1881 / 78 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Apr 1881 18:00:01 GMT) scan diff

v Ae E gn ae P R R N T de

wahrsceinli® gemacht und haben Gläubiger und der jeßige Schuldner Anbauer Christian Albert |-gistratur eingesehen werden können und die betreffen- Remme1s in Hemelirgen auf Erlassung eines Auf- | den Forstshußbeamten angewiesen sind, die zum

vermeinen, aufgefordert, im Termine am

5m 2j Iuserate fär beza Deutschen Neichs- u. Könige? Preuß. Gtaate-Rnzetger und bas eutral-Handel3- regifter nimmt an! die Königliche Expediticn des Deutszez Reichs-Anzeigers und Söziglih Preußisheu Staats-Anzeigers: Bexliz, 8. F. Wilhelm-Straße Nr. 32, 2 ut

Deffentlicher Anzeiger.

L. Steckbriefe und Unterzuchu1zu-Sachen.

B. R, Anfgebote, Vorladungen R. dergl,

3. Varkänfe, Verpachtaunger, Submissionen etz.

4. Verloezang, Ámortiaation, Zinszahlung B. K. w. Vor öffentlichen Papiszen.

. Inánstrislis Etabliszementa, Fabriïoz and G.

. Varschielene Bakanntoiachungauz.

. Literarische Anzeigen,

. Theater-4nxzoigen. | Ia äer Börzen-

. Foaulier-Nechrichten. beilsge.

8

Fuserate nehmen cu: die Fonoacen-Gxpedlouez bers nJFuvalivenvank“, Rudolf Mofe, Haasenftciu & Bogler, G. L, Danbe & Co., E, Séhketvte, Büttner & Winter, sowie alle ütrigen größeren Annusnutent-BDUreans.

L)

Ls Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[9205] Aufgebot.

Im alten Hypothekenbuche von Hemelingen Fol. f 11. März cr.,-

78 pag. 257 steht unter dem 12. Oftober 1854 | Saale in Birnbaum Verkauf von ca. 650 Stämmen eine Hypothek für die beiden Beträge von 600 Tha- | Kiefern Bauholz 111.—V. Taxklasse aus dem Be- lern Gold und 1509 Thalern Gold zu Gunsten des f lauf S{langenlug Jag. 61 b. und 83 urd der To- Kaufmanns Christoph Hermann Knoop in Bremen eingetragen. Diese Hypothek fann nicht gelöscht | Jag. 35, 36. Die Hölzer lagern auf 4—7 km von werden, da der Gläubiger ungeachtet des angeblichen Zahlungtempfanges die betreffende Oblization ver- | Kauflustige werden hierzu mit dem Vemerken ein- Es sind diese Angaben | geladen, daß die Aufmaßregister des Bauholzes einige Taze vor dem Verkauf in der hiesigen Re-

loren zu haben behauxtet.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c. Holzlicitatiou. Jn der Oberförsterei Virn- baum (Reg. Bez. Posen) am Montag, den

talität Belauf Steinhübel Jag. 120 und Vorheide der Warthe, 270 Stücke diht an der Chaussee.

Æ 36 pro Stück vom 1. April d. J. ab:

| straße 2, in Berlin bei Herrn S. Bleictroeder, bei Herrn Jacob Landau, bei der Direktion der Diêconto- sellschaft, : bei der Deutschen Bank, in Frankfurt a. M. bei den Herren M. von Rothschild & Sre.

Vormittags 10 Uhr, im Heckeschen

ast, bei der Leipziger Bank,

gebots angetragen. Demnach werden alle Diejenigen, Verkauf gesteliten Hölzer auf Werlangen an Ort & Beuchel, welche An)prücbe an die gedachte Hypothek zu haben | und Stelle vorzuzeigen. Der Königliche Ober- und zwar an den auswärtigen Zahlstellen nur

förster. Freitag, den 20. Mai d, J., Morgens 10 Uhr, [9008]

unter Androhung des Rechtsnact theils fich zu mel-

erloschen erklärt werden solle. Athim, den 26. März 1881. Königliches Amtsgericht I. Dieckmeng.

[9213] Verkaufs-Anzeige und Ediktalladung.

In Sachen, bctreffend den Conkurs der Gläu- biger des Kausmanns L. Brinckmann in Hagen,

Langhagen,

Masse çcehöôrenden Immobilien, bestehend aus: 1. Anbaustelle Nr. 89 zu Hagen, wozu gehören: a. Massives Wohnhaus und Scheune nebst 31 Ar

179 bis 182. Kartenblatt 1 des Flurbuchs | viant-Amt. für Hagen. z

b, 1 Hectar 65 Ar 23 Q.-M. Weide und [9174] Holzung, genannt „Bruch“, Parzellen 63, 64, Kartenblatt 5 daselbst.

termaarêweide. 7 2) Ankaustelle Nr. 16 in Kranemoor, wozu ge- höôren : 2)

/ | Am Dienstag, den 5, k. M., Vormittags von ten, taß im Nichtanmeldungsfalle die Hypothek für | 11 Uhr ab, sollen im Scbüßenhause zu Neusftreliy [9137] aus dem diesjährigen Einslage des Beganges Priesterbäfk, Jagen 31,

ca. 100 Rmtr. kiefern Kloben, des Beganges Bebke, Jagen 51,

ca. 45 Rmtr. birken Kloben und Knüppel,

ca. 250 Rmtr. kiefern Kloben und Knüppel öffentli meistbietend versteigert werden.

zum 1. Juli cr. Breslau, den 29. März 1881.

