1881 / 63 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 15 Mar 1881 18:00:01 GMT) scan diff

für habe, daß die Beamten nun wirkli für die großen Auf- aben geeignet sein würden. Er sei deshalb durch die Dis- ion durchaus nicht zu einer anderen Meinung bekehrt worden.

Der Abg. Dr. Windthorst stimmte den Ausführungen des Abg. Frhrn. zu Franckenstein zu. Die Heranziehung neuer Kräfte für die Vorbereitung der wirthschaftlichen Gesezgebung des Reichs sei um so nothwendiger, als die bisherigen eine von der gegenwärtig herrshenden Tendenz abweichende Rich- tung hätten. Die Benußung preußischer Organe für den ge- nannten 3weck dürfe nicht länger fortdauern; schon jeßt prä- valire der Einfluß Preußens in der Centralverwaltung des Reiches und €s sei deshalb eine berehtigte Forderung Süd- deutshlands, daß namentlich wegen der Verschiedenheit der wirthschaftlichen Verhältnisse in den einzelnen Landestheilen Mitglieder der verschiedenen Staaten in die wirthschaftliche Abtheilung hereingezogen würden. Endlih seien doch alle Parteien darin einig, daß die Gesetzgebung, um die es sih hier handele, gemaht werden solle und dazu halte er kom- missarische Berathungen nicht für geeignet. Es sei also nöthig, neue Kräfte heranzuziehen.

Die Debatte wurde hiermit ges{lossen und nah Ahb- Ls des Antrages Weber die Position unverändert be- willigt.

Es folgte das Extra-Ordinarium dieses Etats, 394 605

Tit. 1—3 wurden ohne Debatte bewilligt. i

Bei Tit. 4, Beihülfe zur Förderung der Erschließung Central-Afrikas und anderer Ländergebiete, 75 000 H, lenkte der Abg. Dr. Virchow die Aufmerksamkeit der verbündeten Regierungen auf die Bestrebungen zur Erforschung der Polar- länder. Nach den verhältnißmäßig günstigen Resultaten der deutschen Polarfahrt habe die Reichsregierung im Fahre 1875 eine besondere Kommission von Sachverständigen niedergeseßt, um die Frage zu erörtern, ob es gerathen sei, auf dem betretenen Wege weiter zu gehen. Diese Kommis- sion habe si dahin entschieden, die Lösung des gestellten Problems niht durch Polarexpeditionen, sondern durch ein System regelmäßiger Polarbeobachtungen von gewij)jen Sta- tionen aus zu verfolgen. Dieser Ansicht seien die hervor- ragendsten Autoritäten anderer Länder beigetreten ; insbeson- dere hätten sih denselben die internationalen meteorologischen Konferenzen in Rom, Hamburg und Bern, sowie die hiesige Geselishaft für Erdkunde angeschlossen. Bei diesen Beob- achtungen handele es sich in erster Linie um die höchsten wissenschaftlichen, insbesondere meteorologishen Probleme, nebenbei aber seien dieselben auch für die Lösung praktischer Fragen, namentlich für den Handel und die Landwirth: chaft, von hohem Junteresse. Für die Förderung der- artiger Bestrebungen müsse zunächst das Reich ein- treten. Die Pflicht desselben sei um so weniger abzuweij)en, als die gestellte Aufgabe nur durch die Konkurrenz aller dabei interessi.ten Nationen gelöst werden könne, und gerade Deutschland neben der großen Zahl anderer Staaten, die ihre Beihülfe bereits in Aussicht gestellt hätten, eine doppelte Ver- anlassung habe, seine Unterstüßung zu gewähren, weil eine deutsche Kommission es gewesen sei, die das Programm ent- worfen habe. Gerade in der nächsten Zeit würde die Ausë- führung dieses Programms von besonderer Wichtigkeit sein, weil in der elfjährigen Periode, welche in der Coincidenz der Sonnenflecken mit bestimmten meteorologishen Erscheinungen auf der Erde zu Tage trete, in Kurzem ein gewisser

Abschnitt erreicht sei, der für die Untersuhung ein beson- deres Interesse biete. Unter solhen Umständen richte er an die verbündeten Regierungen die Frage, ob sie geneigt seien, für den genannten Zweck einzutreten.* Die gestellte Auf- gabe könne ver)chieden groß gefaßt werden. Nach der Petition der Gesellschaft für Erdkunde, welhe die Gründung einer Station auf der Ostküste von Grönland, die Ausrüstung eines Polarschifss und überdies die Bereitstelung eines anderen Schiffes fordere, das vielleiht von der Kaiserlihen Marine hergegeben werden könne, würden sich die Kosten auf 600 000 M belaufen. Erscheine diese Ausgabe zu hoch, so würde man sich allenfalls zunächst auf die Gründung der Beobachtungsstation beshränken können , immerhin aber würde dadurh mindestens ein Aufwand von 100 000 A erfordert werden.

Der Staats-Minister von Bötticher erklärte, daß die Reichsregierung den Bestrebungen für die Förderung der Polarerforshungen mit dem lebhaftesten Junteresse gefolgt sei. Ein Schriftwechsel zwischen den betheiligten Ressorts wegen einer Theilnahme Deutschlands an diesen Besirebungen habe jedo bisher nicht zu dem Resultat gesührt, in den Etat eine entsprehende Summe aufzunehmen. Nach den angestellten Erörterungen würde die Gründung einer Station, die Aus- stattung derselben für einen ahtzehnmonatlihen Zeitraum, die Ausrüstung eines Schiffes sür die Polargewäßjjer und die Bereitstelung eines anderen Schiffes, das von der Kaiserlichen Marine nicht geliefert werden könne, mindestens die Summe von 600 000 M crfordern. Die verbündeten Regierungen hätten Anstand genommen, diese Summe für jeßt in den Etat aufzunehmen.

Ohne weitere Debatte wurde hierauf der Titel genehmigt.

Zu Remunerationen, Tagegeldern und Fuhrkosten für die auf Grund des Sozialistengesches berufene Reichskommission wirft der Etat die Summe von 18 750 H aus.

