1881 / 61 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Mar 1881 18:00:01 GMT) scan diff

daß der Antrag Franckenstein die Herabseßung der Friedens- präsenzstärke zur Folge habe und der Abg. Richter habe wei- terhin gesagt, daß der Reichstag in der zweiten Lejung noch den Anspruch an könne, eine solche geringe Friedens- präsenzstärke zu fordern. Wenn dies wirklich der Fall sein jollte, so frage er, welhen Werth würde das Reichsgeseß und die Militärnovelle vom vorigen Jahre überhaupt haben? Wenn im Etatsgesep ohne Wei- teres das Reichs - Militärgeseßp abgeändert werden fönnte, so fönnte dies in gleihem Maße geschehen in P auf die Zahl der Truppentheile u. \. w. Der Abg. Richter habe sodann seine Vorliebe für eine Verlängerung der Rekrutenvakanz ausgesprochen und sich dabei auf die Praxis der früheren Jahre berufen. Es sei ihm bekannt, daß diese längere Vakanz durch die finanzielle Noth aufgedrungen gewesen seien. Sie seien auch vom militärishen Standpunkt zu- lässig erschienen, weil Deutshland damals seinen Nachbar- mächten in der Kriegsstärke numerish überlegen gewesen sei. Die Sache habe sich aber geändert, nachdem die numerische Ueberlegenheit Deutschlands geshwunden sei und die Aus- bildungsmethode des deuts en Heeres auch von anderen Mähh- ten angenommen sei.

Der Abg. Stumm betonte, die Aufhebung eines Be- \{lusses in zweiter Lesung, wie sie der Abg. Richter für mögli gehalten, entsprähe nicht der Autorität des Hauses, sie sei auch vom Abg. Richter bei anderen Gelegenheiten wiederholt getadelt worden. Den vom Abg. zu Franckenstein vorgeschlagenen Weg könne seine Partei nicht betreten, denn derselbe würde praktisch nur- die Folge haben, troy der be- stehenden Geseßgebung eine geringere Friedenspräsenzstärke einzuführen. És handele sich nicht um ein paar hundert tausend Mark, sondern darum, ob der Reichstag im Stande sei, einseitig bestehende Geseße abzuändern. Er glaube aber niht, daß die Herren dem Antrage die Tragweite bei- mäßen, welche er geschildert habe. Der Antrag würde gar feine praktishe Wirkung haben, denn die Militärverwaltung würde im Wege der Etatsüberschreitung die abgestrihene Summe wieder ausgleihen. Man würde also gar nichts ersparen. Uebrigens sei der Antrag formell nicht korrekt, denn derselbe müßte konsequenterweise sich auch auf die folgenden Kapitel erstrecken. Außerdem könne man gar nicht übersehen, welche Ersparnisse der Antrag eigentlich zur Folge haben würde. Die Budgetkommission habe bei allen in Frage kommenden Kapiteln insgesammt 400 000 ersparen wollen, und bei diesem Kapitel 24 für Preußen nur 125 000 4 Das Gesammtergebniß des Antrages von Francken- stein würde also eine Ersparniß von circa 11/¿—2 Millionen sein. Ob eine solche Ersparniß möglih sei, möchte er doch bezweifeln. i :

Der Abg. Richter (Hagen) erklärte, die rechnerishe Kon- sequenz dieses Antrages zu ziehen, sei eine Kleinigkeit, die im weiteren Verlauf der Debatte oder bei der dritten Lesung er- ledigt werden könnte. Was sei denn auch eine Ersparniß von zwei Millionen Mark gegenüber einem Militäretat von meh- reren hundert Millionen? Die Zahl der Mannschaften im Militärgeset sei eine Maximalziffer, und wenn deren Herab- minderung etwas Ungeseßliches wäre, so würde die Militär- verwaltung in jedem Fahre dagegen verstoßen, da sie stets eine geringere Zahl einstelle. Es handele si also nur darum, ob man etwas weniger oder mehr unter die Maximalziffer her- untergehen wolle. Die Annahme des von Franckensteinschen An- trages würde auch in 3. Lesung formell zulässig sein; denn in diesem Kapitel ständen auch Summen, die nicht vom Militär- geseß berührt würden, nämlich die Positionen sür die Reserve- und Landwehrübungen und für die Ausbildung der Ersaß- reservisten. Jn dieser Beziehung habe der Reichstag das un- beshränkteste Budgetreht und könne Ersparnisse eintreten lassen. Die Regierung würde zu wählen haben, ob sie eine längere Rekrutenvakanz eintreten lassen wolle, um die Reserve- übungen zu ermöglihen. Die Frage sei eine so wichtige, daß man eine Verständigung zwischen dem Reichstage und der Regierung niht der Kommijsion überlassen sollte. Für die Militärverwaltung müsse es ins Gewicht fallen, ob die Mehr- heit des Reichstages si für solche Ersparnisse ausspreche oder niht. Er bitte, den Antrag Frankenstein anzunehmen.

Der Bundeskommissar betonte, daß nah der Jnterpre- tation, welche der damalige Referent über das Militärgeseß, Abg. Miquel, gegeben, die Zahl der Regimenter in §. 1 des Militärge)ezes genau festgestellt sei; die Militärverwaltung halte an diesem Rechte fest und könne sih mit weiteren Ab- jezungen nicht einverstanden erklären.

Der Abg. Freiherr von Schorlemer-Alst glaubte, daß der Reichstag um so mehr ein Recht habe, Streihungen vorzu- nehmen, als die Kommission selbst die geforderte Summe ermäßigt habe. Wenn der Abg. Stumm gemeint habe, der Antrag babe entweder gar keine Bedeutung oder die, das Militärgesey zu alteriren, so vergesse derselbe die dritte Version „oder auch nicht“. Es gebe hier weder ein Entweder noch ein Oder, sondern der Antrag ziele lediglih darauf ab, Ersparnisse einzuführen.

Die Diskussion wurde geschlossen.

Der Referent Abg. von Benda hob hervor, daß der An- trag Franckenstein von der Basis der Kommission voll- ständig abweiche, er empfehle die Annahme des Kommissions- antrages.

