Form des Sciffs*agebuck{8 ift der materielle Inhalt des Buches in folaerde neunzehn Abscnitte gegliedert: 1) Algeneine An- weisungen, 2) Vorschriften des Handels-Geseßbuches, 3) Be- ginn der Tazebucbführung, 4) erste Eintragungen, 5) weitere Eintragungen, welche in der Regel vor dem Einnekmen der Ladung oder des Vallastes gemabt werden, 6) Eintragungen während des Einnehmens der Ladung, 7) Eintragungen während des Cinnehmens des Ballastes, 8) Eintragungen nah Beendigung des Einnehmens der Ladung oder des Ballastes, 9) Eintragungen beim Verlassen des Hafens, beim Ankern auf der Rhede oder dem Strome und beim Anlangen in See, 10) Eintragungen in Sce während der Reise, 11) Eintragungen keim Erreichen des Bestimmungshafens, 12) Ein- tragungen beim Löschen der Ladung oder des Ballastes, 13) Ein- tragungen, welche die deutsche Seemannt-ODrdnung vorsthreibt, 14) Eintragungen, welche si auf verschiedene, in diefer Anweisung anderweit nit erwähnte Bestimmungen des Deutschen Handels-Ge- seßbuches beziehen, 15) Eintragungen über Veränderungen im Per- fonal der Scwiffékbesaßung, 16) die im Scbiffsrathe gefaßten Be- {chlüûfse, 17) Eintragungen über Unfälle, welche dem Schiffe oder der Ladung zustoßer, 18) Eintragungen in Quarantänefällen, 19) An- weisung in Betreff der Beurkundung von Geburten und Sterbe- fällen auf Sceschiffen während der Reise. Ein längerer Anhang brinat daun noch: 1) Abkürzungen, 2) die Kaiserliche Verordnung zur Verhütung des Zusawmenstofens der Schiffe auf See, 3) die Kaiserlicbe Verordnung über das Verhalten der Schiffer nach einem Zusammenstoße, 4) die Kaijerlide Noth- und Lootsen-Signal- Sronuna, 9) ein Aussug aus dem fünften Buche des Allgemeinen Deutschen Handels-Geseßbuche®?, 6) einige Para- graphen der deutihen Strandungsordnung, 7) cin Tagebuchschema, ein Etinal umfassend. Hier fü.det der Tagebuchfübrer Ailes, worauf ihn die Anwei ung aufmerksam macht, in knapper Form Leisammen. Auch wird dicser Anfang vornehwlich für die Führer kleinerer Schiffe eine wiukommene Zugabe sciu da auf diesen kleinen Fahrzeugen häufig tie bétrefferten Werke urd Scriften, namentliÞ Handelsgesezbuch und Strardung8ordnung fehlen. Der Verfasser verspricht bei günstiger Aufnahme der vorliegenden Anweisung ein vollständig autgefüUtes Sciffetagibub, in Format und Einrichtung denjenigen ähnlich, welche genöhnliÞ an Bord gebrauckt werden, als Musterbeispiel demnächst nachfo! gen zu lassen.
— Von der Prachtzusgabe von „Ein Spaziergang um die Welt“, vom Frhrn. Alex. von Hübner, ehem. K, K, österr. Botschaf- ter in Paris und am pêpstliben Hofe (Leipzig, bei Shmidt & Gün- ther) ist soeben in einem Doppelheft die 11. und 12, Lieferung ev- \chienen. Die 11. Lieferurg enthält den Schluß der Beschreibung des Yosemitittales, und wird durch folgende Jllustrationen geziert : Nervalfall, Felsen im Yosemitithal, die Dünen und das Thal, auf- genommen vom Fuß des Capitan. Ais Vollbilder sind unter ar- deren keigegeben: Die Big-Trees von Mariposa, jene gewaltigen Bäume, die einen Dur messer von mebr als dreißig, einen Umfang von mehr als neunzig und eine Höhe von mehr als dreibur dert Fuß haben. Man zählt dercn über vierhundeit, Einer der hohlen Stämme bildet einen Tunnel, welchen der Verfasser, ohae sich zu büden, durritt. Ferrer ist unter den Vollbildern eine Gesammt- anfiht des Yosemitithales und der Yosemitifall, hervorzuheben. In der 12. Lieferung schildert Herr von Hübner in lebhaften Farben die Fahrt über den stillen Dzean, von San Franciéco nach Japan. Unter Qn Vcllbildern ci berrorgehoben „der stille Ozean bei Santa
ara.
Gewerbe und Handel.
Vom Berliner Pfandbrief-Institut siud bis Ende Febrvar 1881 8328300 M 49/oige, 44 305 200 M 43 °/cige und 9 181 500 M 5 °/gige, zusammen 61 815 000 Æ Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 8328 300 A 4°/cige, 40709400 A 41°/cige und 7945200 A 5"/ig*, zusammen 56 982 900 Æ# Pfaadbriefe verzins- lih find. Es sind zugesichert, aber noch uicht abgehoben 1 465 800 A, im Laufe des Monats Februar 1881 angemeldet: 2 Grundstücke mit einem Feuerversicherung8werthe von 286 700 M
— Am 1. Mârz hat die Kommune Berlin ihren neuerbauten großen Central-Viehhof für Schlacht- und Handelsvieh für den c¿ffentlicen Verkehr eröffnet. Sämmtliche Vieh-Kommis- ficnékantlungen Berlins baken si verlragëmäßig verpflichtet, ihren gesammten Viehauftricb dem neuen kommunalen Central-Vichhof
Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Harclé- register nimmt an: bie Königliche Expebitigtn ! des Dentsczen Reichs-Anzeigers und Königlich 2 Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin 8W., Wilyelm - Straße Nr. 32, | Fre] X
Stekbriefe und Untersuchungs - Sachen |
| Iuserat e für vea Deutschen Reihe- und Königl. | ; Desfentlicher Nnzeiger.
. Steckbriefe und Untersnchnungs-Sachen. , Izndnstrielle Etablisseraouts, Fahriken
Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.
3, Verkünufe,V erpachtungen, Submisesienen etc
4. Verloesung, Amortisation, Zinezahlung
u. s. w. vou öffeutlichen Papieren.
