1848 / 239 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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unter den obschwebenden Verhältnissen bur die Verleihung ( ce pel Weise gelöst, daß alle Wünsche eines treuen rin ihre Erfüllung finden werden.

: S n bacten eon ihren tief empfundenen Dank an den Stufen des Königlichen Thrones nieder und wünschen, daß die ver- liehene Verfassung Ruhe E Ordnung dem theuren Vaterlande wie-

: ür immer sichern möge. i E R Gott segne Ew. Majestät! E Ew. Majestät treugehorsamste Unterthanen. Séönhausen an der Elbe, den 24. Dezember 1848. Zweiter jerihowsher Kreis, Regicrungs-Bezik Magdeburg. s (Folgen 104 Unterschriften.)

Allerdurhlauchtigster, Großmähtigster König! Allergnädigster König und Herr! S

Unterzeichnete evangelische Prediger des weißensecer Kreises süh- len sich durchdrungen, Ew. Majestät den wärmsten Dank für dic ver- liehene Verfassungs - Urkunde hiermit auszusprehen, welhe den {ön- sten Beweis für Allerhöchstdero Liebe zu Jhrem getreuen Volle ent- hält und gewiß Anklang findet in den Herzen aller Unterthanen, die in Treue und Liebe ibrem Könige heiß entgegenschlagen.

Wir erheben unsere Herzen bittend zu Gott, daß er wolle secg- nen Ew. Majestät und kräftigen in dem \{chönen Streben, unserem Vaterlande Ordnung, Friede und Heil wiederzugeben. Zugleich er= neuern wir die Gelübde unserer unwandelbaren Treue und unterzeih- nen in tiefster Eh1 furcht

Ew. Majestät allerunterthänigste , unterzeihnet von 25 evangelishen Predigern des Kreises Weißensee. ezember 1848.

Gescrieben am 14. L

Ein Königliches hohes Staats - Ministerium hat in einem schr gecfahrvollen Augenblicke sich als verantwortliher Rathgeber der Krone mit der größten Vaterlandsliebe hingegeben.

Die unterzeichneten Einsa\-* des pyriber Kreises fühlen dies tief und werden stets der Männer mit Dankbarkeit gedenken, welche unser geliebtes Vaterland vom ersihtlihen Untergange errettet haben.

Ein Königliches hohes Staats - Ministerium wird, so boffeu wir mit Zuversicht fortfahren, den jeßt eingeschlagenen Weg zu verfolgen, um so die Wunden heilen zu lassen, welhe dem Vaterlande geschla- gen sind.

Kreis Pyriß, im Dezember 1848.

An Ein Königliches hohes Staats - Minister um

zu Berlin. (364 Unterschriften. )

(Fortseßung folgt.)

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Ausland.

_ Spanien. Madrid, 20, Dez. Man giebt \ih hier allge=- mein der Befürchtung hin, daß ein gewaltsamer Zusammenstoß der Jnhaberin derx Krone mit ihren Ministern und der diesen gchorchen-= den Partei nahe bevorstehen. Der Königliche StaUmeister , Graf von Cumbres Alta, der Chef des Königlichen Leib-Regiments, Mar- quis von Santiago, und die Kammerherren Herzog von Tamames und Marquis von Bedmar, welche bis vor kurzem mit Vorwissen der Minister die Abendgesellshaft der Königin bildeten, und durch eine besondere Pforte bei ihr Zutritt hatten, erhielten plößlih einen vom Könige unterzeichneten, von den Ministern aber veranlaßten Befehl, kraft dessen ihnen der Zutritt in den Palast , bei Strafe des Verlustes ihrer Kammerherren - Schlüssel, völlig untersagt wurde. Man vernimmt nun, und zwar aus dem Munte dieser Herren selbst, daß die Königin, jeder anderen Gesellschaft ermangelnd , ihnen habe anzeigen lassen, daß sie jenen Befehl als nichtig zu betrachten und ihre Vesuche fortzuscßen hätten, Ob ste dieser Einladung Folze leisten, dürfte für jeßt nicht leiht zu erm‘tteln sein, Die Folgen der Verstimmung der Königin gegen ihre Minister haben si aber bereits bei der Wahl des provisorischen Präsidenten des Kongresses der De-= putirten sihibar gemacht, Diese fiel zwar auf den von den Mini- stern ausdrücklich als ihren Kandidaten bezeihneten Herrn Seyas Lozano. Derselbe erhielt freilich von 162 Stimmen deren 100, al- lein von den übrigen fielen auf den progressistishen Kantidaten nur 28, dagegen 33 auf den vou der sich neu bildenden moderirten Op- position aufgestellten Herru Rios Rosas, und man vermuthet, daß bei der definitiven Wahl, welche vorgenommen werden wird, sobald die erforderliche Anzahl von Deputirten beisammen is, diese den Mi- ristern sehr gifährliche Opposition noh zahlreicher sein werde.

