganda. Diese Wahlversammlungen seien nihts weiter als die alten Klubs, in denen die Anarchie gepredigt werde. (Wíderspruchz vom Berge.) So lange die Präsidentenwahl vorg:legen, habe die Negierung nit einschreiten wollen, um volle Wahl - und Diskussione-Freiheit zu siwern. Jeßt aber glaube sie nur im-Jnteresse der Beschlüsse der National-Versammlung zu handeln, wenn sie einen Polizeibeamten beiordne. Der betreffende Fall gegen das Central-Comité wird dann v.m Minister gerechtfertigt. (Beifall zur Rechten und aus der Ebene.) Joly: „Der Minister verwirrt die Frage. Es handelt sich darum, zu wissen : War jenes Wahl-Comité eine öffentlih: oder eine Privat-Versammlung? Jch sage, es war leßteres, der Minister handelte also willfürlid und beging. ein Atten=- tat gegen die Volkssouverainetät.““ (Oh, Oh! Zum Schluß!) Die Versammläng kebrt zur Tagesordnung, nämlih zur Entholzungsfrage im Juteresse des Proletariats, zurück, Maissiat nimat seine neu=- lih abgebrochene Nede wieder auf, in der er die Entholzung bekämpft, weil das Holz für den Armen Brod sei. Dagegen unterstüßt er die Uzbarmachung und Bepflanzung der sandigen, sumpfigen und steinigen Landflächen im Juteresse des Proletariats nah dem Dufournelshen Prämiensyßem. Man möze also die Frage trennen, Dufournel: Ich habe nichts gegeu Trennung der Frage, doch müßte sie dann dem Ausschusse zu neuer Berichterstattung zurückgeschickt werden, Rem = por t, Berichterstatter, wide seßt sich. Es sei s{weilich cine Verbesserung des Planes zu gewärtigen, seibst wenn man die Frage trenne. Emil Leroux unterstüßt die nohmalige Prüfung durch den Finanz=- Ausschuß, damit er sih überzeuge, daß die Kostenbcträge der Aus= führung des humanen Planes vem Finanz-Minister übertrieben wor= den seien. Der Plan kön.e uicht fallen gelassen werten. Er sei für das Aker- Proletariat überaus wichtig. Tourret, Akerbau-=Miuister, wendet zwar gegen die Grundidee nichts eiu, möchte aber feinen Baum fällen lassen. Eine solche beabsichtigte Entholzung würde Frank= reih zwingen, sür 50,000,000 Franken Holz vom Auslande zu be- ziehen. Er befürworte daher nur die Urbarmachungsfrage und bekämpfe die Entholzung. Die Versammlung beschließt nah verworrener De= batte, den ganzen Plan dem Finanz - Ausschusse zuzuweisen, PLa= grange (vom Berge) beschwört wiederholt die Kammer, die Am=- nestief:age do spätestens morgen auf die Tagesorduung zu seben, Wird abermals mit 367 gegen 189 Stimmen verworfen, Es sind jeßt noch 20 Departemeuts mit E useadung ihrer Protokolle über die Präsidenteuwahl im Rückstande. Die Sibung wird um 5% Uhr ge=

sloss- n.

