1881 / 66 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Mar 1881 18:00:01 GMT) scan diff

tEurger Manufaktur am allermeisten beigetragen habe. Die- selbe habe dur Cirkulare Private und alle Beamte zur Ab- nahme ihrer Erzeugnisse aufgefordert, auch die Militärbehörden, wie eine Petition neuesten Datums zur Kenntniß bringe, womit do ein gewisser moralisher Druck auf diese Behörden unzweifelhaft ausgeübt werde. Seit einem Jahre errichte die Straßburger Manufaktur in fast allen größeren deutschen Städten Niederlagen, jeßt sogar auch in kleinen Städten und in einem Dörfchen bei Witten. Aber sie errihte nit nur Verkaufs- stellen, sondern dehne auch die Fabrikation auf das Reich jelbst aus; sie habe seit dem vorigen Jahre 4 oder 5 Fabriken in Deutschland, besonders in Baden errichtet. Diesen Geschäftsbetrieb, wie es geschehe, durch die Grundsäße der freien Bewegung, durch das Gesey von Angebot und Nach- frage zu rechtfertigen, sei absolut unzulässig. Denn was die Kaiserliche Manufaktur betreibe, sei kein kaufmännishes Ge-

schäft. Sie mache keine kaufmännische Bilanz und gebe nur eine jährliche Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben bei der Ablieferung an die - Landeskasse

heraus, noch niemals habe eine sahgemäße Bewerthung ihres Inventars stattgefunden. Das Reich habe fie für 7 Millionen Francs an die elsässis - lothringishe Landesbehörde über- lassen, ohne daß eine vollständige Taxation stattgefunden habe; nach einer ihm heute erst zugegangenen Eingabe der deutschen Tabaksinteressenten hätte sie mit 11 bis 12 Millionen eingestellt werden müssen. Er selbst habe in einer Broshüre nachge- wiesen, daß sie um 50 bis 60 Proz. zu niedrig eingeshäßt sei. Wenn man mit so billigem Kapital arbeite, keine Steuern zahle, niht amortisire und aus der Landeskasse jede Summe zu 4 Proz. bekommen könne, dann könne man aller- dings leiht Konkurrenz machen. Es scheine auch gar niht darauf anzukommen, gute Geschäfte zu machen, sondern nur darauf, durch die Beunruhigung und Schädigung der Tabaksindustrie zur S des Tabaks zu ge- langen. Die Straßburger Manufaktur könne nah cinem ihm vorliegenden Bericht von einem Herren, der kürzlih in Straß- burg gewesen sei, höchstens noch 5 Jahre wirthschaften, dann müsse sie zu Grunde gehen, deshalb also gehe man jeßt mit solcher Eile an die Monopolisirung, um dadurch jene Fabrik zu retten. Könne der Reichstag zugeben, daß man gegen seinen Willen auf Ummwegen in dieser Weise dem Monopol zustrebe? Bis vor Kurzem habe sih die Reichsregierung in diejer Frage ziemlih zurückhaltend benommen. Der Reichskanzler habe zwar im preußischen Abgeordnetenhause gesagt, der Tabak müsse mehr bluten, aber sich in Bezug auf das Monopol mit großer Vorsicht ausgesprochen. Das habe sich aber seit dem Beschluß der württembergishen Kammer zu Gunsten des Monopols geändert. Württemberg habe weder einen nennenswerthen Tabakbau noch -Betrieb, sei also direkt bei der Sache sehr wenig interessirt, dagegen habe es sich dur feine unrentablen Eisenbahnbauten ein Defizit aufgeladen, von dem es sich durch die Einnahme vom Monopol zu be- freien hoffe, da doch einmal seit einigen Jahren das Reich die Jnteressenpolitik auf die Tagesordnung geseßt habe. Unter der Majorität von 56 (gegen 16) für das Monopol hätten sich 21 ritterschaftlihe privilegirte Abgeordnete, 14 Staatsbeamte, 9 Schultheißen, 2 andere Gemeindebeamte

und noch 3 privilegirte, im Ganzen 49 Staats-, Gemeindebeamte und privilegirte - Abgeordnete unter 56 befunden, während sich in der Minorität von 16 die unabhängigen gewählten Mitglieder befänden.

Dabei habe der Führer der Monopolpartei, Moriß Mohl, sih noch im Jahre 1867 als ein entschiedener Gegner des Mono- pols bekannt. Nach diesem Votum lüfte man auch hier das Visir. Jn einer Unterredung mit einem badishen Tabaks8- industriellen habe sih ter Reichskanzler angeblich offen dahin aus- gesprochen, daß derselbe das Monopol zur Thatsache machen wolle. Was habe die fortwährende Beunruhigung der Tabaks- industrie für einen Zweck? Es werde übersehen, daß auch der deutsche Großhandel, der von den deutshen Seepläßen nach dem Auslande gehe, ruinirt werden würde. Wenn auf diese Weise die rüccksichtéslose Ausbeutung der Tabaksindustrie fortgeseßt werde, so könne sih die Hoffnung des Kanzlers bald ecrfülen, daß die Jndustriellen selbst um das Monopol petitio- nirten. Was jetzt die offizióse Presse für das Tabaksmonopot sage, könne man ebenso gut auf das Eisen, die Bauniwolle und andere Gegenstände anwenden. Welcher Anlaß bestehe da noch, den Sozialièmus zu bekämpfen? Gehe das so fort, so kônne man noch in alsehbarer Zeit den Abg. Bebel als Arbeits-Minister sehen. Darin irre sich der Kanzler, daß das Monopol ohne Erhöhung der Preise 150 bis 200 Mill. eintragen werde; die Tabaksfabrikate in Deutschland hätten jeßt einen Werth von 300 Millionen, es dürfte also auf feinen Fall so viel an denselben verdient werden. Ziehe man die großen Entschädigungssummen, die geleistet werden müß- ten, und die Verminderung des Konsums in Betracht, so komme man zu dem Schluß, daß in den ersten 20 Jahren der Ertrag des Monopols geririsger sein dürfte, als der volle Ertrag der Tabakssteuer. Er betrachte diese ge)jammten Zustände als ein Zeichen der Zerseßung, in der sich die deutschen Verhält- nisse befänden; denn wenn man halbwegs konstitutionelle Ein- rihtungen hätte, würde ein Aufschrei durch die ganze Volks: vertretung gehen, und es würden Anträge gestellt werden, um solche horrende Zustände zu beseitigen. Er, der er keine große Fraktion hinter sih habe, beshränke sih auf die Anfrage an die verbündeten Regierungen, welhe Stellung sie gegenüber den offenkundigen Bestrebungen der Kaiserlichen Tabakämanu- faftur einnähmen, welche entgegen dem Gesey und dem Be- schlusse des Reichétags den Boden des Reichs für die Einfüh- rung des Monopols offen vorbereitete.