Der Kommissionsantrag wurde unter Verwerfung des Aae Franckenstein angenommen , ebenso der Resi des ap. 24.

“andt vertagte sih das Haus um 5 Uhr auf Sonnabend 12 Uhr.

Nr. 10 des Centralblatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsamt des Innern , hat folgenden Inkhalt: Justizwejen : Aenderung im Verzeichniß der zur Einziehung von Ge- ritsfkosten bestimmten Stellen. Zoll- und Steuerwesen : Abberu- fung eines Stations-Controleurs, Konsulatwesen : Todesfall. Polizeiwesen : Ausweisung von Auéländern aus dem Reichsgebiete.

Nr. 10 des Justiz-Ministerialblattes hat folgenden Jn- halt: Bekanntmachung des Reich8amts des Jnnern vom 4, Februar 1881, betreffend die Herausgabe des Handbuchs für das Deutsche Reich auf das Jahr 1881. Allgemeine Verfügung vom 5. März 1881, betreffend die Revision der Amtsverwaltung der Schiedsmänner. Bekanntmachung des Justiz-Minifter& vom 7. März 1881, be- treffend die Staatkeisenbahn-Verwaltung.

sche Nachricbtenu.

Im Avs{luß an die bereits im vorigen Sommer erschienene

I. Abtheilung des Bandes XLIV. der Statistik des Deutschen Reiches, enthaltend die Schiffsunfälle an der deutschen Küste im Jahre 1879, den Nachweis der im Jahre 1879 als verunglüdckt ge- meldeten deutshen Seeschiffe und den Bestand der deutschen Kauf- ahrteishiffe am 1. Januar 1880, hat das Kaiserlihe Statistische mt nunmehr die I1I. RETORg. Is Bandes veröffentlicht, welche eingehende Angaben über den eeverkehr in den deutschen PaTenP E pen und die Seereisen deutsher Schiffe

m Jahre 1879 enthält und die deutshe Statistik der See- \{iffahrt für das Jahr 1879 vervollständigt. Abgesehen von dem Schiffsverkehr einiger kleinerer oftfriesisher Hafenpläte, welcher im Jahre 1879 zum ersten Male statistisÞ aufgenommen ift, find im gedachten Jahre 99 139 Schiffe mit einem Nettoraumgehalt von 14 667 791 Registertons zu Handelszwecken in deutschen Häfen ein- und ausgelaufen, 5283 Sciffe weniger als im Jahre 1878, wogegen die Gesammtladefähigkeit der verkehrenden Schiffe im Vergleih zum Vorjahre um 762 960 Regiftertons zugenommen hat. Von der Gesammtzabl der ein- und ausgegangenen Schiffe waren etwa 75 9/6 Segelschiffe und 25 9/4 Dampfschiffe, und von je 100 Registertons der verkehrenden Schiffe kamen auf Segelschiffe 36,6 und auf Dampfschiffe 63,4. Der Flagge nah waren es etwa 70% deutshe und 30%/ fremde Schiffe; in Bezug auf den Raumgehalt stellt sih das BVerhältuiß der deutschen Schiffe zu denen fremder Nationalität wie 45 : 55. Den stärksten Seeverkehr von deutschen Häfen hat sowohl der Zahl wie dem Raumgehalt der ein- und aus- gegangenen Schiffe nah Hamburg, in zweiter Linie kommt nah der Gesammtzahl der verkebrenden Sciffe Kiel, na dem Raumgehalt der sämmtlichen verkehrenden Schiffe Bremerhaven und nach dem Verkehr speziell mit Dampfschiffen Stettin.

_Die Gesammtzahl der von deutshen Schiffen gemachten Se 2- reisen betrug im Jahre 1879 55 442, Werden die in Ballast oder leer fahrenden Schiffe außer Betracht gelassen und nur die beladenen Schiffe berücksichtigt, so verkehrten im Jahre 1879 zwischen deutschen Häfen 21 102 veutshe Schiffe mit 772322 Registertons, vom Aus- lande nah deutschen Häfen 7627 deutshe Schiffe mit 2171 133 Re- giitertons, von deutsben Häfen nach dem Auslande 5886 deutsche Sciffe mit 1 707 808 Registertons und zwischen außerdeutschen Häfen 7528 deutshe Schiffe mit 3638 355 Registertons, dabei selbstverständlih jedes Schiff so oft gezählt, als es die betreffende Reise machte.

_—— (Stat. Corr.) Nach den vor wenigen Tagen veröffentlichten Mittheilungen des eidgenössischen statistishen Bureaus zu Bern ¿ühlte am 1, Dezember 1880 die S {weiz eine ortsanwesende B e- völkerung von 2846102 Menschen, d. h. 176 955 Menschen mehr als im Jahre 1870, in welchem die Einwohnerzahl 2 669 147 be- trug. Das ift eine tp der Volkszahl von 6,6 %/. Vergleichs- weise sei bemerkt, daß die Bevölkerung des preußischen Staates von 1871 bis 1880, also in einem Zeitraum vou 9 Jahren, um 10,6% und die des Deutschen Reichs in der nämlichen Zeit um 10/9 zu- genommen hat.

Die Bevölkerung der Schweiz lebt nicht sehr zusammengedrängt. Die Zahl der Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern ift sehr groß und die Zahl der lehteren beträgt 55 °/9 der Gesammtbevölke- rung. Aber auc in den nächst größeren , über 2000 bis 5000 Ein- wohner zählenden Gemeinden wohnt noch ein volles Viertel der Gesammtbevölkerung. Diese Decentralisation wird durch die Art der Wald-, Feld- und Viehwirthschaft, sowie dur die Lage und den Lauf der Gewässer, deren Kräfte zum Dienste der Industrie entboten werden, hinreichend erklärt.