Bekanntmachung.

zu 4 pro Cent Zinsen: 29. März 1881. e Sid Et vis incl. Nr. 28 60,000 Us 1 Ul Vir. incl. vir. N j M Ser, IX, à 2000 : 90 Stück Nr. 121 bis incl. Nr. 210 180,000

 „1 Ser. X. a 1000 M sollen auf Antrag des Konkursoerwalters die zur i s A G S 2 Auna u A Au Quantität Ne Ser. Xl. à 500 M eFFußmehl un eusaamen 2c. gegen glei aare Ç M ) ezahlung öffentli meistbietend verkauft werden. | St"; X11 à 200 t Q.-M. Garten und Hofraum, Parzellen | Berlin, den 19. März 1881. Königliches Pro-

180 Stü Nr. 241 bis incl. Nr. 420 180,000 300 Stüdck Nr. 401 bis incï. Nr. 700 150,000

120 Stüdck Nr. 161 bis ircï, Nr. 280 24,000 Ser XlII, à 100 M4 60 S1ück Nr. 81 bis incl. Nr. 140. 6,000

Bekanntmachung. ¡u 44 pro Cent Zinsen:

i: | L Die Anfertigung, Lieferung und Mortirung von | Ser. XIV. à 5000 c. 3 Graten Berechtigung in der Hagener Bü- | Eiserconstructionen, Trägern, Verankerungen, Säu- len, Platten 2c. 2c., bestehend in rot, :

1) 10200 L& Walzeisen, 610 L& Scimiedeeisen, a, Wohnhaus aus Fachwerk nebs 9 Ar 51 3) 5660 Lag; Gußeisen,

6 Stück Nr 85 bis incl. Nr. 90 . 30,000 Ser. XV. à 2000 M

45 Stüdck Nr 631 bis incl. Nr. 675 90,000 Ser. XVI. à 1000 M

90 Stü Nr. 1261 bis incl. Nr. 1350 90,000

Q. M. Hofraum, Parzelle 39, Kartenblatt 1 | für das Wirthschaftsgebäude des Strafanstalts- | Ser. XVil, à 500 M

des Flurbucs von Bokel,

Neubaues bei Caffel sol im W

ge der öffent- 150 Stück Nr. 2101 bis incl. Nr. 2250 75,000

b. 65 Ar 98 Q-M. Ackerland und 3 Hectar | lichen Subwission vergeben werden. “Der Zuschlag | Ser. XVIII, à 200

38 Ur 35 Q.-M. Moorland, Parzelle 41, | wird unter den 3 Mindestfordernden vorbehalten.

Kartenblatt 1 daselbst. Die Lieferun

3) 26 Ar 50 Q.-M. Moorland, genannt „Moos- | stellung der anzuliefernden Eisenconstructionen nebst moor* in der Feldmark von Cafsebruch, Par- | zugehöriger Mossenberc{nung liegen täglid im Baubüreau des Unterzeichneten auf dem Kattenburg-

plate in Cassel zur Einsicht aus, woselb#|st auch l ingels i Abschrift gegen Erstattung der Copialien bezogen E ae FRGTIOHEN WHUAEO

zelle 43, Kartenblatt 14, in dem auf Mitiwoch, deu 13. April d. J,

Morgens 10 Uhr, werden kann.

i 60 Stück Nr. 841 bis incl. Nr. 900 12,000 gsbedingungen, sowie die Zusammen- | Ser. XIX,. à 100 M

30 Stück Nr. 421 bis incl. Nr. 450 83,000 Dagegen sind die nab Maßgabe des §. 4 des

Die Spccialzeichnungen für die qu. à 4 pro Cent:

ver hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine | Arbeiten können täzlih während der Dienststunden | Ser. I. à 1000 Thlr.

ôffer1lid meistbietend verkauft werden. im Baubüreau ¿NEIUngalngs Kaufliebhaber werden damit ein- ! gesehen werdep. geladen. Alle, welce an diesen Immobilien Eigenthums-, Näher- lehnrechtlihe, fideikommissariswe, Pfand- und sonstige dingliche Rechte, inébesondere Servi- | sind versiegelt

tuten und Realberehtigungen zu haben vermeinen, | 15. April 1881, Vormittags 11 Uhr, im Bau-

Dffcren mit der RuslBrist! a : „Lieferung von enconstructiouen zum | Ser. 111, à Neubau der Strafanstalt bei Cassel“ G et, aa V Tie,

der Strafanstalt bei Cassel ein- 9 Stüûd Nr. 50 und 58. . . . . 6,000

Ser. 11. à 500 Thlr. 5 Stü Nr. 146 169 170 176 und 187

25 Stück Nr. 195 197 198 199 206 234 bis incl. 238 281 289 bis incl. 295 311 721 722 723 753 1049 1076 7,500

und portofrei bis spätestens den

werden aufgefordert, solche Rebte in dem obigen | büreau des Unterzeichneten auf dem Kattenburg- | Ser, 1X. à 2000 A

Lermine anzumeldex, widrigenfalls dieselben im | playe in Cassel eirzureiben, zu weler Zeit die Verk ältnisse zum neuen Erwerber der Grur.dstücke | Eröffnung der Offerten daselbst stattfindet.

verloren gehen. Hagen, ten 27. März 1881, Königlicbes Amtêgericht. Sthreiber. [9198] Bekanntmathung.

Die durch Rechtsann alt von Hurter vertretene, zum Armenre(hte zugelassene ge|chäftélose Elisabeth Wocertmann zu Elberfeld, Ehefrau des Schreiners David Meier daselbst, hat gegen diesen beim Königlichen Landgerichte zu Giberfeld Klage erboben mit dem Antrage, die zwishen ihc und ihrem genannten Chemanne bestehende ehelihe Güter- gemeiashaft mit Wirkung seit dem Tage der Klage- bekändigung für aufgelöst zu erklären. Zur münd- liden Verhandlung is Termin auf den 16. Mai cr., Vormittags 9 Uhr, im Sißungssaale der ]l. Gioilkammer des Königlihen Landgerichts zu Elberfeld anberaumt.

Der Landgerichts-Sekretär : Jansen,

Cassel, den

[9024] Nr. 3 sind zu

Drillich,

680 Dyd. Ta: llen-, zinnerne

36 Dyd.

MWwe. W. Grä 14 so vou Militär - Effekten“ bis zum 16, April e t mebr Wre. W, Gröfngbo sonen LCigampümes | d. A, Nachmittags 8 Uhr, unter Beifügung von | S1" Stü Ne. 82

der Besitung Blatt 19 des Grundbuchs von Linder- roben an die

bausen ift. Höfingkoff ist dem Antrage der Wwwe. Gräfingbolt beigetreten, was zur Ergänzung des Auf- î gebots vom 9. Februar d. I. bekannt gemacht wird. aserne.