Hierauf ergriff der Beoollmäthtigte Staats-Minister von Boettcher das Wort: Meine Herrea! Jh nebme keinen Anstand, auf die Anfraze, welSte der Herr Vorredner socben gestellt bat, mich zu äußern. sind dem Bundesrath Beschwerden

faftur. innertalb der elsaßelothringishen Verwaltuag von vôllig korrekter Weise besblofsen, Statthalter ron EGlsaß - Lothringen iu t tiesem Beschlusse ift an

ibn

geben werden, in den dem HÔÖerrn Veranlassung mi'utheilen. S Buutesrath nih!s gelangt, w Frage. uvm die es sid

Ÿ # VBundetkrath i Une Tad in

tâtte auffordern köanen

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zum Bundesrath

(Fs zugegangen über die Geschäfts- gebahrung und den Geshäftsbetri:b der Straßburger TabakEêmanus Aus diesen Beschwerden ergab ih, daß der Inftanzerzug den Petenten nicht erschêpfît ist, und es bat de: halb der Bundesrath, wie Sie mic zu- diese Beshwwer- weiterer den ja einer neuen Prüfunz der Der

H materiell mit

Bunkte€traihß veranlassen könrte, ticsem Gezenstazde näher zu treten. So lançe aber ein Besluß der rerbtündeten Regierungen nit vorliegt, ist kein Vertreter derselben in der Lage, irgend welche binderde Erklärungen abzugeben. Ib glaube, meine Herren, daß diese Aeußerung, die ich soeben die Ehre hatte, Ihnen vorzutrazen, E A aura, erflärlihe ift bei der Situation, in der wir uns ennden.

Der Abg. Udo Graf zu Stolberg (Rastenburg) bemerkte, seine Freunde hätten sich über die Frage der Straßburger Tabafksmanufaktur bisher nicht s{lüssig gemacht, er könne daher nur für sich persönlih s\prehen. Daß sie niht mit Verlust arbeite, welher aus Reichs- oder Staatsmitteln erseßt werden müsse und keine illoyale Konkurrenz bereite, beweise die Thatsache, daß der Landesaus\{huß, der die Dinge genau geprüft habe, von Neuem bedeutende Betriebsmittel für die Tabaksmanufaktur bewilligt habe, was derselbe do nicht ledig- lih aus platonischer Liebe für die Tabaksmanufaktur gethan haben werde. Die Gegner des Vorgehens der Tabaksmanufaïtur befänden sih in einem Widerspruch. Auf der einen Seite sage man, die Fabrikate seien so s{lecht, daß sie niht gebrauht wer- den könnten, auf der anderen Seite, die Manufaktur liefere diese Fabrikate unter dem Selbsikostenpreise. Wäre dies der Fall, dann wäre es die beste Reklame für sie. Die Sache liege aber einfach so, daß die Manufaktur sehr rationell zu Werke gehe, indem sie Baarzahlung verlange und die Fabri- kate zu Engrospreisen im Detailverkauf abgebe. Er wünsche, daß diese beiden Grundsäße in dem gesammten Geschäftsleben mehr Anklang fänden als bisher ; ein großer Theil der Hand- werkerfrage wäre dadurch gelöst, daß der Handwerker energis{ch Baarzahlung verlange. Jn dem Vorgehen der Manufaktur vermöge er etwas Unrechtes nicht zu erblicken; er habe die Angriffe des Abg. Sonnemann nicht unwidersprochen lassen“ wollen, damit man nicht nachher etwa den Schluß ziehe, das S r der Manufaktur sei vom ganzen Reichstage getadelt worden.

Hierauf ergriff} der Bevollmächtigte zum Bundesrath Unter-Staatssekretär Dr. von Mayr das Wort: Meine Herren! Ich war bis zum Beginn der beutigen Sißung der Ansicht, daß die Frage des Betriebs der Tabakêmanufaktur in Straßburg in einem unmiiteltaren Zusammenhange mit dem Gegen- stande, der uns jeßt bes&äftigi, nämli mit der Frage der Etati- sirung des Ertrages der Tabakêsteuer, uicht stehe. Ib habe deshalb auch nit auf die Ebre gerech{net, heute in diesern t ohen Haufe zu sprechen. Nach dem Gange, den jedo die Debatte geaommen bat, scheint es mir, daß mir meine Stellung im Bundesrath es nicht blos als Berecbtigung soudern als Pflicht auferlegt, Angriffe, wie sie der Herr Abaeordnete Sonnemann gegen einen Zweig der Lande®- verwaltung Elsaß-Lothringens gerichtet hat, zurückzuweisen. Meine Herren! A1ch den verbündeten Regierungen als solWen kann es nit aleidgiltig sein, in welhec Weise über irgend einen Zweig der partikularen Finanzverwaltung hier im hoben Hause ge- urtkeilt wird. Siz wissen ja, daß die Tabaksmanufaktur in Straßburg nicht etwa ein ganz für si stebendes ifelirtes Inftitut ift; die Verwal- tung der Manufaktur bildet lediglich einen Zweig der gesammten Ver- waltung der Finanzen und Domänen in Elsaß-Lothringen. Angriffe also, die gegen diesen speziellen Zweig der Finanzverwaltung von Elsaß-Lothringen gerichtet sird, treffen zugleib die gesammte F:nanz- verwaltung dcs Landes, und kann es mir deshalb, wie gesagt, mit Rücksicht auf meine Stellung im Bundcsrath, nicht gleichgiltig sein, in wilcher Art, nah welcber Ritktung und mit welcher Begründung diese Angriffe erfolgen. Sie gestatten deshalb, daß hier, vom Stand- punkte der elsaß-lotbringischen Landeëverwaltung a8, der Fragze einige Aufmwmerksarmfkeit gewidinet wird im Anschluß an die Angriffe, die der Herr Abg. Sonnemann erboben hat. Ich bemerke dabei ausdrüdcklich, daß ih annchme, daf; dex Gegenftard ganz entscbiedea besser das bobe Haus gar nicht beschFstigen würde. Nachdem aber einmal Angriffe erfolgt find, ist es meine Pflicht, au diesen Angriffen entgegen- zutreten,