Die folgende Uebersicht giebt die Vertheilung der {hweizer Be- völkerung nah Größenkategorien der Gemeindin an und läßt dur den Verglei mit dem Jahre 1870 zugleich diejenigen unter ihnen erkennen, welche durch eine besond-rxs starke Zunahme der Bevölkerung ih auszeichnen. V

Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern wurden nur 2, Base! und Genf, mit 61 399 und 50043 Seelen gezählt. Gemeinden mit 20 000—50 000 Einwohnern existirten 5, nämlih: Bern mit 44 087, Lausanne mit 30179, Zürih mit 25 102, Chaurx-de-Fonds mit 22 456 und St. Gallen mit 21438 Einwohnern.

_— Australiens Entwidckelung. (Stat. Corr.) Bei dem gesteigerten Interesse, welches in Deutschland in Folge der Be- ¡BiEang der Weltausstellungen von Sydney und Melbourne für die australischen Zustände Plaß gegriffen hat, geben wir aus den neuesten offiziellen statiftisben Publikationen einen Auszug, der einen tieferen Einblick in die wirthschaftlihe Entwikelung des Pinglen Erdtheils gestattet, Die andauernd \{chnelle Zunahme der Einwohnerzahl, welche 1867 sich auf 1753 009, nach dem Census von 1870/71 auf 1919 500 (ohne die Eingeborenen), Ende 1879 auf rund 2715 000 Personen bezifferte, läßt auf eine günstige Entwickelung des gesamm- ten Landes \{ließen.

Dieses {nelle Wachsthum der Bevölkerung um 55%, hat den jungen ausstralishen Staaten große finanzielle Opfer auferlegt, so daß, verglichen mit den Ausgaben der europäishen Staaten, die- jenigen Australiens sehr erheblih sind. Die Staatsausgaben betrugen Mitte der 70er Jahre pro Kopf der Bevölkerung in

Großbritannien und Irland . . . 41,30 T ci E esterreih, cisleithanisch. . 26,30 s tranéleithanisch . 22,54 Jtalien . n A 31,88 Belgien 21,40 any . 23,62

e Bod E ns a « R

den australischen Kolonien (1879). . 120,00 ,

Die Steuerbelastung der Bevölkerung in den einzelnen australi- \{hen Kolonien, welche zusammen (1 £ = 20,4295 A) 121 086 380 beträgt, ift aus der folgenden Uebersicht für 1879 ersichtlich:

mittlere Ein- dav. durch Steuern

Kolonien: Be- nahmen ge au pro Kopf

völkerung £ Shillings Westaustralien . 88 330

28 668 196 315 91,60 Südaustralien . 255087 1662498 526366 61,25 Queensland . 631 289

q 214180 1461 824 78,94

Neu-Südwales . 714012 4475059 29372731 356

Victoria 888500 4622520 1730088 839,40

Sa . « 11 D 375 367 236404 62,50

Neuseeland . . . 448124 3134905 1441838 104,33

jun. . 2659779 15927 488 9927 036 64,73

Die Schulden einiger europäishen Staaten (1875), sowie der

australischen Kolonien (Ende 1879) bezifferten si:

für Millionen pro Kopf der M Bevölkerung Großbritannien und Irland .

14 562 444,9 M 18 944 524,7 , 885 34,4 6 425 299,1 1 650 103,1 1 558 574,0

rankrei s 2A esterreih, cisleithanish . E e oe 6 e O 5 o

Es betrugen:

die Staats-

pro } in den Kolonien agr aus Kopf |

12,592 | 25,468

die Schulden an England 1880 Zins d ro pro überharpt opf Kopf 500 000 17 5 12 000 000 44 46,800 14 000 000 62 20,343 25 000 000 34 22,295 (über 30 000 000 33 15,878 | 3 000 000 27 51,655 35 000 000 74 3,7C

Westaustralien L Südaustralien Queensland Neusüdwales Victoria

361 000 e 6 605 750 10 193 150 14 937 419 20 050 753 Tasmanien 1 786 809 Neuseeland 23 958 311

98,676 )

zusammen 77 896 183 120 000 000 434 2,125

5:8 Die Summe der Sculden an Gläubiger im Vereinigten König- reiche enthält mehr als 30 Millionen an Stadt-, Hafen- und Eisen- babnanleihen, Bankkapitalien und Depositen, sowie Forderungen von Land- und Hypothekengesellschaften, Bergbau- und ähnliten Aktien- gesellschaften. Der „Economist“, dem wir diese Betractungen ent- nehmen, bemerkt, daß kein Land der Welt an Eroßbritannien und Irland so viel \{uldet, nicht einmal dieses Königreich selbs mit seinen beträchtlid unter 30 £ pro Kopf bleibenden Staatë-, Pro- vinzial- und Gemein?eshulden; die kanadishe Besißung \cbuldet nah auswärts nit über 20, das Kapland niht über 15 £ pro Kopf,

Das englische Blatt berechnet die Summe der Wesel ur.d Vor- \{üNe und dergl. in allen australiswen Banken für Mitte 1880 auf 59 448 681 £, den Werth der bis Ende 1879 eröffneten 33384 Miles langen und der im Bau kegriffenen 9374 M. langen Bahnen mit durscnittlich 13 C00 £ für die fertige Meile auf beinahe 55 Mil- lionen £, den Werth der 26 8417 Miles langen eröffneten und der 1388 Miles langen unfertigen Telegraphenlinien auf 2—3 Mil- lionen £ u. \. w. und hält es für unzweifelhaft, daß die öffentlichen Anlagen der Kolonien einen höheren Werth darstellen, als dazu aus- wärts geliehen ist. Die Regierung von Victoria z, B. hat bis Ende 1879 auf Eisenbahnen 17 739 016, auf Strafen und Brüken 6 906 039, auf Wasserwerke 3 348 748, auf Häfen, Telegraphen und andere ôffentlihe Bauten 8 521 484 £ verwendet, und die dortigen Banken waren mit 19 394 921 £ versehen, so daß die auswärtigen Schulden wenig über die Hälfte dieses Vermögens au8machen.