Der Abg. Kayser beantragte die Ablehnung dieser For- derung. Wolle man die Kommission troh ihrer verwerflichen Wirksamkeit, die sih am besten durch das Verbot von wissen- scaftlihen Werken, wie Bastiat-Schulze von Lassalle, charak- terisire, fortbestehen lassen, so möge man das in Gottes Namen thun, es sei aber unbillig, für eine solhe Arbeit noch die Steuerzahler zu belasten, um so mehr, als die Mitglieder der Kommission sih sämmtli nebenbei in gut bezahlten amtlichen Stellungen befänden.

Der Abga. Dr. Hänel trat dem Antrage des Vorredners entgegen, weil er troß seiner Abneigung gegen das Sozialisten- gesch cs für ungere(htfertigt halte, die Beamten diese Ab- neigung entgelten zu lassen. Allerdings stimme er dem Vor- redner darin bei, daß das Verbot eines troy seiner scharfen Polemik gegen Schulze-Delißsh so hoch wissenschaftlichen

Lerkes wie „Bastiat-Schulze“ geradezu unerhört sei.

Die Debatte wurde hierauf ges{chlgssen und der Titel nah SUNNg des Antrages des Abg. Kayser bewilligt, ebenso Titel 6,

Tit. 7 forderte cine Erstattung der Kosien, welche von Bayern für Abwehr der Rinderpest in der Zeit vom 1. Ok- tober 1878 bis März 1881 verausgabt sind mit 207 955 M

n  ierauf vertagte sich das” Haus um 4 Uhr auf Mittwoch r.

Land- und Forstwirthschaft.

Im Verlage von Paul Parey hierselbst erschien foeben Johann Nepomuk von Schwerz? Praktisher Ackerbau unter Hinzufügung der Viehzucht, neu bearbeitet und heraus- egeben von Dr. V. Funk, Direktor der Landwirthschäfts\{ule in Helmstedt. Mit 400 in den Text gedruckten Holzshnitten. Die usgabe dieses Werkes geschieht in zwölf Lieferungen zu je 1 # und soll dasselbe bis zum Herbst dieses Jahres vollständig in den Händen ter Subskribenten sein. Das wohl bekannte Werk von Schwerz, „Anleitung zum praktishen Ackerbau“, das sich würdig den Werken der Altväter der Landwirthschaft, Koppe und Thaer anreiht, mußte natürli entsprechend den Fortschritten der heutigen Landwirths\cchafts- lehre verändert und vervollständigt werden, während das für alle Zeiten Dauernde und Werthvolle dieses Werkes erhalten blieb. von Schwerz war ein cminenter und durch reie Beobachtungen gebildeter Praktiker; sein Buch enthält eine Fülle selbft beobachteter That- sachen in klarer und leiht faßliher Sprache. Die erste Liefe- rung der Neubearbeitung von Dr. Funk liegt uns vor; dieselbe behandelt in eingehender sachgemäßer Ausführung die animalishen Düngemittel, die vegetabilishen, die vegetabilisch - animalischen die flüssigen Dungmittel, und die Behandlung und Verwendung dieses Düngers. In der zweiten und den weiteren Lieferungen soll na dem Prospekt neu bearbeitet werden: die Lehre von den Handelsdüngemitteln, die Bodenkultur und die dazu erforderlichen Geräthe, die Drainage und die neuen Wiesenbaumethoden, Als dritter Theil soll endli die Lehre von der Viehzucht in der neuen Bearbeitung beigegeben werden, da dieselbe in dem von SHwerzschen Original fehlt. .

In J. D. Sauerländers Verlag zu Frankfurt a./M. erschien soeben: der zweite Jahresbericht über die Leistungen und Fort- \chritte in der Forstwirtshaft; zusammengestellt für aus- übende Forstmänner und Privatwaldbesißer, unter Mitwirkung von Fachgenossen und herausgegeben von Oberförster Saalborn. Die aus 156 Seiten bestehende Schrift berichtet über das Wesenilicbste, was Fachgenossen, Gelehrte und Praktiker im Jahre 1880 beschlossen, erforscht und beobachtet haben. Das Hauptstreben diefes Jabre3be- rihtes ist dahin gerichtet, durch die Zusammenstellung desjenigen, was für den ausübenden Forstmann von Wichtigkeit ist, einen Theil der Ergebnisse der forstlihen Jahresliteratur solchen Kreisen zugäng- li zu machen, denen die direkte Gelegenheit dazu fehlt. Eine er- \chdöpfende Uebersicht würde allerdings nur dadur gewonnen werden können, daß Spezialisten, wie dies z. B. in der Medizin ges{ieht, gemeinschaftli ein Sammelwerk herausgäben, welches aber natur- gemäß einen vicl größeren Umfang in Anspru nehmen und ent- Wren kostspieliger werden müßte; für den praktishen Forstmann owohl, als au für die Landwirthe, welchen die Pflege und die ra- tionelle Behandlung ihres Waldeigenthums am Herzen liegen, genügt aber der Jahresbericht vollftändig ; der Verfasser hofft ein Scherflein dazu beizutragen, daß der für die Landetwoblfahrt so wichtige Wald an der richtigen Stelle erhalten oder angebaut und sachgemäß be- handelt werde. Der erste Abschnitt behandelt: A, Den Waldbau. (Vorbericht, Waldbau im Allgemeinen, die einzelnen Holzarten, Nach- trag). B. Die Forstbenußung. Der zweite Abschnitt enthält die Anbauversue mit fremdländishen Holzarten und die geseßlichen Bestimmungen des Waldbaus. Der Dritte die Forstliteratur und endli der vierte „Sfizzen aus dem Leber. verstorbener oder in Rubestand getretener Forstmänner“.

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Das Swinkelfest des Architektenvereins.