Paris, 418. Dez. Die Kommission der National - Versamnm= lung, die sich mit Prüfung der Wahlprotszkolle beschäftigt, hat die Prüfung von 50 und einigen Departen:ents erledigt ; es bleiben ihr also uo etwa 20 zu prüfen übrig. Man hofft, sie werde dieseibe noch heute vollenden, jv daß sie morgen ihren Bericht abstatten und der Präsident übermorgen proklamirt weiden fênunte. Die Kommis= sion hat cinige Tausende vou Stimmzetteln, welhe nur die Namen Louis Napoleon oder Louis Bonaparte (statt der vollständigen Bes zeihnung Louis Napoleon Bonaparte) tragen , und deshalb annullirt worden, dennoch als gültig erfannt, Cavaignac hat außer dem De= par.ement der Nhone-Mündungenu fast nirgents die Majorität erhal- ten. Die Presse giebt folgendes Hauptresultat bis Mitternacht : Es stimmten für Louis Bonaparte 5,300,000, für Cavaignac 1,320,009. Es fehlen im Ganzen etwa noch 200,000 Stimmen (in den Depar- tements der Ober- und Nieder-Alpen soll der Wahleiser am {wüdch- sten gewesen sein), tarunter die von Korsifa und Algerien, die, wie man glaubt, einstimmig für Louis Napoleon Bonaparte votirt haben dürften. Man schlägt jeßt die Gesammtzahl der Wähler auf 7,500,000 an, von denen §5 Millioncn auf Louis Bonapatite, 15 Millionen auf Cavaignac und eine halbe Million auf Ledru Rollin, Raspail und Lamartine fallen, Das Cavaignacshe Kabinet eiflärt heute im Moniteur in Erwiederung auf Angaben der Patrie, daß sie gar niht daran gedacht habe, noch vor dem 20sten abzudanken und Herrn Barrot mit Bildung eines neuen Ministeriums zu beauftragen. „Das Ministerium“, sagt der Moniteur, hat eiflärt, „daß €s fest entschlossen sei, bis zur Prokiamirung des neuen Präsidenten üver Aufrechthgliung der Vrd- nung und Gesebe zu wachen. Nichts ist im Stande vor dem gelchß= lichen Ablguf des Mandats es zu bewegen, diesem Entschlusse der Ehre und Ergebung zu entsagen.“ Unter den Bonapartisten soll be- reits Zwietracht ausgebrochen sein. Man fann sich, heißt es, über Bildung des neuen Ministeriums nicht einigen. Die Eiuen sagen angebli: „Wir wollen Thiers nicht ; “die Anderen : „Wir wollen zwar Thiers, aber uicht seine Strohmänner.““ Bis Posischluß ver- lautete, daß Bixio für den Handel ausersehen sei, daß Fould gar niht an dem Kabinet Theil nehmen, Passy aber die Fiuanzen erhalten werde. Die Estaffette bemerkt, Bugeaud's Ernennung zum Ober - Befehlshaber der Alpenarmee sei rein nominell, da diese Aimee aufgelöst würde, Oudinot, bisheriger Befehlshaber der Al- penarmee, erflärt in fast allen Morgenblättern , daß er weder den Gesandtschaftsposten in St. Peteréburg, noch das Kriegsporteseuille an- nehme, sondern si{ch ganz den Pariamentsgeschästen widmen würde, wenn man it: m das Ober - Kommando abnehme, Man erzählt si, einige der Freunde Louis Bouaparte's hätten demselben gerathen, den Eid auf die Verfassung nicht zu leisten und sich sogleich zum Kaiser aus- rufen zu lassen. ODiescr Rath sei jedoch von Louis Bona- parte verworfen worden, und er [werde den vorgeschriebenen Eid chwören. Das Schloß St. Cloud soll dem neuen Prä- sidenten der Republik als Sommersiß angewiesen werden, Am nächsten Sonntage soll Paris ein neues Fest zu Ehren der Präsidenten-Profklamirung haben. An der Vörse glaubte man übri- gens heute, der neue Präsident werde erst am Montag proklamirt werden fönnen, Jn den Buch - und Bilder - Läden haben Cavaig- nac's und ‘Proudhon's Portraits, und längs der Bouleyards, in der Vivien - Sirgße, im Palais National und der Rue du Coq die Präsidenteubilder {hon den bekannten Kaiserbil- dern wieder Plaß gemaht. Das Journal, des Débats sagt über die Männer, welche das weue Ministerium bilden sollen;

„Wir enthalten uns für jeßt einer jeden Bemerkung lber biefes muthmaßliche Kabinet (für welches das genaunte Blatt die Namey