Zieht man insbesondere die Eisenbahnen in Betracht, so kommt eine englishe Meile auf 660 Bewohrer gegen 2000 im Mutter- lande; aber hier kostet eine Meile mit ihren Doppel- und selbst vierfahen Geleisen über 40600 £, also das Dreifache des Her- \tellungspreises in Australien und steht doch nur je 35000 £ Werth des auswärtigen Handelsumsaßes gegenüber. In Australien waren für 1879 die entsprechenden Zahlen des Handelswerthes :

zu- guf 100 £ der der sammen Anlage- Einfuhr Ausfuhr auf werth der 407 299

1 Mile Bahnen

494 883 | 12 530 179

5014150 4762727 | 17490 170

3080889 3434034 | 12952 140

14 198 847 13 086819 | 37073 250

15 035 538 12 454170 | 24 435 160

1267475 1301097 | 14 890 160 „8374585 5743126

12 056 137 £ 47378 783 41 276 856 | 26 562 170

Der russische Regierungsanzeiger veröffentlicht zu Anfang jeden Jahres eine Nachweisung der Anzahl 40 e Leibe eigenen zu Landbcsitern gewordenen Bauern und derjenigen, welche zur Zeit noch zu arbeiten haben, um ihre Landantheile loszukaufen. Nach dem neuesten Beriht haben nunmehr in 37 Provinzen des Reichs mit 7 412 000 ehemaligen Leibeigenen 5 867 000 oder 79 % ihre Ländereien abgelöst. Außerdem zählen die Westprovinzen, wo alle Bauern Besißer find, deren 2716000. Mithin sind von den 18 137 000 ehemaligen Leibeigenen gegenwärtig 8 584 000 oder 35°%/6 im vollen Ge- nusse ihrer Ländereien. Von den 1553 000 Bauern, welche dagegen ihr Land noch nicht los8gekauft haben, entfallen auf das Gouvernement Smo- Lensk 38 000, Saratow 37 000, Penza 38 000, Moékau 43 000, Now- gorod 30 000, Kaluga 48 000, Twer 66 000, Tambow 67 000, Pol- tawa 65 000, Pffoi 39 600, Wladimir 80 000, Orel 90 000, Kostroma 67 000, Tula 114 000, Nischni-Nowgorod 119 000, Wologda 34000 und Kursk 160000. Unter den Bauern, welche ihr Land abgelöst

haben, sind 644 000, welche dies ohne Unt.rstüßung der Regierung ermöglichten.

für vie Kolonien

Westaustralien. . L Südaustralien . Queensland . Neusüdwales Victoria . Tasmanien . Neuseeland .

zusammen .

Kunst, Tüisenschaft unò Literatux-

Publikationen des Börsenvereins der deutschen Buchhändler. Neue Folge. Archiv für Geschichte des deutshen Buchhandels. Herausgegeben von der Historischen Kommission des Börsenvereins der deutshen Buchhändler. (Leipzig, L A T arben Befe une es Lg Reb, Wie \{on ie boraufgehenden Hefte, so enthält auch das vorstehende interessante Mittheilungen zur Ges \ Bucbdrucker sowie über die früheren Censurverhältnisse. Zunächst gent Friedr. Kapp eine gedrängte Uebersicht über seine und seiner

itarbeiter Thätigkeit während des vergangenen Jahres; dieselbe erstredte fich während dieser Zeit bauptsählid auf das Studium dexr Archive von Berlin und Frantiur! a. M. In letzterer Stadt sind vom Jahre 1569 an, also mit den ersten Anfängen der Kaiserlihen Bücherkommission bis zum Ende der französischen Zeit sämmtlihe das Bücherwesen betréssende Mafß- regeln der Kaiserlihen und städtishen Regierung in 8 ftattlichen

oliobänden, unter dem Titel „Schreiben und Handlungen der

üherinspektoren zu Frankfurt“, Üübersichtlih geordnet. Auf Kapps Bericht folgt ein Aufsaß von Dr. Fr. Teutsh „Zur Geschichte des deutschen Buchhandels in Siebenbürgen“, die Zeit von 1500 bis 1700 umfassend uud mit zahlreihen Anmerkungen begleitet, sowie von 12 urkundlihen Beilagen von 1524—1693, Daran (es sid eine „Geschichte des deutshen Buchandels in Krain“, von P. von Radics. Hierauf werden unter dem Titel „Die Breslauer Buchhändler und der Buhdrucker Georg Baumann“ von Albr. Kirchhoff 7 Aktenstüe aus den Jahren 1590—16093 mitgetheilt, betreffend die Streitigkeiten der Bucbbändler in Breélau mit dem Buchdrucker Baumann wegen des demselben für den Druck, namentlich von Sculblchcrn und Ka- lendern, verliehenen General-Privilegiums, Wilh. Stieda giebt einen Beitrag „Zur Geschichte des Buchhandels (as der Buche druckercien) von Riga“, von 1591—1879, Dem Aufsatze sind, außer Anmerkungen, 7 urkundliche Beilagen von 1597—1765 beigefügt. Unter der Ueberschrift „Ein Lokalverein im 17. Jahrhundert ; Frankfurt a. M. 1669* theilt Albr. Kirchoff 2 Aktenstücke, von 1569 und 1571, mit, enthaltend das gui chen den Frankfurter Buch- händlern gegen den Plan der Rei dregierung , eine einheit- lie, für alle Bücher jedweder Art nur na der Bogenzahl berechnete Taxe einzuführen, vereinbarte Abkommen. Der Aufsay „Zur Ge- \{chichte des Censurwesens in der Deiensgait Jesu“, von K. Th. Heigel, bringt eine Instruktion für die Büchercensoren des Jesuiten- ordens, aus der 1. Hälfte des 17. Jahrh. iv Instruktion ge- währt, wie kaum ein anderes Schriftstück, Einblick in das dem Sesuitenorden eigenthümliche Ueberwachungssystem und zeigt, wie erla und vorsichtig die Gesetzgebung des Ordens auf Erhaltung der Einheit und Konformität jegliher Gedankenäußerung innerhalb der Gesellschaft Bedacht nahm. An diesen Aufsay \{ließen f noch 2 Aufsätze über das Censurwesen an: „Ein Censurstreit aus Steier- mark vom Jahre 1720, mitgetheilt von Dr, Anton Sw{losser“, ein Bericht der innerösterreihiswen geheimen Rathsstelle, d, d, 12. März 1720, an Kaiser Karl V1, über das Censurverfahren des Yesuitenkanzlers Karhne und die (üngere Abhandlung „Die preußische Prefgese gebung unter Friedrih Wilhelm 111, (1815 bis 1840), nach den Akten im Königl. Preuß. Geh. Staatsarchiv, von Friedr. Kopp“. Den Schluß des WrERGM Heftes bilden „Miscellen® oder grgenve kürzere Mittheilungen: Zur Geschichte der Straßburger Buchdrucker, von Adf. Buff und Fr. Teutsch; die ältesten Augsburger Censuranordnungen, mitgetheilt von Adf. Buff; weitere Notizen über Joh. Herrgott in Nürn- berg, von Albr. Kirchhoff ; [wei Luzerner Buchdrucker und Buchhändler, von Fr. Jos. Sciffmann; zu Sigism. Feyer- abends Streit mit Christoph Walther in Wittenber , von Albr.

