1881 / 88 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Apr 1881 18:00:01 GMT) scan diff

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Zuglei werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeichneten, noch rüdckständigen Prioritäts-Aktien wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Ver- insung derselben bereits mit dem 1. Juli des Jahres ihrer Berloo ung aufgehört hat.

Formulare zu den Quittungen werden von den oben ge- dachten Kassen unentgeltlih verabfolgt.

Berlin, den 5. April 1881.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Sydow. Hering. Merleker. Michelly.

Evangelischer Ober-Kirchenrath. Der in die Pfarrstelle zu Lissen berufene Superintendent

Anz in Eckartsberga ist zum Superintendenten der Diözese

Lissen, Regierungsbezirk Merseburg, bestellt worden.

Bekanntmachungen auf Grund des Reihsgeseßes vom 21. Oktober 1878.

Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft hat auf Grund von §. 11 des Reichsgeseßes gegen die gemein- gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Of- tober 1878

die Nummer 41 der „Dresdner Abendzeitun g“ vom 9. April 1881, Redacteur Pebold, Verleger Waldapfel, Dru Zum- busch u. Co. und zugleih das fernere Erscheinen dieser Zeitschrift verboten.

Dresden, den 11. April 1881.

Königlich sächsishe Kreishauptmannschaft., von Einsiedel.

Die unterzeichnete Königlihe Kreishauptmannschaft hat auf Grund von 8. 11 des Reichsgeseßes gegen die gemein- A Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Dkto- er :

die Nummern 12 und 15 vom 19. März und

vom 9. April 1881 der allhier erscheinenden Wochen-

\chrift Hiddigeigei, Organ für Wiß und Galgen-

humor, Beiblatt zur „Dresdner Abendzeitung“, Heraus-

geber, Verleger und verantwortlicher Redacteur - Max

Kegel, Druck von H. Zumbusch und Co., und zuglei

das fernere Erscheinen dieser Zeitschrist verboten.

Dresden, den 11. April 1881.

Königlich sächsishe Kreishauptmánnschaft. von Einsiedel.

Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft als Landespolizeibehörde hat die im Verlage der vormaligen Ge- P genB A zu Leipzig erschienene Druck-

rift:

„Die Regierung des Deutschen Reichs und der

Deutsche Reichstag in ihrer Stellung zur

Sozialdemokratie.“ Die eden des preußischen

Ministers Eulenburg und der Abgeordneten Hasselmann

und Bamberger in der Reihhstagssißung am 29. Ja-

nuar 1876, auf Grund von §. 11 und 8. 12 des Reichsgeseßes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 verboten.

Leipzig, den 11. April 1881.

Königliche Kreishauptmannschast. Graf von Mün ster.

Verzeichniß der Vorlesungen, welchbe im Sommersemester 1881 an der mit der Uni- versität in Beziehung stehenden landwirthschaftlichen Hocbschule zu Berlin, Invaliden straße 42, stattfinden werden.

1) Landwirthschaft, Forstwirthschaft und Gartenbau. Geheimer Regierungs-Rath Dr. Settegast: Landwirthschaftliche Betriebslehre. 4stündig. Vergleichendes Exterieur der landwirth- aftlichen Hausthiere und das Vich-Prämiirungswesen, 1\tündig. rofessor Dr. Orth: Landwirthschaftlihe Bodenkunde. L2ftündig. pezielle Pflanzenbaulchre. 3s\tündig. Ueber die Produktivkräfte des Landes und ihre Entwickelung. 1stündig. Praktishe Uebungen im agronomischen Laboratorium. A4stündig. Exkursionen. Garten- inspektor Bouhé: Ueber Gartenbau, unter besonderer Berück- P lgung des Gemüse- und Obstbaues, der Gehölzzuht, der arkanlagen, der Konstruktion von Gewächshäusern. Lstündig. Oekonomie - Rath Dr, Freiherr von Gaustein : Dünger- lehre. 2stündig. Dr. Grahl: Allgemeiner Acker- und Pflanzen- bau. 4stündig. Professor Dr. Großmann: Buchführung, insbeson- dere die doppelte Buchführung für größere und kleinere Güter ; lanimetrie und Trigonometrie, mit besonderer Berücksichtigung der ufgaben der Feldmeßkuüst. 3stündig. Dr. Hartmann: Schafzucht und Wollkunde. 2stündig. Rindviehzucht. 2stündig. Oberförster Krieger: Forstlizhe Bodenkunde und besondere Holzkenntniß.

2stündig, Forsts {up und Forstpolizeilehre. 2stündig, Dr. Lehmann: Landwirthschaftlibe Fütterungslehre. 2 stündig. Benno Martiny: Molkereiwesen. 2 stündig. Ingenieur Schotte:

Landwirth\{afilihe Maschinenkunde und zwar speziell über Maschinen der landwirth\chaftliden Gewerbe (Maschinen für Brauerei, Brenne- rei, Mablmühlen, Oelmüblen, Sägemühlen, Ziegeleien, Zukerfabri- Fen). 2 stündig. Uebungen im tecnischben Zeichnen. 4 stündig.

2) Naturwissenschaften.

a, Botanik und Pflanzenphysiologie. Professor Dr. Kny: Erperimental-Physiologie der Pflanzen. 3\tündig. Mikrosko- viscber Kursus für Geübtere, mit besonderer Rücksiht auf Pflanzen- krankheiten. 4stündig. Leitung botanisher Untersuchungen, täglich. Professor Dr. Wittmack: Land- und forstwirthschaftlide Botanik. Ueber Früchte und Samen mit besonderer Rücksicht auf deren Ver- fälshungen. L2stündig. Botaniscbe Exkursionen. Dr. Zopf: Ent- wielungsgeschichte der Pilze mit spezieller Berücksichtigung der Krank- beiten unserer Kulturgewächse. 2stündig. Entwickelungsgeschichte der Algen. L2ftündig.

b. Chemie und, Technologie: Geheimer Regierungs-Rath rofessor Dr. Landolt: Organische Chemie. 5stündig. Großes chemi- hes Praktikum. Kleines chemis{hes Praktikum. Dr. Degener : eueste Fortschritte auf dem Gebiete der Rübenzuckerfabrikation. 3stündig. Dr. Delbrück: Fortschritte der Spiritus- und Preßhefen- fabrikation. 1stündig. Professor Dr. Scheibler: Chemie und Tech- nologie der Rübenzuckerfabrikation mit besonderer Berücksichtigung der analvtischen Untersuhungsmethode. A4stündig.

e. Mineralogie, Geologie und Geognosie, Dr, Gruner: Mineralogie. Geognostishe Exkursionen.