Der in Frankreich befindlihe Deputirte, Herr Olozaga, wird in den hiejigen Blättern gerihtlich vorgeladen, weil er im vorigen April sich dur die Flucht der willkürlichen Deportation nah den Philip= pinen entzog.

Die Nachrichten aus Catalonien lauten keinesweges beruhigend. Während die Karlisten in größere Städte eindringen und andere für blokirt erklären, fündigt der General Concha in einer Proclamation aus Barcelona den 10ten an, daß er éyeen Feldzug verst dann zu er=- od\snen gesonnen sei, wenn er eine Verstärkung von 2.5,000 Mann erhalten haben würde. Í j

__ Der General-Capitain von Aragonien hat befohlen, daß, falls cine farlistishe Bande aus fünf oder weniger Leuten bestehe, sie sämmt-

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lih ershossen werden sollen. Js die Bande zahlreicher, so haben je fünf um gleiches Schicksal zu looscn. Í ; Der Prinz Adalbert von Bayern ist am A6ten von Sevilla nah Cadix abgereist. Der hiesige portugiesishe Gesandte, Graf von Thomar, bat s{ch am 15ten nah Lissabon zurückbegeben und deu Herrn Soares Leal als Geschäftsträger bier gelassen,

Wissenschaft und Kunst.

Zur Archáologíe der christlichen Kunst.

Mythologie und Symbolif der hristlihen Kunst von der ältesten Zeit bis ins scchzehnte Jahrhun- dert, Ersten Bandes erste Abtheilung: Mythologie der christlihen Kun, von Ferd. Piper. Weimar, Lan- dcs-Jndustrie-Comptoir. 1847,

Gleich wie der individuelle Geist, bei seinem, in der Geschichte des Menschengeschlehts * vorgezeichneten, Enkwickelungsgange nah voll- fommener Hingabe an das religiöse Gefühl zur freien phantasievollen Auffassung der Kunst gelangt, um von ihr zum philosophischen Er- fennen übergeleitet zu werden, so folgt, eben weil er der Träger dieser drei Aeußerungsmomente is, daß dieselben in ihrem allgemeinen Verlaufe dasselbe Gesez befolgen, taß also die Kindheit aller Kunst von religiösen Einwirkungen bestimmt bleibt, von denen sie sich loswindend zum Selbstbe- wußtsein erwacht und sih in demselben am Ende gewisser Kunstepochen nur durch ernsten Kampf gegen zu gedankenhafte Einflüsse zu behaupten vermag, Die Tempel der Götter also sind dic Wiegen und Pflanzstätten der bilden den Künste, der Kultus is der Boden, in dem sie wurzeln und von dem sie groß gezogeu, genährt Und der Selbstständigkeit entgegengeführt werden, Jn Aegoypten brachten sie es nicht über die Unmündigkeit hinaus, in Griechen- land feiern sie die Lossagung von der Bevormundung und ihr Tempeldienst in der christlichen Kirche ist nichts, als eine freiwillige Dienstwidmung und Huldigung, zu der die Freigcwoidenen fromm zurückkehren. Nichts- destoweniger sind wir eben so wenig wie die Griechen, ja noch viel weniger Autochtonen in der Kunst, denn wenn auch der ganz andere Geist, mit dem der neue Kultus, das Christenthum, in die Welt trat, Beziehun- gen zu dem antiken auszuschließen scheint, so hat doch die Kunst ibx Necht behauptet, und nicht blos sind die Kunstformen ein ewiges Studium des nachfolgenden Kunstgeschlechtes geblieben, sondern auch die Jdeen haben sich hier den Eingang zu verschaffen gewußt, Jhrer Existenz nachzu{püren, die Wirkung, welche sie geübt habcn, zu erforschen, das is in mehr als einer Beziehung von Juteresse und Wichtigkeit, Vorzüglich ist das aber der Fall bei der historischen Theologie, welcher darin eine bisher ziemlich versäumt gebliebene Quelle aufgeht und \o ergiebt sich die Nüblichkeit, ja Nothwendigkeit eines Buches, das wie das vorliegende mit sorgfältigem Sammelfleiße alles dahin Gehörige zusammenträgt, ganz von selbst.