Odilon Barrot, Drouÿyn de Lhuys, Leon de Malleville, Hippolgte Passy, Leon Faucher, Buffet, General Rulhière, pon Tracy und von Falloux als Minister-Präsident und Justiz-Minister, Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten, des Jnnern, der Finanzen, der öffentlichen Arbeiten, des Handels und Ackerbaues, des Krieges, der Mariñhe, des öfentlihen Unterrichts uud, der geistlichen Angelegenheiten aufzählt. Wir wollen warten, bis es am Ruder i, Herr Léon Faucher fkonpte durch seine speziellen Kenntnisse gleiche Ansprüche auf das Mini €- rium der öffentlihen Arbeiten“ und auf » das des. Haudels und Ackerbaues machen-z seine wohlbekannten Ansichten über die Handelsfreiheit seßken sedoch seinem Eintritt ins Handels-Ministerium Schwierigkeiten entgegen, Das leßtere Departement wurde daher, wie man versichert; einem jungen Mitgliede der National - Versamm- lung, Herrn Buffet (\. dagegen weiter oben), anvertraut, ber zwar in den Geschäften noch ein Neuling is, aber bei mehreren G:legen- heiten ernste Kenntuisse gezeigt bat. Es war einen Augenblick davon die Rede gewesen, dies Portefeuille dem Herrn von Parieu zu über- tragen, aber man erinnerte sich, daß cine Rede, in wêlher er mit vielem Talent für Ernennung des Präsidenteu der Republik. dur die National - Versammlung spra, das Este war, was. tie öffentliche Aufmerksamkeit besonders cuf Herrn von Paricu hbivlenkte. Das Schwanken des Herrn vou Falloux, ob er das Unterrichts- und Kul= tus-Ministerium auuehmen solle, wäre, wie man sagt, vor den mäch- tigen Beweagagründen gewichen, welhe von bedeutenden Mitgliedern der religiösen Partei bei idm geltend gemaht worden, Unter die Ablehnenden glauben wir Herrn von Remusat rechnên zu können, dem das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten angetragen wurde, Gleichartigfeit können wir i dem neuen Kabinet nicht su- en wollen, deuu wir glauben, daß man diese gar nicht beabsichtigt hat. Ohne übrigens irgendwie die gewiß sehr auëgezeidneten Eigen- schasten mehrerer seiner Bestandtheile geringzuschäßen, möge man uns doch zu sagen erlauben, daß der Rang, den sie in ihren versch edenen Parteien cin ehmen, nicht der erfte ist. Es ijt ein Käbinet von Di minores, Jn unseren Tagen aber fann ja wohl im Olymp oder im Clysium eben so gut Gleichheit herrshen, wie anderêôwo; uyd wer weiß, ob die fleinen Götter niht die Geschäfte unserer armeu Welt cben so gut zu führen verstehen werden, wie die großen Götter!“ Ler Constitutionnel ist sehr erfreut über die glänzenden Börsen- geschäfte und den Aufschwung der. Reute. Die Presse nimmi eine ziemlich gemäßigte Haltung an. Der National und die Reforme werden dagegen täglich leidenshaftliher, Revolution und Peuple cagen den Vürger Napoleou, ob er seine Finanz-Verheißungen und sein Versprechen, den Pauperismus zu tilgen, nun erfüllen werde. Die Union sindet die Lage sehr ernst. /

_ Mittelst Eutscheids des General Cavaignac ist der bisherige Schisss - Kapitain und Marine - Minister Verninac zum Contre Admi- ra! ernannt.

Die geschlossenen Klubs öffnen sich von neuem. Vorgestern Abend schritt der Barbessche Revolutions-Klub zur B ldung seines neuen Comités, in welhes Hervé, Thoré, Texier du Motteu, Dambel Gouache und Andere gewählt wunden. Das Präsidium dieses Klubs bleibt dem gefangenen Gründer vorbehalten. Ein Polizei-Kommissa- rius, mit der Schärpe um den Leib, wohnte der Sißung bei. Eine eigene Tribüne is für ihn errihtet. Die Redner geuiren sich des= halb aber durchaus nit, und Bürger Bernard, der wandernde Klub- bist, geht aus einem Klub in den anderen, von einer Barriere zur auderen, um das demokratische Feuer zu erhalten.

Aus Rom vom 9, Dezeber wird geschrieben: „Jn der gestrigen Sibßungzg der Deputirtcukammer stattete Fresconi Bericht ab über die an der neapo itanishèn Gränze zurückgew.esene Deputation an den Papst in Gaeta. Hierauf gegründet, stellte Pautaleoni den Antrag auf Bildung cines Wohlfahrts-Ausschusses von fütf Mitgliedern, wel cer nah langer, lebhafter Debatte angenommen wurde.“