_d, Physik. Professor Dr, Börnsteit: Erperimentalphysik. 4 stündig, Meteorologie. 1 stündig. Uebungen im Gebrauch meteoro- logischer und sonstiger physikalisher Instrumente. 2 stündig.

__ e, Zoologie und Thierphyfiologie. Dr. Nehring: Zoologie und vergleichende Anatomie der Wirbelthiere. 4 stündig.

Professor Dr. Zunt: Ueberblick der gesammten Thierphysiologie. L tuns ig. Dr. Karsh: Landwirthschaftliche Entomologie. 2 stündig. ionen. 3) Staats- und Rechtswissenschaft.

Dr. Jannas{ch. } a il Nationalökonomie. 3 stündig. Kammergerichts-Rath Keyßner. Reichs- und preises Recht mit besonderer Rücksiht auf die für den Landwirth wihtigen Rechtsver- hältnisse. 2 stündig.

4) Veterinärkunde.

Professor Müller: Anatomie der Hausthiere verbunden mit Demonstrationen. 2 stündig. Statistik und Zilimna der Seuchen der Hausthiere. 1 stündig. Professor Dieckerhoff : Krankheiten der Haus- thiere. Ober-Roßarzt Küttner: Hufbeschlagslehre verbunden mit Demonstrationen und praktischen Uebungen. 1 stündig.

5) Baukunde und Meliorationswesen. i

Professor Schlichting: Landwirthschaftliher Wege- und Wasser- bau. 3 stündig. Post-Baurath Tuckermann: Praktische Uebungen im O und Nivelliren, Kartiren und Berechnen von Flächen mit

inweisung auf Drainagen und Berieselungen. 35 stündig.

Die Vorlesungen an der Universität, der technischen Hochschule, der Bergakademie und der Thierarzneischule stehen den Studirenden der landwirthschaftlichen Pet ule ohne besondere Immatrikulation ofen. Dieselben haben hierfür nur das betreffende Kollegiénhonorar zu zahlen und sind von der Erlegung einer besonderen Einschreibe- oder Immatrikulationsgebühr befreit. Den Studirenden ift Gelegen- heit gegeben, an den praktischen Uebungen im Vereins-Laboratorium und an den Exkursionen zur Versuchsbrennerei des Vereins der Spiritusfabrikanten in Deutschland theilzunehmen. Meldungen hier- zu bei Dr. Delbrück im Vereins-Laboratorium. Desgleichen ist den Studirenden die Theilnahme an den Arbeiten im Laboratorium des Vereins der deutschen Zutckerfabrikanten ermöglicht. Meldungen hier- zu beim Geheimen Regierungs-Rath Landolt im chemischen Labora- torium der Hochschule. | S y

Das Sommersemester nut, gleichzeitig mit dem Sommer- semester an der Königlichen Universität am 16. April 1881. Mel- dungen wegen der Aufnahme in die Hochshule werden im Bureau derselben, Invalidenstraße 42, E : L

Die Quâästur befindet sich im Gebäude der Hochschule und ift von 10—1 Uhr geöffnet.

Von derselben werden fortan erhoben: a. an Einschreibegebühren 10 4 pro Semester; b. ein noch näher festzuseßendes Honorar per Vorlesung und Semester; c) Gebühr für Ausfertigung eines Studien- zeugnisses 3 A.

Personalveränderungen.

Königlich preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen undVerseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 7. April. Perthes, Major vom Generalstabe der 8. Div., zum Generalstabe des I. Armee-Corps, Frhr. v. R echenberg, Hauptm. vom Generalstabe des TV. Armee-Corps, zum Generalstabe der 8. Division, Linde, Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des IV. Armee-Corps, v. MüÜßschefahl, vit vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 15, Division, v. Franckenberg, Mimann vom Großen Generalstabe, zum Senera liabe der 18. Division, von der Marwiß, Hauptm. vom Generalstabe des Garde - Corps, zum Generalstabe der 25. Di- vision, v. Rosenberg-Gruszczynski T, Hauptmann vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des Garde-Corps, Stoeßer, Hauptmann vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 29. Div., v. Hagenow, Hauptmann vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 30, Div. verseßt. Graf v. Pourtalès, Sec. Lt. vom Hus. Regt. -Nr:-7, dessen Kommando zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amte um 6 Monate verlängert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 5. April. v, Gureßky-Corniß, Hauptm. a. D., zuleßt von der Inf. des 2. Aufgebots des damaligen 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 20, früher Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 47, die Erlaubniß zum Tra- gen der Armee-Unif. ertheilt. 7. April. v. Gerstein-Hohen- stein, Gen. Lt. z. D., zuleßt Kommandant von Altona und über die in Hamburg garnisonirenden Truppen, der nachgesuchte Abschied mit seiner Pension bewilligt.

Königlich Bayerische Armee. Í Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 2. April. Miller, charakteris. Hauptm. z. D. und Adjutant beim Landw. Bez. Traunstein, ein Patent vom 1, d. M. verliehen.

Abschiedsbewilligungen. FmaktivenHeere. 28. März. Düppel, Hauptm. a. D., auf Nacsuchen in die Kategorie der ohne die Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedeten Offiziere ver- seßt. 6. April. Shunck, Hauptmann und Comp. Chef des 14. Inf. Regts, der erbetene Abschied mit Pension und mit der Er- laubniß zum Tragen der Uniform, unter Verleihung des Charakters als Major bewilligt.

Im SanitätsCorps. 3. April. Dr. Leibold, Assistenz- Arzt 2. Kl. des Feld-Art. Regts., auf Nachsuchen im Sanitäts-Corps znr Res. verseßt.