Die von dem Berliner Arcitektenverein veranstaltete Säkular- feier zur Erinnerung an Karl Friedridb Scinkels Geburtstag, die zugleih dem Gedächtniß der im Laufe des vorigen Jahres verstorbe- nen beiden bedeutenden Architekten Stra ck und Gropius gewid- met war, fand unter außerordentlich zahlreiher Betheiligung der Mitglieder des Vereins, der weiteren künstlerishen und kunsft- wissenschaftlichen Kreise der Residenz und der betreffenden Verwal- tung8bebörden am Sonntag Aberd in den oberen Räumen des Architektenvereinéhauses statt, In dem nah Often gelegenen Mittel- saal breitete sich Über die Wandflähen und über aufgestellte Scirmwände eine Arsftelung von Skizzen und Zeichnungen der beiden leßtverstorbenen Meister aus, an die sih in dem anstoßenden Zimmer die Ausstellung der zu der diesjährigen Scinkel-Konkurrenz eingegangenen Arbeiten anschloß. Der große Festsaal der Westfront des Gebäudes zeigte dagegen an der einen Langseite den Aufbau einer mit \{chöôngeordneten und farber prächtigen Drapirungen umfkleideten Bühne, während vor einer rothen, die Fensterwand bedeckenden Drapirung auf lorbeerges{hmüdckten Postamenten in der Mitte die Kolossalbüste Schinkels, ihr zur Rechten diejenige von Strack und zur Linken diejenige von Gropius aus den sie umgebenden Gruppen hoher grüner Blattpflanzen emporragten. Dem Rednerpult gegenüber batten hier in der ersten Sesselreihe die als Ehrengäste geladenen Angebörigen der Familien der drei Gefeierten, unter ihnen die Tochter Scbinkels, die Wittwe des Geh. Ober-Hof-Bauraths Strack und die Wittwe des Professors Gropius, ihre Pläye eingenommen, während die übrige Versammlung den weiten Raum dichtgedrängt anfüllte,

Um 71/2 Uhr eröffnete der Vorsißende des Vereins, Baurath Hobrecht, die Festsivung, um zunäst in übliher Weise den Jah- reéberiht zu erstatten. Wir entnehmen demselben, daß der Archi- tektenverein am 1. Januar v. J. 733 einheimische und 925 auswär- tige, zusammen also 1658 Mitglieder zählte. Neu aufgenommen wurden 114 einbeimisce und 6 auêwärtiae Mitglieder, zu denen \ih als wiedereingetreten 2 einheimische und 1 auswärtiges Mitglied ge- sellen. Es schieden dagegen aus 9 einbeimische und 17 auêwärtige, und es vzrftarben 5 cabeimisée und 6 auêwärtige Mitglieder, \o

sammen also 1744 Mitgliedern in das Jahr 1881 eintrat. Während des Jahres 1880 fanden 35 Versammlungen, und zwar 11 Haupt- versammlungen, 4 außerordentlihe Hauptversammlungen und 20 ge- wöhnliche Versammlungen statt. In denselben wurden 26 Vorträge, und zwar 12 ftreng arcitektonishen und 14 allgemein wissenschast: lichen Inhalts gehalten. Besucht wurden die Sißzungen im Dur- schnitt von je 205 Mitgliedern und 9 Gästen, während jede der 15 Exkursionen des Jahres durscnittlih je 122 Theilnehmer vereinigte. Von 31 Aufgaben für die Monatszkonkurrenzen, von denen 19 dem Gebiet des Hochbaus, 12 dem IJngenieurfah angehörten, fanden 24 befriedigende Lösungen. Verschiedene der gestellten Aufgaben, wie u. a. der Entwurf eines Diplcms für die Fischereiausstellung und der Entwurf der Stadtbabn-Untersührung, waren für die wirkliche Ausführung bestimmt. Zu der diesjährigen Schinkel-Konkurrenz gingen 5 Lösungen der Aufgabe, die ein permanentes Ausftellungs- gebäude für Berlin n:bst den es behufs einer Weltausftellung er- weiternden Anlagen forderte, und 4 Lösungen der Aufgabe, die cine

Der Staatépreis von 1700 M nebst der Schinkelmedaille wurde im Ingenieurfah dem Bauführer Otto Leh mann aus Breslau, die Schin-

Otto Pôts\ch, für die der zweiten dem Bauführer E. Schugt aus Dortmund zuerkannt. Die Einnahmen des Vereins betrugen 42279, die Ausgaben 31655 #, so daß ein Uebershuß von 10 624 M verblieb; der Etat des Vereinthauses pro 1881 bal..ncirt in Einnabme und Ausgabe mit 135 626 M 31 s.

Das Haus bewilligte diese Summe. Damit war fder Etat des Reichsamtes des, Znnern er-

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ledigt! /

der Erwerbung des eigenen Hauses übernommenen Schulden konnten | 19 300 M, darunter die Hälfte der ¡weiten Hvpothek mit 15 000 | getilct werden. Von Umgestaltungen der Statuten ift außer der i Erböbung des Eintrittägeldes von 15 arf 20 M cine Reide von

daß der Verein mit 716 einheimischen und 1028 auswärtigen, zu- |

e ees ee s L s ne | d dli Hängebrücke über ten Rhein zwishen Côln und Deut verlangte, ein. | n E

G.biet des Hochbaus dem Bauführer A. Mes sel aus Darmstadt, im |

felmedaille außerdem für die Lösung der ersten Aufgabe dem Bauführer |

AbsiWligen, è

Bestimmungen zu erwähnen, die, wie der Wegfall der Pro*okoll- vorlesungen u. a. m., die Vereinsabende von zeitraubenden geshäft- lien Formalitäten zu entlasten und den eigentlihen Aufgaben, den Vorträgen und. der Diskussion, einen breiteren Räum zu schaffen be- Für reie Zuwendungen, die vor allem der Bibliothek zu gute gekommen sind, hat der Verein in erster Linie dem Hérrn Minister der bffentli&en Arbeiten und neben i

einer Reibe ungenannt gebliebetter Wohlthäter zu danken. U

ten Verlusten, die ihn betroffen haben, ift als der herbfte der Tod von Strack uvd Gropius zu nennen, unter den freudigen Ereignifsen die Begrüßung, die er seinem Genossen Humann, dem Urheber der rergamenishen Ausgrabungen, widmen durfte, und die Genugthuung Über die weiteren künstlerishen und wissenschaftlihen Ergebniste der Ausárabung von Olympia, an deren Leitern ein anderes Mitglied des Vereins, der Geheime Ober- Baurath Adler, herzorragenden An- theil hat. Nah außen bin trat der Verein endlih öffentlih auf durch Betheiligung an dem österreihishen Architekteritage und an dem Cölner Dombaufest, sowie in den leßtvergangeneu Tagen dutch die ihm anvertraute und von seinen Mitgliedern - bewirkte Herstellung der Einzugsstraße für Ihre Königliche Hoheit die die nunmehrige Prinzessin Wilhelm von Peeuben, eine Leistung, für deren fünstlerish einheitlihe und gelungene Durführutig der Magistrat in einem zur Verlesung gelangenden Anschreiben dem Verein den ehrenvollsten Dank aus\spriht. Der Redner {loß mit dem Hinweis darauf, daß das diesmalige Schinkelfest, das am hun- dertsten Geburtstage des Gefeierten begangen - werde, das leute in der langen Reihe derer sein solle, die seiner als eines von uns ge- schiedenen Meisters gedähten. Den festlihen Tag werde ic der Verein auch für die Zukunft niht nehmen lassen; die That Schinkels aber sei zum Besi seines Volkes und, darüber hinaus, der Welt geworden. Es gelte ihn deshalb fortan niht mehr dur eine Klage zu feiern, sondern vielmehr in dem Gefühl jener wahren Freude, die so selten sei, so wohl anstehe und die herrlichsten Früchte zeitige.

