1848 / 239 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Zeit das unwürdige und heillose Benehmen eines großen i hiles der National-Versanmlung der Krone gegenüber wahrgenom- men höchst s{merzlich haben mit Ew. Königl. Majestät au wir die vielfahen Kränkungen und Schmähungen gegen Allerhöchstdiesel- ben empfunden und selbst in unserer unmittelbaren Nähe das Miß- trauen emporkeimen gesehen, welhes Uebelwollende und Jrregeleitete gegen Ew. Majestät Verheißungen auszustreuen gesucht. : Wir freuen uns daher jeßt um so mehr über den noh rehtzei- tig gefaßten höchst segenvollen Entschluß Ew. Königl. Majestät, dem- zufolge dem Lande eine so sehr freisinnige Verfassung gegeben, wo- dur das in manchen Theilen der Bevölkerung unwürdig erregte Mißtrauen in Ew, Majestät Verheißungen zu Schanden gewor= n ist. igs Wr fühlen uns gedrungen, Ew. Königl, Majestät dafür unseren innigstea, wärmsten Dank auszudrücken und geben uns der Hoffnung hin, daß nah so vielen Stürmen, Erschütterungen und At:fregungen nunmehr wieder Ordnung, Ruhe und Friede in die Gemüther ein- kehren und das Land unter Ew. Königl. Majestät weiser und gereh- ter Regierung um so frisher und glänzender erblüben werde,

H:erzu wolle Gott seinen Segen geben und Ew. Majestät fer= ner mit frohem Muthe und frisher Kraft auf dem betretenen cousti- tutionellen Wege zu des Vaterlandes Heil stärken !

In tiefster Ehrfurcht

Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigste.

Vausberge bei Minden, den 24, Dezember 1848.

(Folgen 35 Unterschristen.)

Allerdurhlautigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!

Wie sehr wir es auch gewünscht hätten, daß die neue Staats- Verfassung auf den Grund der Vereinbarung zwischen der Kroue und der National Versammlung Leben getreten wäre; so ist cs uns doh nit entgangen, welche Hindernisse Ew. Majestät hochherzigen Absichten eutgegengestellt worden sind; wie ein großer Th.il der BVoiksvertreter ihre Mission gänzlich verkanut, sich auf den Boden der Revolution gestellt und zuleßt jede Vereinbarung ohne Verletzung der Würde der Krone unmöglich gemaht hat. Wir haben deshalb die von Ew. Majestät uns verliehene Verfassung als einen Aft der Nothwendigkeit mit der innigsten Freude begrüßt, um so mehr, als Allerhöchstdieselbeu den wahren Juteressen des Volkes, so wie den in den Märztagen gegebenen Verheißungen, vollständige Rechnung ge- tragen haben, Wir hoffen zu Gott, daß dieselbe zum Heil unseres theuren Vaterlandes gereihen und demselben den langentbehrten Frieden wiedergeben werde.

Wir schließen uns daher mit aufrihtigster Gesinnung den Dank- sagungeu an, welche Ew. Majestät aus Millionen Preußenherzen zu- stromen werden, und ersterben in tiefster Ehrfurcht als :

Cw. Majestät treu geborsamste.

Die Mitglieder des Vereins für geseßliche

Freiheit und Ordnung

aus dem Kreise Neumarkt in Slesien.

Der Vorstand. (Vorstehender Adresse haben sich angeschlossen: §2 Gemeinden mit 1356 Unterschriften.)

Königliche Majestät!

Cw. Königliche Majestät baben unter dem 5ten d. M. die zur Vereinbarung der Verfassung berufene Versammlung aufgelöst, nach= dem cs zu unserem Schmerze unzweifelhast geworden war, daß ras heißerschnte Ziel auf dem Wege der Vereinbarung, ohne die drin- gentste Gefahr des Vaterlandes, nicht länger erstrebt werden fönne. Darum erkennen wir Unterzeihneten es an, daß die Auflösung aller staatlichen und sittlichen Ordnung, welche son hereinbrach , cinzig und allein durch die That aufgehalten werdeu fomte, welhe Ew. Majestät vollörachten, indem Sie dem Lande eine Verfassung verlie- hen, wie sih einer solhen faum die freiesten Völker Europas 1üh- men dürfen, Diese is uns jebt der Rettungsanker, an welchem wir halten wollen, um so viel an uns liegt mitzuhelfen zur Wie- dererlangung der Kraft, des Glücfes und Ruhmes, deren unser Va- terland bedarf, wofecru es der Mission, welche ihm dic Vorsehung für die Fortbildung der europäischen Kultur überwiesen hat, genügen soll. Gott verleihe Ew. Majestät und uns die nöthige Kraft zur Uusdauer, die zum Ziele führen wird und muß.

Eusfirchen, Godesberg, Weßlingen, Sechtern und Oedecoveu, den 13, Dezember 1848.

Mit tiefster Ehrfurcht Ew. Majestät treu ergebene. (Folgen 554 Unterschriften.)

Allerdurhlauchtigster König ! Großmächtigster König und Herr!