X11. (Königlih Sächsishes) Armee-Corps. 5. April.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen im aktiven Heere. v. T\hirschky undBögendorff, Oberst u. Com- mandeur des Shützen- (Füf.) Regts. Nr. 108, unter Beförd. zum Gen. Major, zum Commandeur der Inf. Brig. Nr. 48 ernannt. v. Hol- leben gen. v. Normann, Oberst und Chef des Generalstabes, v. Schönberg, Oberst à la suite des Ulan. Regts. Nr. 18 und Commandeur der 1. Kav. Brig. Nr. 23, zu Gen. Majors befördert. v. Minckwit, Oberst und Königl. Plgeladur, zum Schüten- (Füs) Regt. Nr. 108 kommandirt, behufs Führung dieses Regts.

Im Sanitäts-Corps. Dr. Zimmer, Ober-Stabsarzt 1 Kl. des Feld-Art. Regts. Nr. 28, als Regts. Arzt zum Inf. Regt. Nr. 134, Dr. Leo, Ober-Stabsarzt 1. Kl. des Gren. Regts. Nr. 101, als Regts. Arzt zum Inf. Regt. Nr. 133, verseßt. Dr. Döhler, Ober-Stabsarzt 2 Kl. des Inf. Regts. Nr. 105, zum Ober-Stabsarzt 1. Kl, Dr. Stechber, Stabsarzt des Gren, Regts. Nr. 101, zum Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt, Dr. Beer, Stabsarzt des Gren. Regts. Nr. 100, zum Ober-Stabsarzt 2. Kl . und Regts. Arzt beim Feld-Art. Regt. Nr. 28, befördert. Dr. Strüh, Stabsarzt des Inf. Regts. Nr. 107, zum Fuß- Art. Regt, Nr. 12, Dr. Selle, Stabsarzt des Feld- Art. Regts. Nr. 12, zum 3. Bat. Gren. Regts. Nr. 101, verseßt. Dr, Lier, Assist. Arzt 1. Kl. des Fuß-Art. Regts. Nr. 12, zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 133 verseßt, behufs Wabhr- nehm. des bataillonsärztliden Dienstes bei genanntem Bat. Pr. M üller, Assist. Arzt 1. Kl. des Inf. Regts. Nr. 107, zum Stabs- und Bats. Arzt beim 2. Bat. desselben Regts, Kalliecfe, Assist. Arzt 1. Kl. des Feld-Art. Regts. Nr. 12, zum Stabs- und Abtheil. Arzt bei der 3. Abtheil. desselben Regts, Dr. Düms, Hie Arzt 1. Kl. des Inf. Regts. Nr. 102, zum Stabs- und Bats. Arzt beim 9, Bat. Inf. Regts. Nr. 134, Dr. Appel, Assist. Arzt 1, Kl. des Train-Bats, Nr. 12, zum Stabs- und Bats, Arzt beim 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 133, Dr. Ramdohr, Assist, Arzt 1. Kl. des Inf. Regts, Nr. 106, zum Stabs- und Bats. Arzt beim 3. Bat. Funf. Regts. Nr. 134, Dr. Diemer, Assist. Arzt 1. Kl. des Gren. Regts. Nr. 101, zum Stabs- und Bats, Arzt beim 3. Bat. Gren. Regts. Nr. 100 befördert. Dr. Winkler, Assist. Arzt 1, Kl. des Jäger-Bats. Nr. 12, zu den Reit. Battrn. des Feld-Art. Regts. Nr. 12, Dr. Rabenhorfst, Assist. Arzt 1. Kl, des Shützen- (Füs.) Regts. Nr. 108, zum Train-Bat. Nr. 12, Dr. Lebelt, Assist. Arzt 1, Kl. des Inf. Regts, Nr. 103, zum 3, Bat. Inf. Regts. Nr. 106, versetzt. Dr. Krebs, Assist. Arzt 2. Kl. des Inf. Regts. Nr. 103, Dr. Schaffrath, Assist. Arzt 2. Kl. des Inf. Regts. Nr. 104, Dr. Pöschke, Assist rzt 2, Kl. des Hus. Regts. Nr. 18, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert. Fröhlich, Assist. Arzt 2. Kl. des Scbützen- (Füs.) Regts, Nr. 108, zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 133

versetzt,

Nichtamtliches.

Königreich Preußen.

_ Preußen. Berlin, 13. April. Jhre Kaiser- lihen und Königlichen Majestäten dinirten gestern bei Jhren Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten dem Kron- prinzen und der Kronprinzessin. '

Se. Majestät der Kaiser und König - nahmen heute den Vortrag des Geheimen Civil-Kabinets entgegen und empfingen die Asfrikareisenden Nachtigal und Lenz.

Nachmittags 2 Uhr ertheilten Se. Majestät dem Fürsten Orloff Audienz.

hre Majestät die Kaiserin und Königin woe gers der liturgishen Passions - Abend - Andacht im ome bei.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der

Kronprinz nahm gestern Vormittags 111/2 Uhr militärische Meldungen entgegen und empfing den Afrika-Reisenden Dr. Lenz und Abends 8 Uhr den Kaiserlich russishen Botschafter bei der französishen Regierung, Fürsten Orloff.

Se. Majestät der Kaiser Alexander Ul. von Rußland is} unter dem 27. v. Mts. zum Chef des Kaiser- Alexander-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 ernannt worden.