Der Ueberreichung der Medaillen an die Sieger in der diesjäh- rigen Schinkel-Konkurrenz dur den Over-Bau- und Ministerial- Direktor Schneider, dessen Worten Baurath Hobrecht auch seinerseits die Mahnung hinzufügte, den errungenen Sieg nit zum Ausruhen, sondern als Aufforderung zu neuem Kampf und beglücen- der Thätigkeit zu betrachten, folgte eine von einem Quartett nah einer Melodie von Franz S{ubert vorgetragenen Ode mit dem Refrain „Edlem Streben sei die Ehre!“ Alsdann ergriff der Ge- neral-Direktor der Königlihen Museen, Geheime Ober-Regierungs8- Rath Dr. Schöône das Wort zu der eigentlichen Festrede, die, dem Inhalt nach ebenso reich wie der Form na vollendet, ih deshalb um so mehr einer auch nur annähernd ershöpfenden Wieder- gabe im Einzelnen entzieht. Der Vortragende ging davon aus, daß Stwinkel, eine so weite Kluft uns heut auch von jener stilleren Periode trenne, doch unbeschadet seiner längst erkannten historishen Bedeutung noch gleichsam wie ein Lebender unter uns stehe und in seiner Wirksamkeit roch keineswegs, wie andere ihm zeitgenössishe Erscheinungen, der Diskussion entrückt sei. Der Einfluß seines Schaffens innerhalb des in erster Linie in Betracht kommenden Gebiets seiner nach den verschiedensten Seiten p erstredenden Thäti,keit, deéjenigen der Architektur, auf die ge- ammte europäishe Kunstentwickelung lafse si deshalb heut noch kaum ermessen, und fruchtbarer sei es daher, bei der heimischen Kunst stehen zu bleiben, In eingehender und lihtvoller Weise carakteri- sirte der Redner bierauf die beiden bedeutsamsten Systeme der hinter uns liegenden arwitektonishea Produktion, der auf dem Prinzip fenk- rechter Belastung beruhenden Antike und derin der Gothik am vollendetsten ausgeprägten mittelalterlich - chrisilihen Bauweise, um an zweien der hervorragendsten Shöpsungen Scinkels, dem nach Geist und Form in der Antike wurzelnden Museum und dem auf die konse- quente Durhsührung des Flachbogens gegründeten Gewölbebau der Bauakademie, die Stellung des Meisters zu jenen beiden in si einheitlich gejchlossenen und streng organischen arhitektoniswen Aus» drucksformen und damit des Weiteren die Bedeutung Swinkels für die Entwickelung unserer Arcitektur und seine besondere Eigenart zu schildern. An eine feinsinnige Würdigung der beiden jüngst verstorbenen Meister, des liebenswürdigen, doch zu einem mehr reflektirenden Schaffen hinneigenden Strack und des unmittelbarer wirkenden Gro- pius, die beide den von Scbinfkel eingesblagenen Bahnen in unent- wegter Treue folgten, {loß si sodann ein Blick auf die in den Mitteln und Wirkungen reicbere, aber minder organische Renaissance, der Sc(inkel seinem ganzen Wesen nah fcemder gegenüber stehen mußte, während sie in der neuesten Phase der Eniwickelung als Vorbild eintritt. In dem Kampf der Meinungen aber, der diefen Umshwung begleitet, sei auf die Analogie hinzuweisen, welche die Ausbildung der indo- germanishen Sprachen in zwei in ihrer Tendenz einander ebenso entgegenstehenden Entwickelungsperioden darbiete, und so sei es nicht gestattet, in der neuen Richtung einen Verfall zu behaupten, Etéen- sowenig indeß werde durch sie die Bedeutung Swinkels beseitigt; leßtere behalte vielmehr auch für uns die gleihe Geltung als maß- gebende Verkörperung innerer Geseßmäßigkeit und als leuchtendes Beispiel der Beschränkung, in der nach dem Wort Goethes h erst der Meister zeige und ohne welche di: reine Höhe der Voll- endung nicht zu erreichen sei. :

Abermaliger Quartettgesang, das voa Reinhardt komponirte Festlied „In dieser hehren Stunde“, {loß den ersten Theil der Feier ab. Gegen 10 Uhr vereinigte sich sodann die Versammlung von Neuem an den inzwishen in beiden Sälen aufgeshlagenen Tafeln zu dem Festmahl, das, dur gemeinsame Lieder und dur mehrere Solovorträge des Hrn. Woworsky belebt, die Anwesenden bis in die ersten Morgenstunden des neuen Tages zusammenhtelt, Den ersten Toast auf Se. Majestät dem Kaiser, der, fern von jedem Dilettantismus, der Kunst weite Bahnen geöffnet und ihr die reichste Förderung gewährt habe, brate Baurath Hobrecht aus, unter dem frischen Eindruck des eben bekannt gerordenen St. Petersburger Attentats den Wunsch „Gott erhalte und s{üye den Kaiser !“ doppelt betonend. Sein Hoh fand in der Versammlung den begeistertften Widerhall. Baurath Ende widmete hierauf dem Andenken Scinkels cin stilles Glas. An die Grüße von auêwärtigen Fach- genossen, die aus Neapel, Königéberg, Neu-Ruppin, Halle und Basel einliefen und zur Verlesung gelangten, reihte Professor Giese aus Dresden ein Hoch auf den Arcbitekten-Verein. Prof. Schwlicbting verlas einen Festgruß des abwesenden Karl Boetticher; ein Enkel Swinkels spra deu Dank der geladenen Ehrengäjte aus; Baurath Ende endlich forderte zu einer Sammlung für einen allgcmein be- kannten notbleidenden Facbgenossen auf, die sofort ins Werk gesept rourde.