Ew. Königl. Majestät taben zum Heil und Segen Jhres Volkeê dem innigen Wunsche aller treuen Preußen, zum Schuß und Rechte der Krone und für die wahre constitutionelle Freiheit, tem Lande eine Verfassung Allergnädigst gegeben, wodurch dasselbe von dem sicheren Untergange gerettet und einer glücklihen Zukunft sicher entgegengeht.

Geruhen daher Ew. König!, Majestät dafür unseren pflichtschul= digsten ehrerbietigsten Dauk huldreihst anzunehmen, mit d.x wahr- haften Versicherung, daß es unser ruhmwürdigstes Bestreben ist, uns den ehrenhaftea Namen wahrer Preußen, auf t:n wir stolz sind, zu bewahren.

__ Wir werden und wollen keinem wahren Preußen in Liebe und Treue gegen unseren rechtmäßigen König und Herrn zurüstehen,

Sekanntima [769] S 1?

Der unten näher bezeichnete Brenner Carl Ei f aus Cerpicz

_ Derselbe ist

7 Zoll groß,

Gd v 4 : Y E derzähne fehlen

chungen.

.

f, Í Brauereipächter und l L erpicz is des Diebstahls ver- dächtig und hat sich von hier, im Besige eines Passes d. d. Flatow, den 26, September ©., entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen is,

Es werden alle Civil- und Militair - Behörden des In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf densel- ben zu vigiliren, im Betretungsfalle festnehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und (Heldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß- Expedition abliefern zu lassen.

[619]

sunden worden.

Rechts, sich und seine

Thorn,

standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden

des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert,

ezember 1848,

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz, Abtheilung für B d

Berlin, den 23,

| | J | Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- |

oruntersuchungen,

finger, auch ist d grünen Ucberrock, eine Fischottermüg

ammtwerthe von 50 Thlr. 5 Sgr., } Der Verlierer derselben wird aufge- fordert, binnen vier Monaten,

Signalement des Eif, 29 Jahr alt, in Cerpicz geboren, 5 Fuß hat braune Haare, blouden Bart, die Vor- und hat eine Narbe am linken ie linke Hüste höher. eine graue C, l » »

S Am 8. Mai d. munzen, im Ges

bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden Cigenthums-Ansprüche den 6, Oktober 1848, Königl, Land- und Stadtgericht,

| Majorität den preußischen Namen

1464

und "wir leben der festen Ueberzeugung, Ew. Königlihe Majestät werde nit müde werden, für das Wohl Jhrer getreuen Unterthanen au fernerhin auf das frâfti ste zu sorgen. Wir sind mit Gut und Blut bis zum Tode Cw. Königlichen Majestät j allerunterthänigste. Karlshof, Nießer Kreises, den 13, Dezember 1848.

(Folgen 34 Unterschriften.)

Königliche Majestät ! :

Die Unterzeichneten können es si nicht versagen, Ew. Majestät die Gesühle der lebhaftesten Freude und des innigsten Dankes aus= zusprehen, mit welchem sie die Königlichen Verfügungen vom Zten d, begrüßt haben.

Während die Aussicht auf cine glüdckliche Vereinbarung der Ver- fassung in einem Augenblick zu {winden begaun, wo innere und äußere Verwickelungen Verderben drohend über das theure Vaterland aufstiegen und deshalb eine fesie Gestaltung unsrer Verhält- nisse immer dringender maht-n, da wurde uns dic Nothwendigkeit cines fräftig entscheidenden Handelns klar, und haben wir in dieser Lage das Erscheinen der neuen Verfassung um so mehr mit unge- theilter Freude begrüßt, als wir in dem fieisinnigen Jnhalte dersel- ben den treuen Ausdruck der lautgewordenen Wünsche und Bedürf- nisse des Volkes wiedererkannten, wir auch zugleih cine ncue Ge- währ darin fanden, wie Ew. Majestät fest entschlossen sind, dic Freiheiten desselben unverkümmecrt zu erhalten und dem Gesetze im Lande die feste Bahn zu sicern.

Genehmigen Ew. Majestät nochmals unseren innigsten Dank und die Versi.verung unserer unwandelbaren Treue.

Ew. Majestät treugebo1samster Bürger-Vereiu, Nameus desselben : Der Vorstand. Dämmersbach, den 26, Dezember 1848,

Allerdurhlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!

Ew. Majestät nahten wix uns am Atcn d. M. mit dem Un- trage, dic Verfassung nit octroyiren, sondern sie der National-Ver- sammlung zur Annahme in Pausch und Bogen als provisorisches Ge- seß vorlegen zu wollen,

Wir glaubten, taß nur hierdurch der Rechtsboden gewahrt wer- den könne.

Ew. Majestät haben jedoch durch den wahrhaft freisinnigen Jr- halt der Verfassung vom 5ten d. M. deu Rechtöboden in einer an- deren und großartigeren Weise zu wahren gewußt, als es durch dic Beobachtung einer Formalie geschchen wäre.

Für diesen Junhalt bringen Ew. Majestät wir unseren tiefge- fühlten Dank.

Cw, Majestät treugehorsamste Stände des arnswalder Kreises, (Folgen die Unterschriften.)

Arnêwalde, den 21. Dezember 1848.