Wir (aben, unterbrochen durch die Bewegungen der Jeßtzeit, welche die Aufmerksamkeit von den Bestrebungen des till forshenden, wissenschaft- lichen Geistes abzulenken nur zu geeignet waren, etwas länger mit der Anzeige des Werkes gezögert, kom nen aber noch immer nicht zu spät da- mit, weun wir anführen, daß dasselbe lange noch nicht beendet, vielmehr erst in der ersten Abtheilung des ersten Bandes erschienen is, Dieser ent- hâlt die Mythologie der christlichen Kunst in dem eben angeführ- ten Zeitraume.

Neben den geschriebenen Quellen der historischen Theologie spricht der Verfasser den ungeschriebenen, d. h. den Werken der christlichen Kunst, mit Recht cine große, bisher ziemlich außer Acht gelassene Wichtigkeit zu. Wir müssen jedoch diejenigen in Schuß nehmen, welche ex der Cinseitigkeit zeiht, wenn sie die Werke der Kunst nur nah ihrer Schönheit shäzen wollen, Zunächst hat cine durch Formoerlcihung der Kunstmittel in die Erscheinung geseßte Jdee Anspruch auf Würdigung als Kunstwerk. Der Kunstkenner wird bald mit sich darüber einig sein, ob ein Werk in dem Grade als der Ausfluß des künstlerisch angeregten Geistes zu betrachten is , daß es sich einer Feststellung seines künstlerischen Werthes lohnt, ob es, zweitens, als solches den Anspruch auf immerdauernde Bewunderung erheben kann, oder als nur historisch merkwürdig der Kunstgeschichte verfällt, oder ob es cnd- lich, drittens, seiner Hauptwichtigkeit nah der Geschichte des Kultus zu überweisen is, Alle die verschiedenen Felder können Anspruch auf das Menschenwerk machen, alle Vertreter der verschiedenen Disziplinen dürfen also hinzutreten an die große Ausstellung der Denkmäler bildender Kunst in der Weltgeschichte, Welchen Rang, welche Bedeutung aber das Kunst- werk in derselben einnimmt, das bestimmt der auf den Grund sciner Eut- stehung zurückgehende philosophische Beobachter der universellen Kulturgc schichte. So soll auch natürlich die historiscbe Theologie zu ihrem Rechte fommen, den Schaß christlicher Monumente für ih ausbeuten zu können und dazu will ihr dieses Buch behülflih sein. Es soll den geistigen Haus- halt der Gemeinde zusammenstellen und aufdecken gegenüber demjenigen der wissenschafilich Hochstehenden, die die Bewegung des Dogma in ihren Schrif- ten zeigen. Deun, nicht blos weisct der Komplex der Kunstwerke auf, was die Künstler haben geben wollen, sondern auch was das Volk bedurft, was es gefordert hat.

So werden wir denn in dem Buche in ein wohlgeordnetes Museum von Kunstwerken geführt, das wir in Hinblick auf diesen ersten Band cin muth o- logishes Museum neunen mögen, Denn jede mythologische Vorstellung welche von den ältesten Zeiten an auf dem Gebiete christlicher Kunst er- schienen ist, findet sich durch Anführung der entsprehendeu Kunstwerke re- präsentirt, Ueber die meisten bekommt man cinen willkommenen Nachweis, Wir müssen die Menge des zusammengehäusten und verständig geordneten Materials anerkennen, und eben weil es mehr zum Verbrauche bereit ge- legt, als allseitig verarbeitet ist, faun die hier und da hervortretende etwas fatalogartige Behandlung schr entschuldigt werden, zuma! sie aus dem Be- streben erwachsen is, nichts einigermaßen Interessantes wegzulassen.