Als künsilerishe Gabe des Abends gelangten gegen Ende der Tafel auf der im Saal errichteten Bühne drei von Professor Doepler angeordnete, meisterhaft ausgeführte lebende Bilder zur Darstellung, die, jedeësmal durch einen poetis@en Prolog eines ee in dem entsprehenden Zeitkostüm eingeleitet, die Hauptepocen

üunstleriswer Blüthe durch eine Scene in der Werkstatt des Praxi- teles, durch die Ueberreichung des Bauplans «ines mittelalterlichen Domes an den thronenden Kaiser und durch eine besonders rei und prächtig gruppirte Scene am kanstshügenden Hofe der Mediceer charafkterisirten. In weit rorgerückter Stunde wur- noch auf derselben Bübne drei Benvnen von Nebelbildern vorçzeführt, welde cine Reibe der vollendetsten Scöpfungen und unautgeführt gebliebenen phantasievollen Entwürfe Scinkels und der beiden anderen Berliner Meister, denen die Feier galt, zur Anschauung brachten. i E

Statt der sonst bei den Sccinkelfesten gewohnten humoristishen

Tishkarte wurde dent Theilnehmern des Festes als künstlerishes An-

| denken ein bös originelles Profil-Bruftbild Schinkeis überreicht,

Von den mit |

das na der Kreidezei&nung Gottfried Schadors in dem Atelier von A. Frisch in trefilihem Lichtdruck vervielfältigt worden war.! Œœ M

4 m

tal

A2 63.

Zweite

Beilage

Berlin, Dienstag. de: 15. März

28 Inserate für den Deutschen Reits- und Königl. | Preuß. Staats-Anzeiger und das Gentral-Handel8- register nimmt an: vie Königlite Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Prenfishen Staats-Anzeigers :

Berlin 3W., Wiizelm - Straße Nr. 832,

1, Steckbriefe nnd Untersuchungs-Sachen.

u. ergl.

4, VerlozsT

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen n. dergl.

Oeffeutlihe Zustellung.

[7388]

Philipp S%§war:, Kaufmann dahier, erhob am

15. Septernber 1879 bei

Grand eincs mit ihr am 8. Jänner 1879 abges{chlo\- senen Cessionsgeshäfts beantragte, zu E Ghriftine Maurer fei s{uldig, das Eigenthum des Klägers an ten in der Klage näher bezeiwneten Wertbpapieren im Nominalbetrag von 30500 M anzuerkennen, und ibm den Besitz dieser Papiere zu verschaffen; für den Fall, daß sie nit binnen 15 Tagen na Rechtskraft des Urtheils diesem Genüge [eisien follte, sci Advokat Frieß zu ermäghtigen, die in seinem Besitz befintlihe Originalkautionturkunde Namens der Beklagien kei der K. Generaldirektion der Verkehrsanstalten behuss Ausfolzelasung der bei dieser Stelle deponirten, dem Kläger gehörigen Wertbpapiere vorzulegen; ferner sei Christ. Paurer \{culdig, an Kläger 2500 F Konventionalstrafe sammt 5°/9 Zinsen Hieraus vom Tag der Klage- zustellung zu bezahlen, auch die Kosten des Necbts- treits zu tragen, beziehungfweise zu erscken. Nach gepflogener Verhandlung im 1. Rechtszug erkannte das K. Landgericht München T, am 19. Februar 1880: Beklagte fei schn!1dig, zu bewirken, daß die den Kläger nach Vertrag "vom 8. Jänner 1879 ver- kauften Wertbraptere demselben von der Central- Tasse der K, Verkehrtanstalten für die Bazuabtket- lung ausgehändigt werden; Beklagte fei ferner sculdiz, an Kläger 250I #4 Korventional- strafe nebst 5/9 Zinsen hieraus scit dem Tag der Klagezustellung zu bezahlea und die Kosten des Recbköftreils ¿u tragen bezieh:ntlich zu ersctzen, Auf Berufung der Beklagten erließ jedo das K. Dberlande8geriht München am 7. April 1880 Ur- theil auf Klagabweisung unter Verfällung des Klä- gers in die Kosten des I, und Il. Nechtszugs, Schwarz erhob nun bei dem K, Oberlandesgericht Münchin am 237 Februar d. J. eine Restitutions- klage, darauf gestüßt, daß ibm erst in dcr am i, Februar d. I. fiattgefundenen s\trafgerihtlichen Verhandlung im Strafverfahren gegen Wilhclm Stweizec und Genossen wegen Betrugs urkundlice Bekhcïfe bekannt geworden seien, dur deren Be- nußung er eine für ißn günstigere Entscheidurg herbeiführen zu können glaubt und deshalb Antrag stellt, es solle das Urteil vom 7. April 1880 im Weg der Restitution aufgehoben, ia der Haupt- sache die BVerufunz der Maurer gegen das Urtheil vom 19. Februar 1880 verworfen und die Restitu- ticrsdveklagte in die Kosten des 11. Rectszugs ein- \cklielich des Nestitutionsverfahrens vcrfällt WETeN ; Zur mündlichen Verhandlung über diese Resti- tutionsflage ist bei dem Oberlandesgerichte Mün- den im 11, Civilsenat Termin auf Mittwoch, 1, Zuni d. J., Vormittags 9 Uhr, anberaumt und ladet der Nechtéanwalt Fischer dabier als Pro- zeßbevcllmädhtigter-des Schwarz die Christ. Maurer zu diesem Termine mit der Aufforderung vor, ¡bis dabin einen bei dcm K. Oberlandesgeri&t München zugelassenen Rehisanwalt für si zu bestellen, vor. Mit Besu vom 25. praes. 28, v, Mts. beantraate Rechtéanwalt Fiscer Namens des Scwarzj zugleich diese Ladung der Maurer wegen Unbekanntheit ibres Aufenthalts zustellen zu lassen, wel&em Gesuche dur oberlande8gerihtliden Bes(%luß vom 3.1, Mts8, stattgegeben wurde, Demzufolge wird die erwähnte Ladung der Christ. Maurer biermit öffentlih na S. 186 ff. R. C. P. O. zugestellt und bemerkt, daß Abschrift der Restitutionsklage auf diesseitiger Ge- ridtss{reiberei ia Empfang zu nebmen ift, woselbst auc die Akten zur Einsicht bereit liegen. Münugzen, den 9. März 1881, Der K. Ober Landesgerits\chreiber am Ober-Landes8gerihte München.