j Pallmann; | im Jahre 1767, gE Dane von | Privilegien, mitgetheilt von F. Herm. ! und 18. Jahrhundert, mitgetheilt von F. E Meyer ;

Kirchhoff ; Frankfurts Buchdruckerordnungen, mitgetheilt voa pes. ur Statistik der Lee Buchdruckter und Kupferstecher

rns Hasse; Kosten von Verlags-

Druckosten im 17.

| Beiträge zur Geschichte der österreihiswen Bücherpolizei, von F. Herm. Meyer;

Nabträgliches über den Hanauer Bücher-Umschlag, mitgetheilt von

Meyer ;

| F. Herm. Meyer.

ichte des deut:.chen Buchhandels und der «

M G

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 12. März

Fs nserate für den Dentschen Reichs- und Gzntgl. §reuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt au: die Königiige Expedition 1.

des Denutshea Reichs-Anzeigers und Äöuiglich

E Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Sraße Nr. 82 E

Ste&briefe und Untersubungs - Sachen. j

144 [7 Stacbrief. Gegen den unten beschriebenen Séjlosser Ludwig Krüger, am. 1. November 1858 in Treuenbriegen geboren , evangelisch, welckcer flüchti: ist, ist die Untersuchung8hast wegen Liebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Stadtvoigtei- Gefängniß zu Berlin abzuliefern. Berlin, den 5, März 1881, Königliche Staatäanwalt)cchafst beim Landgericht I. Bestchreivung: Alter 22% Jahre, Größe 1 m 65—67 ecm, Statur \{lank, Haare blond, Stirn hoch, Bart keinen, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhnli, Mund gewöhnli, Zähne vollständig, Kinn pi, Gesicht länglitz Gesichtsfarbe gesund, Spache deutsch.

Stecbrief. Gegen den unten besriebenen Stepper (Schuhmacver) Simon Bozian, welchec flüchtig ist, fol eine dur vollstredbares Urtheil des biesigen vormaligen Königlichen Stadtgerichts vom 25. September 1878 in den Akten B. 693/78 rep. III, 2648 de 1878 erfannte Gefängnißstrafe von vier Monaten vollstrett werden. Es wird er- sut, denselben zu verhaften unv 1n das Umts- geriht2gefängniß des Ergreifungsortes abzuliescra. Berlin, den 8. März 1881. Königlibe Staatê- anwalts# aft bcim Landgericht I. Beschreibung. lter 36 Jahre, geboren am 19, Januar 1845 20 Czenstowau in Rußland, Größe 1 m 68—70 cm, Haare dunkel, Stirn ho, Augenbrauen dunkel, Augen \{chwarz, Nase und Mund gewöhnli, Zähne vollständig, Gesicht länglich, Gesichtsfarke blaf, Sprache deutsch.

Steckbriefs- Erledigung. Der gegen den Klemp- nergesellen Friedrich

Berlin, L

Steckbrief wird zurückgenommen. i 10. März 1881, Königliches Amtégericht L theilung 98.

Der unter dem 23. April 1880 hinter den am 30. Mai 1860 zu Nowawes geborenen Arbeiter Panl Albert Anton Kut;n erlassene Stcctbrief ist durch dessen Verhajtang erledigt. Potsdam, decn 10. März 1881. Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.

Stecbrlefserledigung. Der hinter den Pferde- häudler Abraham Behrendt unterm 6. Sepiem- ber 1880 erlassene Steckbrief ist erledigt. (11, M1 1439/79.) Danzig, den 7. März 1881, Königliche Staatsanwaltschaft.

Der unter dem 5. März 1820 gegen den Weiß- binder Franz Ried von Rofdorf (Kreises Kirc- hain) erlasseae Stedbrief wird bierdur erneuert, Marburg, am 8. März 1881, Der Erste Staats- anwalt, Bertram.

Uber die Militärverbältnisse resp. den Verbleib des am 22. März 1858 hier geborenen Militär- pflichtigen Protokollführer Herrmann, Karl, August Scharnow is zu den diesseitigen Listen nicht Ge- nügendes bekannt geworden. Jch ersuche ergebenst, um gefällige Mittheilang getroffener Entscheidungen oder Angabe des Aufentha!tsortes und wenn etwa derselbe verstorben sein sollte, um Uebersendung eines fostenfreien Tcdtensheins, sowie im Falle der Auéwanderung, um Benachrichtigung, 09 derselbe mit oder ohne Consens ausgewandert ist. Lands- berg a./W., den 5. März 1881. Der Königliche Landrath. Jacobs.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- adungen und dergl.

(7040) Oeffentliche Zustellung.