__ Neben der Geschichte der mythologischen Vorstellungen auf dem christ- lichen Kunstgebiete soll der Ueberblick der Kunstwerke dazu dienen, den Zu- sammenhang des alten Testaments mit dem neuen, das gnostische Element in der christlichen Religionswissenschast nahzuweiscn, Ex giebt uns Gele- genheit, die Rückwirkung zu beobachten, welche von dem Heidenthum im Ausdrucke der L hre und des Lebens auf das Christenthum stattgefunden hat, Wir geben dem Verfasser Recht, wenn er behauptet, daß der Gegen- stand seiner Arbeit der Art is, daß er das Zusammenwirken mehrerer Wis- senschaften fordert und sih während der Uebergangsperiode des Hcidenthums in das Christenthum auf einem Felde befindet, wo die verschiedenen Diszi- plinen ihn ausbeuten wollen, Von dem Augenblick an aber, wo die sich

kräftig fühlende Kunst dem Kulius nicht üehx erlaubt, die Form zu be3 stimmen, wo diese also der freie Ausdru der Jdee is, müssen wir die Ideé als eine rein künstlerishe anerkennen.

Reden wir nun von cinem Einflusse der Antike auf die christliche Kunst, so sind es vor Allem künstlerische Jdeen, die mitgetheilt worden sind. Diese fönnen mythologischen Jnhalts sein. Unter ihnen giebt es solche, welche

eradezu herübergenommen sind, und andere, die von der cristlihen Kunst Fei aus sih heraus erzeugt sind, Um hier die Sonderung und richtige Würdigung vollbringen zu können, werden in dem vorliegenden Bande ale Vorstellungen von mythologischem Gehalte in der christlihen Kunst aufgesucht.

Bei der Eintheilung des Stoffes unterscheidet der Verfasser , ob bet dem Mythus als bei einem jenseitigen stehen geblieben, oder ob die mythi- sche Person zum Träger ciner christlichen Jdee gemacht wird, Dieses nennt er den typischen, jenes den eigentlichen Gebrauch der Mythologie. Nach einer kurzen Uebersicht der merkwürdigsten Sfulpturen, Miniaturen und Mosaiken mit mythologishen Vorstellungen bis zum 12, Jahrhundert ver- sucht der Verfasser, das Unzureichende und nicht genug Umfassende der bis- herigen, ‘gleihwohl zum Theil shäßbaren , Bearbeitungen nachzuweisen und fommt bann endlich an den eigentlichen Gegenstand. Er macht zunächst aufmerksam auf die Münzen und Grabmonumente , als die geeignetsten Denkmäler , um den Uebergang heidnischer Vorstellungen in das christliche Alterthum zu verfolgen, Ferner auf die Benußung antiker Denkmäler zu Grabmälern (da es bis in’s späte Mittelalter für eine Auszeichnung galt, in den kostbaren Ueberbleibseln des Alterthums bestattet zu werden) und in den Kirchen zu fkirhlihem Geräth, Bischofsstühlen u. #. w.

Der weitere Stoff zerfällt in die beiden Abtheilungen histori\ch- mythologischer Vorstellungen von typischer und eigentlicher Be- deutung. Jene theilen sich in formelle und materielle Typen, d. h. solche, die nah Beseitigung ihres heidnischen Jnhalts nur die Form beibehalten haben, und solche, in denen die heidnische Kunstvorstellung ihrem Inhalte nach als Vorstufe uud Vorbild für einen Gegenstand des christlichen Be- kenntnisses erscheint. Bei jenen entdeckt der Verfasser den bemerkenswerthen Unterschied, daß im christlichen Alterthum das typishe Moment in der An- ordnung der Figuren, zur Zeit und nah der Wicderherstellung der Kunst aber in dem Charafter der dargestellten Personen liegt.