Zum Zwede der öfseatlichen Zuftellung wird dieser
zuzuführen und damit die Erwartung begründet, daß es auß:rhalb desselben einen Scblachtviehtandel in Berlin nit geven wrecde. Bei dem aroßen Interesse, welches die Produzenten und Händler in Stadt und Land an tur%haus wahrheitsgetreuen Viehmarktbericbten haben, ist eine Sachverständigen-Kommission unter Vorsitz cines Mitgliedes der städtischen Behörden gebildet worden mit der Aufgabe, folce Berichte über Auftrieb und Handel sowie über die für Scblacht- aewicht und für Lebendgewicht gezahlten Preise au8zuarbeiten. Diefe Berichte sollen allen namhasten Zeitungen Deutschland? zum vi zugestellt werden. Der erfte Markt fand heute, am 4. März, att.
— Die Aktionäre der Norddeutschen Gummi- u. Gutta perwa-Waaren - Fabrik, vorm. Fonrobert u. Reimann, Aktien- gesellschaft, hielten gestern ihre diesjährige Generalversammlung ab. Die Gesellschaft {ließt das Jahr 1880 mit ciner Unterbilanz von 29 335 M ab, die dur Ucberweisung auf das Reservefondskonto auégeglichen is. Der direkte Betriebsverlust betrug 12521 #, wird aber durch die in den Statuten vorgesehene Abschreibung auf die obige Summe erböbt. Nach Abzug dieses Betrages vrerblei- ben dann 54741 Æ im R servefonds. e
— Der Auffichtêrath der Commandit-Gesellschaft Lud- wig Loewe u. Co. hat die Dividende für das abgelaufene Ge- sdäftesjabr na den Abschreibungen auf 6/9 festgeseßt.
— Die „Union“, Actien-Gesellschaft für See- rnd A in Stettin, vertheilt 6F 9%/ Dividende P:0 5
Königsberg i. Pr., 4. März. (W. T. B.) Die Be- triebs8einnahme der Ostpreußisben Südbahn pro Fe- bruar 1881 betrug na vorläufiger Feststellung: im Personenverkehr 50146 #, im Güterverkehr 131406 A, an Etxtraordinarien 12 000 Æ, zusammen 193 552 #; im Monat Februar 1880 definitiv 958 474 Æ, mithin 1881 weniger 64922 As Vom 1. Lanuar bis ult. Februar 1881 im Ganzen 426318 Æ gegen 559 873 M im Jahre 1880, mithin weniger 133 555
London, 3. März, (W. T. B.) Nach einem Telegramm dec „Tiracs“ aus Paris würde si der Betrag der neu zu emittirenden Z3prozentigen amortisirbaren Rente im Ganten auf 1030 000 000 Fres. belaufen. Die Emission solle am 24. d. M. statlfinden und offiziel 10 Tage zuvor angekündigt werden. Der Emissionscours würde 22 Frcs. 50 Cts. betragen.
New-York, 3. März. (W T. B.) Das Untershaßamt in New-York hat Anweisungen erhalten, aufçerufene oder nicht- avfgerufene 5prozent. und bprozent. Obligationen zum Ankauf am 9. März bis zum Betrage von 5 Millionen Dollars anzunehmen.
Verkehrs-Anstalten.
Stiel, 3 Mat, ŒW. L. D) Ler Liovodamp ker „Vesta“ ist heute Voimittag aus Konstantinopel bier eingetroffen.
Berlin, 4. März 1881.
Bekanntmachuna.
Aus Veranlasjurg des am 27. und 28, September v. J. zu Frankfurt a./M. stattgehabten Ver instages der deuts{crn Landes- vereine zur Pflege im Felde vernxundeter und erkrankter Krieger haben äIhre Majestät die Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen den Preis von 3000 M für die Lösung einer Aufgabe auszuseßen geruht, als deren Gegenstand bezeicnet ist: :
Die Auxearbeitung eines Handbuces, welches eine systematische und praktische Anleitung giebt, sowoktl für die vorbereitende Thä- tigkeit der deutschen Vereine vem Rothen Kreuze im Frieden als insbesondere für deren Wirken im Kriege. In leßter Beziehung foll auf Grundlage der Kriegs-Sanitätêordnung vom 10, Januar 1878 und unter Verwerthung der gemachten Erfahrungen für sämm1lice Organe der freiwilligen Krankenpfle,e (Vereine, Ge- nofsenschaften, Delegirte) ein lebendiges Bild ihrer Funktionen und Zuständigkeiten, sowie deren Beziehungen sowohl unterein- ander als zu den Militärbehörden, dem Kaiserlihen Kommissar und sonstigen Staatsbehörden gegeben wei den.
nnd Grosslandel,
. Literarische Anzeigen. 3, Theater-Anzeizeu. . Familien-Nachrichten. /
, Verschiedene Bekanntmachungen.
| In der Börsen- beilage, # v
Kaiserlichen Landgerichts zu Meh vcm 27. April
Das unterzcihnete Ccntralcomité ter deutshe¿n Vereine vom Rothen Kreuz, w:l{chzs durch den erwähnten Vereinstag mit der Aut- schreibung der Preisau!gabe beauftragt worden, ersucht alle Dic- jenigen, welce keabsiht’gen mödten, bei dcr Lösurg dieser Preiss auïígabe zu fFfonfurriren, de Maruskripte ibrer Arbeiten big \spâtestens zum 15. April 1882 bei demselten — Berlin, W. Wilhelmstraße Nr. 73 — anorym einzu- reichen. Jedes Manuskript ift mit einem Motto zu versehen, und ihm ein versiegeltes Couvert beizufügen, wel{es den amen und
Wohnort des Verfassers enthält und äußerlih daf lbe Motto trägt, |
wie das Manuskript.
Die Zuerkennung des Preises dur eine im ebenmäßizen Auftrage d:8 Vereinétages vom Centralcomité gerählte Jury, bestehend aus 3 Mit- gliedern, von welchen eines dem Centralcomité seibst, die beiden andern 2 deutschen Landéetvereinen vom Rothen Kreu; angehören, soll am 30. September 1882, dem Geburtétage Ihrec Majestät der Deutschen Kaiserin und Könîgin von Preußen, auf Grund des von den Jurymitgliedern zu ertheilenden A'»sspru&s an den Ver- fasser der besten für preiswürdig erah‘eten Preiéscrift erfolgen.