Die Presse enthält wieder cine Mittheilung über die italienische &rage, namentlih mit Hinsicht - auf die bevorstehenden Kouferenzen zu Brüssel, in denen die Vermittelung in dieser Angelegenheit ver- handelt werden soll. „Es war“, heißt es in dem betreffendeu A: tikel, „ein Jrrthum, der mehrere Journale verkündigen ließ, daß Herr von Tocqueville nah Brüssel abreisen würde, um Frankreich auf dem Kougzreß zu vertreten, desscn Ziel es is, die italienische Frage ciner friedlichen Lösung entgegenzuführen. Wir “häbên bereits be merkt, daß die Eröffnung der diplomatischen Kouferenzen, um die cs sich handelt, bis nach der Ernennung des Präsiden!en der franzv= sischen Republik vertagt werden solle. Das “Resultat der Wahl, welche so eben stattgefunden, re!tfertigt diese Vertagung zur Genüge. Aber unabhängig von der Präsidentenwahl giebt es andere Vertagungsgründe, worunter der, daß die bei dem Kon- greß repräseutirten Mächte vorher ihre Gesandten aufs neue bei dem Präsidenten der Republik beglaubigt haben müssen. Das neue ésterreihishe Kabinet hat, um seinen Wunsch, daß die itatienische Grage baldigst entschieden werde, zu beweisen, dem Verlangen der vormitteluden Mächte nähgegeben, welhes dahin geht, die Unter- handlungen in Fo: m einfacher ministerieller Konferenzen abzuhalten, statt einen europäischen Kongreß zu berufen, auf den alle die Mächte, welche die wiener Shlußakte unterzeichnet haben, berufen würden, Dabei muß man jedo bemerken, daß das österreichische Kabinet, in- dem es dieses Zugeständniß machte, Sorge getragen bat, zuerst vertraulih, dann öffentl ch durch sein Programm, das anm 27\ten November in der National - Versammlung zu Kremsier vorgel-sen wurde, faudzugeben, daß es als Grundlage der Unterhandlungen nur die Jutegrität des lombardisch - venctianischen Königreichs aner= fennen werde. Diese Thatsache, auf welchë "wir in einem nächsten Artikel zurückzukommen baben, muß als der Ausgangspunkt der Po- litif betrahtet werden, die Oesterreih auf dem brüfseler Kongreß geltend zu machen entshlossen i, Ju Folge der Geneigtheit des wiener Kaäb'nets, die Unterhandlungen auf einfahe min; ste:ielle Kon- ferenzen zu beschränken, und in Folge des Vrrsprecbens, welhes die veunittelnden Mächte den verschiedeñen italienischen Höfen gemacht haben, werden die auf dem Kongreß vertretenen Mächte folgende sein: England, Oesterreich, Frankreich, Neapel, der heilige Stubl, Toscana und Sardinien. Modena und Parma werden dur den österreichischen Abgesandten repräsentirt werden. Von jenen sieben Mächten haben erst drei ihre Vertreter ernannt, Frankreich hat, wie man weiß Herrn von Tocqueville gewählt, England hat Sir Henry Ellis und Sardinien dea Marquis von Ricci ernaunt, den wir auch \ch{o4 vor mehreren Wochen bezeichnet häben, Toscana hatte schot, gleih nah- dem die englisch-französishe Vermittelung beabsichtigt war, den Mar- quis von Ridolfi ernannt, um es auf dem Kongreß zu repräsentiren. Nach drei Monaten vergeblichen Harrens ‘hat der Marquis Ridolfi ganz neuerlich Paris verlassen, um nah Florenz zurückzukehren, ohne daß man weiß, ob das neue' toscanishe Ministerium ihn ín sei- ner Mission bestätigen oder durch einen andéren Repräsentanten erseßen wird. “Was den Papst ünd den König von Neapel betrifft, so ist es materiell unmöglich, ‘däß ihre Bevollmächtigten vor vierzehn Tagen in Brüssel ankommen, Erst am 3, Dezember hat Herr Bastide die offiziele Anzeige erhalten, daß die österreichische Regierung Brüssel als Siß des Kongresses annehmen wollte. Ob- gleih an demselben Tage der Kommandant Jarras an den Papst und an den König von Neapel gesandt worden is, um ibnen jene Mittheilung zu überbringen, so ist es doch mehr als wahrscheinli,