Die Sparkasse Laugen , vertreten durch Re(hts- anwalt Gallus in Darmstadt, klagt gegen den Heinrih Werkmann Uk. von Egelöbach, dessen Aufenthaltsort dermalen unktefannt ift, wegen einer Darlebns\{uld von 540 #6 nebst 5°/9 Zinsen vom 9. April 1879 an mit dem Antrag, den Beklagten zur Zablung dieser Beträge und zur Erstattung der Mahn- und Prozeßkosten zu verurtheilen, sowie ihn \{uldig zu erkennen, es gesehen zu lassen, daß die der Klägerin wes, e Corderuus M

rundftücde, gelegen in der Gemarlung Sgeitva A i f U L, Nr. 1308,

m. V. Br, L L L, L: 0 Ll X11, Nr. 858, Fl, XVIL, Ne. 9, zum Zweckte ter Befriedigung der Klägerin 1wang8- weise versteigert werden, und das rtheil gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstre@bar zu erklären.

Die Klägerin ladet den Beklagten vor die dritte |

Civilkannmer des Großh. Landgerichts der Provinz Starkenburg au Freitag, den 3. Zuni 1881, Vorm. 8 Uhr, ur mündlihen Verhandlung und fordert ihn auf, ch darin dur einen be diesem Gerichte zugelasse- lt vertreten zu laîjen. ie der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage hiermit bekannt gemacht. Darmstadt, den 2. März 1881, Pfanunmüller,

! Ghefrau Catharine Vorothee, geb. Stehr, zu VMas-

Herrmanu Merker wegen j “Dounerstag, den 28. April 1881, Sacbbescätigung unter dem 1. Juli 1879 erlassene j

Steckbriefe nud Untereuzhungs-Sachen. 2, Subbastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl. : 3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 4, Verloosung, Amortisation, Zinszablung 2 1. 6. Ww. von öffentlichen Papieren.

[7057]

Verkaufs-Anzeige und Aufgebot.

In Sachen, betreffend den Zwangsverkauf des dem Viertelböfner Friedrih Niebuhr und dessen

brock gehörigen Grundbesißes soll der Viertelhof Nr. 3 zu Masbrock, bestehend aus folgenden im Gemeindebezirke Masbreck belegenen Grundstücken : K.-Bl. 1 Parz. Nr. 1 Acker «— ia 64a 77 qm, O D IeIde 201,49 5 2 0Uter 86 „97 Ly «18.94 15 Garten C00 „16 Weide ¿Ae 60 « 23 Hofraum 21/728 « 24 Hausgarten E 6 97 « 2d Holzung « 68 , 65 «26 Ader 44 , 34 27 Hofraum o « 28 Wiese 92 9 29 Holzung L 93 Garten „67/02 94 Wiese e 36 „29 113 Aer L 114 Wiese 4 115 Weide ú 132 Ader g 133 Wiese 134 Weide e 135 Uer 038 7 18, 76 050. 93. 202 mit den darauf stchenden Gebäuden, nämli einem Wohn- und Wirthschast2gebäude, einer Seune, cinem Schafstall uud einem Schweinestall, in dem hierzu auf

33, 6 81 ; 83 32, 76 5 51 “18488 " 43, 85 98.7

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Vormittags 10 Uhr, : anberaumten Termin zu Mabbroeck im Kablstorfshen Gasthause öffentlid meistbietend verkauft werden, wozu si Kaufliebhaber einfinden wollen. _

Die Kauftedingungen liegen auf der C'erichts- {reiberei des hiesigen Amtsgerichts aus.

Zuglei werden alle Diejenigen, welce an den bezeichneten Grundsküen Eigenthums-, Näher-, lehn- reWtlihe, fideikomm \sarishe, Pfand- und andere dingliche Nechte, intbesondere Servituten und Real- berechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, folhe in dem anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls für den s nit Meldenden im Ver- hältniß zum neuen Erwerber das Nec{t verloren

eht.

; Medingen, den 7. März 1881.

Königlicbes Amtsgericht.

gez. Schlemm. Zur Beglaubigung:

Mundkeub, Sekretär, .

Gerits\s{reiber des Königlichen Ainttgerichts.

[7690] Lis

Aufgebot.

Es haben um C E

1) A. Hürdlen zu Hagen

L von Ta Erben tes weil, Dr. med, Tiedemann u Heine resp. dem Hauptmann C. Tiemann zu Neisse deren in Hagen sub Nr. (4 A., bele- genen Brincksigerstelle nebst folgenden Grund- P Siurbado es Blurbvu Kartenblatt 1 Nr. 218 auf der grünen Wurth Ader 63 a 29 qm,

Garten R g qm,

ofraum 13 a 12 qm, E r E 2 Nr. 206 Fischteih (Stauteich) Wiese 38 a 81 gm, E ] Nr. 207 kurze Bremerkamp (Segen) Wiese 33 a 88 qm, /

Kartenblatt 11 Nr. 5 Lehmstedter Berg, Heide 1 ha 78 a 74 qm, : Nr. 28 Am Lehmstedter Damm, Moor 75 a 38 qw, L

. von Lüder Tienkcn, Christoph Tienken und Johann Tienken zu Nesse, deren in der Feld- mark von Saudstedt belegenen „Kroghamm“ von 3 ha 59 a 65 qm Größe, Kartenblatt d, Parzelle Nr. 37, nebst dem dazu gehörigen Außendeiche, ;

, von J. H. Hüllen nud Ebefrau zu Harrendorf ein ín der Fcldmark von Harrendorf belegenes Heidegrundstück ron 4 ba 57 a 37 qw Größe, genannt Brictenhorst, auf esûübrt im Flurbucze, Kartenblatt 2, Parzelle Ne. 90,

von D. Quade zu Bramstedt ein in der Felde mark ron Nectevfleth belegenes Grünlands- grundstüûck, genannt „Neddermoor“ ron 1 ha 59 a 70 qm Größe, Kartenblatt 4, Parzelle Nr. 100, S

9) von I, D. Ehlers zu Cassebruh:

a. Lüder Rosentreter zu Driftsetbe ein in der Feldmark von Rechtenfleth belezenes Wiesen- rundstück, genannt „Peusehamm“, von 1 ba 1 a 17 qm Größe, Kartenblatt 4, Parzelle Nr. 20.