[7363] Oeffentliche Zustellung.

Der Notar Brice Benoit Felix zu Habudingen klagt gegen den Maurer Carl Pillot, früher zu Hampont, jeßt obne bekanntea Wobn- und Auf- enthaltsort, wegen Zablung von Zweibundert Sech8 und Vier;ig Mark 834 „Z mit dem Avrtrage: cuf Verurtbeilung des Beklagten zur Zahlung vou 246 M 84 „\ nebft 5 Prozent Zinsen seit Zustel- lung dieser Klage uad in die Koften, und ladet den R pur Mbl iBen Es des Recht2s

reits vor das Kaiserlihe Amtsgericht zu Château Salins (Lothringen) auf P R

Mittwoch, den 4, Mai 1881, Vormittags 94 Uhr. Zum Zwedcke der öffentlihen Zuftellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacbt. Ciâtean Salins, den 11. März 1881, Doisean, Gerichtsschreiber des Kaiserlicher Amtsgerichts.

[7354] Oeffeutlithe Zustelluug.

Die Wittwe Franz Struwe zu Boum klagt gegen den Exekutor Hermann Badckhaus, früher zu Bochum, jeyt unbekannten Aufenthaltsorts, wegen Kofigeldforderung von 160,80 M nebst 5 %/% Zins seit dem 1. Februar 1881 mit dem Antrage auf Verurtbeilung des Verklagten zur Zaklung von 160,80 A nebst 5 °% E seit dem 1, Februar 1881 und ladet den Verklagten zur mündlichen Ver- bandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts-

4 dem K. Bezirksgericht : Müncen l. I. gegen Christine Maurer, Bauunter- nehmerêwittiwe von hier, eine Klage, worin er auf

Recht im Verhältnisse zum ncuen Erwerber ver- loren geht.

ibrer

Nadcricht erhalten haben, bedürfen ter Anmeldung en | nit.

Authang an hiesiger Gericht. tafcl bekarnt gemacht werden.

i U. s. w. Von öffentlicken Papieren.

auf den 10, Mai 1881, Vormittags 9 Uhr, Zimmer 31,

Auszug der Klage befannt gemacht Boczum, den 8. März 1881. H Belz, Gerichtéschreißer des Königlißen Amtegerichts.

(7276) Syczial-Konfursproklam.

Da über das dem Friedri& Cari Joharn NRoden-

berg in Ottersea gebörize, daselbst aa der Bahren felderstraße belegene und im Otters-ner Schuid und Pfand-Pcotokolle Vol. X[. Fol. 213, 263 be sGriebene Erbe auf Grund des vollstec&äbaren Zak

lung8befebls des Königlichen Amt8gerich18, Abthei lung ITII.c.,

Rechtsanwalts Heymann hierselbst, die Zwangs vollsircckung im Wege des Spezial-Konkurses er

und spätestens am 16, Mai 188i, Mittags 12 Uhr,

unter geböriger Prokuraturtesieüuna, und eine Atscrift der Anmeldung beizufügen.

Termin

cuf d.u 23. Mai 1881 anberaumt worden, an welœem Tage Nachmittags d Uhr die Kausfliebhaber sich im hiesigen Amts- geridte, Zimmer Nr. 10, cinfinden wollen. Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor dem Termine in der Gerictsscreiberci dcs untcr- zeibneten Amtsgerichts eingesehen werden. Altona, der 11. März 1881,

Königli®es Amts gericht.

7369] L

Ábtheilung V.

und Aufgebot.

Auf Antrag der durch den Justizraiß Dettmar

hierselbst vertretenen Kinder und Ecben ter ver-

storbenen Witiwe des S{neidermeisters Carl Risch,

Catharine, geb. U!heff, von Hilde8Heim sollen behuf

Erbtheilung die zum Nachlasse der Létteren ge-

hsrigen Grundftüde, als

1) die unter Artikel Ne. 1613 ter Grundfsteuer-

Mutterrolle von Hildesheim bes&rieberen Grund-

gnter, Benezeo in

a, 11,62 a Garten auf der groß-n Vcgelweide, Parzelle 18 des Kartenblatts 6, N

b, 61,70 a Gatten Kartenblatts 6,

c, 1,23 a Hofraum daselbst, Parzelle 20 des Kar- tenblatts 6 mit dem auf dieser Parzelle be- legenen Wohnhause, Gebäudesteuerrolle Nr. 2132 (nach der Häuseriiste mit dem Haus Nr. 3 im alten Dorfe bezeichnet),

. 11,77 a Garten auf der großen Vogelweide, Parzelle 21 des Kartenblatts 6,

. 429,37 a Garten daseltst, Parzelle 22 des Kar- tenblatis 6, unter Abzug der im Kataster von dieser Parzelle noch nit abzescriebenen, Seia tens der Ecblasserin, Wittwe Risch, mittelst

14, Juli 4 n

55. Unauît 1879 und Verlas- sungsprotokolls vom 25, November 1879 an die Königliwe Eisenbahn-Direktion in Hannover zur Anlage des neuen Babuhofs in Hildesheim verkauften uad verlassenen Erandflähe von 2,01 a Größ: ;

2) die unter Artikel Ne. 2380 der Grundsteuer-

Muatterrolle von Hildesheim bes{hcicbenea Grund-

güter, bestehend in

a, 947 a E&arten auf der grofcn Vogeltoeide, Parzelle 14 des Kartenblatts 6,

b, 1409 a Ader auf der kleinen Vogelweide, Parzelle 27 des Kartenblatts 7,

c, 28,81 a Ader im Galgenbergébfelde, Parzelle 8 des Kartenblatts 12,

in dem zu diesem Zwecke auf

Freitag, deu 29. April 1881,

-, Moxrgens 11 Uhr,

im biesigen Ger chtèlokale anberaumten Termine

öffentli meistbietend ver?auft werden.