Dem LWerfasser der preizgekröônten Schrift steht das Ret zu,
dieselbe ;u veröffentliwen. Untéerläft er es aber, von diesem Rete binnen 6 Monaten vom 30. September 1882 an Gebrauch zu machen, so geht dasselbe auf das unter eichnete Ce. tralcomité über.
Berlin, den 1. März 1881.
Das Centralcomité dcr deuishen Vercine vom Rothen Kreuz, Holleben.
Im Wissenschaftlihen Verein in d:r Singakademie wird morgen, Sonnabend, Abends 6 Ubr, der Direktor der Köntg- lien Sternwarte, Preofissor Dr. Foerster, cinen Vortrag über die Grenzen unscrer Wahrnehmungen im Himmelsraum halten,
Der große Fest kommers der Studirenden der Universität zu Ehren der Vermählung Sr. Königlichen Hoheit des Prin;en Wilhelm fand gestern Abend in dem festlih g-\{müdckten Wintergarten des Centralhotels stati. Die Studirenden batten an 5 Langtafeln Play genommen. Die beiden Mitteltafeln vor dem Tische des Präsidiums waren für die Professoren und die Ebrengäste reservirt. Auf der Terrasse hatte cin zahlreites distiaguirtes Publikum Plaß genommen, Gegen 10 Uhr eröffnete der Vorsißende des Ausschusses der Studirenden, stod, theo], Benn ten Kommers. Nachdem das erste Lied, das Arndtscee „Sind wir vereint“, verklungen war, wurde auf das Eclauchte Kaiser- paar ein Salamandcr gerieber, worauf die Fcstversammlung und mit ihr das die Terrasse füllende Publikum „Heil Dir im Sieger- kranz*“ fangen. Der zweite Salamander çalt dem neuvermählten Paare, der dritte Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten dem Krons- prinzen und der Kronprinzcssiz, der vierte den Professoren. Hierauf besticg der Rektor Prof. Oofmaun die Tribüne, um zunächst im Namen seiner Kollegen für den den Dozenten ausge‘rabten Trinkspruch zu danken und dann auf die Verdienste hinzuweisen, welche die Hohenzollern sch um die Universitäten erworben haben. Der Urgroßvater des Prinzen habe die Freiheit des deutschen Vaterlandes dadur vorbereitet, daß er als Rüftzeug zum Kampfe die Verliner Hochschule gestiftet und daß er nach errungenem Sieg als ein Denkzeiben des Friedens den herrc- lihen Musersiy am Rheinstrom errichtet habe. Sein Großvater, um den Besiß der neuen Reichslande zu sichern, habe die Univer- sität Straßburg zu neuem deutschen Leben erw.ckt. Scin Vater habe die hêcbste Würde einer preußisen Hochsule cm- pfangen, habe so dieser Würde den Glanz Seines Namers und da- dur die Arerkennung des Werthes verliehen, w.l&en tie Hohin- zollern den Unioersitäten stets beigelegt. Mit besonderer Befrie- digung müsse man bei der Thatsache verweilen, daß Prinz Wilhelm, der dereinstige Erbe der Krone, nah Cassel auf das Gymnasium ge- \{ickt, und ihm das Abiturientenexamen auferlegt worden sei. Redner {loß mit einem TrinkspruÞb auf das Gedeihen der Universitäten, der Pflanz;stälten des nationalen Gedankens, auf die Universitas Universitatum, Im Auftrage des Prinzen Wilhelm kommandirte alsdann Stud. Benn einen Salamander speziell auf das Wohl der Be!liner Universität. Weitere Trinksprüche, Gesang und das treff- lihe (Concert der Parlowsben Kapelle bielt die frohe Festversamm- lung bis zu früher Morginsturde vereinigt.
Inserate nehmen anz bie Auno:cen-Grpeditionen des
„Iuvalideudank“, Rudolf Mosse, Haaseustein
& Vogler G. L, Daube & Co., E. Sthlotte,
Büttuer « -U'mn-ex sowie all- rigen größereu eattou;e. ry
E
Büreau: }
[6194] Königliche Staatsanwaltschaft Hall, Steckbrief-Zurücknahme.
Der am 30. September und 8. Oktober 1880 cegen Margçarei:be Stölzel von Düren und deren Becleiter, beziehungbweise gegen Adolf Hermann Richard Barß ron Posen und dissen angebliche Ghefrau Moaria Tkeresia Barß wegen Betrugs erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommcn.
Den 2. März 18831,
St.-A -&G. Hartmaun.
C ————
Subhastatiouen, Aufgebote, Vor: ladungen u. dergl.
[6181] Oeffentliche Zustellung.
Die keiden minorennen Kinder des rerstorbenen berrschastlihen Försters Johann Friedrih Heinrich Malit, nämli: Clara Helene Elisabeth and Carl O Richard Malitz, vertreten durch ihre
utter und Vormünderin, verehelihte Amtmann Kropf, verwitiwit gewesene Maliy zu Gröben bei Lutwigtéfelde und ihren G genvormund, ten Hof- steinseymeister Knop? zu Potsdam, leßtere Beide, micdercm vertreten durch die Rechtsanwälte: Justiz- rath Kelchb und Dr, jur, Kelch daselbst klagen gegen dea dem Aufentkalte nach unbekarir.ten Landwirth Paul Julivs Lir.ke, zuleyt in Breélau, vorber in Berlin woh. haft, aus cinem Darlehnévertrage, mit dem Antrage,;: den Beklagten zu vei urtheilen, na Ablauf von 3 Monaten von der Zestellung der Klage an gerechnet, den Klägern 21 900 M nebst 59% Zinsen seit tem 1. Januar 1881 — die Zinsen jicdech in Quartalératen ron je 273 M 75 -Ÿ an den jedeëmalizen Fälligkeitétagen — bei Vermei- tung der gerihllibden Zwangböverrwaltung und Zwangäversteigerung des im Grundbuche von Potê- dams Nauener Vorstadt Band 1ÿY. Blatt Nr. 156 verzeihniten Grundstücks zu zahlen, sowie das Ur- theil gegen Sicberkeittbeslellung für vorläufiz voll- itreckbar zu erklären und laden den Beklagten zur mündlichen Verbandlung tes Rechtöstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Potédam auf den 22. Juni 1881, Vormittags 9 Uhr, wit der Aufforderurg, einen bei dem gedachten Ge- ridte zugelossenen Anmwa't zu bestellen.