Ta hat nun zunäbhft der Herr Abg. Sonnemann wiederkßolt Bezug genommen auf die Cirkulare, die von Seiten der Verwaltung der Manufaktur versendet worden seien und zwar, w'e er sagt, an „Aalle* Privaten und Beamten. Nuvy, so weit ist man mit den Cirfularen nicht gegangen, daß mau damit alle Privaten und Beamte erreicht bâtte; aber richtig ist, daß von dein Mittel der Versendung der Cirkulare in weitem Umfange Geßrauch gemat%t ift, und, meine Herren, tas war nothwendig. Es waren die Fabrikate der Manufaktur in dea älteren Theilen Deats4tlands sehr treniz bekannt, und {hien es als eine ganz angemessene Einleitang des Geschäftzbetrieb3, nun auf dieselbe in weitea Kreisen aufmeiksam zu maten. Ich kann arch sazen, daß dies Verfahren von Erfolg be- gleitet gewesen ift, Aber, meine Herren, es kommt mir eigenthümlich vor, dafñ von Seiten des Herrn Abg. Sonnemann die Sache so dargestellt wird, als seien diese Cinkulare gewissermaßen eine ganz neue Erfindung ter Tabakemanufaktur Straßburg gewes:n, und als bake es vorher ncch niemals ein indaftrielles Unternehmen gegezkten, daß dieses System Kunden zu gewiancn in Anwendung geo bracht bâtte.

Meine Herrcn! Interefsanter war der Punkt der Auséinander- sezungen dcs Herrn Sonnemann, in welchem er sa1te, die Tabaks- manufaktur Straßburçs ift eigentlich bestimmt, auf Elsaß-Lothringen beschränkt zu scin, sie sollte außerbalb Elsaß-Loihringers überbaupt gar keine Geschäfte machen. Meine Herren! Von einem Ripräsentanten der Eewerbefreiheit rvar mir diese Auseinandersczung b3@ft überraschend,

Meine Herren! Betrachten Sie doch die Sache so wie sie wirkiic war. Nicht die Tabakémanufaktur in Straßburg bat angefangen, wenn ih mich so autdrücken darf, Jemand anderem ins Gehege zu geben, sondern die Sache war grade umgekehrt, die TabakEmanufaktur in Straßburg war mit einem Stück ebemalizen franzößs{h:n Mo- nopolgebietes an Deutschland angesblofsen, und da haben die deutschen Herrcn Fabrikanten sib sehr rasch beeilt, von dem Markt Elsaß-Lothringen ihrerseits Nuyen zu ziehen, obne daß sie bei dieser Gelegerb:it etwa dem Reichéfiskus oder dem Landesfiskus von Elsafß- Lothringen Entshädizung für den neuen Ecwerbsbetrieb gezahlt bâtten. Also die deutsche Privattzbaktindustrie hat zuerst angefangen, bei uns in Elsaß-Lothringen den Markt zu suchep, der allerdings naturgemäß der Tatafktmanufafktur in Straßburg gehört hätte. Und einigermaßen spät kommt jeyt erst gewissermaZen die Rach: für dieses Vorgehen, urd maten wir nun auch von dem Systen der Gewerbefreiheit Gebrauß und suchen unseren Markt auch in allen anderen Provinzen Deutshlands. Meine Herren, was unter anderen Verhältnissen der Herr Abg. Sonnemann Gewerbefreißeit nennen würde, nennt er run freilih, wercn die Tabaksmanufaktur Strafiburz davon Gebcau mat, eine „rüdsihtélose Ausbeutang“. Es ift dann weiter zur

Sprache gekommen die Autdehnung ter Fabrikation. Meine Herren, diese Ausdehnung der Fabrikation war eine Pfliht der Landes- verwaltung von Elsaß-Lothringen. Die Lanteëverwaltung von Elsaß- Lothringen fand eine \chône, reih ausgeftattete Fabrik vor, die einen

ansehr.lihen Kapvitalwerth repräsentirt, es zeigte ih aber, d25 der thatsählihe Geschäftsbetrieb nicht im ridbtizen Verbältnifsse zu dern in der Fabrik fixirten Kapitale stand. Es bat also die Landes- verwaltung ron Elsaß-Lothringen nur ihre Pfli4t erfülit, wenn sie

ge gewesen, den üter die Tatakimanufaktur vorg É atten Klagen zu desHäfstigen. | \dlehtes Spftem der Verwaltung gewesen, mean fe sich bestrebt | Der Herr Vortedner hat sodann die Frage des Tabalsmonorols in | hâtte, die Eatæxickcelung der Manufzktur möglihst zurück- | seinen Autiübrungen erwähnt, und in dicser Beziehung bin ih nicht | zuhalten Nein, meine Herren, Sie müssen sih daran ge- | in der Laze, ibm irgend eine Erklärung abzugeben. Die höhere Be- | wöhnen, die Sache rom elsaß-lothringi1hen Standpunkte aus zu steuerung des Tataîks und die Frage der Einführung des Tabakk- | betratten und von diesem aus war es eine Pflicht, nah möglichster menorole hat seit dem Jahre 1579 den Bundeërath überhavpt nit | Ebweiterung der Manufaktur z1 trahten. Meine Herren, das ist Lei chaftigt, und es liegt au gegerwärtig nis vor, was den * nun anch nit etwa blos eine Jdee der Landesoerwaltung gewesen, '

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darauf ausgegangen ift, das Kapital, das in der Manufaktur Straß- | burg fizirt ift, entsprebend nuybar zu machen, und es wäre cin |

herrschenden hältnisse deim Umfange nöthig \{chlofsjen, die aber nur zusammen mit der Mutteraunstalt da8 eine gemeinsam firirte Kapital bilden und die nun durch ihren Betrieb zugleich dazu dienen, das firirte Kapital der Mutteranstalt Straß- burg besser auszunußten und rentabler zu machen, und, meine Herren,

mänuishe Bilanz aufgemacht.

sondern die Idee ist vollkommen gçebillig! worden ven der Landes- vertretung, sie ift gebilligt word:n von allen den gesetzgebenden Fafk- toren, die in diesem Falle in Betratt kamen, sowohl vom Bundes- rath als auc vom Lande8ausschuß von Elsaß-Lothringen. Daß das nit etwa eine übereilte Billigunz gewesen wäre, dafür, meine Herren, suchen Sie den Beweis darin, daß zweimal die Erweiterung der Manufzktur gebilligt worden ift rcm Landesauss{huß auf Grund der Mittheilungen, die üter die Tendenz der E-wciterung in den be- treffenden Auétshufverh1ndlungen dées Lande8auéschufses gegeben wor- den sind. Es handelt si also hier um ein Vorgebeaz, das in volls kommen legaler Weise erfolgt ist. nach den ausdrüdckliben Wünschen der Landesvertretung, die in diesem Falle als gesetgebender Faktor mit in Betracht kommt. Filialen auswärts errihtet worden sind, das widerspriht gar nicht dem Gedanken, den ih Ihnen hier eben als den richtigen andeutete, e tem Gedanken, das Kapita! der Mutteranstalt möglift zu verstärken.