Der Bundesrath hat in der Sißung vom19. v. M. olgendes beschlossen: Solchen Essigfabrikanten, welche \ih hon vor dem 1. Januar 1880 im Besiße eines in dem Ge-

bäude, in welchem die Essigbereitung stattfindet, oder in einem angrenzenden Raume aufgestellten Destillirapparates befunden haben, kann das Halten und die Benußung des leßteren in den bezeihneten Lokalitäten auch ferner auf jeder- zeitigen Widerruf und unter den nachstehenden Bedingungen und Kontrolen gestattet werden: 1) Die Fabrikanten dürfen den denaturirten Branntwein, das Essiggut und den berei- teten Essig nur in den der Steuerstelle angemeldeten Räumen und Gefäßen aufbewahren. 2) Ueber den Betrieb des Destil- lirapparates, welher zum Zwecke der Prüfung seines Jn- haltes mit einem Abzugshahn versehen sein muß, is vor Beginn des Betriebes eine Deklaration an die Steuerstelle in duplo abzugeben, welche ersehen läßt, an welchen Tagen der Destillirapparat im Betriebe sein soll. Der Be- trieb des Destillirapparates ist, vorbehaltlih der bei nach- gewiesenem Bedürfnisse zu gestattenden Ausnahmen, nur innerhalb der Stunden von 6 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends zulässig. 3) Das eine Exemplar der Betriebsdekla- ration, welches von der Steuerstelle mit ihrem Visum zu ver- sehen und dem Fabrikanten sofort wieder zurückzugeben ist, muß in der Betriebsanstalt an einer dazu von der Steuer- behörde bestimmten Stelle aufbewahrt und zur Einsicht der Steuerbeamten bereit gehalten werden. Bevor die Dekla- ration wieder zur Betriebsanstalt gelangt ist, darf mit dem Betriebe des Destillirapparates nicht begonnen werden. 4) Der Deklaration nah Zifser 2 bedarf es nicht für die eit: a. innerhalb welcher in der Essigfabrik denaturirter

ranntwein niht vorhanden ist, b. für welche der Betrieb Des Destillirapparates hon nah den Vorschriften über die Branntweinbesteuerung deklarirt wird. 5) Der Destillir- apparat unterliegt der fteuerlihen Kontrole in demselben Um- fang wie die Brennapparate in den Brennereien. 6) Flr die Dauer betriebsloser Zeiten kann der Destillirapparat steuer- amtlih unter Verschluß geseht werden und finden in Bezug hierauf die für den Verschluß der Brennereigeräthe gegebenen Vorschristen sinngemäße Anwendung.

Nach der im Reichs-Eisenbahn-Amt aufgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlihten Nachweisung der auf deutschen Eisenbahnen ausschließlich Bayerns im Monat Februar d. J.. beim Eisenbahnbetriebe (mit Aus- {luß der Werkstätten) vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeihnen: 9 Entgleisungen und 4 T stöße auf freier Bahn, 13 Entgleisungen und 28 Zusammen- stöße in Stationen und 135 sonstige Unfälle (Üeberfahren von Peru, Feuer im Zuge, Kessel-Explosionen und an- dere Betriebs-Erecignisse, wobei Personen getödtet oder verleßt worden sind).

Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größten- theils dur eigenes Verschulden, 138 Personen verunglüdt, sowie 44 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 107 unerheblih beschädigt. Es wurden von den 11 035 182 überhaupt beför- derten Reisenden 2 getödtet, 1 verleßt (es entfällt je eine Tödtung auf die württembergishen Staatseisenbahnen und die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahndirektion Hannover, während die Verleßung auf der Bergisch-:Märkischen Eisenbahn vorkam); von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 16 getödtet und 51 verlegt und bei Nebenbeschäftigungen 31 verleßt; von Post-, Steuer- 2c. Beamten 1 verleßt; von fremden Personen (eins{hließlich der niht im Dienst befind- lihen Bahnbeamten und Arbeiter) 15 getödtet und 11 ver- legt, sowie bei Selbstmordversuchen 10 Personen getödtet.

Von den sämmtlichen Verunglückungen mit Aus\{luß der Selbstmorde entfallen p g :

A. Staatsbahnen und unter Staatsverwal- tung stehende Bahnen (bei zusammen 21842 km Be- triebslänge und 462 417 496 geförderten Achskilometern) 115 rem darunter die größte Anzahl auf- die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der deri Königlichen Direktion der Cöln-Mindener Eisenbahn, jeßigen Königlichen Eisenbahn- direktion zu Cöln [rechtörheinis{] C der Königlichen Direktion der Oberschlesishen Eisenbahn (15) und der ReC, lihen Eisenbahndirektion zu Hannover (13); verhältniß- mäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geförderten Achs- filometer und der im Betriebe gewesenen Längen sind jedo auf den Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der vormaligen Königlichen Direktion der Cöln-Mindener Eisenbahn, auf der Main-Neckar-Eisenbahn und auf der Oberschlesischen Eisenbahn die meisten Verunglückungen vorgekommen.

B, Größere Privatbahnen mit je über 150 kw Betriebslänge (bei zusammen 5856 km Betriebslänge und 84 988 898 geförderten Achskilometern) 13 Fälle, darunter

di te Anzahl di L s 4), die Brat lweip e Gfatadn §) ues die Bred Ses Freiburger

auf der Braunschweigischen Eisenbahn, der Ludwigsbahn und der Mecklenburgishen Friedri

enbahn (2); verhältnißmäßig sind jed Fs Eisenbahn die meisten Verunglückungen vorgekommen. Auf

nz-

c. Kleineren Privatbahnen mit je unter 150 km Betriebslänge (bei zusammen 1048 km Betriebslänge und 5 587 246 geförderten Achskilometern) find Verunglüdungen nit vorgekommen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich sächsische Geheime Finanz-Rath Golz is nach Dresden abgereist.

Der General-Lieutenant von Heuduck, Chef des Militär-Reitinstituts in Hannover, ist nach Abstattung per- sönlicher Meldungen wieder abgereist.

Württemberg. Stuttgart, 10. April. Die Neu- organisation der Behörden bei den Verkehr s- anstalten ist vollzogen; wir haben, so {reibt man der „Karlsr. Ztg.“, nun eine General - Direktion der Staats-Eisenbahnen und der Bodensee-Dampsschiffahrt, eine General - Direktion der Posten und Telegraphen und einen Rath der Verkehrsanstalten, sämmtlih unter dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten stehend. Jn den Rath der Verkehrsanstalten wurden drei Ober-Bauräthe, zwei Ober-Finanz-Räthe und ein Ober-Postrath berufen. Die Verlegung des forstlihen Unterrichts von Hohenheim an die staatswirthschaftliche Fakultät in Tübin- gen iff unter dem 3. d. M. vollzogen; Hohenheim izt jegt nur noch landwirthschaftlihe Akademie.