Sáhwelm, den 28. März 1881, Königliches Amtsgericht.

obengenannten Erlegung von

[9128 werden.

128] Jn der Liste der Rechtsanwalte sind gelöscht : Die Rechtsanwalte Justizrath euke und JIustiz-

rath Bigorck in Königsberg bei dem Ober- Die Landesgericht daselbft.

Der Königliche Bau-Jnuspector

220 Paar Lederbandtscbuhe sür Unteroffiziere, 380 m blave Futterleir.ward, 1360 m Futter- callicot, 150 m weife Hosenleinwand, 2120 m

7,50 w Gummitrell, 1400 m Hemder callicot, tveils blaue theils rothacstreift, zu 84 resp. 75 cm Breite, 200 m Segelleinen ; ferner : 6 Dyd. brit. Auszeiwnungtknöpfe für Gefreite,

Knopfformen, 66 Dtd. fkleire Hornknöpfe, Haken und Oesen, 1180 m Unterhosenband,

für Feldwebel re)p. Gemeine, 130 m gelbe E nnlernébmer woilen ihre Off {lo}

9206 nternehmer wollen ikre ertev, gut vers{lo}sen. m —Brt7 96 1156 1374 15

I E bat fi nacträglich herausgestellt, daß nit | mit ter Aufschrift „Submission auf Lieferung E E p

Die Eröffaung der Offerten erfolgt zur genannten Zeit im Speisesaale der hiesigen Brükenkopfs-

Die Bedingungen der Lieferung, mit denen \i{

jeder Unternehmer \{chriftlich einverstanden zu er- T flären hat, liegen zur Einsitt in dem Bureau des Ser. XV1I à 500 M

Torgau, den 23. März 1881. des Deatdentar p Ten PIENAE- BEGENs r. 83,

L ic, Ser. X. à 1000 M

3 Stück Ne. 3 179 und 189 . . . 83,000 Ser. X1. à 500 M

5 Stüd Nr. 38 226 246 251 und 258 2,509 ——— Ser. XII. à 200 A Submis;.on. 9 Stüuck Nr. 120 und 121. . 400

27. März 1881, Röhnlsech.

Für das Brandenburgische Pionier - Bataillon | Ser, X11, à 109 M

bescbaffin : E : 100

Ser. 1V, à wos M E i Ser. 1V, E, 1130 m Galicot zu Unterhosen, } 5 “Stück Nr. 254 bis incl. Ne. 257 E O Ser. V. à 500 Thlr. 8 Stück Nr. 423 bis ircl. 433 739 brik. Waffenrocks-, 76 Dyd. brit. und 740 . N

ff de Ser. VI. à 100 Tblr. DostcdnE eo Les: Woitine 37 Stud Nr. 5 100 166 411 414 bis

incl. 418 493 494 1620 1621 1729 1985

1997 bis incl. 2002 2009 2016 2347

92658 2659 2809 2874 2875 23948 2949

3009 3015 3184 3324 3587 und 3602 11,100 Ser. VIl, à 50 Tblr.

16 Stück Nr. 103 104 866 bis ircl.

Hosenschnallen, 520 Mütenkokarden

1578 und 1579 2,400

T Ser. XV. à 2000 M

6 Stûüd Nr. 417 491 607 bis incl. 610 12,090 Ser. XV1, à 1000 A

11 Stück Nr. 220 627 829 830 1153

1158 bis incl. 1161 1217 und 1218 . 11,000

untevgenannte Kommission einsenden.

94 Stuück Nr. 355 590 1023 bis incl.

1034 1327 bia ircl. 1330 1344 1357

1408 1418 1419 1420 1924 1925 1928

1929 vnd 1933 . . d Ser. XVIII, à 200 A

8 Stúdck Ne. 38 331 428 430 742 743

E E Ser. XIX. à 100 M

Bataillons aus, können auch gegen 1 M Kopialien abschriftlih bezogen

12,000 Bekleidungs Kommission 1 600

[9276] è Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u, \. w. von öffentlichen

Die Zulassung des Rechtsanwaltes Sigmund Weiß voa Ambere an dem Königl. bayer. Amts- erichte Mübldorf wurde geftern in die vorge- | [9138] chriebene Liste eingetragen. Mühidorf, am 29, März 1881. Königl. bayer. Amtsgericht. Der Köaigl. bayer. O.-Amtsrichter : Reiséhle.

worden.

Die Autzablung erfolgt gegen Einli:ferung des Dioidendenscheins Nr. 11 mit nja wit Zbinin

4 Stück Nr. 251 255 282 und 3384 . 400 Papieren.

Breéslau den 26, März 1881, Dir- ktion

v. Uthmann.

in Breslau an unserer Haupt-Cafse, Junkern-

in Leipzig bei A Od Disconto-Gesell-

in Dresden bei der Filiale der Leipziger Bank, in Magdeburg bei den Herren Zucks{werdt,

Breslauer Diëconto-Bauk Friedeuthal & Co.

zusammen 600,000 M

zusammen 300,009

7,900 ,

zusammen 29000

nebst den dazu gebörigen, noch nicht fälligen Zins- Covpons und Talons am 25. ties. Monats durch Breélauer Disconto-Bank Friedenthal & Co. | Feuer vernictct worden.

Die Dividende für das Jahr 1880 ift in der beutigen General-Versammlung auf 6% festgeseyt

dexr Provinzial-Hulfs-Kasse für Sehlesien.

[7289] Aufkündigung.

loosung von 2100

1, Oktober 1881 wurden gezogen:

Ges Litt, B, Nr. 99 über 1000 4 N: O0; «D 200 7 A. . D 6, 200% D Nr. 4 „, 200 ,

präsentiren. Jnotorazlaw, den 10. März 1881, Der Magistrat.