UAllerdurh!auch:iaster, Großmächtigster König!

Allergnädigster König und Herr! Ew. Majestät haben durch die Auflösung der National- Versamm- lung und durch die Verleihung einer freisinnigen Verfassung dice Wünsche Jhres treuen Volkes erfüllt und sich aufs neue den gerech testen Anspruch auf unseren tiesgefühlten Dank erworben, welchen wir hiermit eh1furchtêvoll aussprehen, Wir hoffen zu Gott, daß durch die verhängnißreiche Geschichte der leßten neun Monate das Volk gereift ist, um dieses Maß der Freiheit richtig zu gebrauchen. Die Künste einer dem Throne und dem Vaterlande feindlihen Partei zer- schellten an dem Königlichen Rechte und an der deutschen Treue, und werden, wie bisher, so auch fernerhin dazu dienen, daß der ge sebliche Sinn und die Liebe zum augestammten Königshause in dem ganzen Volke gesläkt und das Band, welches König und Volk ver- eint, befestigt werde. Gott erhalte lange Ew. Majestät zum Ruhme und zum Heile des Vaterlandes ! sehen, wie das angefangene Werk Früchte bringt und wie auch in einc1 neuen Zeit das preuß:\{che Volk sich seines ruhmvollen Namens wür- dig zeigt.

Jn tiefster Ehrfurcht verharren wir

Ew. Majestät treugeborsanste Unterthanen, Der Vorstand des j1smunder Vereins für König und Vaterland, Jm Auftrage von 42 Mitgliedern des Vereins. Halbinsel Jasmund, Kreis Rügen, am 21, Dezember 1848,

Allerdurchlauchtigster , Großmächtigster König ! Allerguädigster König und Herr!

Ew. Königlichen Majestät Worte, Thaten und Gaben aus jüng- ster Zeit haben die Herzen aller getreuen Preußen, und derer ist ja Gott sei Dauk! noch immer die große Mehrzahl in Allerhöchst Ihren Landen, zu so tiefem Danke aufs neue verpflichtet, daß auch die Unterzeichneten denselben auszusprechen sich gedrungen fühlen.

Die Königliche Berufung eines Ministeriums, durch welches der unaufhaltsam vorwärts strebenden Revolution ibre Schranke gesetzt worden; beflügelte Königsworte, die, wie der Abendregen das lech- zeude Land, die schon längst darauf harrenden Herzen mit den ge- wohnten Eiquickungen und Stärkungen vom Thione her ersüllt ha- ben; zuleßt die Königlichen Thaten des 5. Dezembers, eines wahreu Preußentages: die Auflösung der National! = Versammlung, deren ges{ändet, die preußishe Ge- schichte befleckt hat; die daran geknüpfte rasche Königlihe Gabe einer

Zeige- Er trägt einen Müge und auch zuweilen Abfahrt von Berlin 6 Stettin G6 » 15 » Ankunft in Stettin 11

» » Berlin 12 » f »

Mit dem 6 Uhr 15 Min.

J. sind in der Stadt hier 13 Gold- gee bei Vermeidung seines Mit dem Güterzuge von

nachzuweisen, genklasse befördert.

An den Mittagszug von

Die näheren Bestimmungen er und 1 Sgr, Stettin,

|

|

Er lasse Ew. Majestät noch lange |

| gen treffen wird, die das

Güterzug, 1, 15 M, Morg.

» 34 » Mittags.

Morgens von Berlin abgehenden

Der Mittagszug von Stettin schließt sich _Slet Der Nachmittagszug von Stettin ließt sich an den Zug von Posen nah Stettin, An den Morgenszug vou Berlin {ließt sich in l : b Berlin ließt sich in Stettin der Zug nah Woldenberg. Auf dem Bahnhofe in Berlin werden von dort r N

Ä inde und Equípagen für die si egen i j e Personen, Gepäck, Hunde un enba Vie Dalilen Fahrpläne und das Betriebs-Reglement, welche resp. zu § Sgr. auf jedem Bahnhofe bei dem Einnehmer zu kaufen sind, den 23, Dezember 1848,

Verfassung, welche dem Zustande der immer gefahrvoller gewördenen Schwankungen ein plöglihes Ende seßt das Alles is es, was au unsere Herzen, im Hinblick auf den Königlichen Sprechek uny Geber, mit dem gefühltesten Danke erfüllt.

Noch freilich das verhehlen wir uns feineêweges ist das Land nicht am Ende seiner Kämpfe. Der vielleiht noch lange Feld- zug is erst eröffnet, die ersten Schlachteu sind nur geschlagen, ein großer Theil des Terrains befindet sih noch in Feindeshand. Den- noch vertrauen wir dem Herrn der Heershaaren, dem Ew. Majestät zu dienen und anzuhangen feierlihst gelobt haben, daß seine allmäch- tige Durchhülfe mit Ew. Majestät und Ihrem Hause auch ferner sein, alle Schwierigkeiten überwinden, alle Feinde besiegen werde, d: der Vollendung dessen noch im Wege stechen, was Ew. Majestät in seinen G:undzügen dem überrashten Lande als eines der leuhtend= sten Zeugnisse Königlicher Treue dargegeben haben, welche, selbst mit Gefahr für si, das cinmal gegebene Wort halten mag. Es ist dies die Wahrhaftigkeit und Treue derx preußischen Könige von Alters her, einer Treue, zu welcher durch alle Zeiten unserer Preußengeschichte der allerhöchste Lenker der Völkergeschicke Sich bekannt hat und, vhne allen Zweifel, auh jeßt Sich bekennen wird; wenn nur das Volk seinem Könige naheifert in der Grundbedingung aller wahren und dauernden Wohlfahrt auch scinerseits dem Herrn zu dienen, trahtend nah seinem Reich und seiner Gerechtigfeit.