* it die
Auszug der Klage bekannt gumacbt, Potsdam, den 24, Februar 1881. Reimlke, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, Civilkammer 11.
[6158]
In ter Sißung am 19. Februar 1881 sind dur das Kgl. Amtégeriht Hoyerswerda die angeblich verlorenen Dolumente über folgende Hypotheken- posten :
1) im GrundbuchW ron Gr. Partwit Bd. 1. Nr. 18, Abth. 111, Ne. 15 von 100 Thlr.,
2) im Grvndbuch ron Weißig Bd. I. Nr. 6. Abtb. 111, Ne. 6 von 300 Ttklr.,
3) im Gruandbuch ron Neida Bd. I. Nr. 21. Abtb. 111. Ne. 1 von 100 Thlr., im Grundbuch von Sabrodt Bd. 1. Nr. 22 Abth. 111. Nr. 3 von 409 Thlr.,
, dase&bst Abtb. 111, Nr. 5 vcn 200 Thir., im Grundbuch von Tätstwiy Bd. 1, Nr. 23. Abth. 111. ir. 1 von 49 Thir.,
im Grundbuch von Ubvst Bd. 11, Nr. 68. Abtb. 111, Nr. 1 ron 40 Thlr.,
8) daselbst Abtheilung 111, Nr. 2 von 60 Thlr., für fraftlos erflärt worden.
Hoyerswerda, 19. Februar 1881,
Kö iglides Amtégericht. (gez.) Andrae.
[6162] rageareans
Frau Margaretha Wagner in durch Rechtéanwalt Burger zu Mey, ibren Ebemann
„Filédorf, vertreten
klagt gegen Nicolas Frev, Adckerer in Filödorf,
und dessen gerichtlichen Beistand Johann Pertin, | Eigenthümer in Filédorf, wegen Gütertrenaung mit |
dem E Eicem Kaiserlichen Landgericht möge es ge- fallen, die Klägerin roa
die Kosten des
zur Last legen. Zur mündliwten dfentlite Situng der 1
Nerfatrens
Givilfammer des
1581, Vormittags 9 Uhr, anberaumt worden, Met, den 25. Februar 1881, Der Ober-Sekretär : Maaßen.
Verkäufe, Verpachtnngen, Submissiouen 2c.
Berliner Stadteisenbahn.
Die Anfertigung und Au'-
stellung der Eisenkonstrufktic-
nen für 6 Straßenunterfüb-
M rungen in der Feldmark Char-
: lotteaburg. zusammen im Ge-
wicbte voa rund 706 t, soll ungetbeilt im Wege
der Submission vergeben werden. Die Zeichnungen
und Bedingungen liegen in unserem Central-Bureau
hierselbst, Beethovenstraße Nr. 1, zur Einsicht aus
und föônnen ebendaseltst von tem Bureauvorsteher
Neugebauer Abschrift der Bedingungen, sowie Kopie
der Zeichnungen gegen Entrichtung von 20 M be-
zogen werden. Dieselben werden jedo nur an
jolde Unternebmer abgegeben, derea Qualifikation
uns bekannt ist resp. genüzend nachbgewiesen wird.
Offerten si4d versiegelt, portofrei und mit der Auf-
{rist „Offerte für Eisenkonstruktioneu zu
6 Straßenunterführunr«en“ versehen, bis Don-
nerstan, den 24. März 1881, Vormittags
11 Uhr, aan uns eirzureichen, zu welcher Zeit sie in
Geg-nwart der eiwa erschienenen Submittenten er-
öffnet werden, Zusammenzi-hung des Zerreißungt-
Querscbn.tis quer zur Faser 49%, bei Stäben.
Berlin, den 2, März 1881, Königliche Direktion der Berliner Stiadtcisenbahn.
[6251] Bekanntmachung.
Die zum Neubau eines Kasernements für die Oberfeuermrerkerscbule in ter Lebrterstraße bierselbit erforderlichen Pflasterung*- und Befestigungsarbeiten
: dcxr Exerzier-, Turn- und Aprelipläte sollen im ihrem Ehemanne in | Gütern getrennt zu erflären, die Parteien be- ; hufs Liguidation vcr Notar zu verweisen und | dem Verklagten |
Wege der Submission virdungen werden. Die Bes dingungen und Kosftenans{läge sind in unserem Ge- \châftêlokale, Midtaelkir&play 17, einzusehen und versiegelte Offerten bis zum 16. März cr., Vor-
j mittags 11 Ukr, daselbst einzureichen. Verhandlung des Nechtsstreites
Berlin, den 3. März 1881, Königliche Garnison-Verwal'ung
5 Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papieren.
[6303]
Preußisce Boden-Credit-Actien-Bank.
In der heute stattzehabten ordentlichen Gereral- Versammlung wurde die Dividende für das Gc- [châstejahr 1880 auf 61/6 %%% festgeseßt.
_ Dieselbe gelangt gegen Einlieferung des Divitenden- scheins N-. 8 vom 5, März c. ab
, mit M 37 pro Aktie bei der Casse der Bank, Hirter der kathol. Kirche 2, zur Auszahlung.
Berlin, tex 4. März 1881.
Dic Direktion. 6246) Bekanntmachung.
Bei der am beutigen Tage erfolgten Verloosnng der zur Tilgung kommenden Kreis-Obligationen I, Emission sind folgende Nummern dieser Otli- gationen gezogen worden :
D I, Litt, A, über 1900 Thr.
V C,
IL, Lit*, B. über 100 Thlr. Nr. 69 167 186 198 und 199. Il], Litt. C. über 59 Tklr. Nr. 279 316 317 331 438 506 514 552 und 553. IV, Litt. D, üker 25 Tblr. Ne. 657 712 722 727 728 736 740 8!8 820 860 918 922 Dies wird hbicrdur% mit tem Bemerken zur êffentlihen Kenatniß gebracbt, daß die Zahlung der Valuta für die gezogenen Obligationen bei der hie- sigen Kreis-Kmmunalkaße vom 1. Juli d, J. ab erfolat. Ostrowo, ten 28. F truar 1881. Der Landrath,
Redacieur : Riedel, B -rlint Verlag der Erpedition (Kessel) ruck: W,. Elsner. Fünf Beilagen
(cinsc@liefliih Lörsen-Beilage).