8527 F Nach Vorschrift des 8. 2 des Regulativs vom ( ] Bekanntmachung. 18. Juni 1866 (Gesez-Sammlung S. 405) wird hierdurch zur öffentliben Kenntniß gebrabt, daß Flatow und zwar: weiter an Obligationen der Provinzial- Hülfs-Kasse für die Provinz Schlesien ausgefertigt worden sind. v Be F

Litt, A. im Betrage von . 146,000 L E i e BOO00

D 77,400

Fälligkeitstermine zu erheben.

gezogen.

T verjähren zu Gunstea des Kreises. Flatow, den 23. Dezember 1880. Der Kreisausschuß. M C. Langner, Kreis-Depatirter.

¿ Berichtigung. In dem in Nr. 59 d, Blattes enthaltenen Inserat, betref. Rückzahlung gezogener { Serien der 5% Hypothekarishen Auleihe von Fried. Krupp, muß es statt 4 6,60 4 660 heißen.

Bei der bestimmungsmäßig vorgenommenen Au3- Juowrazlawer Stadt- obligationen zum Zweck der Rückzahlung am

Die Besißer d¿r vorbezeichneten Obligationen fordern wir hierdurch auf, dieselben nebst den laufendez Coupons und Talons am 1. Oktober cr,, entweder bei unserer Stadthaup!kasse, oder bei der Kur- und Neumärlishen Ritterschaftliben Dar- lehnskasse zu Berlin, oder bei dem Bankhause bis | M. Stadthagen in Bromberg zur Einlösung zu

Sämmtliche Kre.8 - Obligationen des Kreises 271,350 M,

4 | werden den Inhabern ¡zum 1. Juli 1881 gekün- digt und ist der Betcag derselben bei der Kreis- | Kommunalkasse Flatow gegen Rückgabe dcr Obli- gationen nebst Talons und Zinscoupons der späteren s Für die fehlenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapital ab-

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb 130 Jahren nach dem 1. Juli 1881 nicht erhoben werden, so wie die innerhalb 4 Jahren, vom 31, De- „l zember 1881 an gerechnet, nit erhobenen Zinsen

i, Verschiedene Bekanutmachungen. M6 | [9219]

qu. ; nen !

seitigkeit in Potsdam.

R a E04 57 419 894 Versicherungsanträge vom 1. Ja- nuar bis Ende Dezember 1880 S e 0 «10 O0 Prämien-Reserve Ende 1880 , Prämien-Einnahme für 1880 Begründungs-Kapital Versicherungssummen wurden aut- gezahlt von 1869 bis einshließ- O «ee ea o Reingewinn aus 1880 . . .,

600 C00

« f dingungen.

M | Versicherte Beamte erhalten Kautionéda1leben. Die fällig gewordenen Versicherungskapitalien werden

so schleunig wie möglich ausgezahlt,

ertheilt. Potsdam, im Februar 1881. Die Direltion.

oder Rundspltzrfedern. [9282]

Kratzen und spritzen nicht, Nur ech6 mit der Firma der Fabrik

C. BRANDAUER u. Co-.; BIRMINGHANM.

Mnsterschachteln à 2 Dtz. Stck. 50 Pfennige

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S, Loewenhain, 171. Friedrichstr., Berlin,

¿ Schreibunterricht ertheilt [8125] 2 " H. Strahlendorff, Hof-Kalligr. Neue Rossstr. 17 I. Näh. Prosp.

Joseph Strauss

, Agent in Frankfurt a. Main. Spezialitäten in Getreide und Mebl. E Prima-R.- ferenzen stehen zur Disposition zusammen 82 500

M Nedacteur : Riedel.

Berlin: Verlag der Erperiion (Kessel) ruckd: W. net.

Fünf Beilagen (cinschließlich Börsen-Beilage),

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f M E los vor Nachahmungen È A T I A

S L E Sd A

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

M 78, Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 1. April. Die in der vor- gestrigen (24.) Sigung des Reichstages bei der Diskussion über die Berathung der Denkschrift Über die Anordnungen der preußishen und der hamburgischen Regierung auf Grund des Geseßes gegen die gem ein- gefsährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 in Verbindung mit den Bemerkungen zur Uebersicht der vom Bundesrath gefaßten Entschließungen Seitens der sozialdemokratishen Abgeordneten vom Bundes- fommissar Staats-Minister von Puttkamer gehaltene Rede hat folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Ih für&te, daß die etwas lang ausgedehnten Ausführungen des Herrn Vorredners in dem hohen Hause eine ge- wisse Ermüdung zurückgelassen haben, ih wenigstens muß den Zweifel daran aussprechen, daß meine förperlichen Kräfte nocb aus- reiden werden, um der Aufgabe, welche mir in diesem Augenblicke obliegt, in vollem Maße gerecht zu werden.

Dte vielea einzelnen Thatsachen, welche der Herr Vorredner zur Unterstützung seines Widerspruchs gegen die von ihm angefochtenen Maßregeln anführen zu müssen glaubte, werden, glaube ic, beim boben Hause kein hervorragendes Interesse erregt haben, (Obo! links) bei mir ein schr bedeutendes, meine Herren, denn ih babe bei fast allen diesen Aufzählungen nicht umhin gekonnt, innerli .& über die unerhörte Kühnheit zu staunen, mit welcher absolut unwahre Thatsachen hier als notorish im hohen Hause, um Stimmung damit zu machen, vorgesührt worden sind. Meine Herren! Ich bedauere, da ih ncch Wichkigeres zu sagen hake, schr, daß ih damit beginnen muß, Einices von dem Vorgetragenen id fann ja unmöglich alles in dem Gedächtniß behalten zu widerlegen.