Von typischer Bedeutung für die altchristlihe Kunst werden drei Vorstellungen vorgeführt, 1) Der Baum mit der Schlange beim Sünden- fall ist dem in der autifen Kunst vorkommenden Baume mit dem Drachen vor den Gärten der Hesperiden entlehnt, 2) Die Darstellung der Himmel- fahrt “des Elias ist einer Vorstellung des Sonnenaufgangs nachgebildet, wo Helios guf einem mit vier sich emporhebenden Pferden bespannten Wagen erscheint, 3) Vier der ältesten und belicbtesten Gegenstände der christlichen Kunst, der gute Hirte, findet sein Gegenstück in Hermes, dem Beschüßer und Vermchrer der Heerden, der den Widder trägt. j

Bei deu materiellen Typen sind es namentlich Christus und Maria, für welche Voistellungen des Heidenthums benußt sind. Für jenen ist Apollo das entsprechende Jdeal. Auch Jupiter bleibt uicht ohne Ein- fluß auf das Christusbild, obgleih das nur ausnahmsweise vorkömmt;z vielmehr lag der Uebergang zu Gott, dem Vater, näher. Doch auch gus der Heroenwelt finden sih Personalien, welche in der christlichen Kunst ihre forrespondirenden gefunden haben. So Orpheus und Christus, Herkules und Christus, welche sogar in einer Juschrift zusammen vorkommen. Her- fules und Simson, Herkules und Jonas, Theseus mit dem Minotaurus entsprechend David im Kampfe mit Goliath. Seit der Wiederherstellung der Kunst kommt nun auch noch die Poesie in Betracht und es ergeben sich cben sowohl Parallelen zwischen Dante und Ovid, als in den Miniaturen und Skulpturen, Hier komme Venus und Diana als Typen der Maria, Herkules in Parallele mit Simson und David vor.

Im zweiten Abschnitte begegnen wir, wie schon bemerkt, den historisch- mvthologischen Vorstellungen von eigentlicher Bedeutung, d. h. wo der heidnishe Inhalt ter Kunstvorstellungen als heidnisch stehen geblieben ist. Die Möglichkeit dieser Uebersiedelung findet der Verfasser in der Geläufig- keit, womit diese Vorstellungen in die Gedankenlosigkeit des täglichen Ge- brauchs übergingen und so an den heidnischen Ursprung zuleyt nit mehr erinnerten , ähulih wie antike Betheurungsformeln noch in unserem Munde wiederzuklingen pflegen. Umständlicher als die Vorstellungen von typische Bedeutung, die hierzu die Einleitung bilden, werden diese in vier Abschnit- ten aus der Götterwelt, den Dämonen, den Heroen und der Thierfabel auf- geführt und zusammengestellt. Zuerst ist hier die Benußung mythologischer Borstcllungen im christlihen Alterthum, und zwar auf Münzen, Hochzeit- und Grabdenkfmälern abgehandelt, Dann i in der zweiten Zeitperiode, vom 12ten Jahrhundert an, entwickelt, wie durch das Studium der klassi- schen Literatur die mythologische Jdee von Seiten der Wissenschaft in der Encyklopádie, von Seiten der Poesie aber in den epischen Dichtungen von Heinrich von Veldecke und in der lyrischen dur dic Minnesänger aufge- nommen worden, wie sie sich in Dante und Petrarka wiederfinden, wie beim Uebergange durch das Mittelalter in die neuere Zeit mythologishe Elemente in der allgemeinen Bildung hervortreten, in der Kunst zur Herrschaft kom- men, als selbstständiges Element derselben auftreten und gleiche Berechtigung neben christlihen Kunstideen fordern. Der Abschnitt über die Dämonen, der sih auch über beide erwähnte Zeitperioden verbreitet, würdigt die Er- scheinung der Genien, des Medusenhauptes, der Sirenen, Centauren, des Cerberus, dex Satyrn und des Löwen, Bei den Heroen wendet sich die Untersuchung der Romulus- und Remusmythe zu, Herkules, Orpheus, Phaeton, Perseus finden thre Erledigung. Jn der Thierfabel is es der Phönix, dem eine gründliche Forschung zu Theil wird, Ein Anhang bringt interessante und shäzbare Untersuchungen über die Sibovllen.