Baden. Karlsruhe, 12. April. (W. T. B.) Der Großherzog empfing heute den russischen Minister-Resi- denten Kolo \chyn zur Entgegennahme der Notifikation der Thronbesteigung Kaifer Alexander III., sowie des neuen Be- glaubigungsschreibens Koloschyns.

Hamburg, 12. April. (W. T. B.) Heute Nachmittag fand hier im Saale des Börsengebäudes eine Versamm- lung von Kaufleuten statt, welche eine Resolution faßte, die sich für Beibehaltung der Freihafenstellung Ham- burgs und fernerweit dahin ausspricht, daß, falls ein Ueber- einkommen über anderweite Abgrenzung des Freihafengebietes zu Stande kommt, Abänderungen nur unter Zustimmung Hamburgs erfolgen können.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 11. April. Wie hiesige Blätter melden, werde der Kronprinz Rudolf zum 16. d. in Wien erwartet und werde sih derselbe nah den Feiertagen nah Brüssel begeben. :

Der „Bud. Corr.“ berichtet man von hier: „Um 1 Uhr Nachmittags begann eine bis 4 Uhr währende gemeinsame Minister-Konferenz im Auswärtigen Amt unter Vorsiß des Barons Haymerle. Der Konferenz haben beigewohnt die Minister Graf Taaffe, Dunajewski, Baron Pino, Tisza, Szapary und Baron Kemeny, sowie auch Sektionschef Kallay. Es wurden verschiedene gemeinsame Angelegenheiten, darunter auch die Vertragsverhandlungen mit Deutschland und Ser- bien, besprohen. Die Minister-Konferenzen werden morgen fortgeseßt, G Inne Graf Szapary reist. heute Abends nah Pest zurüdck.“

9 Pa April. (W. T. B.) Das „Armeeverordnungs- blatt“ publizirt eine Kaiserliche Verordnung vom 8. d., nah welcher das* Jnfanterie-Regiment Fürst Karl von Rumä- nien, Nr. 6, nunmehr den Namen Karl I., König von Rumä- nien, zu führen hat. i

Pe st, 12. April. Das Oberhaus beschloß, den Bericht über die von dem Ausschusse in Abwesenheit des Finanz- Ministers beantragten Modifikationen zu dem Geseztent- wurfe über die Grundsteuerregulirung, dem der Finanz: Minister nicht zustimmen zu können erklärte, auf Wunsch des Finanz:-Ministers erst nach den Feiertagen zu berathen, da- mit dem Minister Gelegenheit geboten werde, seine Meinung dem Ausschusse gegenüber geltend zu machen.

Schweiz. Bern, 10. April. (N. Zürch. Ztg.) Das Traktandenverzeihniß für die am 19. April zusammen- tretende Bundesversammlung enthält 28 Verhandlungs- gegenstände, von denen jedoch nur die Wahl cines Vize- M D des Nationalraths und zwei Begnadigungsgesuche neu sind.

Großbritannien und Jrland. London, 12. April, (W. T. E Lord Beaconsfield hat eine ziemlih gute Nacht gehabt; die asthmatishen Beshwerden haben si ge- bessert, auch der Kräftezustand hat sich gehoben.

Gla. Corr.). General Hin n ehat, wie die „Times“ mel- det, die Marschordre für die Räumung von Kandahar be- kannt gegeben, welche, falls erstere die Billigung des Höchstkomman- direnden erlangt, am 13. d. M. beginnt und am 22, d. enden wird. Sirdar Shamsuddin Khan, der Vize-Gouverneur, be- findet 1:ch seit einigen Tagen in Kandahar und trifft BVor- kehrungen zur Uebernahme der Civilverwaltung vom Oberst St. John. Das \{hlechte Wetter hat die Jnfanterie des Emirs aufgehalten, welhe nicht vor dem 15. d. erwartet wird.

Dublin, 12. April. (W. T. B.) Jn dem heute statt- gehabten Meeting der Agrarliga traten Parnell und Dillon als Redner auf; es wurde eine Resolution angenommen, die die Landbill für nicht zureichend erklärt. :

_ 13. April. (W. T, B.) Der Botschafter Göschen trifft noch im Laufe dieses Monats von Konstantinopel hier ein und wird auf dem Posten in Konstantinopel durch Lord Dufferin erseßt, welher St. Petersburg noch im Laufe dieser Woche verläßt und sih zunächst hierher begeben wird.

Frankreich. Paris, 11. April, (Fr. Corr.) Sidi Ali Bey ist, schreibt man dem „Temps“, am Montag Morgen im Bardo, dem Regierungspalais, mit dem Kommando der Armee des Bey von Tunis betrgut worden. Mitte der anderen Woche wird die Kolonne, etwa 5000 Mann stark, ab- marschiren. Der Protest des Bey ist überall angeschlagen.

12. April. (W. T. B.) Die Deputirtenkam- mer nahm heute den zweiten Theil der in dem Berichte der Kommission zur Untersuhung der Affaire Cissey gestellten Anträge an, wonach dem Kriegs-Minister und der

udgetkommission einige in der Kriegsverwaltung vor- ekommenen Unregelmäßigkeiten bezeichnet werden sollen. Die ammer vertagte sih sodann bis zum 12. Mai. F Nath einem Telegramm des Gouverneurs von Algier ist nur ein Theil der Mission des Obersten Flatters ermordet worden ; der andere Theil fol fs in GefangensGel! befinden. Man glaubt, daß au Oberst Flatters gefangen i und die Auswechselung der Gefangenen mit Frauen und Kin- dern, die sih in Algier befinden, beantragen würde.

Wie der „Agence Havas“ aus Tunis gemeldet wird, hätte der dortige französische Konsul gegen die Frank- reih zugeshriebene Absicht, Tunis zu erobern und den Bey abzuseßen, bei dem leßteren Verwahrung eingelegt und erklärt, Frankrei erstrebe lediglih wirksame Garantien zum Schuße jeiner Grenze. :

13. April. (W. T. B.) Magnin, Dumas, de la Normandie und Cecrnush sind zu Delegirten Frankreihs für die internationale Münzkonferenz ernannt worden.