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LT 2 E Li R S E E
LUichtamtklihes.
Preußen. Berlin, 4. März. Jm weiteren Ver- laufe der gestrigen (8.) Sigzung seßte der Reichstag die zweite Berathung des Reichshaushalts - Etats pro 1881/82 mit dem Etat der Eisenbahnverwaltung fort. Bei dem Titel: Chef des Reichsamtes für die Verwaltung der Reichseisenbahnen (ohne Besoldung), bemerkte der Abg. Berger, er müsse in der Verbindung des preußiscGzen
Ministeriums der öffentlichen Arbeiten mit der Leitung der
Neichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen einen großen Fehler ertfennen. Schon in dem preußischen Arbeits-Minister seien drei an si unvereinbare Kompetenzen verkörpert: die cines General-Direktors der Staatsbahnen, die Oberaufsicht über sämmtliche Privatbahnen, endlih die Besugniß, über Kon- zessionen sür ncu anzulegende Bahnen zu entscheiden. Auch die enragirtesten Anlbänger des exklusiven Staatsbahn- fystems würden zugeben, daß diese Vereinigung von Kompe- tenzen nicht gut wirken könne. Man könne nicht zween Herren dienen! Wer die Jnteressen der Staatsbahnen energisch ver- treten, ihre Rentabilität aus allen Kräften fördern wolle, könne nimmermehr mit gleichem Maße den Privatbahnen ge- genüber verfahren. Diese Fnkompatibilität trete am schärfsten in der Person des gegenwärtigen Chefs hervor, der an Stelle des Abg. Achenbach zu dem Zweck berufen sei, um die Staats- bahnidee mit allen Mitteln durchzuführen. Jhm hätte aan also do mindestens die Oberaufsicht über die Privatbahnen und die Entscheidung Über das Konzessionswesen in Preußen abnehmen follen. Ein von ihm im Abgeordnetenhause dahin gerichteter Versuch habe leider nicht die Zustimmung der Mehrheit gefunden. Nun vervollständige man aber die Aemterkumulation uno dadurch, daß man den Staats-Minister Maybach auch zum Chef der Neichsbahnen berufen habe. Dies würde allgemein von allen denen als großer Mißstand angesehen, die niht, wie der Minister, die radikale Durch- führung des Staatsbahnprinzips als ihre Hauptaufgabe an- jähen. Man habe erklärt, daß nun die clsaß-lothringischen Reich seisenbahnen nur noch ein integrirender Bestandtheil des Systems der preußischen Staatsbahnen sein würden. Das a n Da Sia au [Won ome n DIE aupere Erscheinung getreten, insofern sogar die Büreaux dr Reichseisenbahnen in das preußische Ministerium der öffentlichen Arbeiten übergeführt seien. Die Reichsbahnen sollten doch ausschließlich den Reichsinteressen dienen und von jeder Schädigung der Jnteressen der Bundesglieder fern ge- halten werden. Dessen ungeachtet habe die gestrige Kritik des Abg. Sonnemann das Gegentheil ergeben. Ein Anhänger der auéëscchließlihen Staatsbahnpolitik, Graf Udo zu Stol- berg, habe als schließlihes Resultat der völligen Durchführung des Staatsbahnprinzips einen Kampf dec großen gegen die kleinen Staatsbahnen prophezeit — gewiß eine traurige Aus- sicht, die geeignet sei, die Liebe zum Reiche an manchen Orten zu erschüttern und die ein völlig neutrales Lerhal- ten der Neichseisenbahnen in jenem Kampfe als dringendes Bedürfniß erscheinen lasse. Diese Neutralität sei aber nah seiner Ueberzeugung nicht möglich, so lange die elsaß-lothrin- gishen Bahnen dem jeßigen preußishen Minister der ösfent- lihen Arbeiten unterständen. Schließlich frage cr die Reichs- regierung, ob die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen bei den Jnstradirungsmaßregeln, die im Laufe der legten Monate vorgenommen seien, betheiligt gewesen seien, ob man von Seiten dersclben die früher bestandenen Verbandsverkehre ge- kündigt und welhe neue Verbandsverkehre eingeführt jeiten, endlih wie \sih die am meisten interessirten Glieder, namentlich Hessen-Darnistadt, Vaden und Württemberg zu jenen Maß- regeln verhalten hätten? Diese Fragen seien von solher Be- deutung, daß er cine klare Antwort verlangen müje.