Die Unterzeichneten sind eutshlossen, zu Ew. Majestät zu stehen in gutez und in bösen Tagen und zu Allerhöchstihnen und Jhrem Hause zu halten mit Gut und Blut.

Getrost und fröhlih stimmen wir darum ein in die Worte des Königspsalms 21, §: S

„Der König hoffet auf den Herrn und wird durch die Güte des Höchsten festbleiben ! J Und ersterben in dieser Zuversicht und in tiefster Ehrfurcht als Ew. RKöniglihen Majestät allerunterthänigste Diener, Barby, den 17. Dezember 1848, (Folgen 198 Untersd riften.)

Allerdurhlauchtigster König! Allerguädigster König und Herr !

Ew, Königlichen Majestät nahen die unterzeichneten Einwohner der Stadt Linz a. Rb. mit tiesgcfühltem ehrfurhtêvollen Danke für die echt Königliche Entscblosscnbeit und Weisheit, womit Ew. Maje- stät im unershütterlichen Vertrauen auf des allmächtigen Gottes Hülfe das am Abgrunde des Verderbens hinschwankende Vaterlant vorm gräßlihen Sturz bewahrten, vor Allem aber für die hochher- zige Gabe ciner auch die fühnsten Erwartungen übcitreffenden frei- sinnigen Verfassung, durch welhe Gabe Ew. Majestät Jhr Königli- ches Wort mehr als gelöst, die s{macvollen Lästerungen und Ver- dächtigungen siegreich zu Boden geshlagen und das unselige vo” unheilvollen Händen wischen König und Volk ausgestreute Mißtrauen, so Gott will, mit der Wurzel ausgerottet haben. iy

Ehre aber auch den Männern, welche mit echt deutschem 11% preußischem Heldeumuthe und in der unserem Volfe angestamnaze: Treue besch!osseu, sih selbst für die Rettung des Vaterlandes zu opferu, in dem Sturme der verbleudetsten Leidenschaften das Stenè! ruder des dem Schiffbuuche {on raben Staatsschiffes mit staifer Hand ergriffen und unbeirrt durch das Geschrei des Tages es f und glücklich durch die wild empörtèn Wogen leiteten,

Gott erhalte und stärke solche Gesinnungen in unserem Volke, dann wird das zwischen ihm und dem Königlichen Hause der Hohen- zollern durch eine gemeinsame beispiellos große und herrlide Geschichte fest gewobene Band der Liebe und des Vert: auens alle Stürme der Zukunft überdauern.

Ew. Masestät

treu ergebene und unterthänige. Bürgermeister, Stadtverordnete und Einwohner zu Linz a. Rh. z am Rb, den 20, Dezember 1848, (Folgen 54 Unterschriften.)

Allerdurchlauchtigster, Gioßmächtigster König ! Allergnädigster RKoutg und Herr!

Ew, Majestät danken die Bcwoßhner des krossener Kreises aller- unterthänigst und aus tiefstem Herzen für die von Allerh öchstdense!- ben zum Besten des Vaterlandes getroffenen Maßregeln und sind fest überzeugt, daß Ew. Majestät Weisheit alle diejenigen Veranjtaltun- tief ershütterte Vaterland zu seiner Wie= dererstarfung bedarf. Fest is unser Vertrauen zu Ew. Majeslät und zu dem von Allerhöchstdemselben gewählten Ministcrium.

Gott segne Ew. Majestät, Gott segne fernerhin alle die von Allerhöchstdemselben zu nehmenden Maßregeln zum Heil ihres getreuen Volkes, S

Wir werden uns nicht irre führen lassen und wollen Ew. Ma- jestät and unserem erhabenen Herrsherhause treu bleiben in guten wie in bösen Tagen.

Krossen, den 6. Dezember 1848. )

(Folgen 1466 Unterschriften.)

des PreußishenStaats-

Dié in Nr. 230, S. 1302, Sp, 3 ) Danzig hat noch folge=de Unter-

Anzeigers befindliche Adresse aus schriften erhalten ; Oliva bei Danzig...

84 Unterschriften, Praust und Wonneberg »

bet Danzig 62

Zu der Adresse aus Barmen (\. Nr. 2091S. 1401, Sp. 152) sind noch 981 Unterschristen aus Barmen, Halver, Breefeld und Schwatte in der Grafschaft Mark eingegangen.

(Fortseßung folgt.)

40) Berlin-Stettiner Eiseubahn.