Italien. Rom, 12. April. (W. T. B.) Dem „Diritto“ zufolge sind entsprehend der vom König aus- gesprochenen Ansicht, daß die vershiedenen Gruppenführer der Linken sih über die Bildung eines starken Kabinets verständigen möchten die bezüg!ihep Verhandlungen gest:rn und heute fortgeseßt worden. Nach einem Vorschlage, der die meisten Aussihten auf Verwirklihung hätte, sollten Cairoli und Depretis im Kabinete bleiben, Crispi, Nicotera und Zanardelli aber als neue Minister eintreten; die drei leßteren hätten dem Vorschlage zugestimmt, Cairoli aber habe sih noch nit erklärt. Der außerordentliche russische Bot- schafter, Graf Shuwal off, ist hier angekommen.

Türkei. Konstantinopel, 12. April. (W. T. B.) Der außerordentliche russishe Botschafter Fürst Jmeretins ki, war heute vom Sultan zum Diner geladen ; derselbe wird morgen seine Reise nah Athen fortseßen.

Numänien. Bukarest, 12. April. (W. T. B) Die Deputirtenkammer genehmigte das Budget für das morgen beginnende Finanzjahr und nahm die Vorlage bezüglih des Baues der Eisenbahn Adjud-Dkna an.

Serbien. Belgrad, 12. April. (W. T. B.) Der Schluß der Skupschtina erfolgt am nähsten Sonntag, der Minister des Auswärtigen, Mijatowitsh, tritt sodann einen zweimonatlihen Urlaub nah Ftalien an.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 13. April. W. T. B.) Die „Agence Russe“ bemerkt bezüglich der Frage der Verfolgung politisher Mörder: Die Kaiserliche Regierung verharre auf ihrem gemäßigten Stand- punkte. Eine Solidarität der Jnteressen in dieser Frage be- stehe und werde sih auch manifestiren. Jedenfalls werde es zu einem Jdeenaustausche pen den Regierungen in dieser Ange- legenheit kommen. Ob mittelst einer Konferenz oder vermöge von Mittheilungen von Kabinet zu Kabinet sei noch ungewiß. Die Hauptsache sei, zu einem Einverständniß zu gelangen. Dieselbe Agence erklärt es für unbegründet, daß Graf Schumwalof}f mit einer geheimen Mission in Wien betraut sei. Die Mission des Generals Surow nah Bukare s wird erst in einigen Wochen erfolgen. :

Der Minister des Jnnern hat dem „Golos“ die zweite Verwarnung und der in Moskau erscheinenden Zei- tung „Semstwo“ die erste Verwarnung ertheilt.

Von der Regierung wird folgende Bekanntmachung veröffentliht: Sofort nach der Katastrophe vom 13. März erschienen in einigen Zeitungen Andeutungen über einen möglichen Zusammenhang der Verfertigung der Explosions- materialien mit dem in dem Palast der verstorbenen Großfürstin Maria Nicolajewna befindlichen Laboratorium. Diese Andeutungen sind seiner Zeit berücksictigt worden und haben si als völlig unbegründet erwiesen. Das erwähnte Laboratorium, welhes im Jahre 1840 von dem Herzog Maximilian von Leuchtenberg behufs chemischer Studien er- rihtet worden ist, hat stets unter der besonderen Aufsicht der damit betrauten Bedienung des Herzogs Nikolaus Mari- milianowitsh von Leuchtenberg gestanden.

Süd-Amerika. (Allg. Corr.) Der „Panama Star and Herold“ veröffentlicht eine Depesche aus Lima vom 16. v. M,, welche meldet, daß die provisorifche Regie- rung von Peru vereidigt worden und ihren Sig in Magda- lena, 2 Meilen von Lima, genommen hat. Jn einer VBer- sammlung von Kaufleuten wurden 200 000 harte Dollars auf Abschlag der ersten Million der von den Chilenen auf- erlegten Kriegsentshädigung gezeihnet.

Statistische Nachrichten.

Ueber den Post- und Telegraphenverkehr im Groß- herzogthum Hessen im Jahre 1879 entnehmen wir den Mitthei- lungen der Großherzoglih hessischen Centrgupee für die Landes- statistik folgende Angaben: Das ganze Großherzogthum hatte bei einer Zahl von 936 944 Einwohnern eine Einnahme von 2 348 805 M. an Porto- und Telegrammgebühren. Die Zahl der eingegangenen Briefe, Postkarten, Drucksachen und Waarenproben betrug 15 684 882 Stü, der Pakete ohne Werthangabe 1 124 694, der Briefe und Pakete mit Werthangabe 165 834 Stück. Die Zahl der aufgegebenen Pakete obne Werthangabe bezifferte sich auf 1 150 326, die der aufgegebenen Briefe und Packete mit Werthangabe auf 166 806. Postnachnahmesen- dungen waren eingegangen 147096, Postauftragsbriefe 98050 Stück, Der Betrag der eingezahlten Postanweisungen betrug 45 872 644 M, der der ausgezahlten Postanweisungen 48 141 700 A. _Zeitungsnummern wurden 7 358 688 befördert, die Zahl der Postreisenden war 62 671. Telegramme wurden aufgegeben 199 230 Stück, eingegangen sind 211 534 Stück. Auf die 7 größten Städte mit Postämtern 1. Klasse vertbeilten si diese Zahlen in folgender Weise: Mainz mit 61 322 Einwohnern hatte an Porto- und Telegrammgebühren Einnahme 572 456 M; an eingegangenen Briefen, Postkarten, Drucksachen und Waarenproben 3322 800, an Packteten ohne Werthangabe 221 500, Briefe und Packete mit Werthangabe 44400 Stück, an aufgegebenen Paketen obne Werthangabe 257200, Briefen und Packeten mit Werthangabe 40 000 Stück, eingegangene Postnachnahmesendungen 16 690, Post- auftragsbriefe 12 746 Stück, Betrag der eingezahlten Postanweisungen 7 670 960 M, der ausgezablten 12274805 F, beförderte Zeitungs- nummern 1470078, aufgegebene Telegramme 64 854, eingegangene 67477 Stück. Darmstadt mit Bessuzngen mit 48 863 Einwohnern hatte an Porto- und Telegrammgebühreneinnahme 357 839 K, ein- gegangene Briefe 2c. 2 187 200, Pakete _ohne Werthangabe 171 400, Briefe 2c. mit Werthangabe 27 600 Stück; aufgegebene Padckete obne Werthangabe 183200, Briefe 2. mit Werthangabe 94500 Stück; eingegangene Postnahnahmesendungen 18 090, Postauftragébriefe 10199 Stü; Betrag der eingezaklten Post- anweisungen 6222917 M, der ausgezahlten 6 671 133 Æ; be- förderte Zeitungsnummern _2 929 483, Telegramme: aufgegebene 33 406, eingegangene 35 804 Stück. Offenba mit 28 601 Einwohnern Porto- 2c. Einnahme 241 698 M; eingegangene Briefe 2c. 1 173 (00, Packete ohne Werthangabe 95 500, Briefe 2c. mit Werthangabe 16 300 Stück; aufgegebene Packete ohne Werthangabe 178 500, mit Werthangabe 11 300; eingegangene Postnachnahmesendungen 7540, Postauftragébriefe 7106 Stück; Betrag der eingezahlten Postan- weisungen 2803 375 M, der ausgezahlten 9 514 120 Æ; beförderte Zeitungsnummern 93 263; Telegramme aufgegebene 10583, ein- gegangene 11847 Stük. Worms mit 19035 Einwohnern Porto- und Telegraphengebühren-Einnahme 134 003 f; eingegangene Briefe 2c. 761 100, Padckete ohne Werthangabe 52 600,