Hierauf ergriff der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Staats-Minister May bach, wie folgt das Wort:
Das bobe Haus wird es begreiflih sinden, wenn ih auf die Frage ter inneren Organisation einer preußischen Behörde, auf die Frage, ob cs zweckmäßig und wohlgethan sei, die Oberaufsicht über die Privatkabnen mit der Verwaltung der Staatseisezbahnen in Preußen in einer Havd zu vereinigen, hier nicht näber eingehe; sie acbôrt in ten preußischen Lar.dtag, nit in den Neichttag. Hier be- \cäfltigt uns nah meiner Auffassung nur die von dem Herrn Vorredncr angeregte Frage, ob die Kombination der Leitung der Reichseisenkahnen mit der obersten Leiturg des preufi- schen Eisenbahnwesens eine zweckmäßige sei. Jh könnte nun dem Herrn Vorredner dankbar dafür seia, daß er den Versu macht, mir die Arbeitélast iu erleichtern, deren Zuwachs durch dieses Amt, ich will das ganz offen bekennen, i nicht gerade gern übernommen babe. Ich habe mich aber tersclken unterzogen, weil i erkannt habe, daß domit tem ôfeniliwen Interesse gedient sei, intbesondere auch dem Meich*“finanzinteresse. Die Reichkcisenbahnen stoßen, wie dem bohen Hause bckannt is, mehrfach an preußishe Staats- bahncn. Die Entwickelung ter Neichbbahnen in Bezug auf ihren Verkehr ist wescntliþ abhängig von der Stellung, die die preu- fischen Staattböhnen zu ten Reichkeisenbahnen einnehmen. Es läßt sid dur die Kcmbination der Verwaltung in der obersten Spitze eine Menge ven Ersparvissen einführen die bis dabin bei ge- trennter Leitung nit mögli waren, So lassen si durch Vercin- fachung der Kosten auf den Uebergangbstationen in Bezug auf Aus- nutzung von Personal und Material zahlreide Voitheile erzielen, die sowobl den Reichéfinarzen zugute kommen als auch iasbesondere dem Verkehr der betreffenden Landestheile. Jch glaube also, taß diese Kombination, so wenig ih sie auch aus dem Gesichtspunkt einer Ar- beitsrermehrung habe willfommen heißen können, maiezuiell cine wohl- angebrate ist. S i
Wenn der Herr Vorredner an mich die Frage ridtet, wie ich mi stelle in Bezug auf die Leitung der Reichs-Eisenbahnen gegen- über anderen Staaten und Privatbahnen, so will ih ofen den Grund- sat auésprechen, daß zuräbft wie auch bei den preußishen Staats- babnen mir oben ansteht das allgemeine Verkeh:binteresse, daß dann, wenn es sich um die Berücksichtigung der finanziellen Interessen han- delt, ih die Interessen der Reichk-Eiscnbahnen in den Vordergrund stelle, demr äst aber, sowiit die finanziellen Interessen anderer Bun- desstaaten und anderer (Fisenbahnen in Betracht kommen, eine ledigli neutrale Haltung voa mir beobachtet wird, Ob der Verkehr, ob die Be- ziehungen si entw'ckeln nach badischen, nah württembergischen, nah beisischen, nah preußischen Bahnen, ist mir hierbei absolut gleichgültig. Jch erkenne als meine Aufgabe an, die Reichs-Eisenbahnverwaltung nicht zu benutzen als Hebel für \pezifish preußishe Interessen, au nicht zu benutzen als Hebel sür andere Sonderintere})en. dieser Standpunkt ist cin turhaus korreklter und unanfe(tbarer,
I glaube, |
Evxste Beilage
Berlin, Freitag, den 4. März
und wenn der Herr Vorredner die einen Fall zu bezeicnen, in welwem ih vou diesem Grund- saß zur Ungebühr abgewihen wäre, so würde ich dafür danfbar fein und ihm das Verspreben geben, daß ih Nemedur ein- treten lassen werde. Auch ia dem Fall, den er vorhin erwähnt hat, in tem Fall der Jasiratirurgen, die in neuerer Zeit eine Aenderung erlitten haben, ift dieser Grundsaß vollauf beachtet worde. Es ist ja gestern, wie ich crfahren bate, bei ecirem anderen Etat behauptet worden, die preußische Eisenbahnverwaltung habe die Gelegenheit vahrgenommen, fich cinen Verkehr zuzueignen, der ibr nicht E Das Meine
Güte baben wollte, mir
Das beruht auf cirer vollständig unrichtigen Auffassung. Herren, als die rheinishen Vahnen noch in Privathänden waren, haten wir es crlebt, daß ein Verkehr, der von Gottes und Nechts wegen über andere kürzere, cbenso leiltungsfähige Linien hätte geleitet werten sollen, geleitet worden ist über diejenigen Linien, weile den Aktionären am meisten konvenirten.
Wir haben in Folge dessen in Preußen erlebt, daß wir für die Eifelbahn, die unter Stogtégarantie steht, eizen Zintzuscbuft haben leisten müssen, während der ihr zuzuweisende Verkehr sih auf der Linie über Bingen bewegte, um ten Aktionären Erträge zu liefern. Auch hier hat sich gezeiat, was ich beiläufig erwähnen will, daß man nicht wohl githan hat, cine Kombination von zinsgarantirten Linien mit altea Stunmlinien der Aktionäre, auf welche eine turzreijsende Einwirkung des Staats ni&t gegeben war, zu stta- luiren. Diese- Berbältnisse haben sich einfah geändert dadurch, daß diese Linien sämmtlih în den Besiy d.s preußischen Staats übergegangen find, infolge dessen hat sib der Verkehr naturgemäß auf diejenigen Linien geworfen, die als die kürzesten und genügend leistungsfähige ich autwiesen. Kann ih es denn den preußischen Steuerzahlecrn gegenüber — ich identifizire den Fiskus in diesem Falle mit den Steuerzahlern — rechtferiigen, wenn ib im Interesje von Privrataltionären den Verkehr von den Staatébahnlinien, denen cr von Gott und Nets wegen gchört, auf Privatbahnen lenken würde, nur um die Erträge der Aktionäre zu erhöhen? Ich crkläre ganz ofen, daß id mich auf ein derartiges Prozedere niemals einla}jen nürde. — Würde ich es rechtfertigen können den ReichEfinanzen gegenüber, wenn ich Privatbahnen, die nicht cinen natur- cemäß rollberechtigten Anspru erheben können, auf Mitbe- theiligung an den Verkehr, wenn ih denen den Verkehr zu- wende, siatt ihn ten Reictsbahnen zu erhalten? — Meine Herren, diese Gesichtspunkte wollte man auf der Gegenseite als bered.tigt nit ancrkennen, man wollie die vollzogene Aenderung der Verbält- nisse nicht als ThatsaLe acceptiren, nicht zugestehen, daß eine Acnde- rung der Instradirung erfclzen mußte. Diesem Zustand habe ih mi verpflihtet gehalten ein Ende zu machen, und ih kann zu meiner Befriedigung sagen, daß demnächst auch das Anerkenntniß dieser bireWtigten Auffassung auf der anderen Seite eingetreten ist, so daz wir uns mit den betheiligten Verwaltungen über die Ein- rihtungen d.8s' V:rk.hrs nah Recht nnd Billigkeit einigen kounten.