Wir sehen der Fortseßung des von der Verlagshandlung wohl ausge- statteten Werkes in voller Erwartung der weiteren Bewältigung des großen intercssanten Stoffes entgegen.

Markt: Berichte. Dez. weiszer

I, gr.

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Vreslan, 28, Weiz gelber 45, 50, 55

Roggen 29, 302, 335

Werste 21, 23, 2

Oofer 145 1095,

Kleesaat, mebrere

Spiritus 6 Ntblr, bezahlt. begeben,

Rüböl 13 Rthlr. Br.

Zuf ohne Handel,

Es herrsbte heute viel Begehr für Getraide , daher Preise um

tvas anzogen.

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Sar 100 Ctr. zu deu alten Preisen umgesett. 90 E. twufl. Gebinde a 64 Rthlr.

Bekanntmachungen.

[665] - Nothwendiger Verkauf.

Das im Schwetzer Kreise belegene Allodial-Rittergut Ostrowitt Nr, 130, landschaftlich abgeschäßt auf 50,773 Thlr. 16 Sgr. 8 Pf., soll in dem an hiesiger Gerichtsstelle

den 15. Mai 1849, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Ober - Landesgerichts - Nath Roloff ‘an- ftehenden Termine im Wege der ncthwendigen Subha- station meistbietend verkauft werden, und sind die Taxe, so wie der neueste Hypothekenschein, in hiesiger Registra- tur einzusehen. : :

Marienwerder, den 17, Oktober 1848.

Civil-Senat des Königl, Ober - Landesgerichts,

[630] Subhastations-Patent,

Das in der Tuchmacherstraße Nr, 52 gelegene, Vol. 1. No. 91. Fol. 91, des Hypothekenbuchs ver eichnete, dem Kaufmann Herrmann Friedrich Adolph Mannigel ge- hörige Wohnhaus nebst enem Hinterhause an der Ro- senstraße, einer Hof- und Baustelle und neun Morgen Wiesen, welche zufolge der nebst dem Hypothekenscheine

in der Registratur cinzuschenden Taxe auf 15,525 Thlr. 19 Sgr. 1 Pf, abgeschäßt worden, soll

am 24. April 1849 subhastirt werden,

Alle unbekannten Real - Prätendenten werden aufac- boten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termíne zu melden.

Frankfurt a. d, O,, den 20, September 1848.

Königl, Land- und Stadtgericht.

Hannoversche Landes - Obligationen.

Im Auftrage eines Königl. Hochlöbl. Hannoverschen Schaß - Kollegiums bezahle ich vom 2, Januar 1849 an täglich in den Vormittagsstunden von 8 bis l Uhr die falligen Zins - Coupons von folgenden Hannover- schen Landes-Obligationen, nämlich +

von dem 5% Anlehen Lin. D. I. 5% » S und » » 45% » » Berlin, den 18, Dezember 1848.

S, Bleichröder, Rosenthalerstr, Nr, 44,

(85 b}

» »

achfisch- Schlefische Eifeubahn.

Bean Qn d; Einlösung der Dividendenscheine Nr. 2 betreffend.

Die Dividende auf die Actien der Sächs. -Schles. Ei- fenbahu - Gesell- schaft für das halbe Jahr vom 4. Juli bis 31, Dezember

D D E auf

2 Thlr. pr, Actie festgescht

worden, und wird

deren Auszahlung ge der Dividenden-

scheine Nr. 2 vom 2. Januar 1849 ab

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bei hiesiger Haupt-Kasse (Bahnhof, Antonstraße), bei der Bank in Leipzig, und auf dem Comtoir des Herrn Sparkassen - Direktor Heydemann in Bautzen (in leßterer Stadt bis 31, Januar) erfolgen, welches hierdurch in Gemäßheit des §. 30 der Gesellschasts-Statuten öffentlich bekannt gemacht wird, Dresden, den 19, Dezember 1848, Das Direitoriunn : der Sächsisch - Schlesischen Eisenbahn - Gesellschaft, Anton Freiherr von Gablenz.

v A134VS OMIIW isn