Briefe 2c. mit Werthangabe 9800; aufgegebene Pacete obne Werthangabe 62 500, Briefe 2c. mit Werthangabe 9000; eingegangene Postnahnahme]endungen 5180, Postauftragébriefe 5742 Stück; Betrag der eingezahlten Postanweisungen 2398 829 Æ., der ausgezahlten 3 196034 MÆ., beförderte Zeitungsnummern 940035, Telegramme : aufgegebene 14075, eingegangene 15 720 Stück. Gießen mit 16 997 Einwobnern : Porto- 2x. Gebühreneinnahme 146 526 M. ; eingegangene Briefe 2c. 803 700, Packete ohne Werthangabe 66 100, Briefe 2c. mit Werthangabe 11 400, aufgegebene Pakete ohne Werth- angabe 88 100, Briefe 2c. mit Werthangabe 9500, eingegangene Post- nanahmesendungen 12 510, Postauftragsbriefe 4939 Stü; Betrag der eingezablten Postanweisungen 2924596 ä, der ausgezahlten 4014802 M, beförderte Zeitungen 397 051; Telegramme auf- gegebene - 14 924, eingegangene 13742 Stück, Bingen mit 7059 Einwohnern : Porto- 2c. Gebühreneinnahme: 57 016 #.; eingegangene Briefe 2c. 308 200, Pakete ohne Werthangabe 24 500, Briefe 2c. mit Werthangabe 4300; aufgegebene Packete ohne Werthangabe 920 800, Briefe-und Pakcte mit Werthangabe 4400, eingegangene Post- nacnahmesendungen 3380, Postauftragsbriefe 3178 Stük; Betrag der eingezahlten Postanweisungen 1244 225 A, der ausgezahlten 1 243 510 M; beförderte Zeitungsnummern 29 640; Telegramme auf- gegebene 7568, eingegangene 7473 Stück. Bensheim mit einer Zahl von 5965 Einwohnern hatte an Porto- und Telegrammgebühren-Cin- nahme 24 368 M, eingegangene Briefe, Postkarten, Drucksachen und Waarenproben 163 500, Pakete ohne Werthangabe 14700; Briefe und Pakete mit Werthangabe 1700 Stück; aufgegebene Packete ohne Werthangabe 14 800, Briefe und Packete mit Werthangabe 1600 Stück; eingegangene Postnachnahmesendungen 1840, Postauftrags- briefe 1600 Stü; Betrag der eingezahlten Postanweisungen 578 821 M, der ausgezahlten Postanweisungen 551407 M; beförderte Zeitungs- L 922; Telegramme: aufgegebene 1358 Stück, eingegangene 2 Stü.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von der im Verlage von Julius Springer hierselbst erschei- nenden „Politischen Geschichte der Gegenwart“ von Wil- helm Müller, Professor in Tübingen, ist jeßt Band XIV., welcher die Geschichte des Jahres 1880 darstellt, ausgegeben worden. Die Muüllershe Geschichte der Gegenwart ist von der Kritik wie von dem [esenden Publikum günstig beurtheilt und aufgenommen worden. Die gescchickte Anordnung, die frische und übersichtliche Art, kaum ent- \chwundne Ereignisse darzustellen und zu beleuchten, hat vielseitig Anerkennung gefunden und dem Unternehmen zahlreiche Freunde zugeführt. Dem vorliegenden 14. Bande, dessen Preis 4 M. beträgt, ist nebst einer Chronik der Ereignisse des Jahres 1880, wie vom 6. Bande an bereits jedem Jahrgange, auch ein alphabetisches Verzeichniß der hervorragenden Personen beigefügt. Das Jahr 1880 ist fast für alle Staaten Curopas ein ereignißvolles Jahr gewesen. Als für das Deutsche Reich bedeutungsvolle Thatsachen werden des Näheren behandelt: die Annahme des Reichs-Militär- gesetzes und die Verlängerung des Sozialistengeseßes im Reichstage, sowie die Feier der Vollendung des Cölner Domes. Die Zögerung der Pforte, die Bestimmungen des Berliner Vertrages auszuführen, ver-

* anlaßte die Berufung der Berliner Konferenz und die Flottendemonstra-

tion und bewog Griechenland zu Kriegsrüstungen. Jn Frankreich veranlaßte der Widerstand des Senates die Regierung zum Erlasse der Märzdekrete; weiter ist hier bemerkenswerth die Amnestirung sämmtlicher Kommunarden. In England vollzog sich ein folgenreicher Kabinetswechsel; weiter erscheinen hier die agrarischen Unruhen in Frland, und der Aufstand der Boeren von Transvaal. Aus der Reibe der weiteren historishen Ereignisse des Jahres 1880 sei hier S noch die Vollendung des Tunnel - Durchstiches des St. Gotthard aufgeführt, und der damit hergestellten direkten Schienen- U zwischen Deutsland, der Schweiz und Italien Erwähnung gethan.