Wenn man gestern — ich darf darauf zurückgreifen — hier ge- sagt hat, wenn man den Verkehr nah Bayern und her über Elm- Gemünden leite, so näre das so, als ob man dcn Verkehr von Berlin nah Stettin über den Harz leiten wollte, so verstehe ih diesen unge- heuerliwen Vergleich niht. Allerdings würde die Linie über Elm- Gemünden cinen Umweg darstellen, indessen keineswneçcs in folcher Unzchzuerlichkeit, wie er in diescim Bilde angenommen wurde. Ih gebe aber zu, daß dicse Kombivation, wie sie von den betrsfenden Provinzialverwmaltungen in Autsiht genommen war, das richtige Maß überschriit, und lat sie deéhalb bei mir Billigung nicht ge- funden.
Wenn nun darauf hiagew!esen ist, daß die Zusammerlegung der Behörden ia demsclben Lokal bedenklich sei, so bin ich der ent- gegengeseßten Ansicht. Diez Erledigung der Geschäfte erheischt einen bäufizen Verkehr der Näthe, der Beamten unter sih und mit dem Chef. E3 würde nicht zu rechtfertizen sein, wenn wir, sofern Lo- falien vorhanden sid, diese Lokualien nicht b:rutzt hätten, um das Meicsamt in die Räume des Ministeriums zu wviilegen, Dafüc ist das preußische Handels - Ministerium in die Räume des Reichs übergesiedelt, und zahlt eben so eine Miethe für diese Nâume. : zwar zum Nuten des Reichs, iadem Preußen eine höhere Miethe zahlt als das Reich an Pceußzen. S
Ih glauke also, daß ih es nicht hâtte recchbtfertigen können, Räume, welche zur Erleichterung der Geschäste zur Beauyung standen, zurück;uweisen und die Näh: uad Beamten zu nöthigen, ikr: dienst- lien Wege fortwährend über die Straßea zu machzn, zu großen per\öaliben und geschäftliben Unbequemlichkeiten. —
Senn dann des Weiteren bezweifelt worden ist: cb es auf die Dauer möglich sein würde, die neutrale Haltung, welche ih vorhin anderen Bahnen gegeoüler als die richtige anerkannt habe, durchzu- führen bei Fortdauer der Kombination beider Funktionen, wie hie augenblicktli besteht und aud im vorigen Jahre vom Hau)? guk ge- heifien worden ist — so muß ih dem widersprewen. Jch mache
es mic ¿ur Aufgabe, nach allen Seiten hin gerecht zu sein, ich will |
naturgemäß aker, meine
einen Vortheil, der einer andercn Linie çebührt, dieser entziehen, Herren, den Anspru darf ich erheben und muß ich im Interesse dez allgemeinen Verkehrs wie der Reichsfinanzen daß, wenn der Verkebr aur den Linien, die wir ihm bicten können, besser oder doch chen so gut, d. h. ben so billig, rasch und prompt gefübrt werden fann, er auc auf diesen Linien geführt wird. Die- ser Grundsatz, der mich für die preuzishe Verwaltang leitet, leitk mi au sür die Reichseisenbahnverwaltung und ih habe die Zu- versiht, daß, wie s celungen ist, mit den angrenzenden Bundes- staaten nr.d deuts&en Bahnen auf solher Basis eine Verstäadigung
nah keiner Richtung hin
zu erzielen in Bezug auf die Berkehréleitung, das auch in Zukunft | Die b'sherizen Erfahrungen gewähren mir die Durg- | dl C 1 « Ul Ul | es, daß jeßt ein besseres Verhältni und ein gröperes Wohl- | wollen auf jener Seite Play greife.
gelingen wird. h : igen g \c ast. taß meine Zuversicht eine berebtigte ist. : N Der Abg. Sonnemann erklärte, auch er habe, wie der Minister
Maybach, die Ansicht, daß in den vorliegenden Sachen nur | ] 3) | Aeußerungen falls seien aber die Mitglieder des Reichstages verpflichtet, | nicht blos über die preußischen ZFntere)jen, jondern auch über
die allgemeinen Verkchrsinteressen zu entscheiden hätien. Jeden-
die der anderen Staaten zu wachen, deren Eisenbahnen eben so gut zum deutschen Eisenbahnney gehörten wie die preußl- schen.
Lothringen schon dadurch begründet sei, daß Ersparnisse erzielt würden, wenn beide Verwaltungen vereinigt jeien. Vem könne er nicht beipflihten. Das elsaß:lothringishe Eisenbahn-
net sei nämlich an und für sich hon groß genug, um eine |
selbständige Verwaltung haben zu können. Die Ausdehnung über zu große Eisenbahnneße könne aber eben so nachtheilig sein wie die zu kleinen Direktionen. Hiernach werde die Ver- einigung der beiden Verwaltungen keinen Falls erforderlich. Vor Allem werde cs aber unmöglich, Differenzen und Unzuträglich- keiten zwischen den preußishen und süddeutshen Bahnen zu vermeiden, wenn das vielfach mit den badishen und württem- bergishen konkurrirende elsaß-lothringishe Ney von dem Direktor der preußischen Staatsbahnverwaltung geleitet werde. Es sei wunderbar, wie man im Bundesrath hierüber hin:
Es tritt in diescm Falle eine Kompensation cin u:d |
ih erheben |
| auf sei jene Ersheinung vor Allem zurüc@zuführen,
Der Minister Maybach habe nun gesagt, daß die | Vereinigung der preußishen Bahnen mit denen von Elsaß: |
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
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weg gehe, während n75x doe jeden Tag Material dafür sam- meln könne, daß die ?ædishe Eisenbahnverwaltung mit dem Gang der Dinge und dex Konkurrenz der elsaß-lothringischen Bahn absolut unzufrieden fei. Zudem fei doch bekannt, daß die Nente der badischen Báhnen von Fahr zu Fahr in Folge der Konkurrenz zurückgehe. Mit der Erklärung des Ministers, daß derselbe zu den vorgenommenen Veränderungen nur durch das Verkehrsinterefse veranlaßt sei, ständen iedenfails die in der hessishen Kammer vorgebrachten Thatsachen in Widerspruch, die bisher noch nicht ôöffentlih widerlegt worden seien. Wenn man in Bingen Güter auf die andere NRheinseite bringe und über ¿Franksurt sende, das sehr ungünstige Bahnhöfe habe, wo sie oft mehrere Tage lang liegen bleiben müßten, so sei das jeßt ein anderes Verfahren als früher; und wer mit den Berhält- nissen vertraut sei, müsse zugeben, daß früher folche Unzu- träglichkeiten wie jeßt nicht vorgekommen seien. Troßdem er im Allgeweinen Anhänger der Eisenbahnpolitifk des Ministers sei, müsse er doch hervorheben, daß die hier be- rührten Verhältnisse dem allgemeinen Verkehrsinteresse vont allergrößten Nachtheil seien und namentlich zu einer Schädigung der süddeutschen Bahnen führen müßten.