Zugleih werden alle Di-jeaigen, welche an die

Verkaufszegenstände Eigenthums-, Näher-, lehn-

rechtlide, fideikommissarisde, Pfand- und andere

dingliche R:chte, intbesondere anch Seroituten und

Men vereGtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert,

solche im obigen Termine hier so g:wiß anzumelden,

als andernfalls für den si nit Meldenden dessen

daselbst, Parzelle 19 des

Kontrakts vom

Diejenigen Gläubiger, welce vom Gerichte wegen bvpothekarish eingetragenen Forderungen

Das Auss{@lußfurlheil wird demnätst nuc dur

Hildesheim, den 11. März 1881, Königliches Amtszericht. Abth, 11,

geriht ¡u Bochum

Deffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nebmen an: die Annoncen-Exzediticnen des nUnbvalidentan?“ e

2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen rage E inc t 4

3, Verkänfe,V erpachtungen, Submigesionen etc.

Arnortisation, Zinszahlung

Zum Zwee der öffentlihen Zustellung wird dieser

biersclbst vom 24. November 1880 und in Folge Antragcs des klägeriscen Sa%bwalters,

kannt worden ift, so werden Ale und Jede, welche an diesem FrLe aus irgend einem rechtlice: Grunde Ansprüche urd Forderungen zu haben verneinen, mit alleiniger Ausnahme ter protokollirten Gläubiger, bierdur bei Vermeidung der Ausschließung von dieser Masse a:fgefordert, \olbe binnen 6 Wochen nach der leßten Bekannimachung dieses Profkflams

als dem peremtoriscen Angabeternine, im unter- zeichneten Umtégerihte, Bureau Nr. 5, Auêwärtige

anzumelten Zum öffentlichen Verkaufe des berezten Erbes ist 4). Ader, bas Rlulhseld, Kartenblatt 2 Parzelle

Gerichtli&e Verkauss-Lekanutäachüng

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

A Aa ml L A a2 -

S2.

5. Industrielle Etabliszements, Faktri

_ Und Grosghandägl, R & 9. Verachicdene Betanntmacbungen.

7. Literarizche Anzeigen.

8, Theater-Anzeigen. In der Börsen“

9, Familien-Nachrichten. beilage, M

Æ

Sagler. G. L, Daube & Co., E. Schlotte,

Büttuer & Winter. sowie all? üßrigen größeren

Anunonzeit- Bey22izn.

079) Subhastationspatent

und

Aufgebot.

In Saten

des Holzbändlers H. Garbe zu dus bigers, H è Holtenfen, Giêu wider

die Erben des weil, Friedri L A Schuldners, Friedri Ernst zu Lüdersea,

4

as, s : jevt Subhaftation, - | foll die den Schuldnern gehörige, denselben abge- - | pfändéte Anbauerstelle Nr. 34 zu Lüdersen am , Mitiwsoch, den 1. Juni d. J,, E Morgeus 11 Uhr, auf bi:figer Gerichtsftube öffentlißH mei bietend - | verkauft werden, wozu Kaufliebhaber cingeladen - { werden, Tie vorgedachte Stelle besteht aus einem Wohn-

bause nebst Stallung, theils massiv, theils aus Pag werle N U 8 der Srundfteuermutter- rolle von Lüdersen sub Art, Nr. 33 eingetragenen Grundstücken : A 1) Hofraum im Dorfe, Kartenblatt 3, Parzelle

Nr. 94, 15 a 95 qm,

Eartcn im Dorfe, Kartenblatt 3, Parzelle

334

106 13 a 50 qm, 3) Wiese im Dorfe, Kartenblatt 3, Parzelle Nr.

105, 12. a 55 qm,

N 120 (zwischen Halle Und Pr: le) 72 a 86 qm _ groß, ï l 5) Ader, das stumme Bruch, Kartenblatt 3, Par- zelie Nr. 143 (¿wishen Venneckte und Fockahr)

groß 22 a 08 qm, Kartenblatt 3, Parzelle

6) Wiese ebendaselbît, Nr. 144, 9 a 4 qm, E 7) Holztheil, das kleine Hegebed, Kartenblatt 3, Parzelle Ne. 200, 9 a 58 gm groß (¿wishzn Ritter und Juang), 8) A&er, die Flage, Kartenblatt 3, Parzelle Nr. 211 (zwishen Rehm und Réqua) 52 a 60 qm, Gleichzeitig werden Alle, wele an den vorve- zeichneten Immobilien Gigenthums-, Näher-, lehn- reGtlide, fiteikommissarise, Pfande und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Sei vituten und Real- bere%tigungen zu haben vermeinen, hiermit aufge» fordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber iautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, taß im Nichtanmeldungssfalle das Recht im WVerhäliniß zum neuea Eræerber dr fr. Immobilien verloreu: geht. Springe, den 5. März 1881, Königliches Amtsgericht. (zez) Engelhardt. Baeglaubigt: Tubbe, Secretair, S GeriGt6schreibcr des Königl. Amteëgerihts. [7337] K. Württ. Umtsgericht Freudenftadt. Aufgebot. Der Stattpfleger Nesile von Freudenstadt hät be- ¡ügli eires der hiesigen Stadtpflege über ein vom 15. März 1875 an zu 5°%/ rerzinsliben Darleben von 109 Fr. an die Hafuer Christ. Feigenbaum'schen Eheleute hier auf Grund Pfandeintrags vom 11, März 1875 (U. Pf. B. Thl. 26 Bl. 323) zugefertigten, angebli verloren geg1ngeuen Pfand- \hcins vom l: terea Tage di: Einleitung des Auf- gebotverfahrens bean.ragt. Nachdem run der Aufgebotstermin auf Mittwoch, den 27. April d. J3., Vorm. 10 Uhr, bestimmt ist, wird der etwaige Inkaber des Pfand- scheins aufcefordert, scine Ansprüce und Rechte unter Verlegunz der Urkunde spätestens an diesem Termine anzumelden, widrigeafalls der Pfandschein für frafilos erflärt würde. Freudenstadt den 10, März 1881, Gerits\chreiber Palm,

7344) Aufgebot.

Auf Antrag des Lehrers Ernft Heinrich Friedrich

Augzuft Plaß in Siebenbäumen werden Alle und

Jede, mit Ausnahme der protokollir!en Gläubiger,

welche an das von ihm ven der Ebefrau Christine

Margaretha Elise Borcert, geb. Westphal, g:kaufte,

in Siebenbäumen bclezeze GSrundstück (Fol, 503 des

S{cult- und Pfandprotokolls) Forderungen oder

Ansprücce zu haben vermeinen, biedurch aufgefordert,

solde bei Vermeidung des Aus\s{chlufscs fernerer

Geltendmachung ihrer Ansprüche und Mette, \päte-

stens in dem auf

Donnerstag, den 12, Mai 1881, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeihnetcen Gerichte anberaumten Auf -

gebotêtermin anzumelden.