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daß die lehten Ereignisse in Rom den Papst verhindern werden zur” rechten Zeit den * apostolischen Legaten “nah Brüssel zu señ- den, * Der König ‘von - Neâpel® wird , mächtigten: abschickt, "im Einverständaiß mit dem britischen Ge- sandten, Herrn-Téwple, der vor kurzen" nit neuen Instructionen von Lokdon zuückgekehrt ist , die Bediugung stellen wollen , welche der neapólitanishe Gesandte den “Auftrag hât, rüjihtlih der definitiven Unterwerfung Siciliens durch den Kongreß annehmen zu lassen. Alle diese Umstände ‘bringèn es mit sich, ‘daß der Kongreß vor Mitte Ja- nuar nicht « wird? êröffnet - werden - köunen. Sließlich können wir urs nit - enthältei, einige Worte zu sagen * über dié Wakl des Sir Henry Ellis" zum britischen. Bevollmächtigten, Eg ist eine mehr als zur Genügé auS8emachte Wahrheit, daß der Bürgerkcieg, wel- cher das unglücklihE"Ztalien. zerreißt, .das Werk der dur Lord Miuto den italienis{@ Exaltirten. gegebenen Rathschläge und Ermun- terungen is, Währênd der verstorbeue Bresson vou der Juliregierun

den Auftrag ethalten hatte, die. italienischen Fürsten zu vermö 8 durch freiwillige Zugeständnisse. die Revolution : zu vermeiden Ta Lord Minto, “eiférsüchtig” 0b" bes Uëbergewichts, welches Frankrei ia Italien erlangte, indem es die regelmäßige Entwickelung der Frei- heitebewegung ‘begünstigte, einen Stüßpünkt in den revolutionairen Klubs gejuht uúd den Unzufriedenèn, welche die Fahne der Emps- rung“ zu ‘erheben bereit waren, Englands Hülfe versprochen. Den übertriebenen Berichten Lord Mint.?s über die Kräfte der italienischen Nevolution mußte man das mehr als zweideutize Benehmen Englands in den italienischen Angelegenheiten zushreiben, Als Lord almdri ston endlich den wahren Stand der Dinge kennen lernte, war es zu spät

den durch Loxd Minto den italienischen Patrioten gegebenen Auf- {ung aufzuhalten. Es blieb nichts mehr übrig, als daß Lord Pal- merstoa, wie er es gethan hat, im Parlamente jede Veräntworilih- feit sür den Krieg König Karl Albert's gegen Oesterreich ablehnte. Des- halb “faßt au die Wahl von Herrn Ellis an Stelle Minto's die vollständigste Desavouirung der unvorsihtigen und unüberlegten Po- litif in sih, welche dieser während seiner Mission in Jtalien ver= foigte. Sir Henry Ellis is in der diplomatischen Welt sehr vor- theilbaft befannt durch die Missionen, deren er sh in Nord= Amerika mit dem größten Erfolge entledigt hat, Er hat den Ruf eines ruhigen und unabhängigen Mannes, wie er einem Unterbänd- ler in einer so wichtigen Sache zukommt, Es handelt sich darum

den Frieden der Welt zu erhalten und zu befestigen oder einen all gemeinen Kiieg bervo1zurufen, den blutigsten, welcher die Menschheit

je betroffen hat. Der Kongreß muß daher sih dem Einfluß der vo- litischen Leidenschaften und des P zu ATeEZE l fe um sih vor allen Dingen mit den allgemeinen Interessen Europas zu“ beschäftigen.“

Herr von Corcelles is gestern von Marseille bier ein zetroffen,

Der Erzbischof von Paris hat ein neues Rundschreiben an den Klerus erlassen, worin er in Folge der unbestimmten Vertagung der Reise des Papstes nah Frankreich Gebete für denselben ano1dnuet.

Herr Rebillot, dem die Polizei - Präfektur zugedacht sein soll, wurde, wie ‘erzählt wird, dem fünftigen Präsidenten durch Herrn von Malleville vorgestellt. Louis Bonaparte war ziemlich überrascht, in dem jeßigen Gendarmerie - Obeisten den Capitain derselben Waffe

wiederzuerifennen, unter dessen Aufsicht er im Jahre 1840 von Paris |

O s gera! g gu von Malleville hatte damals als enler-Staagts- Secretair die Verordnung gegengezeihnet, deren Aus= führung Herrn Rebillot übertragen wurde. E t '

In den elyjäisen Feldern \hlagen die Zimmerleute bereits die Gerüste zu der nächstjährigen großen Judustrie-Ausfstelluug auf.

Großbritanien uud Jrlaud. London, 18. Daz, Mittelst Königlicher S racladn A 16ten d. wird das Parles ment zum 1. Februar nächsten Jahres einberufen. Es wurde dieser Beschluß in einer vorgestern zu Osborne unter dem Vorsiß der Kü- nigin gehaltenen Geheimeuraths-Versammlung gefaßt.