Mit dem 1. Januar 1849 tritt folgender Fahrplan für die diesseitige Bahn in Kraft:

I, 15 M. Mittags.| 5 U. M, O » » G 4: » » 30» Mam, 19» 15 » Abds, » 35 » » 9 » 2 » »

Güterzuge werden bis Anger-

Personenzug I. [] 61 45 M. Morg. 2 M

1 Ncchm, » L!

»

»

münde feine Personen befördert; der um 6 Uhr 45 Min. Morgens von Berlin abgehende

Personenzug befördert nur Personen in der 11. und 1. W

münde mit dem Güterzuge vereinigt. : ¿ n Stettin werden Personen ebenfalls nur in- der 1l. und 111. Wa-

agenklasse und wird in Anger-

an den Zug von Woldenberg nah Stettin.

Steitin der Zug nah Posen.

ard, Woldenberg und Posen durchgehende Billets für eitig anschließenden Züge verkauft.

Dtrertôriumn Witte, Rhades, Lenke,

Das Abonnement beträgt Rthlr. für 3 Jahr. Athlr. « # Jahr. Nthlr. - 1] Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Œrbsöhung. Bei einzelnen VKummern wird der Bogen mit 2; Sgr. berechnet.

Preußischer

vtaats-Anzei

e/ 13 239,

stimmt werden kann.

Der vierteljährliche Pránumerations- Preis beträgt

Ih all Anitlicher Theil. Deutschland.

Preußen, Berlin. Privilegium wegen Ausfertigung auf den Jnhaber lautender kölner Stadi - Obl!gationen zum Betrage von Einer Million Thalern.

Bundes - Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Herr von Schmer- ling zum Bevollmächtigten Oesterreichs bei der Central-Gen alt ernannt.

Oesterreich. Wien. Amtliche Erklärung über Oesterreichs Bezie- hungen zum Papst. Armee -Büllctin. Olmúüß. Deputation von Ungarn und Siebenbürgern vom Kaiser empfangen, Ernennung eincs Patriarchen und Woiwoden der serbischen Nation.

Ausland.

Oesterreich. L emberg. Nacbrichtèn vom ungarischen Kriegsschau- plaue. Agram. Schreiben des Ban Jellahichh an den Wladika von Cernagora.

Frankreich, National Versammlung, Die Salzsteuer, Mi- nister-Programm und Zustimmung der Versammlung, Paris, Ka- binetsrath, Vorgänge bei der groß:n Parade. Ernennungen, Oudinot's Abschied von der “ilpen-Armee. Die Zusammensezung des Ministeriums und die gegenwärtige politische Lage, Geschenk Carnot's an die Nepublikf. Ein neues literarisches Werk Guizot's, Feste und Bankette, Bermischtes. ““oßbritanien und Frland. lamentétvah!, &Frankreibs Lage. Vermischtes.

“alien. Nom. Ankunft Lord Napier's, - Vermischtes,

S91vjen: unD ‘andels :- Nachrichten.

London, Die Minister, Par-

Beilage.

emtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem evang-lishen Schullehrer Wiesenberg ín Pokaïlna, Regierungsbezzf Gumbinnen, das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver- leihen; und ;

Den bisherigen Landgerihts-Assessor Geiger in Köln Polizei-Direktor daselbst zu ernennen,

Citi

dankbare Anerkennung, welche der Jnhalt der ¿énen Verfassung

zum

Die freudige und von Sr. Majestät tem Könige Seinem Volle o bei dessen überwie, L Me rc Endet [t zu der Erwar- lung, daß di- i „ÍR ¿-«ihzettig angeordnet worden ist, t G * en theures Pfand der Lan- deowohlfahri “* ö 70,en werden. Diese Zuversicht ent bindet abei Jean Sr, Majestät nicht vou der Verpflichtung, die Ver! j aus welcher gegenwärtig die politishen Zu- stände des Vaterlandes beruhen, gigen die Bestrebungen derjenigen Partei schon seßt in Schuh zu nehmen, der das darin enthaltene Maß der Volkofreiheit um deshalb nicht genügt und nicht