Steinhorst, ten 8. März 1881,

Königliches Amtsgericht.

Dee Aufgebot.

Auf Anrtrag des Johannes Maul 11. und des Reinhard Graf ror Villingen werden die unbekannt wo abwesenden

1) Karoline, Ebefrau tes Heinrih Reuf:, 2) Anna Maria,

A, Hcine.

[7352]

sind die Urkunden :

B E R R e T eis E E

Töchter der verstor?enen Philippine, geb.

_ Swenk, Wittwe des Sena Maul, s aufzefordèrt, im Termine Mittwoch, deu 27. April l. ZJ., BV.-M. 8 Uhr, das von ihrer Mutter hinterlassene Testament an- ¿ufechten, widrigenfalls sie biermit ausges{lossen und Vollstreckung desselben verfügt werden wird.

Inhaltli dieses Testaments ist der Sohn der Mauls Wittwe, Johannes Maul 11, zu Villingen als alleiniger Erbe des mütterlihen Nachlasses cin- geseßt, wobei bestimmt ift, daß, falis die oben be- zeichneten Töchter das Testament anfc{ten, dieselben auf den Pflichttheil beschränkt werden sollen. 2 Zugleich werden die oven Benannten aufgefordert, nd in gleidem Termine über die Erhebung des biéber in Nugnießung ihrer Mutter befindlichen Nachlasses ihres Vaters, des Johannes Maul, zu erflâren, widrigenfalis ihr Erbtheil daraus aaf ihre Kosten kuratorisch verwaltet werden wird. Zum f ist vorläufig Reinhard Graf von Villingen

Hungen, den 4. März 1881,

Großherzogl. Amt8gzcrickt. Krauß,

N Aufgebot.

Nr, 3823, Die evang. Kirchengemeinde Plank- stadt besißt auf der Gemarkung allda E Lies aens4aften: 1) Lzb. Nr. 76, 27a 26 qm Grasgarten, Weg und Ackerland, worauf erbaut ist: Haus Nr. 3 b, das Kirchenlanghaus neben Aufstößer und Mathias Volz, vornen Rathhaus und Scbwetzinger- Straße, h!nten Aufftöter, taxirt zu 60900 & Auf diescm Platze ift glcidfalls Haus Nr, 3a. der Kir- thurm erbaut, welher sammt der Grundfläche, worauf er stcht, Eigenthum der pelitisch:n Gemeinde ist sammt den darin béefindliben 2 Glocken und einer Thurmuhr. 2) Lgb. Ne. 164, 28 a 89 qm Garten beim früheren evang." Sculbaus neben Abraham Scbubmacher I1., politische Gemeinde mit Schulhaus und Phil. Jak. Gaa, taxirt zu 2000 A 3) Lab. 752, 9 a 23 qm Ader in den Glockenädern, neben Georg Seßler 1. und Hermann Treiber II,, taxirt ¿zu 5070 G Beim Mangel des Eintrags dieser Liegenschaften im Grundbuch beantragt der Kirchengemeinderath das Aufgebot2 verfahren. Es werden daher alle Diejenigen, welhe an den oben beschriebenen Liezgensbaften in dem Grund- und Pfandbucch nicht eingetragene, aub sonst nicht bes fannte dinglice oder auf einem Stammguts- oder Familiengutsverband- beruhende Rechte zu haben :sauben, aufgefordert, solle Rechte spätestens in dem auf Mittwo&, den 18, Mai, Vorm. 9 Uhr, festgesezten Aufgebotstermin anzumelden, widrigen» falls die nit angemeldeten Ansprüche für erloschen erflärt würden. Schwetzingen, den 22. Februar 1881,

Großb. Amtsgericht.

Gerichts\cchriberei :

Nof,

LIaoOS Aufgebot.

Der Maurer Wilhelm Beckmann aus Lüerdifsen hat das Aufgebot der ihm angebli% abkanden ge- fommenen Obligation der Herzogli Braunschweig- sen Leihhaus - Adminiftration hierselb über 39 Tblr. Litt. Q. Nr. 3537 beantragt.

Der unbekannte Jababer der vorbezeichneten auf den Inhaber lautenden Uckunde wird aufgefordert, spätcstens in dem auf den

23. Septemkter d. J.,

10 Uhr Morgens,

vor dem nunterzeihneten Geriwte anberaumten Ter- mine seine etwaigen Rechte anzumelden und die Ur-

funde vorzulegen, widrigenfalls die letztere der Her- zoglihen Leih fraftlos erklärt werden soll,

haus-Administration gegenüber für Holzminden, den 24. Februar 1881, Herzogliches Amtsgericht.

Maerz.

Bekanntmachung.

Dur Aus\{lußurtheil vom

ü 26. Februar 1881 nachst:hend

bezcihneten Hypotheken-

1) die Hypotbeken-Urkande über die auf dem dem Siffer Carl Julius Spilling in Caputh gehörigen, Blatt Nr. 65 des Grundbuts von Caputh verzeihneten Grundstücke Abs - theilung 111, Nr. 4, aus dem Vertrage vom 19. Januar 1841 und Vererbungs-Attest vem 13. Juni 1849 für die Geschwister Auguste Caroline Wilhelmine, Cbristian Friedrid Wilhelm, Albert Friedri Wils- helm Schulze einaetrazeaen 209 Thaler, die Hypotbeken-Urkunde über die auf dem dem Gastwirth August Jentsch gehörigen, Blatt Nr. 41 tes Grundbuch3 von Pots- dams Teltower Verstadt verzeihneten Srund- stüde Abtheilurg 111, Nr. 20, aus dem Ver- trage vom 15. Mai 1874 für den Schank- wir1h Johann Friedrih Wilbelm Heere ein - getragenen und am 24. Augrst 1875 auf den Bâädlermeister Ernft Nenz zu Potsdam um- eshriebenen 2090 Thaler Restkaufgeld

für fraftlos erklärt.

Potsdam, den 4. März 1881,

3) Elisabethe, ges@iedene Ebefrzu des Frietrich Ruppel von Villingen,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1.