Der Abg. Berger erklärte, man müsse auch den Schein vermeiden ; dies geschehe aber nicht, wenn der Generaldirektor der preußischen Staatsbahnen die Verwaltung der elfässischen Neichsbahnen übernehme. Der Minister Maybach habe als gewandter Dialektiker die Sache so dargeste!t, als ob er (Nedner) hier als Vertreter gewisser Privatbahnen und At: tionäre aufgetreten sei, der Minister dagegen die allgemeinen Verkehrsinteressen vertreten habe. Er glaube sch auf das Urtheil des Hauses über seine langjährige parlamentarische Thätigkeit beziehen zu können, daß dafür keine Veranlassung vorliege. Er habe sih nie zum Vertreter einseitiger Privat- interessen aufgeworfen, fondern ebenfalls stets in erster Linie die allgemeinen Verkehrsinterefsen im Auge gehabt. Allerdings sei er von jeher ein überzeugter Anhänger des gemischten Eisen- bahnsystems gewesen. Hätte der Minister nihts Ande- res beabsichtigt, als dem Fiskus das zuzuführen, was demselben von Gott und Rechtswegen zukomme, so würde der Minister in ihm den energischsten Anhänger gefunden haben. Fhm scheine nur der Bundesbevollmäcztigte mit dem, was dem Fiskus von Gott und Nechtswegen zukomme, einen weiteren Begriff zu verbinden, als jeder Unbefangene. Aus der Ueber- führung des Verwaltungskörpers der Neichsbahnen in das preußische Arbeits-:Ministeriuum mache ex der Negierung keinen Vorwurf. Zu seinem Bedauern sei der Bundesbevollmäch- tigte der Beantwortung seiner Fragen aus dem Wege gegan- gen. Er erlaube si deshalb, dieselben zu wiederholen.
Der Staats-Minister Maybach entgegnete, die Herren aus Baden würden ihm zustimmen, wenn er dem Abg. Sonnemann gegenüber behaupte, daß die abnehmende NRenta- bilität weniger auf die Konkurrenz der Neichsbahnen als auf kostspielige Bauanlagen zurückzusühren sei. Auch könne nach den von ihm angestellten Mittheilunaen von einer Verkehrs- verzögerung nicht die Nede sein. Dem Abg. Berger gegen- über fönne erx nur wiederholen, was er bereits bezüglich der Verwaltung der Reichsbahnen gesagt habe. Dem Abg. Berger unterzuschieben, daß derselbe hier für die Aftionäre irgend einer Bahn aufgetreten sei, sei ihm nicht in den Sinn getommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesralh, Geheime RNegie- rungs:Nath Dr. Schulz erklärte, daß Seitens der General- direktion in Straßburg cine Verkehrskündigung nur in einem einzigen Falle vorgenommen sei und zwar dem badischen Ver- fehr gegenüber, wozu übrigens durchaus Veranlassung vorge- legen habe.
Der Abg. Freiherr von Minnigerode hielt es für ein durchaus gesundes Verhältniß, wenn eine so kleine Verwal- tung, wie die der Neichsbahnen den Anschluß an eine größere vollziehe, wodurch jener der nicht zu bestreitende Nußen einer Centralstelle zu Theil werde. j
Der Abg. Freiherr Nordeck zur Rabenau erklärte sich,
| auf Hessen-Darnmstadt exemplifizirend, gegen das Borgehen der
Neichsregierung, welche damit den Gewalt angethan habe.
Der Abg. Kiefer wies den Vorwurf zurück, daß die ab- nehmende Rentabilität der badishen Bahnen in der Kost)pie- ligkeit der Bauanlagen ihren alleinigen Grund habe. Zm Gegentheil sei die Konkurrenz der Neichsbahnen eine äußer|t rüdsihtslose, mit großem Geschick geleitele gewesen, und hier- Kein badischer Abgeordneter könne darüber in Zweifel sein, daß
kleinen Staaten förmlich
| dur das schonungslose Vorgehen der Reichébahnverwaltung | und das Uebergewicht der
ihr Dank des Reichssädckels zu Ge- bote stehenden Mittel auf die elsässishen Bahnen ein bedeu tender Verkehr übergeführt sei, der jede Konkurrenz natur- gemäß ausges@lossen habe. Mit großer Freude begrüße er
Der Staats-Minister Maybach protestirte gegen die des Abg. Nordeck zur Nabenau. Die hes)ische Bahnverwaltung habe geglaubt, daß sie ihre Zntere)jen der preußischen gegenüber ungeachtet der inzwischen eingetretenen Veränderungen in gleicher Stärke wahrzunehmen habe, wie früher. Dem Abg. Kiefer könne er nur anheimgeben, }eine Verwaltung niht mit allgemeinen Bemerkungen zu kritijiren, sondern spezielle Angaben zu machen ; er würde fich dann eher über das Viaß der Berechtigung solcher Angriffe verständigen können. Gegenüber dem neuerdings angebahnten , auf richti- ger Erwägung der beiderseitigen Znteressen beruhenden Ver- hältnisse bitte er, für die Zukunft auf derartige mißlicbige Nekriminationen zu verzichten.
Der Titel wurde genehmigt.
Bei Ttitel 8 (Kosten der Züge) fragte der Abg. Freiherr von Minnigerode, ob es niht mögli Fei, dur größere Aus- dehnung des sekundären Betriebes ie Betriebskosten zu er- mäßigen. '
Der Bundeskommissar Ge"lzeime Ober-Reg.-Rath Kienel er- widerte, die Verwaltung sei "strebt, diesen Wunsch thunlichst zu berüdsitigen, doch dürfe ‘¿aan die dadurch zu erzielenden Er)par- nisse niht übershäßen, Der sekundäre Betrieb unterscheid&