Der Herr Vor redxrer - eint wirklih von der Meinung auszu- gehen, daß die Behörden, “welche als Organe der verbündeten Regie- rungen in diesen Dingen handeln, von all den Sachen, die er jeyt vorbringt, gar nichts wissen und daß er deshalb in der Lage wäte, bier ganz munter Dinge zu erzählen, welche jeder thatsählichen Grundlage entbehrten. |

Bevor i so gleichsam aus dem großen Korbe alle Dinge hier zur Entgegnung wieder vorbringe, will ih zunächst einen Beamten, einen Ghrenmann, gegen die ich darf wohl sagen Verun- glimpfungen des Hecrn Vorredners in Schuß nehmen; das ist der Polizeikommissarius Engel in Altona. Meine Herren, das ist ein sehr treuer, zuverläsfiger Beamter; er ist protokollarisch vernommen worden über alle diejenigen ihm \chon vorher bekannten Insinua- tionen, welche der Herr Vorredner eben von der Tribüne gegen ihn vorgebracht hat, er hat auf scinen Diensteid versichert, daß kein Wort von dem wahr ift, was davon im Reichstage der Hr. Abg. Auer gegen ihn vorgebraht hat. l

Sodann, meine Herren, komme ih hier auf einen Fall, der sich innerhalb der Berliner Sphäre abspielt. Der Herr Vorredner hat mit großer Emphase das Mitgefühl des Hauses für einen Herrn Graßnick in Anspru genommen, der in Weißensee ein Lokal be- {ißt. Der Mann ift allerdings sehr krank, sehr elend, was ihn nicht abgehalten hat, einer der leidenschaftlihsten und fanatischesten Ver- breiter sozialiftisher Ideen zu sein und in seinem Lokal den ver- botenen Versammlungen der Sozialdemokraten Eingang und Auf- nabme zu gestatten. Nichts natürlicher, als daß gegen diesen Mann die Ausweisung?maßregel in Antrag und Ausführuag gebracht wor- den ist. Er bat mit Rücksiht auf seine zerrüttete Gesundheit, ihm zu gestatten, hier na Berlin zurüczukehren, um sich einer Kur zu unterziehen. Diese Erlaubniß ift ihm ertheilt worden. Er hat sie dazu mißbraucht, die ganze Zeit über, die er ch bier aufhielt, agi- tatorish weiter zu wirken, seine zerrüttete Gesundheit hat ibn nicht daran gehindert, von Lokal zu Lokal zu wandern und für die Ver- breitung sozialistisher Ideen und Grundsäße in agitatorisher Weise thätig zu sein. Meine Herren, ak unter diesen Umständen diesem Herrn Graßnick nah Ablauf dr Frist, die ihm urlaubsweise gewährt war, keine Verlängerung gestattet worden ist, wird vielleicht dem hohen Hause einleucbten, | i

Sodann hat der Herr Abgeordnete, um die unglaubliche Kopf- losigkeit der Art und Weise, mit welcher die Behörden in diesen Dingen verfahren, darzulegen, sih auf die Geschichte eines Herrn E berufen und erklärt, es wäre das Unerhörte gesehen, daß ein Bruder in Folge einer Personenverwech{selung für den andern ausgewiesen sei. Meine Herren, diese Thatsache ist absolut unwahr ; es ist eine Verwecselung der Vornamen vorgekommen, die Ausweisungtordre ift an den richtigen Mann gekommen. Er ist auf Grund derselben auê8gewiesen worden, und alle Versuche, dur eine Hinterthür und unter Benußung dieses Vorwands diz Ausweisungs- mafßregel rückgängig zu machen, sind natürli an der Energie der Behörden gescheitert. E i

Nun hat der Herr Abgeordnete mit einer gewissen Jronie darauf aufmerksam gemat, daß ja Hr. Emil Werner es fertig bekommen hätte, sein allerdings in der Geburt wieder gestorbenes Blatt, „Der Kampf“ betitelt, hier drucken zu lassen und daß es der N nicht gejungen es ihn daran zu hindern oder zur Be-

trafung zn ziehen, weil die Gerichte ihn freigesprochen hätten. In der Beziehung muß ih allerdings bekennen, daß Herr Werner insofern im Recht geblieben ist, als ein gerichtliches Urtheil, das ihn freisprach, in der That ergangen is, aber nicht etwa mit Rücksicht auf den materiellen Inhalt des Blattes, sondern weil das Blatt nit fertig war, weil es noch nit zum Abschluß ebracht und seine Verbreitung noch nit erfolgt war. Meine

erren, der Inhalt dieses Blattes ift so schandbarer Natur, daß ich bei aller Offenheit, die ich naher noch in meinen Ausführungen dem Hause gegenüber werde anwenden müssen, gar nit in der Lage bin, etwas daraus vorzulesen. Also, wenn der Herr Vorredner auf dieses Blatt mit besonderem Stolz Bezug nimmt und auf scinen Verfasser, so muß ich doch die Bemerkung daran knüpfen, daß dieser Herr allerdings eine bös bewegte Vergangenheit binter sich hat. Vielleicht interessirt es das Haus, etwas davon zu hôren. Hr. Werner ist in Frankfurt a. D. im Jahre 1846 geor, im Zahre 1863 war er {on bei dem polnischen Aufstand etheiligt, infolge desscn war er vier Jahre in russisher Gefangen- schaft; im Jahre 1874 wurde er in Bern wegen Betheiligung an den Kundgebungen der Internationale zu 30 Tagen Gefängniß ver- urtheilt, meiye Herren, in Bern —; dann war er Theilnehmer an dem Sozialistenfongreß zu Genf als Delegirter der deutschen Anarchistengruppe; alsdann hat er vor dem Hödelschen Attentat mit

ôdel verkehrt und hat in einer von Höôdel präsidirten Volksversamm- ung zu Sc(hkeudiy eine durch und dur revolutionäre Rede gehalten. Das ist der Herr, dessen sich der Herr Vorredner mit so großer Wärme annimmt.