Meine Herren, daß dabei auch einige

Ich würde das Haus siterlih nur langweilen, wenn ich in das

volle Detail der Beweise eintreten wollte, nur eins will ih ber- vorheben.

Die Mutteranstalt Straßburg ift mit Rücksiht aaf die dort Arbeitéslöhre und mit Rüdsidt auf die Lokalrer- nicht im Stande gewesen, die Cigarrenfatrikation in zu betreiben, wie es für den deutswen Markt

ist. Deéh2lb wurden die benachbarten Filialen ange-

das ift die Pflicht der elsaß-lothringenshen Landesverwalteng.

Meinz Hecren! Nun sagt der Herr Abg. Sonnemann, die Fabrikation beruht nicht auf kaufmännisher Basis, es ift keine kauf- Meine Herren! Wer kat das denn dem Herrn Abz. Sonnemann gesagt, daß keine kaufmännische Bilanz aufzemacht wird? Meine Herren! Jch bin in den Dingen ziemlich unterrichtet, welhe die Manufaktur betreffen, ib kann Sie verfichern, daß jährlich eie kaufmännische Bilanz gema%t wird und daß eine Kommission, die wesentlich aus Mitgliedern des Landet-Autschufses besteht, diese kaufmännishe Bilanz auc kontrolirt; aber urbi et orbi das alles zu verkünden, was für den faufmännischen Betrieb Interesse hat, dazu haben wir keinen Anla5 und meines Wissers pflegt es auch der Privatfabrikant nicht zu than. Ich kann dem Herrn Abz. Sonne- mann versichern, daß ih rei&lihes Material fogar in der Tasche habe, daß i es aber mit meiner Vflicht niczt vereinkar balten würde, alle diese geschäftlichen Details hier mitzutheilen und damit der Konkurrenz vielleicht Waffen in die Hand zu geben, die ih ihr nicht liefern will und nach meiner Stellung in Elsaß-Lethringen nicht liefern darf.

Der Heäir Abz. Sonnemann hat dann weiter einige Bemer- kungen gemacht, die mir zeigen, daß viele von den Unrichtigkeiten über die Manufaktur, die in so reihliter Weise dur die Presse zu Tage gekommen sind, auch voa denjenigen, dem Hr. Abg. Sonne- mann mitgetheilt worden sind, die mit ihm darüber Rücksprache ge- rommen baben. Meine Herren! Es kann nidbt meine Aufgabe sein, jede Unrichtigkeit, die über die Straßburger Manufaktur in die Welt geschleu ert wird, sofort zu berihtigen. Meine | vate Ich kann jogar sagen, die pauptunrube, über die sich die Herren Redner bc- klaaen, wird ganz gewiß nicht von den Organen der Manufaktur sclbit hervorgerufea, sondern immer von anderen Leuten, die da allerlci wittern und vermutben, was gar nit ter Fall ist. Meine Herren! wenn i alle die Etablissements {on gekauft bätte, diz ih angeblih na den Zeitungénatrichten schon g-kauft haben soll, danu müßten dic Geschäfte der Mauufaktiur ganz außerordentlih ausgedehnt fein. Meine Herren! Die Gerüchte, die beunruhigend wirken, gehen, wie gesazt, zum Theil von ganz anderen Quellen aus, als von der Manusaktur oder von der Landesverwaltung von Eisaß-Lethringen.

Meine Herren! Zu den Unrichtigkeiten, die Herr Sonnemann vorgebracht hat und die ih nicht unvberücksichtigt lassen kann, gehört auch die, daß die Tabakmanufaktur in Straßburg Geldmittel in be- liebigem Umfang zu 4 pCt. aus der Laudeskafse habe. Meine Herren ! Das ift eine Nachricht, die mir höht überrascend ift. Wenn es wirklih der Fall wäre, so wäre es für den Betrieb der Manu- faftur vielleiht sehr erwünscht, ih kaan aber Herrn Sonnemann sagen, daß cs leider niht der Fall ift, Meine Herren! Es wird ganz genau etatsmäßig und davon fkonnte si{ch der Herr A*vgeords- nete aus dem Etat für Elsaß-Lothringen überzeugen bestimmt, was an Mitteln verwendet werden darf im Ordinarium und Ertra- ordinarium. Diese außerordentlide Heranziehung anderweitiger Geldmittel zu bestimmtem Zinéfuß findet nit statt und kann nicht statifinden, und i begreife nicht, wie eine solhe Nachricht in die Welt gebracht und in diesem hoben Hause vorgebrat wird,

Meine Herren! Richtig ift nur, daß der Landesaueshuß von Elsafi-Lothringen eingesehen hat, daß es für ein Etablissement dieser Art nothwendig ift, einen Betriebsfond zu hafen, der bisher nicht rorhanden war, und daß er zu diesem Zweck eine Million zur Ver- füzung gestellt hat. Diese Million ist etatmäßig gewährt, es ist aver durchaus nit davon die Rede, daf believige Geldmittel ver- wendet wérden könnten. Meine Herren! Jch habe die Landcügesetz- cebung von Elsaß-Lothringen wobl deswegen bier nicht zu vertheis digen, daß sie diesen Betriebstoud geschaffen hat; aber iv glaube, jeder Großindustrielle wird sofort zugeben, daß die Veschaffung cines Betriebsfonds absolut rothwendig gewesen ist, und daß im andern Falle nicht in der Art gewiithsLaftet werden koante, wie es rationell ist. Dieser Betriebéfond soll aub ftändig_beibehalten werden in der Art, daß er refundirt wird aus Uebershüssen über die etatisirten Ueberschüfsse.