genügen kann, weil sie das Dasein und die nothwendigen Bedingun- |

gen einer lebensfähigen co! stitutonell- monarchischen Negierung über- haupt guundsäglich bekämpft, Zwar werden diese Bestrebungen zum Tbeil cntwaffaet, wenn alle Orzane der Regierung, eingedenk ihres constitutionellen Berufs und ihrer politischen Verantwortlichkeit, die Berfassung, treu dim Geiste, der sie geschaffen, ihrem ganzen frei- finnizen Inhalte nôch mit Energie und ungetheilter Gerechtigkeit aus- sühren, wenn die Behörden, indem sie die wahrhaft volfsthümli« chen Bestimmungen derselben zur Geltung bringen, jeder feindlichen Thätigkeit den Vorwcnd nehmen, wenn sie sih auf diesem allein zeit - gemäßrn Wege das öffentliche Vertrguen erwerben und ivre davon unzertrennlihe Autorität als Wääter von Geseß und Ordnung, als Schirm verfassungsmößiger Freiheit befestigen. Allein die Aufgabe der Behörden wird hie: dur nicht erschöpft : in unserer aufgeregten Zeit genügt es nicht, dem Kampfe der polit. schen Leide» schaften theilnabimntos zuzujehen; es müssen sich die Köntgl:- en Behörden die entscheidende Wichtigkeit der bevorstehenden Deputirten » Wahlen und den Einfluß flar machen, den jene feindlihe Partei darauf zu gewinnen sucht; sie müssen eine Stellung einnebmen, welche die Anhänger der constitu- tionell-monarchishen Regierungéform mit Acbtung und Vertrauen er= füllt, in zaghaften Gemüthern den Muth der Ueberzeugung belebt und befestigt und den Freunden der Ordnung und wahrer Freideit den Muth giebt, den politischen Kampfylat zu betreten, um das Bestehen der Verfa s= sung durch die Wahl patriotischer und einsichtsvoller Abgeordneter sicher zu stellen, Weit entfernt, auf den Ausfall dieser Wahlen einen di= reften Einfluß aquszuüben, oder gar dur ungeseßlihè Mittel einen unlauteren Eifer fund zu geben, ist es vielmehr die Aufgabe der Be-

hörden, jede Einschüchterung , jede U von den Wahlen fern | §

zu balten, jedem unredlihen Mittel, jeder Art der Corruption und Ullem, was derselben in Form und Wesen ähnlich ist, entgegenzutreten, ‘?lcher augenblicklihe Erfolg auch damit zu erzielen sein möchte. Nicht im “igeuen Juteresse, sondern im Jnteresse der bleibenden Beruhigung des Landes, zur Wiederberstellung seiner tief crschütterten Wohlfahrt, im Jn= ‘eresse der höchsten Güter des Volks, welche der Erörterung der zu bilden- den Kammern werden unterworfen werden, hat die Regierung mit ihren constitutionellen Organen darüber zu wachen, daß in den bevorsteben- den Wahlen der durh die {weren Erfahrungen der jüngsten Ver- gangenheit hoffentlih geläuterte Volköwille seinen ungetrübten Aus- diu finde. Es liegt im Interesse der Regierung wie des Landes, daß. jeder Urwähler und jeder Wahlmann die große und folgenshwere

Den später hinzutretenden Abonnenten dürften komplette C

Bedeutung seines hohen | erleide; sie haben ihre Aufmeiksamkeit und | leiten, vereitelt,

| insbesondere zu hindern, daß

| Verheißungen der Wahl-Kandidaten,

| | |

| 34, Mal Li (Geseß-Sammlung S. ufge 1 | leibe von 200.000 Thalern, eine Anleihe mittelst auf den

849 gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, remplare niht immer nachgelicfert werden können. 2 Rthlr., mit Einschluß der genannten stenographischen Berichte.

Berufs richtig erkenne und. die Gefahren einer {lechten Wahl zu würdigen verstehe: die Behörden sind dem nach verpflichtet, mit allen geseßliÞh erlaubten Mitteln dahin zu wirken, daß die Freiheit der Meinungs - Aeußerung über die Wahlen und die Wahl- Kandidaten feine ungeseßliche Beschränkung ihre Thätigkeit darauf zu rihten, kaß jeder Versuch, die öffentliche Meinung hierüber irre zu daß jede Täuschung, jede falsche Vorspiegelung oder Verleumdung in Schrift und Rede ihre Widerlegung und, wo das Strafgeseß es gestattet, ihre nahdrüdcklihè Ahndung finden; sie haben über diejenigen Eigenschaften eines Wahlmannes und Abgeordneten, welche zur würdigen und erfolgrei- chen Erfüllung seiner patriotishen Mission unerläßlich sind, falsche Vorstellungen Boden gewiunen, und sie müssen es zur allgemeinen Ueberzeugung zu bringen suchen, daß voreilige, in der Regel une füllbare für persö: lihe Wünsche der Wäh- ler und für örtliche Sonder=Jnteressen thätig sein zu wollen, den Man= gel ihrer höheren politischen Einficht, ihrer Gesinnungetüchtigkeit und patriotis{cn Hingebung an das Gemeinwohl des Vaterlandes nim- mermebr erseßen fönnen,

Dies ist die richtige, die constitutionelle Stellung der Königlichen Behörden in dieser hochwihtigen Angelegenheit: werden dieselben si ihrer bew: ßt, und wenden sle die rihtigen Mittel an, so dürfen alle Freunde des Vaterlandes si der Hoffnung hingeben, daß der Aus- fall der bevorstehenden Wahlen ein unseres freien und gebildeten Volkes würdiges Ergebniß gewähren wird.

Ein Königl. Regierungs - Prästoium ersuche ih, das Erforderliche zur B:kanntmahung, Eatwickelung und Ausführung dieser Andeutun- gen in Jhrem Bezirke zu verfügen.

Berlin, den 28. Dezember 1848, Der Minister des Jnnerg, (gez.) von Mauteuffel. An sämmtliche Königliche Regierungs - Präsidien.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 29, Dez, Die heute auêgegebene Nr. 60 der Gejeg-Sammlung enthält das Privilegium wegen Nus- fertigung auf den Inhaber lautender föluner Stadt - Obligationen zum Betrage von Einer Million Thalern. Vom 4. Dezember 1848,

Wir Friedrich Wilhelm , von Gottes Gnaden, König von Preußen 2c. 2c.