Die Firma F. A. Brockhaus in Leipzig erstattet von Zeit zu Zeit in den von ihr veröffentlihten „Mittheilungen“ dem Publikum Bericht über die neuesten Unternehmungen ihres Verlags fowie über Erscheinungen der deutschen und ausländischen Literatur, welche dnrch ihr Sortiment und Antiguarium zu beziehen sind. So ist aud jeßt Nr. 2 dieser „Mittheilungen“ pro 1881 erschienen, in denen über den neuesten Brockhausschen Verlag berichtet wird. Unter den bier aufgeführten Proben heben wir Rönne's Staatsrecht der Preußischen Monarcie, das in 4. vermehrter und verbesserter Auflage erscheint, besonders hervor.

J. A. Stargardts Buch- und Antiquariatshand- lung in Berlin (Jägerstr. 53) hat in Katalog 134 foeben ein Ver- zeichniß der 3. Abtheilung der Bibliothek des verstorbenen Prof. Dr. Aug. Hagen „Kunstgeschihte, Kunstgewerbe, Kupfer- werke“ veröffentlicht. In demselben, der zugleih au Werke aus der Bibliothek des Florentiner Bildhauers Santorelli enthält, find im Ganzen 945 Schriften verzeichnet, und zwar unter folgenden Ru- briken: Kunstsammlungen und Reisen (180 u. 43); Kunstgeschichte, Kunstgewerbe (131); Archäologie und Kunft, illuitrirte Werke (490). Wie \chon die beiden ersten Abtheilungen, so bringt auch die 3. Ab- * theilung der vormals Hagenschen Bibliothek, die si jeßt im Besitze Stargardts befindet und in seinem Antiquariat zu verkaufen ist, eine Menge wichtiger, interessanter und zum Theil auch seltener Werke aus den ge- nannten Fächern. Berlin, Potsdam, Königsberg, Danzig, Dresden, München, Prag, Wien, Straßburg, Rom, Paris u. \. w. find mit Beschreibungen im Allgemeinen sowie mit ihren Kunstsammlungen und sonstigen Merkwürdigkeiten vertreten. Unter der Rubrik „Kunst geschichte“ u. #. w. finden sich zahlreihe Schriften über Kunst- ge\chichte im Allgemeinen, Malerei ceins{l. Glasmalerei, Bild- hauerkunst, Bauwesen und Bauwerke, Holzschneidekunst, Gemmen- funde, Münzen, Heraldik, Künstlerlerika, Kostümkunde, Buch- oruckerkunst, Handschriftenkunde u. #. w.; unter der 3. Rubrik u. A. Wayppenbücher, Albums, Schriften über Kalligraphie und Broderie, cine Menge interessanter Werke mit Kupfern u. }. w. Außerdem is in Stargardts Antiquariat au ein Band fäuflid zu bekommen, der 34 Briefe Friedrihs des Großen an den Fürsten von Anhalt-Cöthen von 1744—86 mit der eigenhändigen Unterschrift des Königs enthält. Jn demselben Bande befindet ih eine eigene Radirung des Königs: Friedericus Prine. Boruss. inv. et fec. 1728; ferner eine „Allerh. Instruktion Friedribs 11. für den Minister Graf Finckenstein vom 10. Januar 1757“ Facfimile; drel Porträts Friedrichs des Großen und 8 Bilder, enthaltend Darstellun- gen aus Friedrichs. des Großen Leben von Gevser, Frenwtel, Meil, Carstens, M. Hans u. A. im Stil der Zeit, roth Maroq. mit

Goldschn. Das „Magazin für die Literatur des In- und Auslandes" (50. Jahrgang 1881, Herausgeber Eduard Engel in

Berlin, Verlag von Wilhelm Friedri in Leipzig) enthält in seiner neuesten Nummer: Deutschland: Setzerscholien zu Eduard _Laëker: „Wege und Ziele der Kulturentwickelung“ (Schluß). (Peter Simpler, ein Setzer.) Frankrei: Alfred de Musset (Scluß). (Alfred Meißner.) Dänemark: Ungedruckte Reisebriefe Andersens an eine deutsche Freundin (Schluß). Rußland: Iwan Turgenjew (Schluß). (August Scholz.) Polen: Geschichte der polnischen Dichtkunst in der ersten Hälfte des 19. Fahrhunderts von Adalbert Cybulski (Ger- man). Nordamerika: Die Schwanengesänge zweier Dichter (Robert Waldmüller). Kleine Rundschau: Germanistisches aus Rom. Saint-Eman : Nounvelles tontes nenves. Einladung zum fünften internationalen Orientalisten-Kongreß. Literarische Neuigkeiten. Aus Zeitschriften.

Die nordisde Kunstausstellung in Gothenburg, welbe am 1. Juni eröffnet werden soll, wird Arbeiten von faît allen hervorragenden nordishen Künstlern umfassen. Angemeldet find bis jeßt 354 Kunstwerke, wovon 29 Skulpturarbeiten sind, und zwar von 170 Künstlern, nämlich 70 \s{wedischen, 43 norwegischen, 55 dänischen, 1 finnländischen und cinem älteren unbekannten. Unter den dänischen Künstlern, welce ausstellen werden, sind zu erwähnen: Frau Jerichau- Baumann, Erner, Frölich, Bloch 2c. Vom 9. bis 12. Juni wird cine freie Künstlerversammlung in Gothenburg stattfinden.