Meine Herren! Der Herr Aba. Sonnemann hat dann weiter etwas vorgebracht, was auch vollständig unrichtig ist. Er hat gesagt, es sci die Tabakemanufaktuc in Straßburg vom Reih aa Elsaß- Lothringen um 7 Millioren überlassen worden. Von der ganzen Sache ist mir absolut nichts bekannt. Die Tabaksmanaufaktur in Straßburg hat niemals dem Reiche gehört; sie gehörte ron Anfang an Elsaß-Lothringen. Und, meine Herren, wenn d¿r Herr Abg. Sonnemann auf die 7 Millionen das Gewicht legt er will wahr- \(eialih damit andeuten, daß ein großes Kapital vorhanden sei, das \(lecht verzinst werde so bemerke ih, daß unter jenem Anschla von 7 Millionen auc bedeutende Tabaksvorrätbe waren und da diese gerade die Hauptsahe des Werthansblags ausmathtin. Es ift also diese Netiz an und für si unrichtig, und wern sie richtig wâre, würde fie für den Zweck, den Herc Scnuemann verfolgt, nichts beweisen.

Meine Hecren! Der Herr Abg. Sonnemann sagt jx, diese bôse Tabak#manufaktur greift von hinterrücks cewissermaßen die deutsche Industrie an. Nun, meine Herren, ih glaube, daß von einem An- griff, der hiaterrücks erfolgt, bier in keiner Weise die Rede sein kann, i glaube vielmebr, daß gerade die eingehenden Verhandlungen, tie bier in der öffentlihsten Weise ftatlfinden, beweisen, daß die Manu- faktur geradeaus und in direkter Weise rorgeganaen ift und in einer Weise, die keine?wegs beabsihtizt, ich der Oeffentlihkcit zu ent- ziehen. Ja, meine Herren, wenn die Tabakémanufaktur im Geheimen einige Großbäadler als Depositzare und Monopolisten für ver- \chiedene tovinzea gewonnea hôtte mit dem Verbot, zu sagen, woder sie die Cigarren beziehen, und cin gehzimes Ney der Anbabnung von Kandschaften über Deutshland ge- sponnen bitte, \o0 hâtte Herr Sonnemaan Reht. W:nn sie aber direct in einem ofenea Circular, das Jedermann lesen kann und avchch bier verlesen darf, wogegen ih nichts hate, sich an die einzelaen Kunden wendet, so ist das ein so ehrlides und cffenes Vorgeben, wie es nur irgend in der Welt geschehen kann

Meine Herren! Der Herr Abz. Sonnemaan hat endli etwas angebradbt, gegen das ih in der entshiedensten Weise Pecotest einleze. | Der Herr Abg. Sonremaan hat von einem Gewährêmann erzählt,

der in den jüagften Tazen in der Tabakmanufaktar in Straßburg gewesen sei, Er hzt den Namen dieses Manres nicht genannt, ic wre 4 ia welher Gizenschaft dieser Gewähr?mann in der

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Tabafkmanufaktur in Straßburg gewesen if,

daß die Manufaktur in 5 Jahren verkrx greiflid. Der Mann muß ey E: in fonderzleih:n auszeftattet sein, dem Herra Abz. Sonnemann aagenebm ist. gus ir r.nd gerne rur, niernehmen. das für die Landet finanzena vor saß: i s größten Bedeutung ift, so E 0a IaA E d ieden

währêmann fann in feiner Weise gezÜgen. (Fortseßung in der Ersten Beilage.)

In der heutigen (18.) Sißung des Reichstages

welcher mehrere Bevollmächtigte zum Bundesrath und Kom- ee L wurde die Berathung d

mündlichen Berichts der Kommission für den A nes Etat über die derselben zur Vorberathung überwiesene Theile das Etatsjahr r Verbrauchësteuern, Die Berathung begann bei Tit. 7 Kart orf kam auf die gestrige Rede

missarien desselben beiwohnten,

E a E Jates - Etats für

rortgeleßt, und zwar der Zölle un Kap. T. der Einnahme. s y (Aversen). Der Abg. von des Bundesbevollmächtigten mann, zurück, von

Gereiztheit nihts zu

für Hamburg, Senators Dr. Vers der er bemerkte, daß sie wünschen übrig gelassen habe.

doch kein neuer. Er erinnere an Q ; E : Zndustriellen und Vereinen, die

t 1ch w:iß ni gesehen und wo man ibn herumzeführt hat; S E E e ter Mann beim Herumzeb?- dur§ die Räzme entckeckt haven wil, fcin wird, ift mir unb:- I x:teligenz, einer Prophetengabe oder ez muz sib täuschen, und hat ; eiwas erzählen wellen, was diesem Meine Herren, ib nehme an, daß das Letztere der navdem Herr Abq. Sonnemann ein

en und fstriktesten Beweise dafür, daß das, was er hier vorge: bradt bat, ridtig ift; das bloße Beziehen auf einen anonymen Ge-

ertheilt,

heit sowie

- | willigt; d Seitens de

Nach Bedeutung

dem Regle Mitglieder

stummenwesens, des Hospitals St. Bereitstelung ter Mittel zur Be Hebammenschülerinnen Greifswald des Provinzial-Ausshu}es entsprechend, wurde die lichen Mittel besGlofsen and ien Vättel beschlofsen und sodann Seitens des inzi 5 bandes dem Kuratorium der Anstalt für Blöd- mr E n | innige zu Kückemühle behufs Erweiterung der Wo

, von ibm die ent- | zinsfreies Darlehen von 30 000 4 gegen hypothe

Neu-Vorpommerns der \ntüßung von jährli wershe Geschichte und Alterthumskunde laufende jährlihe Unterstüßung im Betrage von