Der französishe Gesandte am hi-sigen Hofe, Herr Gustav von Beaumont, hat, wie die - heutige Morning - Chronicle meldet, sobald er ‘das Resultat der Präsidentenwahl in Frankreih erfuhr scine Entlassung eingereiht und wird nur noch so lange auf seinem Posten verbleiben, bis er sein Abberufungs-S treiben erhalten bat.

Der dänishe Gesandte Graf von Reventlow hatte vorgestern in Begleitung des Konferenzraths von Treschow eine lange Konferenz mit Lord Palmeiston. / _, Lord Dunsany is eben mit Tode abgegangen. Auch General Sir Hector Macleau is in dem hohen Alter von 93 Jahren gestor= ben; an den indischen Kriegen des vorigen Jahrhunderts hatte der Leptere lebhaften Antheil genommen. j

Die Voruntersuhung gegen den Pächter Rush, weler der Er- mordung des Recorders Jermy in Norwich dringend verdächtig, is jevt geslossez. Die Behörden haben gegen den Angellagten eine Reihe von Jncidenzbeweisen gesammelt, so daß man sciner Üeberfüh- rung vor den nächsten Assisen fast gewiß zu sein glaubt. In seinen Papieren hat man. nahgemachte Urkunden gefunden, welche nah dem Tode des Recorders die Ueberlassung des Guts, welches Rush gepach- tet hatte, bewcisen sollten. Dicser beabsihtigte Betrug scheint das Hauptmotivo zur That gewesen zu sein,

Die Flotte der Dampfschifffahrts - Compagnie für die spanische Halbinsel und den Orient besteht aus 23 Schiffen von 400 Tonnen und 150 Pferdekraft bis 1800 Tonnen und 520 Pferdekraft. Drei neüe Schiffe, eines von 900 Tonnen und 350 Pferdekraft und zwei vou 1250 Tonnen und“ 450 Pferdekraft, sind im Bau begriffen, dto sollen zwei davon verkauft werdes, da die beabsichtigte Erweiterung des Betricbes vor der Hand nicht ausgeführt werden wird.

Mehrere Blätter behaupten, daß die Regierung die Absicht habe, für das Jahr 1849 und. 50 bedeutende Reductionen in der Flotte und der Flottenmannschaft eintreten zu lassen, da die Kosten des jezi- gen Etats auf die Länge diückend werden.

Ueber die Gründe der Wahl Louis Benaparte's zum Präsiden=- ten dersfranzösishen Republik äußert sih die Times: „Je mehÿyr die Ergebnisse der Wahlen des. Präsidentèn von Frankreih bekaunt wer-= den, desto mehr verblüffen und verwirren sie alle Voraussicht und alles Urtheil, Ein so gleihförmiger, entscheidender und überwiegen= der Erfolg weide weder von den Freunden noch von den Gegnern der Familie Bonaparte erwartet. Wir zweifeln nicht, daß der wih=- tigste Grund dafür mit Louis Napoleon selbs in gar keiner Verbin- dung steht und für den Prinzen von Joinoille oder - für jedeu angesehenen autirepublifanishen Kandidaten, welcher den Stimmen des Volkes vorgelegt worden wäre, mit glei= her Stärke gewirkt haben würde. Diese Entscheidung - ber Wahl ift nämlich eine bestimmte ‘Protestation des franzbsishen Vol=- kes“ gegen die Republik , gegen die republikanische Partei und gegen die Revolution, durh welhe diese Partei die bisherige Dynastie ent- thronte und sih der obersten Gewalt bemächtigte, Wenn die Ab- stimmungen des französischen Volkes in dem Monate April nicht ab- uer, worden wären unter einer verächtlihen Furcht vor einem

ürgerkriege und vor jener abenteuerlihen Regierung, welche, wie das Gespenst von Frankenstein, plößlich in das Leben trat, um die Plage und der Sthreck…ênderer, dië es hervorgerufen hatten, zu werden z wenn Frauk- rei zu jener Zeit den Muth und die Ruhe hätte erlangen können, welche erforderlich sind, um ein überlegtes und freies Urtheil über die

bevor er seinèên Bevolls -

Republik und die Revolution aus usprehen, so zweifeln wir ni schon damals die provisorische Reliierung ín allen A Abstufungen, von Herrn Marrast-bis zu ‘dem Arbeiter Albert herunter, mit und entseßt worden wäre dur“ eine Mehrheit; welche nit wenige; entshiedon gewesen wäre, als diejenige, welche jest. den lebten dieser Männer vertreibt, um für - eizen Kaiserlichen Prätendenten! Plaß ‘zu age R E Cy uan man “der - ‘Nation án-