Da der Ober-Bürgermeister und der Gemeinderath der Stadt Köln darauf angetragen haben, zu verschiedenen, sür Rechnung der Stadt aus- zuführenden öffentlihen Aibeiten und anderen außerordentlichen Ausgaben, insbesondere zur Abbürdung der auf Grund Unseres Privilegiums vom 203) aufgenommenen städtischen An-

Jnhaber lau- tender und mit Zinsscheinen versehener Stadt-Obligationen aufnehmen zul dürfen, so erthenlen Wir in Gemäßheit des §. 2, des Geseges vom 17. Juni 1833, wegen Ausstellung von Papieren, welche eine Zo lungsverpflich- tung an jeden Jnhaber enthalten, zur Ausstellung von auf den Jnhaber lautender fölner Stadt-Obligationen zum Betrage von einer Million Tbalern und zwar in Scheinen zu 50 Thalern, oder zu einem durch 50 theilbaren Betrage, welhe nach dem bier folgenden Schema auszustellen und mit vier vom Hundert jährlich zu verzinsen shid, durch gegentvärtiges Privilegium Unsere landeshertliche Genehmigung mit der rechtlihen Wir- kung, daß ein jeder Jnhaber dieser Obligationen die daraus hervorgehen- den Rechte, obne die Uebertragung des Eigenthums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen befugt ist,

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Nechie Dritter ertheilen, wird für die L efriedigung der Juhaber der Obligationen in keinerlei Weise Gewährleistung seitens des: Staats übernomméèn,

Gegeben Potödam, den 4, Dezember 1848.

L S) Friedrich Wilhelm, Für den Finanz-Minister: Für dei Minister für Kühne, Handel, Getverbe und öf- fentliche Arbeiten: von Pommer-Esche,

von Manteuffel,

(Folgt das Schema.)

E Bt

Sundes-Angelegenheiten.

Sranfkfurt a. M., 27. Vez. Die O. P. A. Z. berihtet: „So eben erhalten wir die zuverlässige Nachricht, daß Herr von Stmer- ling auf seiner Reise nah Olmüß in Leipzig durch einen nah Franfk- furt gehenden Courier der österreichishen Regierung eine Zuschrift des österr ichishen Ministeriums erhielt, wodurch er zum österreichi=- hen Bevollmächtigten bei der Centralgewalt ernannt wurde. Wir lauben nicht zu irren, wenn wir hierin einen Beweis erblicken, wie fehr die österreichische Regierung von der Wihtigkeit der deutschen Frage L DOTURRER ist und wenn wir darin einen Fingerzeig über die Ansicht zu erkennen glauben, welche das österreichische Ministerium von dem Gagernschen Programme hegt.“

enne Ü

Alle Post-Anstalten des Jn- und

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dieses Blatt an, für Berlin die

Œxpedition des Preuß. Staatss Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57,

Berlin, Sonnabend deu 30, Dezember

ausgegeben werden, vollständige Exemplare zu liefcrn daß die Auflage sogleih zu Anfange dessclben danach be-