Rettungshauses zu Tribsees a

sozietät, die Ertheilun Land-Feuersozietät ers: | nißnahme von der an nee i r Wunsch, daß Hamburg dem Zollgebiet einverleibt werde, sei zahlreihe Petitionen von sich in den leßten Jahren

merschen Provinzial-Landtage beschlossenen 2,

in der Hebammen-Lehranstalt z Verbandlung. Den Anträge

zur

die Bereitstelung der

die Weitergewährung der Seitens

600 Æ und der auf deren

agegen wurde die Petition des Kuratorii de

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vorhandenen Bedürfnisses

abgelehnt. Erledigung einiger E

theilweisen Bestätigung des vom 5. Pom

Decharge erforder-

U N auf Uebernahme der Anstalt eitens der Provinz in Uebereinstimmung mit dem Antrage Is Frovinzial-Aus[usses wegen Mangels eines hierzu

rovinz

l einige Petitionen von untergeordneter erfolgte die Feststellung des Etats der Land-Feuer-

g_ der Decharge für die Rehnung der Alt:Pommerns pro 1879, ferner die Kennt-

at-Landtage befchlosse Nachtrages zu ment für die Feuersozietät des platten Landes

von Alt-Pommern und demnächst die Wahl der bürgerlichen

der Ober-Ersazkommission pro 1881/83 sowie die

Petri zu Stettin sowie die eßung von 7 Stellen für

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und Schwach: hngebäude ein e Sicher-

er Stände selben Anstalt bisher gezahlten Unter- Gesellshaft für pom- Antrag eine 1000 M be-

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E E, : L En Prüfung der Ersazwahlen des on Dewi

habe E L S ausge}proGen hätten. Hamburg | Stelle des verstettonet E ven RieeT h zu ge N 6 e Enten kein Jnteresse | Dramburg, sowie des Landraths von Gerlah an Stelle des A e Ele enes R den E C Vauerhofsbesizers Peglow zu Kl. Streiz. Beide

A i 1 / 4: e e : | Srfabwahlen wurden für gültig erklärt.

i Bb E i Hamburg und Hierauf beschloß die iinling die Wiederherstellung una ¿iifächobei e 16 e m1 L deren oUstim: | des Stammkapitals des Coesliner Meliorationsfonds auf Städte zögerten, den ZUlaSld iu bebitkn U n O s in Höhe des in der Subhastationssahe von bârterea Bedintñgen virde Lesen Shritt rhließlich für fis Wusterhansberg erlittenen Kapitalausfalles von ca. 15 696 M

erfolgen. Die konservative Partei werde den Lollans [uß Hamburgs und die nationale Wirthschastspolitik zue Wahle parole machen und hoffe, daß das Volk die nationale Ant- wort geben werde. Der Abg. Dr. Delbrück vertrat die Ansicht daß Artikel 34 der Veifassung zwar nicht eine organische In- stitution für die Städte Bremen und Hamburg schaffe und ihnen dauernd das Recht, dem Zollgebiet fern zu bleiben, garantire : er sei aber au der Meinung, daß die Städte gegen ihren Willen nicht gezwungen werden könnten, ihre Freihafenstellung aufzugeben. Er sei froh, daß er zur Zeit, als er noch an der Spitze des Reichskanzleramtes gestanden habe, niht die Jni- tiative zum Zollanshluß Hamburgs ergriffen habe. Damals würde man bei Errichtung der großen Etablissements, die der Zollans{hluß erfordere, auf die zahlreihen Artikel, die der neue Zolltarif mit Zöllen belege, keine Rü@sicht genommen

haben , und würde dann bei Einführung des Tarifs in großer Verlegenheit gewesen sein. Praktischer lasse si der Zollans(luß leßt nah Festseßung des Zolltarifs durch- führen. Der Redner suchte hierauf unter Exemplifikation auf England und Frankreich eingehend nachzuweisen, daß der gestern von dem Abg. von Treitschke auf-

gestellte Say hinfällig sei, daß jede Nation Exporthafens bedürfe, der voll und ganz ihrem gehöre. Die Kaufleute aller Länder hätten nur das «Interesse, billig einzukaufen und theuer zu verkaufen ; in demselben Verhältnisse ständen also au die Hamburger Export-ure zu der deutschen Jndustrie. Nur stehe die deut]/he Jndustrie noch niht der französischen und englishen ebenbürtig zur Seite. DurÞch den Zollanshluß würde also der Export der deutschen Jndustrie nit gefördert werden. Wer deutsche Fabrikate kaufen wolle, gehe nicht nach den Exporthäfen jondern nach den großen Centren für Manufakturwaaren, nac) den Hauptstadten. Man dürfe vom Kaufmann nicht mehr verlangen, als daß er nach seinem wohlerwogenen Jnteresse handele, damit fördere er au zugleih das Interesse des ge- jammten Vaterlandes,

o Sdluß des Blattes hatte der Abg. Dr. Braun das

Jn der Untersuchung gegen einen Zeitungs-Nedacteur welcher wegen eines, das Offizievcorps einer Festung beleidi- enten Artikels auf den EStrafantrag des Feitu ngs- ommandanten unter Anklage gestellt worden war, hat das Reichsgericht, 11. Strafsenat, dur Urtheil vom 7. Ja- nuar d. J. ausgesprochen, daß der Kommandant ciner Festung zur Stellung eines Strafantrages wegen der den in der zFestung garnisonirenden Offizieren in Beziehung auf ihre dienstliche Stellung zugefügten Beleidigungen berechtigt ist.

_Se. Dur@hlauht der Fürst Hermann zu Hohen- lohe-Langenberg, General der Kavallerie à la suite der Armee, ist hier eingetroffen.

, Königsberg i. Pr., 18. März. (Tel. Dep.) Der vierte Provinzial-Landtag von Ostpreußen ist heute Mittags 12 Uhr durch den Königlichen Kommissarius, Ober-

eines großen Zollsystem an-

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K..ifser Alex durh dessen

geben, si in den reh

nöthig mache überzugehen

theuern, führung des

Meinungsver

erledigt wurd

Großherzog, \

Präsidenten von Horn cröffnet worden.

Stettin, 17. März. Die heutige 2. Sißung des 6. Pommerschen Provinzial-Landtages E von dein Vorsizenden mit Verlesung der in der gestrigen Sißung beschlossenen Adresse an Se. Majestät den Kaiser und König eröffnet. Die Adresse wurde ohne weitere Diskussion in der folgenden Fassung angenommen:

Allerdurblauctti; fter Grofßmädtigster Kaiser ur d König! . Allergnädigster Kaiser, König und Herr !

Die unerhözte ZHrevelthat in Stk. Peteréburg erfüllt jedes Menscheaberz mit Entsezen; Ew. Majeftät actreue Unterthanen sind doppelt tief erschüttert, weil Dieselben wissen, daß dem ermor- deten Kaiser wie dieser clbst vor k2um Jahresfrist mit freudigem O bekannte Ep. Majestät ter theucrste Freund auf Ecten

ren.