, die Wiitwre des weil. Albert Bruns, Meta, geb. Bruns, zu Dorfhagen ein in der Feldmark von Rechtensleth belegenes Wiesengrunditück von 95 a Größe, genannt „Das Voor am Damm“, Karlenblait 6, Parzelle Ne. 20,

. Abreud Hüncken zu Hagen ein in der Feldmark von Rectenfleth belegened Grünlandsgrund- fiûck von 3 ha 26 a 97 qm Größe, genannt „am Moorwege“ (Hofen), Kartenblatt 7, Par-

Beffentlicher Auzeiger. 7;

18S

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Inserate nehmen an: die Annoucen-Expeditionen des „Invalidendauk“, Nusolf Mose, Haasenfiein & Bogler, G, L, Dante & Co, E. Silotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Auusneeu-VUareaus.

5, Inânustrielle Etablizgsements, Fabriken und Grosshande!.

6. Verschiedezne Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8, Theater-Anzeigen. j der Börsen“

9. Familien-Nachrichten. beilage.

Cassebruch belegene Fläche, Adterlandes von 1 ba 85 a 63 qm Größe, genannt „auf dem Fohen Felde“, Kartenblatt 6, Parzelle Nr. 56, . E. A. Witte zu Cassebrub eine in der Feld- mark Cassebruch belegene Fläche ACerlandes von 89 a 5 qm Größe, Zenannt „auf dem hohen Felde“, Kartenblatt 6, Parzelle Nr. 96a, und 97a. 3) Friß Lahmann zu Harrendorf und Hermann S{monsecs daselbst zwei in der Feldmark von Harrendorf belegene Stücke Ackerlandes von 6 Himpt- jaat Größe, genannt „auf dem Bracklande“, be- grenzt von Grundstüken des Verkäufers und des Käufers, sowie von vorbeiführenden Wegen, 4) Johann Bolte zu Bramstedt von Gerd Wens- delken und Ehcfrau daselbst ein in der Feldmark von Bramstedt belegenes Grünlant8arunditück von etwa 24 Morgen Größe, genannt «Kluétdehl*, be» grenzt von Grundstücken des H. Brünje zu Bram- stedt im Osten und des G. Holsten im Süden, 5) Carsten Windhorst zu Bilobhe von Hinrich Gerken zu Albstedt ein in ter Feldmark von Rechtenfleth belegenes Grünlandsgrundstück von 93 a 1 qm Größe, genannt „Suhrmoor“, Kartenblatt 7, Parzelle Nr. 44, 6) Hinrih Specketer zu Albstedt von Ehefrau Claus Seebeck zu Driftsethe und deren Töchtern einen in der Feldmark von Recbtenfleth belegenen Hamm Grüalandes, genannt eNeddermoor“, von 1] ba 17 a 77 qm Größe, Kartenblatt 4, Parzelle Nr. 101, 7) Hofbesitzer D. Quade zu Bramstedt von Georg Bullwinkel zu Finna ein in der Feldmark von Finna belegencs Wiesengrundsiück von etwa 10 Morgen Größe, genannt „Vieh“, begrenzt von Grundstüten des C. Jacobs zu Finna und der Wittwe Anna v. Oesen daselbst. : 8) A. Mohrmann zu Aschwarden von J. Berje dasalbst, dessen zu Aschwarden sub Nr. 15 belegene Köthnerstelle, bestehend aus Wohnhaus, Garten und ofraum. Dora Antrag der vorgenannten Personen, behnf Sicerung gegen etwaige unbekannte Ansprüche Dritter, werden Alle, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenvhums-, Näher-, lehnrectlicbe, fideikommissarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, inétbesondere auch Servituten und Real» berehtigungen zu haben vermeinen, hiermit auf- gefordert, so!che in dim auf reitag, den 22. April d. J., Moargeuns 10 Uhr, im hiesigen Gerichtslokale, Zimmer Nr. 4, anbe- raumten Termine anzumelden, bei Vermeidung d Rechtsnacvtheils, daß für den sih nit Meldenden im Verhältnisse zum neuen Erwirber das Recht

erloren geht. 7 geb Aus\clußbescheid wird nur

H Aufgebot.

Auf Antrag d2s JIustizraths Lit in Peisdam,

als Abwesenheits-Pfleger des seit länger ais 10

Jahren versholenen Johann Georg Schmidt aus

Natscher, Sohn des zu Ratscher verstorbenen Nit-

nacbars Jacob Christian Schmidt und Frau Mar-

garetha Barbara Schmidt, ged. Kuch, für welchen

Johann Georg Schmidt in der Schlähtermeister

Johann Jacob Schmidtschen Nacblaßsahe von

Potsdam ein Erbtheil von 250 M 23 & dur das

Amtsgericht TiI. daselbft ermittelt worden ift, und

dur den genannten Justizrath Licht daselbst ver-

waltet wird, ist ein Aufgebotstermin Zwecks Todes crflärung des Verschollenen angeseßt auf

den 21. Dezember 1881, Bormittass 11 Uhr,

an Gerichtéstelle hier, Zimmer Nr. 4.

Es ergeht biermit die Aufforderung: i:

a, an den Verschollenen, Johann Georg Schmidt, ver oder spätestens in diesem Termine persons li oder \Hrifstlich beim unterzeichneten Gericht oder in dessen Gerichtsschreiberei sch zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls er im Sinne des Gesehes für todt erklärt und das Weitere nach Bes\chasfen- heit dec Umstände und nah Vorschrist der Ges seße verfügt werden wird,

an die etwaigen Erben des Johann Georg Smidt, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, /

. an alle Diejenigen, welche über das Leben des Nerschollenen Kunde geben können, Mittheilung darüber beim unterzeihneten Amisgericht zu machen. -

Schlenfingen, den 22. Februar 1881.