Dann soll noch ein Herr Matthäi auch gelitten haben unter den in Altona verhängten Maßregeln, indem er den Versuch gemacht hat, dem Polizeikommissarius Engel in ciner Volksversammlung entgegenzutreten. Eagel soll gesagt haben : „Sie wollen wohl auch ausgewiesen werden, weil Sie Derzer fommen und Opposition macen ?* Meine Herren, auch diese Angelegenheit verhält si voll- fommen entgegengeseßt. Allerdings hat dieser Nedner Matthäi, den Versu gemacht, in Ausführungen hôchst bedenklicher Act ia dsfent, lider Versammlung in Altona si zu ergehen, aber wer ihm den Mund

Berlin, Freitag, den 1. April

verboten hat, ist nicht Engel gewesen, sondern es waren dies die Mitglieder

des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins, welche ebenfalls in dieser Ver-

sammlung zugegen gewesen sind und diesen Matthäi von früher fannten. Die haben ihm zugerufen: „Du“ es kommt jeßt ein Gpitbeton, welhes ih dem Hause nicht unterbreiten wil „Du bist blos hierher gekommen, um unsere Versammlung zu stören; er reist nur, um Reisegeld von der Partei na Amerika zu haben und meint, er wird ausgewiesen werden, wenn er hier Unsinn {wäßt.“ (Abg. Bebel: Das sagt Engel!) Ja, das sagt Gngel und hat es auf seinen Diensteid genommen.

Meine Herren! J darf wohl das Haus bitten, mib zu dis- pensiren, auf alle kleinen Einzelheiten einzugehen. Mir kam es vor allem darauf an, zunächst nachzuweisen, daß der Herr Abgeordnete Auer eine Reihe absolut uuwahrer Thatsahen auf die Tribüne ge- bracht hat.

Sodaun muß ich allerdings noch ferner von den von ihm speziel hervorgehobenen Gegenständen einen berühren, der ein ern- steres und für die Regierung wictigeres Interesse hat, das ift die Angelegenheit wegen der Auslegung und Handhabung des 8. 16 des Sozialistengesehes, betreffend das Virbot der Sammlungen, Ich glaube, die Hrn. Abgg. Auer und Genossen hätten sich und dem Hause viel Zeit ersparen können, wenn sie sich auch bei diesem Gegenstand einfa an die vorliegenden Thatsacben gehalten und nicht an die- selben S(lußfolgerungen geknüpft hätten, welche jedenfalls vollkom- men unzutreffend sind. Meine Herren! In der Sache selbst ich muß au diese Sache kürzer behandeln, wie ih es gewünscht bätte, weil der Herr Vorredner so viel Zeit weggenommen hat in der Sache selbst ist die Reichsregierung, was gewiß selten passirt, in diesem Falle mit dem Herrn Vorredner völlig einverstanden, es ift unzulässig, Sammlungen zu verbieten, welche lediglih den Zweck haben, für die Familien der au3gewiesenen Personen zu sorgen. Das hat die Verordnung des Königlichen Polizei-Präsidiums in Berlin vom 6. November 1878, von der vorher die Rede war, auch Feineêwegs außer Acht gelassen; diese Verordnunz enthält ihrem Wortlaut na nichts, was die gegentheilige Annahme begründet, und auch die Handhabung derselben ist ausschließlich in dem richtigen Sinn erfolgt; dazu kommt, daß sich auch die gerichtlichen Urtheile in diesem Sinne übereinstimmend ausgesprohen haben. Wenn der Hr. Vorredner nun der Regierung daraus einen ganz besonderen Vorwurf machen zu können glaubt, daß sie auf Grund der Grörte- rung, welche über diese Bekanntmachung des Berliner Polizei- Präsidiums vom 6. November 1878 stattgefunden hat, nicht sofort generelle Anordnungen für alle sonst möglichen Fälle der An- wendung des §. 16 des Sozialistengeseßes dur die Ortsbehörden getroffen habe, so muß ih das durchaus als unbegründet zurückweisen. Es lag der Regierung keine einzige Beschwerde vor und, da die Satte im beiderseitigen Einverständniß generell und grundsäßlih geregelt war, lag auch kein Anlaß vor, eine solche Verfügung zu treffen. Inzwischen ist allerdings und zwar niht durch eine Be- \{werde, sondern dur Veröffentlihung eines gerichtlihen Urtheils, zur Kenntniß der Königlihen Staatsregierung gekommen, daß das Polizeiamt in Altona unterm 27. Dezember 1878 das Verbot erlassen habe, welches der Hr. Abg. Auer mitgetheilt hat. Meine Herren, in demselben Moment, wo die Königlib preußische Staatêregiernng von dieser Verordnung Kenntniß bekommen hat, hat sie stich beeilt, dieselbe aufzuheben ; der Wichtigkeit des Gegenstandes halber müssen Sie gestatten, Ihnen das betreffende Reskript des Grafen Eulenburg vorzulejen. Dasselbe lautet folgendermaßen:

j Berlin, ben 25. Februar 1881. Aus dem Bericht der königlichen Regierung nach S(le8wig natürlich geribtet

rom 17. dieses Monats ersehe ih, daß das Polizeiamt zu Altona

unter dem 27. Dezember 1878 eine now in Kraft stehende Bekanut-

machung erlassen hat, welche das Eiusammeln von Beiträgen zur

Unterstüßung ter Frauen und Kinder der aus Berlin ausgewie-

fenen Sozialdemokraten unter Berufung auf §. 16 des Gesetzes

gegen die gemeingefährlicen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 verbietet.