Geruben Ew. Kaiserlihe Majestät Allerböcsidero treucn Pom- mern, welce stets das Leid wie die Freude ibres erhabenen Landes- berrn in tiefster Seele theilen, allergnädigst zu gestatten, daß sie die Versicherung des innigfea und ber¡lihiten Mitgefühls an Aller- bôtftdero Schmerze unterthänigst Auedruck geben

Möge des Allmättigen tkeuerem Haupte waten.

nade s{üyend über Ew. Majestät

Ew. Majestät treugeho1 samst / der Provinzial-Landtag ron Pommern. Demnächst gelangten verschiedene Rehnungssahen die Etats des Provinzial-Hebammen-Lehrinstituts zu Stettin, des

den Staats V

keiten, jedo

leßtere morge!

(Weim. Ztg.) Uhr nach St.

zuwohnen.

worden.

fassen haben. es wurden nu lung beeidigt.

Waisenhauses zu Stargard, die Jahresrechnung des Tauh-

Meliorationsfonds der P

1794), älteste Sch geschiedenen Großherzogin-Mutter Marie von Streliß und des am 4. März verstorbenen

_ “Württemberg. Stuttgart, i Der Landtag ist heute, nahdem eine Einigung beider Kam-

worden. Die Zweite Kammer genehmigte das Finanzgeseßz

Ersten Kammer wider die Kritik eine Verwahrung einzulegen, wurde vom Präsidenten

trat die Zweite Kammer zu Sehen uon: räsident Kugler des verabsheuungswürdigen St. Veters- burger Attentats und des {weren N T

um dem allgemeinen Gefühl der Theilnahme Ausdruck zu

erwähnen wir die Antwort der Regierung auf die Inter- pellation des Abg. g auf die Jnter

dieses Jnstituts niht zu erwarten steht. eine wesentlihe Aenderung der kaum gctroffenen Einuichtungen

und außerdem laufe man dann Gefahr, nach Ein-

wieder andere Einrichtungen treffen zu müssen, übrigen Verhandlungen ist nur hervorzuheben,

in Betreff des Wegebaugesetzes und der allgemeinen Bau- ordnung durch Beitritt zu den Beschlüssen der Ersten Kammer

16. März. Sc&hlußberathung der von ihr noch zu stände zusammen. gleichzeitig behufs Erledigung etwa noch verbleibender Mei- nungsver)chiedenheiten tagen. der seierlihe Schluß des Landtags statt, wie früher beabsihtigzt war,

Grund in der für Freitag in des Großherzogs nah St. Petersburg zu den Trauerfeierlich-

Zweiten Kammer zuvor in Audienz zu empfangen, und wird

Sachsen-2Weimar-Eisenach.

sezung weiland Sr. Majestät des Kaisers Alexander Il. bei- Jn der Begleitung lich der Oberst von Wangenheim und die Flügeladjutanten,

_ Braunschweig. Braunshweig, 17. März. Ztg.) Heute Morgen ist im Landschastlichen Hause lesung eines Herzoglichen Reskripts der außerordentlihe Landtag des Derselbe wird sich u. A. des vom Reichstage beschlosscnen

aus nseinnahmen des Etatsjahres 1880/81, trat dann in die Berathung des Reglements sür die Verwaltung des

eliorat : Provinz Pommern ein und nahm dasselbe in der vom Provinzial-Auss{hus}se beshlossenen und von dem Minister des Fafsung an.

Hierauf wurde die Sizung geschlossen.

Frankfurt a. M., 16. März. Krankheit am Lungenschlage im beinahe vollendeten 87. Lebens-

Innern bereits vorläufig genehmigten

Heute ftarb nah kurzer

rinze)sin Luise zu Hessen (geb. am 9. April ie Shwester der am 30. Dezember v. F. dahin-

Mecklenburg- Prinzen Georg

17. März. (W. T. B.)

den Etat hergestellt worden war, geschlossen

n 2 Stimmen. Der Vorschlag, gegen die in der Abgeordnetenkammer geübte scharfe

dem Brauche des Hauses widersprechend, abgelehnt.

+ Darmstadt, 15. März. (Cöln. Ztg.) Heute ; : ihrer voraussihtlich leßten

Bei Beginn der Sizung gedachte der i j h Verlustes, welchen die dem ander so nahestehende Großherzoglihe Familie Ableben erlitten habe, und ersuchte das Haus, zu erheben, Unter den neuen Einläufen g. Met wegen Einführung des Notariats tsrheinishen Provinzen, wonach die Einführung Das lebtere würde

n, auch die Gerichtsbarkeit,

N soweit sie auf Notare bätte,

sehr wesentlich für das Publikum ver- allgemeinen bürgerlihen Geseßbuches alsbald E Aus den an 1 U 1 die leßten schiedenheiten zwischen Ersler und Zweiter Kammer

en.

Morgen triit die Erste Kammer zur on erledigenden Gegen- Am Freitag Morgen werden beide Häuser Um 12 Uhr findet sodann : J und zwar nicht, | ar, im Residenzshlosse durch den ondern im Saale der Zweiten Kammer durch tinister von Starck, Diese Aenderung hat ihren Aussicht genommenen Abreise

hat der leßtere gewünscht, das Bureau der

i um 10 Uhr statthaben.

ar:-E _ Wetmar, 17. März. Der Großherzog ist heute Nahhmittag 31/, Petersburg abgereist, um daselbst der Bei-

Sr. Königl. Hoheit befinden

(Magdb. dur Ver- von dem Minister Schulz Herzogthums eröffnet mit dem Ausführungsgesetz ( | Viehseuchengesezes zu be- Zu ein:r Berathung kam es heute noch nicht, r die neugewählten Mitglieder der ]Versamms-

Oesterreich-Ungarn. Wien, 17. März. Aus Lag 16, März, meldet die „Wien. Ztg.“: Der nprinz herzog Rudolf ist gestern Avends im besten Wohls Nibreje hierher zurückgekehrt und wird sich am 27. d Port-Saïid na Palästina begeben. :

Se 17 Man (E E B.) Jm Unterhause b antwortete der Minister-Präsident Tisza heute die Inte pellation des Deputirten Helfy in Betreff der griechische orage mt dem Hinweis auf die Erklärungen Haymerle vom rorigen Herbst, daß das Bestreben d: elben sets dahin gerichtet gewe)en sei und dahin gerichtet sein werde, im Ein- veritandm}je mit den europäishen Mägtten dahin zu wirken daß der Friede wenn irgend möglih nit gestört und daß, wenn dies nicht erreichbar sein sollte, doch jede friedenstörende Rückwirkung auf die Verhältnifse der europäischen Staaten :u einander verhütet werde. Das zwishen den europäischen Mäten bestehende Einvernehmen lasse hefen, daß weniastens is mgs auch im s{limmften Falle zu erreihen sein werde. Mehr zu fagen gestatte ihm die Rücksiht auf die übrigen Mächte nit. Die Antwort des Ministers wurde zur Kennt- niß genommen. :