, HYatte”ihre Stimme“ und ihr Gewissen zum Schweigen ge- braht, Sie unterwarf sich zahm * deù Schuften und* Fanatifern, welche den Ruf: „Es lèbe die Republik! ““ erhöben, und- sié háfte 19S -niht t. ch die Erfahrung die Last und die Schma* éíner Regierung, wie die des National ‘und’ seiner Verbünbeten sich ‘er- wiesen, kennen gelernt. Zeßt aber is die Republik durch ihre Früchte gerihtet, Wenn ‘nun die Repúblifk \chon ‘im Februar, außer der unruhigen Bevölkerung in den großen Städten und- den Abenteurern, wélche auf die Kühnheit Weniger und die Shwachheit Vieler \pe- fulirten, nur wenig Anhänger hatte, so ist es nit zu verwuhdern, daß der Widerstand der Nation gegen die Partei, welche ihr die Revolution aufdrang, noch vor Dezember w:eder Stärke und-Muth: erlangte. Es war daher der erste Wuns Fraukreihs, ih gegen die Männer der Republik zu erklären und jie aus der Gewalt zu vertreiben. Diese allgemeine Usahe wurde jedoch noch durch eine Menge einzelner und zufälliger Gründe verstärkt, Der Name Bonaparte hat ohue grage in den ländlichen Distrikten großes Gewicht. Wenn einem Volke, welches ganz unvorbereitet ist, fich ein verständiges Urtheil zu bilden, das allgemeine Stimmrecht verliehen wird, damt * werten die Stimmen einer ungeheuren ‘Menge des Volkes nur nah ‘einem Namen und blos und alleïn nah* einem Namen abgegebèn, “Der Bewerber ist für sie dann ein ideales Wesen, und selbst bei unseren eigenen Flcineren britischen Wahlkämpfen zeigt die Erfahrung jeden Tag, daß ein öffentlider Bewerber dutch den Eifer seiner i ti) Bi gen die Unwissenheit des Volkes. auf einmal mit einer Plenge von ganz erdihteten Eigenschasten aucgeschmück wird, Als daher in Frankreih der Name iele aae Na poleon Bonaparte war und alle Erinnerungen ‘an eine Zeit wedckte, deren Glanz und Ruhm eifrig im Gedächtniß bewahrt wird, während ihr Elend uud ihr Drudck vergessen ist, \o fánn man sich nicht wun- dern, daß der enthusiastishe Theil ter Nation durch diesen Name hingerissen wurde, Endlich is es auch nicht zu verwundern, daß in Frankreih, wo durch die versprochene Organisation der Arbeit ungeorènete Erwartungen erregt waren, wo das Nacsuchen um Stellen bis zum äußersten getrieben und die Vertheilung derselben auf die gehässigste Weise bestritten wird, wo die Ruhe in Paris nur durch strenge Vorsihtsmaßregeln aufrecht erhalten werden kann, es ist unter diesen Verhältnissen nicht zu verwundern, daß der andere Bewerber, General Cavaignac, in den fünf Monaten seiner Verwaltung sich mehr Feinde gemacht hat, als er verdiente, Es i aus den Abstimmungen klar, daß cin sehr großer Theil der äußersten Republikaner in Frankreih für Louis Napoleon gestimmt haben muß, um ihre Stimmen nicht an unmög- liche Kandidaten wegzuwerfen. Jn Paris gab bei der leßten Wahl im Juli die ultra-republifanishe Partei sür Raspail 66,000 Stim- men ab; bei der jeßigen Wahl beträgt die - ganze Anzahl der Stimmen in der Hauptstadt für Ledru Rollin und für Raspail zusammen nicht über 33,000. Es is daher offenbar, daß die Stärke der revolutionairen Pautei durch die Stimmen, welche den Führern der rothen Republikaner und der Sozialisten gegeben worden sind, nicht genau bestimmt is, Diese Partei Fpedulirte wahr- \cheinlih auf die Wahl Louis Napoleon's, gerade so wie die Roya- listen, nur aus entgegengeseßtem Grunde. Diese beiden äußersten Parteien erklärten sich nämli gegen Cavaignac, weil sie befürhte- ten, daß er der bestehenden Verfassungsfor!1 Bestand verleihen würde ; sie unterstüßten dagegen die Wahl Louis Napoleon's als ein Mittel des Urberganges entweder zu der Monarchie oder zu dem Schrecken gewaltsamer Erschütt¿rungen.