Dieses Verbot findet in der angezogenen Vorschrift eine ge- selihe Begründung nicht, indem nach mehrfachen geritliben Entscheidungen an dem auch vom Reichôtag mittels Beschlusses vem 19. April vorigen Jahres gebilligten Grundsay festgehalten werden muß, daß „die Sammlung von Beiträgen, welche nur für die Unterstüßung solcher Personen bestimmt sind, denen in Aus- führung des §. 28 des oben bezeichneten Gesctzes der Ernährer entzogen ist, auf Grund des §. 16 dieses Geseyes nit verboten werden kann“, :

Die Königliche Regierung veranlasse ih daber, die Aufhebung dec Bekanntmachung des Polizeiamts zu Altona vom 27. De- zember 1878, sowie auch der in Ihrem Beziek etwa sonst noch ergangenen, in gleichem Widerspruch zu den Bestimmungen in 8, 16 des mehrgedacten Seseyes stehenden Anordnungen der Pos- lizeibehörden obne Verzug her veizuführen,

Auf die Sammlungen zu Gunsten der in Ausführung des 8, 28 des Gescyes vom 21. Oftober 1878 getroffenen Perionen selbst findet der §. 16 des Gesehes selbstredend nah wie vor An- wendung. ; : l i

Diese Versügung ist mittels Cirkulars an sämmtliche Provin- zialbehörden der Monarchie weiter gegeben, und i glaube, Niemand wird der Königlich preußihen Staatsregierung hiernach das Zeuaniß versagen können, daß in diejem Punkte mit vollster Loyalität und unter Beachtung dec geseßlichen Vorschriften wvecfahren worden ist. Wenn nun dec Herr Vorredner auf diesem selben Ge- biete der Polizeibehörde in Hamburg aus dem Erlasse cines éhnliden Verbots einen Vorwurf machen will, so muß icd den, obglei ih nicht die Ehre ge- habt habe, hierüber mit der Hamburger Polizeibebörde zu korrespon- diren, von Amtswegen als einen vollständig unbegründeten bezeichnen. Meine Herren, wie lautet denn das Verbot ? Der Hr. Abg. Auer scheint etwas leiht über diese Sache hinwegzu-

ehen, Das Verbot der Hamburger Polizeibehörde vom 1. März autet, daß „das Einsammeln von Beiträgen zur Unterstüyung der aus Hamburg Ausgewiesenen also genau das, was nach dem Gesetze? verboten werden kann und deren Familien verboten ist,“ Wenn die Herren Cinsammler si darauf bes@ränken wollten, diese Sammlungen nur stattfinden zu lassen für die Familien der Aus- ewiesenen, so bin ih fest überzeugt, würde die Hamburger Polizei- be örde feinen Augenblick Anstand nehmen, dieses Verbot zurück- nebmen. Aber daß es aufrecht erhalten werden muß für die andere Seite der Sache, damit die Herren Agitatoren nicht selbst Nutzen von diesen Sammlungen ziehen, ist selbstverständlich, und ih hoffe, der gee Tee wird o ape E widersetzen, in dieser Beziehung eine Milderung eintreten zu tasjen.

: Nun, meine Herren, erlauben Sie aber, nachdem ih diese Sache vorweg genommen habe, mi do zu einigen allgemeinen Erwägun- gen zu wenden. Wenn der Hr. Abg, Aner das Haus unter den Ein- druck hat bringen und unter demselben hat lassen wollen, als wenn er in Betreff der Ausführung des Sozialistengesetzes die verbündeten Regierungen gewissermaßen in Anklagestand hätte versetzen können, so wird \sich ja, wenn ich am Sc&luß meiner Bemerkungen bin, zeigen, wer aus dieser Diskussion als der eigentliche Angeklagte ber- vorgeht. Meine Herren, das Geseß gegen die gemeingefährliben Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21, Oktober 1878 hier dogmatish vor Ibnen vertheidigen zu wollen, betrachte ih heute

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nicht als meine Aufgabe. Dieses Gese ist aus der gemeinsamen Ueberzeugung der verbündeten Regierungen und der Vertretung der deutschen Nation hervorgegangen, welche darauf beruht, daß die auf den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschafttordnung ge- richteten sozialistishen, sozialdemokratishen und kommunistishen Be- strebungen ni&t geduldet werden dürfen. Dieses Gesetz ist auf den Vorschlag der verbündeten Regierungen nochþ auf eine Reihe von Jahren verlängert, und für mi fehlt daher jede Veranlassung, in dieser Beziehung mib noch weiter auf generelle Erwägungen einzulassenz aber was ih allerdings dem hohen Haufe glaube \{uldig zu fein, das ist erstens der Beweis dafür, daß das Gefeß selbst und die auf Grund désselben gemäß §&. 28 getroffeaen außer- ordentlichen Maßregeln in voller Loyalität und nit über die Nbsicht des Geseßes hinaus zur Anwendung gekommen sind, dann aber au, und das ist eigentli der Hauptgedanke, der mih heute auf diesen Play führt, dem Hause zu beweisen, eine wie ernste Pflicht es für die verbündeten Regierungen ift, dies Geseß nun aber au mit dem Ernst und mit dem Nachdruck auszuführen, welcwer allein dazu führen fann, seinen Gedanken und seinen Zweck zur Ver- wirklibung zu bringen. Meine Herren, so fehr d'e verbüns deten Regierungen von der Nerpflichtung durchdrungen sind, bei Aus- führung dieser, wie ih anerkenne, zweishneidigen Waffe mit vollster Loyalität und niemals über den Rahmen des Gesezes hinausgehend zu verfahren, ebenso sehr wissen sie aber auc, daß sie die dringendste Pflicht haben, Staat und Gesellschaft dur eine energische Hand- habuna der Waffe zu s{üßhen gegen sozialistishe und sozialdemokra- tische Umtriebe, der Waffe, welche ihnen die Vertretung der Nation selbst in die Hand gelegt hat. Und, meine Herren, wie nöthig das ist, darauf lassen sie mich jett 1n einige, wie ich fürchte, nicht sehr kurze Anstführungen eingehen.