Großbritannien und JFrland. Loudon, 17. März,

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W S D) Im Unterhause erklärte heute in Beantwortung „einer Anfrage Northcote's der Vremier Gladstone: die Vlättermeldung von einem :wis{Wen General

Wood und den Boern zum Abi&luß gelangten Arrangement jet verfrüßt ; die Unterhandlungen würden no fortge- gelebt. Bei Berathung des Kriegsbudgets wurde die Position, welche die Stä: ke des Landheeres für das nätste Jahr auf 134 060 Mann festseßt, ohne Debatte angenommen. _ vim Vberhause erklärte Lord Granville Lord Stratheden gegenüber: die Negierung habe außer den bereits verdffentlihten Depeschen von der französishen Regierung ir der griehischen Frage keine Depeschen erhalten. E „_ Gestern Abend wurde in einer Nishe der Mauer des Mansion-House, der Residenz des Lord - Mayors, cine Kiste mit 40 Pfd. Puloer und einer angezündeten Lunte gesunden. Die LUnte wurde von einem Polizeibeamten aus- gelösht und somit eine Explosion verhindezt. Die Anstifter des geplanten Verbrechens sind noch niht entdeckt worden. Vas Banket, welches gestern Abend im Mansion: House statt- finden sollte, war wegen des Todes des Kaisers Alerander ab: gesagt worden. E Y L Nach einer Meldung der „Dimes“ gus Mount Prospect fand gestern eine längere Verhandlung zwischen den englischen Bevollmächtigten und den Vertretern der Boern statt, Letztere acceptirten die meisten der englischerseits vor- geschlagenen Bedingungen und behielten sih nur einen oder zwei Punkte zur weiteren Erwägung vor, worüber am Freitag oder Sonntag abermals verhandelt werden soll. Na einer weiteren Mittheilung des Reutershen Bureaus handelt es nch bei der heute früh aus Newcastle gemeldeten Wiederauf- nahme der militärischen Operationen led:glih um Maßnahmen, die mit den in den Waffenstillstandsbedingungen mit den Boern vereinbarten Proviantzuführungen zusammen- hängen. i i B März. (W. T. B.) Jm Parlamentsgebäude sind. große BVorsichtsmaßregeln getroffen worden; die Polizeimannschaft ist verstärkt, die Kellerräume sind sorgfältig untersucht worden. Jn dem Lager zu Aldershot find gestern bei der Fei r des Festcs des heiligen Patricius unter den irishen Soldaten Unordnun gen vorgekommen Eine große Anzahl von Personen wurde verhaftet. ; Nach einer Meldung aus Durban, vom 17.

S ; g d, hafen die Boern darin gewilligt, L

B Informationen über die 2 der Todten und Verwundeten in den cernirten erte zu empfangen und abzugeben. Fuhrwerke mit Proviant: vorräthen für 12 Tage sind nah Rustenburg, Rydenberz und Marabastead abgegangen. Die anderen Garnisonen erbalten nur für 4 Tage Proviant, mit Ausnahme von Pretoria, für welchen Plaß eine Verproviantirung nit erforderli ist. Dem „Daily Telegraph“ wird aus Mount Prospect vom 17. d., gemeldet, daß die Waffenruhe behufs Beendigung der Friedensverhandlungen weitcr verlängert worden fei. E Frankreich. Paris, 17. März. (W.T. B.) Der Sena hat die Beträge, um welche nah dem Antrage der Kommission die von der Kaminer sür Leinen- und Hanffäden beschlossenen Zölle erhöht werden soll‘en, abgelehnt. Wegen der de Nihil isten beglückwünschenden Ans) äge welche in der vergangenen Nacht verbreitet wurden ist eine Verhaftung erfolgt. s i Türkei. Konstantinopel, 15. März.

(W. T. B.)

Das von dem deutschen Botschafter Grafen Haßfeldt im Namen seiner Kollegen an Assym Pascha gerichtete Schreiben forderte die Pforte auf, bis zum Donnerstag dieser Woche ihre Vorschläge wegen der Abgrenzung den Mähten durch Vermittelung der Botschafter vorzulegen. langen auf Beschleunigung is die Pforte nahgekommen, in- dem fie gestern ihren Vorschlag vorgelegt hat, doch soll derselbe in seiner jestigen Gestalt noch nicht geeignet schafter zu bcfriedigen.

Diesem Ver-

sein, die Botr-

17. März. Die Pforte hat für alle Provenienzen,

welche aus der von der Epidemie heimgesuchten Umgebung

von Bagdad kommen, eine vierzehntägige Quarantäne angeordnet.

(W. T. B.) Das Rundschreiben,

Nußland und Polen. St. Petersburg, 18. März

welches der Leiter des

Auéwärtigen Amtes, Herr von Giers, gestern an die aus-

wärtigen Botschaften

[

: ] n und Gesandtschaften Ruß- ands über die auswärtige Politik der neuen Re-

gierung versandt hat, betrachtet es als ersie Pflicht, die Erbschaft festzuhalten, welche lange Zeit hindurch die Akte aller Vorfahren bestimmt habe, und welcher das Blut ganzer

Generationen geweiht gewesen sei.

a

i ei, Diese Erbschaft sei intakt uh den späteren Erben zu übergeben. Nachdem Rußland

ju einer vollständigen Entwickelung nah außen gelangt sei, andele es sih darum, daß es sich numehr konsolidire, sich gegen

jede Gefahr sicher stelle und im Jnnern seine moralischen und materiellen Kräfte entwickele durch Fortschritte auf dem Gebiete

| werde, solle die Politik Rußlands ganz richtet sein, eine Politik,

! traditionellen

des bürgerlichen, öfonomischen und sozialen Lebens. Auf die Vollendung dieser Aufgabe, von welcher sich der Kaiser durch feine anderweitige Erwägung abbringen lassen

- und allein ge- welche in Folge dessen eine wesent-

lih fr edlihe sein werde, und die treu bleiben werde den

Freundschaften und Synipathien, und dée

¡ stets bereit sein werde zur gegenseitigen Unterstüzung des