Die Wahl im Westriding i zu Gunsten des konservati - didaten Denison ausgefallen. Er hat n, S aonlert at E ner, Six C, Eardley, blos 11,805. :

In der letzten Zeit sind unter die Mannschaften mebrerer Schiff, des afrifanishen Geschwaders bedeutende Des I Se

, daß

| den, Es ijt abermals die Rede davon, einn Theil des Kreuzer eshw | er c , E d- | ders voa der Westküste Afrikas zurückzurufen, weil die Kosten dessel-

ben mit dem bisherigen Erfolge zu sebr außer Verhältniß steben.

__ Eine Deputation irländischer Katholiken hat dem Lord Clarendon eine Denkschrist überreicht, in der sie sich über die Zusammenseßung der Geshwornenlisten und die systematische Ausschließung der Katho- lifen aus denselben bei den lebten politischen Prozessen beshwert. Die Eingabe hatte über 41,000 Unterschriften. Lord Clarendon gab eine sehr ausführlihe schristlihe Antwort, in der er den Beschwer= deführern auseinanderseßte, daß die Regierung feinen Einfluß auf ihre Zusammenseßung habe, Hinsichtlich des systematischen Ausschlie= yené von Katholiken aus den Juries bemerkte er, daß-der ‘General=- Anwalt alle Katholiken zurückgewiesen, niht wegen ihres religiösen Be- Fenntnisses, sondern weil die Betreffenden ofen ihre Sympathieen für die Angeklagten an den Tag gelegt, und es die erste Pflicht des Ge- neral- Anwalts sei, für das Zustandekommen einer vollkommen un- parteiüschen Jury zu sorgen.

Die Nachrichten aus Lissabon vom 10ten d. M. bringen noch feine Entscheidung über die Ministerfrage. Dem Karlisten - General Gomez will die portugiesische Regierung den Prozeß machen, wie- wohl der britische Gesandte sich für seine Freilassung verwendet, da ihm feine Umtriebe gegen Portugal nachgewiesen werden fönnen. Auf die Nachricht von der Flucht des Papstes hat die portugiesische Regierung öffentliche Gebete für ihn angeordnet, und am 10ten das Kriegsdampf\shif ,/ Mindello‘““ nah Neapel geschickt, um den Papst nach Portugal. zu führeu,, falls er geneigt sein sollte, dort eine-Zu- fluhtsstätte zu suchen.

Die Hamb. Börsen-Halle meldet: „Wir erhalten auf direktem Wege mit der neuesten Ueberlandpost Nachrichten aus Kalkutta, welhe bis zum 7. November reihen; Jun- Multan, von woher die Berichte bis zum 22, Oktober gehen, war seit den Be- rihten der leßten Ueberlandpost durhaus nichts vorgefallen; die Engländer standen noch in. ihrem verschanzten Lager, die Verstärkun= gen erwartend. Wie es scheint, wird indeß die Entscheidung bald eintreten, da General Gough.. m't - dem Hauptquartier be- reité am 95. November “in Ludiana angekommen war und s{ch von dort \{leunigst nach Firuzpur begeben wollte, um die weiteren Operationen einzuleiten. Aus “Lahore, in dessen Umgegend sich Tschätter Singh mit feinem“ Heerhaufen | befinden soll, wird vom 26. Oktober berichtet, daß n der Naht vom 24sten von mehreren hundert Seikfhs- der Versuh gemacht worden war, die von den Engländern über den Rawih geschlagene Schiffbrücke in Brand zu stecken, Zwei Pontons hatten sie bereits verbrannt, als ein von Lahore abgeschicktes Kavallerie-Detashement sie ver- trieb. Aus den ostindischen Provinzen selbst“ ist nichts von Be- ang zu- melden. Die europäische Ueberlandpost vom 25. September war ‘am 6. November Morgeas in Kalkutta angekommen. Aus Ch ina (Hongkong) reichen die. Nachrichten bis zum 29, Oktober. Wir finden in denselben nihts von besonderem Belang, außer der Mittheiluxg, daß der Streit zwischen dem amerifanischen Commodore