Meine Herren! Wenn noch vor zwei Jahren bei Berathung einer ähnlichen Angelegenheit es war damals der erste Recen- \chaftsberit über die erste Verhängung des sogenannten kleinen Be- lagerungszustandes in Berlin, wenn damals noch von Seiten der Herren Abgeordneten der sozialdemokratishen Partei mit welchem Rechte, will ih hier unerörtert lassen behauptet werden konnte, die deutsche Sozialdemokratie sei keine Umsturzpartei, sie sei eine Partei der reinen Reform; wenn damals gesagt werden konnte, die deutsche Sozialdemokratie ist keine atheistishe Partei, die Religion wird von der Partei nicht verworfen, sie ist nur die Sache des Einzelnen; wenn damals noch mit einem Anschein von Recht von den Führern der Agi- tation behauptet werden durfte: wir sind auch gute Patrioten und wenn das Vaterland einmal in Gefahr kommt, so wird man auch uns zu seiner Vertheidigung bereit finden; wenn das damals noch i will es unerörtert lassen, ob mit Recht behauptet werden konnte, fo ist jeßt jeder Schein des Reh28 hierfür fort- gefallen. Vie deutshe Sozialdemokratie hat heute in den beiden Denominationen, in welche sie si theili ih komme später darauf zurü offiziell erklärt: wir sind die Partei des prinzipiellen Um- \turzes, wir sind die zar’ ¿Eopÿy atheistisbe Partei, wir find die zar é¿Zoyúy unpatriotische Partei! Meine Hercen, das Wort ift stark; ih werde es beweisen müssen und ih werde es beweisen. E

Die deutsche Sozialdemokratie in ihrer jeßigen Organisation \{eidet fi in zwei Fraktionen und da komme ih glei auf einen der interessautesten Punkte ter Aussührungen des Herrn Vorredners in eine ganz extreme sozial-revolutionäre und in cine soit-disant gemäßigte verzeihen Sie, meine Herren, das ist ein sehr ungeeiz- neter Ausdrrck, ih werde ihn kaum motiviren können; darum lassen Sie mi lieber, an eine bekannte Thatsache anknüpfend, fie so charafterisiren: die cine ist die Fraftion Marat und die andere ift die Partei Robespierre; die Partei Marat vertreten durch die Herren Hasselmann und Most ciner dieser Herren war Mitglied des deutshen Reichstags, der andere ift es noch i fomme auf diesen Punkt noch zurück. Diese Fraktion macht si die Sade leicht, sie springt dem Gegner einfah an die Gurgel, wenn er nit Ordre pariren will ; sie erklärt, nur die revolutionäce Aktion, de: Mord, der Brand, der allgemeine Umsturz, das ist das praktische Terrain, wo man operiren muß. Fort mit aller Benußnng ver- fassungtmäßiger Mittel, wir verbieten unseren Angehörigen die Betheiligung an Kommunal-, an Staats- und Reichswahlen, das ift alles Unsinn, wir wollen den allgemeinen Weltbrand, der wird unsere Gedanken zur Verwirklichung bringen.

Meine Herren, das sind allerdings Bestrebungen, denen man seine Sympathie auf dieser Tribüne {werlich ofen entgegenbringen kann, und ic weiß sehr wobl, daß die Herren Most und Hajselmann cine sehr starke Gegenströmung gegen i innerhalb der Partei felbst haben. Wir haben das heute aus dem Munde des Hrn. Abg. Auer gehört, der mit wahrem Fanatismus sich diese Herren, wie er nch auédrüdckte, von scinen Rockschôößen abzuschütteln den Versuch machte, ; _——

Die andere Partei, also die Partei Robespierre, betreibt die Sache etwas \{leiwender, etroas methodisher, dic sagt: wir find ebenso davon überzeugt, daß nur der allgemeine Umiturz die Welt verbessern kann, wir sind ebenso von der völligen Trostloligkeit und Nerbesserungsunfähigkeit des heutigen Staats, der heutigen Gesellschaft überzeugt, wir sind auch der Meinung, er wird und muß in Flan1- men untergehen. Aber wozu diese vielen Attentate und Mord- versuche, die sind theils nit sehr hübsch vom moralischen Standpunkt aus betrachtet, theils sind sie au gefährlih für denjenigen, dec sie unternimmt, deshalb wollen wir lieber erst untergrabeM Durch eine unzulässige, unermüdliche, Niemanden zur Rnhe fommen lassende Agitation werden wir die bestehenden gesellschastliwen Zustände untergraben, und wenn die Mine genügend ebohrt, geladen und mit Pulver gefüllt ist, werden wir die alte Gesellshaft in die Lask sprengen. ; : L E

Nun, meine Herren, daß diese beiden Paricien sich nur în dem taktishen Vorgehen Gern das, glaube ih, wird hieraus do iemlich fla: hervorgeden. S 5 s aber wird Uan mér sazen, Du übertreibit, so {limm fann in der deutshen Nation die Entartung nit vorgeschritten sein, daz ganze breite Schichten, sei es den Mostshen Anschauungen und Agi- tationen, sei es der soi-disant gemäßigteren Untergrabangs- und Umiturz- ideen sich anschließen, und, meine Herren, das legt mir die nicot sehr angenehm von mir empfundene, aber um so ernstere Pflicht auf, dea Vertretern des A einigen dar MeaR Bn e Wahrheit entsprechenden Strichen ein Bild zu zelne elch: Ihnen zeigen wird, an welchem Abgrund Staat und Gesellschaft Fehen und wie ernst die Situation ist, wenn wir nit fücchten müßen, in diesen Abgrund gelegentlich einmal bineinzustürzen, und da will ich denn zunächst übergehen zu einigen offiziellen Acußerungen des Herrn Most, der ja mit großem Eifer bier perhorresziit wird ; der Hr. Abg. Auer hat nur vergessen zu sagen, das die Partei Mot nach unseren Wahrnehmungen sehr vi:l einflußreicer und mäßbtiger innerhalb der deutschen Sozialdemokratie it als die Partei Bebel- Liebknecht. E L 5

Das erklärt sich auch aus dem seit Jahrhunderten bewährten logishen Grunde: der Gaergischere bekommt den weniger Energiscben immer unter, und der Zeitpunkt wird nicht mehr fern sein, wo die Herren Bebel und Liebknet verbraucht sein werden, wenn auch nicht für ihre Person, und untergegangen in den energischeren Agitationen der Herren Most und Hasselmann. Und wenn ih nun dazu über- gehen muß, von diesem Herrn und seinen Busentreund Hasselmann

einige charalkteristische Aeußerungen vorzu}ühren, so muß i das hohe Haus von vornherein bilten, zu erwägen, daß

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