Desterreich. Wien, 27, Dez, Die Wiener Zt q. enthält in ihrem amtlichen Theile folgende Erklärung: „Als Pius 1X. den päpstlis chen Thron bestieg, ward das Bedürfniß durgreifender Reformen in der Verwaltung” des Kirchenstaates allgemein gefühlt. Jn der richti gen Erkenntniß dieses Bedürfnisses betrat der neue Papjt, unter dem lauten Beifall von ganz Europa, mit Entschiedenheit die Bahn des gesetzlichen Fortschrittes. Unter den enthusiastishen Bewunderern Pius IX. thaten sih am meisten die Anhänger einer Partei herver, welche jeder geistlihen und weltlihen Autorität, als Trägern der ge- sellschaftlichen Ordnung, unversöhnlihen Haß geschworen und seit Jahren die italienische Halbinsel zum Schauplaß ihrer verderblihen Thätigkeit erwählt hatte. Das Spiel dieser Menschen war leiht zu durhschauen. Mit rashem Blite hatten fie erfannt, daß nichts ihre Pläne wirksamer zu fördern im Stande sein würde, als wenn sie dieselben unter dem Deckmautel des gefeierten Nauzens Pius IX, fortspinnen könnten. Von nun an wurden daher alle Hebel des Um=- sturzes in Rom angeseyt, und so geshah es, daß diese Friedensstadt in einen Tummelplatz entfesselter Leidenschaften verwandelt und zum Mittelpunkt einer Bewegung gemacht wurde, welche sehr bald die Geister in eine Richtung trieb, die der Papst verdammen mußte, und welche sie weit über das Diel hinausriß, welches er in seinem wohlwollenden Herzen si vorgesteckt hatte. Die eine und untheilbare italienische Republik, welche der Endpunkt der Bestrebun= gen des transalpinishen Radikalismus ist, war aber unmögli, so lange Oesterreihs Macht am Po und am Ticino den Flutten der Umwälzung einen starken Damm entgegenseßte, Es is daher ganz natürli, daß die Vertreibung der Oesterreicher das allgemeine Feld- geschrei der Radikalen wurde und daß sie, um diesen Zweck desto sicherer zu erreichen, um jeden Preis einen Konflikt zwischen der Kai serlihen und der päpstlichen Regierung herbeizuführen suchten, in dem richtigen Gefühle, daß die außerordentliche Popularität Pius 1X. eia mächtiges Gewicht in die Wagschale zum Nachtbeile des Gegners werfen müßte, Wenn dieses Treiben und Heben der Ummwälzungs= Partei, der befanntlih fein Mittel zu schlecht is, wo es sih um Ér- reihung ihrer anti-sozialen Zwecke har: st, niht son bei Gelegen- heit des Streites von Ferrara ein 19e h zwischen den beiden Re- gierungen herbeifübrte, s ift di nur der hohen Mäßigung und Langtnuth Oesterreichs zu verdanken, welches den Bedrängnissen des heiligen Vatèrs, der fich mit =chmerz von der Bewe- gungspartei überflüigelt sah, die brende Rechnung trug, indem es nie vergessen fonnte und wollte, daß der Fürjit des Kirchenstaates zugleih das Oberhaupt der Kirche ist, zu welcher die Majorität der Völker Defterreichs si bekennt. Aber diese Mäßigung, weit entfernt, anerkannt zu werden, stachelte die wühlerishe Partei zu neuen Ausbrüchen ihrer rohen Wuth auf. Von dem Palaste der Kaiserlichen Botschaft in Rom wurde das österrcis hishe Wappen herabgerissen und bes{impst, und obgleih der heilige Vater selbst dem Kaiserlichen Botschafter sein tiefes Bedauern über diese unwürdige Verlegung des Völkerrehtes ausdrüdte, so war doch scine Regierung, dem Uebermuthe der Parteien gegenüber, zu ohn- mächtig, um die geschehene Unbilde zu sühnen. Um dieselbe Zeit überschritten di2 päpstlichen Truppen, aegen den ausdrüdcklichen laut und öffentlih ausgesprohenen Willen ibres rechtmäßigen Herrn, den Po, um iu den Reihen der Feinde Oesterreichs zu kämpfen, und lie- ferten hierdurch den unwiderlegbarsten Beweis, daß die Autorität des Papstes in seinem eigenen Lande zum Schatten herabgesunken war. Als diese weltbekannten Thatsachen der österreihishen Regierung die traurige Gewißheit verschafft hatten, daß heilige Vater nicht mehr frei und niht mehr im Stande sfaßt miu, Repräsentanten den im gebührenden vö!kerrectlichen Schub uste vren, blieb ihr feine andere Wabl, als den Kaiserlichen Botscha, hat. n Rom zurückzurufen, Heute hat sih die Lage der Dinge umgestau. Durch den shänd= lichen Undank derjenigen, denen er nur Wodb!thaten spenden wollte, und die ihn vor kurzem noch bis in den Himmel erhoben, auf das Aeußerste gebracht , hat sich der heilige Vater ihren Gewaltthaten durch die Flucht entziehen müsen. Jn Gaeta angelangt, hat er feierli vor dem Angesihte der Welt gegen die freventliden Atten- tate des 16. Novembers protestirt und alle da-aus entsprungenen Akte für null und nichtig erklärt. Diese Protestation ist dem Kaiser- lichen Hofe in offizieller Weise mitgetheil: een. Da aus diesem Dokumente klar erhellt, daß der heilige “k den Händen seiner Dränger entronnen und wie er im Besige Cd); Ausübung seines apostolischen Amtes nothwendigen Freiheit ist, \0 wird Se. Majestät der Kaiser, gern dem Drange seines Herzens folgend, die für die religiösen Jnteressen seiner Völker hohwictigen diplomatishen Ver- bindungen tit dem Oberhaupte der Kirche wieder anfuüpfen und ihm den Ausdruck der aufrihtigen Sympathieen darbringen, welcher die Tugendèn, das Unglück und die erhabene Stellung Pius IX, so würdig sind. Zu diesem Ende wird unverzüglich ein Kaiserlicher Ge« sandter si{ zu dem heiligen Vater nah Gaeta begeben,“

Der Feldmarschall - Lieutenant von Welden veröffentliht in dem heutigen Blatte der Wien. Ztg. das uahstehende Armee - Bül- letin:

„Das Hauptquartier Sr, Durchlaucht des Herrn Feldmari® ! Für- sten Windischgräß, is heute den 26sten bis St. Miklos L-diraë vorgerückt, Die Vorposten stehen eine halbe Stunte vor Naad. YAllent- halben werden die Kaiserlichen Truppen von den Bewohnern auf das freund licbste empfangen, so daß selbe in voller Sicherheit in dicier anden Jah- reszeit în den Ortschaften kantoniren können und anßer dem VorpeFen und Bereitschaften keine Mannschaft über Nacht im Birowoc 2e. Die Ko- lonne des Obersten Horvath, welche bisher Ordentag deictt hatte, idt