Königliches Amts8zericht. 1L. gez. Sthaefer,

Aufgebot. ; Inhalts der am 23. v. M. allhier anerkannten Kauffkoutrakte hat ter Königliche Cisenbahnfiëkus zur Anlage von Brandschußzstreifen an der Westseite der Lehrter-Harburger Cisenbakn, und zwar in un» mitteibarem Ansclusse an den Cisenbahnkörper neben km 44,7 bis 52,5 von nabenannten (Grundes eigenthümern die beigefügten Streifen Grund- und Boden käuflich erworben und abgetreten erhaltcn: 1) von der Realgemeinde Kl. Hehlen einen-Streifen von 17,75 Meter Breite und 226 Meter Länge zum Fläceninhalte von 42 Ar 80 Qu.-M., vom Vollhöfner Friz Garner 1n Garfsen zwei Streifen von je 31 Meter Breite und re}p 98 und 372 Merxer Länçe zum Fläcbeninhalte von 30 Ar 03 Qu.-M. und 86 Ar 17 Qu..M-., von Volköfner Heinrich Lilie ia Garssen einen Streifen von 41 Meter Breite und 280 Meter Länge zum Fiächeninhalte von 15 Ar 66 Qu.-M. Dieser Kontcakt ist zwar abgescblossen, aber weacn Krankheit des Verkäusers noch nicht verlautbart, : vom VoUhböfner Wilhelm Deneckde in Garffen einen Sireifen ron 38 Meter Breite und 150 Meter Länge zum Flächeninhalte von di Ar 01 Qu.-M., und E ; S 5) vom Kleinköthner Heinri Laars in Garssen cinen Streifen von 42 Meter Breite und 430 Meter Länge zum Flächeninhalte ven 1 Hekt. 33 Ar 23 Qu-M.

Wenn nun vom Königlichen Eiscnbahnfiskus zu seiner Sicberung gegen unbekannte Ansprüche Dritter um cine Ediktalladung gebeten worden ist, lo wers den Alle, welhe an jenen verkauften Arealen Eigenthums-, Näher-, lehnrechtlice, fideikommissa* riswe, Pfand- und andere dinglice Rechte, insbes sondere auch Servituten und Realberechtigungen zu habea vermeinen, aufgefordert, solhe im Termin am

ittwoc:, den 20, April d. J., L anzumelden, widrigenfalls dieselven im Verhältniß zum Eiseabahnfiékus für verloren erfannt werden sollen.

Der demnächstige ( q E dur Anschlag an die hiesige Gerichtstafel verösfent- licht werden. E

Hagen, den 4. März 1881.

Königliches Amts3geri®t. Schreiber. 4)

Le Aufgebot.

Zur Erlangung ron 4us\{lußurtheilen behufs ihrer Eintragung als Eigenthümer in das Grund- buch haben folgende Personen das Aufgebot nah» bezeihneter Grundstückde theils nah den Vorschriften des Gesetzes vom 7. März 1845 und theils in Ge- mäßbeit des 8. 135 Nr. 2 der G. B. O. beantragt:

a, der Zeller Hermann S&mäing gk. Teraming

459 G im Kspl. Wessum von Flur 6 Ne. T5 Goseweide

in der Steuergemeinde Wesium, eingetragen im Grundbu von Wefsum Bd. 14 Bl. 40 als Eigen- thum des Zellers Johann Heinri Hiller und dejjen Kinder 1) Johann Bernard, 2) Adelheid Hiller in Graes, Ksp1s. Wessum, :

b. der Ackerêmann Bernard Wegener in Graes, Ksplé, Wessum, von ien 6 Nr. E Slawbacer

ei essum, eingetragen im Srund- 1 2 as

dad voa Wesjum Bd. g Bl. §5 als Gigenthum des | Die Belegenheit der verkauften ree A ans Leib¡üchters Bernard Heinrich Wegener, Kspls. | den auf der Gerichtss{reiberei befindlichen YAz Wesfjum deiunngen nötbigen ersehen.

c, derseibe von Flur 6 Nr. 252 Hecktenacker und Cu, Am fe o ab Mil : 371 Bitdler on e În der Steuergemeinde Wessum, Königliches MEINIEE, Ns Il welche Grundstückte zum Grundbuch noch nit über- nommen, aber nack einer bei din Grundakten befindlichen Tabelle als Eizenthum des Bernard Heiurich Wege- ner in Graes eingetragen sind, :

d, der Neukôtter Bernard Goßling zu Graes Kspl. Wessum, von Flur 4 Nr. 169 Gauerden und 56

T aus’m wöften Rott in der Steuergemeinde

Wessum, welche Grundstüccke zum Grundbu noch nicht übernommen sind. i ; Es werden daher alle Diejenigen, welche Eigen- thum oder anderweite zur Wirsamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbu bedürfende Real- rechte an diesen Grundstüden geltend zu machen haben, aufgefordect, dieselben vor oder in dem cm hiesigen Amtsgericht, Zimmer Nr, 5, auf n 23, Juni 1581, Morgens 9 Uhr, anberaumten Termine, spätestens aber bis zum Ers« laß des Aussclußurtheils anzumelten, mit der

D Bekanntmachung.

Auf Antrag des S{blachters nri Studt in Lauenturg sollen defifen in Laäburg belegenen Bd, 11, Bl. 169 des Schult- und Pfantprotokolls für die Vorstadt Lauenburg eingetragenen Grund» siûde, Kbl, 4 Nr. 33 Vornhorst Ader 9 Ar 50 Qu.-M., Kbl. 17 Nr. 27 Stadthaus 2 Ar 13 Qu.-M. Umstände kbalber öffentlich meistbietend in dem auf f Dienstag, deu 3. Mai 1881,

BVormüttags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht hierselbst anstet eus

Termine verkavft werden. | d e erkauföbedingangen find in der biesigen Gerictéschreiberei einzusehen. Gleichzeitig werden alle Diejenigen, S La h E avf E h je Ausblcibenden-mit ihren etwaigen | zu verkaufenden Grundslü@e zu haven giauven, al S aran, E pes: die GrundstückLe präkludirt und | gefordert, solche spätestens in dem obigen Farnroo ihaecn dethalb cin ewiges StiUschrocigen oafelegt j ar Ar rad sie mit ihren Ansprüchen außsges{chlosse zen. 5

"Ahaus, dcn 6. März 1881. j Lauenburg a. E,, den 7. März 1881,

prov. Hülfsgerichtsshreiber am Gr. Landgericht.

zelle Nr, 61 und eine in der Feldmark von

Königliches Amtsgericht. | öôniglihes Amtsgericht.